1880 / 219 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Sep 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Ertrag wie in 1879 liefern. In Alabama erwartet man eine minder gute Ernte, in Louisiana, Arkansas und Mississippi eine viel schlechtere als im Vorjahre. Ein Gleiches gilt von Süd Carolina./ Das w war zur Zeit des Datums der Berichte fast allenthalben un— ünstig.

z Washington, 16. September. (W. T. B.) Der Bericht des landwirthschaftlichen Bureaus, betreffend die Weizenernte pro September, weist nach, daß der Durchschnittstand der Ernte Mo beträgt gegen g2o / im Jahre 1879 und gegen 870/ im Jahre 1878, diese Schätzung ist indeß keine definitive, da der Bericht noch nicht vollständig ist.

Gewerbe und Sande.

Nürnberg, 14. September. (Hopfenmarkt⸗Bericht von Leopold Held.) Bei einer Zufuhr von ca. 1800 Ballen Hopfen entwicelte sich beute am Markte sehr libhaftes Geschäft. Die Lager sind fast vollständig geräumt. Die Exporteure kauften zwar den größten Theil der Abladungen, erzwangen aber in Folge großen Angebots einen Preisnachlaß für Exportwaare. Prima und gute Mittelhopfen behielten ihren letzten Preis. Die Noftrungen lauten: Marktwaare prima 65 75 4½, mittel 50 0 16, gering 40 50 ½; Aischgründer prima 79 89 M, mittel 55— 65 „e, gering 45 55 ½; (Elsässer prima 70-0 , mittel 55 S5 , gering 45—- 55 S½; Hallertauer, Posener, Württemberger und Badische prima 90 - 110 S, mittel 710 - 85 1, gering 50 60 4.

Die New-⸗-JYJorker Hdls.-Itg.“ äußert sich in ihrem vom 3. d. M. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Bezüglich der allgemeinen Geschäftslage ist zu bemerken, daß sich mit dem Vor— rücken der Saison ein weit stärkerer Konsumtionsbedarf geltend macht als um diese Zeit vorigen Jahres, dagegen der dieswöchentliche Exporthandel den gehegten Erwartungen nicht entsprochen und ge⸗ ringere Thätigkeit als bisher entwickelt hat. Es ift dies hauptsäch⸗ lich den zu niedrig limitirten neuen Kaufordres für unsere leitenden Produkte zuzuschreiben. Die Spekulation hält sich auf fast allen Ge— bieten in sehr engen Schranken. Von den Erträgen unserer Ernten ist zu wiederholen, daß dieselben, soweit sie eingeheimst sind, die höchsten Schätzungen erreichen oder übersteigen. Tabak aus nahmsweise, dürfte quantitativ hinter dem Durchschnittsertrag zurückbleiben, sich dagegen durch vorzügliche Qualität auszeichnen. Das Geschäft am Waaren“ und Produktenmarkt blieb ruhig. Die günstigeren Berichte über den Ernteausfall in Europa hatten entschiedene Baisse am hiesigen Brodstoffmarkt zur Folge. Der Frachtenmarkt war sowohl für Getreide wie andere Produkte matter und wurden für volle Getreideladungen im Ganzen nur 18 Fahrzeuge gechartert. Bau m- wol le in disponibler Waare verfolgte bei mäßig lebhaftem Begehr Sei⸗ tens ein heimischer Spinner eine weichende Preistendenz. In Rio⸗Kaffee nahm das Geschäft einen verhältnißmäßig ruhigen Verlauf; westindische Sorten waren ziemlich animirt, ostindische dagegen still. Der Markt für Schmalz, Schweinefleisch und Speck hielt sich fest, Rindfleisch war für Export beachtet und höher. Der Hopfenmarkt verharrte in flauer Haltung. In raff. Petroleum waren Umsätze, bei 4 C. höheren und sehr festen Preisen, beschränkt. Harz zog unter dem Einfluß eines guten Begehrs für Platzkonsum, namentlich für die gewöhnlichen und mittleren Sorten, eine Kleinigkeit an. Für Terpentinöl wurde ein weiterer Avanz etablirt. In fremden Manufakturwaaren war das Geschäft befriedigender. Der Im⸗ port fremder Webstoffe betrug während der heute beendeten Woche 2719297 Doll. gegen 2560 471 Doll. in der Parallelwoche des

Voriahres. Verkehrs⸗Anstalten.

Pest, 16. September. (W. T. B) Das Kommunikations— Ministerium hat die Tunnelarbeiten auf der Eisenbahnlintie Pest⸗Semlin der Stuttgarter Firma Heinrich und Reinhold Cleß als den billigsten Offerenten übertragen.

Trie st, 16. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Miner va“ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Berlin, 17. September 1880.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen. (Aus dem Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen.) (Schluß.) Cassel. II. Königliches Museum.

Da den verschiedenen Sammlungen des Königlichen Museums theilweis schon in diesem Jahre, theilweis in etwa drei Jahren räumliche Verlegung berorsteht, so haben alle Anschaffungen und Verausgabungen det Etatsjahres 1879/80 nur mit Bezug 'auf die neu bevorstehenden Andordnungen stattfinden können. Im laufenden Jahre bereitöß werden die Sammlungen der kleinen Kunstwerke der mittleren und neueren Zeit in den Unterstock des neuen Gemälde⸗ galeriegebäudes übersiedeln, um dort mit den bislang in Wilhelms böhe aufgestellten Porzellanen vereinigt, eine Fkunstaewerbliche Sammlung zu bilden. Ein nicht unbedeutender Theil der Fondö mußte für die Vorbereitungen zu diesen Neu— aufstellungen, insbesondere für die Neubeschaffung von Schränken, reservirt werden. In demselben Unterstock soll die Sammlung von Gipsabgüssen nach Skulpturen des Mittel— alters und der Neuzeit aufgestellt werden, und so mußte sie zu diesem Zwecke aus ihren kleinen Anfängen zu solcher Ausdehnung entwickelt werden, daß sie gleich bei der bevorstehenden Eröffnung im Sommer dieses Jahres den weiten ihr zugewiesenen Räumen entsprechend, wenigstens die Haupterscheinungen dieser Kun stepoche 29 Augen führte, ohne die Empfindung der Lücken zu stark werden zu lassen.

So werden von den Italienern: Giov. Pisano, Ghiberti, Bru— nellesco, Donatello, Luea della Robbia, Benedetto da Majano, An⸗ drea del Verrocchio, Mino da Fiesole, Giovanni da Bologna, Ros⸗ sellini, Matteo Civitale mit je ein bis drei Werken, Michelange o bereits mit acht Hauptwerken vertreten sein; von den Veutschen: Adam Kraft, S. Schon hofer, Veit Stoß, P. Labenwolff mit ein bis drei Werken, P. Vischer bereits mit mehreren großen Hauptwerken, während, zugleich die Zahl der anonymen charakteristischen Monumente nicht unbedeutend ist. Hierzu kommt ein schon vor⸗ handener Bestand von Werken moderner hessischer Künstler.

Desgleichen mußte bei den, räumlich wie auch im Etat noch immer mit den Kunstsammlungen verbundenen Naturaliensammlungen manche Aufwendung gemacht werden, um den Konservationszustand für die bevorstehende Umsiedelung nach und nach zu verbessern. Andere Anschaffungen, die den Lehrzwecken eines Provinzial⸗Mußfeums ent⸗ sprechen, wie die des Mainzer Tropäums zur Veranschaulichung der römischen Bewaffnung, verlangten auch ihren Antheil an den Fonds, so daß die Vermehrung der Originaliensammlungen nur sehr gering sein konnte.

Erworben wurden folgende Gegenstände:

a. Sammlung der antiken Bronzen:

Kleiner Hermes,

Eine der kleinen bekannten nackten Figürchen mit dem Finger am Munde,

Kleiner Adler, Kopf einer Nadel von schöner Arbeit und Patina,

b: Kunstgewerbliche Sammlungen:

Vergoldeter kurhessischer Kammerherrnschlüssel; durch Augtausch.

165 Stück modern⸗egvyptische Thonwaaren; durch Geschenk.

o. Prähistorische Sammlungen:

Bronzener Celt aus dem Oldenburgischen,

Sehr schöne Feuerftein-Lanzenspitze und

Feuersteinbeil; beides angeblich aus Schleswig⸗

Gelegenheitgz⸗ kauf.

Gelegenheits⸗ kauf aus Holstein ober Jätkand, älterem

Privatbesitz.

Perlkette aus einem fränkischen Grabe, Bronzene Fibel aus Langensalza,

Bruchstücke eines Bronzearmbandes aus Netra.

Bronzene Schelle aus Niederhone. . ;

Bruchstücke alter Thongefäße aus der Nähe von Eschwege alles als Fundstücke hessischen Bodens planmäßig angekauft.

Hierzu kommen aus eigenen Ausgrabungen, die für das Etats jahr 1879,89 zur Zeit der Abfassung dieses Berichts noch nicht ab— geschlossen sind und über die nach ihrem Abschluß in den Schriften des Vereins für hessische Geschichte ein genauer Bericht gegeben werden wird, bis jetzt:

Eine Sammlung interessanter Scherben und Knochen aus einem muthmaßlich bei Gilsa früher vorhandenen, aber durch die Kultur fast beseitigten Urnenfeld.

Einige wohlerhaltene Thongefäße und einige Reste solcher, zwei bronzene Nadeln, 19 und 37 em lang, mit knopfförmigem Kopf, zwei det gleichen mit doppel spiralförmigem Kopf, zwei mit radförmigem Kopf, davon einer etwas reicher, ein Brustgehängestück von Bronze mit Oese, fünf verschiedene, verzierte und unverzierte Armringe von Bronze, sämmtliche Gegenstände aus Hügelgräbern bei Ober- und Unter Bimbach im Fuldaischen.

Münzen:

Neben fortlaufender geringfügiger Ergänzung der Sammlung hessischer Münzen, 445 Stück Bracteaten und zwar 414 von drei verschiedenen Aebten von Hertfeld und 31 thüringisch ⸗-dynastische, deren Publikation durch einen Spezialisten, den Kreisgerichts Sekretär Stern in den Schriften des Vereins für hessische Geschichte beab— sichtigt und bereits vorbereitet ist. und welche sich großentbeils zum Austausch an andere Museen verwerthen lassen werden aus einem früheren Münzfund im Hünfeldischen.

e. Ethnographische Sammlungen:

Eine vollständige japanische Rüstung.

Der Katalog der antiken Bronzen, Terracotten, Gemmen, Mar⸗ morwerke, wird erst nach Durchführung der neuen räumlichen Dis- positionen, also nicht vor dem Herbst dieses Jahres gin können.

inder.

Staedel sches In stitut.

Seit der Eröffnung des neuen Gebäudes bis zum Ende des

Jahres 1876 fanden folgende Vermehrungen der Sammlungen stait: J. Gemälde. ;

Schon vor der Uebersiedelung sind erworben, aber erst seit der neuen Aufstellung dem Publikum zugänglich gemacht worden:

Peter Paul Rubens: Ein Satyr und drei Nymphen wer⸗ den durch ein Gewitter in Schrecken versetzt. Skizze. (Kat. 130). Leinw, h. C47, br. , 60. Geschenk des Herrn Jean Nos du Fay 1878.

Arnold Houbraken: Bildniß eines Herrn Rudolph von Loen zum Eichlerhof in Frankfurt a. M. Bez. „Houbraken“ (Kat. 22). Holz, h. 0,42, br. 0,4. Geschenk des Hrn. Joh. Friedrich Koch. 1878.

Hans Baldung Grün oder Grien. Die himmlische und die irdische Liebe. Die irdische Liebe sitzt rechts nackt auf einem Ziegenbock, mit erhobener linker Hand eine Glasvase haltend, in welcher ein kleiner Teufel und auf welcher ein Paradiesapfel liegt. Amor, eine Fackel haltend, zieht das Ende eines weißen Gewandes von ihr weg, mit dem sich die ebenfalls nackte himmlische Liebe ver— hüllen zu wollen scheint (Kat. 73). Bez. Monogr. 1523. Holz, h. G65, br. O46. Gekauft von Giovanni Morelli in Mailand 1878. Das Bild sftammt aus Rom.

Domenico Quaglio: Ansicht der Stadt Frankfurt a. M. von Westen aus gesehen, mit der Brücke und den Quaig. Bez. „D. Quaglio fee. 1532. (Kat. 410). Leinwand, h. 656, br. 076. Geschenk der Erben der Frau Claudine von Arnim 1878.

Lucas Cranach der Aeltere: Nackte stehende Frau nach links gewendet, einen Schleier vor sich haltend. Ein reich mit Gold durchwirktes Häubchen auf dem Kopf, ein Perlenhalsband um den Hals und ein an einer goldenen Schnur hängendes Kreuz auf der Brust. Bez. Monogramm 1532 (Kat. 88). Holz, h. G37, br. 0, 35. Geschenk des Herrn Moritz Gontard 1818.

Jan van der Heijde: Landschaft an einem Dorfausgang. Ein Bauer zu Pferde fragt einen Eseltreiber nach dem Weg. Bez. Monogramm (Kat. 289). Holz, h. O, 25, br. 0.31. Die Figuren find von Lingelbach. Gekauft in der Versteigerung E. Hardy in Frank— furt a. M. 1878.

Emanuel Murant oder Meuron: Landschaft mit Ruinen. An eine im Mittelgrunde liegende Burgruine lehnt sich eine Bauern⸗ wohnung, ror welcher eine Frau mit einem Spinnrocken steht. Ihr gegenüber spricht ein alter Mann mit einem auf dem Rasen sitzen den Fischhändler. Bez „F. M.“ (Kat. 263). Holz, h. O, 59, br. G53. Gekauft in der Versteigerung E. Hardy; früher in der Sammlung des Dr. med. Karl Haubold in Leipzig.

Lucas van Uden: Landschaft mit weidenden Pferden. Im Vordergrunde ein Bach, an welchem eine Frau Wasser schöpft; eine andere, eine Kanne auf dem Kovf, schreitet dem Bache zu; auf der Landstraße mehrere heimkehrende Schnitterinnen (Kat. 141). Lein— wand, h. O40. br. G59. Gekauft in der Versteigerung E. Hardy in Frankfurt a. M. 1878.

Nach der Eröffnung des Neubaues sind erworben:

Pie ter de Hooch (de Hoogh, Hooge): In der Mitte eines großen, mit Gemälden, grünen Stühlen und schwarz und weißem Marmorfußboden ausgestatteten Zimmers sitzt eine Dame im Profil nach rechts, etwas vom Rücken gesehen an einem Schreibtisch und blättert in Papieren. Hinter ihr ein Windspiel. Im Hintergrunde links Blick in ein Kabinet, in welchem ein von hinten gesehener Mann beschäftigt ist. Bej. „P. De Hoogh“ (Kat. 217). Leinwand, h: O8, br. 1,0. Au der Sammlung der Madame Blane in Paris. Radirt im Katalog Blane von Ad. Lalauze.

Johann Heinrich Roos: Brustbild eines Mannes, nach rechts gewendet. Lebensgröße. Bez. J. H. Roos pinxit 1680. Aetat. 62 (Kat. 346). Leinwand, h. 9, 82, br. 0,50. Oval. Geschenk der Frau Th. Ba— ronin von Villani, geb. von Lukaesich, aus dem Nachlasse des Herrn Major von Lukgesich 1579. Früher in der Sammlung der Frau von Groote in Frankfurt a. M.

Franz Brentano: Kostümbild. Eine vornehme junge Dame, in reichem altdeutschen Kostüm, schreitet eine Marmortreppe herab; ein Windspiel ihr zur Seite. Bez. F. Brentano 1879. Leinwand, h. 2,11, br. 1,37. Geschenk der Famllie des Künstlers.

II. Plastische Gegenstände.

1878 erworben:

W. Schwind: Büste des Malers Philipp Veit, Marmor. (Kat. 138.) Bez. Monogramm. Von der Administration bei dem

Künstler bestellt. 1878.

A. Donn dorf. Büste des Malers Julius Schnorr von Carolsfeld. Gips. (Kat. 136.) Geschenk des Hrn. Friedrich Hoff. 1878.

J. G. Kaupert: Büste des Malers Jakob Becker. Marmor. (Kat. 135.) Geschenk des Hrn. Dr. Eugen Lucius bei Gelegenheit der Eröffnung des neuen Galeriebaues am 13. November 1875.

1879 erworben:

Junge knieende Frau, hinter welcher, auf deren Hals gelehnt, ein Knabe steht. Slizze von Albert Thorwaldsen. Geschenk der Frau A. L. Koch, geb. von St. George 1879.

Die vier lateinischen Kirchenväter. Büsten an dem von Riemen schneider 1498 erbauten Hochaltar in St. Kilian zu Heilbronn. Gips abgüsse.

Kreuztragender Christus und eine Gruppe klagender Frauen mit Marig und Veronica, Gipzabgüsse aus einer Kreuzschleppung Christi in gebranntem Thon in i, des Kreisrichters 4. D. Con—⸗ radi auf der Miltenburg in Miltenberg am Main. Die Gruppe stammt aug einer Dorfkirche am Rhein. Vergl. F. H. Müller, Beiträge, 1833, Fig. 7 u. 14. Geschenk des Herrn Kreisrichters a. D. Conradi 1879.

E. v. d. Launitz: Skizze zu einem Denkmal. (Gipsstatuette). Geschenk des Herrn Moritz Gontard 1879.

Gipgabguß des Hermes des Praxiteles aus Olympia. Gekauft von der Verwaltung der Königlichen Museen in Berlin.

X. Heuberger: Die Eltern der Frankfurter Schauspielerin Caroline Lindner. 1827. Zwei in gefärbtem Wachs boffirte Pre— daillons. Geschenk des Herrn Ober Postamts , Sekretaͤr a. B.

Rüppell. 1879. III. Handzeichnungen.

C. W. Pose: Zwölf Blatt Studien und Entwürfe. Geschenk der Erben des Künstlers. 1878.

J. F. Dielmann: 27 Blatt Anguarelle und Zeichnungen. Geschenk der Herren August und Franz Jügel. 1878.

E. v. Steinle: Geschichte des hell. Bartholomaeus. Kolo— rirter Karton für das von dem Städelschen Kunstinstitut in den Chor des Frankfurter Domes gestiftete Glasfenster.

J. N. Hoff: Kreuzabnahme von Paul Veronese. Zeichnung für den Kupferstich. Geschenk der Frau Elisabeth Hoff, geb. Scheurer 1879.

J. N. Hoff: Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christenthum. Bleistiftzeichnung nach Philipp Veits Fregco— gemälde. Geschenk der Frau Elisabeth Hoff, geb. Scheurer 1875.

J. Chr. Heerdt: Landschaft mit Ruine. Kohlenzeichnung. Ge—⸗ schenk der Frau Amalie Heerdt, geb. Binding, 1873.

K. v. Rottmann: Italienische Landschaft, im Hintergrunde das Meer, links eine große Ruine. Kolorirte Zeichnung. Geschenk des Herrn Moriz Gontard 1879.

IV. Kupferstiche, Radirungen, Lithographien,

Photographien ze.

Im Ganjen wurden in den beiden Jahren 1878 und 79 190 Blatt erworben.

V. Bücher und Kupferwerke.

Der Zuwachs dieser Abtheilung betrug in den beiden genaan— ten Jahren 54 Werke und 42 Kataloge, unter welchen hervorzu⸗ heben sind:

Du Cerceau, Les plus excellents Bastiments de France. Nouvelle Edition, Faris A. Lévy 1868. 2 Bde. Fol. Geschenk von Hrn. Dr. F. Schlemmer. 1878.

Letarouilly. Lo Vatican et la Bazilique de Saint-Pierre de Rome. Paris Morel 1878. G. Malß.

In die gestrige Notiz über neue Erwerbungen der National galerie hat sich ein Irrthum eingeschlichen, den wir hiermit be— richtigen. Die Malerin ODConnel, nicht blos der Geburt, sondern auch der Familie nach Berlinerin, erhielt den srischen Ramen erst durch ihre Verheirathung, nachdem sie, eine Schülerin des älteren Begas, bereits unter ihrem Geburtsnamen Miethe die Kunst aus— zuüben begonnen hatte.

(K. 3.). Bei einer vor kurzem im Albthal in der Nähe der Baumwollspinnerei Ettlingen vorgekommenen Stra ßenausbesserung wurde ein Theil der Fahrbahn der römischen Heerstraße, die von Ettlingen bis zur Wattsteig und von da über die Höhe von Reichenbach weiter zog, bloßgelegt. Man fand ein ebenes, nur für den Durchgang eines Fuhrwerks gut gefugtes Pflaster aus größeren, ungleich starken Felestücken, welche so gebettet waren, daß sie oben eine ebene Fläche von etwa 2 m Breite bildeten; auf dem Pflaster waren Geleiseeindrücke sichtbar.

Bremen, 18. September. Etwa 150 Strafanstalts beamte aus allen Theilen Deutschlands traten heute im Konvent— saale der neuen Börse hierselbst zu einem Kongresse zusammen. Dem vom Geheimen Rath Eckert (Freiburg i. B.) erstatteten Ge— schäftsbericht war zu entnehmen, daß der Verein deutscher Straf— anstalt beamten gegenwärtig 650 Mitglieder zählt. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Referat des Direktor Krohne (Rendsburg) über den Arbeitsbetrieb in den Strafanstalten. Die Versammlung nahm folgende Resolution an:

A. „Es ist als Prinzip auszusprechen, daß die Aufsicht und Lei—⸗ tung der Beschäftigung der Gefangenen an Privatpersonen nicht über lassen und ein unmittelbarer Verkehr der Arbeitgeber und ihrer Beauftragten mit den Gefangenen nicht gestattet werden darf.“

Bei der den Gefangenen auferlegten Arbeit sind folgende Grundsätze maßgebend:

1) Sie soll die Kräfte des Gefangenen entsprechend anspannen, aber nicht seine Gesundheit schädigen.

2) Sie soll die Individualität des Gefangenen berücksichtigen, sowie seinem Fortkommen nach der Entlassung dienlich sein.

3) Der Außenarbeit muß durch strenge Ueberwachung die Form der Unfreiheit gewahrt und die außenarbeitenden Sträflinge müssen dem Verkehr mit dem Publikum gänzlich entrückt werden.

4) Die Arbeit der Gefangenen ist unter Berücksichtigung der in den vorstehenden Thesen ausgesprochenen Grundsätze möglichst pro duktiv zu machen.

Pastor Scheffer (Boppard 4. R.) sprach hierauf über die Auf— hebung der Polizeiaufsicht, rücksichtlich welcher folgende Resolution angenommen wurde:

„Da die gesetzlichen Bestimmungen über die Polizeiaufsicht eine in ihren Wirkungen auf die Observaten nur sehr eingeschränkte Be—⸗ deutung haben und darum fast gegenstandslos geworden sind, auf der anderen Seite aber die Nothwendigkeit einer allseitig wirksamen Aus— übung derselben im wesentlichen Interesse der Sicherung der bürger— lichen Gesellschaft liegt, so spricht sich die Versammlung dahin aus, daß die Polizeiaufsicht nicht aufzuheben, sondern in ihrer schärferen Form herzustellen sei. Zugleich spricht sie jedoch auch die Ueber— zeugung aus, daß die Polizeibehörden bei Handhabung der Polizei— aufsicht Alles vermeiden werden, was den Observaten zur Erlangung eines ehrlichen Fortkommens hinderlich sein könnte.“

Der neunzehnte volkswirthschaftliche Kongreß wird vom 21. bis 24. Oktober 1880 in Berlin stattfinden. Die Taget⸗ ordnung des Kongresses ist wie folgt festgestellt: a. Entgegennahme etwaiger neuer Anträge von Mitgliedern, dergleichen statutenmäßig nur vor oder bei Eröffnung des Kongresses gestellt werden können. b. Berathungen über folgende Gegenstände: I. Der Handels vertrag mit Desterreich⸗Ungarn und internationale Zolleinigungen. Refe⸗ renten: Dr. Weigert (Berlin), Frhr. v. Kübeck (Wien), M. Brömel (Berlin). 11 Kolonisation und Auswanderung. Referenten: Dr. Kapp (Berlin), F. C. Philippson (Berlin). III. Die interngtionale Edelmetall · Bewegung. Referent: Dr. Hertzka (Wien). IV. Die Surtaxs d'entrepöt. Referent: Dr. Barth (Bremen). V. Revision der Hypothekenbank und Aktiengesetzgebung. Referenten: Dr. Basch (Berlin), Dr. Hecht (Mannheim). VI. Die Versorgung Europas mit Brot. Referenten; Dr. Barth (Bremen), W. Herbertz (Berlin), M. Brömel (Berlin). VII. Die Besteuerung des Kapitalumsatzes. Referenten: Dr. Alex. Meyer (Berlin), Br. Friedberg (Leipzig). VIII. Die gegenwärtige Lage der Eisenindustrie und die Zölle. Refe— rent: F. C Philippson (Berlin). c. Wahl der ständigen Deputation zur Geschäftsführung bis zum nächsten Kongreß von neun Mit— gliedern mit dem Rechte der Kooptation.

Kopenhagen, 16. September. (W T. B) Der Fluß“ dampfer „Braunschweig“ ist auf der Fahrt von Bremen nach Stettin in der Nordsee gesunken. Von der Bemannung hat eine Person ihren Tod in den Wellen gefunden, zwölf Personen wurden gerettet und in Skagen gelandet, von wo dieselben heute in Frede—⸗ rikshaven eingetroffen sind.

Im Belle⸗Allianece ⸗Theater veranstaltet die Kapelle des Königlich sächsischen Schützen Regiments Nr. 108 morgen (Sonn— abend) als letztes Extra ⸗Konzert einen ‚Wagner⸗ und Straußabend“.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

221.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag den J7. September

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Ya serate fär dea Dentschen Reichg⸗ n. Tanin.

Preuß. Htauts⸗nazeiger und dag Gent cal⸗- Handeltz⸗

register nl mut an: die Königliche Crypedielen Nen Nentschen Reich- Anzeigers and Königlich

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. Steckbriefe und nter achnngz-Sa che. Subhæastationen, Anusgebote, Vorladangen u. dergl.

Verloos nung, Amortisation, Zingzakhlang * X. 3. v. Von öffentlichen Papisren.

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Terkinfo, Ve rpachtangen, Submiszisnen ote.

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Anzeiger Irduntrielle Etabliaagementa, HehrRKen uud Groazhandel.

6. Joraehiedene Bekanntraachungen. 7. Iiterariache Anzeigen. ö. In der Börsen-

Inserate nehmen an die Annoncen⸗Grypedttionen bes In valldendant“, Mndelf Mosse, Saasenstein & Bogiez, G. L. Daube & Co., E. Schlatte, Büttner & inter, sowie alle übrigen größeren

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Farilieꝝ - Nachrichten. /

n ————— ee.

Steckbriefe und untersuchun gs Sachen.

Ladung. Nachstehende Militärpflichtige: 1) der Schuhmacher Ernst Gustav Gericke aus Dahme, ge⸗ boren den 18. Juni 1853, evangelisch, 7) der *. beiter Gottfried August Haase aus Bardenitz, ge⸗ boren den 11. Mai 1854, evangelisch, 3) der Kellner Friedrich Wilhelm Borelly aus Luckenwalde, gebo— ren den 6. April 1856, evangelisch, 4) der Karl Bamberger aus Mehlsdorf, geboren den 25. Februar 1866, evangelisch, 5) der Johann August Wilhelm Karl Hartwig aus Caputh, geboren am 3. Oktober 1857, evangelisch, 6) der Schiffer Simon Albert Hosse aus Lehnin, geboren am 12. September 1857, 7 der Knecht Johann Heinrich Wilke aus Reetzer⸗ hütten, geboren am 28. November 1857, 8 der Bar⸗ tholomäus August Einst aus Werder, geboren am 8. April 1857, katholisch, 9) der Otto Gottschalk aus Klepzig, geboren am 22. Juli 18659, 10) der Schneider Hermann Rudolf Schumann aus Baruth, geboren am 26. September 1855, evangelisch, 115 der Georg Gottlob Weidner aus Jüterbog, geboren am 5. Juli 1858, evangelisch, 12) der Max Perg! ment aus Luckenwalde, geboren am 26. , 1858, mosaisch, 13) der Gustav Adolf Grosse aus Jüterbog, geboren am 25. Oktober 1859, evan⸗ gelisch, deren Aufenthalt unbekannt ist, und welchen zur Last gelegt wird: in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebtet verlassen resp. nach erreichtem mili⸗ tärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Nr.! des Straf⸗Gesetzbuches, werden auf Anordnung der Königlichen Staatsanwaltschaft hierselbst auf den 10. Dezember 1880, Vormittags g Uhr, vor das Königliche Landgericht, Strafkammer hier, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge— schritten werden und werden die Angeklagten auf Grund der von den zuständigen Behörden abge⸗ gebenen, in dem 5. 472 der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung bezeichneten Erklärungen verurtheilt werden. Pots⸗ dam, den 1. Juli 18809. Sekretariat der König⸗ lichen Staatsanwaltschaft. J. A. Rathnow.

Der Reservist Bäcker Wilhelm Albert Peters, geboren am 18. September 1848 zu Genthin, dessen Aufenthalt unbekannt ist, wird beschuldigt, als be— urlaubter Reservist, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360. Nr. 3 des Strafgesetz⸗ buchs. Derselbe wird auf Anordnung des König— lichen Amtsgerichts hierselbst auf den 23. No⸗ vember 1389, Bormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam zur Haupt—⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben wird derselbe auf Grund der nach 5. 472 der Strasfprozeßordnung von dem Königlichen Be⸗ zirks Kommando des 2. Bataillons (Burg) 1. Magde⸗ burgischen Landwehr ⸗Regiments Nr. 26 vom 22. Juli 1889 zu Burg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Potsdam, den 17. August 1880. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheil. V.

21371 Nachbenannte Personen: I) der Fleischer Carl Fried. Aug. Rabehl aus Buckow, 2) der Arbeiter Ludwig Frantz aus Kehlen, 3) der Schneider Otto Emil Amelong aus Havelberg. 4) der Arbeiter Otto Julius Franz Haberland aus Bellinchen, 5) der Formgießer Gust. Carl Herrm. Niethe gen. Noack aus Dalldorf, 6) der Gürtler Heinr. Aug. Rob. Richter aus Berlin, deren letzter Aufenthalts—⸗ ort Strausberg war, werden beschuldigt, zu Nr. 1 und 2 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 3 bis 6 als Ersatzreservist erster Klasse ohne Erlaubniß aus⸗ gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Aus⸗ wanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 19. No⸗ vember 1880, Vormittags 96 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hlerselbst zur Hauptver—⸗ handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Regierung zu Potsdam ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Strausberg, den 13. August 1880. Alisch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

59879 2268! Oeffentliche Zustellung.

Nr. 29 526. Der Betriebsdirektor Philipp Schlatter in Mannheim, vertreten durch Rechte anwalt Dr. Rosenfeld von da, klagt gegen Friedrich Eisele, Kleidermacher von Mannheim, z. J. an un⸗ bekannten Orten abwesend, wegen eines Anspruchs aus Miethe vom Jahre 1878 mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 300 Mark nebst 5Hoͤsg Zins vom Klagezustellungstage an zu ver— urtheilen und das ergehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Mannheim Resp. J. zu dem auf

Mlttwoch, den 29. Dezember J. Is.

. Vormittags 10 Uhr,

bestimmten Termine.

Zum Zwecke der öffentlichen Zu tellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, den 13. September 1880. Der e wire, . Amtsgerichts: 0II.

Landgerichts zu Düsseldorf auf den

27. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Steinhäuser, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

95 —— 141. . lexssi! Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann C. S. Lemke zu Königsberg in Ostpr., Koggenstraße Nr. 4, vertreten durch den Justizrath Engelmann hier, klagt gegen den Kauf— mann Rudolf Schulz, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt ist, früher in Königsberg wohnhaft, wegen eines Darlehns von 300 MS aus der Privat⸗ Schuldurkunde vom 17. Januar 1878 mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 300 4 nebst 50 Zinsen vom 17. Januar 1878 ab zu verurtheilen und die Kosten dieses Rechtsstreits ein schließlich derjenigen für das besondere Arrestver⸗ fahren zu tragen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht XI. zu Königsberg, Zimmer Nr. 63, auf = den 29. November 1880, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Königsberg, den 11. September 1880.

Krulle, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts XI.

22695 Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Tischlermeister Caroline Kusche, geb. Gase, zu Oels, vertreten durch den Rechis—⸗ anwalt Tepfer daselbst, klagt gegen den Tischler⸗ meister Wilhelm Kusche, dessen Aufenthalt unbe⸗ kannt ist, wegen Ehescheidung mit dem An⸗— trage, das Band der Ehe der Partheien zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, denselben zu verurtheilen, an Klägerin den vierten Theil seines Vermögens herauszugeben und dem Beklagten die Kosten des Prozesses aufiuerlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Oels auf den 7. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Trogisch,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

wird

226831

Die Wittwe des Kaufmanns Adolph de Beauelair, Auguste, geb, Schwartz, dahier hat bebufs Löschung der auf ihrem in Cassel in der Frankfurterstraße Nr. 15 belegenen Grundvermögen ruhenden, im Grundbuche von Cassel, Artikel 187, Abtbeilung III. Nr. J eingetragenen Hypothek:

1800 Thaler an den Ober-⸗A1ppellationsgerichts⸗

Secretair Huth

mit der Behauptung, dieselbe sei längst bezahlt, be— antragt, gegen die unbekannten Erben des ausweiß⸗ lich der Bescheinigung des Oberbürgermeisters der Stadt Cassel vor ungefähr 40 Jahren verstorbenen eingetragenen Gläubigers das Aafgebotsverfahren einzuleiten; es werden daher alle diejenigen Per- sonen, welche Ansprüche an die erwähnte Forderung zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche spä— testens im Termin den 20. November d. J., Vormittags 10 Uhr, anzumelden, widrigenfalls das bezeichnete Pfandrecht gelöscht werden soll.

Alle weiteren Verfügungen werden nur durch An⸗ schlag am Gerichtäbrett veröffentlicht.

Cassel, am 8. September 1880.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung 1.

Kohlhepp.

är

*

,

Justellung und Ladung ö

in Sachen W. von Schilcher gegen Otto Fischbacher p. 4. mn.

Der K. Advokat Heinrich von Fischer in

von Schilcher in Dietramszell gegen Otko Fischba kirchen, nunmehr unbekannten? Klufenthalts, unterm 11. /13 ds.

München hat Namens des Gutsbesitzers Wilhelm cher, vormaligen Wirthschaftspächter in Holz=

Mts. Klage beim K. Landgerichte

München IJ. wegen Handelsforderung zu 1094 4 91 J erhoben mit dem Antrage: „Das K. Landgericht

München II. wolle den Otto Fischbacher verurtheilen, hieraus seit 1. d6. Mtz. zu bejahlen und die sämmtli

chen Streitskosten zu tragen,“

an den Kläger 1094 S 91 5 sammt 600 Zinsen in der Erwägung,

daß der Beklagte als vormaliger Pächter der dem Kläger gehörigen Gastwirthschaft zum Neuwirth Hs. Nr. 79 in Holzkirchen ron der ebenfalls im Eigenthum des Klägers stehenden Brauerei in Dietramszell die in der der Klage abschriftlich anliegenden Rechnung spezifizirten Bierquantitäten zu den beigesetzten Zeiten und bedungenen, eventuell angemessenen, gemäß Vereinbarung und Handelsübung sofort zahlbären Preisen geliefert erhielt, daß Beklagter abzüglich der von ihm geleisteten Zuhlungen zu 335 ½ 38 3 noch einen Rest von 1094 Hi 3 schulde, diese Schuld anerkannt und Zahlung versprochen habe, zu letzterer jedoch trotz Mahnung nicht zu bewegen sei. In dieser Klage wird Beklagter aufgefordert, einen bei dem obengenannten Prozeßgericht zugelaffenen Rechtfanwalt zu bestellen und wird Otto Fisch⸗ bacher zugleich zur Klagsverhandlung in die Sitzung des Kgl. Landgerichts München II., Civilkammer 1. vom Freitag, den 31. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, geladen.

Dieser Auszug des klägerischen Schriftstückes wird hiermit dem Otto Fischbacher, dessen Auf⸗

entbalt zur Zeit unbekannt ist, in Folge Gerichtsbeschlusses vom 13. 88. Mts.

P. O. öffentlich zugestellt. München, den 14. September 1880.

Gerichtsschreiberei des Kgl. HEanruckhkh en, Kgl. O

gemäß §. 187 der R. C.

Landgerichts München I. ber⸗Gerichtsschreiber. Kastner.

22696

Oeffentliche Zustellung. Die verehelichte Stellmacher Scholz, Henriette Pauline, ge— borene Gumprecht, früher zu Langenwaldau, jetzt Köchin in Havnau, vertreten durch den Rechts— anwalt Bieder in Haynau, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann, den Stellmacher Robert Scholz, zuletzt wohnhaft in Würtsch, Kreis Lüben, jetzt unbekannt abwesend, wegen unordentlicher Lebensart und Ver— sagung des Unterhalts, mit dem Antrage auf Ehe— scheidung, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Liegnitz auf den 7. Dezember 18869, Mittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge— dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Ausiug der Klage bekannt gemacht. Liegnitz, den 15. September 1889). PBrehyer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts i. V.

22688) Deffentliche Ladung.

Nr. 6729. Bürgermeister Ludwig Keim in Schweinberg, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Schumann dahier, klagt gegen Julius Segner von Steinbach, Amt Wertheim, zur Zeit an unbekannten Orten abwesend, auf Bezahlung von 487 nebst Hoso Zins vom 2. Februar 1878 aus Darlehen her— rührend und ladet denselben zur mündlichen Ver⸗— handlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer II. des Großhb. Landgerichts zu Mosbach

auf Montaß, den 20. Dezember I. Is., Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mosbach, den 13. September 1880.

Der Gerichtsschreiber des Großh. Landgerichts:

Dufner.

986938 , Aufgebot.

Auf Antrag des Gerichtsdieners Martens, Vor— mundes des Nachbenannten, werden der zweifellos vor dem Jahre 1806 geborene Geburtsort sowie Eltern unbekannt

Casper Hinrich Pries aus Nütschau, welcher seit vielen Jahren verschollen ist und für welchen hierselbst ein Vermögen von ca. 40 MS verwaltet wird, falls er noch am Leben sein sollte, eventuell dessen unbekannte Erben hierdurch aufgefordert, spätestens in dem hiemittelst auf den 22. Januar 1881, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine sich bei hiesigem Amtsgericht zu melden, widrigenfalls der obgenannte Pries wird für todt erklärt und es mit seinem Ver mögen gemäß den Vorschriften der Verordnung vom 9. November 1798 wird verhalten werden.

Oldesloe, den 15. September 1880.

Königliches Amtsgericht.

1 Aufgebot.

Der im Jahre 18654 nach Amerika ausgewanderte und seit mehr als 20 Jahren verschollene Söldners—⸗ sohn Jacob Burkardt von Freitags, Gemeinde Durach, wird auf Antrag seines Bruders Franz Burkardt von Marienberg aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine vom Dienstag, den 28. Juni 1881, Vorm. 8 Uhr, persönlich oder schriftlich bei dem Königl. bahr. Amtsgerichte Kempten sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde.

Die Erbbetbeiligten haben ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, wogegen alle Diejenigen, welche über das Leben des Jacob Burkardt Kunde geben können, Mittheilung hier⸗ über an das Gericht zu machen haben.

Kempten, am 11. September 188).

Königliches Amtsgericht. Schuster. Zur Beglaubigung. Der geschäftsl. Königl. Gerichtsschreiber. Simon Heide.

226 5 ö Aufgebot.

Der am 28. Juni 1879 zu Weiskirchen ver—

storbene Decan Johann Baptist Eckrich, geboren zu Klein⸗Auheim, hat durch Testamente vom 19. Juli 1860 und 24. Oktober 1872 u. A. den Johann Josepb Eckrich von Klein ⸗Auheim, Sohn des verstorbenen Nikolaus Eckrich von da, zum Erben eingesetzt. Da der Aufenthaltsort des Jo— hann Joseph Eckrich unbekannt ist, wird demfelben auf Antrag des Bevollmächtigten mehrerer Mit⸗ erben, Moses Grünbaum von Seligenstadt, aufge⸗ geben, spätestens in dem auf: Dienstag, den 9. November 1880, früh 9 Uhr, vorbestimmten Aufgebotstermine dahier Erklärung darüber abzugeben, ob er die ihm angetragene Erb⸗ schaft annehmen oder ausschlagen wolle, widrigen falls letzteres unterstellt und der Nachlaß denjenigen Erben allein, welche sich gemeldet haben, überlassen werden wird.

Seligenstadt, den 14. September 1880.

Großherzogliches Amtsgericht Seligenstadt. Kullmann.

82 : l- 2682! Her GClama.

Es ist der Antrag auf Todeserklärung des frü— heren Schankwirtbs Ernst Sthnlze aus Hohberg, von dessen Leben seit länger als 10 Jahren keine Nachrichten eingegangen, durch seinen bestellten Vor= mund, Hausbesitzer Ernst Ressel in Hohberg, gestellt worden.

Demzufolge werden der Schankwirth Ernst Schulze aus Hohberg und dessen unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, sich binnen neun Monaten bei dem unterzeichneten Gericht schriftlich oder persönlich und spätestens in dem auf den 20. Juni 1881, Vormittags 11 Uhr, in unserm Terminszimmer Nr. 17 anberaum ten Termine zu melden, widrigenfalls auf die Todes« erklärung des Ernst Schulje erkannt werden wird.

Lauban, den 13. September 1880.

Königliches Amtsgericht.

[22687 Edictalladung Verschollener.

Heinrich Diedrich Bolland aus Engeln, geb. am 10. Februar 1847 wird hierdurch aufgefordert. binnen Jahresfrist, spätestens aber am

Donnerstag, den 22. September 1881, Vormittags 10 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube sich zu melden, widrigen falls derselbe für todt erklärt und sein Vermögen seinem nächsten bekannten Erben überwiesen wer⸗ den soll.

Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des genannten Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung, auch für den Fall demnächstiger Todeserklärung etwaiger Erb- und Nachfolgeberechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche und zwar letztere unter der Verwarnung aufgefor⸗

dert, daß widrigenfalls bei der Ueberreichung des

Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll. Bruchhausen, den 25. August 1880. Königlich Preußisches Amtsgericht. Hartmann.

(22694 Nachstehender Auszug: In Sachen, das Aufgebot zur Verschollenheits⸗ erklärung des Adolf Karnstedt aus Wleder—⸗ muth betreffend, ist auf Antrag des Herrn Pastor smer. Carl Wilhelm Karnstedt, früher in Wiedermuth, jetzt in Zeitz, durch Verfügung des hiesigen Fürstlichen Amtsgerichts, Abth. II. vom 26. Aungust 1889 das Aufgebot er lassen, wird in Gemäßbeit der 8§. 187 und 825 der C. P. D. dem obengenannten Adolf Karnstedt hiermit offent⸗ lich zugestellt mit dem Bemerken, daß eine Präklusiv-⸗ frist des ꝛc. Karnstedt bis zum 12. Januar 1831 gesetzt worden ist. Ebeleben, den 9. September 1880. Der Gerichtsschreiber des Fürstl. Amtsgerichts das. Messing.

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