1880 / 189 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Aug 1880 18:00:01 GMT) scan diff

die zustimmende Antwort Englands eintraf. Diese Vor⸗ sichtsmaßregel, denn mehr ist die Mobilisirung der Re⸗ serve doch anicht, soll aber durchaus nicht bedeuten, daß Griechenland der Entscheidung und der nochmaligen Inter⸗ vention der Mächte vorgreifen will, sie soll den Maßregeln der türkischen Regierung, welche in Epirus und in Thessaklien

Truppen und Vorräthe anhäufte, ein

Parole bieten

und die griechische Regierung, sobald sie von den Mächten

aufgefordert wird, in die Lage versetzen,

ohne Zeitverlust

handeln zu können, weiter nichts. Von der Grenze wird ge⸗

meldet, daß so viele türkische Unterthanen

die Grenze über⸗

schreiten, daß die Behörden ihrer Unterbringung und Ernäh— rung wegen an manchen Orten in großer Verlegenheit sind.“

9. August. Der Londoner „Allg. Corr.“ wird

von hier telegraphirt: Lebensmitteln und Schießbedarf

„Bedeutende Quantitäten von

sind in Arta

angekommen und der Civilgouverneur des Platzes hat gien! erhalten, 500 türkische Pfunde aufzubringen, welche Summe als einmonatlicher Sold für die türkischen Truppen dienen soll. Er erklärt indeß, daß die Einwohner sich weigern werden, die Steuer zu entrichten. In Patras kommen sort⸗ während türkische Deserteure in kleinen Trupps an. Die tür—⸗

kischen Einwohner in Vo lo verkaufen ihre

Ländereien längs

der Meeresküste in Erwartung der Uebergabe der Stadt an Griechenland. Die hellenische Regierung hat bei den Groß⸗ mächten über die Ungerechtigkeit dieses Verfahrens Beschwerde geführt. Die wirkliche Stärke der griechischen Armee beträgt gegenwärtig 17500 Mann, allein die Mobilisirung und andere Maßregeln werden ihren Effektivstand binnen Monatsfrist auf 30 000 und binnen zwei Monaten auf

40 000 Mann bringen.“

Türkei. Konstantinopel, 11. August. (W. Pr.) Der türkische Gesandte in Cettinje, Khalil Bey, wurde angewiesen, sich nach Dulcigno zu begeben, um mit Hus⸗ sein Pascha bei der Uebergabe dieses Gebiets an die Monte⸗

negriner gegenwärtig zu sein.

D 12. August. (W. T. B.) Die Pforte hat beschlossen, an Stelle des Kriegs Ministers Husni Pascha den General Riza Pascha nach Albanien zu entsenden und denselben gleichzeitig an Stelle Izzet Paschas zum Generalgouverneur von Skutari zu ernennen. Mit Riza Pascha werden zunächst auf der Fregatte „Selmie“ und einem Transportdampfer 2000 Mann abgehen, andere 2000 Mann werden von Kreta aus nach Albanien dirigirt werden. Riza Pascha ist beauf⸗ tragt, in erster Linie die Konvention vom 18. April durchzu⸗ führen, wenn sich dies aber als unmöglich herausstellt, die Abtretung Dulcignos an Montenegro zu bewerkstelligen. =

Wetten dorf ist heute hier eingetroffen. Rumänien. Bukarest, 8. August.

(Times.) Die

Lieferung von 21 Millionen Henry ⸗Martini⸗Patronen für die rumänische Armee ist zum Preise von 118 Fres. für

1000 Patronen Mr. Kynoch in Birmingham

übertragen wor⸗

den, der schon seit mehreren Jahren Lieferungen nach Rumä— nien machte. Das rumänische Kriegs-Ministerium hat nun auch eine Lieferung von 10 60 Truppenzelten ausgeschrieben, die binnen drei Monaten in Bukarest abgeliefert werden sollen.

11. August. (Pol. Corr.) Die bereits für erledigt ge⸗ haltene Frage der Rekonstruktion oder richtiger der

Completirung des rumänischen Kabi

nets ist in ein

neues Stadium getreten. Der zum Nachfolger des zurück⸗ tretenden Justiz-Ministers Stolojan designirkte Hr. Giani wird das Justizportefeuille nicht übernehmen. Ils Justiz⸗ Minister wird neuestens der gewesene Minister Pherikidi

genannt.

11. August. (W. „Pr.“ In Folge der immer

mehr sich verschlimmernden Zu stände in scha wird der Stand der dortigen

der Dobrud⸗ Truppen er⸗

höht. Vier feldmäßig ausgerüstete Batterien sind von hier nach der Dobrudscha abmarschirt. In militärischen

Kreisen wird behauptet, daß das in der Mol stattfindende Uebung slager gleichsam die

dau im Herbst Reserve der in

der Dobrudscha garnisonirenden fünften Divifion enthalten wird.

Serbien. Belgrad, 11. August. Meldung der „Pol. Corr,.“: Unter dem Präsidium des ehemaligen Ministers

mis

. eine aus 22 Mitgliedern bestehende Kom- ion eingesetzt worden, welche das Operat der früheren,

mit der Feststellung des Entwurfes zur Konzession über den Bau und den Betrieb der serbischen Eisenbahn betraut gewesenen Kommission einer nochmaligen Prüfung zu unterwerfen und ihren Bericht nach Ablauf einer zehntägigen

Frist zu erstatten hat.

Aus Belgrad wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 19. ds. gemeldet: „Es verlautet, die grie⸗ chische Regierung habe dem serbischen Kabinet ein Schreiben übersandt, worin sie die frühere Freundschaft zwischen den Serben und den Griechen als einen Grund für ein gemeinschaftliches Vorgehen im Rahe eines Konflikts mit

der Türkei betont. Vor einigen

agen benachrichtigte Hr.

Ristics die österreichische Regierung, daß er sich genöthigt sehen dürfte, die serbischen Kommissäre zu instruiren, Wien . verlassen, Falls Oester reich sich nicht bereitwillig zeigen ollte, zu den Unterhandlungen für einen Handel s⸗

vertrag auf der Grundlage des zwischen und Serbien abgeschlossenen provisorischen schreiten. Die Antwort des Wiener Kabinets

Amerika. New⸗York, 11. August.

Großbritannien Vertrages zu steht noch aus“

W. T. B.) Die

Kommission der Vereinigten Staaten für die für das Jahr 1883 in New⸗York in Aussicht genommene inter⸗ nationale Ausstellung hat ihre Sitzungen begonnen,

ihre vorläufige Organisation beendet und das aufgefordert, die Subskriptionen zu eröffnen.

xekutiv⸗Comitè

Statistische Nachrichten. Nach Mittheilung des statistischen Bur

eaus der Stadt

Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche

3 1. f ß in en, n * zur ommen: eschließungen, 7 ebendgeborene, und 718 Sterbefälle. ; .

Anmeldung ge⸗ 33 Todtgeborene

Kunst, Wissenschaft und Literatur

Bern, 12. August. (Bund.) Dieser Tage traten in dem Observatorium in Bern zwei internationale meteorolo gische Konferenzen zusammen. Die erste ist die internationale Polar Konferenz, welche bereits am letzten Sonnabend ihre erst · malige Sitzung hielt. Dieselbe wird vom Geheimen Rath Dr. Georg Neumgyer, Direktor der Sternwarte in Hamburg, präsidirt; als wei⸗ tere Mitglieder gehören ihr an die Herren Prof. Buys. Ballot, Direktor des meteorologischen Instituts in Utrecht; Prosessor Dr. Cora von Rom, Kapitän Hoffmeyer von Kopenhagen, Pro- fessor Dr. Lenz von St. Petersburg, Prof. Matcart, Bircktor des meteorologischem Central ⸗Observatoriums in Paris; Pro⸗ fessor Mohn, Direktor des metecrologischen Instituts in Christiania; Linienschiffs Lieutenant Dr. Weyyrecht. Vertreter Oeserreich⸗ Ungarns, und Prof. Dr. Wiskander von Lund (Schweden). Diefe Konferenz hat einen Plan aufzustellen, nach welchem ein Gürtel von Obferva' torien in möglichst hohen Breiten um die beiden Erdpole herum er— richtet werden soll, um die Sturmwarnungen im Intereffe der Schiff⸗ fahrt und zur Verhütung von Unglücksfällen auszudehnen, zu vervoll. kommnen und vor Allem möglichst zuoerlässig zu machen. Schon lange haben sich nämlich die Blicke der Meteorologen der verschieden- sten Länder nach den höchsten geographischen Breiten gewendet, die wahrscheinlich der Ausgangspunkt jener gefährlichen Luftströmun⸗ gen sind, die so oft mit mächtiger Gewalt und großer Schnelligkeit über die gemäßigte Zone hereinbrechen und namentlich zur See zahl⸗ reiche Opfer an Menschenleben und den Verlust von großen mate⸗ riellen Werthen zur Folge haben. Die Witterungsvorgänge in diesen Polargebieten zu erforschen, die letztern mit einer Reihe von wissen schaftlichen Stationen zu umgeben und dadurch die praktische Witte⸗ rungs kunde namentlich im Interesse der Sicherheit der Schiffahrt zu fördern, das ist die Aufgas 1 =deren Lösung der genannten Kommission obliegt. Die Delegirten soe⸗ einzelnen Länder haben diesbezügliche Instruktionen mitgebrachttags

Am letzten Montag begann die zweite oben erwähnte Kom. mission in den Räumlichkeiten des hiesigen Obfervatoriums ihre Verhandlungen, nämlich das internationale, permanente meteorologische Comits. Präsident desselben ist ein Schweizer, Hr. Dr, Heinr. Wild, Direktor des russischen Central— Observateriums in St. Petersburg. Dem Comits gehören außer dem noch an die (bereits oben aufgeführten) Herren Buyvs⸗ Ballot, Mohn, Maßtcart und. Neumayer, fowie endlich noch die Herren Brito. Capello, Direktor des Observatoriums in Lissabon; G. Cantoni, Professor und Direktor des Obsfervatoriums in Pavia; Dr. Hann, Direktor des Observatoriums in Wien, und R. H. Scott, Direktor des meteorologischen Observa⸗ toriums in London. Dieses Comits ist die exekutive Behörde der internationalen meteorologischen Kongresse; ihm liegt die oberste Lei⸗ tung der internationalen Meteorologie und die Ausführung der Be—⸗ schlüsse jener Kongresse ob. Dasselbe hat daher namentlich die Auf⸗ gabe, die meteorologischen Beobachtungen aller Länder möglichst kon form und unter sich vergleichbar zu machen, um dadurch deren prak⸗ tische Nutzanwendung zu fördern. Das Comits versammelt sich all⸗ jährlich ein Mal. und zwar abwechselnd in verschiedenen Städten Europas, zur Behandlung der ihm Übertragene Geschäfte.

Die Nrn. zäund 6 des Deutschen Herold, Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, enthalten u. .: Sitzungs⸗ berichte des Vereins Herold. Beitrag zur Geschichte des Wappen wesens. Das Wappen der ausgestorbenen Famllie v. Hakenberg im Havellande. Die freiherrliche Familie v. Alemann. Die Familie Kint. Eine heraldische Seidenstickerei vom Jahre 1551. Alliancen der Familie v. Grumbkow. Abbildung und Beschrei⸗ bung eines altgothischen Kästchens mit geschnitzten Wappen. Fa milienchronik. Literatur ꝛc.

Die soehen ausgegebene Nr. 33 der illustrirten Wochenschrift Deutsches Familienblatt?“ hat folgenden Inhalt: Der Steppenkönig, Novelle von F. Schifkorn (GFortsetzung). Luckhardt und Söhne, Roman von E. Lenneck (Fortsetzung. Die Gesell⸗ schaft des Heidelberger Engeren“, nach Privatmittheilungen von Victor von Scheffel und feinen Freunden, von R. Falck (Schluß). Die Münchener Gesammtgastspiele, ein Rückblick von Fritz Wer⸗ nick. Die steigende Fluth der Autzwanderung, von E. Schläger. Der Geheimschreiber, Gedicht von Robert Walter. Plauder · ecke. Räthsel.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im Verlage von Wiegandt, Hempel und Parey (Paul Parey) hierselbst ist soeben der IX. Band (1889) der Landwirthschaft lichen Jahrbücher, Zeitschrift für wissenschaftliche Landwirthschaft und Archiv des Königlich Preußischen Lan des⸗-Oe konomie Kollegiums, heraus egeben von Dr. H. Thiel, Geh Reg.-Rath und vortragenden Rath im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, erschienen. Der Band hat folgenden Inhalt: Landwirthschafklich landschaftliche Reminiscen⸗ zen dus einer Reise durchs Mostausche bis in die kaukasischen Bäder und über Jalta in die Krim. Von Adolph Kotschedoff (Schluß). Mittheilungen aus dem agrikultur-chemischen Laboratorium der Ver⸗ suchsstation Kiel. J. Ueber den Verlust, welchen frisch gemähtes Gras durch mäßige Beregnung erleidet. Von Br. A. Emmerling. Hericht über eine landw'rthschaftliche Studienreise durch Ungarn. Von Prof. Dr. Werner, Poppelsdorf. Mittheilungen aus der agrikul tur chemischen Versuchtstation Dahme. JV. Untersuchungen von Abflußwasser aus Dammkulturen. Von Pr. Rudolph Schiller. Welchen Werth hat die sogenannte zurückgegangene Phosphorsäure sür kaltreichen Boden? Von Dr. Ernst Wein. X Zur Abwehr in der Frage des Werthes der zurückgegangenen Phosphorsäure. Von M. Maercker. Untersuchungen Über den Zusammenhang zwischen Mukßkelthätigkeit und Stoffzerfall im thierischen Organismus, aus⸗ geführt auf der Versuchsstation zu Hohenheim von Br. Otcar Kell⸗ ner. Ueber den KLiweißumsatz im Pflanzenorganismus. Von Prof. GE. Schulze in . Die Kartoffellege. und Erntemaschinen— Konkurrenz zu Friejen a. O. vom 12.— 16. September 1879. Von Prof. Dr. A. Wüst in Halle a. S. Das Verhalten präzipitirter Phosphate zu kohlensäurehaltigem Wasser und zu Erden, nebst Vege⸗ tationsversuchen mit Kresse. Von Y. Albert und Br. Rich. Wagner. Ueber die Geldwerthsberechnung der Futtermittel. Referat von Dr. J. König, Münster i. W.

Gn Petersburg, 11. August. (St. Pet. Ztg.) Der ‚Re⸗ gierung ⸗Anzeiger? veröffentlicht einen Bericht über die Einte⸗ aussich ten, welchem zu entnehmen ist, daß eine gute Ernte nur in einigen Gouvernements des Weichselgebietes, in den baltischen Landen und im Gouvernement Witebsk zu erwarten ist. In den übrigen ist mehr als eine genügende nicht zu erwarten. Im Süden verheißt die begonnene Ernte die traurigsten Refutate. Die Gefreide⸗ preise zeigen überall eine Tendenz zur 6 und haben stellenweise schon eine beispiellose Höhe erreicht.

Gewerbe und Sande.

Der Geschäftsbericht der Alabama Great Southern Bahn, früher Alabama Chattanooga? Cisen bahn, sur 1879 weist für das abgelaufene Jahr Brutto. Einnahmen in Höhe von 441 181 Doll. gegen 3323 6956 Doll. im Jahre 18758 aus. Im Jahre 18773 betrugen die Einnahmen durchschnittlich M0 Poll. Per Meile, 1878 1135 Doll. und 1879 1600 Voll. per Meile. Sie Bilanz der Amerilanischen Compagnie ergiebt einen Gewinnsaldo von 32221 Doll. oder 6637 Pfd. Sterl., In chi des von 1878 vorgetragenen Saldog von 31 867 Doll. oder öh Pfd. Sterl. Die Englische Compagnie hat seit ihrem Entstehen 3583 Pfd. Sterl. Ausgaben verursacht, so daß von obigen 6657 Pfd. Sterl' noch 275( Pfd. Sterl. im Kredit des Gewinn.‘ und Verluftkontos verbleiben.

oder 18 134 Pfd. Sterl. aus, wogegen 388 000 Doll. Bonds der Ge— sellschaft deponirt sind.

Die Royal Insurance Company in Liverpool, deren Grundkapital 2 Millionen Pfd. Sterl. beträgt. wovon 259 545 Pfd. Sterl. ** sind, hat in der Feuerversicherungsbranche im Jahre 1879 bei einer Prämieneinnabme von 779318 Pfd. Sterl. einen Nettogewinn inkl. Zinsen von 143 140 Pfd. Sterl. erzielt. Die Lebensversicherungsbranche eigab eine Prämieneinnahme von 217 794 Pfd. Sterl, eine Zinseneinnahme von 94 49g Pfd. Sterk, Auszahlung für Todesfälle 165 758 Pfd. Sterl. und einen Rebenertrag auf den

onds der Lebensbranche von 79 404 Pfd. Sterl. Die zur Verthei⸗ ung gelangte Dividende bezifferte sich insgesammt auf 1 Pfd. Sterl. 5 Sh. per Aktie von eingezahlten 2 Pfd. Sterl.

Glasgow, 12. August. (W. T. B.) In Folge Strikes eines Theiles der Bergwerksarbeiter haben die Fabrikanten ca. 56 Hoch⸗ öfen außer Thätigkeit gesetzt.

Ogre, 12. August. W. T. B.) Wollauktion. Ange⸗ boten 2091 B., verkauft 437 B. Das Geschäft war weniger be. lebt, die Preise blieben im Allgemeinen unverändert.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 12. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer K ist heute Vormittag aus Konstantinopel hier einge⸗ troffen.

Berlin, 13. August 1880.

Preußische Klassenlotterie.

(Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesetzten ie nnn der 4. Klaße 162. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn von 60 000 MS auf Nr. 50 321.

2 Gewinne von 15 000 MS auf Nr. 42 333. 486 780.

5 Gewinne von 6000 M auf Nr. 26 593. 31 575. 39 306. 78 755. 80 803.

40 Gewinne von 3000 S6 auf Nr. 1567. 2632. 2634. 3455. 7756. 11 412. 13 923. 14156. 16909. 22 963. 23 83. 40 601. 44212. 48457. 49 605. 50 go4. 52 833. 54651. 55 308. 56 413. 58 290. 64 223. 67019. 67443. 681635. 69 922. 75 948. 76 376. 76791. 76 g02. 77 860. 81 834. 82 593. 83 667. 84 400. 88 310. 90 098. 9g1 418. 93100. 94 850.

51 Gewinne von 1500 MH auf Nr. 114. A1. 2556. 6073. 7693. 8068. 11 194. 12 852. 14 258. 15 573. 18875. 21 621. 22 398. 27 271. 28 547. 28 680. 31 027. 33898. 34 831. 35216. 36 0659. 37 291. 41 666. 44613. 45 422. 48721. 49449. 51 840. 52 694. 53 465. 55 349. 56 206. 9 224. 59 549. 60 498. 61 664. 63 221. 67 006. 68 182. 69 027. 69 555. 69 33. 70 314. 73 576. 82 700. 87 3603. 88 609. 88 976. 91 102. 91 638. 93656.

72 Gewinne von 600 auf Nr. 772. 2514 26542. 4612. 4957. 7843. 7852. 8093. 10172. 10183. 11738. 13 381. 14740. 15 329. 17689. 19 582. 22290. 23685. 24202. 25 587. 26 697. 27 730. 28 274. 29 427. 32172. 33659. 34578. 35 069. 35 423. 35 617. 37 009. 37 034. 37219. 37584. 37 734. 37 742. 40 412. 40 804. 41 531. 42319. 42 685. 43 670. 44 414. 48 092. 50 554. 55 919. 56 302. 57 960. 58 336. 58 770. 60290. 60 888. 60 06. 52 348. 64970. 66927. 67596. 70 120. 76 996. 79 565. 79 925. 80 055. 80437. 84 418. 84 690. 86 810. 87666. 90 327. 91 395. 91 396. 93 071. 93191.

Im Rechnungsjahre 1879/80 sind in der Reichsdruckerei 106 457 500 Stück gestempelte Postkarten angefertigt wor— den. Es wurden also, das Jahr zu 306 Arbeitstagen ge⸗ rechnet, bei einer zehnstündigen Arbeitszeit, täglich rund 350 000 Karten geliefert. Zur Herstellung einer solchen Menge sind durchschnittlich jeden Tag 28 Personen, 3 Pressen und die erforderliche Anzahl von Handschneidemaschinen in Thãätig⸗ keit. Wird berücksichtigt, daß die Postkarten nur einen Bruch⸗ theil der insgesammt erforderlichen Postwerthzeichen darstellen, und daß außerdem mehrere hundert Millionen anderer Post⸗

die Gesammtzahl 7563 843 100 Stück so kann man sich an⸗ nähernd eine Vorstellung von dem Umfang der Leistungen der , für die Zwecke der Reichs⸗Postverwaltung machen.

Cöln, 13. August, 2 Uhr 11 Min. früh. (Telegramm) Die Erste Post von London, vom 13. AÄugust früh, hat den Anschluß nach Osnabrück in Cöln nicht erreicht: Grund: Verspätete Ankunft des Zuges von Ostende in Verviers.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen.

(Aus dem Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen.) J. Königliche Museen.

(Fortsetz ung.) c. Antiquarium.

Von hervorragender Bedeutung unter den Erwerbungen der Zeit vom J. Oktober 1879 bis zum 1. April 1880 sind zunächst einige Bronzen; so0 eine große griechische Inschrifttafel, welche mit ihrem plastischen Schmucke und dem vollkommen erhalteren Texte (Psephitma einer bisher unbekannten Stadt Anisa) einen willkommenen Zuwachz unserer Schrifturkunden bildet. Ein erfreulicher Erwerb sst ebenfalls die Bronzestatuette eines gerüsteten Kriegers, der weitausschreitend die Lanze zum Stoße er hebt; die trefflich erhaltene, im altgriechischen Stil. gearbeitete Figur stammt auds Dodona. Die Funde von Pergamon lieferten uns die Bronzestgtuette eines jugendlichen Satyrs von schoͤnster Arbeit hellenistischer Zeit.

Unter den Erwerbungen bemalter Thongefäße sind hervorzu⸗ heben die einer attischen Lekythos, welche in freiem feinsten Stule das Kottabotzspiel in ganz eigenthümlicher Weise darstellt; eine Hydria aus Kleinasien zeigt Dreithyia von Boreas verfolgt; eine Amphora mit altattischen Inschriften (aus Orvieto) stellt die kalydonische Jagd dar. Unter mehreren Üleineren Gefäßen aus Griechenland sind beson⸗ ders einige nur mit Ornamenten verzierte aus den ältesten Gräbern bei Theben merkwürdig. Ein Beispiel singulärer Technik bietet ein etruskisches schwarz gefirnißteg Gefäß mit roth und beau aufgemalten Figuren in späterm etruskischen Stile.

An Terracotten haben wir einige sehr werthrolle Figuren aus Tanagra, Atalante und Tegen erhalten, sowie einen vorzüglichen

An Forderungen gegen die Gesellschaften stehen noch 379 734 Doll.

Papposilen aus Athen.

diese interefsante Reihe sich der Vollständigkeit nähert.

fehr wenigen ist, auf denen ein römischer Beamter die Tribus nennt,

Fatio in Lausanne.

prinzen überreicht, welches der Hohe Protektor dem Münzkabinet

tale vom Oktober bis Dezember 1879 eine Reihe von Vermehrungen

druckt. Kl. qu. 40

Kellen 7. 16. 11. 15. des Paulus Aemilius. B. XIII. p. 106 N. 4.

werthzeichen anzufertigen sind im Jahre 1878 z. B. betrug r. Sio' e enz

Kolorirt. Cer II. nach Heinecke).

Ao mm.

Geben von Scenen aus dem alten und neuen Testament. olorirt.

nedig, 1509. Fol.

Eine sehr alte, linear verzierte silberne Fibula wurde aus Or—= vieto, ein Onyx mit schönem , . und ein vorzüglicher ge—⸗ schniltener Stein mit dem stehenden Herakles, dem eine Eule auf der Schulter sitzt, wurden aus Griechenland erworben.

Endlich ist noch ein schöner kleiner Zeuskepf aus glasirter Masse zu erwähnen, der aus dem Nachlasse von in , 6 . Curtius.

d. Münzkabinet.

In dem Vierteljahr Oktober bis Dezember 1879 hat das Münz- fabinet nur wenige Erwerbungen machen können, doch befinden sich darunter zwei makedonische Königsmünzen von großem Werthe, das Deladrachmon Alexanders des Großen, ein unseren Schaumůnzen herwandtes großes Silberstück, dessen Existenz wir erst seit wenigen Jahren durch einen bei Bagdad gemachten Fund weniger Exemplare frfahren haben; in der Reihe der Alexander Münzen durfte diese sellenste von allen nicht länger fehlen. Sie stammt aus bem. Besitze Subhi Pascha's, Noch wichtiger ist das Oltadrachmon Alexanders J. von Makedonien, die ältfeste Münze mit dem Namen eines Königs, also die älteste Königsmünze, deren Eyoche (15s bis 454) feststeht; sie bildet folglich den chronologischen Aus gangepunkt für die Beurtheilung des nordgriechischen Stils.

Die egyptischen Gauen haben unter Domitian, Traian und seinen nächsten Folgern Münzen geprägt; von diesen besaß das Münzkabinet vor 40 Jahren zwei und besitzt jetzt 1410; von den 47 Gauen, welche, so viel wir bis jetzt wissen, an dieser Prägung theilgenommen haben, fehlten nur noch drei, und von einem der drei, dem Kabasites, hat uns Hr. Konsul Travers in Kairo eine Münze verschafft, so daß

Erwähnenswerth ist auch eine spanische Kolonialmünze, die vor länger als einem Jahrbundert in einem einzigen Exemplar bekannt gemacht, in den neuen Werken über spanische Numis matit unbeachtet zelassen ist, obwohl sie auch dadurch interessant ist, daß sie eine der

der er angehörte. An die im vorhergegangenen Vierteljahr geraufte Sandessche Sammlung römischer Münzen schließt sich ein schöner Silbermedaillon des Severus Alexander, an die ebenfalls kürzlich erworbene Grotesche Sammlung von deutschen Mittelalter⸗Münzen, mehrere bedeutende Ankäufe italienischer aus der Sammlung Morel⸗

Auch einige Geschenke hat das Münzkabinet ju rühmen. Hr. Geh. Rath Virchow gestattete aus seinen in der Troas gesammelken Münzen einige werthvolle auszuwählen; Hr. Dr. Weil schenkte eine von ihm aus dem Peloponnes mitgebrachte; Frau von Graf aus St. Petersburg hatte im Namen ihrer Geschwister ein aoldenes Exemplar der beim Jubiläum ihres Vaters, des Naturforschers Brandt ge— prägten Medaille Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kron

überwiesen hat. . ö Im Vierteljahr vom Januar bis März 1880 hat das Münz—

kabinet nur wenige und unwichtige Erwerbungen gemacht. J. Friedlaender.

e. Kupferstichkabinet. Die Sammlungen des Kupferstichkabinets haben in dem Quar⸗

erfahren, deren bemerkenswertheste nachstehend angeführt sind: a. Kupferstich e.

Schule des ‚Meisters F. 8. 1466. Christus der Schmerzens⸗ mann B. X. p. 38, Nr. 64.

Altdorfer, Albrecht. B. 71.

Beham, Hans Sebald. 4 Blatt. B. 149, 164, 165, II.

Monogrammist HMI. Deutsche Schule, um 1560. Loth mit seinen Töchtern. Pass. IV. p. 54, Nr. 4. .

Schmidt, Georg Friedrich: 52 Blatt Kupferstiche und Radirungen.

Bol, Hans: Tanzende Bauern. v. d. Kellen. Nr. 16. ;

k Petrus: Bildniß des Johannes Bogermann v. d. Kellen 30.

Segers, Hercules: Landschaft, weites Thal. Ausgeführte Rad. in blau gedruckt. Gr. qu. Fol.

Dersel be: Landschaft, felsiges Kesselthal. Rad., schwarz ge—⸗

Uytenbroeck, Moses van: 5 Blatt Rad. B. 2. 10. 16. Moeijaert, Nicolaas Gornelisze: 4 Blatt Rad. v. d.

Unbekannt, Schule von Modena, TV. Jahrh.: Der Triumph

Unbekannter italienischer Stecher, um 1600: Büste Ludwigs II., Markgrafen von Saluzzo, und seiner Gemahlin. Rund mit der Unterschrift: „Ludovicus Marchio Et Margarita D. Foix. . 8. 120. Aehnlich der Medaille N. 45 bei Litta: Salutzo.

Francia, Giacomo: Die heil. Maria und Anna, das Christ⸗ kind badend. Pass. 9. .

Compagnola, Giulio: Die Geburt Christi. B. IJ.

Raämondi, Marcantonio; Herkules und Antäut. B. 346.

„Meister AP 1555: Aufsteigendes Ornament. B. XV.

Caceianemici, Vincenzo: Diana. B. 5. b. Holz;schnitte. Primitiver Holzschnitt: das Schweißtuch der Veronica. Kl. Fol.

Ein Blatt aus einer xylographischen Ausgabe der Ars moriendi Schrotblatt: die Kreuzigung Christi. Höhe 405, Breite

Schrotblatt: der Tod mit der Sense. Alt kolorirt. Kl. Fol. Holschnitt in Schrotmanier: die Anbetung der Könige, um—

Höhe 373, Breite 260 mm. . ö Deutsche Schule, Ende des XV. Jahrh.: Die heil. Maria und Anna mit dem Christkind auf einer Bank sitzend. Unten zylogra⸗ phisch? Gregor Gollener'. Kolorirt. Kl. Fol. Dürer, Albrecht: Die Marter der Zehntausend. (B. 117) Cin anderer Autschnitt der Platte als der von Bartsch beschriebens. ne Monogramm. Bray, Dirk de: Ein lesender Eremit. Vis Blokh. 124. 80. Porto, Giovanni Battista del: Mars, Venug und Vulean. Pass. 6. . Bücher mit Holzschnitten. La Mer des Histoires. Paris, Pierre le Rouge. 1488. 2 Bde. Fol.

Pacioli del Borgo, Fra Luca: Divina Proportione. Ve-

c. Zeichnungen. . zi . Lucas (In der Weise des): Landschaft. Leicht kolor. ederz. u. 40. Jordaens, Jacob: Hirt und Hirtin in einer Landschaft. Ausgeführte aquareslirte Zeichnung. Gr. qu. Fol. . Koogen, Leonhard van: Der beilige Sebastian. Aus— geführte Kreidez. Gr. 4. ; Ostade, Adrian van: Dat Innere einer Bauernstube. Getuschte Kreidejs. Qu. Fol. Stidie zu des Meisters Rad. B. 33. d ic. Thomas: Das Innere einer Scheune. Federzeichnung. Uu. Fol. Momper Jodo eus: Bergige Landschaft mit dem Ausblick in ein ug ij Thal. Links eine Gruppe von Reitern. Federzeichnung. t. qu. Fol. Borssom, Anthonv van: Ein Thorthurm auf hügeligem Terrain. Aquarell irte Federzeichnung. Gr. qu. Fol. Chodowieckl, Daniel: Zeichnung in Blei und Rothstift. Entwurf zu dem ipferstich Gngelm. J. 326. B. . Schule von Siena: XV. Jahrh. Initiale B. Miniatur.

Santi Raffaello: Entwurf zur Madonna del duca di Lerranuova,“ (Königliche Gemäldegalerie, Berlin). Auf der Rückseite: Entwurf zur Madonna Staffa Gonestahile. (St. Petersburg), Feder- zeichnungen in brauner Tinte. 40. Pass. Raphael, französische Aus

gabe. N. 584. Photographien. 9 3. 3. e n , 36 Meister. Ausstellung in der cole des Beaux ⸗Arts zu Paris, ? . Holbein, 6 ng. d A. 12 Blatt nach den Passionsbildern in der Galerie des Fürsten von Fürstenberg. Mit Tert von A. Springer. Nürnberg, o. J. Fol.

Aus der Zahl der vom Januar bis März 1880 gemachten Er werbungen sind die nachstehend verzeichneten hervorzuheben: a. Kupfer st ich e. .

Bebam, Hans Sebald. B. 4, 19, 163, 167, 200. Hirschvogel, Augustin: Bildniß des Andreas Gallus. Un beschrieben. Gr. 46. k 3 ,, , ,. . Bildniß Karls XII. von Schweden. Unbeschrieben. Kl. 40. Mei ster, J. B. (deutsche Schule TVI. Jahrh.): B. 36. Goltz ius, Hendrik: Männliches Bildniß. Kl. 86. Un beschrieben. ; ; . ; 8 9 . de, . van: Kopf eines Mannes in spitzer Mütze.

3. I. Zustand, kl. 40. . . Bonaventura: Die runde Strandbatterie. v. d. Kellen 1. Unbeschriebener J. Zustand. Gr. 80. Monogrammist S. N.: Madonna. B. VII. p. 542,

1. Paff. IV. 40 I. b. Holzschnitte. Dürer, Albrecht: Die Apokalvpse. Ausgabe von 1438 mit deutschem Text und dem deutschen Titelblatt: ‚Die heimlich Offen—⸗ barung iohannis.“ Nürnberg. Fol. Burckmair, Hantz: Die h. Radiang. B. 31. . Vavassore, Giov. Andr. (9) nach Tizian: Der Triumph Christi. 5 Bl. II. Abdruck des III. Ausschnittes nach Segelken in Naumanns Archiv V. 222. Gr. qu. Fol. C. Zeichnungen. .

Wolgemut, Michel? Das Abendmahl Christi. Federzeich⸗ nung. Qu. Fol.

Unbekannt, Art des Lucas von Ley den: . Darstellung mythologischen Inhalts. Federzeichnung. Fol. Barentsen, Dirk: Bauernschlägerei in einer Schenke. Blau getuschte Federzeichnung. Kl. qu. Fol. . . Vianen, Paul van: 9 BJ. Landschaftsstudien. Federzeichnun⸗ gen, zum Theil leicht aquarellict Qu. . Barbarella, Giorgio, gen. Giorgione: Der h. Se— bastian. Federzeichnung. Kl. Fol.

Der bisherige Hülfzarbeiter Br. Sch marsow ist im Mär; ausgetreten. . . Lippmann.

f. Ethnologische Abtheilung. Vierteljahr: Oktober Dezember 1879.

Die gut den laufenden Mitteln der Abtheilung be⸗ strittenen Ankäufe waren nicht erheblich. Dagegen ist der⸗ selben durch Schenkung von Privaten ein reicher Zu⸗ wachs von außergewöhnlichem Interesse zu Theil, geworden, indem die Herren Dr. Schliemann, Geh. Medizinal⸗Rath Professor Dr. Virchow und Konsul Frank Calvert die Ausbeute ihrer im vorigen Jahr unternommenen Ausgrabungen in der Troas, sowohl auf der alten Stadtstelle von Hissarlik, als auch aus einem der so⸗ genannten Heroengräber, dem Hänai⸗Tepe, der Sammlung verehrten. Die hobe wissenschaftliche Bedeutung dieser Untersuchungen, welche zum Theil bereits in den bisher erschienenen Publikationen vor Augen liegt und durch die zu erwartenden ferneren Arbeiten der ge⸗ nannten Forscher demnächst noch weiter dargelegt werden wird, ist zu allgemein bekannt und gewürdigt, um hier nochmals hervor · gehoben zu werden. Die ethnologische Abtbeilung schätzt sich glück lich, durch die hochherzige Schenkung der genannten Herren in den Besitz dieser aus der für die Vorgeschichte Klein asiens inter · essantesten Lokalität stammenden Alterthümer gelangt zu sein.

Außerdem gebührt den Vertretern des e er Reiches in fremden Erdtheilen, den Herren Gesandten und Konsuln der wärmste Dank für deren vielfache Bemühungen im Interesse der Sammlung.

Nach Ländern und Erdtheilen gruppirt, gestaltet der Zuwachs sich folgendermaßen:

J. Europa.

Einige Gegenstände aus Holz geschnitzt aus Bulgarien; Ge⸗ schenk des Herrn Konsuls Brüning z. Zt. in Damaskus.

Holzgefäß aus der Tschetschnia, Kaukasus, Geschenk desselben

Herrn. . II. Asien.

Eine kleine Kostümfigur, die Tracht der Frauen in Bethlehem veranschaulichend; Geschenk des Herrn Konsuls Brüning.

Eine Sammlung von Matten, Geweben, Teufelstanzmasken u. s. w. von Ceylon, erworben durch gütige Vermittelung des Herrn Konsuls Freudenberg in Colombo. .

Einige Gegenstände aus China. Geschenk des Herrn Künne in Charlottenburg.

III. Afrika.

Hölzerne Alarmglocke der Niam ⸗Njam, aus dem Nachlaß des ehemaligen Gouverneurs von Dar⸗For, Herrn Rosset. IV. Amerika. Thongefäße vom Titicaca⸗See und aus Peru; Geschenk des

Herrn Künne in Charlottenburg. V. Australien.

Schädelmaske von Neu⸗Britannien. Kapitän ⸗Lieutenants Hornung.

Geschenk des Herrn

Dem Bericht über die dritte auf der Deutschen Seewarte im Winter 1879 / 80 abgehaltene Konkurrenzprüfung von Maxine— Ehronometern (. Annalen der Hydrographie ꝛc., 1880, Heft VII. Juli) entnehmen wir Folgendes: .

An der in Gemäßheit der von dem Chef der Kaiserlichen

Admiralität unter dem 2. Dezember 1875 erlassenen Instruk⸗ tion für die Deutsche Seewarte, innerhalb der Tage vom 4 Oktober 1879 bis 1. April 18839 in der, der Leitung der ,, Sternwarte unterstellten IV. Abtheilung der Seewarte hronometer Prüfungs ⸗Institut veranstalteten onkurrenzprüfung von Marine-Chronometern 10 deutsche und 1 schweizer Fabrikant durch Einlieferung von im Ganzen 41 von ihnen angefertigten Chro⸗ nometern betheiligt. ö ;

Die Uhren wurden die Untersuchungzeit hindurch jeden zweiten und fünften Morgen um 10 Uhr durch den Abtheilungs · Assisten ten Hrn. Dr. Boeddicker mit der Normaluhr der Sternwarte vermittelst des Registrirappargts auf chronographischem Wege verglichen, und von dem Berichterstatter, Direktor der Sternwarte in Hamburg, Hrn. Rümker, oder dem Observator der Sternwarte, Hrn. Dr. Schrader, an jedem fünften Tage um 2 Uhr Nachmittags eine zweite unab= hängige Vergleichung zur Herstellung der erforderlichen Kontrole, ausgeführt; 9 zur Ermittelung des Standes der Normaluhr noth⸗ wendigen Zeitbestimmungen wurden von Hrn. Dr, Schrader in um- fassendster und sorgfältigster Weise am Meridianinstrumente der Sternwarte angestellt. .

Bei der Prüfung der Chronometer wurde das von der Direktion der Seewarte in ihrem Konkurrenzausschreiben vom Juni 1879 an—

egebene Untersuchungsverfahren in aller Schärfe befolgt und die ,, d nen die Uhren exponirt wurden, in 10, resp. 20tägigen Intervallen von 5 zu 5 Grad variirt, die Chronometer somit den mittleren Temperaturen 5, 106, 15, 20, 25, 30 Grad

malerei auf Pergament. 45.

Dekaden vertreten ist, ausgesetzt. Auf die Janehaltung dieser Tem- peraturen während der betreffenden Zeitintervalle wurde Seitenz

des Hrn. Dr. Boeddicker möglichste Sorgfalt verwendef, und es

betrug die niedrigste an den meteorologischen Instrumenten abgelesene Dekadentemperatur 4 4,1 Grad, die höchste 4 30.5 Grad. Die Prüfung der Uhren in der Minimaltemperatur oder 5 Grad wurde auf die Tage Januar 2. bis Februar 1. gelegt, und da unsere Untersuchungen durch die um diese Zeit hier stattfin dende kalte

Witterung wesentlich begünstigt wurden, so konnte von der Erzeu—⸗

gung künstlicher Kältetemperaturen Abstand genommen werden, und es konnten ferner die Chronometer an dem ihnen einmal zu Beginn der Prüfung angewiesenen Orte belassen werden. ö Die aus den Vergleichungen mit der Normaluhr der Stern⸗ warte abgeleiteten Gänge der einzelnen Chronometer wurden zu 10 tägigen Gangsummen vereinigt, und die Beträge selbst durch Hrn. Dr. Boeddicker in Gangtabellen eingetragen. Der Einblick in diefe Tabellen läßt sofort erkennen, daß die beiden mit Nr. 1 und 2 be⸗ zeichneten Chronometer sich durch die Geringfügigkeit ihrer Gang⸗ schwankungen vor den anderen Uhren erheblich auszeichnen, und daß das Verhalten derselben während der Unterfuchungsjeit ein vorzügliche? gewesen ist. Namentlich scheint bei Nr. 1 (W. Bröcking Nr. 937) die Ausführung der Kompensationsvorrich⸗ tungen in hohem Grade gelungen zu sein, und ist die Größe des übrigbleibenden Betrages A 4 26 auf eine kleine Acce⸗ leration, mit der die Uhr noch behaftet ist, und welche vorau⸗ sichtlich in kurzer Zeit verschwinden wird, zurückzuführen. NUeberraschend ge⸗ ringfügig ist ferner bei Nr. 2 (A. Mager Rr. 66) die Abhängigkeit des Ganges von der Temperatur, obschon dieses Chronometer nur mit der gewöhnlichen Kompensationsvorrichtung verfehen ist, und ist die große Vollendung, welche der Fabrikant letzterer zu geben gewußt hat, rühmend anzuerkennen.

Als gleichfalls „von ausgezeichneter Güte“ dürfen die beiden Chronometer Nr. 3 und 4, Th. Knoblich Nr. 1953 und W. Bröcking Nr. 982, bezeichnet werden, und da die Beträge bei den Fhrono— metern Nr. 1,2 und 3 den in dem Konkurrenzausschreiben festgesetz ten Werth von 35 Sekunden nicht erreichen, bei Nr. 4 nur unerheb— lich übersteigen, so sind dieselben von der Kaiserlichen Admiralität in Gemäßheit des von ihr gemachten Anerbietens und zwar Chronometer Bröcking Nr. 937 zum Preise von 1500 „, Mager Nr. 69, zum Preise von 1200 S6, Knoblich Nr. 1953 zum Preife von 19090 66 und Bröcking Nr. 982 zu 900 M angekauft worden. Es folgen hierauf die drei Chronometer Nr. 5 (Ekegrön, Genf), 5 (W. Bröckings und 7 (Petersen in Altona) wo die charak— teristischen Zahlenwerthe 41,3 bis 41,7 Sekunden fast genau zu⸗ sammenfallen denen das Prädikat von besonderer Güte? gebührt. Als „recht gut. sind ferner die Chronometer der Gruppe Rr. 8 bis 14 (Th. Knoblich, Ekegran, Bröcking, Ehrlich in Bremerhaven, Bröcking, Gebr. Eppner in Berlin, Ernst Kutter in Stuttgart; mit den charakteristischen Zahlenwerthen 44 bis 48 Sekunden zu bezeichnen. Aus den Kolumnen X. und B. erkennt man, daß, mit Ausnahme des Chronometers Nr. 10, der Werth B. bei diesen Uhren sich nahezu gleich bleibt, während der Werth A., der größte Unterschied im De⸗ kadengange, die Reihenfolge der Chronometer hier bestimmt. Da sämmtliche Uhren dem Vernehmen nach neue Instrumente sind, so steht zu erwarten, daß die Größe A. welche bei allen an und für sich nur eine geringfügige ist hier von der Acceleration beeinflußt wird, und sind diese Uhren wohl als nahezu von gleicher Güte zu be— trachten.

Auf. die Gruppe Nr. S8 14 folgt Gruppe Nr. 15 —21, (15) Bröcking, 16) Eppyner, 17) Gerlin in Rostock, 18) Nieberg in Hamburg, 19) Knoblich, 20) Wieberg, 21) Kutter) mit den Zahlen werthen 52 bis 55 Sekunden, welche gleichfalls als „gut“ ünd für die . der Schiffahrt durchaus verwendbar bezeichnet wer— den darf.

Die jetzt folgende letzte Gruppe umfaßt die Chronometer Nr. 22 bis 40; es zeigen sich hier die Einwirkungen einer ungenügenden Kompensation, verbunden mit anderen Fehlern und starker Äccele⸗ ration, in stetiger Zunahme begriffen, und muß das Verhalten der letzten dieser Uhren als ein unbefriedigendes bezeichnet werden. Ein besonderes Interesse nimmt das Chronometer Petersen Nr. 82, das letzte der Gangtabellen, für sich in Anspruch, weil es zeigt, wie ein Instrument, dessen sonstige Feblerlosigkeit von Herrn Petersen nach beendig ter Prüfung konstatirt wurde, wesentlich dadurch eine tiefe Stelle in der Rangliste einnimmt, daß es noch zu neu, demnach noch zu sehr mit Acceleration behaftet ist. Der Berichterstatter empfiehlt deshalb dringend, nur solche Instrumente zu den alljähr= lich auf dem ChronometerPrüfungs⸗Institute stattfindenden Kon kurrenzprüfungen einzuliefern, bei welchen sie sich durch längere Beobachtung überzeugt haben, daß die Acceleration ihren Höhepunkt, wenn nicht ganz, doch möglichst erreicht hat. .

Auf Grund des von der Direktion der Seewarte an die Kaiser · liche Admiralität erstatteten Berichtes über die Resultate dieser dritten Konkurrenzprüfunz hat das hydrographische Amt der Kaiser—⸗ lichen Admiralität außer den bereits angeführten Chronometern Nr. 1—4 noch die anderen in den Tabellen mit den Nummern bit inkl. 17 bezeichneten Chronometer für die Zwecke der Kaiserliche . Marine zu den von den Fabrikanten geforderten Preisen angekauft.

Diese dritte Konkurrenzprüfung hat übrigens, wie der Berichterstatter am Schlusse bemerkt, gleichwie die beiden vorher⸗ gehenden, ein beredtes Zeugniß für das Bestreben der betheiligten deutschen und schweizer Fabrikanten abgelegt, das möglichst Beste auf dem Gebiete der Chronometerfabrikation für diese Untersuchungen anzufertigen.

Breslau, 13. August. (W. T. B.) Der „Breslauer Zeitung“ wird aus Ratibor von heute telegraphirt, daß abermals Hoch⸗ wasser im Anzuge sei.

Lübeck, 13. August. (W. T. B.) Heute früh 3 Uhr fand auf dem im Hafen liegenden Dampfet ‚Hansan eine Benzin Exvlosion statt. Daz Schiff ist verbrannt, 7 Feuermänner und 5 Mannschaften sind verwundet.

Das Sommernachtsfest im Florg-Etablissement zu Charlottenburg findet der ungünstigen Witterung wegen nicht am Sonnabend den 14, sondern am Mitiwech, den 18. August statt; die bereits gelösten Billets behalten selbstverständlich Gül

Celsius, wobei jede im Ganzen durch einen Zeitraum von drei

tigkeit.

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