der rr Kissingen bis zum 26. Juli (Nrn.). i en n,, (Oberschlesien) bis zum 25. Juli (ein-. schließlich der Durchreisenden) (266 Nrn.) 75453 Kösen (Soolbad i. d. Prov. Sachsen) bis z. 30. Juli 612 Nrn.) 1443 Kreuznach (Rheinprovinz bis zum 31. Jul ; —— 3 766 Landeck (Grafsch. Glatz bis z. 1. Aug. (nebst 1173 Durch⸗ reisenden) ( Kurgäsiee? ! , 2 en mn, (bei Habelschwerdt in der Grafsch. Glatz) bis zum 8 Bild, welches das rzogthum Baden auf der anthro⸗ MJ r 259 ee er reh er, entspricht im Wesentlichen Langenbrücken (Baden) bis z. . Aug. J dem Württembergs. Auch hier zahlreiche 1 w . (bei Radeberg i. Sachsen) bis z. 31. Jali sowie eine Reunthierstation, aus der einige Jaspis und Feuerstein : l ö i lbaut d nd die ⸗ Lippfpringe (Weftfalen) bis Ende Juli (Kurgäste) waffen ausgestellt sind. Von badischen Pfahlbautenfunden si er r ge e n , fz rate Meinberg (Lippe) bis Ende Juli
jenigen, welche dem Bodensee angehören, . , , j ' n 9 J / aestellt. Die badische Staatsalterthümer Sammlu J inn n, mn, wn aner bis Cre Beh
telbar nach ihm sprach Hr. Schliemann und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf die anthropologische Gesellschaft und deren zeitigen Vorsitzenden. Prof. Dr. Virchow. Die Reihe der noch folgenden Toafte beschloß Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen- Meiningen mit einem Hoch auf die abwesende Gemahlin des Hrn. Schliemann.
96 Republikaner und 38 Konservative gewählt. Die Repu⸗ blikaner gewannen hierdurch 55 Sitze, die Konservativen 8. Cherbourg, 9. August. (W. T. B.) Die englische aht „Enchantreß“ ist gestern Abend mit dem ersten ord der Admiralität, Northbrook, und dem Admiral Riders an Bord hier eingetroffen. Letztere kommen, um den Präsidenten Gröpyy im Auftrage der Königin von Groß⸗ britannien zu begrüßen. — Heute früh wohnten die Präsidenten dem Stapellauf des Kriegsschiffes „Magon“ bei und besuchten sodann die Rhede und das Geschwader. — m Laufe des Tages besuchten der Präsident der Republik und die Präsidenten des Senats und der Kammer das Arsenal und das Kriegsschiff „Colbert“. Der Marine⸗ Minister Jauréguiberry sagte in einer an die Präsidenten
Ru stschuk, 6. August. (Pest. S.). Die Demolirung 7 pi en Festungswerke soll bis Mitte Oktober voll⸗ endet sein.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. August. (W. T. B.) An der unter Vorsitz des Präsidenten des Minister⸗ Comités, Grafen Walujeff, zusammentretenden Kommission zur Revision des , , werden theilnehmen Grafen Loris⸗Melikoff, der Minister des Innern Makoff, der Unterrichts⸗ Minister r rig der Chef der Preßleitung Abaza sowie mehrere andere höhere Beamte. Die Nachricht, daß auch Mitglieder der Presse in derselben vertreten sein werden, be⸗ stätigt sich nicht, doch dürfte die Kommission sich mit solchen, behufs . derselben, in Verbindung setzen. .
— (St. Pet Ita Ein Telegramm des Obersten
Preis in Original⸗Einband 2 ) Baden und Schwimmen ist an— erkannt ein Hauptmittel zur Beförderung der Gesundheit, zur Stär— kung des ganzen menschlichen Organismus. Letzteres will jedoch ge= lernt und zwar regelmäßig gelernt sein. Einen solchen, auf reicher
Erfahrung begründeten, systematischen Unterricht in der Schwimm z ollendet und kunst nun ertheilt der Verfasser in dem vorliegenden 2 gedehntes Rohrenn ez ange eot⸗ e,,
̃ ise ; j ist. Dieses Röhrennetz besteht theil⸗ Die Darstellungsweise ist klar, und die vielen Illustrationen werd in Benutzung genommen 5 5 j
sur leschteren Erlernung diefer so wichtigen Kunff wesentlich in,, weise aus gemauerten Kanälen, theilweise 39 eisernen
Röhrensträngen, welche sich von dem Haupt⸗Telegraphen⸗
Gewerbe und Sanden. unte aus durch die Straßen der Stadt nach den verschiedenen
Die Preußische Bodenkredit⸗ Aktienbank veröffent⸗ kisenbahnen und den Hauptlandstraßen hin verzweigen, wo
licht ihre Bilanz vom 30. Juni 1880 und begleitet dieselbe mit einem se mit den nach außerhalb in alle Himmelsgegenden gehenden
Semestralbericht, dem wir Folgendes entnehmen: Die Hauptthäͤtigkeit kiitungen verbunden sind. An gewissen Stellen sind in die⸗
4 . 2 . 5 , ie nen d. odn die m Röhrennetz Arbeitsbrunnen angelegt, in welle 3 .
ründung der Preußischen Immobilien⸗ Aktienbank und die Vorbe⸗ f ö estörte Lei⸗
aitungen sfür? die Augabe dan f hn sionen r,, land bricfe ke; nen Kabelstuͤcke durch Löthstellen verbunden, gef
die Vermehrung und Ausbesserung der Tele⸗
(a hen kit inen in Berlin ohne jedesmaliges Auf⸗ echen des Straßenpflasters zu ermöglichen, hat das jieichs-Postamt unter den Trottoirs der Straßen ein aus⸗
632
118
ch⸗alemanischer
gerichteten An sp rache: „Sie sehen hier Männer, die sich fern halten von den e einn der Parteien und die nur den einen Gedanken haben, die Flagge des republikanischen Frankreich zu vertheidigen. Präsident Grévy antwortete mit der Versicherung, daß die Marine seine volle Sympathie und diejenigen aller hohen Staatsgewalten besitze. — Der englischen Jacht ‚Enchantreß“ statteten die Präsidenten ebenfalls einen Besuch ab.
Italien. Rom, 9 August. (W. T. B.) Gegenüber einer Mittheilung des „Moniteur universel“ über die Rege⸗ lung der Do nauschiffahrt vom Eisernen Thor bis nach Galatz sagt der „Diritto“: Italien habe bereits erklärt, daß Oesterreich als Uferstaat an der Ausübung der Fluß— polizei theilnehmen müsse.
Griechenland. Athen, 9g. August. (W. T. B.) Die französischen Panzerschiffe „Jeanne d'Arc“ und „Pro⸗ vence“ sind heute Morgen nach Tunis abgegangen.
— 10. August. Die Matrosen der Kriegsmarine, welche seit einigen Monaten beurlaubt waren, sind zum aktiven Dienste einberufen worden.
Türkei. Konstantinopel, 7. August. Dem „Pest. L.“ von hier über Wien zugegangene Nachrichten lassen eine friedliche Lösung der montenegrinischen Frage fast zweifellos erscheinen. — Gestern wurde der Pforte die neue Grenzlinien⸗Bestimmung (Trace) von Duleigno, welche bis zum 4. nicht fertig geworden war, übergeben.
— 8. August. Die „Pol. Corr.“ meldet: Die Pforte beschloß, Truppen nach Duleigno zu senden, um
die Lösung der montenegrinischen Frage zu er— leichtern. Hinsichtlich dieser Frage schweben noch immer Verhandlungen, welche sich theils auf territoriale De⸗ tails, theils auf die von den Mächten beanspruchten Garan⸗ tien beziehen, daß die an Montenegro zu cedirenden Gebiets⸗ theile nach Abtretung derselben gegen Angriffe der Albanesen sichergestellt würden.
— Dem „Reuter'schen Bureau“ wird von hier gemeldet: Der Sultan befahl dem Kriegs⸗-Minister, sich am 11. d. mit 2000 Mann nach Dulcigno zu begeben. Der Minister soll die Garantie dafür übernehmen, daß der Distrikt von Dulcigno in der stipulirten Zeit übergeben werde. Der Sul⸗ tan befahl ferner, eine genaue Grenzlinie gegen Grie⸗ chenland auszuarbeiten, welche den Mächten unterbreitet werden soll.
= 10. August. Der Kriegs⸗Minister wird morgen mit 20090 Mann nach Skutari in Albanien abgehen.
— 10. August, Weiteren Nachrichten zufolge wird sich der Kriegs⸗Minist er am Mittwoch auf dem Kriegsschiffe „Selmie“ einschiffen. Die Zahl der ihm für Dulcigno bei—⸗ gegebenen Truppen wird jetzt auf 4000 Mann angegeben.
— Der Pol. Corr.“ wird von hier unterm 3. August geschrieben: Die Nachricht, daß bei dem im griechischen Konsulatsgebäude in Salonichi ausgebrochenen Brande von den türkischen Behörden mehrere mit Gewehren und Patronen gefüllte Kisten mit Beschlag belegt wurden, reduzirt sich auf die Thatsache, daß in dem genannten Kon⸗ sulate mehrere Gewehre sammt der dazu gehörenden Munition vorgefunden wurden. Wie versichert wird, hat der griechische Konsul aus dem Besitze dieser Schußwaffen gar kein Hehl gemacht und den Besitz mit dem Hinweise auf die Nothwen⸗ digkeit gerechtfertigt, seit den bekannten blutigen Vorfällen, welchen ire r mehrere Kollegen des Konsularcorps zum Opfer gefallen sind, für die eigene Sicherheit vorsorgen zu müssen. — Vor einigen Tagen hat die Pforte 25 600 Militär⸗ uniformen und vollständige Win tere qu ipirungen nach Salonichi expedirt. In den ärarischen Werkstätten sind weitere 5090 solcher Equipirungen in Arbeit und 198 000 Paar Schuhe sind ebenfalls dahin abgegangen. Nach diesen Ziffern zu ur⸗ theilen, dürfte die Zahl der türkischen Truppen in Thessalien und Albanien ungefähr 30000 Mann betragen. Die Anzahl der Bataillone in der europäischen Türkei beträgt im Augenblicke 120. Der Kriegs⸗Minister will deren Effektivbestand auf 800 Mann per Bataillon bringen, und da dies schon fast überall durch⸗ geführt ist, so kann man die Truppenstärke auf ungefähr 95 oder 100 000 Mann beziffern. Beinahe die Hälfte dieser Truppen sind Rekruten. — Aleko Pascha hat den erbetenen Urlaub zu einer Reise nach Europa nicht erhalten und wird auf formellen Befehl des Sultans sofort auf seinen Posten zurückkehren. Der seit längerer Zeit sehr leidende Reo uf Pascha geht in ein europäisches Bad. Er wird als Gouverneur von Abria⸗ nopel durch Ali Pascha, Präsidenten des Staatsrathes, ersetzt werden, der diese Funktionen bereits während des türkisch⸗ russischen Krieges erfüllte. Ali Pascha, welcher mit einer Deutschen verheirathet ist, genießt unter allen Europäern hier eine wohlverdiente Popularität. Prinz Halim Pascha, Onkel des Khedive, wurde zwei Mal in Palais empfangen und mit dem Osmanié⸗-Orden erster Klasse dekorirt.“
Skutari, 6. August. (Pest. L.) Seit einigen Tagen finden bei Tusi kleine Scharmützel statt. Am 4. versuchten die Montenegriner bei Fundina vorzudringen, wurden aber von den Hotti mit Verlust auf Golubovce zurückgeworfen. Gestern spann sich bei Matagosch ein Gefecht ab, in welchem ebenfalls die Montenegriner geschlagen wurden. Die Albanesen hatten vier Todte und sieben Verwundete.
Rumänien. Bu karest, 9. August. (W. T. B.) Fürst Karl wird morgen nach Wien abreisen, wo er einen Tag zu verweilen gedenkt, um sich dann nach Ischl zur Begrüßun des Kaisers von Oesterreich zu begeben. Von Fi aus reist der Fürst direkt nach Sigmaringen zu seinem Vater.
Bulgarien. Sofia, 8. August. Der „Pol. Corr.“ meldet man: Der Fürst hat die Sanktion des von der gesetz⸗ gebenden Versammlung votirten Gesetzes über die bul⸗
Przewalski an den Generalstab, aus Troizko⸗Ssawsk un⸗ term 18. Juni per Post aus Peking eingegangen, welches vom „Russischen Invaliden“ mitgetheilt wird, lautet: „Stadt Hui⸗de, den 1. Funi. Im Laufe des April und Mai durchforschte ich das linke Ufer des Gelben Flusses (Hoang⸗ho) auf einer Strecke von 250 Werst oberhalb Hui⸗de's; unübersteigbare Ge⸗ birge verhinderten ein weiteres Vordringen. Den Juni denke ich in den Bergzügen am rechten Ufer des Gelben Flusses, im Süden von Hui⸗de, zu verbringen, den Juli in den Bergen nördlich von Sinipa; 1 gn, trete ich meine Reise über Alaschami, Urga und jachta an.“
Amerika. New⸗York, 6. August. (Allg. Corr.) Mr. Garfield, der republikanische Kandidat für die Präsidentschaft, kam gestern hier an. Er vermied indeß jeden öffentlichen Empfang, Heute wird Mr. Garfield eine Besprechung mit den republikanischen Wahlcomités haben.
Afrika. Egypten. Kairo, 9. August. (W. T. B.) Der Khedive hat Frederick Goldsmid mittelst Dekrets zum Controleur der Darra Sanieh ernannt.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗— heits⸗Amtes sind in der 31. Jahreswoche von je 1000 Be— wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestor ben ge— meldet; in Berlin 38,2, in Breslau 43.0, in Königsberg 36,3, in Cöln 36,3, in Frankfurt a. M. 26,9, in Hannover 25,1, in Cassel 2,4, in Magdeburg 40,6, in Stettin 31,5, in Altona 25,4, in Straßburg 43.3, in Metz 27,5, in München 37,6, in Nürnberg 34,1, in Augsburg 33,3, in Dresden 29,2, in Leipzig 272, in Stuttgart 25.3, in Braunschweig 30,2, in Karlsruhe 15, 6, in Hamburg 222, in Wien 22,7, in Budapest 41,9, in Prag 45,8, in Krakau 352, in Basel 28,5, in Brüssel 20.27, in Paris 27,4, in Amsterdam 22 8, in Kopenhagen 24,0, in Stockholm 30,9, in Christiania 2430, in St. Petersburg 48,8, in Warschau 40,8, in Odessa 53,8, in Rom 26,385, in Turin — in Bukarest 320, in Madrid — in London 24,7, in Glasgow 18,2, in Liverpool 28 3, in Dublin 28,2, in Edinburgh 16,5, in Alexandrien (Egypten) 50, ). — Ferner aus früheren Wochen: in New⸗YJork 60,8, in Philadelphia 35,2, in St. Louis 168 in Chicago —, in Cincinnati 19,6, in San Franciska 144, in Calcutta 18,4, in Bombay 27,0, in Madras 37.6.
Während der Berichtswoche herrschten an den ostdeutschen Be⸗— obachtungkorten in München westliche, an den übrigen südliche und südwestliche Windrichtungen vor, die in den ersten Tagen der Woche in Berlin vorübergehend mit nvordwestlichen, um die Mitte der Woche in Berlin, Bremen und Karlsruhe mit südöstlichen, an den Oststationen mit nordwestlschen wechselten. Die Temperatur der Luft Üüberstieg an den meisten Srten das Mongißmittesf. Der beim Wochenbeginn mäßig hohe Luftdruck sank in den ersten Tagen der Woche schnell, zeigte mehrfache Schwankungen mit Steigen und Fallen, behauptete aber meist einen niedrigen Standpunkt. Nieder- schläge, zum großen Theil in Folge häufiger und recht schwerer Ge— witter, erfolgten in sehr ergiebiger Weise.
Obgleich sich die Sterblichkeit verhältnisse in den meisten größeren, besonders in den deutschen Städten ein wenig besser gestalteten, blieben sie doch noch immer ungünstige. Die allgemeine Sterblich⸗ keitsverhältnißzahl für die deutschen Städte sank auf 32, von 33.2 der Vorwoche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war im Allge— meinen sogar noch größer als in der vorangegangenen Woche, wenn auch in Breslau, Berlin und einigen anderen Städten eine Ab— nahme derselben ersichtlich ist. Von 1000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, Kinder unter 1 Jahr 176, gegen 174 der Vor— woche (in Berlin 231 gegen 270.
Unter den Todesursachen blieben auch in der Berichtswoche Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder die dominirenden und traten nicht blos in den deutschen, sondern auch in den größeren Städten des Auslandes in hervorragender Weise auf. In Berlin, Breslau, Danzig, Dresden, Hamburg, Hannover, Cöln sank die Zahl der Opfer im Vergleich zur Vorwoche ein wenig (in Berlin auf 322, in Königsberg., München, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg, Braun—
chweig, Straßburg u. a., namentlich aber in Wien, Budapest, Paris, ondon, St. Petersburg, Warschau u. a. und in den größeren nord—⸗ amerikanischen Städten wurde die Zahl der dadurch bedingten Todesfälle eine bedeutend größere. Auch Ruhrtodes fälle zeigten sich im Allgemeinen
häufiger, wie auch wieder einzelne Fälle von Cholera nostras (aus Läüne-
burg und Budapest) gemeldei wurden. — Masern, Schatlachfieber und
Diphtherie verloren meist an Ausdehnung, nur in mehreren Städten
des Niederrheins und in London wurde Scharlachfieber und diphthe⸗
rische Affektionen häufiger. Unterleibetyphus forderte nur in
Paris und St. Petersburg mehr Opfer, Flecktvphus und Rückfalls.
fieber haben dagegen in St. Petersburg nachgelassen. Aus deut⸗
schen Städten wird nur 1 Fleckentvphustodesfall (aus Beuthen) ge—
meldet. — Der Keuchhusten läßt in Dresden etwas nach. — Pocken
zeigen meist Nachlässe, nur in Wien, Prgg, Paris stieg die Zahl der
Todesfälle. In Budapest, Christiania, Alexandria ist die Za. l der⸗
selben eine nur geringe, aus Berlin, Krakau, Stockholm, Warschau,
St. Petersburg, Bukgrest wird je 1 Pockentodesfail gemeldet. —
Das gelbe Fieber in Rio de Janeiro läßt nach, in der zweiten Juni—
hälfte erlagen demselben noch 19 Personen.
— Vie Nachweise über die Aus wanderung aus Deu tsch⸗
land nach überseeischen Ländern für das erste Halbjahr 1880,
welche das Kaiserliche statistische Amt im Juniheft seiner Monat's—⸗
hefte veröffentlicht, ergeben, daß vom 1. Januar bis 31. Juni dieseg
Jahres über deutsche Häfen (Bremen, Hamburg, Stettin) 45 042
deut sche Auswanderer befördert wurden. Außerdem sind 5400
deutsche Auswanderer über Antwerpen nachgewiesen. Von anderen
fremden Häfen, über welche deutsche Auswanderer befördert sein
könnten, liegen Nachrichten nicht vor. Im Vergleich zu früheren
Jahren erscheint die hier nachgewiesene Gesammtsumme von 56 442
Auswanderern zwar hoch, erreicht jedoch keineswegs die Ziffern der
Jahre der stärksten Auswanderung, die vielmehr in die Jahre 1872,
wo 68 340 deutsche Auswanderer über dieselben Häfen im ersten
l ia hre befördert wurden, und 1873, wo 63 866 befördert wurden,
ällt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Im Verlage von J. J. Weber in Leipzig ist schon wieder eine neue Nummer jener belebten Katechismen alles Wissenswerthen erschienen. Es ist dies Nr. N: Katechismus der Schwimm“
rl ht Nationalarmee verweigert, weil dasselbe be— timmt, daß der Armeekommandant wählbar sein soll.
kun st, von Martin Schwägerl, K. K. Hauptmann im 15. Linien—
Anspruch genommen; von letzteren übernahm die Deutsche Bank 6 Millionen zu 9569; wogegen ihr ein Optionsrecht auf den Rest von 9 Millionen Mark eingeräumt wurde. Nach Abschluß dieses Geschäftes ist die Direktion mit billigeren Bedingungen den Darlehnssuchenden entgegengekommen. Für größere pupillarisch sichergestellte Hypotheken berechnet sie jetzt 50/0 Zinsen, in welchem Satz die Amortisation von oso pro aun und der Geschäftsunkosten⸗ beitrag mit einbegriffen sind. Die Kommunalsteuer ist für die Bank vom 1. April c. ab um 52 200 M ermäßigt worden, was für dieses Jahr einer Ersparniß von 39 150 ÆS è gleichkommt. Im ersten Se— mester c. war die Bodenkredit⸗Bauk an 93 Subhastationen betheiligt. In 43 Fällen war)e die Preußische Immobilien ⸗ Aktienbank Ersteherin der Grundstücke. Der Bestand an Hypotheken, abzüglich der amortisirten Beträge, belief sich Ende 1879 auf 86 124 325 . Es traten im ersten Semester c. hinzu 13 058 292 SS Die Rückzahlungen und Amortisationen betrugen 9 840 217 , effektiver Zugang 3 218075 S, so daß Ende Juni 18865 89 342 404 M Hhpotheken im Besitze der Bank sich befanden. Darlehen gegen Hypotheken waren Ende 1879 ausgeliehen 4550 489 A, im 1J. Semester 1880 wurden gezahlt 362213 S6, zusammen 912701 , zurückgezahlt wurden 2 693 523 M, so daß ultimo Juni 1880 2219 179 ½ ausgeliehen blieben. Darlehen gegen Effekten waren Ende Juni 1880 13 958119 M ausgeliehen. Hypo⸗ thekenbriefe wurden bisher ausgefertigt 7500 000 1 5oige unkünd—⸗ bare Hypothekenbriefe JI. Serie, 15 750 000 Æ . 50oige unkünd⸗ bare Hypothekenbriefe II. Serie, zusammen 23 250 000 . mit 1060 Amortisationsentschädigung rückzahlbar. Amortisirt bis Ende 1879 956 625 e, hierzu kommen pro I. Se- mester 1880 66z 375 S, Ende Juni 1880 im Besitze der Bank 1263 225 , zusammen 2226225 „M, waren sonach 21 023775 S0 Ende Juni 1880 im Umlauf. Von 5960 Q unkündbaren Hypotheken- briefen III., V. und VI. Serie, welche von 1882 resp. 1886 ab al pari ausgeloost werden, sind ausgesertigt: III Serie 30 000900 S, V. Serie 10 000 000 S, VI. Serie 20 3600 000 S6, Summa 60 300 000 MM, von diesen sind im Besitze der Bank 10 222 875 M, sonach waren 50 077 125 Æ im Umlauf. Von 4906 unkündbaren Hypothekenbriefen sind emittirt 4 145 000 S, amortisirt bis Ende Juni 1880 243 000 Se, Ende Juni 1880 im Besitze der Bank 295 400 M, bleiben 3 608 600 ½υ im Umlauf. Von den 40 oigen unkündbaren Hypothekenbriefen VII. Serie waren bis Juni ca. 6 (90 go0 Mƽ begeben. Ultimo Juni 1880 waren im Verkehr Hypo⸗ thekenbriefe J., II., III, IV., V., VI. und VII. Serie 80 709 5650 „ Die Kasse hatte am 30. Juni 1889 einen Bestand von 505 111 4, das Wechsel⸗Portefeuille einen solchen von 4 997 529 M Die De⸗ bitoren im Betrage von 3 679 201 4 glaubt die Direktion als sicher bezeichnen zu dürften. Der Netto-Gewinn pro J. Semester beziffert sich auf 1179 989 A
— Der Cours für die teh. hier zahlbaren Silbercouponz österreichischer Eisenbahnpapiere ist auf 173 S für 100 Fl. österr. Silber erhöht worden. Erfurt, 9. August. (W. T. B) Saatenmarkt. Trotz des ungünstigen Wetters war der Besuch des hiesigen Börsentages ein zahlreicher. In Raps, dessen Ertrag gegen frühere Jahre sowohl quantitativ als qualitatio sehr zurücksteht, war das Geschäft wegen zu hoher Forderungen ein schwieriges, 255 a 260 bezahlt hier und ab thüringischen Stationen, Rüböl 55 bez., 56 Br., Rübkuchen 14, Weizen alter 225 à 232, Roggen 206 à 214, Gerste 165 à 1765, Hafer alter 160 à 165. Pest, 9. August. (W. T. B.) Saatenmarkt. Weizen matter und bis 10 billiger, Umsatz 15 000 — 20 9000. Roggen fest, Umsatz S000, Gerste hochgehalten, Exportgerste reserrirt, Mais fest, Hafer behauptet. Termine lebhaft, eröffneten feit, ermatteten schließlich. Weizen pr. Herbst 1005 Gd.', 1010 Br., pr. Frühjahr 1045 Gd. 10,9 Br., Hafer pr. Herbst 5,0 Gd., 5,75 Br., Mais pr. Mai— Juni 5,57 Gd., 5, 60 Br. — Prachtwetter. Parig, 8. August. Der bekannte Verlagsbuchhändler Hygcinthe Didot, jüngerer Bruder des berühmten Ambroise Firmin Didot, ist im Alter von 86 Jahren gestorben.
Verkehrs⸗Anstalten.
New Pork, 9. August. W. T. B.) Ver Dampfer der Na— tional ⸗Dampfschiffs⸗Compagni (C. Messingsche Linie) „Greece“ und der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Mosel' sind hier eingetroffen.
Berlin, 10. August 1880. Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei, der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 162. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:
1 Gewinn von 120 000 MS auf Nr. 37 827.
3 Gewinne von 15000 S6 auf Nr. 19261. 46939. 71 580.
1 Gewinne von 6000 MH auf Nr. 29 999.
44 Gewinne von 3000 S auf Nr. 474. 2173. 2783. 3373. 4539. 6072. 7969. 8113. 12566. 13407. 17648. 23 503. 24 500. 26 602. 29 621. 29703. 34 861. 35 927. 41 081. 45 345. 46 894. 48123. 51 395. 54 261. 55 960. 58 182. 58 294. 58 366. 59 528. 61 075. 61 516. 64184. 75 937. 79 372. 80 874. 81 944. 83 147. 86 048. 86 857. S8 211. 90 266. 90 614. 93 562. 94 180.
52 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 3777. 6384. 7933. 9835. 10 646. 12420. 12616. 13 082. 13402. 13441. 15 785. 15 906. 17131. 17701. 19213. 22 061. 24856. 29 383. 30120. 31 878. 36 429. 38 341. 40 269. 46 383. 47543. 48526. 49931. 52 229. 54 286. 55 101. 57937. 60 572. 62 094. 62 385. 63433. 64457. 65 825. 70073. 71 412. 72738. 74 211. 74 249. 75 089. 75 618. 78 353. 80 110. S5 170. 865 834. 88 579. 88 588. 90 704. 91 725. 59 Gewinne von 600 6 auf Nr. 2456. 2787. 5626. 686. 5777. 6893. 6999. 8790. 9159. 11 004. 13497. 13 662. 14394. 19771. 21 919. 21 921. 22 245. 22 305. 22496. 23 700. 29 625. 32 830. 33 100. 35 232. 36 165. 37 299. 43 092. 43 188. 47 901. 48616. 49 824. 52 992. 53 178. 53 210. 57 337. 59 350. 59 737. 60 838. 61 453. 63 672. 65 766. 66 986. 67 871. 70 368. 70 489. 70578. 72411. 713 409. 74474. 74 493. 75 461. 75 686. 81 535. 84 993. 89 386. 89 853. 89 09. 92095. 92232.
Infanterie Regiment (mit 113 in den Text gedruckten Abbildungen.
en untersucht, alte Kabel heraus- und neue in die i enstrange hineingezogen werden. Das ganze Röhrenne hesteht aus 33 373 m eiserner Röhrenleitung und 460 m ge⸗ mauerten Kanälen, hat mithin eine Länge von ca. / deutschen Meilen. Die Anzahl der Arbeitsbrunnen beträgt 165. Die erstellung dieses Röhrennetzes machte die Aushebung eines rabens von durchschnittlich 1 m Tiefe unter den Trottoirs erforderlich Der ganze Plan ist in zwei Jahren durchgeführt worden. Die Kosten betragen rund 220 867 M6. Für die Telegraphie der Hauptstadt und damit des ganzen Reiches ist hierdurch eine der wichtigsten Verbesserungen, bewirkt worden, indem feste Lager für sämmtliche Lei⸗ tungen gewonnen sind, und bei Störungen, Erneuerungen, Vermehrungen u. s. w. das Straßenpflaster nicht mehr aufgebrochen zu werden braucht, sondern nur ein oder wei Mann in die betreffenden Arbeitsbrunnen steigen, um hie erforderlichen Operationen auszuführen.
Vaterländischer Frauen⸗Verein.
In Folge unseres Aufrufs zum Besten der in Sch lesien n n che Beschädigten sind unserem Schatz meister ferner zugegangen 4908 M 11 3, mit Hinzurechnung der früher eingegangenen 5377 Æ 52 J also zusammen 10 285 M 63 8. Mit aufrichtigem Danke für diese Spenden bitten wir, die zur Änderung der Ueberschwemmungs⸗Nothstände uns ferner zugedachten Gaben unserem Schatzmeister, Herrn Bannuier von Krau se hier, Leipzigerstraße 45, gütigst zugehen zu lassen.
Berlin, den 7. August 1880. Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗-Vereins. Charlotte Gräfin v. Itzenplitz.
Unter dem Titel: „Die Kaiser Wilhelms ⸗Spende“ Verficherungs-Bedingungen und Tarife, hat soeben der Direktor derselben, Justizrath R. Stämmler, in Carl Heymann's Verlag hierselbst eine Schrift erscheinen lassen, welche den Zweck hat, dle Verwalter der Zahlstellen, die Vertrauensmänner der Kaiser Wilhelms ⸗ Spende, wie auch das große Publikum über die Gründe und Ziele der einzelnen Versicherungen näher zu unterrichten. Die zahlreichen Anfragen, welche brieflich und mündlich an die Di⸗ rektion von allen Seiten gelangt sind, haben den besten Fingerzeig fur die praktische Darstellung, der Verhältnisse gegeben und finden sämmtlich in obigem Werk ihre Beantwortung; Es erhellt aus diefem Buch, daß die Anstalt einen erfreulichen Aufschwung genom⸗ men hat, und wird dasselbe auch dazu beitragen, der Kaiser Wilhelms—⸗ Spende neue Freunde zuzuführen. Der Inhalt besteht aus: Auf⸗ gaben der Anstalt, Statuten, Versicherungsbedingungen und. Ge⸗ schäfteplan, Tarife der Kaiser Wilhelms⸗ Spende. Der Preis be⸗ trägt 1416
Die Deutsche anthropologische Gesellschaft nahm in ihrer gestrigen Sitzung zunächst den Bericht der Kommission zur Äufstellung von Raceunterschieden aus den Farben der H are, der Augen und der Haut entgegen. Ueber Deutschland referirte hierbei Prof. Dr. Virchow, über die Schweiz Prof. Dr. Kollmann — Basel. Auf Anlaß des Prof. Dr. Ecker in Freiburg beschloß die Versammlung, eine Gesammtausgabe der Schriften des Begründers der deutschen Anthropologie, Prof. Dr. von Baer in Dorpat, die bereits von privater Seite angeregt sei, zu veranlassen. Die wissenschaftliche Tagesord ˖ nung wurde mit einer Diskussion über die Thonornamente der slavi⸗ schen und fränkischen Zeit eröffnet; hieran reihten sich Vorträge des Hrn. Mehlis über fränkische Alterthümer, des Hrn. Dahlem über römische AÄlterthümer bei Regensburg und des Hrn. Pischler über ein samländisches Grabfeld in Ostpreußen. — Vor Beginn der Sitzung hatte die kraniometrische Konferenz getagt. ;
Nachmittags 3 Uhr fand im großen Festsaale des Rathhauses die feierliche Begrüßung des gestern Morgen zu den Verhandlungen der anthropologischen Gesellschaft hierselbst eingetroffenen Professors Freiherrn von Nordenfkjs ld aus Stockholm statt. Zum Empfang desselben hatte sich eine auterlesene Gesellschaft versammelt, in der man Se. Hoheit den Erbprinzen von Sachsen Meiningen bemerkte. ghet ergrfff der Ober ⸗Bürgermeister von Forckenbeck das Wort, um
lamens der Reichshauptstadt Herrn Freihrn. von Nordenskjöld zu begrüßen; ihm folgte als jweiter Redner der Vorsitzende der Gesell⸗ schaft für Erdkunde Dr. Nachtigal, welcher den berühmten Reisenden unter Anerkennung seiner großen Verdienste bat, als Ausdruck des Dankes, der Hochachtung und der Bewunderung der geographischen Vereine Deutschlands und des Geographischen Instituts von Justus Perthes in Gotha eine Medaille entgegennehmen zu wollen, welche die vereinigten Gesellschaften zur Erinnerung an seine verdienstvolle That herzustellen im Begriffe seien. Namens der Kaiserlichen Marine begrüßte der Cbef der Admiralität, Staats. Minister von Stosch, Nameng der Königlich preußischen Staatsregierung der Unter Staatgfekretär von Goßler den Gast. Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Beseler betheiligte sich im Namen derselben an der dem Gefeierten dargebrachten Ovation. Nachdem noch Prof. Dr. Ecker (Freiburg) im Namen der Deutschen anthropologischen Gesellschaft dem Gaste einen Willkommengruß zugerufen, dankte Frbr. von Nor— denskjöld in bewegten Worten für die dargebrachten Ehrenbezeugungen. Hiermit erreichte die Feier ihr Ende. —
Eine Stunde später, um 4 Uhr, vereinigten sich im großen Saale des Kaiserbofes die Mitglieder der anthropologischen und geo⸗ graphischen Gesellschaften, denen sich eine Anzahl hervorragender Per⸗ sönlichkeiten angeschlossen hatte, zu einem Festdiner zu Ehren der Herren Frhr. von Nordenstjöld und Schliemann. Die Gefeierten . zwifchen den beiden Versitzenden der genannten Gesell⸗
chaften, ihnen gegenüber Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen zwischen dem Chef der Admiralität, Staats- Mi⸗ nister von Stosch und dem Minister Br. Lucius. Nachdem der Staate Minister von Stosch den Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus⸗ er n dt, erhob sich Prof. Dr. Virchow, um in längerer Rede die eiden Ehrengäste und deren Verdienste zu feiern. Der Kor⸗ vetten ⸗ Kapitän Frhr. von Schleinitz toastete auf die ‚Vega., deren ührer, Offiziere und wissenschastliche Begleiter, während Prof. r. Wattenbach Schliemanns Verdienste um die Wissenschaft her⸗
fahlbauten und römischen Funden eine Anzahl fränkif Ve en bei denen die dekorative Behandlung verschiedener Metalle in Taufchirarbeiten die Hauptrolle spielt: so silberne Sporen mit Goldrand, Bronzebeschläge mit Goldverzierung ꝛc. Elsaß⸗Lothringen ist auf der Ausstellung ebenfalls vertreten. Den größten Theil hat die neu gegründete Gesellschaft für Erdkunde in Metz aus dem städtischen Museum eingesandt; doch hat unter Anderen auch Hagenau ausgestellt. Es sind überwiegend römische Gefäße, Krüge, Graburnen und Waffen, die hier zu sehen sind, Das Königreich Bavern tritt mit der stattlichen Zahl von 26 Ausstellungen aus Mußfeen und Privatsammlungen auf. Am Be⸗ deutendsten sind hier die Höhlenfunde, was sich aus der zur Höhlen⸗ bildung fo geneigten Formation des Fränkischen Jura, der Gegend zwischen Rürnberg, Bahreuth und Bamberg erklärt. Bayern hat aber auch feine Pfahlbauten, darunter der bedeutendste bei der Insel Wörth (sogen. Roseninsel) im Starenherger See, Zu den hervor, ragendsten Leistungen der ganzen Ausstellung gehört die geistvoll zufammengestellte Kollektion aus der Sammlung des Histori⸗ schen Vereins für Regensburg. Die vorgeschrittenen Leistun⸗ gen der Bronzezeit treten unter in den Austellungen von Augs⸗ burg, Landshut, Nürnberg. Speyer, München, Würzburg und u. L. m. entgegen. Namentlich sind es die Fundstücke aus den be⸗ rühmten Relhengräbern', welche hier in Betracht kommen: so eiserne Gürtelschnallen mit Silber tauschirt, Gewandnadeln oder Fibeln in Thiergestalten von Gold und Silber mit Filigranarbeit, Arm. und Fingerringe aus Goldbronze, Halsketten aus bunten Glas⸗ perlen und Bernstein, bronzene Gefäße, Elfenbein kämme und Anderes. Reich und werthvoll, wenn auch nicht speziell als Reihengräberfunde bezeichnet, sind die von dem Museum des historischen Vereins der Pfalz vorgeführten Ausstellungsgegenstände, unter denen zwei Wagen⸗ räder . . und ein Bronzegefäß in Form einer Feldflasch interessant sind. Ein sehr hohes Alter zeigen die Fundstücke aus dem Großherzog⸗ thum Hessen, speziell diejenigen des berühmten Römisch Germanischen Centralmuseums in Mainz. Es sind dies Gegenstände aus dem Gräberfeld am Hinkelstein bei Monsheim in Rheinhessen, welche in das fünfte Jahrhundert vor Christus verlegt werden. Fundstücke aus vormetallischer Zeit, aus der Periode der Hügel und Reihengräber haben ebenfalls volle Beruͤcksichtigung erfahren; überaus groß ist die Pracht der Goldfunde, die in den letzteren gemacht wurden,
Die ältesten und wichtigsten Gegenstände aus Hessen · Nassau hat der Professor Dr. Schaaffhausen in Bonn, das Königliche Museum in Wiesbaden und die Verein für nassauische Alterthumẽ, kunde in den in den zwei Knochenhöhlen bei Stecten an der Lahn gemachten Funden ausgestellt. Es handelt sich hier um ein elfen beinernes Falzbein“, mit Gitterverzierung, Knochenstücke mit einge⸗ kratzter Verzierung, Mammuthzähne, Steinspähne und Thonscherben. Feuersteinfunde sind in Hanau seynr selten, Eisenfunde kommen feltener vor als Bronzefunde. Aus Frankfurt a. M. ist die städtische historische Sammlung zu nennen; auch die Umgebung dieser Stadt hat reiches Material geliefert, um uns die entlegene Metallkultur verständlich zu machen. Aus Fulda sind in der Ausstellung vertreten die ständische Landesbibliothek, der Verein für Naturkunde, die Sammlungen des Hin. Hassenkamp zu Fulda, Frhrn. A. v. Riedesel auf Eisenbach und Kaufmann Lang in Storthausen.
Der Verein für die Geschichte der Stadt Berlin bat das 17. Heft seiner „Schriften“ ausgegeben. Verlag des Vereins. In Kommisston bei E. S. Mittler u. Sohn, Kgl. Hofbuchhandlung zu Berlin. Daffelbe ist als Festschrift für die gegenwärtig hier tagende XI. allgemeine Versammlung der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte bestimmt, im Auftrage der städtischen Behörden von dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, Dirigenten des Märkischen Provinzial ⸗Museums, Stadtrath Ernst Friedel, verfaßt und giebt eine Uebersicht über die vor⸗ geschichtlichen Funde aus Berlin und Umgegend Eine umfassende Mittheilung dieser Funde bis auf die neueste Zeit, welche für den Anthropologen und Ethno⸗ logen, den Alterthums⸗ und Geschichtsforscher sehr werthvoll ist, fehlte bisher; denn die kurzen Nachrichten, welche Frhr. von Ledebur seiner Zeit veröffentlichte (.Die heidnischen Alterthümer des Regie⸗ rungebezirks Potsdam“ 1852) bieten heute manche Lücken. Er schöpfend freilich prätendirt auch die vorlegende Schrift nicht zu sein, indesfen gewährt sie immerhin ein faßliches Bild der vorgeschichtlichen Verhaͤltnisse unserer engsten Heimath, zumal sich der Verf. bestrebt hat, durch eine belehrende Einleitung auch den Laien über die Begriffe der Urgeschichte und Vorgeschichte, sowie über das Wesen und die Bedeu⸗ tung derartiger Funde zu unterrichten, aus denen er dann am Schluß die chronologischen und ethnologischen Ergebnisse zieht. Die be⸗ deutenderen prähistorischen Orte, Begräbnißstätten und Einzelfunde sind auf einer beigegebenen Karte in schnell orientirender Weise ein⸗ getragen.
Bäder⸗Statistik.
Altheide (Grafschaft Glatz) bis zum 1. August (Kurqästex Augustusbad (bei Radeberg i. Sachsen) bis zum 31. Juli J Baden ⸗Baden bis zum 6. August! 4 Bertrich (Rheinprovin) bis zum Ende Juli (Kurgäste) . Borby (Seebad in Schleswig Holstein, Kreis Eckernförde) bis
nnn, 2 Borkum (ostfries. Insel zw. Oster⸗ und Westerems, Amts Gr ben n , n, ,, . Bukowine bei Medzibor (Schlesien) bis 1. August (nebsft 54 Durchreisenden] (Kurgästezĩ ; . . Da Charlottenbrunn (Schlesien) bis zum 1. August (nebst 295 Durchrelsenden) (Curgäste)) .. . 2 Colberg (Sool⸗ und Seebad j. Pommern) bis Ende Juli GCudowa bis zum 1. August (aebst 335 Durchreisenden) 1 Cuxhaven bis Ende Juli!. Driburg (Westfalen) bis Ende Juli (Kurgäste) Eilsen (bei Bückeburg) bis Ende Juli (Kurgäste?! Elmen (Soolbad bei Gr. Sal je, unweit Magdeburg) bis zum JJ Elster (Kgr. Sachsen) bis zum 3. August (2620 Part.). Glücksburg (Ostseebad in Schlesw. „Holst.) bis zum 5. August Goezalkowitz (Oberschlesien) bis zum 31. Juli (251 Nrn.) Görbersdorf (Schlesien) bis zum 1. August.
Per sonen 240 384 28 256
796
307
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Münster am Stein (bei Kreuznach i. d. Rheinprovinz) bis z. Ende Juli J Nenndorf (Reg.-Bez. Cassel) bis Ende Juli (Kurgäste) ; 1243 Neuenahr (Rheinprovinz) bis zum 7. August (Fremde). 2177 Niendorf (Schleswig ⸗Holstein) bis Ende Juli (Badegaͤste) 581 Norderney (Nordseebad) bis Ende Juli!. 3930 Dbernigk (Schlesien) bis z. 4. Aug. : 580 , bis 6. August (nebst 885 Durchreis.) ö (wanne . Oldesloe (Sool⸗ u. Schwefelbäder in Holstein) bis Ende Juli , /b Polzin (Louisenbad in PiUnmern) bis Ende Juli 2590 hemmt m , , gt eee, . Rehburg (Hannover) bis z. 30. Juli (nebst 217 Durchreisenden) J ? Reichenhall (Bayern) bis zum 31. Juli!! 44 3154 Reinerz (Grafsch. Glatz) bis zum 4. Aug. (nebst 1192 Durch.) D iwÿuiG Rothenfelde (Soolbad in Hannover) bis Ende Juli... . 17902 Rügenwaldermünde (Seebad in Pommern) bis Ende Juli 137 Salzbrunn (Schlesien) bis zum 1. August (nebst 1591 Durchr.) 2 326 Schandau (gr. Sachsen) bis zum 6. August (692 Part) . 1 669 Schwalbach, Langen (Nassau) bis zum 3. August (Fremde) . 3 353 Schweizermühle eim Bielagrunde im Kgr. S.) b. z. 6. Aug. ah,, So den (am Taunus, Nassau) bis zum J. August. 2942 Stolpmünde (Seebad i. Vomm.), bis Ende Juli. 4. 697 Tharant (Kgr. Sachsen) bis zum 39. Juli (205 Part.). 446 Travemünde (Lübeck) bis Ende Juli . 879 Warmbad (bei Wolkenstein im Kgr. S.) bis z. 5. Aug. . . .
JI Warmbrunn (Schlesien) bis zum 31. Juli!? Warnemünde (Ostseebad i. Meckl. Schwerin) bis z. 31. Juli 3 110 Weißer Hirsch mit Oberloschwitz (klimatischer Kurort i. Kgr. S. bis zum 3. August (457 Part; . .282 Wildungen (Waldech bis zum 24. Juli (Kurgäste u. Fremde) 1 245 Wilhelmshöhe bei Cassel bis zum 25. Juli.. 3 33 276 Wittekind (bei Giebichenstein und Halle) bis zum 3. August (258 Nrn.) JJ 5 Wilhelmshöhe, 25. Juli. Wenn bis vor nicht langer Zeit der Besuch von Wilhelmshöhe ein geringer war, so trägt hauptsaäͤch= lich die ungünstige Frühjahrswitterung die Schuld; theilweise ist der Grund aber auch darin zu suchen, daß die meisten der hier verwei⸗ lenden Fremden den Aufenthalt in Wilhelmshöhe als Nachkur nach dem Befuche von Bädern gebrauchen. Ungefähr seit 14 Tagen hört man von den Inhabern der Pensionshäuser, daß die zu vermiethenden Zimmer vergeben sind. Sämmtliche Penstonshäuser zeichnen sich durch ihre schöne Lage in unmittelbarer Nähe der herrlichsten Wal⸗ dungen, durch prächtige Aussicht auf Cassel Stadt und Land und durch frische, reine Luft, deren Genuß schon manchen Rekonvales . centen vollständig hergestellt hat, vortheilhaft aus. Die Einrich: tungen in denselben sind mit dem nöthigen Komfort ausgestattet und befriedigen auch anspruchsvollere Gäste. Die Reize des Parks mit feinen Schlösfern und Wasserkünsten sind weltbekannt. Etwas östlich von Wilhelmshöhe bietet der sogenannte Rammelsberg eine prächtige Rundsicht und ein wirklich überraschendes Bild von Wil⸗ helmshöhe mit seinen Herrlichkeiten. Es steht zu erwarten, daß ch hier früher oder später ein stattliches Gasthaus erheben wird. Im vorigen Jahre ist auf den „11 Buchen“, einem frei gelegenen Platze seitwärts vom Herkules, ein Aussichtsthurm erbaut und Kaiser⸗ Wilhelm-Thurm genannt worden. Augenblicklich liegt die Absicht vor, nicht weit vom Pensionshause eine Kaltwasserheilanstalt zu errichten.
Orb (Kreis Gelnhausen, Reg. Bez. Cassel). Dat hiesige Bad besitzt zwei Sool⸗, die Ludwigs⸗ und Philipptquelle, und einen etwas kohlenfauerhaltigen Sauerbrunnen, Die Ludwige quelle enthält 2, 9, die Philippsquelle 3,5 o/o Kohlensäure. Die letztere liefert 10 Kubik⸗ fuß Soolwasser in der Minute. Die Badesaison dauert vom 15. Rai bis 1. Oktober. Im vorigen Jahre waren 241 Kurz. gaͤste hier; es wurden 2300 Bäder abgegeben und 2200 Flaschen Mutterlauge versandt. Das Sool wasser tritt als Heilmittel auf bei Krankheiten des Blutes, bei Tyghus, Skorbrt, Syphilis, Skrophulose, Rhachitis, Affektionen des Darmkanals und Leberleiden. Der Gebrauch der Soole befördert ferner den Stoff⸗ wechfel, erhöht dadurch den Appeiit auf das Doppelte. Die Er⸗ nährungtverhältnifse bessern sich schon nach kurzem Gebrauche der Kur. Die die Soolgquellen und Gradirhäuser umgebende Luft ist, vermöge ihres Jodgehalts, bei chronischen Lungen leiden und Katarrhen der Luftröhre heilsam wirkend. — Zur Bequemlichkeit der Kurgäste ist in der Nähe der Quellen ein bübscher Kurgarten angelegt, sowie eine schattige Allee vom Sauerbrunnen bis zum anderen Stadtende. Auch sind Ausflüge in die sehr hübsche, an Naturschönheiten reiche, Umgebung lohnend. — Im Badhotel und bei vielen Privatleuten findet der Kur⸗ gast mit allem Komfort ausgestattete Zimmer zu sehr mäßigen Preisen. Die Kosten der Verpflegung sowohl wie der Bäder sind, trotzdem beide nichts zu wünschen übrig lassen, sehr gering. Die Person zahlt (ie nach den Ansprüchen) einschließlich des Bades 3 = 5 . pro Tag. Die hlerher kommenden Kurgäste sind meistentheils aus Hanau und Frankfurt a. / O. Außer zu Heilzwecken wird die Soole auch zur Saljproduktion benutzt. Die früher dem bayerischen Staat ge⸗ hörige Saline ist im Jahre 1866 von der Stadt Orb angekauft. Diefelbe besteht aus 11 Gradirhäusern und einem Siedehause. Es wurden früher jährlich ca. 10 G00 Centner Sal gewonnen. Der jetzige Pächter macht weniger, vielleicht ea. 6900 Centner. Zur Hebung dez Bades hat sich in diesem Jahre ein sog. Verschönerungsverein gebildet. Derselbe hat sich als erste Aufgabe die Anlegung eines hübschen Weges nach einer in einem schönen Thale gelegenen Mühle gestellt.
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vorhob. Hierauf bedankte sich zunächst Frhr. von Nordenskjöld und trank auf die deutsche Nordpolfahrt und Nordpolerforschung; unmit⸗
Heilige Damm (Ostseebad in Mecklenburg ⸗ Schwerin) bis um 29. Juli (Badegäste). w,, Karlsbad bis zum 31. Juli
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ls 86