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lots] Verschollenheitsverfahren. Nr. 5898. Landwirth Gottfried Fahrbach von Neunstetten wird seit der Schlacht bei Nuits vom 18. Dezember 1870, welche er als Soldat der 11. Gomgagnie des I. Bad. Grenadier⸗ Regiments Nr. 109 mitmachte, vermißt. Auf Antrag der nächsten erbberechtigten Ver⸗ wandten wird derselbe aufgefordert, binnen Jahres frist seinen derzeitigen Aufenthaltsort hierher anzuzeigen, widrigenfalls er für verschollen erklärt und sein Vermögen gegen Sicherheitsleistung den zur Zeit des Vermißtwerdens nächsten erbberechtigten Ver⸗ wandten in fürsorglichen Besitz überwiesen würde. Boxberg, den 19. August 1880. Der Gerichtsschreiber des Großh. Amtsgerichts. Speckner.
lꝛoassl Edictalladung.
In Sachen der Sparkasse zu Osten, Gläubi⸗ gerin,
gegen den Bäcker F. Pfuhl daselbst, Schuldner, wegen Forderung, soll auf Antrag der Gläubigerin die dem Schuld⸗ ner gehörige, an der Langenstraße zu Osten belegene Wohnstelle Hausnummer 32, öffentlich meistbietend im Wege der Zwangsvollstreckung verkauft werden. Die zu verkaufende Stelle ist unter Art. 27 der Grundsteuermutterrolle von Osten beschrieben und besteht aus den Parzellen 68 und 69, Kartenblattes 2 der Gemarkung Osten. Auf der Stelle befinden sich: . a. ein Wohnhaus ron Fachwerk unter Ziegel⸗ dach, enthaltend 3 Stuben, 4 Kammern, 3 Küchen, 1 Keller und Bodenraum, b. ein Backhaus, mit dem Wohnhause zusam⸗ menhangend, in welchem Bäckerei betrieben wird, eine Scheune aus Fachwerk mit Ziegeldach, nebst Schweinestall, ein Nebenhaus aus Fachwerk mit Ziegeldach, enthaltend? Stuben, 2 Kammern, 1 Diele, auf welcher sich die Küche befindet. Dasselbe liegt neben dem Haupthause. J Außer den vom Schuldner benutzten Räumlich⸗ ö trägt die Stelle gegenwärtig 235 6 Miethe ein. Termin zum Veraufe obiger Stelle wird auf Montag, 11. Oktober 1880, 10 Uhr Morgens, anberaumt.
Zugleich werden Alle, welche an der zu verkaufen den Stelle Eigenthums⸗, lehnrechtliche, fideikom⸗ missarische, Pfand und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, dieselben in dem obigen Termine anzumelden, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber verloren geht.
Often, den 28. Juli 1880.
Königliches Amtsgericht. II. Oeltzen.
120377 Geschehen ,,, Buxtehude . am 9. August 1880. Gegenwärtig Amtsgerichte Rath von Düring, Referendar Habbe.
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Gastwirth Ludw. Ebeling zu Horneburg gehörigen Bürgerwesens Nr. 160 zu Horneburg nebst Zubehör stand in Folge öffentlichen Aufgebots und Verkaufsanzeige bekannt gemacht:
1) durch Affixion an hiesiger Gerichtstafel,
2 durch Insertion in den Deutschen Reichs Anzeiger vom 17. Juni d. J., 3) durch Insertion im Amtsblatt der Provinz Hannover, 4) durch Insertion im Buxtehuder Wochenblatt, 5) durch Insertion im Horneburger Wochenblatt, 6) durch Zustellung an die dem Gerichte bekann⸗ ten Gläubiger, Termin zur Anmeldung der näher bezeichneten Ansprüche, sowie zum Ver- kaufe der Stelle selbst auf heute hier an. 2c. J Vorgelesen genehmigt, wird vom Königlichen Amtsgerichte Buxtehude, w I., folgender Auktschlußbescheid ver⸗ ündet:
In Sachen, betreffend Zwangs versteigerung des dem Gastwirth Ludw. Ebeling zu Horneburg ge hörigen Bürgerwesens, Haus⸗Nr. 160 daselbst, wird gegen alle Diejenigen, welche in Folge des Aufge⸗ bots vom 11. Juni 1880 keine der dort näher ge⸗ dachten dinglichen Rechte an dieser Bürgerstelle an⸗ gemeldet haben, der Verlust derartiger Rechte im Verhältniß zum neuen Erwerber dieses Grundbesitzes damit erkannt.
Vorgelesen genehmigt. Beglaubigt: gez. von Düring. Habbe. Pro extractu.
Haase, Gerichtsschreibergeh. des Königlichen Amtsgerichts Buxtehude.
20450
Nachdem Herzogliche Kammer, Direktion der Domänen zu Braunschweig, glaubhaft gemacht hat, daß die vom Herzoglichen Domänen ˖⸗Amte Wickensen bislang in Kemnade ausgeübte Kammer ⸗Kruggerecht⸗ same demselben rechtsgültig erworben sei, werden alle Diejenigen, welche Rechte oder Ansprüche an diese Real⸗Gerechtsame zu haben vermeinen, aufge⸗ fordert, solche spätestens in dem auf
den 28. Seytember 1880, Morgens 9g Uhr,.
vor unterzeichnetem Herzoglichen Amtsgerichte an⸗ fl ten Termine anzumelden, widrigenfalls Herzog⸗ iche Kammer, Direktion der Domänen zu Braun schweig, als rechtmäßige Inhaberin der bezeichneten Gerechtsame im Grundbuche eingetragen werden wird, und wer die ihm obliegende Anmeldung unter⸗ läßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher in redlichem Glauben an die Richtigkeit des Grund⸗ buches die Gerechtsame erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.
Ottenstein, den 8. Angust 1880.
Herzogliches Amtsgericht.
2os39] Erbvorladung.
Die Brüder Stefan und Anton Beck, Beide vermißt, sind mit am Nachlasse ihres zu Altdorf verftorbenen Vaters, des Landwirthes Johann Beck, erbberechtigt.
Dieselben werden andurch zur Vermögensauf⸗ nahme und Theilungsverhandlungen mit Frist von
Drei Monaten mit dem Bedeuten öffentlich vorgeladen, daß, wenn sie nicht erscheinen, die Erbschaft Jenen wird zu⸗ gewiesen werden, welchen sie zukäme, wenn die Vorgeladenen zur Zeit des Erbanfalles nicht mehr am Leben gewesen wären.
Ettenheim, den 9. August 1880.
Gr. Bad. Notar:
Ernst Eastorph.
20376 Auf zulässig befundenen Antrag der Arbeits- manns frau Hart Paap, geb. Körner, zu Kl. Voigtshagen, für sich und in Vertretung des Schä⸗ fers Christian Oldag aus Sierzow, des Tagelöhners Joachim Körner aus Luttersdorf, des Voigts Jo⸗ hann Körner aus Klüssendorf, sowie des Deputat— knechts Carl Körner aus Weitendorf werden hier- durch alle Diejenigen, welche an den Nachlaß des am 2. Mai 1880 zu Hilgendorf verstorbenen Schäfers Johann Friedrich Oldag ein näheres oder gleich nahes Erbrecht wie die den Antrag stellenden und den Nachlaß des Johann Friedrich Oldag beanspruchenden resp. Geschwisterkinder und Bruder des Erblassers zu haben vermeinen, auf⸗ gefordert, zur Anmeldung ihrer Rechte spatestens in dem auf Freitag, den 29. Oktober 1880, Vormittags 11 Uhr, anberaumten, vor dem unterzeichneten Gerichte statt⸗ findenden Aufgebotstermin unter dem Rechtsnach⸗ theile, daß dem Befinden nach die Antragsteller eventuell unter Vorbehalt der Erbrechte der Kutscherfrau Henriette Behling, geb. Körner, zu Milwaukee oder die sich Melden den und Legitimi⸗ renden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erben⸗ zeugniß ausgestellt werden soll und daß ferner die sich nach Erlaß des den angedrohten Nachtheil pu⸗ rifizirenden Urtheils Melden den näheren oder gleich nahen Erben alle den Nachlaß betreffenden Hand⸗ lungen und Dispositionen Derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen. Grevesmühlen, den 14. Jult 1880. Großberzogliches Amtsgericht.
20433)
In Sachen des Schenkwirths Angust Thöl hierselbst, Klägers,
wider
die Ehefrau des früheren Gastwirths Schulze, Johanne, geb. Mechau zu Ribbensdorf, Beklagte,
wegen
Hypothekkapitalszinsen ist, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des der Beklagten zugehörigen, unter Nr. 3812 an der Juliusstraße (Nr. ord. Y) hierselbst belegenen Wohnhauses sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigernng unterm 22. v. Mts. ver⸗ fuͤgt, auch die Eintragung dieser Verfügung im Grundbuche am 24. v. M. erfolgt ist, durch Be⸗ scheid vom heutigen Tage
Termin zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des fr. Wohn
hauses auf den 26. November 1880, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumt. Zugleich werden die Hypothekgläubiger aufgefor⸗ dert, ihre Obligationen und Hypothekenbriese im Verkaufstermine zu überreichen. Braunschweig, den 4 August 1880. Herzogliches Amtsgericht. VI. Rhamm.
(19272 Die Rostocker Bark . Astraea“, geführt vom Kapitän S. D. Niemann aus Wustrow, ist am 14. März 1861 mit einer Ladung Weizen von Falmouth nach Waterford in Irland in See gegangen, und ist am I6. März ej. a., Nachts, auf den Wolfrocks unweit Landsend total verunglückt. Nach Aussage des Ka⸗ pitärs H. T. Niemann, welchem es, ebenso wie 2 Matrosen von der Mannschaft, gelungen ist, das Land zu erreichen, ist die übrige Schiffsbesatzung in den Wellen verschwunden und hat dort wahrschein⸗ lich ihren Tod gefunden. Auf zulässig befundenen Antrag der Angehörigen und beim Vorhandensein der Voraussetzungen der Landes ⸗Verordnung vom 5. Februar 185 wird nunmehr der Schiffe junge Franz Heinrich Wilhelm Johann Möller aus Rostock, welcher gleichfalls zur Besatzung des vor⸗ , n Schiffes Astraea“ gehört hat, hierdurch geladen, binnen 6 Monaten à dato sich hier zu gestellen oder von seinem Leben und Aufenthalte hierher Kunde zu geben, widrigenfalls derselbe für todt wird erklärt und über sein Ver⸗ mögen den Rechten gemäß wird verfügt werden. Gegeben im Waisengerichte. Rostock, den 24. Juli 1880.
Anton Moeller, Seer. 20311 In Folge eines Urtheils des hohen Tribunals (High Gourt of Justice, Chancery division) in An- gelegenheiten der Masse des verstorbenen Charles Meyer, Paul Louis Julius Bock gegen Sophie Amy Marianne Auguste Meyer, Wittwe, 1880, M. Nr. 0810, werden hierdurch die Gläubiger des
in der City von London, dem Anwalt der verklag⸗ ten Verwalterin des Vermögens des Verstorbenen, per Post franko einzusenden. Im Unterlassungsfalle werden sie ein für alle Mal von der Nutznießung des oben erwähnten Urtheils ausgeschlossen werden. Jeder Glaͤubiger, der eine Garantie irgend einer Art in Händen bat, soll dieselbe dem Master of the Rolls vorlegen und zwar in seinem Büreau in Lon⸗ don, Rolls Jard, Chancery Lane, Middlesex, Dienstag, den 26. Tag des Monats Oktober 1880, um 12 Uhr Mittags, der zur Beurtheilung der Forderungen bestimmten Zeit. Datirt: 21. Juli 1880. gej. John W. Hawkins, Chief Clerk. William A. Crump CK Son, Anwälte der Verwalterin, 10. Philpot Lane, London E. C.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 20367
Die Ausführung der zum Bau des Infanterie⸗ Kasernements hierselbst erforderlichen Tischler⸗ und Glaserarbeiten, veranschlagt auf 18 622 und resp. 1997 4 , soll
Sonnabend, den 21. Angust 1880, Vormittags 10 Uhr, im Submissionswege verdungen werden.
Die Bedingungen, von denen Abschriften gegen Erstattung der Kopialien abgegeben werden können, liegen aus im Bureau der unterzeichneten Garnison⸗ Verwaltung — Baustraße 313 — und auf dem Berliner Baumarkte, Wilhelmstraße 92/93.
Prenzlan, den 11. August 1880.
Königliche Garnison⸗Verwaltung.
stönigliches Eisenbahn ⸗ Betriebs ⸗Amt 20238 u Frankfurt a. / M.
Die Erd⸗, Mauer⸗, Klempner⸗ und Zimmer⸗ arbeiten, Eisenkonstruktion, Glaseindeckung und der Oelfarbenanstrich zur Herstellung von Perronhallen auf den Bahnhöfen Fulda und Elm sollen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.
Nähere Bedingungen, Preisverzeichniß, Gewichts⸗ berechnung und Zeichnungen sind bei der unterzeich⸗ neten Dienststelle einzusehen, auch gegen Erstattung der Kopialien von da zu beziehen.
Offerten, welche sich sowohl auf beide, wie auf eine Perronhalle beziehen können, sind bis zu dem Submissions termin am 28. d. Ms., Vormittags 11 Uhr, versehen mit der Aufschrift: „Herstellung von Perronhallen“ hierher einzureichen und wer⸗ den dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden. Später eingehende oder nicht bedingungsgemäße Offerten werden nicht berũcksichtigt.
Fulda, den 6. August 1880. Königl. Eisenbahn Bau⸗Inspektion.
19915 Submisston. Die Lieferung der zum Neubau einer Garnison⸗ Bäckerei erforderlichen:
166 Mille Hintermauerstelne (Normal⸗
format) und 59 Mille rothe Verblendsteine (Normal⸗
format)
soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Hierzu ist ein Termin auf
Mittwoch, den 18. Angnst 1880,
Vormittags 11 Uhr,
im diesseitigen Bureau, woselbst Bedingungen und Kostenanschlag während der Dienststunden eingesehen werden können, anberaumt. Offerten, von Probesteinen begleitet, find mit entsprechender Aufschrift versehen portofrei bis zum Termine an uns einzureichen. Rendsburg, den 3. August 1880.
Königliche Magazin⸗Rendantur.
Bergisch⸗Märkische
Eisenhahn. o , Die Tischler,, Schlosser= 3 Glaser⸗ und. Anstreicher, Ar⸗
einzusehen.
Anerbietungen mit der Aufschrift: Offerte für Tischler⸗ Schlosser⸗, Glaser⸗ und Anstreicher ⸗Ar⸗ beiten; sind bis zum 21. d. Mts., an welchem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Eröffnung derselben er— folgen wird, portofrei und versiegelt an uns ein— zusenden.
Cassel, den 10. August 1880.
Königliches Eisenbahn⸗Betriebsamt.
leosss! Oherschlesische Eisenbahn.
Die Korbweidenruthen auf der Bahnstrecke von Schebitz bis Posen (Station 156,3) werden für die Zeit vom 1. Oktober 1880 bis 1. Januar 1881 zum Schnitt im Ganzen oder auch in einzelnen Strecken meistbietend verpachtet.
Termin hierzu steht am 30. August er., Vor⸗ mittags 19 Uhr, im Büreau der Unterzeichneten an. Vie Pachtbedingungen ligen auf den Bahn⸗ stationen von Breslau bls Posen zur Einsicht aus, können auch von der Unterzeichneten gegen porto
im, oder ungefähr im Monat Mai verstorbenen Kaufmanns Charles Meyer, früher in Mineing Lane in der City von London, aufgefordert, an oder vor dem 10. Tage des Monats September 1880, ihre Vor- und Zunamen, ihre genauen Adressen und Personalien, die vollständigen Einzel⸗ heiten ihrer Forderungen, einen Aus zuz aus ihren Büchern, eine Angabe, worin ihre Garantien be⸗ stehen, (wenn solche überhaupt vorhanden sind), an Herrn William John Crump, von der Firma!
Reinderg.
William A. Crump & Sons, Nr. 10 Philpot Lane
freie Einsendung von 50 5 Schreibgebühren be—⸗ zogen werden.
Versiegelte, die genaue Bezeichnung der zu pach⸗ tenden Bahnstrecke und Gebot enthaltende, und mit der Aufschrift „Offerte auf , n, von Weidenruthen“ versehene Offerten sind bis zur e, . an die Unterzeichnete portofrei ein⸗ zusenden.
Lissa (Br. Posemn).
Submissions ⸗ Anzeige. Die Lieferung von 110 chm dreieckig gespundeten kiefernen Bohlen in der Stärke von 10 em, in der Breite von nicht unter ) em und in Längen von 7m soll am 26. August 1880, Mittags 12 Uhr, im Wege der Suhmisston vergeben werden. Reflektanten wollen ibre des fall sigen und mit der Aufschrift: Submission auf Lieferung kleferner Spundbohlen“ versehenen Offerten bis zu dem vorangegebenen Termine der unterzeichneten Kommission verschlofsen und porto. frei einsenden. Die beiüglichen Bedingungen liegen in der diesseitigen Registratur zur Cinsicht aus. Auf Verlangen und gegen portofreie Cinfendung der Koypialien mit 0,50 e. werden dieselben auch per Post ausgehändigt. Kiel, den 10. August 1886. Kaiserliche Hafenbau⸗Kommisston.
Submissions Anzeige. Die Lieferung von 30900 Stück schmiedeeisernen Hakennägeln für Geleisanlagen auf der Kaiserlichen Werft zu Eller⸗ beck soll am 25. August d. J., Mittags 12 Uhr, im Wege der Submission vergeben wer⸗ den. Reflektanten wollen ihre desfallsigen und mit der Aufschrift: Submission auf Lieferung von Hakennägeln“ versehenen Offerten bis zu dem voran⸗ gegebenen Termine der unterzeichneten Kommission verschlossen und portofrei einsenden. Die bezüglichen Bedingungen liegen in der diesseitigen Registratur zur Einsicht aus, auf Verlangen und gegen Er— stattung der Copialien mit 0, s M werden dieselben auch per Post ausgehändigt. Kiel, den 10. August 1880. Kaiserliche Hafen bau⸗Kommission.
WVerlossung, Amortisation, SZinszablung u. f. w. von öffentlichen Papieren. .
20397 Preußische Central⸗Vodencredit⸗Actiengesellschaft.
Die definitiven Stücke der 400 unkündbaren Central⸗Pfandbriefs⸗Anleihe von 18860 können vom 28. August d. J. ab gegen Einlieferung der In⸗ terimsscheine in Empfang genommen werden; den Interimescheinen ist ein Verzeichniß beizufügen. In Berlin erfolgt der Umtausch in unserem Geschäftz—⸗ Loka! Unter den Linden 3841. in den Stunden von 9 bis 12 Uhr Vormittags. Die auswärts woh— nenden Subskribenten können sich wegen Vermitte⸗ lung des Umtausches auch an die betreffende Zeich— nungẽsstelle wenden.
Berlin, den 13. August 1880.
. Die Direktion. v. Philipsborn. Bossart. Herrmann.
lars] Bekanntmachung.
Am Mittmoch, den 15. September e.ů, Vor⸗ mittazs 11 Uhr, findet auf dem Bürgermeisterei⸗ Amte jzu Saarbrücken die Ausloosung von:
1 Obligation à 5090 Thaler — 1500 A,
3 . 200 ö
ö . der städtischen Anleihe vom Jahre 1873 auf Grund des Privilegiums vom 15. Februar 1873 statt. Saarbrücken, den 12. August 1880.
Der Dien, meln. . Kefer.
. Bekanntmachung.
Bei der heute erfolgten Augloosung der am 2. Ja⸗ nuar k. J. einzulösenden Stadtobligationen sind folgende Nummern gezogen worden:
Erste Emission Nr. 75 166 457 479 507 5õ278 543 706 722 739 750 767 778.
Zweite Emission Nr. 3 120 295 386 596 699 869 893 1050 1071 1140 1143 1156 1196 1197 1376 1615 1659 1686 1691 1789 1817 1877 1879 1381 1908 1925.
Es sind früher ausgeloost aber noch nicht einge— löst worden:
Erste Emission Nr. 183 und 186 aus 1877, Nr. 434 und 789 aus 1878, Nr. 180, 181 und 435 aus 1879, Nr. 673 und 724 aus 1880.
. Emission Nr. 1149 1689 und 1713 aus
Auch sind die Coupons der zweiten Serie erster Emission von Nr. 607 aus 1878 noch nicht abgeholt. M. Gladbach, den 10. August 1889.
Die städtische Schulden ˖Tilgun gs⸗⸗Tommission.
n Ausloosung
von
Dortmunder Stadtobligationen.
Von den auf Grund der Allerhöchsten Privilegien
vom 17. April 1871, 26. Oktober 1872 und
24. August 1874 ausgegebenen Obligationen der
Stadt Dortmund sollen, und zwar:
a. von der ersten Anleihe für das Wasserwerk vom Jahre 1871, 9300 Thlr. oder 27900 6,
b. von der Anleihe vom Jahre 1872, 14300 Thlr. oder 42900 ,
c. von der zweiten Anleihe für das Wasserwerk vom Jahre 1874, 000 4M,
am Schlusse dieses Jahres getilgt werden.
Die Ausloosung der Obligationen erfolgt am
Sonnabend, 11. September, Vormittags 10 Uhr, ;
im Geschäfts zimmer der unterzeichneten Kommis⸗-
sion, Betenstraße Nr. 11, und wird das Ergebniß
demnächst öffentlich bekannt gemacht werden.
Dortmund, den 6. August 1880.
Die städtische Schnldentilgungs⸗Kommission.
Arnecke. J. H. Schaeffer. H. Boemcke.
20427 Westfälische Glashütte,
vorm. Haarmann, Schott & Hahne
in Liquidation. Gemäß Beschluß des Aufsichtsraths werden zur Beschleunigung der Liquidation die noch ausstehen⸗ den Forderungen der Gesellschaft am Donnerstag, den 19. d. M., Nachmittags um 4 Uhr, auf der Amtsestube des Herrn Notar Gerstein hier öffentlich zum Berkaufe ausgestellt, und dem Meistbietenden zugeschlagen. Die Liste der Ausstände sowie die Bedingungen sind vom Dienstag, den 17. dieses an auf der Amts⸗ stube des Herrn Notars einzusehen. Witten a. d. Ruhr, den 12. August 1880. Jourdan, Liquidator.
Königl. Eisenbahn Bau⸗Inspeltion.
189.
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des G mmadellen vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz vom 25. Mai 18
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag den 5. August
188.
. über den Nartenschntz, vom 30. November 1874, somie die in dem Gesetz, betreffend das reer m n Mustern ar 7 vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Litel
Central⸗Handel s⸗Register für das Deutsche Reich. n 160)
Das Central-DHandels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs und Königlich Preußischen Slaala⸗
Anzeigers: SV., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
Der Jahresbericht der Han dels kammer für die Kreise Reichenbach, Schweidnitz und, Waldenburg für das 84 1879 bemerkt, daß sich nach einem ungünstigen Verlaufe der Geschäfte in den ersten Quartalen im letzten Quartal des genann⸗ ten Jahres eine größere Regsamkeit im Geschäft zu zeigen begonnen habe, die allmählich in weitere Krꝛise e n gern und bis zum Ende des Jahres angehalten habe. Die Besserung sei von größerer Dauer als irgend eine in den? traurigen Jahren,“ welche die Geschäftswelt jetzt durchlebt habe und die Hoffnung erscheine nicht unbegründet, daß man all⸗ mählich jetzt wieder normaleren Geschäftsverhält!⸗ nissen zusteuere. Verstärkt werde diese Hoffnung da⸗ durch, daß sich unsere Industrie in einem Zustande befinde, der alle Bedingungen einer ge⸗ deihlichen Weiterentwickelung enthalte. Fa⸗ brikanten und Arbeiter hätten sich an spar— sames Wirthschaften gewöhnt, sie hätten während der langen Zeit schlechten Geschäftsganges alles her vorgesucht, wodurch es ihnen möglich sei, billig und doch dabei gut zu fabriziren; es werde voraussicht⸗ lich nicht sobald wieder die Neigung entstehen, die Fabrikation ins Maßlose auszudehnen, denn die Folgen der unbedachten Vermehrung der Fabrikate sei noch in zu frischer Erinnerung, und schließlich sei ein Streben danach, durch öffentliche Thätigkeit an der Besserung unserer materiellen Verhältnisse zu arbeiten, in einer Weise Sitte geworden, die Deutsch⸗ land früher nicht gekannt habe, und die nicht ohne gute Folgen bleiben könne. Betreffs der Leinenindustrie äußert sich der Bericht dahin, daß die gute Flachsernte 1878 den Leinengarn⸗Spinnern zu Hülfe ge— kemmen sei, die sehr niedrigen Flacképreise den Rück⸗ gang der Garnpreise paralysirt hätten, und daher die meisten Spinner besser als vergangenes Jahr ab— schließen dürften, umsomehr, als sich gegen Ende 1879 eine regere Frage entwickelt habe, hervorgerufen durch die Bewegung auf dem Flachsmarkte zu Gunsten der Produzenten und durch die starke Be— nutzung der Berechtigung, deutsche Garne in Oester⸗ reich zollfrei verweben zu lassen. Der Bericht gliubt auch annehmen zu können, daß die verbesser⸗ ten Preise der leinenen Garne sich auch ferner halten werden, weil die ausländischen Spinner wegen des ein⸗ getretenen Zolles nicht mehr im Stande seien, so bill ig wie bisher ihre Produktion zu offeriren. — Bei Be⸗ sprechung der Ba um wollen⸗Industrie bemerkt der Bericht, daß die Fabrikation von Barchenden sich im verflossenen Jahre insofern günstiger gestaltet habe, als die alten Bestände, wenn auch zu gedrückten Preisen, geräumt wurden. Der Zwischenhandel mit rohen, gebleichten und gefärbten Garnen sei in der ersten Hälfte des Jahres schlep— pend, in der zweiten Hälfte lebhaft gewe en. Die Färbereien des Bezirks waren das ganze Jahr voll beschäftigt und hätten durch ihre „vorzuͤg⸗ sichen Leistungen“ sich in entfernten Weberdistrikten an der Deckung des dortigen Bedarfs lebhaft zu betheiligen vermocht. Eine wesentliche Entwicke⸗ lung stehe für die Türkisch⸗Roth⸗Färberei in Aussicht, welche schon im letzten Jahre in dem Be⸗ zirke an Ausdehnung gewonnen habe, demnächst aber eine bedeutendere Erweiterung durch Neubau eines neuen großen Etablissements in Reichenbach erfahren werde. Auch die Blaudruckereien des Bezirks hätten über Mangel an Arbeit nicht zu klagen gehabt, aber mit ungenügendem Nutzen gearbeitet, sofern sie, ohne ihre Preise erhöhen zu können, sür Farbstoffe und ins besondere für den Indigo wesentlich höhere Preise hätten kalkuliren müssen. — Eine Uebersicht der am Ende des Jahres 1879 im Handelskammer— bezirk vorhandenen Maschinenstühle ergiebt, daß im Kreise Reichenbach 12 Etablissements mit 1109, im Kreise Waldenburg 6 Etablissements mit 1346 und im Kreise Schweidnitz 1 Etablisse⸗ ment mit 90 Stühlen in Thätigkeit waren. Im ganzen Bezirke betrug demnach die Zahl der Maschinenstühle 2536 gegen 2480 bez. 2384 und 2235 in den drei Vorjahren. Außerdem be⸗ finden sich im Bezirke der Handelskammer 350— 400 Handwebestühle, auf welchen hauptsächlich leinene, halbleinene und baumwollene Jacquard⸗ und Damastgewebe, Canavas, Hosenträger, Litzen und Gummisachen hergestellt werden. — Die An— jahl der männlichen urd weiblichen selbst⸗ ständigen Weber beträgt a. im Kreise Reichen⸗ bach 3693, b. im Kreise Schweidnitz 1323, c. im Kreise Waldenburg 2065, im Bezirk der Handels kammer demnach 7081 Weber. Im Jahre 1878 betrug die Zahl der selbständigen Weber 7247 Weber, so daß sich dieselbe vermindert hat um 166 Weber. Die Zahl der brodlosen Weber hat sich im Berichte jahre um 579 vermindert. — Die Fabrk— kation, mit Ausschluß der Maschinenstühle, wurde im Bezirk der Handelskammer von 11047 gehenden Stühlen besorgt, gegen 10 175 im Jahre 1878, also S7? mehr. Von den gehenden Stühlen arbeiteten in Leinen 2096, gegen 1979 im Jahre 1878, also mehr 117; in Baumwolle 7266, gegen 6547, also mehr 719; in Wolle 66, gegen 535, also mehr 13 in Halbleinen und Halbwolle 1619, gegen 1596, also mehr 23. — Ueber das Holzgeschäft sagt der Bericht, dasselbe habe sich seit Einführung des Zolles auf den Eingang von Hölzern aus dem Aus lande schon deshalb günstiger gestaltet, weil die o oft beklagte Einfuhr von geringer fauliger Schnittwaare aufgehört habe und nur gute Waare eingeführt werde. Da sich auch in der letzten Hälfte des Jahres eine vermehrte Baulust bemerkbar ge—⸗ macht und auch das Tischlergewerbe einen höheren
Das Central⸗Handelg⸗Register für das D
che Reich erscheint in der Regel täglich. — Dag
Abonnement beträgt 1 A 50 6 für das Vierte 6 — Einjelne Nummern kosten 20 —. Insertionspreis fuͤr den Raum einer Druckzeile 80 9.
. ö . . *. Rübenzucker⸗Fabrikation erwähnt der Be⸗ lage im Reichstage und das sofortige Inkrafttreten Amerika und China. Zwei andere Anstalten be⸗ richt, daß die Campagne 1878579, was die Ausbeute eines Sperrgesetzes im großen Ganzen eine Nach schaffen als Spezialitäten alle Zerkleinerungs⸗
anbelangt, eine der besten gewesen sei, doch sei der erhoffte Gewinn durch die gefallenen Zuckerpreise auf ein Minimum reduzirt worden. In den 10
frage nach ver zollter Waare eingetreten sei. Die rege Kauflust habe aber nicht allein zu ganz be⸗ deutenden Umsätzen in versteuerter Waare, bei
maschinen für die keramische und die chemische Industrie, dann Transmissionen aller Art. Die eine dieser Fabriken hat im Jahre 1873 bedeutende
Aktiven Fabriken des dortigen Bezirkes wurden im rascher ansehnlicher Preissteigerung geführt, sondern Aufträge nach Brasilien ausgeführt, sie exportirt
Jahre 1879 1476748 Ctr. Rüben gegen 1 302255
es sei auch für unverzollte Cigarrentabake eine be⸗
nach DOesterreich, die andere nach Belgien, Rußland
Ctr. Rüben im vorigen Jahre, also 174 493 Ctr. deutende Nachfrage eingetreten, die zu großen bis und Italien. Eine andere Fabrik liefert Armaturen
mehr auf Zucker verarbeitet. Im Herbst 1878 wur⸗ den für die Rüben 1,A00 bis 1,16 A theils mit, theils ohne Futter bewilligt, auch auf mehrjährige Abschlüsse wurden keine höheren Preise zugestanden. Die Ausbeute war bei Beginn des Jahres 2 — 30 besser als die des vorhergegangenen Jahres, jedoch fiel das Rendement bis Schluß der Campagne be⸗ deutend. — In der Spiritusfabrikation waren in den Kreisen Reichenbach und Schweidnitz im Jahre 1879 117 Spiritusbrennereien im Be⸗ triebe, wovon 98 Getreide, 13 Kartoffeln und 1 Melasse v rarbeiteten. Die dazu erforderlichen Ma⸗ terialien bestanden aus 35 600 hl Getreide, 42 123 hl Kartoffeln und 66 691 hl Melasse. Die Fabrikation des Kartoffelspiritus wurde, dem Berichte zufolge, durch den hohen Preis des Rohproduktes sehr er⸗ schwert, besonders trat dieser Umstand in den letzten Monaten des Jahres ein, da die Rheinlande, Eng⸗ land, Belgien 2c. als Käufer auftraten und pro Centner Kartoffeln franco Bahnstation bis 3,30 . bewilligten. Diesen Preisen gegenüber wären die Notirungen für Kartoffel ⸗Spirltus so niedrig ge⸗ wesen, daß ein großer Theil der Brennereien lieber die zur Verarbeitung bestimmten Kartoffeln verkauft hätte, als sich mit den unlohnenden Erträgen aus deren Umarbeitung zu begnügen. Der Geschäfte⸗ gang habe sich jedoch namentlich gegen Schluß des Jahres etwas günstiger gestaltet, da die schlechte Getreide⸗ und Kartoffelernte Oesterreich⸗ Ungarns die dortige Spiritusfabrikation wesentlich einge⸗ soränkt und in Folge dessen den deutschen Sprit⸗ export nach Italien wieder habe aufleben lassen. — Betreffs der SteinkohlenIndustrie wird gemel⸗ det, daß im Jahre 1879 im Bereiche der Handels⸗ kammer 18 Steinkohlenbergwerke in Förderung gegen 19 in 1878 standen. Die gesammte Steinkohlen⸗ produktion betrug 41 995 506 Ctr. im Versteueruags⸗ werth ron 12 320 285 MS oder je 1 Ctr. 29, 34 8, gegen 39 414509 Ctr. im Versteuerungswerth ron
An der Gesammtproduktion, die mit 178 Förde⸗ rungs,, Wasserhaltungs« und sonstigen Betriebs maschinen, welche 6674 Pferdekräfte repräsentiren, sowie mit 3 Pferden zu Tage gefördert wurde, par⸗ tizipiren 19 Werke. Die Belegschaft der Stein kohlenzechen bestand insgesammt aus 9097 (1878 S467) Personen, die 17 395 (1878 — 16814 An⸗ gehörige zu ernähren hatten. Das Verhält—⸗ niß zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sei auch im verflossenen Jahre ein unge—⸗ trübtes gewesen. Obgleich die Förderung schon im Jahre 1878 um reichlich 4 Millionen Centner wie⸗ der zugenommen, sei dieselbe im Jahre 1879 um weitere 28 Millionen Centner gestiegen, so daß das bisher überhaupt erreichte höchste Quantum des Jahres 1874 von 41 523 842 Ctr. bedeutend über⸗ schritten worden sei. Dabei seien die Preise immer mehr herabgesunken und batten zu Ende Auaust wohl ihren niedrigsten Standpunkt erreicht. Vom Beginn des Monats September v. Is. sei eine, anfänglich kaum bemerkbare, Besserung eingetreten. Gegen Mitte November sei jedoch die Nachfrage nach Steinkohlen dringender geworden, welcher Um⸗ stand, abgesehen von dem außergewöhnlich früh ein⸗ getretenen strengen Winter, worl hauptsächlich dem Wiederaufleben der Eisenindustrie zugeschrieben wer⸗ den müsse. Von da ab hätten sich auch die Preise befestigt und eine steigende Tendenz an— genommen. — Bei der Porzellan-⸗Fabrikation wird erwähnt, daß sich der Absatz nach Amerika und Australien erheblich vergrößert habe und wohl mit Recht zu hoffen stehe, daß sich die Fabrikate der schlesischen, namentlich der Fabriken des Bezirks in Rede dort einen weiteren erfolgreichen Eingang und Verbreitung schaffen werden. Mit großer nin gung könne konstatirt werden, daß sowohl Seitens der verbündeten Regierungen, als auch des Bundes— rathes und des Reichstages die Bestrebungen und Wünsche des „Verbandes keramischer Gewerke in Deutschland“ bei Emanirung des neuen Zolltarifs Würdigung gefunden hätten; es stehe demnach wohl mit Recht zu hoffen, daß die heimische Industrie gegenüber den bisher unter so günstigen Bedingun⸗ en eingeführten ausländischen Waaren einen esseten Schutz finden und dadurch der Absatz im Inlande erheblich gebessert werden werde. — In der Marmorwaarenfabrikation wird konstatirt, daß sich ein Ausschwung zum Besseren geltend gmacht habe; der Absatz habe sich bei aller- dings gedrückten Preisen dadurch erleichtert, daß die Herstellungskosten durch Erweiterung der vorhande— nen maschinellen Einrichtungen und durch bedeuten den Besitz von Brüchen sich erheblich niedriger stellten und , auch der Einfluß des erhöhten Zolles auf Fabrikate und Halbfabrikate von Mar- mor für die inländische Marmorindustrie von einigem Nutzen geworden sei. — Auch von der chemischen Industrie wird berichtet, daß in derselben in der zweiten Hälfte des Jahres 1879 ein erfreulicher Aufschwung eingetreten sei. Der Absatz in den drei Etablissements der Silesia betrug pro 1879 ca. 750 000 Etr. mit einem Erlöse von 4 951 000 Die Zahl der durchschnittlich beschäftigt gewesenen
Aufschwung genommen habe, sei zu Ende des Jahres eine vermehrte Nachfrage eingetreten und die Preise des Rohmaterials um cirea 10, die der fertigen Bretter um etwa 5 oo gestiegen. — Betreffs der
Arbeifer betrug 763; die Gesammtsumme der an ö dieselben gezahlten Arbeitslöhne 511 000 ½ — Betreffs der Cigarrenfabrikation wird gemeldet, daß
nach der Annahme der Tabakssteuererhöhungs ⸗Vor⸗
11 439 616 M oder je 16 Ctr. 29,02 3 im Vorjahre.
zum Herbst anhaltenden Umsätzen führte. Der] Absatz der Fabrikate sei schon in den ersten Mo⸗ naten des verflossenen Jahres ein recht lebhafter gewesen. Mit dem Augenblick dis Eintritts der
Zollerhöhung sei die Nachfrage eine ganz immense geworden und habe Schlußkäufe großer Quanten nach sich gezogen. Das Gefammtergebniß zu⸗ sammengefaßt lasse sich wohl. sagen, daß die Mehrzahl der dortigen Tabak⸗ und Cigarrenfabrikanten mit Befriedigung auf das ver⸗ flossene Jahr zurückblicken dürfe. die Mineral⸗ wasserversendung der Fürstlich von Pleßschen Brunnen, und Badeverwaltung in Salzbrunn; erstreckte sich außer über ganz Deutschland nament- j lich nach Rußland, Oesterreich, Italien und die Schweiz und ist diesem bis herigen Absatzgebiet pro 1879 Amerika (New⸗Jork) mit einem ersten größeren direkten Bezuge neu hinzugetreten. Die Gesammt⸗
mehr als im Vorjahre. Auch die Kur⸗Saison war frequentirter als die pro 1378 und waren an Kur⸗ gästen und gem ldeten Touristen zusammen anwe⸗ send 3978 Personen. Zu Kurzwecken wurden ver⸗ braucht zusfammen 29 109 1 Kuh, Ziegen⸗, Schaf. und Eselinmilch. Bäder wurden zusammen 4460 verabreicht. Freikur genossen 126 Personen.
In Mannheim nimmt, nach dem Jahres bericht der dortigen Handes kammer für 1877—79 im Großhandel das Geschäft in Cerealien eine hervorragende Stellung ein, obwohl sich das⸗ selbe nur auf 15— 20 Firmen vertheilt. Die seit 20 Jahren konstatirte, andauernde Zunahme des Imports von Getreide in Süddeutschland hat auch dem Getreidehandel Mannheims in den Jah ren 1877 — 79 weiteren Aufschwung verliehen. Im Jahre 1879 wur ne in Mannheim für mehr als 50 Millionen S Getreide umgesetzt, weil Mann⸗ heim auch diejenigen Gegenden mit russischem und amerikanischem Getreide versehen mußte, die in ge⸗ wöhnlichen Jahren ihren Bedarf aus Ungarn decken, welches wegen seiner Mißernte im verflossenen Jahre nicht die entsprechenden Quantitäten Getreide exportiren konnte. Um den Massentrans—⸗ port von Getreide bewältigen zu können, mußte die Eisenbahnverwaltung außerordentliche Anstrengungen machen; sie mußte einige Maschinenhäuser räumen, um in denselben Getreide unterzubringen, und binnen 14 Tagen drei provisorische hölzerne Lager—⸗ häuser für 90 000 M.“ Ctr. Getreide errichten und füllen. Am Jahresschluß lagerten in Mannheim rund 300 000 Mtr.» Ctr. Getreide. Die Gesammt⸗ Getreidezufuhr Mannbeims betrug 1875 2575 256 Ctr.,, 1876 3 985535, 1877 2635 478, 1878 4285493, 1879 7286 838 Ctr. (von letzteren zu Wasser 3712 538 Ctr.). Von der gesammten Weizeneinfuhr (3 489 406 Ctr., die im Jahre 1879 über Emmerich nach den rheiniscken Häfen gegangen ist, sind 2444 985 Ctr. allein für Mannheim be⸗ stimmt gewesen. In Mehl betrug die Gesammt⸗ zufuhr im Jahre 1879 432649 Ctr., gegen 244 990 Ctr. in 1878. An Kaffee kamen 383 283 Ctr. in Mannheim an (1878 346 156 Ctr.), außer⸗ dem wurden noch ea. 100 000 Ctr. durch auswärtige Zweiggeschäfte beschafft; in Zuckerraffinade betrug der Gesammtverkehr 227 334 Ctr. (1878 233 367 Ctr., ferner im Hafenverkehr in Thee 382 Ctr. 1878 227 Ctr.), in Gewürzen 11260 Ctr. (1878 100527 Ctr.), Reis 84995 Ctr. (1878 78 588 Ctr.), Häriagen 14894 Ctr. (1878 15 556 Ctr.), im Gesammtverkehr Hopfen 45 535 Ctr. (1878 50319 Ctr.), Tabak und Tabakfabrikaten 417772 Ctr. (1878 442 161 Ctr.), Wein 200529 Ctr. (1878 178 353 Ctr.), Spiritus und Branntwein 137 629 Ctr. (1878 193 062 Ctr.), Petroleum 577 057 Ctr. (1878 405185 Ctr.) Oelen aller Art 212572 Ctr. (1878 195 696 Ctr.), Delsaaten 126 404 Ctr. (1878 107 752 Ctr.), Holz 4311 620 Ctr. (1878 4046 407 Ctr.), Stein kohlen 10 744 376 Ctr. (1878 11635763 Ctr.), Robeisen und Schienen 1438267 Ctr. (1878 16648 174 Ctr.) u. s. w. Nach den Vereinigten Staaten wurden aus dem Konsulaisdistrikt Mannh im für 8287 973 M0 Waaren ausgeführt, 2505485 M mehr als im Vorjahre.
Gießereien sind, ungerechnet die Hülfsanstalten einiger Fabriken, H in Mannheim im Betriebe; die Spezialstät einer derselben ist der Bronzeguß, wel- cher zur Herstellung von Lagerschalen, Hähnen und Ventilen Verwendung findet. Von den Maschinen⸗ fabriken stellte eine der größten als Spezialität dand⸗ und Dampfkrahnen, Rootsgebläse, Feld⸗ schmieden und Wagen her; sie war in 1878 wie 1879 reichlich mit Aufträgen versehen, erzielte jedoch nur mäßige Preise, ihre Verbindung mit dem Aus⸗ lande hat fortwährend zugenommen. Eine andere Fabrik hat die Herstellung von Weichen, Herz- stücken, Drehscheiben, centralen Weichen und Signalstellungen und Geleisanlagen als Speziali⸗ täten ausgebildet und im letzten Jahre rund aus 10 Millionen Eg Roheisen etwa 7 Millionen kg der genannten Fabrikate produzirt. Der Geschäfts⸗
ver sendung betrug 220 189 Flaschen, 38 000 Flaschen ;
En selbst wird als ein unbefriedigender bezeichnet. ie größte Maschinenfabrik beschäftigt sich mit dem Bau landwirthschaftlicher Maschinen, deren sie im Jahre 1879 8906 Stück auf den Markt brachte, zum Theil nach Algerien, Syrien, Mexiko, Süd⸗
für Wasserleitungen, Gaswerke und Dampfanlagen, empfindet aber die in dieser Spezialität herrschende Konkurrenz sehr unangenehm. Armaturen sür Brauereien und Brennereien fabrizirte auch eine der erwähnten Gießereien; andere Geräthschaften für Brauereien, Kühlschiffe, Malzdarren u. s. w. stellt eine Kesselschmiede her. Eine fernere Spezialität ist die Fabrikation von Achsen für Wagenbau, die erheblich zugenommen hat. Die Produktion von Drahtstiften, Nägeln und Sohlennägeln ist erheb⸗ lich zurückgegangen. Auch für Telegraphendraht, der mit Metallgeweben in einer Mannheimer Fabrik angefertigt wird, ist der Absatz von Jahr zu Jahr geringer geworden.
Die chemische Industrie hat sich, begünstigt durch die Lage Mannheims, daselbst in großartiger Weise entwickelt. Zwei Etablissements beschäftigen sich mit der Herstellung von Salz⸗ und Schwefel säure sowie Soda, eines derselben auch mit der Anilin⸗ fabrikation, die sich in normaler Lage befand, wäh⸗ rend die Sodaindustrie nicht prosperirte. Auch eine Fabrik für künstlichen Dünger hatte von Jahr zu Jahr verminderten Absatz. Die Chininfabrikation, die in Mannheim betrieben wird, ist wenig Fluk—⸗ tuationen unterworfen; außer Chinin wird daselbst auch Santonin dargestellt. Die früher stark be⸗ triebene Fabrikation von Kartoffelmehl hat, wie in ganz Süddeutschland, aufgehört. Harze werden zu Oelfarben, Maschinenkitten, Leinölfirnissen und Pech verarbeitet, nebenbei werden Deck⸗ und Modelllacke, sowie Glasuren angefertigt, die sich überall einen guten Ruf erworben haben. Außer Kopallacken für die Möbel- und Wagenfabrikatlon werden neuer⸗
dings auch Spritlacke für das Cartonnagegeschäft
und Metalllacke für Spielfbaaren hergestellt. Der Verkehr in Harzen belief sich im Jahre 1879 auf 270398 Ctr.ͥ, gegen 216763 Etr. in 1878, 136947 Ctr. in 1876. Die Wasserglasfabri⸗ kation hat durch die Entwerthung der fertigen Produkte sehr nachgelassen, doch macht sich der günstige Eiafluß des neuen Zolltarifs bereits gel⸗ tend. In der Seifenfabrikation, von welcher die Herstellung technischer Seifen, besonders für die Textiliadustrie, eine Spezialität bildet, hat sich wenig geändert. Die Kalkbrennerei hat unter der allgemeinen Unlust zum Bauen gelitten.
Die Cigarrenfabrikation wird in Mannheim in ausgedehnter Weise betrieben. Für die Mehlfabri⸗ kation war das Jahr 1879 günstiger als seine Vor⸗ gänger; die Graupenfabrikation lag ziemlich normal, der Umsatz in letzterer hat sich im letzten Jahre in Folge der vermehrten Kartoffelausfuhr um 2655/0 gehoben. Für die Roh⸗ zuckexindustrie, welche 27 Dampfmaschinen mit ea. 1050 Pferdekräften beschäftigt, waren die drei letzten Campagnen nicht günsti. Auch die Bierproduktion hat abgenommen; in den 9 Mannheimer Braue⸗ reien wurden im Jahre 1879 ea. 100 000 hl Bier hergestellt. Für die Schaumweinfabrikation hat sich der Absatz nach dem Inlande in Folge der neuen Zoll verhältnisse günstiger gestaltet.
Die Möbelfabrikation hat fortwährend an Absatz eingebüßt; die Stuhlfabrikation ist auf Polster⸗ gestelle übergegangen und hat durch geschmackvollere Fabrikate größeren Umsatz erzielt. Die Fabrikation von Goldleisten, Rahmen, Schildpattartikeln und Formstecherarbeiten (Walzen und Formen für Ta⸗ peten u. dgl.) hat nicht zugenommen.
Die Herstellung von Steinen und Bildhauer⸗ arbeiten zu Bauzwecken aus Steinen hat sich in den Jahren 1877—79 bedeutend vermehrt, beson⸗ ders durch große Lieferungen nach den Niederlan—⸗ den und Oesterreich. Im Jahre 1878 kamen 6 225 608 Eg, 1879 7690 000 kg zum Versandt. Diese Branche verarbeitet französische Kalksteine aus dem Departement Meuse. Die Nachfrage nach Port⸗ land ˖ Cement hat erheblich abgenommen, nicht nur in Folge der verminderten Bauthätigkeit, sondern auch der vermehrten Konkurrenz. Der Absatz in rohem, geschlissenem, polirtem, quecksilber ⸗ und silberbeleg⸗ tem Glase ist zwar unverändert geblieben, aber der Gewinn hat sich durch Preissteigerung der Roh⸗ und Hülfsstoffe vermindert. .
ür die Seilerei war das Jahr 1879 wesentlich besser als die Vorjahre.
Die Herstellung schwarzlackirter, gewichster und brauner Kalbfelle, sowie ostin discher genärbter schwarzer Ziegenfelle, namentlich für Schuhmacher zwecke, hat ihren Sitz in Weinheim; ö hat im Jahre 1879 nicht im Umfange, wohl aber im Werthe abgenommen. 65 Wasser⸗ und Dampf ⸗ Pferdekräfte stehen im Dienste dieser Industrie; sie sertigte im Jahre 1879 29271 Dutzend Leder (302 977 19) im Werthe von 2474 609 4, die bis auf 9232 Dutzend sämmtlich exportirt wurden. In Reiseartikeln hat der Gesammtumsatz etwas zuge⸗ nommen. Auch für Pelzsachen war das Jahr 1879 aünstiger als seine Vorgänger. Die Gummiwaaren⸗ fabrikation, die in Mannheim in zwei großen Fa⸗ briken mit 5 Dampfmaschinen von jusammen 400 Pferdekräften und 4 Kesseln betrieben wird, leidet unter der enormen Preitzsteigerung (mehr als 100½, welche der Rohgummi erfahren hat.
Die Lage der Tapeten und Spielkartenfabriken war keine günstige.
Der Accidenz und Werkdruck litt unter dem Druck der wirthschaftlichen Lage. Im Verlagsgeschäft rief
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