1880 / 194 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Aug 1880 18:00:01 GMT) scan diff

zeigte, batten die zwei ersten Sommermonate dieses Jahres, der Juni und Juli im Allgemeinen ein mehr konstantet Wetter. Im Juni erreichte die Temperatur nicht die Höhegrade, wie im Mai und jm Juli stieg das Thermometer nur wenig höher, als es im Mai geätseern war, so daß, da im letzteren Monate das Wärmeminimum viel tiefer lag, als im Juni und Juli, die Wärmeschwankungen in jerem Monate im Allgemeinen 10 Grad größer waren, als in diesen beiden Monaten. Vie Anzahl der Tage mit Niederschlägen, beson⸗ ders aber die Menge der letztern, war, namentlich in den westlichen Provinzen, an den meisten Stationen im Juni und Juli größer, als im Mai; ja einzelne Stationen wurden von wolkenbruchartigem Regen betroffen.

In den ersten Tagen des Juni wehten bei hohem Barometer stande überall polare Windesströmungen; in den östlichen Stationen war der Himmel beiterer und die Wärme intensiver; an den weiter wesllich gelegenen Stationen fielen schon beim Beginne des Monats häufiger Niederschläge, der Himmel zeigte sich mehr bedegtt und die Wärme stand gegen die östlichken Gegenden zurück. Ja Ostpreußen betrug die mitilere Temperatur der ersten Pentade etwa 16 Grad, am Rhein dagegen nur ungefähr 13 Grad. Dort erreichte am dritten Monatstage das Thermometer einen Stand von 26 Grad, weiter westlich stieg es zu derselben Zeit im Allgemeinen kaum bis 20 Grad. Rachdem aber von. 3. Juni an das Barometer überall gefallen und an Stelle der polaren die äquatoriale Strömung ge— freien war, fielen fast überall und jetzt vorzüglich in den nordöstlichen Provinzen, heftige Regengüsse. Wie die unten folgende Ucbersicht zeigt, lag dort in der Zeit vom 4. bis 8. Juni der Tag, an welchem innerhalb 24 Stunden die größte Regenmenge beoh⸗ achtet wurde. An den meisten Orten hatte der vorherrschende West— wind während dieser Regenzeit eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit, an einigen der nordöstlichsten Stationen steigerte er sich am 8 Juni zu einem Orkan. Fast überall entluden sich Gewitter, nicht selten von Hagelwetter begleitet. Die Temperatur sank in diesen Tagen um mehrere Grade und fast überall fiel das Wärmeminimum des Monats auf den 5. oder 6. Juni. Gegen die Mitte des Monats trat, und zwar früher an den östlichen, als an den westlichen Stationen, an die Stelle der ö die polare Strömung und unter ihrem Einflusse hellte sich der Himmel wieder auf und die Wärme stieg. Im Osten hatte die dritte Monats⸗ pentade, 10 -= 14. Juni, eine Temperatur von 18 bis 20 Grad, im Westen von 14 bis 16 Grad, während die vierte Pentade in den westlichen Provinzen ein paar Grade wärmer war, als in den öst— lichen. Die gesteigerie Wärme batte auch jetzt an manchen Orten heftige Gewitter und reichliche Regengüsse zur Folge. Die wolken⸗ bruchaitigen Regen, welche mehrere Gegenden Schlesiens trafen es hatten z. B. Wang, Schreiberhau und Görlitz am 14. und 15. Juni gegen 50 mm Niederschläge, während in Breslau es nur sehr mäßig regnete riefen große ͤcberschiwemmungen hervor. Nachdem zum Anfang der zweiten Hälfte des Juni, auf welche im Allgemeinen das Maximum des Luftdrucks fiel, das Barometer nach und nach ge— funken war, trat ein häufiger Wechsel in den Luftströmungen ein, jedoch blieben im Osten die polaren, im Westen die äquatorialen die vorherrschenden. Die Wärmeschwankungen waren im Allgemeinen nicht sehr bedeutend, nur die östlichsten Stationen machten hiervon eine Ausnahme, da hier das Thermometer am 21 Juni unter 7 Grad herabging, ein paar Tage darauf aber über 25 Grad sich erhob, An elektrischen Entladungen fehlte es auch in dieser Zeit nicht, die Nieder⸗ schläge aber waren weniger häufig, im Westen bedeutender als im Ssten; namentlich hatten vom 21. bis 25. Juni die westlichsten Stationen Tag für Tag starke und anhaltende Regen. Zu Ende des Monats hob sich nach und nach die Wärme wieder, so daß mit Aus: nahme der östlichsten Gegenden, welche bereits am 23. und 24. Juni hohe Wärmegrade hatten, der letzte Juni der wärmste Tag in der zweiten Hälfte des Monats war.

Das Wetter blieb im Juli im Allgemeinen dem im Juni gleich; verhältnißmäßig war die Wärme noch bedeutender, namentlich in den östlichen Provinzen; denn in diesen übertraf die mittlere Tempera—⸗ tur die durchschnittliche um etwa einen Grad, während sie in den westlichen Provinzen ihr gleich war. Einen großen Reichthum zeigte der Jull an Gewittern; einige Stationen hatten noch mehr elek— trische Entladungen, als die in der unten folgenden Uebersicht ange⸗ gebenen. So hatte Eichberg 14, Lingen 12 Tage mit Gewittern, letztere Station außerdem noch 5 Tage mit entferntem Donner und 3 mit Wetterleuchten. In den ersten Tagen des Juli gab es überall Gewitter und es wurde durch den mit denselben verbundenen Regen die areße Hitze zu Anfang des Monats nach und nach gemindert. In den mittleren und westlichen Provinzen trat eine Abnahme in der Temperatur mit dem 4. Juli, in den östlichen erst einen Tag später ein, in jenen war der 5., in diesen der 6. Juli 5 bis 7 Grade kälter, als der Anfang des Monats. Auf der Schneekoppe, wo seit dem 1. Juli eine meteorologische Station besteht, zeigte am 5. Juli das Thermometer im Maxlmo nur 6, Grad und ging am folgenden Tage auf den Gefrierpunkt herab. Bei wenig bedecktem Himmel und schwacher äquatorialer Strömung fing die Wärme in den darauf folgenden Tagen wieder zuzunehmen an und zwar rascher und intensiver in den östlichen, als in den westlichen Provinzen, be—⸗ sonders als vom 12. Juli an bei steigendem Barometer die nörd— liche und östliche Windesströmung auf einige Zeit vorherrschend wurde. Die größte Hitze fiel überall in die 4. Pentade, vom 16. bis 19. Juli, und fast alle Stationen heobachteten am 16. oder 17. Juli das absolute Wärmemaximum. Im Ganzen war die Mitte det Monats eine regenfreie Zeit, dagegen traten fast überall elektrische Entladungen und mit denselben einzelne starke, zuweilen mit Hagel verbundene Regengüsse ein. Vor Allem war dies am 12. oder 13. Juli in der Provinz Schlesien der Fall. An mehreren Stationen, wie Guhrau, Bunzlau, Grünberg betrug die Höhe der gefallenen Niederschläge über 30, in Wang 60 Millimeter. Im letzten Monatsdrittheile wurde überall die Wärme mäßiger, die Anzahl der Tage mit Regen aber größer. Die 5. Pentade war fast 4 bis 5 Grade kälter, als die vorhergehende; in den nordöstlichen Provinzen, wo bis zu Ende des Monats wenig Tage ohne Niederschläge waren, erhob sich nur ausnahmsrxeise das Thermometer noch auf 25 Grad, weiter nach Westen blieb das Wetter bis etwa zum 24. Juli frei von Niederschlägen, von da an stellten sich auch hier fast täglich Regen ein, bald hier bald dort durch lokale Witterungsverhältnisse beeinflußt von bedeutender Stärke; letzteres fand vorzüglich an den hochgelegenen Stationen des Riesengebirges, des Thüringer Waldes und des Harzes statt. Am Schlusse des Monats, namentlich in den zwei letzten Tagen, entluden sich eat überall starke Gewitter, nicht selten begleitet von Hagel wetter.

Mittlerer Barometerstand im Juni 1880 nebst den Extremen, ausgedrückt in Millimetern.

Seehöhe, Mittl. Baro⸗ Maximum Minimum

in Meter. meterstand. Tag Stand. Tag Stand. Königsberg 22,6 757,2 . 746,8 Lauenburg 29,4 56,7 44,8 Conitz 5 45,0 35, Bromberg 53.6 45,6 Breslau 46,5 40,5 Sörlitz 2 46 357 Torgau 498 43,0 Breitenbach j 05,0 698,7 Berlin 54,3 746, 1 Putbus 2, 53,9 43,2 ö 57,0 45,

1

De o Dr ee , T , O de. 80

annover 56,7 46,0

m den 58,5 50,7 Münster t 53, 0 45,7 Cöln 55,0 48,7 Aachen 41,2 35,5 Trier 45,8 40,5 Darm stadt 40, 34,4 Hechingen 14,5 09,2

SSSS S d

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*

Mittlere Temperatur im Juni 1880 nebst den absoluten Berlin

. . Extrem en.

Beigefügt sind noch die Anzahl der Sommertage und der Tage mit Gewitter.

Maximum: Minimum:

Mittlere Tem⸗ ö peratur: 5

* *

Tage mit

Sommer · S = O 0 e o o . e, = e, do, Oe, Oe do O, do o m, ee, de o Gewitter:

O Q άφά l ! . SG, ! O tage

Claußen .. 164 (16,2) 24 28.9 Königsberg 1536 (15,3 14 29,0 Hela 14,A5 (14.3) 23 30 21,3 Lauenburg . 148 (14,85 10 250 Conitz .... 1690 (16,8) Bromberg . 17.0 (16,7 Breslau . . 17.0 (17,2) Wann. 12411. Görlitz .. . 165 (153 TVeorgan 179 Breitenbach 12.7 (13. Berlin .. 17,5 (17,6) Putbus . . . 146 15,3) Hamburg . . 15,4 (14,8; Hannover . 160 (164) Klausthal . 12,1 (13,5)

14.5 15. 5

15.4 (16. 5

16.1 (in

15.6 (16, 5

16,5 (17,0)

16,4 (17, 1) Hechingen . 140 (14,9) Höhe der Niederschläge im Juni 1880, ausgedrückt in

ö Millimetern.

Beigefügt ist noch die größte Menge innerhalb 24 Stunden, die Anzahl der Tage mit Niederschlägen, sowie die Anzahl der heiteren und trüben Tage.

Höhe der Größte Höhe Tage mit Heitere Trübe Niederschläge Tag Höhe Niederschl. Tage Tage Claußen .. 93,9 (62,9) . 19 5 Königsberg 72.6 (59,83) 23,0 10 , , 15 Lauenburg . 76,3 (5, 3) 14,7 18 , 66 20, 16 Bromberg . 43,6 (565.6) 14,4 . Breslau. . 1105 (66,5) 46,1 21 Wang .. . 159,5 326,6) . Görlitz . . 104,4 (76,55 16,60 17 Torgau 1308 (Gz, 31,1 17 Brektenbach 129,5 (104,7) 25,7 20 Berlin 191, 32, 14 Putbus 31,8 (6 3,9 12 Hamburg 134,0 (652,4 20 5 19 anno ver . 63,8 3) 31,8 17 lausthal . 1720 (125,6) 25,7 21 Emden.. . 115,9 65,9 50, 0 20 Mäͤnster 157, (63 262 25 CG6hln 11... ö 31,4 16 Aachen . . 164,9 (56,6) 22, 8 18 8 25,5 27 Darmstadt . 134,5 (73,8) ; 40,5 19 Hechingen . 524 (96,2) 19,5 20 . Mittlerer Barometerstand im Juli 1880 nebst den Extremen, ausgedrückt in Millimetern. Mittl. Ba⸗ rometer⸗ Maximum Minimum stand Tag Stand Tag Stand Königsberg 757.3 12 767,2 742,9 Lauenburg 12 665, 6 44,0 Conitz 12 54,5 31,90 Bromberg 12 63,7 400 Breslau 12 öh, 5 36,4 Görlitz ; 14 49, ? 30,7 Torgau 12 58,4 39, Breitenbach 11 12,9 698,3 Berlin 12 63, 0 742,3 Putbus 12 62,4 44,3 ö 12 66, 47,2 anno ver 12 61,8 43,5 mden

13 67,2 Münster 14 61,2 Cöln

13 628 Anachen 12 49,2 Trier

11 52,1 Darmstadt

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8e D d, r de = d, O ee, o do m, O Oo do de - do G de , =

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HL W MQ O C - 1 dẽů Ss C O = =. 8 .

) 11 465 Hechingen 15,8 11 21,7 Mittlere Temperatur im Juli 1880 nebst den ab soluten Extremen. Maximum: Minimum: Mittlere

Tem⸗ peratur:

CGlaäußen 18 8 L) Königsberg 180 (17,2) Hela 18,3 (17,2) Lauenburg . 17,5 (16,3) une, Bromberg . 18,4 (18,1) Gres lan 193 sn . rn 1881 org Mhh R Breitenbach 15,2 (15,5) . Pöl b us. . .

annover .. Clausthal.

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e d O o Q = d = . 0 0 9 0 = w 9 Gewitter:

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19,9 (18,6) 19.5 9 4) Hechingen. . 17,6 (17,3) 3 19 Höhe der Niederschläge im Juli 1880, ausgedrückt in Millimetern.

Höhe der Größte Höhe Tage mit Heitere Trübe Niederschläge Tag Höhe Niederschl. Tage Tage

Claußen 45,4 (70,7) 10,6 18 Königsberg 129,5 (61,4) 31,0 18 Hela 117,9 30,1 1 Lauenburg 956,9 (77,7) 17,4 17 Konitz 108,5 (67,2) 24,8 19 Bromberg 193,2 (53,23 33,4 16 Breslau 70, 6 (70,4) 14.7 17 Wang 234.5 (h ] oh. 8 29 Görlitz 101,8 (79, 16,1 19 Torgau 99,9 (70,7) 18,5 16 Breitenbach 99,4 (76, 1) 43,0 17

) Die Regenhöhe für Hela ist in den Uebersichten der vorher⸗ gehenden Monate zehnmal zu groß angegeben. ;

( 6 S SSSSSSSSSGGASZSSSS8SBDS8GS * S SS- S- SSS d d T e, d do e d e, , , .

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Hechingen

Berlin:

Höhe der Größte Höhe Tage mit Heitere Trüb Niederschläge Tag Höhe Niederschl. Tage ; 63 8 (6515 7 to,3; , nn,. 59,2 (54,8) 15 Hannover 50,8 (70, 6) j 26 Hamburg 163,8 (60, 1) 28 Klausthal 150 2 4434) 5. 71 Emden 96,8 (72,3) 25 Münster 120 1 (72,3) 21 Cöln 56,8 (66,3) 15 Aachen 112,4 (77,2) 2 21 Trier 5, 4 (77,0 10 Darm stadt 24,3 (80. 8) ; 16 0,2 (g 8 : 17

Putbus

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Die Königliche Eisenbahndirektion zu Frankfurt a. M. veran⸗ staltet am 21. —23. und 28.— 30. d. Mts. eine Extrabeförde⸗ rung nach dem Rhein, der Mosel und den Reichslanden mit der erheblichen Preisermäßigung von 50 9s0 und 15 Fg Freigepäck bei einer auf 14 resp. 21 Tage ausgedehnten Gültigkeitsdauer und Auf— enthaltsberechtigung auf den Couponstationen, sowie Benutzung sämmtlicher Schnellzüge mit entsprechender Klasse. Die Abfahrt findet vom Berlin ⸗Potsdamer Bahnhof um 9 Uhr Vormittags statt auch in Halle und Nordhausen werden Billets ausgegeben.

Die Versammlung deutscher P—hilologen und Schul⸗ männer, welche im vorigen Jahre zu Trier tagte, hat sür dies Jahr Stettin zum Vereinigungßorte gewählt. Nach dem Programme soll diese Versammlung vom 27. bis 30. Seytember stattfinden; der Abend des 26. dient zu gegenseitiger Begrüßung, am 1. Oktober wird Gelegenheit zu einer Extrafahrt nach Swinemünde bezw. He— ringsdorf geboten werden. Im Uebrigen sind für die Vormittage, wie herkömmlich, die Hauptversammlangen und Sektionsberathungen angesetzt, die Nachmittage und Abende für gesellige Festakte und freie Vereinigungen bestimmt. Die geschäftliche Vorbereitung der Sektionsarbeiten hat Realschul Direktor Kleinsorge für die Päda⸗ gogen übernommen, Professor Dr. A. Müller in Halle für die Drientalisten, die Greifswalder Professoren Dr. Kießling, Dr. Preuner und Dr. Al. Reifferscheid bezw für die klassischen Philologen, die Archäologen und die Germanisten mit den Romanisten, endlich für die Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaft Professor Dr. Junghaus zu Stettin.

Im Saale des Buaggenhagenschen Etablissements (am Moritz platz) begannen am Montag die Verhandlungen des deutschen Schneidermeister⸗Kongresses. Es waren etwa 200 Dele— girte aus allen Theilen Deutschlands auwesend. Der Obermeister der Berliner Schneider⸗Innung, Köppen, präsidirte. Dem vom Vor— sitzenden erstatteten Geschäftsberichte war zu entnehmen, daß der auf dem vorjährigen Kongreß gegründete, Bund selbstständiger Schneider— e nnd Fachgenossen Deutschlands“ bereits gegen 6000 Mitglie—⸗

er zählt.

Ueber die Verwüstungen, welche die Gewitter und Wolken— brüche am Sonnabend in den Provinzen Ost. und Westpreußen angerichtet haben, theilt die ‚Danz. Ztz.« Folgendes mit: Bereits in der Nähe von Königsberg beginnen die Verwüstungen. Schon dort wurde der Eisenbahndamm durch Hochwasser erheblich beschädigt. Mächtige Wolkenbrüche ergossen sich ferner über das Oberland und machten die in das Frische Haff sich ergießenden Flüßchen zu gewal— tigen Strömen anschwellen, die auf großen Strecken über ihre Ufer traten, die Ernte fortschwemmten, Häuser und Stallungen umspülten, bei Braunsberg, Mühlhausen u. s. w. die Dämme in schwere Gefahr brachten und Brücken und Wege arg verwüsteten. Auch bei Elbing stieg das Wasser so an, daß die Schiffahrt gehemmt, die tiefer liegende Umgegend überschwemmt war. In Mühlhausen, Christburg u. s. w. standen selbst Wohnhäuser tief im Wasser. In Liebstadt wurden drei Scheunen durch Blitzschlag in Asche gelegt. In Bür— gerwalde (Kreis Braunsberg) richtete ein Orkan große Verheerungen an Gebäuden an. Dazu fielen strichweise sehr starke Hagelschauer, so im Kreise Marienwerder, wo die Ortschaften Tromnau, Paulsdorff, Hochzehren und Niederzehren stark gelitten haben. Die Felder sind ein reiner Brei. Viele Vögel, Enten, ganze Haufen Staare u. s. w. sind erschlagen. Die Eisenbahndämme auf den Strecken Graudenz⸗Jablonowo und Osterode⸗Thorn wurden stellen— weise so aufgeweicht, daß die meisten Züge erhebliche Verspätun zen erlitten. Am schlimmsten erging es aber der Marienburg Mlawkaer Bahn, deren Fahrdamm zwischen Mlecewo und Nikolaiken in einer Länge von fast einer Viertelmeile so unterspült wurde, daß er fast 12 Stunden lang nicht befahren werden konnte und ca. 600 Arbei⸗ ter aufgeboten werden mußten, um die rasche Wiederherstellung zu bewerkstelligen. Schrecklich sind die Verwüstungen, welche die Kreise Marienwerder, Graudenz und Schwetz erlitten haben. Die Blitzschläge sind noch der geringste Schaden, obwohl mehrfach Ge— bäude eingeäschert sind. In mehreren Ortschaften ragten die Ge— bäude wie Inseln aus weiten Seen hervor; in anderen drangen die Wasser⸗ und Sandmassen in die Häuser und bedrohten die Bewohner und die Viehbestände, welche letzteren schleunigst nach höher gelegenen Pankten geflüchtet werden mußten. Ganze Landstücke sind abge— schwemmt, Löcher bis zu 20 Fuß Tiefe ausgerissen, Gärten, Felder und selbst Waldstücke arg verwüstet. In Marusch bei Graudenz stürzte eine Mühle zusammen, in Mewe wurde eine Mauer an der Strafanstalt und ein Haus derart unterspült, daß sie mit dem Ein— sturz drohen.

Ziegenhals, 16. August. SSchles. Ztg) Der etwa 4 Meilen von hier gelegene österreichische Badeort Carsbrunn (1 Meile von Würbenthal), bekannt durch seine eisenhaltigen Quellen, sowie seine idyllische und romantische Lage, ist von einem schrecklichen Unglück betroffen worden. Ein am 12. d. Mts, nieder gangener Wolken⸗ bruch hat die Ortschaft vollständig vernichtet. Sämmtliche Häuser sind weggerissen oder zerstört. Die Einwohnerschaft und die Kur— gäste mußten auf die Berge flüchten. Sämmtliche Quellen sind ver⸗ sandet. Kurz, ganz Carlebrunn ist nur eine Ruine.

Moskau, im August. (Köln. Ztg.), Aus Semipalatinsk wird mitgetheilt, daß zur Untersuchung des Flußbettes des Irtisch und der Möglichkeit einer Dampfschiffahrt am oberen Theile seines Laufes ein Beamter von Semipalatintk aus auf einem Dampfer abgegangen sei. Derselbe Beamte hat schon im vorigen Jahre eine solche Fahrt unternommen, dieselbe aber infolge widriger Winde nur bis Usts⸗Kamenogorsk fortsetzen können. Die oberste Verwaltungs⸗ behörde von Westsibirien, welche in diesem Jahre eine zeitweilige Dampfschiffahrt von Semipalatinsk flußabwärts ins Leben gerufen hat, beabsichtigt die Dampfschiffverbindung auch weiter flußaufwärts wenn möglich bis zum Saissan⸗See autzudehnen. In die sem Falle würde die Linie sich über die ganze Breite Sibiriens von der , n, Grenze bis zum Eismeer, d. h. vom So bis zum 6610 n. B. erstrecken.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen leinschließlich Börsen Beilage).

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zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

Berlin, Dennerstag den 19 August

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DSeffentlicher Anzeiger.

Preuz. Staats · Anzeiger und das Gentral⸗Handele⸗ . . 7 1. Steckbriefe and Unters achungs-Sachen. 5. Industrielle Trablissementz, Fahriken

2. Subhastationers, Anfgebote, Vorladungen n. dergl.

Vserkknfe, Verpuchtungen, Submlasisken ote.

FVerloonang, Amortisation, Zinazs Rang n. 1. . Von Sffentlichen Papieren.

gteckbriefe nnd Untersuchungs⸗ Sachen

Aufhebung eines Steckbriefes. Der gegen den Kaufmann Julius Theodor Adolph Schenke unter dem 12. November 1877 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen, da die gerichtliche Haft gegen den 2c. Schenke aufgehoben worden ist. Berlin, den 14. August 1880. Der Untersuchungsrichter des Königlichen Landgerichts J. Hollmann.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schneider gesellen, Invaliden Paul Karl Lud⸗ wig Zühlsdorf aus Berlin, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls auf Grund §. 242 des Strafgesetzbuches verhängt. Es wird erfucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichts gefängniß zu Potsdam abzuliefern. Der z. Zühlsdorf soll unter anderen Sachen gestohlene weiße Taschentücher gez. H. 10 und A. 8. 11 bei sich führen. Potsdam, den 16. August 1830. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte Beschreibung: Alter: 32 Jahre. Größe: 160 em. Statur: mittel. Haare: blond. Stirn: flach. Bart: blond, voll. Augenbrauen: blond. Augen: grau. Nase: gewöhnlich. Mund:; gewöhnlich. Zähne: defekt. Kinn: beharrt. Gesicht: länglich. Gesichtsfarbe: gesund. Sprache: deutsch. Beson⸗ dere Kennz:ichen: fehlen.

20799 Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Com⸗ mis Karl Julius Blümel aus Nieder⸗Wüste⸗ giersdorf, welcher sich verborgen hält, ist die Unter= suchungshaft wegen wiederholten Diebstahls und Fluchtverdachts verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Nieder · Wüstegiers dorf abzuliefern. Nieder ⸗Wüste⸗ giersdorf, den 14. August 1880. Königliches Amts⸗ gericht. Beschreibung: Alter: eirea 20 Jahre, Statur: hager, Größe: 170 em, Haaren dunkelblond, Stirn: frei, Augenbrauen: dünn, braun, Nase: Adlernase, Zähne: vollständig, Gesicht: länglich, hager, Sprache: geläufig, Bart: keinen, Augen: blau, Mund: gewöhnlich, Kinn: gewöhnlich, Ge⸗ sichtsfarbe: blaß, besondere Kennzeichen: etwas nach vorn gebeugte Haltung.

20778] Ladung.

Der Stanislaus Walkowtky (auch Nicolaus ge⸗ nannt), 385 Jahre alt, Schneider, geboren zu Kiebel, Kreis Bomst, zuletzt zu Merzig wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird: als beurlaubter Wehrmann der Land⸗ wehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein“, Ueber⸗ tretung gegen 5§. 3633 des Strafgesetzbuches wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier⸗ selbst auf den 30. Oktober 18809, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge— schritten werden. Merzig, den 16. August 1880. Lagenstein, Gerichtssekretär.

Ladung.

1) Der Joseph Grzybek, geb. am 1. März 1857 zu Bythin, letzter Aufenthalt unbekannt, 2) der Michael Wichniarz, geb. am 11. August 1857 zu Briysno, letzter Aufenthalt unbekannt, 3) der Paul Andreas Christian Delcer, geb. am 22. April 1857 zu Dobrojewo, letzter Aufenthalt Dobrojewo, 4) der Wilhelm Zoch, geb. am 22. Januar 1857 zu Grün⸗ berg, letzter Aufenthalt unbekannt, 5) der Martin Mitkolajezak, geb. am 5. November 1857 zu Dalne, letzter Aufenthalt unbekannt, 6) der Stanislaus Mazurowiez, geb. am 4. November 1857 zu Gorszewice, letzter Aufenthalt Pakawie, 7) der Marcell Schmidtkowski, geb. am 14. Januar 1857 zu Ottorowo, letzter Aufenthalt unbekannt, 8) der Fabusch Lippsfelder, geb. am 4. Dezember 1857 zu Samter, letzter Aufenthalt Samter, 9) der Valen⸗ tin Wozniak, geb. am 10. November 1857 zu Sendzin, letzter Aufenthalt unbekannt, 19) der Martin Nowak, geb. am 30. Oktober 1857 zu Zakrzewko, letzter Aufenthalt Zakrzewko, 11) der Ältsitzersohn Martin Paul Gustav Forbrich, geb. am 10. Februar 1856 zu Drein, letzter Aufenthalt Drein, Kreis Samter, 12) der Philipp Smura, geb. am 2. Juni 1856 zu Neubrück, letzter Aufent- halt Pierwoszewo, Kreis Samter, 13) der Chri— sostom Lawnlezak, geb. am 23. August 1857 zu Pozarowo, letzter Aufenthalt Choyno, Kreis Sam ter, 14) der Richard Emil Fleischer, geb. am 1. März 1857 zu Wronke, letzter Aufenthalt Wronke, 15) der Karl Robert Neuendorf, geb. am 16. Dezember 1857 zu Zajagezkowo, letzter Aufenthalt Wierzchoein, Kreis Samter, 16) der Be⸗ diente Ferdinand Adolph Marquardt, geb. am 22. August 1853 zu Pinne, letzter Aufenthalt unbe⸗ kannt, 17) der Handlungsdiener Aron Zadek, geb. am 5. November 1856 zu Pinne, 18) der Stephan Sliwinsti, geb. am 258. November 18657 zu Kikowo, letzter Aufenthalt unbekannt, 19) der Theophil Wysocki, geb. am 5. Oktober 1857 zu Niewlerz, letzter Aufenthalt unbekannt, 20) der Ferdinand Robert Schumann, geb. den 17. No⸗ vember 1857 zu Pinne Dorf, letzter Aufenthalt unbekannt, 215 der Wladislaus Dankowski, geb. am 21. Juni 1857 zu Slopanowo, Kreis Samter, letzter Aufenthalt Posen, werden beschuldigt, als

ehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in

sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 8. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. G.⸗B. Dieselben werden auf den 29. Oktober I886, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Posen zur Haupt verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus- bleiben werden dieselben auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Ersatz. Kommisston für den Aushebungsbezirk des Kreises Samter über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt wer⸗

Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

becsss Aufgchot.

Nachbenannte Personen haben wegen der im Fol⸗ genden näher angegebenen Urkunden das Aufgebot beantragt, nämlich: . I) der Rentner Jürgen Hinrich Schröder in Schleswig wegen eines angeblich verloren gegan⸗ genen, als Besitzdokument ausgefertigten Erbrezesses vom 12. November 1373 nebst Verhandlung vom 19. Februar 1874, woraus für die Wittwe Eva Katharina Otto, geb. Stamp, in Hummel feld die Summe von 2300 Thlr. Pr. Cour., welche bei der am 10. April v. J. stattgefundenen außergericht⸗ lichen Theilung des Nachlasses der gedachten Wittwe von den Miterben ihm zum alleinigen Eigenthum überwiesen worden, auf Folio 5792. des 6. Bandes des Hüttenharder Schuld⸗ und Pfandprotokolls pro⸗ tokollirt ist; 2) der Hufenpächter Henning Friedrich Büll zu Ochsenhagen wegen der von dem Käthner Hans Friedr. Kruse in Hörmark am 23. April 1868 an ihn ausgestellten, auf Folio 77 des Schönhagener Schuld, und Pfandprotokolls protokollirten Obli⸗ gation über 360 Thlr. Pr. Cour, welche angeb⸗ lich bei dem im Jahre 1871 stattgefundenen Brande seines Hauses mitverbrannt ist; 3) der frühere Schmied und Landmann Johann Jakob Peter Brandt in Gammelby wegen der von ihm am 14. Januar 1869 an den derzeitigen In⸗ spektor Fritz Boysen zu Johannesberg ausgestellten, auf Folio 22 des Rögener Schuld⸗ und Pfandpro⸗ iokolls protokollirten und nach der Erklarung des Gläubigers schon längst an ihn ausbezahlten und von ihm zurückgegebenen Obligation über 80 Thlr. Pr. Cour, welche angeblich bei dem am 18. April 1877 stattgefundenen Brande der Gebäude des Brandt mitverbrannt ist; 4) der Landinste Karl Kock in Gammelby hinsicht⸗ lich eines am 28. Februar 1876 auf seinen Namen ausgestellten, mit Nr. 6656 bezeichneten Kontra—⸗ buchs der Eckernförder Sparkasse über 150 , wel⸗ ches angeblich bei dem sub 3. erwähnten Brande auch verbrannt ist, und

5) der Schmiedegeselle Johann Peter Brandt aus Gammelby hinsichtlich eines am 9. November 1874 auf seinen Ramen ausgestellten, mit Nr. 6166 be⸗ zeichneten Kontrabuchs der Eckernförder Sparkasse über 210 M, welches angeblich gleichfalls bei dem sub 3. erwähnten Brande der Gebäude seines Vaters verbrannt ist.

Die Inhaber dieser Urkunden werden demgemäß hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf

Dienstag, den 19. Oktober 1880, Vormittags 107 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos— erklärung erfolgen wird.

Eckernförde, den 9. August 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Römer.

lis i Aufgebot.

Die von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft Iduna“ zu Halle a. S. ausgestellten Scheine: . 1) der Versicherungsschein Tab. J. Nr. 1125 vom

28. April 18955 über 500 Thaler, auf das Leben des Schlossers und Werkführers Adolph Keßler in Sömmerda,

2) der Depositalschein Nr. 4945 vom 26. Oktober

1875 über Verpfändung der Policen Tab. J. Nr. 98 635 vom 4. November 1869, über 225 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben der Frau Albertine Henriette Rosalie Heutte, geb. Grollmuß, in Frankfurt a. O. und Nr. 95 390 vom 13. April 1869 über 225 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben des Schuh— machermeister Gustav Julius Wilhelm Heutte daselbst, für ein den Heutte'schen Eheleuten ge⸗ währtes Darlehn von 90 6 die Versicherungsscheine Allgemeine Sterbe⸗ kasse Tab. A. Nr. 6827 und 6982 über das Leben des Ignatz Joseph Walter, bezw. der Frau Wilhelmine Friederike Bertha Walter, geb. Schulze, in Potsdam, über je 50 Thlr., vom 23. Juli bezw. 4. August 1858, 4) die Versicherungsscheine vom 20. April 1869: a. Nr. 9103 des Gerhard Gottfried Bockamp, eb. den 2. März 185657 zu Byfang, b. ft. 9l04 der Henriette Bockamp, geb. den 2. Juni 185658 zu Essen, Beide über Kinderversorgung durch gegenseitige Beerbung, Jahresklasse 1859, Versicherung ohne

den. Posen, den 6. August 1850. Königliche sind angeblich verloren gegangen.

Inhaber der vorbezeichneten Scheine aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf

raumten Termine anzumelden und die Urkunden

und Grosskandeᷓ. Verschiedene Beksnutmechnnag e. Literarische Anzeigen. Then ter- Anzeigen. In der Börten-

Inserate nehmen aa: dit Annoacea- Expeditionen beß „Invalldendant -, gtudolf Messe, Haasen ein & Begler, 3. 8. Daube & Co., G. Schlotte, Büttner Winter, sowie alle übrigen größeren

K

Anus nten⸗Bureans.

53

Ferili su- Nachrichten. deĩlagæ. *

5) der Versicherungsschein Tab. III. Nr. 104 217 vom 20. März 1871, über das Leben des Pre⸗ digers Gustav Ferdinand Krause in Pretsch und dessen Chefrau Minna Helene, geb. Schweingel, daselbst, über 500 Thlr., ;

der Versicherungeschein Nr. 11052 über die Kinderversorgung durch gegenseitige Beerbung mit Rückgewähr, Jahresklasse 1859 Tab. XIII. B. für Robert Conrad Isaar Keil, geb. den 2. April 1859 zu Dortmund, d. d. Halle a. S., den 15. November 1859,

Auf Antrag der berechtigten Personen werden die

den 9. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, anbe⸗

vorzulegen, widrigenfalls die betreffenden Scheine für kraftlos erklärt werden. Halle a. S., den 14. Juli 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.

166 Aufgebot.

Der Tischler Christian Stieghahn in Berlin hat das Aufgebot der Hypothekurkunde vom 20. Januar 1812 nebst Cession vom 24. Septem⸗ ber 1824 über 100 Thlr. C. M. eingetragen auf dem Kothhofe Nr. ass. 44 in Ingeleben für den Kothsassen Franz Sievers in Jerxheim beantragt. Der Inhaber der Urkunde und Alle, welche auf die Hypothek Anspruch machen, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe dem Eigenthümer gegenüber für kraftlos erklärt wird. Schöningen, den 11. Juni 1880.

Herzogliches Amtsgericht.

Brandis.

iss iz) Aufgebot.

Ein Wechsel über 210 ½, zahlbar am 5. Mär; 1889, ausgestellt vom Restauratenr Mohaupt hier, angenommen von Otto Kutzuner hier, ist dem Giranten Getreidehändler Gottlob Heidrich zu Nendorf, Kreis Liegnitz, angeblich verloren ge— angen. . ; Auf Antrag desselben wird daher der unbekannte Inhaber dieses Wechsels hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf Sonnabend, den 15. Ja⸗ nuar 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Priesterstraße Nr. 1, im Ge⸗ richts ⸗Gefängnißgebäude anberaumten Termine unter Vorlegung des Wechsels zu melden, widrigenfalls der Wechfel als kraftlos erklärt werden wird. Hirschberg, den 11. Juni 1889. Königliches Amtsgericht. II.

20657

Folgende Hypotheken Instrumente und Posten werden aufgeboten: .

A. aus dem Bezirke des vormaligen Königlichen

Stadtgerichts hier: ö.

1) der Hypothekenbrief vom 6. September 1877 über die aus der Schuldverschreibung vom 277. August 1877 auf dem Grundstücke Nr. 44 Ottostraße hier (Band 18 Bl. 441 der Oder⸗ vorstadt) für den Arbeiter Oswald Heinrich zu Breslau am 6. September 1877 Abtheilung III. Rr. 3 eingetragenen 3000 M6 zu 500 Zinsen, das Hypotheken, Instrument vom 24. November 1864 über die aus der Urkunde vom 22. dess. Mts. auf dem Hause Nr. 45 Hummerei hier (von der Stadt Bd. 19 Fol. 265) für Clara Goebel zum Zwecke ihrer Verheirathung mit dem Königlichen Assistenz⸗ Arzte Dr. Bresgen vom J. Januar 1865 ab bestellte, durch Ver⸗ fügung vom 23. November 1864 Abtheilung III. Rr. 18 eingetragene jährliche Rente von 150 Thlr., .

B. aus dem Bezirke des vormaligen König— lichen Kreisgerichts hier:

I) die von dem J Instrumente vom * g . gebildete Zweigurkunde vom 6. Dezember 1867 über den Antheil des Partikuliers Gottlieb Ritter zu Breslau von s3 Thlr. 28 Sgr. 3 Pf. an den aus dem Erbrejefsfse vom 17.26. September 1861 auf Nr. 17 Wangern (Bd. 1 Bl. 129) Abthei⸗ lung III. Nr. 5 und Nr. 84 Wangern (Bd. III. Fol. 73) Abtheilung III. Nr. 2 zu 50so Zinsen laut Verfügung vom 25. Oktober 1861 haften den 335 Thlr. 23 Sgr. 2 Pf. Muttertheil,

?) das Hypotheken ⸗Instrument vom 21. Febrnar 1852 über die aus dem Vertrage vom 16. No⸗ vember 1850 auf Nr. 13 Sambowitz Abthei⸗ lung III. Nr. 4 für die Wittwe Anna Susanna Neroch, geb. Kache, zur Verfügung vom 21. Fe⸗ bruar 1852 eingetragenen 1200 in nebst 46/0 Zinsen von 600 Thlr., die Hypothekenpost von 1 Thlr. 16 Sgr. / 1s Pf. Antheil des Carl Samuel Bunke an den aut der Schuldverschreibung vom 14. Januar 1850 laut Verfügung vom 21. Februgr 1850 auf Nr. 43 Schweinern Abtheilung III. Nr. 4 mit 5 oo Zinsen für 6 Geschwister Bunke ein-

den Dienst des stehenden n oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter

Rückgewähr Tab. XIV. A, zahlbar an den Vater, resp. die Mutter der Eingekauften,

O. aus dem Bezirke des vormaligen Königlichen Kreisgerichts Neumarkt:

26. November 1) das Hypotheken ˖Instrument vom JI. Dezember

1861 über die aus dem rechtskräftigen Erkennt-

nisse vom 3. Oktober 1861 laut Verfügung

vom 3. Dezember 1861 auf Nr. 83 Neumarkt

Abtheilung III. Nr. 18 für die verwittwete

Hauptmann von Beyer zu Harmannsthal ein⸗

getragenen 166 Thlr. 20 Sgr. und boo Zinsen,

das Hypotheken⸗Instrument vom 16. Fehruar

1848 über die aus der Schuld⸗ und Pfand⸗

verschreibung vom 14. dess. Mts, laut Ver—

fuͤgung vom 16. desf. Mts. auf Nr. 8 Ndr.⸗

Romolkwitz Abtheilung II. Nr. 4 für den

Geh. Justizrath von Haugwitz zu Breslau ein⸗

getragenen 100 Thlr. und 4 00 Zinsen,

3) das Hypotheken⸗Instrument vom 2. November 1863 und 12.17. Oktober 1870 über die aus dem Kaufvertrage vom 27. Oktober 1863 laut Verfligung vom 2. November 1863 auf Rr. 26 Raschdorf Abtheilung III. Nr. 4 und dem Ackerftücke Nr. 31 Scha dewinkel Abthei⸗ lung III. Nr. 2 für die Eheleute Anton und Anna Rosina Pilz, geborene Wolff, Freistellen⸗ besitzer zu Raschdorf, eingetragen gewesenen ur⸗ sprünglichen 1360 Thlr. und nach dort erfolgter Löschung noch auf Nr. 41 Raschdorf Abthei⸗ lung Ii. Nr. 1 laut Verfügung vom 12. Ok⸗ tober 1870 haftenden 300 Thlr. Rest und 5o/o

insen,

4) . Hypotheken ⸗Instrument vom 31. Oktoher 18656 über die aus der Urkunde vom 24. Olto⸗ ber 1850 auf Nr. 687 Neumarkt Abtheilung III. Rr. 5 laut Verfügung vom 25. Oktober 1860 für den Bauergutsbesitzer Littmann eingetra⸗ genen und laut Verfügung vom 31. Oktober 1865 auf den Kaufmann Wilhelm Kaiser in Neumarkt übergegangenen 100 Thlr. und 5 0so

insen, ;

5 ö Zweigdokument vom 23. Januar 1855 über den ÄUntheil der Johanna Christiane Guckel von 11 Thlr. 10 Sgr. 15 Pf. an den aus dem

15. Oktober 1835 Hypotheken ⸗Instrumente vom 3. Februar Sa für die 3 Geschwister Gottlieb, Christigne und Carl Guckel laut Verfügung vom 15. Oktober 1835 auf Nr. 44 Sachwitz, Abtheilung III. . eingetragenen 27 Thlr. 20 Sgr. 3 Pf. nebst oso Zinsen; -

6) das Hypotheken⸗Instrument vom 16. März 1853 ber die aus der Schuldurkunde und der Verfügung von demselben Taze für die verehe⸗ sichte Förfter Herda, geb. Werner, zu Fran ken⸗ thal auf Rr. 33 Frankenthal und dem Acker— ftücke Rr. 173 Krintsch, Abtheilung III., Nr. 20 bezieh. Nr. 1 eingetragenen, laut Verfügung vom 18. und Hypothekenbuchs⸗Auszugs vom 21. November 1865 auf Fräulein Josepha Goy zu Camoese umgeschriebenen 300 Thlr. und

5 0so Zinsen; ö . 15. Januar 7) das Hypothelen⸗Instrument vom JI. Marr

und 3. September 1853 über die aus dem Urtel vom 14. Januar 1853 laut Verfügung vom 23. März und 11. Juni 1853 auf Nr. 24 Krinfsch, Abtheilung III., Nr. 8, eingetragenen 35 Thlr. nebst 56so Zinsen seit 2. Juni 1862 und Kosten, und zwar: . a. mit 54 Thlr. 26 Sgr. 7 Pf. und 5 Ya Zin⸗ sen von 85 Thlr. vom 2. Juni bis 17. De⸗ zember 1852 und von 77 Thlr. 21 Sgr. 7 Pf. vom 17. Dezember 1852 ab für Johann Behschnitt zu Krintsch, . mit 7 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf. und 5oso Zinsen seit 17. Dezember 1852 für das Kirchen⸗ Kollegium daselbst, . ; e., mit X Thlr. 25 Sgr. für den Müller⸗ meister Opitz zu Sasterhausen; P. aus dem Bezirke des vormaligen Königlichen Kreisgerichts Wohlan;

ü das Hypotheken · Instrument vom 24. Jun 1853

über die aus dem Vertrage vom 27. Mai und Verfügung vom 24. Juni 1853 auf dem Bauergute Nr. 3 Dombsen Abtheilung III. Rr. 5 für die 3 Geschwister Floetert: Agnes Mathilde, Marie Anna und Johanna 109 Thlr. eingetragenen, bei der Verbeirathung eines Jeden mit 1095 Thlr. zahlbaren und von da ab, wo sich Jedes seinen Unterhalt allein erwirbt, mit 5 oso verzinslichen 300 Thlr. väterlichen Erbegelder. . ;

Alle Dlejenigen, welche als Eigenthümer, Cessio-⸗ nare, Pfand⸗ oder sonstige Brieftinhaber an die vorgedachten Instrumente oder die darin bezeichneten Posten beziehentlich an die Post B. 3 Änsprüche zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben bei dem unterzeichneten Ge⸗ richle und spätestens in dem am 27. November 1886, Vormittags um 119 Uhr vor dem Herrn Landgerichts Rath Back, Ritterplatz 165, L Treppe, Zimmer Nr. 4, anstehenden Termine anzubringen, widrigenfalls sie damit präkludirt, die Post zu Erz gelöscht und die gedachten Instrumente, uͤnd zwar die zu . 1 CG. 4 6. behufs Ausfertigung neuer, die Uebrigen behufs Löschung für kraftlos er⸗ klärt werden werden.

Breslau, den 30. Juli 1880.

Königliches Landgericht. III. Civil Kammer.

, g ursprünglichen 9 Thlr. 10 Sgr.

7

Gryczewski.

amn mr r ö