1880 / 215 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Sep 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Freitreppe des Westportals des Domes durch die Dombau⸗Ver⸗

9 Portale durch das Domkapitel. Ansprache des

Domdechanten. Ihre Majestäten nehmen im hohen Dom⸗

vo Pla ; . - . . folgen die zum evangelischen Gottesdienst ver⸗ sammelt gewesenen Herrschaften und Personen und begeben sich auf die im hohen Domchore und den Seitenschiffen reservirten Plätze, woselbst bereits die übrigen Geladenen schienen sind. erschiz ej des Te Deum lum 11 Uhr 30 Min.) verlassen Ihre Majestäten und die Prinzlichen Herrschaften den Dom durch das Südportal und nehmen auf der Kaiser⸗ tribüne Platz. Die Spitzen der Cwil⸗ und Militär— behörden ꝛc. solgen und nehmen die reservirten Plätze auf en Tribünen ein. ö.

; Inzwischen haben sich die durch das Festeomité mit

Eintrittskarten versehenen Damen und Herren auf den

Tribünen am Domhofe versammelt. . Sobald Se. Majestät der Kaiser die Kaisertribüne be⸗

treten haben, erfolgt die Vorlage der in den Schlußstein der

füdlichen Thurmkrone einzufügenden Urkunde. Dieselbe wird

von dem Dombaumeister verlesen. Ihre Majestäten, die Prin⸗

zen und die dazu von Sr. Majestät bestimmten Personen

unterzeichnen die Urkunde. Während dieses Aktes Vortrag

einer Festkantate. Die unterzeichnete Urkunde wird sofort auf

den südlichen Thurm geschafft und in den Schlußstein nieder⸗ legt. .

ö ghede Sr. Majestät des Kaisers und Königs. J Rede des Ober-Präsidenten der Rheinprovinz als Chefs Dombauverwaltung.

ö. 50 des aer n zen des Central-Dombauvereins und

zjerreichung der Festschrift.

. , ,, itte die Allerhöchsten Befehle zur

Einfügung des Schlußsteins der Kreuzblume. Auf den Thür⸗

men des Doms werden die Kaiserstandarte und die Königs— arte aufgehißt.

. 6 ö der Kanonen, dem Läuten aller

Glocken Cölns und dem Singen des Liedes: „Nun danket

Alle Gott“ durch die Chöre senkt sich der Schlußstein langsam,

den Dombau vollendend. . Bei Abfahrt Ihrer Majestäten „Hoch“ auf den Kaiser,

ausgebracht durch den Ober-Bürgermeister der Stadt Cöln

und Absingen der National Hymne, . ; Ihre Majestäten verlassen die Kaisertribüne auf der Rück⸗ seite zu Wagen auf freigehaltenen Plätzen um 125½ Uhr. Offizielles Festdiner im Schlosse Brühl um 3 Uhr. Hin— fahrt 2 Uhr 30 Minuten, Rückfahrt 5 Uhr 30 Minuten mit— tels Extrazüge der Rheinischen Bahn.

Am 12. September sind 19 Jahre verflossen, seit aus dem großen Hauptquartier zu Rheims die Herstellung deut scher Posteinrichtungen in Elsaß-Lothringen im Anschluß an das Reichspostwesen Allerhöchst befohlen wurde. Welche Entwickelung dem Post- und Telegraphen—

wesen im Reichsland während dieser Zeit gegeben worden ist, geht aus den nachstehenden Angaben hervor.

Bei Ausbruch des Krieges bestanden im Umfange des jetzigen Reichslandes 170 Postanstalten und 42 Tele— graphenstationen; gegenwärtig befinden sich in Wirk—⸗

samkeit: 339 Postanstalten und 286 Telegraphenanstalten. Die Zahl der Postanstalten hat sich also verdoppelt, diejenige der Telegraphenanstalten um fast das Sechsfache, vermehrt.“ Die Postanstalten, bei denen zu französischer Zeit nur der Briefpostdienst bestand, besorgen jetzt auch den Geld-, Päckerei⸗ und Zeitungsverkehr. . Mit der Einführung der deutschen Post- und Telegraphen⸗ Gesetzgebung, sowie des Tarifwesens und der deutschen Post— verträge wurde alshald vorgegangen. Zugleich wurden der Betriebsdienst, das Etats- und Kassenwesen, sowie die Personal⸗ verhältnisse nach deutscher Art gestaltet. Der Postbetrieb auf Eisenbahnen konnte in der Ausdehnung, wie vor Ausbruch des Krieges, erst im Früh— jahr 1871 wieder aufgenommen werden. Die zu Postzwecken nutzhar gemachten Eisenbahnlinien umfaßten im Jahre 1871: 1144 km; gegenwärtig 1906 km. Die Zahl der zur Post⸗ beförderung täglich benutzten Züge ist von 135 im Jahre 1871 auf gegenwärtig 296 gestiegen, während die Zahl der von den Postzügen jährlich durchlaufenen Kilometer gegenüber den Zahlen aus 1871 sich von 1 967 250 auf 5 537 317 vermehrt hat. Bis 1870 waren für gewöhnlich zwei Eisenbahnzüge täglich in beiden Richtungen für Postzwecke nutzbar gemacht worden; zur Zeit entfallen auf die Hauptlinien 6 bis 9, auf die Neben⸗ linien 3 bis 4Postzüge in jeder Richtung. Von diesen Zügen werden mehr als die Hälfte auch zur Versendung von Päckexeien und Geldern benutzt. In Lothringen allein werden im Eisenbahn-Postdienst zur Zeit jährlich 2646 913 lem zurückgelegt, während die bezügliche Leistung im Jahre 1869 sich auf 344 560 km erstreckte, An Postkursen auf Land—⸗ wegen bestehen 155 mit täglich 282 Postbeförderungsgelegen⸗ heiten; die gesammte Länge beträgt 1351 kim gegen 940 km im Jahre 1871. Auf diesen Kursen sind im Beförderungs— dienste während des Jahres 1879 insgesammt 1542 437 km zurückgelegt worden, gegen 1L381 612 km im Jahre 1873. Die Zahl der Briefkasten betrug an Orten mit Postanstalt: Ende 1870 379 Stück, dagegen Ende August 1880: 823 Stück, mithin mehr 453. Davon waren aufge— stellt; in der Stadt Straßburg 54 (gegen 16 im Jahre 1870), in Mülhausen 27 (früher 9 in Colmar 15 (früher 6), in Metz 37 (früher 12). Die Hahl der Landbriefkasten be— ziffert sich gegenwärtig auf 1592. Die Gesammtzahl aller Briefkasten in Stadt und Land beträgt 2415 Stück. Die Länge der Telegraphenlinien hat sich seit 1871 von 1049,11 km auf 2103,23 km vermehrt, die Länge der Leitungen von 3939,65 kin auf 6267,71 kin; davon sind unterirdisch verlegt: 243,75 kim Linien mit 1451,51. km Leitungslänge. Die Anzahl der im Gebrauche befindlichen Telegraphenapparate ist in dem gleichen Zeitraume (seit 1871) von 147 auf 507, und zwar auf 415 Morse⸗, 4 Hughes⸗ und S8 Fernsprech⸗Apparate, gestiegen. Ueber die Gestaltung des Versendungsverkehrs ist hervorzuheben, daß an Briefsendungen (Briefen, Post⸗ karten, Drucksachen und Waarenproben) bei den Postanstalten im Neichsland eingegangen sind im Jahre 1872 19 056 726 Stück, 1879 dagegen 28 328 900 Stück; es sind dies durch⸗ schnittlich 18,5 Stück für jeden Einwohner. Bei den Briefen allein ergab sich eine Steigerung um 5 Millionen (nämlich von rund 12 Millionen auf 17 Millionen) Stück, bei den Postkarten, welche erst durch die Reichspost eingeführt wurden, eine Steigerung von 54 270 im Jahre 1875, auf

anweisungen in der vereinfachten deutschen Ferm, unter Zulassung schriftlicher Mittheilungen auf dem Abschnitt, war ür Elsaß-Lothringen neu. hl wfän

en, . Postanweisungen hat sich seit 1871 von 98 740 auf 97 924 Stück im Jahre 1879 vermehrt; der übermittelte Geldbetrag von 35 Millionen Mark auf fast 53 Millionen. richuß⸗=

dungen, welche ebenfalls erst unter deutscher Verwaltung in den Betrieb aufgenommen wurden, sind im Jahre 1871 18 522 Stück mit 834 030 S Geldbetrag eingegangen, im Jahre L509 zöosã l rhebli zieht sie hinsichts des ebenfalls neu eingeführten Verfahrens mit Post⸗ aufträgen zur Einziehung von Geldern und zur Einholung von Wechselaccepten. An Postauftragsbriefen sind eingegangen: 1671 1046 Stück, 1879 dagegen 188 982 Stück, und die Summe der eingezogenen Beträge ist von 376419 6 im Jahre 1871 auf rund 20 Millionen Mark im Jahre 1879

gestiegen.

Die Zahl der für Empfänger im An Nachnahme- (Postvorschuß-⸗) Sen⸗

143 400 Stück mit einem Geldbetrage von

1879 ö ze vor Eine weit erheblichere Steigerung ergiebt sich

Von fernerer Bedeutung war für den reichs ländischen Verkehr die Einführung des Postpäckereidienste s. Im Januar 1871 begann die Post im Reichsland zunächst mit der Beförderung von Dienstpacketen; vom 10. Mai 1871 ab wur— den auch Privatpäckereien zwischen den an der Eisenbahn belegenen Orten zugelassen, und vom 1. Juli 1871 ab lonnte für alle Postanstalten ohne Ausnahme der vollständige Fahr— postbetrieb, welcher bekanntlich bei der französischen Verwal⸗ tung nicht besteht, zugelassen werden. Bis Ende 1871 waren 666 0936 Packete mit und ohne Werthangabe durch die Posten in Elsaß⸗-Lothringen befördert; 1879 betrug die gleichartige Zahl 2954 854 Stück, und nach den Ergebnissen des ersten Halbjahres 1880 ist für das laufende . eine weitere Stei⸗ gerung auf mehr als 31! Million Packete zu erwarten.

In Betreff des Zeitun gswesens ist zu erwähnen, daß, während früher für die Zeitungsbezieher ein umständliches un— mittelbares Benehmen mit den Verlegern oder bestimmten Kommissionären erforderlich war, jetzt jede Postanstalt Bestel⸗ lungen auf sämmtliche deutsche und ausländische Zeitungen und Zeitschriften entgegennimmt. Es sind durch die Post⸗ anstalten im Reichslande an einzelnen Zeitungsn ummern im Vertriebswege befördert; 1872: 2994 263, 1879 dagegen: 5513 631. Von den in Elsaß⸗-Lothringen selbst erschienenen Zeitungen und Zeitschriften sind durch die Post abgesetzt wor⸗ den, und zwar 1871: von 29 in der Zeitungs⸗Preisliste auf⸗ geführten Zeitungen: 6046 Exemplare, 1879: von 60 Zeitun⸗ gen 41 311 Exemplare.

Die Zahl der aufgegebenen Telegramme hat betragen: 1871 161 161 the, w e . Stück.

Die Gesammtzahl aller bearbeiteten Telegramme be⸗ zifferte sich im Jahre 1879 für Elsaß-Lothringen auf 1086467, Stück (aufgegeben 327 127, angekommen 350 486, Durchgang 358 854 Stück.

Die etatsmäßigen Einnahmen der Postanstalten in Elsaß-Lochringen haben im Etatsjahre 1879/80 betragen; 301839 6, die etatsmäßigen Ausgaben 3 3965 285 c⸗ Für die Beurtheilung des Posterträgnisses im Reichsland ge⸗ währen diese Zahlen jedoch insofern kein sicheres Bild, als nach dem bei der Reichspost bestehenden Rechnungsverfahren die Einnahmen und Ausgaben nicht bezirksweise dergestalt genau abgegrenzt werden können, daß sie sich mit den Lei⸗ stungen innerhalb des Bezirks vollständig decken. Abgesehen von der Aufttahme neuer Versendungsgegen⸗ stände in den Postbetrieb und der oben erwähnten sehr erheb— lichen Vermehrung der Post- und Telegraphenanstalten sowie der Beförderungsgelegenheiten sind den Bewohnern des Reichs— landes auf dem Gebiete des Post- und Telegraphenwesens noch eine Reihe anderweiter Erleichterungen gewährt worden. Dahin gehören z. B.: 1) die erhebliche Kerabsetzung des Briefportos durch Ermäßigung der Sätze, Erhöhung des einfachen Briefgewichts von 10 auf 15 Gramm und Beseitigung der Gewichtsstufen bis auf zwei. (Gegenwärtig kostet ein 150 gr schwerer ge— wöhnlicher Brief auf alle Entfernungen; innerhalb Deutsch⸗ lands frankirt 20 , unfrankirt 30 3, innerhalb Frankreichs dagegen; frankirt 1 Franken 50 Cent. und ur e nthl 3 Fran⸗ ken.) 2) Erweiterung der ersten Gewichtsstufe für Drucksachen von 40 auf 50 gr und entsprechende Abänderung der Pro— gression. 3) Herabsetzung der Gebühren für die Uebermitte— lung baarer Beträge durch die Post. Ermäßigung bei einer Postanweisung im Betrage von 100 Franken um 75 Centimen von 1 Franken auf 20 R), dabei Zulassung schriftlicher Mit⸗ theilungen auf dem Abschnitt. 4) Beseitigung der Werth⸗ grenzen für Geldbriefe (früher höchstens 2600 Franken). 5) Wesentliche Beschränkung des Postzwang es; nament— lich Wegfall des Postzwanges für unverschossene Briefe bezw. schriftliche Mittheilungen und für Geschäftsanzeigen (Cirku— lare ꝛc) 6) Wegfall des Zwanges, die kleinen Werthgegen— stände (valeurs cotées) im Postbureau unter Beisein des Post⸗ vorstehers zu verpacken. Y) Einführung der Eilb e stel⸗ lung im Orte und nach dem Landbezirke der Postanstalten S) Ein⸗ richtung des Verfahrens der Zustellung gegen Behändigungs⸗ schein. 9) Einführung der Bücherzettel und Zulassung von Drucksachen zur Versendung als außerordentliche Zeitungs⸗ beilagen. 10 Ermäßigung der Durchschnittsbezahlung für Telegramme. (

Der Gesammt-Personalbestandlder Post- und Tele⸗ graphie betrug, und zwar: a. im El saß: Ende 1871 425 Beamte, darunter 63 Elsaß⸗Lothringer 15 Proz., 555 Unter⸗ beamte, darunter 461 Elsaß⸗Lothringer 86 Proz.; Ende August 1880 554 Beamte, darunter 162 Elsaß⸗Lothringer 29,2 Proz., 702 Unterheamte, darunter 617 Elsaß⸗Lothringer 88 Proz.; b. in Deut sch-Lothringen:; Ende 1871 232 Beamte, darunter 20 Elsaß⸗Lothringer 9 Proz.; 346 Unterbeamte, darunter 232 Elsaß⸗-Lothringer 67 Proz.; Ende August 1880 291 Beamte, darunter 73 Elsaß⸗Lothringer 25 Proz., 382 Unterbeamte, darunter 279 Elsaß⸗Lothringer 73 Proz.

Diß k der Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphenverwaltung: Kaiser⸗Wilhelm⸗Stiftung, Postarmen⸗ kasse, Lebensversicherungen, Spar- und Vorschußvereine, Klei⸗ derkassen, haben auf Elsaß- Lothringen gleichmäßige Aus— dehnung erhalten. Von der Gesammtzahl der im Post⸗ und Telegraphendienste beschäftigten Personen (1929) gehören 1507 dem betreffenden Spar⸗ und Vorschußverein für Post⸗ und Telegraphenbeamte an, und zwar dem Straßburger Verein 1909, demjenigen in Metz 498 Personen. An Spar— beträgen sind im Jahre 1379 eingezahlt: 80 472, 18 6. Das Gesammtvermögen der Mitglieder beider Vereine bezifferte sich

147 Beamte und 121 Unterbeamte) sind Lebensversiche⸗ * ngen in der Gesammthöhe von 791 100 66 durch Ver⸗ mittelung der Ober⸗Postdirektionen in Straßburg und Metz

abgeschlossen.

In den Kreisen der eingeborenen Elsaß⸗Lothringer zeigt sich

gegenüber der deutschen Post und Telegraphie nirgends Zurück⸗ haltung; im Gegentheil pflegen in den verschiedensten Theilen des Reichslandes, unmittelbar aus den Reihen der Bevölke⸗ rung, Ansichten und Wünsche dargelegt zu werden, welche ein reges Interesse an den bestehenden Verkehrseinrichtungen und

zugleich das Bestreben bekunden, an deren weiterem Ausbau 1 Arcen Antheil zu nehmen. Diesem Intexesse der Landesangehörigen, sowie insbesondere auch der verständniß⸗ vollen Mitwirkung, welche die Leitung der Post⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung Seitens der altdeutschen Beamten gefunden hat, deren Geist und Händen die schwierige Aufgabe der ersten Bereitung des Bodens mit anvertraut war, sind die vorstehend dargelegten Ergebnisse hauptsächtlich zu verdanken.

Stiehlt Jemand seinen Eltern oder einem anderen An⸗ gehörigen eine Sache, in deren Besitz der Angehörige durch einen gegen eine dritte fremde Person verübten Diebstahl oder durch eine sonstige strafbare Handlung gelangt ist, so ist nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 29. Mai d. J., die Strafverfolgung des Ersteren nicht von einem Strafantrage des unmittelbar bestohlenen Ange—

hörigen abhängig.

Die richterlichen Mitglieder des Schwur— gerichts werden nach §. 83, Abs. 2 des deutschen Gerichts⸗ verfassungsgesetzes von dem Präsidenten des Landgerichts aus der Zahl der Mitglieder des letztern genommen. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, J. Strafsenat, durch Erkenntniß vom 20. Mai d, J. ausgesprochen, daß die Zuziehung eines zur Aushülfe beim Landgericht in gesetz licher Weise berufenen Amtsrichters als Beisitzer des Schwur— gerichts statthaft ist.

Die Stellung eines Exekutionsantrages und die exe⸗ kutivische Beitreibung der Schuldsumme unter Verschwei— gung, daß dieselbe im Laufe des Prozesses gezahlt worden war, in der Absicht, einen rechtswidrigen Vermögens⸗ vortheil sich zu verschaffen, ist nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts III. Strafsenat, vom 22. Mai d. J. als Be⸗ trug zu bestrafen.

Der Königlich dänische Gesandte von Quaade ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Führung der gesandt⸗ schaftlichen Geschäfte wieder übernommen.

Der italienische Ober-Telegraphen⸗-Inspektor Cav. Dagnino ist zum Studium der hiesigen Telegrapheneinrich⸗ tungen, insbesondere auch des Fernsprechbetriebes und der Rohr— post hier eingetroffen.

Sachsen. Dresden, 11. September. Nach den heute beendeten Manövern der kombinirten 1. Infanterie⸗Division Nr. 23, welchen der König am 9, 10, und 11. d. M, bei⸗ gewohnt hat, sind Ihre Majestäten von der Königlichen Villa zu Strehlen heute Nachmittag in das Hoflager nach Pillnitz zurückgekehrt.

Baden. Karlsruhe, 9. September. Die heutige Geburtstagsfeier des Großherzogs wurde hier, wie im ganzen badischen Lande, in freudiger Stimmung festlich begangen. 101 Kanonenschüsse und Choralmusik vom Thurme der Stadtkirche begrüßten den Tag, die Stadt prangte in reichem Flaggenschmucke und Festgottesdienste fanden in den hiesigen Kirchen statt. Bei dem sehr besuchten Festmahle im Gartensaale des Museums, welchem die hier anwesenden Mitglieder des Großherzoglichen Staats⸗ Ministeriums, die am Großherzoglichen Hofe akkreditirten diplomatischen Vertreter Preußens, Oesterreich⸗Ungarns, Ruß⸗ lands und Englands, eine größere Anzahl Offiziere, viele höhere Beamte 2c. anwohnten, hielt der Staats⸗-Minister Turban eine auf die Feier des Tages bezügliche Ansprache, welche bei der Festversammlung innigen Anklang fand, der in wiederholten stürmischen Lebehochrufen auf den Groß— herzog den herzlichsten Ausdruck erhielt.

Sachsen· Weimar ⸗Eisenach. Eisenach, 10. Sep⸗ tember. (G. 3.) Heute reist die Großherzogin nach Heinrichsau, wird nach einem slürzeren Aufenthalt daselbst nach Wien reisen, und zu den Tauffeierlichkeiten der Prin⸗ zessin im Haag sein. Seit Mitte Juli haben die Hohen Herr⸗ schaften ihr Hoflager in Wilhelmsthal aufgeschlagen, das nunmehr von dem Großherzog nach der Warthurg verlegt werden wird, sobald derselbe aus dem Seebad zurückgekehrt ist.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 11. September. Die Erzherzoge Albrecht, Wilhelm und Rainer, sind aus Galizien in Wien angekommen. Auch der. Minister des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern, Freiherr von Hamer le, der Kriegs⸗Minister Graf Bylgndt, sowie der Landesvertheidigungs-⸗Minister GM. Graf Welsersheimb sind nach Wien zurückgekehrt. . .

Prag, 11. September. (W. T. B) Der Kronprinz Rudolf ist heute Abend 11 Uhr nach Berlin abgereist. ö

Lemberg, 10. September. Die „Gazeta Narodowa begrüßt den Kajisser bei dem Besuch Lembergs als Haupt⸗ stadt des ruthenischen Galiziens, schreiht die allgemeine Be⸗ geisterung lediglich der Güte und Gerechtigkeitsliebe des Mongrchen zu und sagt vorher, daß trotz der Verschieden⸗ artigkeit der hiesigen Bevölkerung der Empfang von einheit⸗ licher und ehrfurchtsvoller Begeisterung sein werde. An De⸗ monstrationen oder Pitten werde nicht gedacht. Die Haupt⸗ stadt prangt im Festschmuck. Der Fremdenzufluß ist kolossal.

11. September. Der Kaiser ist heute hier ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhofe von dem Landtags— marschall, bei der am Eingang der Stadt errichteten Ehren⸗ Pforte vom Stadt-Präsidenten, der zugleich die Schlüssel der Stadt überreichte, mit einer Huldigungsansprache begrüßt worden. Der Kaiser beantwortete die Ansprache mit dem Ausdruck des Dankes für die allseitigen Aeußerungen der Liebe und Anhänglichkeit, die ihm zu Theil geworden, und hielt darauf unter Glockengeläute und Ehrensalven und unter enthusiastischen Kundgebungen der Bevölkerung seinen Einzug in * Stadt.

Ende 1879 auf 242 637,88 Den Postkleiderkassen

2576566 im Jahre 1879. Auch die Einrichtung der Post⸗

sind 1033 Unterbeamte beigetreten. Für 268 Personen

ber. (A. C.) Die Frage, ob Kandahar von England an⸗

Großbritannien und Irland. London, 10. Septem⸗

nektirt werden soll oder nicht, wird in der Tagespresse noch immer lebhaft erörtert. General Lieutenant Kaye, ein Mit⸗ glied des indischen Raths, spricht sich in einem an den „Standard“ gerichteten Schreiben gegen eine dauernde Be— setzung von Kandahar aus. Nachdem er auseinandergesetzt, daß England zur Annexion der Stadt moralisch nicht berech⸗ tigt sei, bemerkt er, Kandahar könne niemals als ein Punkt der indischen Grenze betrachtet werden. Auch bekämpft er das Argument, daß Indien Gefahr von Herat aus drohe. Die Russen hätten in Turkestan ein ganz anderes Werk vor sich als die Engländer einst in Indien. Er bezweifelt auch, daß der Distrikt sich mit der englischen Herrschaft zufrieden geben würde. Schließlich empfiehlt er, wenn der neue Emir seinen Thron befestigt habe, ihm zu gestatten, Kandahar dem übrigen Afghanistan einzuverleiben. . Großherzog von Hessen-Darmstadt wird in Kurzem der Königi ne in Balmoral einen Besuch abstatten. Derselbe wird wahrscheinlich von seinen Töchtern begleitet Jein. und einige Zeit im Buckinghampalaste weilen, ehe er die Reise nach Schottland antritt. M. Forster, der Staats⸗ sekretär für Irland, beabsichtigt einen beträchtlichen Theil des Herbstes und Winters in Irland zuzubringen, um die dortigen Zustände sorgfältig zu studiren. Lord Lyons, der britische Botschafter in Paris, ist hier angekommen. Zur Feier des Jahrestages der Krönung des Kaisers von Rußland gab Fürst Lobanoff am Mittwoch Abend im russischen Bot⸗ schaftshotel ein Diner, bei welchem der Großfürst Kön stan⸗ tin, Mr. Gladstone, der griechische Gesandte M. Condostavlos, Admiral Popoff und das Personal der russischen Votschaft zugegen waren. Earl Granville und andere Mitglieder des Kabinets, die ebenfalls Einladungen erhalten hatten, waren am Erscheinen verhindert. In Glasgow ist die russische Besatzung für die daselbst gebaute neue Jacht des Czaren, die „Livadia“, bestehend aus 187 Mann einschließlich der Offiziere, eingetroffen. Nach gänzlicher Vollendung der Jacht wird dieselbe unter dem Befehle des Großfürsten Konstaäntin nach der Krim in See gehen. Simla, 12. September. (W. T. B) In Herat ist ein Aufstand ausgebrochen; der Gouverneur von Herat wurde ermordet. Ayub Khan hat mit seinen ersten Offi⸗ zieren und einigen Hundert Reitern auf dem Wege nach Herat Zamindwar passirt. X. 13. September. Nach einem amtlichen Telegramme aus Simla vom 12. d. ist eine englische Brigade, bei welcher sich auch General Roberts befand, am 8. d. von Kandahar nach Kill a⸗A bdulla abmarschirt. Die Generale Stewaärts und Roberts haben das Großkreuz des Bathordens erhalten. General Roberts ist zum Oberstkommandirenden der Madras⸗ Armee worden. Aus Kandahar meldet der Spezialkorrespondent des . . 6 . ö Als ich hier gestern mit General Phayre anlangte, gewährte die Stadt ein äußerst trauriges Bild. *. ich. . die Läden geschlossen und nur hier und da sah man einen Einwohner. Die Stadt schien thatsächlich nur unsere Truppen zu beherbergen. Heute ist indeß eine außerordentliche Veränderung eingetreten. Die Bevölkerung strömt aus allen Richtungen herbei und die Stadt füllt sich schnell mit ihren alten Einwohnern. Die Bazars öffnen sich und Lebensmittel aller Art werden aus der Umgegend hereingebracht, wo sie zum großen Theil während der Dauer der Belagerung verheim⸗ licht worden. Mit einem Wort, Kandahar nimmt wieder fein ge— wöhnliches Aus fehen an. Mit nur wenigen Ausnahmen finden die Einwohner ihr Eigenthum vor, wie sie es verlassen haben. Einige HYäuser die von ihren Besitzern verlassen wurden, sind während der Belagerung gevlündert worden; aber es werden wenige Beschwerden laut und die Leute sind angenehm überrascht über den Zustand, in welchem sie ihr Besitzthum wiederfinden. Es ist jetzt augenscheinlich, daß es Ayub Khan ganz und gar mißlang, im westlichen Afghanistan einen allgemeinen Aufstand ins Werk zu setzen. Seine Emissäre durchstreiften das ganze Land, sie beschworen das Volk, sich zu er⸗ heben und die Ungläubigen zu vertilzen, aber das einzige Refultat war, daß sich Fanatiker und das schlechte Gesindel aus den Dörfern um ihre Standarten scharten. Unzweifelhaft haben keine allgemeine Zusammenrottungen von. Stämmen stattgefunden, ähnlich den— jenigen. in der Umgegend im Dezember vorigen Jahres. Der Verlust des Feindes an Todten muß sehr bedeutend gewesen sein, da die britischen Patronillen noch fortwährend auf Leichen stoßen. Die Wirkung des Sieges auf die Haltung der Bevölkerung ist eine sehr bedeutende gewesen und ist selbst in dem Betragen der niederen KLlassen der städtischen Bevölkerung bemerkbar, die heute mit unsern Truppen fraternisiren und unß nicht mehr die finsteren verschlossenen Gesichter zu zeigen wagen, an die wir gewohnt waren. Wie ver— lautet, setzt Apub seine Ffucht nach Herat ohne Aufenthalt fort; von den Russen jedoch, die sich nach den wiederholten Meldungen aus Eingeborenenquellen in Ayubs Lager befunden haben sollen, hört man durchaus gar nichts.“ ; TCapstadt, 8. September. schützen sind im Basutolande Maseru ein Lager bezogen.

. ; Paris, 10. September. Freycinet weilt, nachdem er von der Reise nach Spaa ab⸗ gekommen, zum Kurgebrauche in Bagners de Luchon und wird in einer Woche in Paris erwartet. Vor dem 20. . Ml wird kein Ministerrath abgehalten werden. Auch Mr. Gambetta hat sich soeben auf eine von Paris entferntere Villeggiatur be⸗ geben. Das Transportschiff, L' Annamite“ wird am 23. September mit für die Tonkine xpedition bestimmten , . ö abgehen. Der die Levantedivision imandirende Contreadmiral de Pritzbuer befi ; noch vor Tunis. ,

11. September. Fraktion

Die berittenen Cap— eingerückt und haben bei

Frankreich. (F. C) Mr. de

ber. (W. T. B.) Der Präsident der der republikanischen Linken, Deve s, lehnt in seiner Antwort auf das Schreiben des Vize⸗Präsdenten der republikanischen Linken, Guichard, das Verlangen der sofortigen Einberufung einer Parteiversamm⸗ lung, um sich gegen die Politik des Ministeriums be— züglich der Kongregationen auszusprechen, ab. Deves erklärt, daß die Partei keineswegs ihre eigene Verant— wortlichkeit an Stelle derjenigen der Regierung treten lassen solle. Die Regierung habe den Willen der Nation, welcher durch das Votum? der Kammer zum Ausdruck gelangt, sei, zu entsprechen. Die Kammern würden nach ihrem Zusammentritt ein wohl überlegtes Urtheil über die definitiven Handlungen des Kabinets fällen. Gegenwärtig müßten sich die Mitglieder der Partei darauf beschränken, dem Kabinete ihre individuellen Ansichten mitzutheilen.

12. September. Der „Français“ bestätigt, daß nun— mehr alle Kongregationen his auf eine sich der Dekla⸗ ration angeschlossen haben. Der „Temps“ bemerkt gegen⸗ über den Journalen der Nechten, daß die Haltung Frankreichs in der orientalischen Frage eine ebenso kluge wie reser⸗ virte sei und die friedliebenden Absichten der Republik er⸗

Republik, mit ihren Spanien. Ma Türkei. Kon st

cignos an Monten

Sultan die von den

gemachten Ausgaben werde.

greifen, habe er eine wendig gehalten und

lingen werde, eine be

zum Präsidenten des

Tage vertagt, da die

Bedingung verzichten friedlich und sörmlich Aus Ragus

welche diese verlassen

Zurücklassung einiger abgewiesen.

negriner mit 8 Kan in Bewegung gesetzt

begegnen. Dulcigno werde am 1

Einberufung der Sk in Aussicht genommen

tember. (Pol. Corr.)

erhalten haben.

(6. T. B.)

comité durch zulegen,

könne, um, abgesehen Eisenbahnstrecke,

zu verhelfen.

Asien. China

als je geworden seien.

warten. Ein Korrespo auftragt worden, umz

haben dürfte.

zu haben;

mit Chung How

dies möglicherweise

Afrika. Egypt Budget zur Veröffen wie die „A. C.“ me

gegeben. Es tischen Pfunden.

,

irgend einen Ausfall in bei Seite setzte.

ziehen, aber diese macht, die hauptsächlich

die Bodensteuer, die Sal unterzogen worden.

lfennen lasse. Es läge nur im offenkundigen Interesse der

der Pflege der inneren Angelegenheiten Königin ist von einer Tochter entbunden worden.

Nach hier vorliegender Meldung hat von ihm einberufenen Versammlung der Notabeln vo n Dul⸗ eilg no Letzteren die Nothwendigkeit der Ausanwortun g Du l⸗

12. September. genommen, und Said Pascha ist tan zum Premier⸗-Minister ernannt worden. Said Pascha gerichteten Hat sagt der Sultan, Ernstes der Lage und der Dringlichkeit,

Er setze in Said Pascha das Vertrauen,

gen zu erzielen. Assim Pascha ist zum Minifler der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten ernannt worden,

Minister, Kigm il Pascha zum Unterrichts-Minister und Nazif Pascha zum Minister der Eokafs.

Nach einer Meldung des „Neuterschen Bureau“ KLonstantinopel wäre die Flotten demonstratidn auf einige

der Pforte und die Schwierigkeiten bei der Uebergabe Dulcignos an Montenegro berücksichtigen wollten.

Die „Pol. Corr.“ meldet aus London: Kabinet erhielt eine Mittheilung des negro, wonach derselbe auf Dinosch und Gruda unter der

11. September: Türkische reguläre Truppen besetzten unweit Dul cigno einige Positionen albanesischer Freiwilliger ͤ hatten. Als die Albanefen zurückkehrten, um ihre Positionen wieder einzunehmen,

12. September.

Gerüchtweise heißt es, die formelle

Serbien. Belgrad, 10. September.

Rußland und Polen. St.

an der Flottendemonstration designirte russische Es— cadre Landungstruppen an Bord führe, ist unbe— gründet. Die dem russischen Escadre⸗Kommandanten Contre⸗ Admiral Kremer ertheilten Instruktionen sind identisch mit jenen, welche die Escad re⸗Kommandanten der

Telegramm des Ministers des Innern aus chem es heißt: Der Kaiser befahl gestern, dem den Finanz⸗Minister die Frage zur Prüfung vor⸗ r; auf welchem Wege ungesäumt Theiles der sibirischen Eisenbahn zwischen Tju— men uno Jekaterinburg in

ihnstr der Bevölkerung des durch die Mißernte gelitten hat, zu einer

. Der „North China Herald“ vom 27. Juli meldet, daß den letzten Nachrichten zufolge die poli⸗ tischen Angelegenheiten in der Hauptstadt verwickelter

Umlauf, Oberst Gordon sei instruirt worden, in Chefu zu verbleiben, um wichtige Mittheilungen Sir Th. Wade's abzu⸗

sich fest vorgenommen hatte, den Chinesen von einem Kriege mit Rußland abzurathen, was folgten Politik übereinstimmt. Die geänderten Reisedispositionen des Obersten lassen indessen auf unerwartete Zwischenfälle schließen. Ein weiterer unerwarteter Entfernung Li Hung Mungs dürfte eingewendet werden, daß er sich im Besitze der Schlüssel des Reichs befinde und seine Seine Gegner werfen aller verausgabten Summen China nicht kriegsbereit gemacht auch wird ihm nachgesagt, in geheimem Verkehr e gestanden zu haben. Denkschrift soll dem Throne überreicht worden sein und dürfte zu seinem Sturze beitragen.

holders“ in London bringt, das in Gemäßheit des Liqui⸗ dationsgesetzes vom 17.

Pfunde, die Ausgaben auf 8 319 292 egyptische Pfunde an⸗ verbleibt sonach ein Ueberschuß von 242 336 egyp⸗ m. Die Ausgaben umfassen 681 486 für den an die Pforte zu entrichtenden Tribut, 3 799 262 fd. Verzinsun 3 833544 Pfd. Sterl. für die Verwaltung. schließt, wie ein Memorandum erläutert, die Summe von 209 000 Pfd. Sterl. in sich, mission im Einverständniß

In dem Einnahme⸗Budget figuriren die Ge⸗

sammtbeträge, welche die

ohne die Schwierigkeiten

Maßregel hat die

Summe zur 6 wa. welcher Defizits nothwendig ge⸗ ie

Nachbarn im Frieden zu leben und sich zu widmen.

drid, 12. September. (W. T. B.) Die

antinopel, 11. September. (W. T. B.) Riza Pascha in einer

egro dargelegt und mitgetheilt, daß der Führern für die Befestigung Dulcignos aus seinen eigenen Mitteln zurückerstatten

Kadri Pascha hat seine Entlass ung an seiner Stelle vom Sul⸗ In einem an Angesichts des . Maßregeln zu er— Veränderung ini Ministerium für noth⸗ Kadri Pascha seines Amtes enthoben. scha 3 daß es ihm ge⸗ friedigende Lösung der schwebenden Fra⸗

Ser ver Pascha Staatsraths, Ra if Pascha zum ir r gn

aus

Botschafter der Mächte den guten Willen

Das englische Fürsten von Mönte—

würde, daß ihm die Pforte Dul eig no übergäbe.

a, meldet das „W. T. B.“:

wurden sie unter Verwundeter von den türkischen Truppen

Wie verlautet, sollen 6000 Monte—⸗ onen in der Richtung gegen Duleig no werden, um etwaigem Widerstande zu Uebergabe von 5. d. M. erfolgen.

(P. C.) Die k ist erst sür den Spätherbst

h it. Petersburg, 11. Sep— Die Nachricht, daß die zur Theilnahnie

anderen Mächte Der „Regierungsbote“ veröffentlicht ein Livadia, in wel⸗ Minister⸗ der Bau eines in Angriff genommen werden von der ökonomischen Wichtigkeit dieser Wolgagebiets, welche verdienstlichen Arbeit

In Tientsin war das Gerücht im ndent meldet sogar, der Oberst sei be⸗ ukehren, was kaum denkbar ist, da er ganz mit der von Sir Th. Wade be— Zwischenfall ist die beabsichtigte vom vizeköniglichen Amte. Es

Entfernung ernstliche Folgen

ihm jedoch vor, trotz

Eine diesbezügliche

en. Der „Council of Foreign Bond—

Juli abgeänderte egyptische tlichung. Die Gesammteinkünfte sind, ldet, darin auf 8 561 622 egyptische Pfd. Sterl.

und Der Ueberschuß

der Staatsschuld

welche die Liquidations⸗Kom⸗ mit der egyptischen Regierung für 1 der Zahlung der Steuern für 18860

Steuerzahler zu beschaffen haben, der Eintreibung in Betracht zu Beiseitesetzung einer

aus jenen Steuern entstehen, die, wie zsteuer u. A,, wichtigen Veränderungen

Nr. 46 de; Amtsblatts des Reichs ⸗Postamts“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 9. September 18830. Ver⸗ ein fachte Bezettelung der Packete im Verkehr zwischen dem Reichs⸗ Postgebiete, Bayern und Württemberg. Vom 1. September 18586: Eröffnung der Cisenbahnstrecke Bocholt Winters wyk.

Statistische Nachrichten.

Nach dem Centralblatt für die gesammte Unterrichte⸗Ver⸗ waltung! waren an den 9 preu ßischen Unidversitä ten, der Akademie zu Münfter und dem Lyceum zu Brauns berg im Sommer⸗ semester 1579 9146 Dozenten (E60 ordentliche Professoren, 8 Honorar⸗ Professoren, 216 außerordentliche Professoren, 252 Privatdozenten) angestellt (davon 2165 in Berlin, 59 in Bonn, 103 Breslau, 114 Göttingen, 60 Greifswald, 85 Halle, 63 Kiel, 85 Königsberg, 1 Marburg, 50 Münster, 10 Braunsberg), außerdem 14 Lektoren für Sprach⸗, landwirthschaftlichen u. . w. Unterricht und 35 Lehrer für den Unterricht in Stenographie, Musik, Zeichnen u. s. w. Die Zahl der immatrikulirten Studirenben betrug im genannten Semester I663 (8448 Preußen und 1215 Nichtpreußen), außerdem waren 1729 Personen zum Besuch der Vorlcsfungen berechtigt, so daß im Ganzen 11 39 an den Vorlesungen Theil nahmen. Davon ent⸗ fielen auf Berlin 4463 (28386 Immatrikulirte und 1577 andere), Bonn 1078 (1040 4 38), Breslau 1251 (1233 * 8), Göttingen 1063 (1031. 4. 12). Greifswald os (956 4 1) Hall ine (1040 4 24), Kiel 313 (266 4 47, Königsberg 715 ( 7 O7 4 8), Narburg 544 (637 4 7), Münster 286 (282 4 4), Brauusberg 26 Immatr. ) Der evangelisch theologischen Fakultät gehörten 877 (S3 Preußen, 94. Nichtpreußen) an, der katholisch⸗theologischen 278 (22 16, der juristifchen 2396 (2160 4 236), der medizinischen 1613 (1376 4 257), der philosophischen 4499 (5867 4 632).

Der Abgang am Ende des Wintersemesters 1878—– 75 hatte 2661, der Zugang im Sommersemester 18795 2764 Immatrikulirte betragen Von den immatrikulirten 8448 Preußen waren heimisch in der Provinz Ostpreußen 751, Westpreußen 449, Brandenburg 1087, Pommern 570, Posen 5iß, Schlesien 12357, Sachsen 850, Sh letwig · Sol stein 229, Hannover 699, Westfalen 625, Hessen⸗Nassau 378, in der Rheinprovinz 10625, Hohenzollern 12. Von den 1215 immatrikulirten Nicht yceußen waren 833 Angehörige von Reichs—= ländern, 26 Desterreicher, eisleithanischer Länder, 255 Angehörige anderer europäischen, 101 solcher außereuropäischer Staaten (S5 aus Amerika, H aus Asien, 5 aus Afrika, 2 aus Austrasfen)¶

(Allg. Corr.) Den amtlichen Mineral Statistiken zu⸗ folge wurden im Vereinigten Königreiche von Gro zbritannien und Irland im abgelaufenen Jahre 14379 735 * 14 665 t Jinnerʒ, 51 032 t Kupfererz, 5 877: Bleierz, 22199 t Zinkerz, 20 275 t Schwefelkies, 27 t Silbererz und 525 g50 t Mineralien verschiedener Art, wie Schieferthon, Gips, Marienglas u. s. w. ge⸗ wonnen. Der Gesammtwerth der in 18795 gewonnenen Mineralien . ö 7135 gte veranschlagt. Der Ertrag der Stein⸗ hlengewinnung stellte sich in 1879 3 92 787 873 in i864. ö .

Kunst, Wiffenschaft und Literatur.

Ba hnpolizei⸗ Reglement für die Eisenbahnen Deut schlands vom 4. Januar 1875, 2. Auflage mit Be⸗ rücksichtigung der mittelst Bekanntmachung des Reichs kanzlers rom 12. Juni 1878 am 1. Juli 1878 in Kraft getretenen Abände⸗ rungen des Bahn- Pol izeireglements für die Eisenbahnen Deutsch⸗ landẽ. Berlin 1880. R. v. Deckers Verlag, Marquardt u. Schenck. 2 Bg. kl. 8. geh. Preis O, 50 υσω In dem vorliegenden Reglement finden sich die den Zustand, die Unterhaltung und Bewachung der Bahnen, der Betriebsmittel und die Handhabung des Betriebes be— treffenden Bestimmungen sowie die speziell für das Publikum und , der Bahnpolizei ꝛc. ergangenenen Anordnungen auf⸗ . Die reichs gesetzlichen

Bestimmungen über die Au sbil dung und Prüfungen der Apotheker und Apo⸗ thekergehülfen. Nebst einem Anhange, enthaltend die darauf bezůglichen preußischen Ministerial verfügungen. Berlin 1880. R. von Deckers Verlag, Marquardt u. Schenck. 2 Bg. gr. 8. geh. Preis O. 40 MS. Das obige Heftchen enthält sämmtliche in den letzten 5 Jahren ergangenen, sich auf die Prüfung der Apotheker beziehen⸗ den gesetzlichen Bestimmungen und administratioen Erlaffe nebst einem Sachregister und kann demnach den Fachkreisen zur leichten Orientirung in den die Vorbereitung zu den pharmazeutischen Exa⸗ minas betreffenden Fragen empfohlen werden. . Auerbach giebt unter dem Titel: Deutsche il lustrirte Volks bücher (Karlsruhe, A. Bielefelds Hofbuch⸗ handlung) eine Sammlung von mehr als 100 seiner neueren, theil⸗ weise noch ungedruckten und älteren Erzählungen heraus, die durch ihre frische Darstellung und die Fülle tiefen Gemüths, welches aus ihnen spricht, unterstutzt durch den reichen Bilderschmuck von der Hand der ersten deuischen Künstler und einen äußerst billigen Preis einen weiten xeser kreis finden wird. Die vorliegen de erste Lieferung enthält: Gellerts letzte Weih⸗ nachten, eine tiesinnige Erzaͤhlung mit 10 Bildern von Ludwig Richter; Die Gesellschafterin, wie sie sein soll, kurze Novelle mit 3 Illust rationen von Prof. Paul Thumann, und Adam und Eva auf dem landwirthschaftlichen Feste, eine Dorfgeschichte mit 6 reizen⸗ den Bildern von Thumann. Der Preis des auch in Paxpier und Druck sauber gusgestatteten Buchs, welchez auf ca. 50 Lieferungen berechnet ist, stellt sich für die Lieferung auf 30 3. Von dem Werke: Die Erde und ihr organischesLeben. Von Klein und Thom 8. (W. Speemann in Stuttgart), erschien soeben Lfrg. 21 bis 23. Dieselben bringen an Text den Schluß des Kaxitels über Erdbeben; ferner die Beobachtungen über die innere Erdwärme; die vulkanischen Erscheinungen; Hypothesen über den Ursprung des Vulkanismus; geographische Verbreitung der Vulkane; ebemalige Vulkane 2c. sowie endlich den Anfang des Abschnittes: Die Lufthülle. Diese neuesten Hefte sind gleich den früheren mit zahlreichen Abbildungen im Text geschmückt und enthalten ferner je ein Vollbild, und zwar: Daß todte Meer (frg. 21); die Ladrone⸗ Inseln (Lfrg. 22) und Zusammensturz eines Eisberges in Lfrg. 23. Das gediegene geographische Haustbu ch kann wiederholt aufs Beste empfohlen werden. (¶I. C) Es ist beschlossen worden, das Standbild Sir Rowland Hills in der City auf dem Platze vor der Böörse (Royal Exchange) aufzustellen. e . Glou cester wurde am 7. ds. das 157. Musi kfe st der drei vexeinigten Chöre von Woxrcester, Hereford und Gloucester mit einer Aufführung von Mendelssohns „Elias“ in der Kathedrale der Stadt eröffnet. Abends fand in' der Shire Hall ein klassisches Konzert statt, dessen Programm eine neue Kan—= tate von H. Holmes. betitelt „Ohristmas Day“, eine Reihe von Scenen aus Shelley's „Prometheus Unbounde, in Musik gesetzt von C. H. Parry, ein Psalm von Leo und ein „Stabat Mater von Pa= lestrina umfaßte.

Land⸗ und Forstwirthschaft. (H. Corr) Bericht über die Ernte und den Stand der Kulturgewächse. Aus dem Landdrostei⸗ Bezirk Osnabrück. 7. Sep⸗ tember. Dem drohenden Unheil, eine Mißerntè von der Hauytfrucht hiesiger Gegend, der Kartoffel, erwarten zu müssen, weil die Krank— heit, welche schon den bedeutendsten Theil der Frühkartoffeln er⸗ griffen hatte, sich auch auf die Herbsttartoffeln warf, aber sichtlich durch die dauernd heiße und trockene Witterung aufgehalten wurde, ist zum Glück Halt geboten. In den letzten vier Wochen hat die Krankheit keine Fortschritte machen können, dagegen ist bei ausreichen⸗ der Feuchtigkeit des Bodens die nöthige Entwickelung der Knollen vor sich gegangen, und sie gehen ihrer Reife entgegen. Auf schwerem

Boden, dessen Oberfläche hart geworden, ift das Autgraben ber Kar—

toffeln schwierig geworden; überhaupt haben die noch stehenden Früchte durch die Hitze und Dire hin und wieder Schaden gelitten. Eine Neubestellung der Roggenäcker wird erst ror sich gehen können, wenn der Boden wieder feucht geworden ist, welches bald der Fall

sein wird, weil seit vorgestern der ersehnte Regen mit leichten Ge⸗