1880 / 180 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Aug 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Seottim. 31. Juli. W. T. B.)

getreidemarkt. Weizen pr. Jali 215,00, pr. SSpte n“ r- Oktober 195,00. Eoggen pr. Juli 178,090, pr. Juli-August 171 5), pr. September-Oktober 165,50. Brril 100 Kilogr. pr. Juli 54 50, Pr. Herbst 54, 50. Spiritas loce 60, 50, pr. Juli- August 60,00. pr August- September 58, 00, pr. September-Oktober 55 0). Petrolenꝶ pr. Herbst 10, 99. Rübsen pr. September-Oktober 245, 00.

PEoaen, 31. Juli. (A. T. B.)

spiritus pr. Jali 5740 pr. August 57. 40. pr. September hö, 70. pr. Oktober 52 29. Behauptet.

KRreganr, 2. August. (RB. L. B.)

(Getreidemarkt. Spiritus per 1065 Liter 100 ο per August o8-40 per August-Soptsmber 57, 29, per September- Oktober 53.56. Meigen Der August 210, oo. Boggen per August 178 0, per Sep- tembaer- Oktober 161, 00, per Oktoper- November 168, 09. Rüböl l0co per Augnst 5d, S), per September. Oktober 5d, 50, per Oktober-Ho- vember 55 25. Zink: Umsatalos. Wetter: Schön.

COßklm, 31. Juli. (W. T. B.)

Getreide markt. Weizen hiesiger lode 23 50, fremder loss

Weizen pr. Juli-4ug. 211 Br. 210 G64., vr. September-Otober l06 Br, 195 Gd. Roggen pr. Juli-Ang. 169 Br., 168 84. pr. September Oktober 162 Br., 1651 Gd. Hafer und Gerste unverändert. Eübölf geschäftslos. ooo 56, pr. Oktober 57. Spiritus matt, pr. Juli 51 Br., pr. August - September 515 Br., pr. September Oktober 50 Br., pr. Oktober- November 463 Br. Kaffes ruhig, Umaata 2000 Sack. Fetroleum matt, Standard white loco 9.30 Br., 9. 10 44. pr. Juli 9, 19 Gd., pr. August Dexember 9. 40 Gd. Vatter: Regnerisch.

Anmasterdanmn, 31. Juli. (W. T. B)

G etre idem ar kt. (Schlussbericht) Weizen pr. November 273. Foggen pr. Oktober 193, pr. März 193. Raps pr. Herbst 347 FI., pr. Erühjahr 362 Fl. Rüböl pr. Herbst 323, pr. Mai 34.

Amsterdam., 31. Juli. (M. T. B.)

Bancazinn 55.

Antwerpen, 31. Juli. (W. T. B. G eatreidemarkt. (Schlussbericht) flau. Hafer ruhig. Gerste fest.

eigen befestigt. Roggen

Homdonm, 51. Juli. (J. T. B.) An der Küste angeboten 18 Weirenladungen. Havannazucker Nr. 12 25. HWeichend.

FEarla, 31. Juli. (G. F. B.)

Eohznoker ruhig. Nr. 10/13 pr. Juli pr. 100 gr. 62, 75 Mo pr, Juli pr. 100 Eilogr. 695, 009. Weiss or Zuck'or fest. Hr. 3 pr. I90 Kilogr. pr. Juli 71,09, pr. August 70, 50, pr. Oktober- Januar 6l, 75.

Paris, 31. Juli. (IT. T. B.)

Erodnuktenmarkt. Weizen ruhig, vr Juli 28.00, pr. August. 2740, pr. September Dezember 26,25. Mei ruhig, pr. Inli 60, 8, pr. August 59. 8), pr. September-Denember 56, Eäböl ruhig, pr. Juli 71.765, pr. Angast 72,25, pr. September- Dezember 7d, 50, pr. Januar-April 76, 00. Spiritus behauptet, pr. Juli 6l, 0, pr. August 62, 00, pr. September-Dezember 58,75.

Newa Kork, 31. Juli. (MS. T. B.)

Waarenberioht. Baumwolle in New-Tork 119/656, do. in None Orleans 11. Fetroloum in New- Tork 91 Gd., do. in Fhilade; pkin

24400, pr. Juli 23,35, pr. November 19, 99), pr. Mär 19,75. Foggen loco 19 50 pr. Juli 17, 30, pr. November 16.45, pr. März 16669. Hafer loco 1650. Bübsl ioo 29, 10, pr. Oktober 29,00,

pr. Mai 29,60. Kremmen, 31. Juli. (W. T. B.)

Eetrolasum niedriger. (Schlussbericht, ) Standard white loco

9 25 Br., pr. August-Derember 9, 65 Br. Ham här, 31. Juli. (WV. T. B.) Getreidemarkt.

Weizen loce unverändert,

auf Termine

4525 Fass.

Amtwerpenm, 31. Juli. (W. JT. B.)

Estrolenmm ark t. (Sohlussbericht. ) Raffinirtes, loes 23 ber, 231 Br.,, pr. Angust 23 Br., pr. September 233 Br, pr. Septbr. Deabr. 24 Br. Ruhig.

Honmdom, 2. August. (R.

29. Juli:; Engl. Weigen 1772, fremder 108 122, engl. Gerste 432, fremde 7769, engl. Malzgerste 15 054, engl. Hafer 322, fremder 57 670 Ertz. Englisohes Mehl 13 8258, fremdes 15 077 Sack und

Type weiss,

3 Ed., rohes Petroleum 7, do. Pipe line Certificats D. g3 0 Mehl 4 D. 25 C. mixed] 48 0. Zucker (Tair refining Muscovados) 74. Kaffee (Rio 145. Schmal (Harke Wileor] Sisis, do. Fairbanks Sz, do. Rohe T. B.) n. Brothers Si /is.

Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 23. bis zum

other Winterweizen 1 D. 09 0. Mais (ol

dpeck (hort dlear] 8 C. Getreidefracht 63.

fest. Koggen loco unverändert, auf Termine besser. *nn⸗

ctenexral-Versummeiumꝶem.

25. Septbr. Halle - Soran - dubener Elsenbahn. Ord. Gen. Vers. zn Halle a. 8.

Theater.

KRallner-Iheater. Dienstag: Zum 4. M.: Signor Piffarello, Posse mit Gesang in 3 Akten und 6 Bildern von H. Wilken und S. Haber. Musik von G. Michaelis.

Krolls Theater. Dienstag: Gastspiel des Königl. bayer. Hofopernsängers Hrn. Thesdor Reich⸗ mann. Das Nachtlager in Granada. Oper in 2 Akten von Kreutzer. (Ein Jäger: Hr. Reich mann.) Vor und nach der Vorstellung Großes Doppel ·˖ Concert im Sommergarten bei brillanter Hel tung desselben. Anfang ht, der Vorstellung

r

Mittwoch: Vereinigtes Gastspiel des Königl. bayer. Kammersängersß Hrn. Franz Nachbaur und des Königl. bayer. Hofopernsängers Hrn. Theod. Reich⸗ mann. Der Trsubadenr. Zur Feier des 10äh⸗ rigen Gedenktages der Schlacht bei Weißenburg: Großes Gartenfest bei außergewöhnlicher Belench⸗ 3 Großes Concert, ausgeführt von 3 Musitk⸗

ren.

Billetgß zu den Vorstellungen: „Nachtlager“ und Troubadour“ sind vorher an der Kasse u. d. Ber⸗ kaufsstellen zu haben. Passé-partouts zu den Vor— stellungen der Herren Nachbaur und Reichmann . nur für die Herren Vertreter der Presse Gül⸗ gkeit.

Germania- Theater. (Am Weinbergsweg.) Dienstag u. folgende Tage: Grethe's Faust. Neue . (Drittes Tagewerk) Große Aus⸗ tattungsposse mit Gesang und Tanz in 8 Bil. dern von Dr. C. J. Mußsik von Michaelis.

Belle - Alliance - Theater. Dienstag:

Zum 14. Male; Harun al Raschid. Lustspiel in 1 Akten von G. v. Moser. (Großer LachErfolg.) , prachtvollen Sommergarten: Großes Doppel⸗ zoncert, ausgeführt von den Kapellen des 1. Garde⸗ k und des Königl. Kadetten orps unter Leitung der Königlichen Musikdirektoren Herren Baumgarten und Herold. Auftreten des Kärthner Lieder ⸗Terzetts', Geschwister Geisler, der „Tyroler Sängergesellschaft Engelhardt“ und des „Schwäbischen Singvögel ⸗Terzetts. Geschwister Rommer. Abends: Brillante Illumination durch 20 099 Hasflammen. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr. Entrse 50 9

Mittwoch: Großes Volksfest. Auf allgemeines Verlangen: Zum 176. Male: Der Rattenfänger von Hameln. Doppel Concert 2c. Halbe Kaffen⸗ preise: J. Parquet L AM ꝛ2c. Entrée 40 9

Familien⸗Nachrichten.

19621 Nachruf.

Am 24. Juli d. Is., Mittags 1 Uhr, ver—⸗ schied nach langen schweren Leiden der Ge— heime Ober-Rechnungs-Rath und vortragende Rath bei der Königlichen Ober⸗Rechnungz— kammer, Ritter des Rothen Adler⸗Ordenz zweiter Klasse mit Eichenlaub Herr Friedrich Wilhelm von Mohrscheidt.

Hervorragende geistige Begabung, treue ge wissenhafte Pflichterfüllung und das ihm eigne freundliche Wesen im Verkehr mit Amtsgenossen und Untergebenen sichern ihm unter unt ein bleibendes eh rendes Angedenken.

Potsdam, den 30. Juli 1880.

Der Chef ⸗Präsident und die Mitglieder der Ober ⸗-Rechnungskammer und des hiechnungshofes des Denutschen Meichs.

UH.

Verlobt: Frl. Agnes Tschersich mit Hrn. Regie= rungs⸗Geometer und Kataster ⸗Assistent Hermann Tschersich (Hermsdorf Pofen).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pfarrer H. Nithack (Grünthal). Eine Tochter: Hrn. Lieute⸗ nant Hang Herwarth v. Bittenfeld (Rendsburg). Hrn. Graf v. d. Schulenburg (Mildenau).

Gestorben: Hr. Dr. med. Eduard Gichel (Aschers⸗ leben). Frau Eleonore v. Paczengky, geb. Freiin v. Welczeck (Knurow).

Subhastationen, 3 Vor⸗ ladungen und dergl.

liosos Oeffentliche Zustellung.

Nr. 175365. J. Halle in Riegel, vertreten durch An= walt Hauger hier, klagt gegen den Andreas Mãägeler von Wald hut, z. 3. an unbekannten Orten abwesend, aus dem Wechsel vom 6. Februar 1880 auf Be⸗ zahlung von 260 M nebst o/ Zins vom 6. Mai

Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großher⸗ zogliche Amtsgericht zu Waldshut auf Mittwoch, den 20. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wal ds hut, den 30. Juli 1880.

Der Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. Tröndle.

lists! Oeffentliche Zustellung.

Nr. 14161. Die Ehefrau des Bäckers Heinrich Waiblinger zu Leuterghausen, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt von Feder, klagt gegen ihren Ehemann von da, zur Zeit an unbekannten Orten, darauf, daß sie ermächtigt werde, ihr Vermögen von dem ihres Mannes abzusondern, und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die III. Civilkammer des Großherzog lichen Landgerichts zu Mannheim auf

den 7. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bel dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mannheim, den 24. Juli 1880.

Hr. Clemm, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

lisslz] Oeffentliche Zustellung.

Der Omnisbus⸗Condueteur Julins Oberg zu Halberftadt, vertreten durch den Justiz⸗Rath Genzmer daselbst, klagt gegen seine in unbekannter Abwesen⸗ heit lebende Ehefrau Anna Doris, geb. Kranse, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehetrennung und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Halberstadt

auf den 20. Dezember 1380, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum n der öffentlichen Zuftellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Halberstadt, den 27. Juli 1880.

Richter, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

lioßse, Oeffentliche Ladung.

Nachdem 1) der Ackermann Georg Ernst Gruber, 2) der Ackermann Karl Ludwig Gruber, 3) die Ehe⸗ frau des Ackermanns Jacob Lapp VII., Anna Catha- rine, geb. Gruber, von Dörnigheim, die Ehefrau des Wirths Emil Gerhard, Marie Louise, geb. Gruber von hier die Eintragung des auf den Ramen von Johann Georg Gruber und Frau Anna Ca— tharine, geb. Stein, von Dörnigheim katastrirten, in der Gemarkung von Dörnigheim belegenen Grundeigenthums, als:

D. 16090 3 a 965 4m Acker vor Rumpenheim, ER. 18 19 . 74. am Birkensee, . ( in der Höll, , Wiese vor der Wieblos, H. 59 z Acker im Breul, H. 120 '. . H. 421 ( am Atzmuswiesen⸗ weg, 363 auf dem n fen ch 582 ! am Burgenickel, 6 ; ; 176 auf der Rode, 675 Garten, der Speners⸗ garten, 678 ö der Spenergz⸗ garten, 333 Acker hinter dem Weg, 260 6 Wiese vor der Heeg, 71 Wiese an der Leimenkante, 135 Acker an den Birnbäumen,

644 Acker am Kesselstadter 219 . Weg, 66 J l Wiese am Kesselstadter eg, T. 293 Wiese im untersten Grund, AA. 364 4 , 77 , Acker auf dem obern Sobl, für die oben unter 1 bis 4 aufgeführten vier Geschwister Gruber, DDL. 133 15 a 75 am Acker über der Bornkaute,

Bb. iz 6 . 65 , am Kesselstädter

O O OHC *

6 *

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ö eg,

für die oben unter? bis 4 aufgeführten vier Geschwister Gruber,

unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen

ununterbrochenen Eigenthumgzzbesitzes in daz Grund⸗

1680 und 4 ½ S0 3 Protestkosten im Wechsel⸗ prozjeß und ladet den Beklagten zur mündlichen

buch von Dörnigheim beantragt haben, so werden alle dietenigen Personen, welche Rechte an jenem

Grundvermögen zu baben vermeinen, aufgefordert, lolche spätestens im Aufgebotstermine den 30. September 1889, Vormittags 9 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widri⸗ genfalls nach Ablauf dieses Termins der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch ein getragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Den jenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmeldung einge⸗ tragen sind, verliert. Hanau, den 24. Juli 1880. Königliches Amtsgericht. III. Sanner.

lissio Oeffentliche Zustellung.

Die Agnes Heinen Wittwe Wilhelm Ophüls, jetzige Ehefrau von Carl Puff, geschäftelos zu Crefeld wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Delhees klagt gegen ihren genannten Ehemann Carl Puff, früher Postagent und Kaufmann zu Pfalzdorf, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort, mit dem Antrage auf Aufhebung der zwischen den Parteien bestehenden gesetzlichen ehelichen Gütergemeinschaft und vollständige Güter⸗ trennung, sowie auf Verweisung der Parteien zur Auseinandersetzung vor Notar, und ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die J. Civilkammer des Königl. Land—⸗ gerichts zu Cleve

auf den 2. November 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Auszug der Klage bekannt gemacht. Hebenstreit, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

lissos] Oeffentliche Zustellung.

Die Pfvovinzial⸗(Irren⸗ Heil und Pflege⸗ anstalt zu Allenberg, vertreten durch den Direktor derselben, Dr. Jensen daselbst, seinerseits vertreten durch den Justizrath Ellendt bier, klagt gegen die Kahnschifferfrau Auguste Engelke, geb. Suckau, Aufent- haltsort unbekannt, wegen 41l5 M 83 3 und Zinsen, mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung von 415 M 83 8 nebst 5 og Zinsen feit dem Tage der Klagezustellung und auf Erklärung des Urtheils für vorläufig vollstreckbar gegen Sicher- stellung, und ladet die Beklagte zur mündlichen Ver handlung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Königsberg i. Pr.

auf den 20. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr, Theaterplatz Nr. 3/4, Sitzungszimmer Nr. 49, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum gen der öffentlichen Zustellung wird dieser Augzug der Klage bekannt gemacht.

Königsberg, den 24. Juli 1880.

Habedank, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts V. 0.

iss Bekanntmachung.

Behufs Besitztitelberichtigung des Grundstücks

Zawda⸗Wolla Nr. 35 ist ein Termin am 9. November er., h. 10 Borm., vor dem Amtsgericht in Graudenz Behufg Meldung der Eigenthumöprätendenten und zur Bescheinigung ibres Widerspruchs anberaumt, wojn alle ihrer Ext= stenz nach unbekannten Eigenthumsprätendenten unser der. Verwarnung vorgeladen werden, daß die Aug⸗ bleibenden mit ihren etwaigen Ansprüchen präͤkludirt und ihnen desbalb ein ewiges Stillschweigen auf— erlegt werden soll. Graudenz, den 24. Juli 1880. Königliches Amtsgericht.

ligsoꝛ Bekanntmachung.

Durch Urtheil der II. Civilkammer des König lichen Landgerichts zu Elberfeld vom 10 Juli 1850 ist die jwischen den Eheleuten Bäcker Ludwig Borggräfe zu Barmen und der geschäͤftslosen Ida, eb. Halbach, daselbst bisher bestandene Eee i ütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagebehändigung 4. Juni 1680 für N. erklärt worden.

Der Landgerichts Sekretär:

Jansen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

lisßos! Bekanntmachung.

Die durch Rechtsanwalt Dahmen vertretene, zum Armenrechte zugelassene Caroline, geb. Stöcker, zu Elberfeld, Ehefran des Handelsmannes Johann Christian Fischer daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgericht zu Elberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem ge⸗ nannten Ehemanne bestehende eheliche Gütergemein⸗ schaft mit Wirkung seit dem Tage der Klage für aufgelöst zu erklären. Zur mündlichen Verhand⸗ lung ist Termin auf den 3. November 1880, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale der J. Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt.

Der Landgerichts. Sekretär: Jansen.

i968! Bekanntmachung.

Der Eigenthümer Ernst Schoenig in Prusim ist durch Beschluß des unterzeichneten Amtsgerichts vom heutigen Tage als ein Verschwender erklärt worden.

Birnbaum, den 29. Juli 1880.

Königliches Amtsgericht.

i962] Bekanntmachung.

Das über den vom Müllergesellen Ferdinand Burblies in Colberg unterm 15. September 1875 hinterlegten Betrag von 390 M ausgefertigte Spar⸗ kassenbuch des Insterburger Vorschußvereins Litt. B. Nr. 2157 ist durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom 12. Juli 1880 für kraftlos erklärt worden.

Insterburg, den 12. Juli 1880.

Königliches Amtsgericht.

ligsaꝰ] Bekanntmachung.

Auf Antrag des Zimmermanns Julius Fischer zu Neugericht wird der angeblich verloren gegangene Schuldschein Nr. 918 vom 20. November 1879 über eine dem Antragsteller gegen den Vorschußverein zu Wüstewaltersdorf, eingetragene Genossenschaft, zu⸗ stehende, zu 40, jährlich verzinsliche, gegen drei⸗ monatliche Kündigung zahlbare Darlehngforderung von eintausend er gun fer fnef, , Mark hiermit aufgeboten.

Der Inhaber der vorbezeichneten Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung dieser Urkunde erfolgen wird.

Nieder ·Wüstegiersdorf, den 23. Juli 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

19611]

Die Sophia Keens, ohne besonderen Stand zu Toenisberg wohnend, Ehefran des daselbst wohnen⸗ den Ackerers Augzust Holthausen, vertreten durch Rechtsanwalt Eumes, klagt gegen ihren genannten Ehemann mit dem Antrage auf Auflöfung der zwischen Parteien bestehenden Gütergemeinschaft, Aussprechung der Gütertrennung mit allen gesetz lichen Folgen und Verweisung der Parteien zur Austzeinandersetzung ihrer Vermögens verhaͤltnisse vor Notar Schüller in Kempen, und ladet den Beklag⸗ ten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreils vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cleve auf den 2. November 1880, Vormit⸗ tags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Hebenstrrit,

Gerichtsschreiber beim Königlichen Landgericht.

Wochen ⸗Ausweise der dentschen Settelbanken.

(19668 Wochen Ueber sicht der Städtischen Bank zu Breslan am 31. Juli 1880.

Activa. Metallbestand: 1,6028, 768 Æ 36 4. Bestand an Reichskassenscheinen: 5530 M Bestand an Noten anderer Banken: 640, lo0 M Wechsel: 445395398 M 17 3. Lombard: 3,15, 709 Effekten: 188,603 Æ 70 8. Sonstige Aktiva 32,279 M 50 8.

Pasa va. Grundkapital: 3,000, 00 A Re-

serve⸗ Fonds: 600, 000 16 Banknoten im Umlauf: 2b 39,490 4 Tägliche Verbindlichkeiten: Depostten⸗ Fapllalten 3, 466,970 6 An Kündigungsfrist gebun⸗ dene Verbindlichkeiten: M060 3, Passiva

vacat. Eventuelle Verbindlichkeiten auß weiter be⸗

een im Inlande zahlbaren Wechseln ! 115, 009 9 .

/ //,

Monarchie, was folgt:

Dentscher Neichs⸗Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.

f Vas Abonnement beträgt 4 60 8 sür das Vierteljahr.

Alle Host-Anstalten nehmen Bestellung au;

dition: 8W. Wilhelmstr. Rr. 32.

2. 7 9 für Gerlin außer den Rost⸗ Anstalten auch die Expe=

X

*

aner em, für den Raum einer Aruchkzeile 30 9

Mn 18G.

Berlin, Dienstag,

den 3. August,

Abends. LSG .

. ö 3 .

2

28

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: aus Anlaß des fun e rin Jubiläums der Museen in Berlin dem Direktor des Münzkabinets, Dr. Friedländer, den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse; dem Direktor der Gemäldegalerie Dr. J. Meyer den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife, und dem Galeriediener erster Klasse, Klinnert, das Allgemeine Ehrenzeichen; ferner zugleich aus Anlaß ihres fünfzigjährigen Dienstjubiläums dem Generalsekretär der Museen, k Regierungs⸗Rath Dielitz den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse, und dem Galeriediener erster Klasse, Mietag, das Kreuz der In— haber des Königlichen Haus⸗-Ordens von Hohenzollern zu ver⸗

leihen.

Dentsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs den Kaufmann Franz Ludwig Hernsheim zu Jaluit auf den Marschall-Inseln zum. Konsul daselbst zu ernennen

geruht.

Der Kaiserliche Vize⸗Konsul Barth in Aalesund (Nor— wegen) ist gestorben.

Königreich Prenßen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Beamten bei den Königlichen Museen in Berlin: dem Direktorial⸗Assistenten bei der Gemäldegalerie Dr. Wilhelm Bode den Titel und die Rechte eines Direktors bei den Museen beizulegen, und

dem expedirenden Sekretär und Kassen⸗-Con troleur Körber den Titel als Rechnungs-Rath zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Großherzoglich mecklenburgischen Sanitäts-Rath Dr. med. Berckholtz zu Berlin die Führung des von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin ihm verliehenen Titels als Geheimer Sanitäts-Rath mit Be⸗ zeichnung der fremdherrlichen Verleihung zu gestatten.

Gesetz, betreffend die Verwendung der aus dem Ertrage von Reichssteuern an Preußen zu überweisenden Geldsummen. Vom 16. Juli 1880.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von

Preußen 2c. verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages der

8 1

Die dem preußischen Staate aus dem Ertrage der Zölle und der Tabaksteuer (58. 8 des Reichsgesetzes vom 5. Juli 1879, Reichs ⸗Gesetzbl. S. 2077 oder in Folge weiterer Steuerreformen des Reiches jährlich zu überweisenden Geldsummen unter Zuröchnung resp. Abrechnung desjenigen Betrages, um welchen der je für dasselbe Jahr von Preußen zu leistende Matrikular⸗ beitrag weniger oder mehr beträgt, als die im Staatshaus— halts-Etat für 1879/80 vorgesehene Summe werden nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zum Erlaß eines ent— sprechenden Betrages an Klassen⸗ und Einkommensteuer ver⸗ wendet, insoweit darüber nicht mit Zustimmung der Landes⸗ vertretung behufs Bedeckung der Staatsausgaben oder behufs der Ueberweisung eines Theils des Ertrages der Grund- und Gebäudesteuer an die Kommunalverbände anderweit Verfügung

getroffen ist. §. 2

Der zu dem Klassen⸗ und Einkommensteuererlaß zu ver⸗ wendende Betrag (8. 1) wird durch den Staatshaushalts⸗Etat

festgestellt. 3

§. 3.

J. Insoweit der verfügbare Erlaßbetrag (858. 1 und 2)

zur Deckung des Ausfalles einer oder mehrerer Monatsraten der für das betreffende Jahr veranlagten Klassensteuer und der fünf untersten Stufen der klassifizirten Einkommensteuer (8. i. bis zu einem Jahreseinkommen der Steuerp ichtigen von nicht mehr als 5060 Mark) unter Berücksichtigung der nach 5. 6 des ele vom 26. Mai 1873 (Gesetz-Samml. S. 215) getroffenen Feststellung zureicht, soll die ent⸗ sprechende Anzahl von Monatgraten aller vorgenannten Steuer⸗ stufen erlassen werden. II. Der etwa verbleibende Ueberschuß des Erlaßbetrages ist zum ferneren Erlaß einer Monatsrate derjenigen von den vorgenannten untersten Steuerstufen zu verwenden, für welche derselbe ausreicht, wobei mit der untersten Llassensteuerstufe anzufangen und zu der je nächstfolgenden Stufe, demnächst auch in derselben Reihenfolge bei der Einkommensteuer von der ersten bis zur fünften Stufe außzusteigen ist.

IIl. In gleicher Weise, wie unter II. angegeben, ist zu verfahren, wenn der verfügbare Erlaßbetrag überhaupt zur Deckung einer Monatsrate aller unter J. erwähnten Steuer⸗ stufen unzulänglich sein sollte.

IV.. Der etwaige Rest dieses Erlaßbetrages ist demjenigen des nächsten Jahres zuzusetzen. ö.

Der durch den Erlaß einer Monatsrate der bestimmten Klassen⸗ und Einkommensteuerstufen oder einzelner derselben (8. 31. bis Il.) entstehende Ausfall an der etatsmäßig fest⸗ gesetzten Einnahme wird auf ein Zwölftel des aus der jähr⸗ lichen Veranlagung unter Berücksichtigung der nach 8. 6 des Gesetzes vom 25. Mai 1873 (GesetzSamml. S. 213) ge⸗ troffenen Feststellung sich ergebenden Jahressteuerbetrages unter Abzug von drei Prozent für die im Laufe des Jahres entstehenden Abgänge und . bestimmt.

erfolgt durch den Finanz⸗Minister, sobald die Veranlagung der Klassen⸗ und Einkommensteuer für dasselbe Jahr vollzogen ist. Das Ergebniß der Feststellung ist zu veröffentlichen. Es ist zugleich bekannt zu machen, wie viel und welche Monats⸗ raten bei den zu nennenden Et n ttttu unerhoben bleiben.

Die für die örtliche Erhebung und für die Veranlagung der Klassensteuer den Gemeinden bewilligten Gebühren (Gesetz vom 2. Januar 1874, Gesetz-Samml. S. 9) sind auch von den unerhoben bleibenden Monatsraten der Klassensteuer, und zwar von dem nach §. 4 zu bestimmenden Betrage derselben, aus der Staatskasse zu gene,,

8 c

Der Finanz⸗Minister ist mit der Aushrung dieses Ge⸗ setzes beauftragt. J (.

Urkundlich unter Unserer , n e. Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Schloß Mainau, den 16. Juli 1880.

(6 89) Wilhelm. Gr. zu Stolberg. von Kameke. Hofmann. Gr. zu Eulenburg. Bitter. von Puttkamer. Lucius. Friedberg.

T inisterium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten. Königliche Universitäts-Bibliothek.

Die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Universitäts⸗-Bibliothek entliehenen Bücher findet in der Woche vom 9. bis 14. August statt. Vom 16. bis 18. August bleibt die Bibliothek geschlossen. Während der Ferien ist dieselbe täglich von 11 bis 1 Uhr geöffnet.

Berlin, den 2. August 1880

Der Königliche Bibliothekar. Prof. Dr. Koner.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Der Thierarzt Johann Eberhard Graeß ist, mit Be—

lassung seines Wohnsitzes in Bissendorf, zum kommissarischen Kreis⸗Thierarzt des Kreises Melle ernannt worden.

Abgerei st: Se. Excellenz der Staats⸗Minister und Minister des Innern Graf zu Eulenburg nach Scheveningen;

der Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths Dr. Hermes nach der Provinz Westpreußen.

Die Nr. 28 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Versendung gelangt, enthält unter

Nr. 8728 das Gesetz, betreffend die Verwendung der aus dem Ertrage von Reichssteuern an Preußen zu überweisenden Geldsummen. Vom 16. Juli 1880;

Nr. 8729 den Allerhöchsten Eriaß vom anf 1880, betreffend die Auflösung des Eisenbahnkommissariats in Coblenz; und unter .

Nr. 8730 die Verfügung des Justix: Ministers, betre end die Anlegung des Grundbuchs für den Stadibezirk Osnabrück in der Provinz Hannover. Vom 28. Juli 1880.

Berlin, den 3. August 1880.

Königliches GesetzSammlungs-Amt.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. August. Se. Majestät der Kaiser und König machten, laut Meldung des W. T. B.“ aus Gastein, gestern Morgen nach dem Bade einen Spaziergang.

Die . der Verwendung des Erlaßbetrages (8. 2)

Die Königliche Universität feierte den Ge—⸗ burtstag Sr. Majestät des hochseligen Königs Friedrich Wil helm III., ihres erhabenen Stifters, heute durch einen Festakt in der Aula. Nach dem Gesang der Motette „Wer unter dem Schirm des Höchsten weilet“ hielt der n. Rektor, Professor Dr. Beseler, die Festrede, welche die Bedeu⸗ tung der historischen Rechtsschule behandelte. Hieran schloß sich die Verkündigung des Ergebnisses der diesjährigen Konkur⸗ renzen, sowie die Verlesungtder neu gestellten Preisaufgaben. Die Feier endigte mit dem Gesang der Motette: „Herr, ich habe lieb die Stätte.“

Um 121,6 Uhr trat die Königliche Akademie der Künste zu einer Festsitzung zusammen, in welcher der Jahres⸗ bericht verlesen und das Ergebniß der gestellten Preis konkurrenzen mitgetheilt wurde. Den Schluß der Feier bildete die Prämien⸗ vertheilung an die Eleven der Akademie und der Kunstschule.

Heute Vormittag 19 Uhr fand in der festlich geschmückten Rotunde des Alten Museunis eine erhebende Feier statt, welche der fünfzigsten Wiederkehr des Erbffnungs⸗ tages des Königlichen Museums galt. .

Nachdem sich die geladene Gesellschaft, in der man die Staats⸗-Minister, die Vertreter der verschiedenen Hochschulen und Akademien, eine Deputation des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten der Stadt Berlin, die Geistlichkeit und andere Herren von Rang bemerkte, sich versammelt hatte, erschienen Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kron⸗ prinz. und die Kronprinzessin, gefolgt von Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Wilhelm und Carl und Sx. Hoheit dem Erbprinzen von Sachsen⸗Meiningen und nahmen auf den Sesseln zunächst der Rednerbühne Platz, hinter welcher die Abtheilungsdirektoren und die Assistenten der Königlichen Museen saßen. ;

Die Feier begann mit dem Vortrag einer Motette, nach deren Beendigung der General⸗Direktor der Königlichen Museen, e me Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Schöne folgende Festrede

ielt:

Als heute vor fünfzig Jahren, am Geburtstage des Erlauchten Stifters der Königlichen Mufeen, diese Räume zum ersten Male den Bewohnern der Hauptstadt sich öffneten, war ein Werk vollendet, das einen bedeutsamen Schritt in unserem geistigen Leben bezeichnet. Man denkt sich gern Kunst und Schönheit als die fröhliche letzte Blüthe glücklicher, reicher und befriedeter Zeiten; und selbst aus den schönsten und unvergeßlichsten Kunstsammlungen, wie sie jenseits des Rheins und jenseits der Alpen mit ihren unvergleichlichen Reich thümern den Fremden begrüßen, spricht uns eine Erinnerung davon an, daß sie einst und ursprünglich den Hintergrund eines glänzenden, oft eines üppigen Lebens bildeten und dem verfeinerten Genusse Fürst= licher Kunstliebhaber oder eines prachtliebenden Adels dienten. Ernst ist das Leben, scheinen Sie uns zuzurufen, heiter die Kunst. Es ist das Schicksal unseres Landes auf diesem wie auf so manchem ande⸗ ren Gebiete unseres Kulturlebens, daß es sich nicht mühelos eines altererbten Besitzes hat erfreuen dürfen, sondern, daß es sich hat ent⸗ schließen müssen, mit Arbeit und Anstrengung das zu erwerben, was entweder die Natur ihm zu versagen schien, oder was die harten Kriege des siebzehnten und wieder des neunzehnten Jahrhunderts ver⸗ tilgt und ausgerottet hatten. Aber wir dürfen es zu den stolzesten Erinnerungen unserer Geschichte zäblen, daß eben in jenen Jahren, wo der preußische Staat an den Rand des Abgrundes geführt schien, in seinem König und in dessen Rathgebern ungebrochen und unerschüttert der Glaube an die überwindende Macht idealer Kräfte fortlebte, jener Glaube, der die Gewähr seiner Erfüllung in sich selbst zrägt.

Es ist bekannt, daß in die von König Friedrich Wilhelm III. ge- nehmigten Pläne Wilhelms von Humboldt zur Begründung einer Universität in Berlin auch eine umfassende Organisation aller andern der Kunst und Wissenschaft gewidmeten Lehrinstitute und Samm lungen einbegriffen war. Und es zeugt nur von dem lebendigen, in persönlicher Ueberzeugung gegründeten Antheil, welchen König Friedrich Wilhelm III. an diesen Gedanken nahm, wenn eine gelegentliche und nicht eben von hervorragender Seite im Jahre 1810 kommende Anregung zur Begründung eines Kunstmuseums in Berlin sich ihm sogleich im Zusammenhange mit jenen andern großen Plänen darstellte, und in der That, in still fortwirkender Entwickelung zur Gründung der An- stalt geführt hat, deren fünfzigjähriges Bestehen wir heute feiern. Schwere Jabre folgten, in denen Preußen Tag für Tag unter Gin setzung von Gut und Blut seiner besten Burger um seine e zu ringen hatte. Aber der einmal gefaßte Plan ward unverrückt fest⸗· gehalten und wie sehr er auch bei fortgesetzter Erwägung und Prüfung und unter dem Wechsel der Zeiten und Personen sich umgestaltete: das eine Ziel ward verfolgt und erreicht, der Hauptstadt und in ihr dem ganzen Lande eine umfassende Kunstsammlung zu geben, welche sich anregend und befruchtend an die schönsten schaffenden und empfangenden Kräfte unseres Volkes wenden sollte,

Kelne Zeit kann und soll je die Königlichen Museen des Charakters entkleiden, der ihnen dadurch aufgeprägt ist, daß ihre Wurzeln in das Jahr 1810 zurückreichen. Man kann ihn vielleicht am ehesten mit dem Worte Quintilians bezeichnen, daß es eine hohe und ernste Sache sei um den wahren Genuß. Zum Genuß in der That laden die hohen Hallen ein, welche von dem schönsten Platze der Hauptstadt ihre Bewohner hereinzurufen scheinen, und zum Ge⸗ nuß laden die Schätze ein, die Königliche Freigebinkeit und die un- ermüdete Fürsorge der Staatsregierung in diese Räume versammelt hat. Aber zu einem Genuß, der unt theilnehmen läßt an der schöpfe- rischen Arbeit der begnadigtsten Geister der Geschichte und ung jenes reinste Glück mit empfinden läßt, in welchem Geben und Empfangen. Arbeit und Spiel in Eines zusammenfließen. Ja diesem Sinne allein hat in so schwerer Zeit die Begründung dieser Anstalt unter⸗ nommen und durchgeführt werden können. Und mit dankbarer Be⸗

wunderung verfolgen wir noch heute, wie ein Monarch, der mit pein - licher Gewissenhaftigkeit über der Einhaltung der durch die Lage det

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