32 368 eingeführt wurden. Nach den Bestimmungen des Zolltarif ist in dieser Einfuhr auch die Einfuhr von Packleinewand begriffen. Bei allen anderen der genannten Artikel stellt sich die Bilanz zu Gunsten der Textilindustrie des deutschen Zollgebiets. — Von den aus geführten Wollen waaren treffen 85 591 Doppelcentner, also weit mehr als die Hälfte, lauf die Ausfuhr unbedruckter Tuch⸗ und Zeng⸗ waaren, 12201 Doppelcentner auf wollene Posamentier⸗ und Knopf. macherwaaren. Von den ausgeführten Seidenwaaren entfallen auf die Ausfuhr von Zeugwaaren aus Seide mit Baumwolle 13763, auf 2 Posamentier⸗ und Knopfmacherwaaren 7022 Doppel centner.
— Die ‚Lanterne“ ist in der Lage, wie sie versichert, nach amt— lichen Quellen, folgende Ziffern über die dermalige Auflage der politischen Tagblätter von Paris zu geben: I) Repu⸗ blikanische Blätter: „Petit Journal“ 583 820, „‚Petite République“ 196372. „ Lanterne“ 150 531, . Intransigeant 71 601, Paix / 52 glg, 26 National! 46 837, France“ 45 752, „Petit Parisien' 39 419, Rappel 33 535, Mar seillaise 28 818, „Rouveau Journal“ 2384. Temps 22 764, Liberté 17 921, Mot d' Ordre I6 316, Sisele 16 082, . XIX. Sizele! 14881, National! 14 343, . Evsne⸗ ment. 14283 ‚Réreil Social? 13 316, „Justiee 12 847, Vsrits. 12 263, Voltaire! 11506, République Fran⸗ gaise! 10431, „Citoven“ 10 351, „Petit Républicain! I5690, Téelégraphe 8464, „Dsbats 6935, „Journal à un son- 5643, Prolstaire“ 5606. Globe“ 4625, „Soir“ 4656, Droit 3111, Presse! 2048, Gourrier du Soir“ 1919; zusammen: 1514 321. 2) Monarchische Blätter: Figaro? 164 924, „ Pelit Moniteur' 1M 476, Soleil 45 190, „Petit Caporal“ 25051, . Petite Presse⸗ 22 629, Gaulois. 14 854, France Nouvelle“ 14 554. . Moniteur Universal‘ 13872. „Univers. 103567. : Peuple Franeais - 5Yb3, „Estafette. 8846, Pays“ 6715, ‚Patrie' 6434, Monde“ 61 303. Paris-Journal⸗ H05l, „Gazette de France 5864, En Avant“ 4948, „Frangais 14718, „Union“ 4592, Doefense' 4288, Civilisation 3735, „Ordre“ 3153, Gazette des Tribunauxr 2918, „Constitutionel! 2135; zu⸗ sammen: 431 707.
RKunst, Wissenschaft und Literatur.
Das Augustheft der Deutschen Rundschau, heraus— egeben von Julius Rodenberg, Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, * folgenden Inhalt: Marie von Olfers, Natanael. Novelle. — Reinhold Pauli, Maria Tudor, Königin von Frankreich. ät, Eine russische geheime Denkschrift von 1864. — Bustav Meyer, Die etruskische Sprachfrage. — Rudolph Gensée, Aus der Kindheit des deutschen Theaters. — Karl Hillebrand, Das belgische Experi⸗ ment. J. — Julius Rodenberg, Die Weltliteratur und der moderne Staat. — Rosalie Loveling, Ada und Pacletto. Ein vlämische Ge— schichte. Deutsch von Lina Schneider. — Literarische Rundschau: Neuere Novellen und Romane. — B. K. F., Kunst und Kunft⸗ geschichte. — Julian Klaczko. Macaulay's Essay über Dante. — Literarische Notizen. — Literarische Neuigkeiten.
Das Septemberheft enthält: Hans Hoffmann, Die heilige Bar— bara. Novelle. — Herman Grimm, Raphaels Schule von Athen. — Karl Hillebrand, Das belgische Experiment. II. — Charles Grant, Thomas Carlyle als Moralist. — Ferdinand Hiller, Wie bören wir Musik? — Georg Schlesinger, Die Insel Jejo und die Äino's. — Julius Rodenberg, Bilder aus dem Berliner Leben. Sonntag vor dem Landsberger Thor. — Literarische Rundschau: Otto Brahm, Neuere Novellen und Erzählungen. — Literarische Notizen. — Literarische Neuigkeiten.
— Von dem Werke: Ein Spaziergang um die Welt, Amerika, Japan, China in Wort und Bild, von Älexander Frbr' von Hübner, erscheint demnächst eine Prachtausgabe mit ea. 350 Alustrationen im Verlage von Schmidt u. Günther in Leipzig. Dieses Prachtwerk wird in ea. dreißig Lieferungen 2 1 S 50 J in vierzehntägigen Zwischenräumen erscheinen, und zwar in derscelben hocheleganten Auzstattung wie das im gleichen Verlage erscheinende Prachtwerk „Indien“ von Schlagintweit.
— In der letzten Zeit hat der unterhalb der Stromschnellen gelegene Theil des Du seprstromgebie ts für Naturforscher, Histo⸗ riker und Archäologen ein erhöhtes Interesse gewonnen. Wie der „»Odesaer Bote“ berichtet, ist man naͤmlich dafelbst auf archäo— logische Funde, u. ungeheure Hirschgeweihe gestoßen, hat Scherben von Gefäßen der alten Bewohner des Landes, ferner Seltenheiten des Stein. und Bronzezeitalters (Aexte und Pfeile), Kriegswaffen der Saporoger (Kanonen, Gewehre, Säbel, Bomben, Kugeln) und Panjer aufgefunden. Sogar Fälle von Bernsteinfunden sollen vorgekommen sein.
— Eine Expedition, welche auf Veranlassung der französischen Regierung und eines New⸗YJorker Privatmanns Namens Lorillard sich einer Durchfor schung der Alterthümer Central Amerikas unterziehen sollte, ist, wie ‚Wes. Zig.“ meldet, jetzt be⸗ reits am Orte ihrer Bestimmung eingetroffen und hat nach der von der mexikanischen Regierung erhaltenen Genehmigung zu Ausgrabungen ꝛe. ihre Arbeiten in der Nähe der Stadt Mexico bereits begonnen. Hierbei habe man in einer Lage vier Meter über dem Meeres spiegel schon bedeutende archäologische Funde gemacht, welche in Grabmãälern, Gefäßen ze. bestehen, deren Werth besonders durch die gut erhaltenen Schriftzeichen erhöht werde.
München, 27. August. (A. 3) Zum Wittelsbacher Jubiläum bat der hiesige Stadtmagistrat eine hi st or i che Au sstel lu ng veranstaltet. Die erste Ausstellungsserie, aus der bekannten Maillingerschen kunst⸗ und kulturgeschichtlichen Sammlung, ist im zweiten Stocke des alten Landwehrzeughauses am Heumarkt jeden Sonntag und Donnerstag von 10—2 Uhr zu sehen. Der Spzialkatalog weist zufammen 207 Nummern aus. Die ausgestellten Abbildungen haben sämmtlich auf das Haus Wittelsbach Bezug.
Aarberg, 27. August. (N. 3. 3) Die unter Leitung des General Ihanez im Aarberger Moos vorgenommene zweite Ba sismessung wurde heute beendigt und ergab da außerordent e fiber led enn. Resultat, daß zwischen der ersten und zweiten
e konnte. Die Länge der ganzen Basis beträgt 2400 m. Die zweimalige Messung wurde in sechs Tagen beendigt. Am nächsten Montag be⸗ ginnt das schweizerische Ingenieur Corps unter Leitung des Oberst Dumur die nochmalige Messung derselben Linie als Vorbercitung der im Sommer 1881 vorzunehmenden Basismessungen im Tessin und Rheinthal.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Königsberg, 28. August. (Mgdb. Ztg.) Die zu Anfang der vorigen Woche eingetretene trockene Witterung erhält sich, und brachte diese Woche uns das schönste Erntewetter. Das neuerdings noch wieder gestiegene Barometer läßt uns auch weiter noch klare und trockene Tage erwarten. Die durch das Wetter begünftigten Ernte- arbeiten sind in den beiden letzten Wochen sehr gefördert worden und ist die Ernte zum bei Weiten größten Theile, bis auf Hafer und Wicken, als beendigt anzusehen. Dle Befürchtung, welche früher unter dem Eindruck des wochenlang unaufhörlich herabströmenden Regens laut wurden, haben sich in so großem Umfange nicht er⸗
füllt, denn es ist — vielleicht mit geringen Angnahmen — mög“ gewachsenen Segen der
lich geworden, den in üppiger Fülle Felder zum bei Weitem größten Theil — mit Augsnahme des. Roggens — unbeschädigt einzubringen. Wenn das Wetter fo bleibt, wird auch der Rest der Ernte in wenigen Tagen geborgen sein. — Futter, vielleicht heute für den Landwirth noch wichtiger als Getreide, ist in Fülle gewachsen und überwiegend gut eingeerntet. Voraussichtlich wird der zweite Schnitt von Wiesen und Kleeschlägen, soweit dieses nicht bereits der Fall gewesen ist, untadelhaft einge⸗ bracht werden können. Nur in den an Westpreußen grenzenden Kreisen des Qberlandes und in einzelnen anderen Strichen haben die in der Mitte dieses Monats gefallenen Regengüsse größeren Schaden angerichtet.
Die Hochgebirgsforste Oesterreich s, namentlich jene der erfreuen sich keines erheblichen Reineinkommentz, weil die
Alpenländer, ungemein erschwerte, daher kostspielige Gewinnung und Ablieferung
ung nur eine Differenz von zwei Millimetern konstarirt werden
der Waldprodukte, zum Theil auch die Befriedigung zahlreicher Ser⸗ ,, , . Bruttorrtrag in empfindlicher Weise schmälert. Darum muß unter anderen Einschränkungen auch ein minderer Aufwand für die Anstellung von Verwallungsbeamten angestrebt, deren Zahl ver= mindert und sonach der Flächeninhalt der Wirthschaftebezirke vergrößert werden. Dies veranlaßt die um so ausgedehntere Verwendung der Hülfs⸗ u d Schutzorgane (Unterförster oder Forstwarte), verleiht ihrer Wirksamkeit höhere Bedeutung und macht, das Bedürfniß nach besserer Fachschulung besagten Personals hier viel mehr fühl bar als in günstigen Lagen mit kleinen Forstverwaltungsheyirken. Es betonen einige Tages , und Fachblätter den bezeichneten Umstand daher mit Recht. Aber auch die Regierung scheint jenes Bedürfniß wahrgenommen zu haben, deng wie die Pol, Corr.“ aus guter Quelle vernimmt, beabsichtigt das Ackerbau⸗Ministerium, für die Be⸗ schaffung der Geldmittel zur Begründung zweier Waldbau⸗ schulen in Tirol und Steiermark in dem Staatsvoranschlage für 1881 bereits Vorsorge zu treffen. Diese Anstalten sollen zu⸗ nächst tüchtige Anwärter auf die benannten Dienststellen in den Staatsforsten der Hochgebirgsländer heranbilden, neben solchen aber auch junge Männer unterrichten, welche in Privatforsten Verwendung suchen wollen. . . ;
— (Der Bund). Die Ernte in Frankreich ist sehr günstig ausgefallen, insbesonders die Qualität zeigt sich beer, als im vorigen Jahre, und die Körner sind schwerer. Indessen ist im Ganzen doch nur eine Mittelernte zu gewärtigen, und es steht außer Zweifel, daß Frankreich abermals auf beträchtlichen Import angewiesen ist. Roggen ist 2/3 gut, 1 3 mittelmäßig. Es ist eine gute Mittelernte zu er— warten. Weizen verspricht ein mittelmäßiges Resultat. Hafer und Gerste stehen meistens gut, Buchweizen zufriedenstellend ebenso Mais, insbesonders im Süden. Ferner stehen die Hülsenfrüchte gut, Kartoffeln und Futtergräser ebenfalls. — Das Ergebniß der Weinlese wird auf 28 — 30 Millionen Hektoliter geschätzt, mithin auf 3—7 Millionen mehr, als im Vorjahre; jedoch ist noch immer namhafte Einfuhr nothwendig.
Gewerbe und Hande.
Im vergangenen Jahre betrug der Werth. der rom Oester⸗ reichisch⸗ungarischen Lloyd nach den Osthäfen der Adria und Griechenland verschifften Waaren 91 Millionen Fres. und es ent⸗ fielen davon auf Dalmatien und Albanien 71 685 337, auf die Joni⸗ schen Inseln 5 578 600 und auf Griechenland 13 906 970. Fres. Tie Einfuhr des Lloyd von diesen Gestaden her im erwähnten Zeit⸗ abschnitt betrug wiede 43 Millionen Fres., wovon auf Dalmatien und Albanien 27 045 070, auf die Jonischen Inseln 5 039 510 und auf Griechenland 11 465 892 Fres. entfielen. .
— Der Einlösungscours sür die jetzt hier zahlbaren Oe ster⸗ reichischen Silbercoupons ist auf 172 S6 50 8 für 190 Il. österr Silber herabgesetzt worden. SF.
Stuttgart, 27. August. (St. A. f. W.) Die diesjährige Tuchmesse nurde wie früher in der städtischen Turnhalle und Um⸗ gebung in der Forst⸗ und Seidenstraße abgthalten. Im Vorjahre waren 194, in diesem Jahre 172 Verkäufer vertreten. Dieselhen brach ten zur Messe in die Halle: Tuch, Buckskin ze. 4600 Stück im Werthe von 424 000 ½ gegen 5500 Stück im Werthe von 485 CM t. im Vorjahre; in die Buden: Tuch, Buckskin, Flanelle ꝛc. 5800 Stück im Werthe von 339 800 S gegen 6300 Stück im Werthe von 345 000 S im Vorjahre. (In der Halle waren außerdem dies jährig wieder vertreten: feinere Flanelle, Filze und konfektionirte Filzröcke; in den Buden: Strickgarn, Unterhosen, Unterjacken,. Der Umfatz beträgt in diesem Jahre in der Halle: 2850 Stück — 261 000 At gegen 2700 Stück — 243 500 υν früher; in den Buden: 3975 Stück — 218 950 ½ gegen 3400 Stück — 170 000 ƽ im Vorjahre; die Preise haben sich gegen früher etwas gehoben und war der Meßverkehr dem Vorjahre gegenüber unter der Gunst der Witterung ein ziemlich be lebter — Dem Wollmarkt wurden zugeführt: 12 500 Pfd. Schaf · wolle, Preis 127 — 177 M pro Ctr. gegen 17592 Pfd. zum Preife von 73150 ½ im Vorjahre.
— Ucber den Aufschwung des chinesischen Handels bringen die englischchinesischen Blätter statistisches Detail, dem wir, nach der „Wes.- Ztg.“, Folgendes entnehmen: Der gesammte auswärtige Han—⸗ del der den Fremden geöffneten Häfen des riesigen Reichs stieg von 305 Mill. Taels in 1877 und 311 Mill. T. in i878 auf 3473 Mill. T. (mehr als 2000 Mill. Mk.) in 1879. Hier ist jedoch die Wieder⸗ einfuhr und Wiederausfuhr mit ein begriffen. Unter den Ausfuhren Chinas sind Seide und Thee die hauptsächlichsten; neben der Ein— fuhr von Lebensmitteln, vor Allem Reit aus Hinterindien und ver— schiedenen Cerealien aus dem großen asiatischen Archipel, Kohlen aus Australien und endlich ODpium aus Vorderindien finden wir europãische und amerikanische Fabrikate aller Art, namentlich Webstoffe. Unter diesen sind leider die deutschen wenig vertreten. Stark haben sich die amerikanischen emporgeschwungen, namentlich die Baumwoll fabrikate; die englischen Berichte darüber sprechen sich sehr sorgen⸗ voll aus. Die Einfuhr englischer Drelle in Cheefoo fiel im letzten Jahre von 14673 St. auf 4177 St., während die Zahl der ameri⸗ kanischen sich auf 68 643 St. hob. Im Ganzen wurden 452 032 St. englischen Drells gegen 645 766 St. amerikanischen Drells, S8 242 St. englischen Bettzeugs gegen 602 234 St. amerikanischen Bettzeugs eingeführt. Interessant ist das Anwachsen des fremden Handels in den im März 1877 neueröffneten Däfen Ichang (Itschong auf Stielers Karten) am oberen Jangtsektang in der Provinz Hupei, Wuhn in Anhui, Wenchow (Wentschen) an der Mündung des Takhi in Tsche⸗Kiang, Pakheu in der südlichsten Provinz Kuang ⸗Tung. Die übrigen drei Häfen erreichten zwar eine relativ sehr große Steigerung, jedoch ist die absolute Höhe noch nicht bedeutend; Wuhu importirte jedoch schon für 3 Mill. Taels (18 Mill. Mark). Von den alten Häfen waren im Aufschwung begriffen Shanghai, Hankow (Hankheu am oberen Jangtsekiang), Cheefoo (Tschifu an der Straße von Petschili), Tientsin (Hafen von Peking) Amoy und die Häfen von Formosa; dagegen waren Chingkiang (Tschingkiang am unteren Jangtsekiang), Kiukiang (am mittleren Jangtseklang) und Newchwang (Niutschuan, der nördlichste Hafen) in Abnahme begriffen. Am meisten Aufschwung nahm der Handel von Cheefoo; 1877 betrug er 6 454 952 Taels, 1879 9743 389 Taels. Die Einsuhr von Produk⸗ ten fremden Ursprungs bezifferte sich im Ganzen auf 88 gz83 083 Taels S0 Millionen Mark). Davon entfällt die größte Quoie auf Tientsin 13 279 624 Taels; es folgen Shanghai 11 497803 T.; Hankow 10714216 T., Chingkiang 9 905889 T., Swatow 8637591 T., Ningpo 6 410 259 T., Eheefoo 5 352 783 T., Tanton 3851 4350 T., Amoh 3 517 386 T., Foochow (Futscheufu) 3 S5 130 T, Newchwang 3 186 796 T., Kiukiang 2 675 778 T., Wuhu 2323 857 T. Takow 1 508735 T, Kinggchow, Ichang, Wenchow und Pakhoi brachten es nur auf Kleinigkeiten. ;
— . (B. . H. Die Piassavafaser ist im Laufe der letzten 40 Jahre ein bedeutender Einfuhrartikel von Südamerika nach England geworden. Dieselbe wurde zuerst nur als Verpackungs⸗ material für Zuckerladungen benutzt und als unbrauchbar fortgewor⸗ fen, bis ein Bürstenfabrikant in Liverpool diese Faser zur Herstellung von Bürsten und Besen rirwandte, von denen die letzteren besonders zur Straßenreinigung begutzt wurden. Allmählich kam die genannte Faser in Birmingham und anderen Städten jur Fabrikation dieser Artikel in Aufnahme und gegenwärtig sind dort mehr als 2000 Är— beiter in dieser Industrle thätig. Außerdem sind zahlreiche Arbeitskräfte mit der Zubereitung der Piassavafaser für den Handel beschäftigt. Der Werth des Imports der⸗ selben aus Südamerika nach England beträgt gegenwärtig mehr als 109007) Pfd. Sterl. In Deutschland, Holland und Belgien schreitet der Handel damit stetig vorwärts, während Australien, Neu— seeland und das Kap der guten Hoffnung Englands beste Kunden sind. Die Pigssavafaser wird von zwei Palmenarten, der Attalen kunifera aus Bahia und der von Leopoldina Piassaba auß Para be- zogen. Der Stamm dieser Palmen ist mit dieser dunkel gefärbten
Faser bedeckt, welche den giftigen Schlangen häusig als Schlupfwinkel dient, so daß die Eingeborenen nur durch Aussicht auf Erwerb zur
Einsammlung der Faser getrieben werden. Diese findet in der Regen ·
zeit statt. Die Fasern werden dann in sehr primitiver Weise gehechelt, um die gröberen Fasern von den dünneren zu trennen, welche letzteren zur Herstellung von Stricken und Tauen dienen. Die dickeren Fasern sind 9 — 10 Fuß lang, werden in Bündel von 4 Fuß Länge zusammengelegt und auf Flössen aus einer Entfernung von 160-26 Meilen? nach den Seeplätzen trangportirt. Hier werden sie von den Händlern gegen Nahrungsmittel, besonders Mantoca, umgetauscht, wobei die Ein⸗ geborenen nur geringen Ersatz für ihre mühevolle Arbeit und Reise empfangen. Diese Händler verpacken die Faferbündel in Ballen von U bis 2 Ctr. Gewicht, welches sie häufig durch Steine und Holz stücke zu vermehren suchen. Sie wissen diesen Betrug so geschickt auszuführen, daß die Ballen oft in gutem Glauben nach Liverpool und London verschifft werden. Kaufleute und Industrielle haben des— halb vor Kurzem in London eine Versammlung abgehalten, um die Händler und die Obrigkeit in Bahia zur Prüfung der Ballen vor deren Einschiffung nach England zu veranlassen, da sonst der Absatz dieses Artikels ernste Störungen erfahren muß. .
London, 30. August. (W. T. B.) In der vorgestrigen Woll. auktion waren australische Wollen williger, Kapwollen fest.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Bau der Arlbergbahn schreitet. wie der Bund meldet, rüstig vor värts. Es werden bereits Vorbereitungen ge⸗ troffen, um auch an der Westseite des Arlbergtunnels die Bohr— installation noch vor Eintritt des Winters herzustellen. Auf der östlichen Seite ist der Richtstollen bereits 55 m weit geführt. Der Bahnbau, welcher bekanntlich in Staatsregie geführt wird, be— schäftigt bereits 1300 Arbeiter, von denen der größere Theil Italiener sind.
Southampton, 30. August. (W. T. B) Ver Ham. burger Postdampfer „Frifsia“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 31. August 1880.
Cöln, 31. August, 1 Uhr 36 Minuten früh. (Tele⸗ gramm; Die Englische Post vom 30. August früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Zugverspätung auf Belgischer Strecke. „ Aeber die Einquartierung des III. Armee ⸗ Corps in Berlin und Umgegend in den Tagen vom 8.16. Septem ber, sowie über die P:nr ade und den Zapfen streich dieses Corps sind bisher folgende Bestimmungen getroffen worden:
Am 8. September rücken die Truppen, von Weißen see kommend, hier ein, und bringen diejenigen Regimenter, welche in der Stadt Quartier erhalten und deren Regiments-Chefs hier anwesend siad, die Fahnen in die resp. Palais ab. Für deng. September, um 8 Uhr Abends, ist ein Zapfenstreich sämmtlicher Musikcorps und Spielleute vor dem Palais Sr. Majestät des Kaisers und Königs in Aussicht genommen. Am 19. September, um 10 Uhr Vormittags, findet die große Parade des Armee ⸗Corps auf dem Tempelhofer Felde östlich der Chaussee statt, zu welcher die Truppen in derselben Weise, wie das Gardecorps Aufstellung nehmen. Am 11. September früh rücken die Truppen zu dem südlich von Berlin in der Richtung von Buckow auf Groß -Hiethen abzuhaltenden Exerziren des Armee⸗Corps gegen einen marktrten Feind wieder aus.
Bern, 29. August. (K. 3.) Gestern Nachmittag hat der internationale Verein für Reform und Codifikation des Vöol⸗ kerrechts, nachdem er noch Referate über den Schutz des literari⸗ schen Eigenthums, Tel egraphenkabel, Havarie, See ⸗Assekuranz, Kom- manditgesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Hastbarkeit, testamentarische und Matrimonialrechte, Inhaber. und Werthpapiere entgegengenommen, seine Schlußsitzung gehalten, in welcher kaum noch 30 Mitglieder anwesend waren. Beiläufig' sei bemerkt, daß aus Deutschland 7 Theilnehmer erschienen waren; ebenso viel zählte Amerika, die meisten — 25 — England, welchem die Schweiz mit 20 folgte, dann kam Japan mit 3, die Niederlande, Belgien, Frank⸗ reich, Dänemark und Trinidat mit je 2, und Oesterreich, Italien und Vorderindien mit je J.
(Erdheben.) Nach den Erdstößen vom 17. August wurde, wie die „Grazer Zeitung“ mittheilt, in Weichselboden am 22. August, 3 Uhr 5 Minuten früh, eine Detonation, einem Kanonen⸗ schusse ähnlich, vernommen, worauf im Verlaufe von je einer Minute zwei geringere Erschütterungen erfolgten. Die Schwingungen des letzteren Stoßes dauerten einige Sekunden an.
Krassnojarsk. Fast im ganzen 6stlichen Sibirien sind nach einer Nachricht des „ Golos“ die Flüsse aus ihren Ufern getreten und haben die dortigen Niederungen überschwemmt. An manchen Orten hat der Verkehr über die Gewässer zeitweilig ein⸗ gestellt werden müssen. Besondertz große Ueber schwem mungen haben an den kleineren Flüssen, wie z. B. an der Uda, Birjussa u. a. stattgefunden.
Im Belle ⸗Alliance⸗ Theater sotzk, die heutige Benefiziantin, zu diesem Abend die 30. Aufführung des Lustspiels „Harun al Raschid“ gewählt, da das Stück an dieser Bühne einen sehr günstigen Erfolg erzielte. Die morgende Sedan-Feier in dem prachtvollen Sommergarten daselbst bringt einen Prolog von A. Achterberg, verbunden mit einer Jubelhymne von Robert Linderer und Schlachtmusik von Wieprecht, von beiden Musikchören ausgeführt.
— Im Germania-⸗Theater findet heute und morgen eine Wiederholung der Faust⸗Parodie „Grethe's Faust“ (drittes Tage⸗ werk) statt.
— (A. C.) Die Herbstsaison der italienischen Oper in Ler Majestys Theatre in London, wird am 15. Oktober mit Donizetti's Favoritin“ eröffnet, in welcher Oper Madame Trebelli die Titelrolle singen wird.
hat Frau Hedwig Wi—
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Der Bär, Illustrirte Berliner Wochenschrift. Eine Chronik fürs Haus. Herausgegeben von Ernst Friedel und Emil Domi ik. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin. Nr. 35. Inhalt: Aus der Kaffeeriecherzeit, Novelle von T. L. M. (Fortsetzung). Iron und Isolde von Krandenburg, ein altdeutsches Sagenbild von Prof. Paulus Cassel (Schluß). Pfahlbauten im Schwarzen See bei Zechlin von C. Sonnenberg. Mögcellen: Der Julluzthum in Span⸗ dau (mit Illustration). Das Potsdamer Thor in Berlin nach Bildern vom Jahre 1775 und 1832 (mit 2 Illustrationen). Ber⸗ liner Königliche Museen. Bau des Kunstgewerbemuseunms. Brief⸗ kasten. Inserate.
Vorschläge zur Neugestaltung der Eisenbahn⸗ Gütertarife für Deutschland von G. H. E. Schulz, Eisen⸗ bahn, Expeditions⸗Assistent. Berlin. Zollernsche Buchhandlung. 1886.
C. Dombrowski in Thorn: „Zerstörung der Grund ursachen viel facher Leben gnoth.«.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elgner. Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
macher (Musketier) August Hermann Hanne—
Albert Wilhelm Carl Michuls, geboren am 1. Ja⸗
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Erste Beilage
chs⸗Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Dienstag den 31. August
ßischen Staals⸗Auzeiger.
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x 2 Faserate für ben Deutschen Relchz⸗ n. nn
Preng. Staatgz⸗Anzeiger und daz Gentral⸗ audelt⸗
register nim mt an! die Königliche Expedition Ner Arutschrn Reichw · Auzeigers und Königlich
Steckbriefe und Vhterssgekangz-Sachen. Subhastationan, Aufgebote, Verladungen n. dergl.
Verlocuung, Amortisation, Zinszahlung
* 1. a. v. Von öffentlichen Papisren.
Deffentlicher Anzeiger.
4. 8. . Terkäunfe, Veryachtungen, Submiugie nen ete.
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5. Iadurteielle Etahliss smentu, Fabriken und Groaghandel.
6. Vorsohiedens Bekannt uchnagen.
7. Lãterariache Anzeigen.
8. Theater- Anzeigen. ] In der Börsen-
In serate nehmen an; die Annoꝝnsen e Grpeditionen bes Iunvalibenbant : giudelf Vtasse, Haasenste n * Bogler, G. L. Dau be & Cs,, E. Schlotte Büttner & Winter, sowle alle übrigen größeren
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Aunoncen⸗Snreanꝶ.
J. Familien · Nachrichten. beila g. *
*
Steckbriefe nnd Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Former Gustar Schumacher ist, in den Akten H. II. 2266 de 1880, welcher flüchtig ist, die Unter⸗ suchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigtei⸗Gefängniß zu Berlin abzuliefern. Berlin, den 27. August 1880. Königliches Amts⸗ gericht J. Abtheilung 86. Beschreibung: Alter: 3s Jahre, geb. 13. Febr. 1854 in Schippenbeil, Größe: 1 Meter 65 Centimeter, Statur: unterfetzt, Haare: dunkelblond, Stirn: gewöhnlich, Augen— brauen; dunkelblond, Nase: etwas stark, Mund: gewöhnlich, Zähne: gut, Kinn: rund, Gesicht; rund, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch, idung: Rock, Hose und Weste von dunkelblauem Tuch, schwarzer Filihut.
21599 Steckbriefs · Erneuerung.
Der hinter den Banquier Peter Hugo Albert Vetter wegen Vollstreckung der wegen Betruges gegen ihn erkannten Strafe unter dem 26. November is] erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.
Berlin, den 19. August 18806.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.
21598]
, Die in Nr. 14. 109 und 214 Jahrgang 1878 und in Nr. 23 Jahrgang 1880 hinter dem Holz- händler Wilhelm Fürchtegott Drechsel vom Königlichen Kreisgericht in Sprottau unterm 14. Januar, 3. Mai und 9. September 1878 bezw. vom unterzeichneten Untersuchungsrichter am 15. April 1880 erlassenen Steckbriefe sind erledigt,
Guben, den 27. August 1880. Königl. Landgericht, Untersuchungsrichter.
Steckbriefs Erledigung. Der in Nr. 129 des Deutschen Reichs-Anzeigerß und Königlich Preußi⸗ schen Staats ⸗Anzeigers hinter dem Klempnergesellen Gnstav Hoppe aus Freiburg erlassene Steckbrief ist erledigt. Striegau, den 28. August 1886. Königliches Amtsgericht.
Steckbrief. Gegen die 28 Jahr alte Cigarren⸗ arbeiterin Magdalena Euler, geborne Zilg, von Klein⸗Krotzenburg, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichts ⸗Gefängniß zu Hanau abzuliefern. Hanau, den 30. August 1880. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht.
21010 Ladung. Die nachstehend aufgeführten Personen: 1) Tuch—
mann, geboren am 26. Dezember 1853 zu TLucken.— walde, Reg. Bez. Potsdam, Kr. Jüterbog, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft gewesen, Y Tagelöhner (Wehrmann) Josef Solek, alias Szulczyk, ge⸗ boren am 5. März 1849 zu Czaykowo, Reg. Bez. Posen, Kr. Kroeben, zuletzt in Friedrichs berg wohn laft gewesen, 3) Maschinen techniker (Sergeant
nuar 1851 zu Neu⸗Reddewitz, Reg.Bez. Stralfund, Kr. Rügen, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft ge⸗ wesen, Oekonom (Husar) Eduard Felix Thiele, eboren am 2. Januar 1852 zu Czarndamerowo,
eg⸗Bez. Cöglin, Kr. Bätow, zuletzt in Friedrichs— berg wohnhaft gewesen, 5) Knecht (Seesoldat) Josef Rost, geboren am 27. August 1844 zu Aff. Pasch kau, Reg.-Bez. Oppeln, Kr. Neisse, zuletzt in Rel nidendorf wohnhaft gewesen, 6) Knecht (Wehrmann) August Stelzenberg, geboren am 7. August 1846 zu Coprieben, Reg. Bej. Cöslin, Kr. Neu. Stettin. luletzt in Reinickendorf wohnhaft gewesen, 7) Rlemp— ner (Wehrmann) Alfred Mattusch, geboren am 33. Mai 1846 zu Lauban, Reg. Bez. Liegnitz, Kr. Lauban, zuletzt in dien ende wohnhaft gewesen, Knecht (Wehrmann) Danlel Gorka, geboren am JI. Oktober 1818 zu Schönwald, Reg. Bez. Oppeln, Kr. Kreutzburg, zuletzt in Reinickendorf wohnhaft Lwesen, 9) Arbeiter (Kanonier) Friedrich Robert Blümel, geboren am 21. März 1854 zu Bentschen, Reg. Bej. Posen, Kr. Meferitz, zuletzt in Pankow wohnhaft gewesen, 10 Musikuß (Kanonier) Trau⸗ gott Carl Bieler, geboren am 3. Juni 1855 zu pretich, Reg. Bez. Merseburg, Kr. Wistenberg, zuletzt in Weißen fee wohnhaft gewe fen, 17 Sattler (Wehr⸗ mann, Gefreiter) Karl Wilhelm Kempfer, geboren am 22. April 1851 zu Löhme, Reg. Bez. Pots dam, Fr. Nleder⸗ Barnim, zuletzt in Ahrensfelde wohnhaft Jwesen, 12) Gärtner (Festungs. Reservist) Ferdinand
ribberuo im, geboren am 2I. November 1855 zu Plathe, Reg. Bez. Clin, Kr. Regenwald, zuleßt in 5 wohnhaft gewesen, 13 Gärtner (Wehr reiter Johann Friedrich Wilhelm Gier ch, geboren am 14. Januar 1851 zu Rakau, Reg.-Bez. Frank⸗ surt a. S.,, Kr. Jällichau, zuletzt in Heinersdorf wohnhaft gewesen, 14) Arbeiter (Füsilier) Albert Wilheim Maximilian Tietz, geboren am 27 Junt 1863 zu Frankfurt a. / O, Reg. Bez. und Kr. Frank. surt 9 O., zuletzt in Reinickendorf wohnhaft gewe— sen, 15) Handelsmann (Trainsoldat) Eduard Fürchte⸗ vott Schneider, geboren am 18. April 1854 zu Uebi= eu, Reg. Bez. Merseburg, Kr. Liebenwerda, zuletzt Reinickendorf wohnhaft gewesen, 16 Tischler sörsatzrefervist J. Kl. Theodor Flothe, geboren am 6. November 1857 zu Berlin, zuletzt in Falkenberg vohnhaft gewesen, 17) Haut dlener (Ersatzreservist . Kl.) Heinrich Ädolf Hermann, geboren ain 39.
wesen, 18) Arbeiter (Ersatzreservist J. Kl.) Carl Wilhelm Kurz, geboren am 5. September 1852 zu Vorwerk Eichberg, Reg. Bez. Posen, Kr. Birnbaum, zuletzt in Friedrichsfelde wohnhaft gewesen, 19) Knecht (Ersatzreservist J. Kl) Johann Swikall, geboren am 27. Januar 1857 zu Drieschnitz, Reg.“ Bez. Frankfurt a/ O., Kr. Cottbus, zuletzt in Bex= hagen wohnhaft gewesen, 20) Arbeiter (Ersatz⸗ reservist J. Kl.) Johann Heinrich Keßner, geboren am 16. November 1848 zu Demlinke, Reg. Bez. und Kr. Bromberg, zuletzt in Mahlsdorf wohnhaft gewesen, 21) Schmied (Ersatzrefervist I. Kl. Cart Klein, geboren am 13. März 1852 zu Schilleningken, Reg. Bez. Gumbinnen, Kr. Pilltallen, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft gewesen, 22 Schuhmacher (Ersatzreservist J. Kl.) UAugust Friedrich Wilhelm Klahn, geboren am 21. Juni 1852 zu Annenwalde, Reg.: Bez. Potsdam, Kr. Templin, zuletzt in Fried⸗ richsberg wohnhaft gewesen, werden beschuldigt, zu Nr. 1—15 als beurlaubte Reservisten, bezw. Wehr⸗ leute der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, und zu Nr. 16— 2 als Ersatzreservisten erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militarbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts 11. hier selbst auf den 25. Oktober 1886, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht, Haus—= voigteiplatz 14, zur Hauptverhandlung geladen. Bet unentschuldigtem Auebleiben werden diefelben auf Grund der nach §. 472 der Straf ⸗Prozeßord⸗ nung von dem Königlichen Bezirks Kommando zu Bernau vom 19. Juli er. ausgestellten Er klärung verurtheilt werden. Berlin, den 2. August 18586. Pieyer, Gerichtsschrelber des Königlichen Amts- gerichts II.
Die nachstehend aufgeführten Militärpflichtigen: I) Heizer Auguft Friedrich Carl Heine aus Stral⸗ sund, geboren den 5. Jul 1856, evangel sch, 2) Ser fahrer Hermann Heinrich Friedrich August Nitz da⸗ selbst, geb. den 29. Febrnar 1856, evangelisch. 3) Seefahrer Carl Heinrich Christtan Staben daselbst, eb. den 30. Juni 1855, evangelisch, 4) Seefahrer
ilhelm Anton Carl Mann daselbst, geb. den 22. Februgr 1857, evangelisch, 5) Seefahrer Aibert Theodor Johann Friedrich Schöne dafelbst, geb. den 13. Februar 1856, evangelisch, 6) Seefahrer Wil, belm Gustav Christoph Person daselbst. geb. den . November 1856, evangelisch, 7 Seefahrer Carl Johann Gustav Wilhelm Roffow daselbst, geb. den 26. November 18657, evangelisch, 8) Seefahrer Johann Carl Albert Wagner daselbst, geb. den l. September 1856, evangelisch, 9) Seefahrer Johann Hermann Heinrich Lippftreuer doselbst, geb. den 28. Mai 1857, evangelisch, 10) Seefahrer Wil helm Friedrich Franz Berg dafelbst, geb. den 1. Ja⸗ nuar 1857, evangelisch, 115 Seefahrer Johann Hein⸗ rich Carl Christian Kasch daselbst, geb. den 25. April 1856, evangelisch, 12) Oekonom Friedrich Andreas Hugo Lorgus daselbst, geb. den 5. Dejember 1856, evangelisch, 13) o fan. Carl Friedrich Elias Hassenberg daselbst, geb. den 18. November 1857, evangelisch. 14) Seefahrer Johann Carl Friedrich Theodor Rumler (Rumlow), geb. zu Stralsund am 12. Oktober 1857, wohnhaft zu Elsserbeck, Kreis Ploen, evangelisch, werden beschuldigt — alz Wehr⸗ pflichtige in der AÄbsicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen 5. 14) Rr. JI des R. Str. G.-B. Diesel ken werden auf den 13. Dezem⸗ ber 1889, Vormittags 9 Uhr, vor die Straf— kammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Stral— sund zur Hauptverhandlung gelasen. Bei unent⸗ schuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Stra fprozeß⸗Ordnung von dem Fivilvorsitzenden der Ersatz Kommission des Stadt⸗ kreises Stralsund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung ver— urtheilt werden. Greifswald, den 15. Juli' 1885. Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen un. dergl.
less] Oeffentliche Ladung. In Sachen, betreffend die Abstellung:
I) der Berechtigungen zum Bezuge von Brenn— holz einschließlich des Fall⸗, Lager und Lefe⸗ holjes, zum Bezuge von Nutzhol; zu Acker⸗ geräthen, zur Entnahme von Streulaub, zur Weide, zur Mast und zum Sammeln von Buch, welche den Realgemeinden Wienfen, Bodenfelde, Cammerborn, Schönhagen und Lauenförde in den fiskalischen Forsten der Oberförstereien Nienover, Winnefeld, be= ziehungsweise Knebben und Neuhaus zustehen; der Berechtigungen der Realgemeinde Wahm⸗ beck zum Bezuge von Holz, zur Weide, zur Mast und zum Sammeln von Buch in den selben Forsten mit Ausnahme der sogenannten Wahmbecker Inieressentenforsten; die Berechtigungen der Realgemeinde und des Guts Würgassen zum Bezuge von Hol und zur Weide in den figtzkalischen Forsten der DOberförstereien Nienover und Winnefeld, und der Weiderechte der Realgemelnde Schön hagen auf der von der Remonte verwaltung
Luguff 85? zu Strezyzew, Reg.-Bez. Posen, Kr. Schildberg, zuletzt in Lichtenberg cke et ge⸗
und mehreren Forftdienststellen als Wiese ge⸗
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uutzten Großen und Kleinen Breitensteins⸗ wiese in der Oberförsterer Neuhaus und auf der siskalischen sogenannten Wildenwiese in der Feldmark Neuhaus steht zur Ermittelung der Betheiligten und Rechte Termin an auf Donnerstag, den 14. Ottober 1880, Morgens 19 Uhr, auf Königlicher Amtsstube hierselbst.
Es werden hierdurch alle unbekannten Theilnehmer, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche an die Theilungsgegenstände zu machen haben, zur Anmel dung und Klarmachung ihrer Ansprüche oder Wider⸗ sprüche in diesem Termine unter der Androhung gufgefordert, daß im Falle des Ausbleibeng ihre Berechtigungen uur näch Angabe der übrigen Be⸗ theiligten berücksichtigt und fie in sonstigen Be⸗ ziehungen als zustimmend angesehen werden sollen.
Zugleich wird den aus irgend einem Grunde be— theiligten dritten Personen, insbesondere den Zehnt⸗ berren. Gutsherren, Pfandgläubigern, Häfunge., Fischerei⸗ oder sonstigen Servitutberechtigten, nach⸗ gelasfen, ihr etwaiges Interesse bei dem Geschäfte, soweit sie es für nöthig halten, zu beachten und werden sie zur Angabe ihrer Rechte unter der Ver⸗ warnung aufgefordert, daß Jeder, welcher seine Rechte nicht anmeldet es sich beizumessen hat, wenn deren Sicherstellung unterbleibt.
Uslar, den 26. August 1880.
Die Theilnugs⸗Kom misstou.
J. H. v. Halem. Lauenstein.
lese! Deffentliche Zustellung.
Der Posthalter Morgenstern zu Murowana Gotlin, vertreten durch den Rechtsanwalt Orgler zu Posen, klagt gegen den Torfstecher Wonycꝭiech Lukaszewsti, unbekannten Aufenthalts, früher in Targowagorka bei Wreschen, wegen Löschung einer Hypothekenpost, mit dem Äntrage, den Beklagten lo tenbelastet zu verurtheilen, der Quittung feiner Ehefrau Josepha, geborenen Wyrembek, vom 31. Januar 1865 über das für dieselbe auf dem Grund? stücke Bolechowo Nr. 32 Abtheilung IIi. Zahl 2 eingetragene Erbtheil von 17 Thlr. 16 Sgr. 5 Pf. nebst Zinsen in grundbuchmäßiger Form auf Kosten des Klägers . und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Schroda auf den 20. Oktober 18380, Vormittags j0 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schroda, den 17. August 1886.
Buder, Gerichtsschreiber des Könizlichen Amtsgerichts.
less! Oeffentliche Zustellung.
Der Bauunternehmer Heinrich Peters in Elber—⸗ feld, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Berthold, klagt gegen den Heinrich Boedecker, Zimmer“ meister, zuletzt in Elberfeld, jetzt ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, wegen dreier Mangels Zahlung protestirter Wechsl, mit dem Antrage auf Zahlung von zusammen SH8 M 50 3 nebst Zinfen und Kosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Kammer für , des Königlichen Landgerichts zu Elber⸗ eld au
Mittwoch, den 20. Oktober 1880, Nachmittags 4 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .
Zum ga der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Elberfeld, den 26. August 1880.
Führer, Gerichtsschreibergeh. des Königlichen Landgerichts.
2556] Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann S. Hirschberg zu Loetzen klagt gegen den Bäckermeister Julins Klein zu Loetzen wegen käuflich gelieferter, in der Klagerechnung verzeichneter Waaren mit dem Antrage auf Zablung von 149 M 50 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht za . auf
den 5. November 1880, Bormittags 9 Uhr.
ö. Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Mager, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
l2i5ts! Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Herrmann Bladdey zu Wehlau klagt gegen den Gasthofbesitzer Emil Wießner, dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, aus —
dem Wechsel vom 15. April, fällig am 15. Juli
d. .
mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 360 M nebst 6 Prozent Zinsen seit dem 15. Juli d. J.,, und ladet den Beklagten jur mündlichen Verhandlung des Rechtgstreits vor das Königliche Amtsgericht XII. zu Königsberg auf den 29. Oktober 1880, Vormittaßss 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen gustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt .
Rohrbach, . Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. XII.
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ihrer
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selbasl Oeffentliche Instellung.
Nr. 12 674. Adolf Bloch von hier, als Bevoll⸗ mächtigter des Elias Bloch von da, klagt gegen Josef Honold von Allmendshofen— z. Zt. an unbe⸗ kannten Orten abwesend, auf Zahlung von 181 40 33 3 nebst 50so Zinz vom 3. April 1879 an. Josef Honold von Allmendshofen schuldete nämlich an Josef Preis von da aus Pferdetausch die Summe von 544 „St, verzinslich zu Höso vom 1. Juli 1877. und zahlbar in drei gleichen Jahres termsnen Georgi 1878 bis 1880. Die Forderung hat Josef Preltz am 29. November 1877 mit allen demselben zu⸗ stehenden Rechten und Ansprüchen dem jetzigen Kläger zu Eigenthum abgetreten. An der cedirten Forderung hat der Beklagte die Termine auf 1878 und 1879 bezahlt, restirt noch mit dem auf Georgi 18890 verfallenen Termin mit 181 M 33 8. Es ladet der Kläger den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung vor Gr. Amtsgericht Donaueschingen auf Samstag, den 9. Oktober 1880, Vorm. 8 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
e,, den 21. August 1880.
er Gerichts schreiber des Gr. ,,
1
letsss Oeffentliche Zustellung.
In Sachen der Johaun Michael Weinert Wittwe, Gast⸗ wirthin in Bingen,
gegen , ) Valentin Schiffmann, ftüher Müller, dermalen im Fallimentszust in de, I desfen Ehefrau Pauline Catharine, geborene Schmitt, Beide fruher auf der Kepsmühle bei Büdes heim wohnhaft, dermalen ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, ⸗ betreffend Vertheilungs verfahren, ist zur Erklärung über den vom 4. bis 15. Oktober 1880 auf der Gerichtsschreiberei des Gr. Amts- gerichts Bingen offenliegenden Vertheilung plan Termin bestimmt auf 22. Ottober 1880, Vor⸗ mittags 19 Uhr, zu Bingen im öffentlichen Sitzungssaale des Amtsgerichts, zu welchem Termin die genannten Eheleute Schiffmann geladen werden. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Ausjug bekannt gemacht. Bingen, den 24. August 1880. Kehr, Gerichtsschreiber.
lass] Oeffentliche Zustellung.
Die zum Armenrechte zugelassene Ehefrau Chri⸗ stiane Wilhelmine Weigert, geb. Seifert, zu Geyer, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Justiz⸗ Rath Ulrich II. in Chemnitz, klagt gegen ihren Ehemann, den Schubmacher Karl Julius Weigert. früher in Geyer, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Herstellung des ehelichen Lebens, eventuell Trennung der zwischen ihnen bestehenden Ehe vom Bande und ladet den Beklagten zur münd= lichen Verhandlung des Rechtestreits vor die 111. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Chemnitz auf den 7. Dezember 1380, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Chemnitz den 26. August 1836.
Der Gerichteschreiber des Königlichen Landgerichts, Civil kammer III. In Stellvertretung: Steinmetz.
l2i560 Oeffentliche Instellung.
Der Partikulier G. Margenfeldt zu Königsberg, vertreten durch den Justijrath Ellendt bierselbst, klagt gegen den Referendarius M. Ebel, dessen leite fert unbekannt ist, aus dem Wechsel vom 8. November, zahlbar am 8. Dezember 1879, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 40 M nebst 6o½ Zinsen vom Tage der Klagezustellung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht, XII. zu Königsberg auf
29. Oktober 1880, Vormittags 95 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht. RNohrbäch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. XII.
lis. Bekanntmachung.
Am 23. September 1878 ist hierselbst der Schub⸗ macher Johann Gottlieb Schörke ohne Hinter⸗ lassung von bekannten Blutsverwandten gestorben.
Es werden nun auf Antrag des Nachlaßpflegers die unbekannten Erben aufgefordert, ihre Erb ansprüche spätestens in dem auf
den 3. März 1851, Vormittags 11 Unr, an hiesiger Gerichts stelle anberaumten A= ** dotg⸗ termine anzumelden, anderen 6 der Nach! aß dez Schör ie dem Fin kuz anheim fällt Wriezen, den 10. Mai 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
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