1880 / 211 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Sep 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Per son alveränder ungen.

Rönliglich Preußische Armee.

Grnennungen, Beförderungen und Versetz ungen. Im aktiven Heere. Schloß Babelsberg, 2. September. Graf zu Fulenhurg, Rittm. und Eecadr. Chef vom J. Garde— Drag. Regt, dem Regt. aggregirt. Frhr. v. Ketteler, Rittm. vom L. Garde Drag. Regt, jum Escadr. Chef ernannt. Graf zu Dohna . Pr, Lt, aggreg. dem J. Garde⸗Drag. Regt, in das Regt. einrangirt. v, Dehn-Rotfelser L, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Rr. S3, unter Belass. in seinem Kommando als Adjuf. bei der 25. Inf. Brig. , a (la suite des Regtg. gestellt. Baron v. Grutschreider JI, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 62, unter Belaff. in feinem Kommando bei dem Großen Generalstabe, in das Inf. Regt. Nr. 83 versetzt. v. Bes ser, See, Lt. vom Inf. Regt. Nr. 62, zum Pr. Lt. befördert.

Im Sanitäts⸗ Corps. Schloß Ba bels berg, 26. August. Dr. Fisch er, Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Ulan. Regt. Nr. 3 zum Qber-⸗Stabtarzt J. Kl., Dr. Schuftze, Stabsarzt vom Garde⸗Pion. Bat. unter gleichzeit. Versetz. zu den Aerzten à la suite des Sanitäts-Corps. zum Ober Stabsarzt 2. KRI. Pr. Schmied . Stabs. und Batz. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 67, zum Ober- Stabsarzt 2. Kl. und Regtg. Arzt des Inf. Regts. Nr. 67, Dr. Heinzel, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. Gren. Regts. Nr. 1, zum Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regt. Arzt des Inf. Regts. Nr. 41 befördert. Die Affist. Aerzte 3. Kl. der Ref.:: Br. Sint? mer, vom 1. Bat. Landw. Regtß. Nr. 29, Dr. Biskamp, Dr. Schotten, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 83, Dr. Richter, vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, Dr. Ot dtmann, Dr. Hommel sz⸗ heim, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 25, Dr. Weitz, vom 1; Bat. Landw. Regts. Nr. 83, Pr. Bock, vom 1. Bat Landw. Regtg. Nr. TI, Dr. v. Platen, vom Res. Landw. Bat. Nr. 34, Dr. Vogler, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 87, Dr. Selige, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. I5, Dr. Wentscher, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 44, Pr. Brüning, Br. Grochtmann, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 16, Dr. Krautwur st, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 22, Dr. Stachelhaufen, vom Res. Landw. Bat. Nr. 39, Dr. Veit, Dr. Schulze, Br. Walraf, vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, Dr. man, vom 1. Bat. Tandw. Regts. Nr. 75, Dr. Schneider, vom 1. Bat. Landw. Regtg. Rr. 93, Dr. Nu ß⸗ baum, vom 2. Bat. Landw. Regts. Rr. 28, Pr. Möller, vom 2 Bat. Landw. Regts. Nr. 56, Dr. Apfel, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 66, Krause, vom I. Bat. Landw. Regts. Nr. 8, Guth, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 85, Hr. Salzmann, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 13, Br. Woltering, vom 2. Bat. Landw. Regtg. Nr. 13, Dr. v. Bartfowski, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 5, Dr. Kluge, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 55, Dr. Friedlaender, vom 1 Bat. Landw. Regtg. Nr. 465, zu Assist. Aerzten J1. Kl. der Ref. befördert. Die Assist. Aerzte 2. Kl. der Landw.: Dr. Ru ge, vom 2. Bat Landw. Regts. Nr. 110, Dr. Förster, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 25, Pr. Zipp, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 113, Br. Mahlke, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 48, Baumann, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 111. Käsemodel, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 67, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Landw. befördert. Dr. Klip stein, Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 41, zum Inf. Regt. Nr. 25 versetzt. Dr. Kaether, Aber ⸗Stabarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Rr. 28 als Gen. Arzt 2. Kl. mit Pens. und der Unif. dez Sanitätscorps, Ir. Viehoff, Stabs⸗ und Abtheil. Arzt von der Reit. Abtheil. Feld⸗ Art. Regtg. Nr. 8, als Ober-⸗Stabzarzt 3. Kl. mit Pens. u. d. Ünif. des Sanltätg corps, Hr. Marcuse, Stabarjt der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, Dr. Knoch, Stabzarzt der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regtg. Nr. 71, Br. Riegner, Stabsarzt der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 58, Pr. Schul te, Stabsarzt der Landw., vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. I6, pr. Brandau, Assist. Arzt 2. Kl. der Landw. vom 7. Bat. Landw. Regts. Nr. 83, der Abschied bewilligt. Dr. Wrede, Ässist. Arzt 1. Kl. vom Kür. Regt. Nr. 8, aus dem aktiven Sanitaͤtscorps ausgeschieden und zu den Aerzten der Res. des Res. Landw. Regts. Nr. 40 üÜber⸗

getreten. Königlich Banerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetungen. Im aktiven Heere. 30. Augu st. Frhr. Vo 89 . stein gen. Stein⸗Kallenfels, Sec. Ct., auf' die Dauer eines erf en Jahres in der Stellung à la suite des 4. Chev. Regts.

elassen.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 30. August. v. Bieber, Oberst, Kommandant der Milit. Straf⸗ anstalten auf Oberhaus, unter Verleihung des Charakters als Gen. Major, der erbetene Abschied mit Penf. bewilligt. Frhr. v. Andrian Werhurg, Rittm. à la suite f. E., unter Verleih. des Charakter als Major und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des 2. schweren Reiter ⸗Regts, unter die Offiz. a. D. eingereiht.

Im Beurlaubtenstande. 24. Au gu st. Nachgenannten Offizieren des Beurlaubtenstandes der nachgesuchte Abschied bewilligt, und zwar; Theu ern er, Pr. Lt. der Cisenb. Comp, v. Gäßler, Sec, Lt. des J. Inf. Regts, Weinberger, Sec Lt. des 6. Inf. Regts,, Wirth, Sec. Lt. des 8. Inf. Regts., Bogner, Sec. Lt. des 17. Inf. Regts,, Puch ner, Sec. Lt. des J. schweren Reiter⸗ Regts,. Wohlfarth, Frhr. v. Tucher, Sec. Ltg. dez ö Art. Regts, Dietter, Sec. Lt. des 1. Fuß -Art. Regts., eck, Pr. Lt. des 9. Inf. Regis, diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform. .

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee Corps.

Grnennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 9g. Auguft. Petermann, Sec. Lt. vom Drag, Regt. Nr. 25, in das Inf. Regt. Rr. 126 versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 8. August. Baron v. Sim olin⸗Bathory, See. Lt. à Ia suite des Ulan. Regts. Nr. 20, aus allen Militärverhältniffen entlassen.

Bgamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegs Ministeriums. 20. August. Die unferm X5. 2 verfügte Versetzung des Zahlmstrs. Weiß des J. Bals. Inf. Regts. Nr. 129 zum Drag. Regt. Nr. 265, wird aufgehoben. Gröner, Zahlmstr. des 2. Bat. Gren. Regts. Rr. 123, unter Aufhebung der am 20. Juli d. J. verfügten Verfetzung desselben zum 1. Bat. Inf. ei, Nr. 120, zum BVrag. Regt. Nr. 25 zum Ii. Novbr. d' 8 versetzt.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. September. Se. Maje tät der Kaiser und König besichtigten heute Vormittag von 8 bis 11 Uhr die Kunstausstellung, hörten nach der Ruͤckkehr in Allerhöchstihrem Palais die Vorträge des Geheimen Ober⸗ e glu s üg. Anders vom Civilkabinet und des Kultus—

Ministers von uttkamer und nahmen sodann einige Mel⸗ dungen entgegen. Hierauf empfingen Se. Majestät den kom⸗ mandirenden General des III. Armee⸗Corps, General der In⸗ fanterie von Groß⸗ gen. von Schwarzhoff, welcher das Einrücken der Truppentheile des genannten Armee⸗Corps meldete. Im Beisein des Generals sahen Se. Majestät vom Balkon dem Vorbeimarsch des Leib⸗Grenadier⸗Regiments ((I. Branben⸗ burgischen Nr. 8) zu.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vor— mittag um 9 Uhr bei Endlichhofen bie Parade Über die 41. (nassauische) Brigade ab, worauf sich bie letztere in Gefechts⸗

Feind entwickelte.

formation gegen einen markirten hr, begab Sich der Kron⸗

Beendigung des Manövers, um 12 prinz nach Nastätten, woselbst Höchstderselbe von den Behör⸗ den und der äußerst zahlreich herbeigeströmten Bevölkerung enthusiastisch begrüßt wurde. Nach einem im Deutschen Hause eingenommenen Dejeuner erfolgte die Abreise Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit über Nassau nach Berlin.

Der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten ver— öffentlicht im „Minist. Bl. f. d. ges. inn. Verw.“ die Er— kenntnisse des Ober⸗Tribunals vom 29. Oktober 187, und 7. April 1879, nach welchen 5.7 des Regulativs vom 7. Sep— tember 1830, der die Königliche Charité-Direktion zur Begründung eines Anspruchs gegen die Kommune, welcher der aufgenommene Kranke angehört, des Nachweises überhebt, daß der Letztere arm und der öffentlichen Fürsorge bedürftig gewesen sei, gegenüber dem Reichsgesetze vom 6. Juni 1870 und dem zur Ausführung desselben erlasfenen preußischen Gesetze vom 8. März 1871, fortdauernd in Gültigkeit ift.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, rische Ministerial-⸗Rath Freiherr von der eingetroffen.

Der Kaiserliche Gesandte, von Schlözer ist nach Washingt die Führung der dortigen Gesandtschaf

Als Aerzte haben sich niedergelassen: die Herren Dr. Förster in Vluyn, Bushof und Dr. Liepmann in Wesel.

S M. S. Nymphe“, 9 Geschütze, Kommandant ist am 29. August er. auf

Königlich baye⸗ Ras feldt, ist hier wie⸗

Wirkliche Geheime Rath zurückgekehrt und hat t wieder übernommen.

Korvetten-Kapitän Schroeder Rhede Funchal (Madeira) ein

Bayern. München, 5. September. (A. 3.) einen an die Kreisregierungen, Distriktspolizei⸗ behörden gerichteten Erlaß des Königlichen Staats-Ministeriums des Inneren wird zur Kenntniß gebracht, daß der Wilhelmsspende, all Renten⸗ und Kapitalver zur Ausdehnung ihres Gesch Bayern ertheilt worden ist. nützigen Zweck der Anstalt, in Vertreter der bayerischen Staatsr den Königlichen Kreisregierungen Ersuchens der Direktion der Stiftung durch Ministerialerlaß empfohlen, diejenigen Kreise der deren Interesse die Stiftung hauptsächlich zu die ist, über die Vortheile, welche eine Betheiligung helmsspende bietet, in geeigneter Weife aufzuklären und die Bemühungen der genannten Direktion um Gewinnun reichender lokaler Organe, unbeschadet der bezüglich der geschäften durch Beamte und öffentliche Vorschriften, gegebenen Falles

und Gemeinde⸗

„Kaiser⸗ emeine deutsche Stiftung für Alters- icherung in Berlin,“ die Erlaubniß äftsbetriebes auf das Königreich

Im Hinblick auf den gemein⸗ Aufsichtsrath sich auch ein egierung befindet, wird u. s. w. in Folge eines Königlichen Bevölkerung, nen bestimmt an der Wil⸗

nahme von Neben Diener bestehenden lichkeit zu unterstützen.

Württemberg.

nach Thun⸗

Friedrichshafen, (St. A. f. W.) Heute fand die kirchliche Feier hrer Majestät der Köni hre Majest

5. September. hlich des Geburts⸗ gin in der Schloßßkirche statt, äten mit der Herzogin Wera und den in Königlichen Schlosse anwesenden Gästen beiwohnten. Mit⸗ Hoheit, die Landgräfin von t ihren beiden Söhnen, Landgraf suche bei Ihren Majestäͤten fel Theil und kehrte gegen tze bei Horn zurück.

tags traf Ihre Königliche

Hessen⸗Philippsthal mi Ernst und Prinz Karl, z ein, nahm an der Königlichen Abend wieder nach ihrem Landsi

Großbritannien und Irland. (W. T. B.) Der Oberhause statt. Der L Anwesend ware Das Parlament ist bis

London, 7. Septem— Schluß des Parlaments fand im ordkanzler Selborne verlas die Thron⸗ n 3 Lords und etwa 60 Deputirte. zum 24. November vertagt worden. Die Thronrede, mit welcher das vertagt wurde, bezeichnet die Be Mächten als sehr freundschaftli hin, daß die hohe pflichtungen noch ni lich gelte dies von treffend die Festste

Parlament heute ziehungen zu den auswärtigen che und weist sodann darauf Pforte mehrere der ihr obliegenden Ver— cht zur Ausführung gebracht habe. Nament— pril d. J. vereinbarten Plane, be⸗ grinischen Grenz⸗ erzögerungen ein⸗ andere wichtige Bestimmungen zur Ausführung gelangt. Die trag unterzeichnet, hätten dem diejenigen Mittel vorgelegt, r befriedigenden Lösung der Frage zu führen; sie hätten ber die administrative Orga⸗ vinzen der Türkei und über nothwendig werdenden Re⸗

„Ich hege das

weil in Betreff

dem im A lung der türkisch-montene linie. Es seien hierbei beklagenswerthe V getreten, und ebenso seien auch des Berliner Vertrags noch nicht Mächte, welche den Berliner Ver Sultan ihre Anschauungen über welche geeignet seien, um zu eine riechischen und montenegrinischen rner der Pforte ihre Ansichten ü nisation in den europäischen Pro die hauptsächlichsten in Armenien formen kundgegeben. Vertrauen, da der orientali Festigkeit best

z Es heißt dann weiter: ß diese Ziele erreicht werden,

schen Frage das europäische Co eht, und weil die Mächte, unterzeichnet haben, bei der Pforte die aus ihrer vereini daß diejenigen Maß geeignet halten,

Thronrede sprich des Generals Ro

welche den Vertrag , mit all jener Autorität, gten Aktion hervorgeht, darauf dringen, regeln ergriffen werden, welche sie für um die Ruhe im Orient zu sichern.“ Die t sodann die Hoffnung aus, daß berts in Afghanistan zu einem bald ehrenvollen Ende des Krieges in die und zählt schließlich die hauptsächlich zu Stande gekomme A. C.) eine große irische D zwischen 10 bis 0900 Menschen bethei fung der Pächterentschädigun Protest einzulegen. sich mehrere Parlamentsmitgliede

sem Lande führen werde, sten während der Session nen Gesetzentwürfe auf. Hyde⸗Park fand gestern Nachmittag statt, an welcher sich ligt haben, um gegen gsvorlage Seitens des An der Kundgebung hatten, r der Homerule⸗Partei be⸗ Connor, welcher den Vorsitz führte, prache gegen das Oberhaus, das er als nete, während das Volk in Irland dies sei der leidige Punkt der Beendigung der Rede brach die sich befand, zusammen, t Mr. Barry be⸗ die Verwerfung der Pächter⸗ rirungsbill einen schlagenden Absurdität des Prinzips erb⸗ Diese Resolution wurde ange—

emonstration

die Verwer Oberhauses

hielt eine heftige Ans ein Gutsherrn⸗Haus ein Volk von Pächtern sei; Konstitution. Plattform, auf welcher d ohne daß Jemand Schaden antragte eine Resolution, „da entschädigungs- und Wahlenregis Beweis der Ungerechtigkeit und licher Gesetzgebung bilde.“

Kurz nach as Comitè itten hätte.

nommen, sowie zwei andere gleichen Inhalts. Das Meeting schloß in großer Verwirrung.

Ein am Sonnabend abgehaltenes großes Meeting von Baumwollenwebern in Lancgshire faßte den Beschluß, die Arbeit einzustellen. Die Lohnkrisis in der Baumwollen—⸗ Manufaktur Lancashires hat eine ernste Gestalt angenommen. Die Weber der östlichen und nordöstlichen Distrikte verlangten einen Lohnaufschlag von 10 Proz., welcher verweigert wurde, indem die meisten Arbeitgeber in diesem Augenblick positiv Geld zusetzen. Die Arbeiter haben ein Manifest erlassen.

Am Sonnabend Abend fand in Blackburn ein Meeting der Vertreter der Baumwollarbeiter⸗-Organisation der Grafschaft statt, um den Bericht des Resultats der am Mitt— woch, Donnerstag und Freitag abgehaltenen Massenmeetings entgegenzunehmen. Es wird behauptet, daß sämmtliche Distrikte für einen Strite sind, um die Arbeit— geber zu einem Lohnaufschlag zu zwingen, mit Aus— nahme von Blackburn und Longridge, welche Orte einen Plan für eine Massenauswanderung der Arbeiter Lancashires nach den Manufakturdistrikten Amerikas befürworteten. Da die Majorität für einen Strike eintrat, so beschloß die Konferenz diesen Entschluß durchzuführen; es wurde ein Comité gewählt, welches sich über die Wahl des Distrikts zu entscheiben hat, der den Strike einleitet, und welchem die Fürsorge für die Strikenden zufällt. Die Arbeitgeber werden voraussichtlich diesem Versuch, einen Lohnaufschlag herbeizuführen, den die Geschäfte nicht rechtfertigen, durch eine Arbeitssperre begegnen. Die Sperre würde in diesem Falle 200 000 Mann umfassen.

Der Großfürst Constantin von Rußland traf am Sonnabend Abend in London ein und stieg in Claridgess Hotel ab. . ö

Nähere Mittheilungen über den Sieg der britischen Waffen in Afghanistan sind in einer Depesche enthalten, welche das indische Amt in London spät am Sonnabend Abend direkt von General Roberts erhielt. Dieselbe lautet:

Kandahar, 2. September (via Chaman). Der Bericht über die pon General Hugh Gough und Oberst Chapman ausgeführten Re⸗ kognoszirungen lieferte mir die nothwendige Information über die Stellung des Feindes. Ich fand es ganz thunsich, seine rechte Flanke zu umgehen und mich somit hinter dem Baba Walikamme, wo Ayub Khans Hauptlager sich befand, festzusetzen. Ich beschloß dies zu thun und schritt gestern früh kurz nach 9 Uhr zum Angriffe. Zur Ver. hüllung meines Planes traf ich Vorkehrungen durch einen direkten Angriff auf den Baba Wali Kotal. Diese Scheinbewegung wurde den Truppen der Garnison von Kandahar unter General-Lieutenant Primrose anvertraut. Letzterer traf auch Anstalten, um meine vorgeschobenen Positionen vom Tage vorher zu besetzen. Zur nämlichen Zeit rückte die Kapallerie Brigade unter Brigadier Hugh Gough auf unferem linken Flügel vor und erreichte ohne Schwierigkeik den Argandab, wo sie für eine Verfolgung gut aufgestellt war, im Falle der Feind nach Girishk oder Kakrez sich zurückziehen sollte. Der Angriff erfolgte durch die 1. und 2. Brigade unter den Befehlen der Brigade⸗Generäle Mapherson und Baker, während die 3. Brigade unter Brigade ⸗General Macgregor ihnen als Stütze diente. Die ganze Infanterie stand unter dem Kommando des General ⸗Majors J. Roß. Ein hochgelegenes Dorf inner. halb. 1200 Jards von unserer Stellung ward vom Feinde stark besetzt gehalten und mufte zuerst genommen werden. Dies geschah in der tapfersten Weise durch die 3X. Hoch⸗ länder und die 2. Ehurkas unter dem Schutze des Feuers einer Batterie der Königlichen Artillerie und der neuen Schrauben⸗ kanonenbatterie. Die zwei Brigaden drangen sodann durch Obst⸗ gärten und Hecken stetig kämpfend vor. Der linke Flügel der 2. Brigade machte eine allmähliche Rundbewegung, bis das Dorf Pio-paimal erreicht war. An diesem Punkte war der Feind in großer Stärke und kämpfte böchst entschlossen, aber nichts konnte dem stürmischen Vordringen der britischen Truppen widerstehen. Kurz nachher wurde die Rückseite der Abdachung des Baba Wali Kotaf erreicht, worauf das stehende Lager Ayubs sichtbar wurde. Alle Ver— suche des Feindes, die Strömung zu hemmen, waren fruchtlos. Gegen 12 Uhr Mittags war das Lager in unserm Besitz, nebst 27 Kanonen, darunter unsere eigenen am 277. Jusi verlorenen Ge— schütze. Die Verluste sind folgende: Die 2 Hochländer hatten 5 Verwundete, von denen seitdem 3 gestorben sind; die 7er hatten 17 Verwundete, von denen seitdem 1 gestorben. Die Eingeborenen⸗ truppen hatten 11 Todte und 72 Verwundete. Die Gesammt⸗ zahl der Blessirten beziffert sich auf 219. Die Kavallerie⸗ Brigade marschirt morgen nach Kokeran, wo sie gut plazirt sein wird, und, dies wird die Einfuhr von Lebensmitteln in die Stadt erleichtern. Das 19. eingeborene Bombay⸗Regiment und das 3, Bombay -⸗Kavallerie⸗Regiment marschiren morgen ab, um die Ver bindung mit General Phayre zu eröffnen, an den ich fchreibe, um ihn zu ersuchen, nicht zu viele Truppen vorzuschieben, sondern seine Transportmittel so viel wie möglich zur Beförderung von Vor⸗ räthen und Lebensmitteln zu verwenden. In Ayub Khans Lager fanden die britischen Truppen die Leiche des in der Schlacht am Helmund in afghanische Kriegsgefangenschaft gerathenen Artillerie⸗ Lieulenants. Maelean, der erst vor ganz Kurzem ermordet worden n cent Man muthmaßt, Ayub Khan sei nach Herat ge⸗

üchtet.

Ein Telegramm des Vize-Königs aus Simla vom 4d. meldet: St. John telegraphirt aus Kandahar unterm 2. d. Die Kavallerie unter General Gough tödtete ca. 3606 Flücht⸗ linge der Armee Ayubs und die Bombayer Kavallerie unter General Nuthall weitere 1090. Ayub ist, wie man glaubt, ge⸗ flüchtet. Die Khakrey-Kabuli⸗Infanterie, die ohne Kampf die Flucht ergriffen zu haben scheint, hat sich das Argandabthal hinauf zurückgezogen. Die heratischen Truppen retirirten direkt nach dem Helmund.

In dem Zeitraum vom 1. Jannar 1873 bis 16. Mai 1880 sind amtlichen Ausweisen zufolge 1965 Schiffe zu Grunde gegangen oder verschollen. Mit diesen Schiffsunfällen ist der Verlust von 10 827 Menschenleben ver⸗ knüpft. Vom 1. Januar bis 16. Mai a. c. sind 78 Schiffe von 45 750 Tonnengehalt mit 331 Menschen untergegangen. 12 waren mit Getreide, 1 mit Kohlen, 12 mit Metallen und Metallerzen und 13 mit Bauholz befrachtet.

Frankreich. Paris, 7. September. (W. T. B.) Der Vertrag, betreffend die Annexion von Tahiti an Frank⸗ reich ist am 29. Juni durch den König von Tahiti ünd den französischen Kommissär unterzeichnet worden. Die Fürstin Orloff, die Mutter des fn Botschafters, ist in Fon⸗ tainebleau gestorben. Wie verschiedene Blätter wissen wollen, würde der erste Botschaftssekretär in St. Petersburg, Aubigny, in gleicher Eigenschaft nach Berlin kommen; an seine Stelle würde der bisherige erste Sekretär bei der' Ge— sandtschaft in Japan, de Ballon, treten.

Dem „Temps“ zufolge hätte der Minister des Innern bis jetzt 60 Erklärungen von nicht autorisirten Kongregationen erhalken, welche der von den Zeitungen veröffentlichten Erklärung vollständig ähnlich seien. Die Oblaten und Trappisten seien die einzigen Männerkongrega⸗ tionen, welche die Erklärung abgegeben hätten.

Italien. Nom, 3. September. Das italienische Grünbuch, welches dieser Tage erscheinen soll, wird, wie

man der „Wes. Ztg.“ von hier meldet, Aktenstücke über fol⸗ gende Fragen enthalten: 1) Die Ratifikation des Berliner Vertrags, Räumung des türkischen Gebiets u. s. w., 2) Re⸗ formen in der Türkei, 3) Türkische Finanzen, 4 Organisation von Bulgarien, 5) Organisation von Ostrumelien, 6) Grenz⸗ berichtigung von Bulgarien, Serbien und Montenegro. 7). Grenzberichtigung zu Gunsten Griechenlands, 8) An⸗ erkennung Serbiens, 9) Anerkennung Rumäniens. Die bekannte Assabangelegenheit steht im Begriffe, einen Schritt vorwärts zu thun. Die Absendung eines Königlichen Gouverneurs nach der neuen italienischen Kolonie am Rothen Meere steht bevor. Die Königin Margaretha hat ihren Aufenthalt im Schlosse von Sarre, in Val d'Aosta, etwas abgekürzt, um sich zu ihrer Mutter, der Herzogin von Genug, nach Stresa, am Lago Maggiore, zu begeben, wo der Besuch des Bruders und der Schwägerin der Herzogin, d. h. des Königs und der Königin von Sachsen, erwartet wird. Auch König Humbert wird das sächsische Königspaar in der Villa seiner Tante und Schwiegermutter begrüßen. Gegen⸗ wärtig hat König Humbert seine Rundreise in der reichen piemontesischen Fabrikprovinz Biella u. s. w. „wo er enthu⸗ siastisch aufgenommen wurde, beendet. Bei dieser Gelegenheit war er Gast bei der Familie Sella. Auch der gerade im nahen Andrino erfolgten Enthüllung des Kriegerdenkmals für den Soldaten Pietro Micca, welcher 1705 Turin von den Fran—⸗ zosen rettete, indem er sie beim Sturme unter Aufopferung seines eigenen Lebens in die Luft sprengte, wohnte der König bei. In Biella war auch Prinz Napoleon mit Prinzessin Clotilde und den 5 Kindern zur Begrüßung des Königs erschienen. ach Beendigung des großen Manövers bei ö. renz werden am 1. Oktober jene der Reserve in den ver chiedenen Bezirken stattfinden. Es ist das erste Mal, daß dieselben (seconda categoria) zu den Uebungen einberufen wird. Vor⸗ läufig erstrecken sich dieselben nur auf 20 000 Mann aus der Altersklasse 1858 59. Die Uebungen werden 3 Monate dauern. Papst Leo XIII. hat sich bereit erklärt, bei dem in Madrid in der Königlichen Familie erwarteten Kinde die Pathenstelle zu übernehmen, wie es seit Alters her übri⸗ gens Sitte ist. Der Kardinal⸗Staatssekretär Nina, welcher an der febris perniciosa im Vatikan, wo zu dieser Jahreszeit stets Fieberluft herrscht, erkrankt war, ist so weit wieder her⸗ gestellt, daß er sich zur vollen Genesung nach dem nahen Grottaferrata begeben konnte.

Griechenland. Athen, 31. August. Der „Pol. Corr.“ schreibt man: „Die Wirkung der zuletzt dekretirten mili— tärischen Maßregeln übertrifft die Erwartungen der Re— gierung. Nach der neuesten statistischen Verifikation, welche der Direktor des statistischen Bureaus Hr. Al. Mausolas zu diesem Zwecke in der kürzesten Zeit vorgenommen hat, beträgt die Zahl der männlichen Einwohner Griechenlands bis zum Alter von 40 Jahren 617 554, wobei die Provinz Achaja (Patras) mit 66713 und Attika mit 50 077 figuriren. Davon entfallen auf die Altersklassen von 21 bis 23 Jahren der aktiven Arnee für das laufende Jahr 33 923 Mann ((das ist Rekrutirungskontingent im Alter von 21 Jahren 12996 und disponibles Kontingent im Alter von 22 und 23 Jahren 20 927), auf die Altersklassen von 24 bis 29 Jahren, welche die Reserve der aktiven Armee bilden, 8o 7483 WMann und endlich auf die Altersklassen von 30 bis 40 Jahren, welche die Nationalgarde (die Territorial— armee) bilden, 113993 Mann. Im Ganzen also beträgt die wehrfähige Mannschaft Griechenlands 228 649 Mann. Durch die dekretirte Mobilisirung sind die Mannschaften der aktiven Armee und ein Theil der Reserve einberufen worden. Nach den Berichten des Kriegs⸗Ministeriums sind bereits 20 000 Mann unter Waffen und bilden den gut geschulten Kern des griechischen Heeres, während der weitaus zahlreichere Theil der zum ersten Male Einbe— rufenen sich etwa auf 50 000 Mann belaufenden Wehr—⸗ pflichtigen allmählich militärisch geschult werden muß. Wie groß der Andrang zur Einreihung ist, ergiebt sich aus den Thatsachen, daß aus der Provinz Euböa allein sich 4060 Mann gestellt hahen und daß die Cadres der Infanterie⸗ Bataillone bereits so übervoll sind, daß aus dem Ueberschusse der Mannschaften der Bataillone von Kalamata, Nauplia, Karpenisi und Karvassara weitere drei neue Infanterie⸗Bataillone formirt werden mußten. Ebenso mußten die Kavallerie⸗Esca— dronen in zwei Regimenter eingetheilt werden, wovon das erste nach Argos versetzt wurde, woselbst die große Kaserne über 10090 Reiter und Pferde aufnehmen kann. Zum Commandeur dieses Kavallerie⸗Regiments wurde Major Tritakis ernannt. In Athen und im Piräus sind verschiedene große öffentliche Ge⸗ bäude zu provisorischen Kasernen umgewandelt worden. Das Hemeindespital in Piräus soll zu einem Militärlazarethe mit 400 Betten hergerichtet werden, und Anstalten sind getroffen worden, um Barackenlazarethe herzustellen. Die in der Aus⸗ führung begriffenen neuen Militär⸗ und Landstraßen werden dem Staate wohl über 2 Millionen Drachmen kosten. Griechen⸗ land ersuchte die deutsche Regierung, einige Marine⸗Offiziere als Instructoren für die griechische Marine⸗Artillerie zu ent⸗ senden. Auch viele dänische Offiziere sollen den König Georg um ihre Einreihung in die griechische Armee ersucht haben. Ueber die Rückkehr des Königs verlautet noch nichts Be— stimmtes. Dagegen sollen die Königlichen Kinder schon am 3. d. M. hier eintreffen, zu welchem Zwecke morgen die Kor— vette „Miaoulis“ nach Brindisi beordert werden soll.“

Türkei. Konstantinopel, 5. September. Die Trace der von Montenegrinern oder Albanesen besetzten Positionen, rücksichtlich welcher die Pforte die Aufrecht⸗ e un des status quo verlangt, ist, nach der „Polit. Corresp.“, olgende:

I) Die montenegrinischen Positionen nördlich vom Scutari⸗ See vom Ufer des Sees in der Nähe des westlichen Theiles des Marck-Waldes, die Dörfer Gornigostil, Bihkian, sowie die Gehölze Slanislawa und Doegowitza—-

2). Die albanesischen Positionen vom Ufer des Scutari⸗ Sees in derselben Linie wie der Marck-Wald, die Dörfer Matagosch, Vladna und Schipschanik, der Zem⸗Hafen Dinosch und Omerbosch.

Ihm Allgemeinen beginnt demnach nach dem status quo die Grenzlinle beim Scutari-See an den westlichen Theilen des Marck-Waldes, geht quer durch Goschik, Gornigostil und Bihkign, beläßt Sianislawa bei Montenegro und zieht sich bei der Nikolaus-Kirche vorbei bis zum Zem-⸗Flusfe und von da bis zum Gipfel des Vonca, der an der gemeinsamen Grenze von Kuczikzania und Gruda liegt.

. T.. September. (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ läßt sich von hier melden, die Pforte habe ihre Botschafter ange⸗ wiesen, bei den Großmächten Schritte zu thun, um die⸗

selben unter Hinweis auf die Verwickelungen, welche die lottend emonstration nach sich ziehen würde, zu be— immen, von letzterer Abstand zu nehmen.

Dem „Daily Telegraph“ wird von hier berichtet, die Pforte hätte gestern Abend den Botschaftern der Mächte eine Note überreichen lassen und denselben darin angezeigt, daß die Albanesen in Folge der Bemühungen Riza Paschas die Abtretung von Dulcigno acceptirt hätten. Riza Pascha habe demgemäß den Befehl erhalten, die Stadt und den Distrikt von Dulcigno den Montenegrinern zu über— , Eine anderweite Bestätigung der Nachricht liegt noch nicht vor.

Rumänien. Bu karest, 7. September. (W. T. B.) Zwischen Rumänien und Oesterreich ist heute ein Ueber einkommen getroffen worden, betreffend die Rückverlegung des rumänischen Zolldienstes von Burdujeni nach Itzkany.

Gegenüber den von der oppositionellen Presse bezüg⸗ lich der Zwecke der Reise des Fürsten Carl wider die Regierung gerichteten Angriffen weist der Romanul“ darauf hin, daß die Reise des Fürsten überhaupt ohne politische Zwecke sei, da denselben keiner der Minister begleite und da der Fürst nach den Bestimmungen der Konstitution ohne einen der Minister keinerlei Engagements eingehen könne.

Serbien. Belgrad, 1. September. Der „Polit. Corr.“ wird von hier geschrieben: „Der Abbruch der Wiener Ver— handlungen über den Zoll- und Handels vertrag und die Rückkehr unserer Bevollmächtigten hat einen tiefen Eindruck gemacht. Mit je größeren Erwartungen man den Nachrichten über den Gang der Unterhandlungen entgegensah, mit um so unangenehmerer Enttäuschung vernahm man die Resultatlosigkeit derselben. Man ist hier der großen Wichtig⸗ keit einer Regelung unserer Handelsbeziehungen zu Oester⸗ reich- Ungarn sich vollkommen bewußt und betrachtet überhaupt den Handel Serbiens als nicht geregelt, insolange nicht das Verhältniß zum benachbarten Kaiserstaate bestimmt ist. Trotz⸗ dem aber, daß der erste Schritt in dieser Richtung fo schnell sich als erfolglos zeigte, ist man hier überzeugt, daß es doch zu einer Verständigung mit Oesterreich⸗Ungarn kommen werde. Solche Arbeit wird auch nicht in einem Augenblick fertig. Im Gegentheil, man sieht, daß sich eben die Verhandlungen, die sich auf die Zölle und den Handel beziehen, sehr oft ungemein langwierig gestalten, schließlich aber doch zu einem Resultat führen. Man ist zu jedem Opfer bereit, welches Recht und Billigkeit von uns fordern, aber man ist auch entschlossen, jedes Opfer zu bringen, um die vitalen Interessen des Landes nicht preiszugeben. Allgemein ist die Ueberzeugung, daß bin⸗ nen Kurzem die Negoziationen wieder eröffnet werden.“

Bulgarien. Sofia, 26. August. (Pol. C.) Wie man versichert, wurde von Belgrad aus in vertraulicher Weise hier die Idee angeregt, zwischen Serbien und Bulgarien einen Zollbund zu Stande zu bringen. Ob dieser Gedanke hier Anklang finden werde, ist zu bezweifeln. Der Befuch des Fürsten Alexander in Belgrad ssoll doch noch in diesem Jahre, und zwar gegen Mitte Oktober stattfinden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 4. Sep— tember. Falls nicht unvorhergesehene Hindernisse eintreten, re, die Königin sich am 16. d. nach Amsterdam zu be— eben.

ö Der letzte schwedische Reichstag beschloß eine Adresse an den König, in welcher dieser gebeten wurde, für die Prägung von Fünfkronenstücken in Gold Sorge tragen zu wollen. „Snällposten“ theilt nun mit, daß dem Ersuchen in diesem Jahre noch nicht entsprochen werden wird, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil die Prägung der Fünfkronen⸗ stücke eine Aenderung der skandinavischen Münzkonvention involvirt.

Christiania, 4. September. Die norwegische Zollkommission trat am letzten Mittwoch zusammen; sie besteht aus 15 Mitgliedern. Vorsitzender ist Professor Asche— haug und Sekretär Professor Hertzberg.

Dänemark. Kopenhagen, 7. September. (W. T. B.) Der König und die Königin von Griechenland sind heute Abend um ? Uhr hier eingetroffen.

Amerika. New⸗York, 4. September. (A. C.) Hier eingegangene Meldungen bestätigen die Kunde von dem Unter— gange des Postdampfers „City of Vera Eruz“. Das Schiff scheiterte am 29. v. M. um 5is. Uhr Morgens wäh— rend eines Orkans an der Küste von Florida, nachdem es mehrere Stunden lang mit den Wellen gekämpft. Es heißt nun, daß 70 Personen an Bord waren, von denen, wie man glaubt, nur 13 gerettet wurden, darunter 3 Passagiere und 10 Mitglieder der Mannschaft. Sämmtliche Offiziere des Schiffes, sowie auch General Torbert, ehemaliger General— Konsul der Ver. Staaten in Paris, sind ertrunken. Die an— deren Passagiere waren größtentheils Einwohner von Cuba. Postberichte aus Kingston, Jamaika, enthalten weitere Einzelheiten über die von dem Srtan am 18. ult. angerichteten Verheerungen. Der Eigenthumsschaden zu Lande wird auf 500 0900 Douars veranschlagt. Viele kleine Ort— schaften wurden in Einöden verwandelt. Es verlautet, daß während des Sturmes in Kingston drei Erdstöße verspürt wurden. Das Arsenal und das Königliche Marine⸗Hofpital in Port Royal wurden beschädigt. Am 28. ult. wüthete ein verheerender Sturm an der Küste von Florida.

Ottawa, 4. September. fa eingegangenen Berichten vom oberen Gatimeau zufolge sind die Indianer in der Wüste noch immer in einer beklagenswerthen Lage und sterben in großer Anzahl an den Blattern. Es heißt, daß in nächster Session des Dominion⸗Parlament der Miliz⸗-Minister einen Kredit zur Instandhaltung der Festungen Kanadas, die von der Reichsregierung an die Regierung des Dominion über— tragen worden, verlangen werde.

Statistische Nachrichten.

Im Verlage von W. Haynel in Emden erschien soeben: Adreß z und Geschäftsbuch der Stadt Emden 188661. Zweite Ausgabe mit einem neuen Plane der Stadt Emden. Dieses schön ausgestattete Buch, was für die Bewohner der Stadt Emden sich als brauchbares Hülfsmittel erweisen und dessen Nutzen mit dem Wachsen der Stadt immermehr und mehr erkannt werden wird, ent⸗ hält in der ersten Abtheilung das Adreßhandbuch: a. Nachweis der ,, der Häuser in alphabetischer Straßenfolge; b. alpha—⸗ betischer Nachweig der selbständigen Einwohner und der Handels⸗ firmen; . Nachweis der selbstaͤndigen Einwohner nach Gewerbe— betrieben. II. Abtheilung. Geschästshandbuch. Personalliste der Militär« und Cioilbehörden, Kirchen., Schulen, Wohlthätigkeits« einrichtungen, Handels- und Verkehrsanstalten, Gesellschaften, Vereine, Kassen c. a. Königliche Mililtärbehörden und Inststute; b. Cwil.

Verwaltungsbehörden der Königlich preußischen Staatsregierung und des. Deutschen Reichs inck. Reichßpost, Telegraphen ? und Reichsbank Verwaltung; . Königlich preußische Justiz · Behörden; d. städtische Behörden und Abgeordnete; 6. Konsulate fremder Staaten; f. städtische Ehrenämter und Kollegien, Beamte, Angestellte, städtische Anstalten, städtische Kommissionen und Depu⸗ tationen; g. Kirchen, kirchliche Gemeinden und Anstalten; h. höhere Lehranstalten und Schulen; i. Armenpflege und milde Stiftungen; k. Kredit · Inästitute und Aktiengesellschaften, 1. Versicherungs ⸗Anstalten; m. gemeinnützige Anstalten, Korporationen, Gesellschaften, Vereine, Kassen ꝛ6., zu frommen und religiösen Zwecken, für andel, Schiff⸗ fahrt und Gewerhe, für Landwirthschaft, für Küstenfchutz und Ent— wässerung, für Wissenschaften, Künste und Geselligkeit; Wohlthätig⸗ keitsanstalten und Vereine; Krankenunterstützungs. und Sterbe kassen vereine, Wittwen⸗ und Waisenkassen, Freimaurerlogen. III. Abthei⸗ lung: statistische und Verkehrsnachrichten: a. Verzeichniß sämmtlicher Straßen, Häuser und Plätze der Stadt; b. Verzeichniß der am L. Juli 1880 in Emden hbeimathlichen See und Wattschiffe; c. Eisen⸗ bahnbericht; d. Telegraphenbericht; 9. Postbericht; J. Smnibuzverbin— dungen; g. Schiffsverbindungen mit den Infeln behufs Personen⸗· und Güterbeförderung; h. Tiede⸗Tabellen (Bezeichnung der Fluth und Ebbe) pro 1880161; i. Verzeichniß der Jahrmärkte; k. Ver⸗ zeichniß der hauptsaͤchlichen Hotels, Gasthöfe 34. Als erheblichen Fortschritt in der Ausstattung dieses Buches kann der als fakulkative Beilage in einer Mappe des Umschlages beigegebene neue saubere Situationsplan der Stadt Emden, bearbeitet vom Sta tbaumeister Wiggers, nicht verkannt werden. Der Plan enthält zugleich Linear⸗ Andeutungen über den im Bau begriffen Emz. Jade, Kanal und die projektirte Küstenbahn mit den neuen Verkehrsanlagen zu beiden Selten des Fahrwasserufers. Als Anhang ift noch eine kurze Be⸗ schreibung des im Bau begriffenenen Ems⸗Jade⸗Kanals beigegeben, der damit verbundenen Verbefferungen und Erweiterungen der Häfen und Schiffahrts ⸗Anstalten der Stadt Emden und der neuen Ver— kehrsanlggen zur Verbindung der ersteren beiden mit der projek⸗ tirten Ostfriesischen Küstenbahn“ (Eisenbahn Emden. Norden Aurich] Esens,Wittmund⸗Jever) und dem Bahnhofe der Westfälischen Eisen⸗ bahn im Bereiche der Stadt Emden.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

In dem thätigen Verlag Militaria“, Verlags · Buchhandlung für Militär Literatur (G. von Glasenapp) hierselbst, ist eine Bio⸗ graphie des „alten Zieten⸗ aus der Feder des Grafen Ernst zur Lippe Weißenfels, erschienen, welcher sich bereils durch mehrere Schriften auf dem Gebiete der militärischen Literatur, so durch seine treff liche debensbeschreibung des alten Derfflinger, einen geachteten Ramen gemacht hat. Die vorliegende Schrift zeichnet sich durch diefelben Vorzüge aus, welche wir schon bei Gelegenheit der Besprechung des Derfflinger ge⸗ widmeten Buches zu verzeichnen hatten: warme Liebe für die vater— ländische Kriegsgeschichte im Allgemeinen und für die zum Gegen⸗ stande biographischer Beschreibung bervorragenden Männer im Be⸗ sonderen, ferner ein richtiges Verständniß für das individuell Bedeutende und die Gabe lichter, fesselnder Darstellung. Der Verfasser hat, chronologischer Entwickelung gemäß, den einzelnen Hauptabschnitten in dem Leben seines Helden besondere Abschnitte ge⸗ widmet; im Ganzen enthält das Buch folgende 12 solcher Abschnitte: 1) Zietens richtiges Geburtsdatum. Gewöhnlich wurde sonst als Zietens Geburtstag der 18. Mai 1699 angegeben. Der Verfasser aber hat eruirt, daß das Wustrauer Kirchenbuch nachweist: Son n Regt ,,,, Ferner be⸗ schäftigt sich dieses erste Kapitel mit der Zietenschen Fa⸗ milie und Hans Joachims Knabenzeit. 2) Zieten als Infanterie⸗ Fähnrich und Dragoner -Lieutenant, 3) seine AÄnstellung im Husaren⸗ Corps.. Erlebnisse bis 1740; 4) Zietens Geschicklichkeit und Glück im ersten Schlesischen Kriege; 5) als Regiments. Chef in Berlin. Der König beauftragt ihn, zwei Schwadronen schwarze Husaren einzuhetzen. Sämmtliche Offiziere des Zietenschen Husaren⸗ Regi⸗ ments erscheinen den 27. Mai 1743 ia einer besonderen Tracht, mit welcher sie fortan alljährlich am ersten Revuetage staatmachen. Gute Disposition mehr werth als unbesonnene Bravour; 6 der Feldzug 1744; 7 17455. Des alten Dessauers Husaren campagne / im Januar dieses Jahres. Der „Zietenritt⸗ am 20. Mai, die merk⸗ würdigste und rühmenswertheste Leistung Zietens als Husarenführer. Hohenfriedberg. Hennersdorf. S8) Friedensjahre 1746 1756. 9) Feldzüge 1756 und 1757; 10) Fortsetzung und Schluß des Ka⸗ pitels: Zieten im 7Tjährigen Kriege; 11) Zieten unter einem General Inspecteur! unbedingt gehorfam dem Gesetz. Zieten Papa!“ 1765. Zieten „Veteran“ 1750. Uu. A. m. 12) Zietens Tod,. Nachruf der Zeitgenossen. Oertliches und fachliches Andenken. Schlußwort ꝛe.

Das Buch ist typisch vorzüglich ausgestattet und mit einem ge⸗ lungenen, in Lichtdruck ausgeführten Bildniß des alten Zieten als Titelschmuck geziert. Auch ist dem Buche am Schlusse ein Kärtchen zur Grläuterung jenes bereits oben genannten „Zietenrittes vom 20. Mai 1745 beigefügt. Es war das bekanntlich jener berühmte, mit der größten Klugheit und Bravour ausgeführte Ritt Zietens mit seinen Husaren von Neustadt nach Jägerndorf mitten durch die Reiben der Feinde, um dem in Jägerndorf stehenden Markgrafen Karl einen Brief mit dem wichtigen Befehle des Königs zu über bringen, daß der Markgraf sich nach Neisse zurückziehen solle.

Gewerbe und Handel.

Nach dem in der Generalversammlung der Aktionäre der Bredower Zuckerfabrik Aktien ⸗Gesellschaft vorgetragenen Geschäftsbericht arbeitete die Fabrik in der vergangenen Campagne mit sehr günstigem Erfolge, so daß es möglich war, nach Abschrei⸗ bungen von 51 700 und Ueberweisung von 4000 466 an einen zu bildenden Reservefonds, eine Dividende von 6c½ an die Aktionäre zur Vertheilung gelangen zu lassen. Für die nächste Campagne hat sich die Fabrik ein dem Vorjahre analoges Quantum Rüben ge⸗ sichert und berechtigen die Ernteaussichten bis jetzt in quantitativer Beziehung zu den besten Hoffnungen.

Dem Verwaltungsrathe der sächsischen Maschinen—⸗ fabrik vormals Rich. Hartmann zu Chemnitz hat gestern der Abschluß per 30. Juni 1880 vorgelegen, wel ber inen Brutto— gewinn von 947 238 M des Aktienkapitals ausweist. Nach Abrech nung der Abschreibungen, der Dotation des Reservefonds und der Tantièmen, verbleiben 678 123 Der Verwaltungsrath hat be— schlossen, neben der ordentlichen noch eine außerordentliche Äusstat= tung des Reserv fonds von ca. Lo/o des Aktienkapitalz ca. IS 900 statifinden zu lassen und 8 oo Dividende zur Vertheilung zu bringen. ,

(A. C) Der Heringsfang in der Nordsee war für die englischen Fischer im vorigen Monate ein sehr ergiebiger. Wäh⸗ rend desselben wurden in North Shields nicht weniger denn 11 360 060 Heringe ans Land gebracht und je nach der Güte mig enn Penny bis zu 4 Shill. 6 Pence pro 100 Stück bezahlt. a8 nicht ver⸗ kauft werden konnte, wurde als Dungstoff den Feldern zugeführt.

Stuttaart, 8. September. (W. T. B.) Wie die Würt⸗ tembergische Landeszeitung“ meldet, hat der Gemeinderath beschlossen, 33 Millionen Mark proz. Stadt Anleihe zur engeren Sub- mission an die seither mit der Stadtgemeinde in Verbindung stehenden Bankinstitute zu geben. Submissionstermin ist der 25. September. Bevorzugt werden Offerten auf Einzahlung von 2 Millionen Mart ab 1. November.

Wien, 7. September. (W. T. B.) Der Generalrath der oösterreichisch⸗ ungarischen Bank hat nunmehr beschlossen, HVypothekar- Darlehen auch in 45 und 406 Pfandbriefen zu ertheilen. Die Ausgabe der bisherigen 5 0 Pfandbriefe wird gleichzeitig fort ˖ gesetzt. Der Generalraih hat dem Ansuchen des österreichischen Finanz ⸗Ministeriums um Ueberlassung weiterer 2 Millonen Fl. Silber gegen Banknoten Folge geleistet.

London, 7. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wollauktion war Cap seoured etwas theurer.

Glasgow, 7. September. (W. T. B.) Die Verschiffun⸗ gen von Roheisen während der letzten Woche betrugen 15 522

gegen 11 700 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.