1880 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Oct 1880 18:00:01 GMT) scan diff

15. Dezember gehen den Kreisbehörden die Reinschrift⸗ Exemplare der k F. von denjenigen Gemeinden zu, welche die

ählpapiere von ihnen empfingen. Diese Listen sind schleunigst auf ihre Vollständigkeit zu prüfen und, nachdem Dies geschehen, bis längstens den 31. Dezember d. J. an das Königliche statistische Bureau zu senden.

83) Bis spätestens den 31. Dezember d. J. gehen den Kreis—⸗ behörden von den nämlichen Ortsbebörden die fämmtlichen übrigen Zählpapiere zu. Letztere sind gleichfalls auf Vollständigkeit sorg⸗ fältig zu prüfen. Etwaige Unvollständigkeiten sind, soweit erforder⸗ lich, durch örtliche Revisionen und bezw. Nachzählungen zu beseitigen.

6) Sobald diese Prüfung beendigt ist, sind fämmtliche Zähl⸗ papiere, sorgfältig nach Nummern, Zaͤhlbezirken und Gemeinden ge⸗ ordnet, nebst den unbenutzt gebliebenen Formularen, vom 1. Februar 1881 an zur unmittelbaren Absendung an Las Königliche statistische Bureau bereit zu halten. Den Zeitpunkt der Äbsendung wird letz⸗ teres bestimmen. Die Kisten, in welchen die Nebersendung der Zähl⸗ papiere erfolgte, sind zur Rücksendung derselben wieder zu benutzen und die Kisten sowohl als auch die Deckel und Schrauben deshalb bis dahin sorgfältig aufzubewahren.

D. Obliegenheiten der Königlichen Regierungen und Landdrosteien.

1) Die Regierungen, beziehungsweise die Landdrosteien, haben die instruktiongmäßige Ausführung der Zählung in ihrem Bezirke zu überwachen. Sie werden zu diesem Behufe fowohl für die In⸗ struirung der mit der Leitung und Ausführung der Volkszählung zu betrauenden Behörden in geeigneter Weife Sorge tragen, als auch

die vorbereitenden Arbeiten der Kreis⸗ weise der Zählkommissionen, selbst, soweit thunlich,

2) Die Vornahme der machung zur Kenntniß der

und die Besorgun

Bezirkseinwohner zu wirkung der selbständigen Ortseinwohner bei

Wichtigkeit der Zählung für die Staalsverwaltu

Die Regierungen, thunlichst darauf Bedacht Stand der ortsanwesenden

letz te Revisionsinstanz.

Berichtigungen und Ergänzungen zu veranlassen.

Ortsbehörden sind verpflichtet, die bezügl ichen

Pünktlichkeit und thunlichster Beschleunigung zu Berlin, den 30. August 1880.

Der Minister des Innern.

In Vertretung:

H. Hauptergebnisse der Zählung vom 1. Dezember 1880 für die

Gemeinde

im Kreis bzw. Amt

und Ortsbehörden, beziehungke⸗

an Ort und Stelle kontroliren. Zählung ist mittels öffentlicher Bekannt-

Bekanntmachung ist sowohl auf die in Aussicht genommene Mit⸗ der Austheilung, Aus⸗ füllung und Wiederein sammlung der Zählpapiere, als auch auf die

derung wissenschaftlicher und gemeinnütziger Zwecke hinzuwessen., Line an die Bevölkerung zu richtende Ansprache wird der Regierung Seitens des Königlichen statistischen Bureaus rechtzeitig zugehen. beziehungsweise die Landdrosteien, werden nehmen, daß Veranstaltungen, welche den Bevölkerung vorübergehend wesentlich ver⸗ ändern können, wie öffentliche Versammlungen und Feste, Jahrmärkte, Truppen ⸗Dislokationen u. s. w, zur Zeit der Zählung nicht stattfinden.

E. Das Königliche statistische Bureau in Berlin als

Das Königliche statistische Bureau hat die an dasselbe gesendeten Zäblpapiere einer Revision zu unterwerfen und die etwa erforderlichen Die Kreis⸗ oder

Starke.

g des Zäblgeschäfts

bringen. In dieser

ng und für die För⸗

Requisitionen mit erledigen.

J. Abschnitt: Zahl der

3 Personen

tungen /

Spalten⸗ Nummer

A. Einzel ⸗Haushaltungen. Mit 1 Person männl. Geschi. . . weibl. ö . / B. Familien ˖ Haushaltungen. Familien⸗Haushaltungen.. ; Migl leber derselßen Davon sind fremde Elemente und zwar: Dienstboten und andere Dienende Gewerbt und Arbeitsgehülfen . In Pflege oder Penston befind—⸗ I . J ö Schlafgänger .. Einquartierte Soldaten.

2, er

Zahl / der Personen

A. Alter und Geschlecht. m. w.

d e 1i: ./ 1 .

1877 1876 1875 1874 1873 1872 18371

1870 1869 1868 1867 1866

.

2.

3.

4.

5.

6.

ö.

8.

2. 10.

11

Zusammen 1850-187 Geboren: J

Zusammen 1870 - 1866 1865 —1861 1860-1851 1850-1841 1840-1831 1830-1821 1820-1811 1810-1801 1800-1791

1790 - 1781 . Personen ohne angegebenes und auch nicht zu ermittelndes Geburtsjahr ( .

Summe A.

* 2 2 . 2 2

B. Familienstand und Geschlecht.

Personen unter 15 Jahren über 15 Jahre . verheirathet verwittwet geschieden.

davon:

Summe B. .

Berlin, den

l II. Abschnitt; Bewoh

. 4

1 1

3. fizirende Anstalten

ͤ a6.

C. Oeffentliche Haushaltungen (Anstalten) für Beherbergung. für Heilung und Pflege.. für Erziehung und Unterricht rer, für Invaliden. und Alters versorgung für Armenpflege und Wohlthätigkeit für Korrekttons⸗ und Strafzwecke für militärische und Kriegsmarine⸗ zwecke aller Art . sonstige, unter 11 - 18 nicht zu klassi⸗

Gäste, Pfleg⸗ linge, Zög⸗ linge u. s. w.

w.

ͤ m. 533 2

Summe ner (Ortsanwesende).

C. Religionsbekenntniß. I. Christen: 33 Evangelische . 38. 39.

41. 42. 43. 44.

Römisch Katholische . Griechisch⸗Katholische. . Mitglieder freler Gemeinden Angehörige Religions gemeinschaften ).

45. II. Fsraeliten.

47. IIl. Bekenner anderer 48. IV. Ohne Religions angabe

anderer christlicher Zusammen Ghristen ‚—

Religionen

Zahl

der Personen

49. Summe 0.

D. Geburttort und Geburtsland.

Personen geboren:

50. in der Zählungsgemeinde

51. nicht in der Gemeinde,

kreise d

nicht im Kreise, aber in der Zählun

; d

58. nicht in der Zählungsprovinz, aber ,,,,

54. nicht im preußischen Staate, aber Deutschen Reiche

66.

56.

57.

52.

halb desselben Geburtsort unbekannt w . Summe D. . . E. Staatsangehörigkeit. 55. 60.

61.

n ,,, - Nicht Preußen, aber Reichsinländer ; Nicht ausländer. J Von unbekannter Staatsangehörigkeit .

aber im ʒahlungs⸗

nicht im Deutschen Reiche, sondern außer;

Reichsinländer, sondern Reichs

g8.

im

im

62. Summe B.

63. 64. 65. 66.

Personen. inn, . ; II. Taubstumme.

III. Blödsinnige . IV. Andere Geisteskranke

F. Körperliche und geistige Mängel einzelner

67. Summe b.

Königliches Statistisches Bureau.

(Au ßerdem liegen der Verfügung noch unausgefüllte Formulare A, B. und F. bei.)

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

. Thierarzt Georg Schneidemühl zu Halle a. S. ist, unter Anweisung seines Amtswohnsitzes in Kiel, zum

kommissarischen Kreis⸗Thierarzt des Kreises Ploen ernannt worden.

. Angekommen: Se. Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Pr. Lu⸗ eius, aus der Provinz Westpreußen.

Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.

Auf Grund des §. 12 des Reichsgesetzes gegen die ge— meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie ö 21. Oktober 1878 wird I,, zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das ohne ngabe des Verlegers oder Druckers

erschienene Flugblatt mit genossen!ö“ und der Unterschrift: 18. September 1880. Die gedachten Gesetzes Seitens behörde verboten worden ist.

Berlin, den 6. Oktober 1880.

Königliches Polizei⸗Präsidium.

von Madai.

der Ueberschrift: „Deutschland, Parteivertretung.“ nach 5. 11 des der unterzeichneten Landespolizei⸗

„Partei⸗ den

Bekanntmachung, Beschränkungen der Ein—

betreffend Verbote und fuhr über die Reichsgren

er ordnung,

V betreffend Schutzmaßregeln gegen die Rinderpest. Da amtlichen Nachrichten zufolge, außer in der Stabt Vorstadt Praga die Rinderpest

Warschau, auch in der ausgebrochen ist, finden wir uns veranlaßt, unter Aufhebung unserer Verordnun

1880 (Amtsblatt Stück 35) Folgendes zu verordnen:

ze.

g vom 28. August

L. Die Ein- und resp. Durchfuhr von S afen Russisch-Polen in den diesseitigen Bezirk i iner t

Il. Die Verladung von Schafen auf den Eisen bahn⸗ Stationen diesseitigen Bezirkes bleibt auch ferner nur ' ge— stattet, wenn der Verlader durch ein Attest der betreffenden . ge me n, Amtsvorsteher) nachweist, daß die Schafe mindestens drei Monate i sich hann; e,. an

. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Ma nah werden gemäß 58. 32, und 32387 des Deutschen ö buches und des Reichsgesetzes vom 21. Mai 1875 (Reichs⸗ 9 Seite 95) bestrast werden.

Oppeln, den 3. Oktober 1880. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern.

'

Aichtamtlich es Dentsches Si e ß ch.

Preußen. Berlin, 7. Oktober. Se. Majestät Kaiser und König begaben Sich, laut afin . W. T. B. aus Baden Baden, gestern Nachmittag mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin sowle der Prinzessin Victorin von Baden zu dem Armeerennen nach Iffezheim. Ihre Ma je stät die Kaiserin und Königin folgte später dorthin nach. Um 5 Uhr erfolgte die Rückfahrt Ihrer Majestãten nach Baden⸗Baden.

Se,. Königliche Hoheit der

r Prinz Friedrich der Nieder— lande ist gestern nach 35 ch ieder

Mainz abgereist.

Bei der zwangsweisen Entei nung von Ge— bäudetheilen, sei es auf Grund des k Expro⸗ priationsgesetzes vom Jahre 1874 oder auf Grund des Gesetzes vom Jahre 1875, betr. die Anlegung und Veränderung von Straßen und Plätzen in Städten und ländlichen Ortschaften, welches speziell die Enteignung von Grundstücken für Straßen⸗ anlagen und Veränderungen von Straßenfluchten behandelt kann, nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, II. Hülfz⸗ senats, vom 24. Juni d. J., der Eigenthümer des zu expro⸗ priirenden Gebäudetheiles verlangen, daß jedenfalls das ganze Gebäude nebst dem Areal, auf welchem es steht, gegen Ent⸗ schädigung übernommen werde, selbst wenn ein Theil dieses Areals im Zusammenhange mit dem nicht bebaut gewesenen Areal des Grundstückes ferner von dem Eigenthümer zweck mäßig benutzt werden könnte.

Der hiesige Königlich italienische Botschafter Graf Lgunay hat einen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit ist der Botschafts⸗Rath Ehevalier Tosi mit der Führung der Geschäfte beauftragt.

Der Königliche Gesandte am Königlich sächsischen Hofe Graf von Dönhoff, ist vom Urlaube nach Dresden ar,

gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über⸗ nommen.

Sachsen. Dresden, 7. Oktober. (Dr. Journ.) Der Köni g ist laut hier eingegangenem Telegranim heute von Eisenerʒ nach Ischl abgereist. Die nigin hat sich heute Nachmittag L Uhr über Brünn nach Wien begeben. Von dort gedenkt Ihre Majestät sich zu einem Besuche der Herzogin von Genug nach Stresa zu begeben.

Hessen. Darm stadt, 5. Oktober. Die Prinze sinnen Victoria und El isabeth sind heute Mittag 9 1 zessin El isabeth von Hessen, ältester Tochter des Landgrafen von Hessen, welche einige Tage hier zu Besuch verweilte, nach Philippsruhe abgereist.

Hesterreich⸗ungarn. Wien, 5. Oktober. Der Kaiser und der König Albert von Sachsen treffen, wie die . berichtet, am 5. d. von Ischl hier ein. König Albert kehrt noch an demselben Abend nach Dresden zurück. Die Dispositionen über die Reise des Kaisers nach Schlesien sind, wie die „Bud. Corr.“ erfährt, ge⸗ ändert worden. Mit Rücksicht auf, die Eröffnungs— feierlichkeiten der Delegationen beabsichtige der Kaiser bie Neise nach Schlesien entweder ein, zwei Tage früher oder einige Tage später als bisher festgestellt war, anzutreten. Die neuen Reisedispositionen seien aber noch nicht endgültig festgestellt, namentlich sei noch nicht entschieden, ob sich Se. Majestät direkt von Wien oder von Pest aus nach Schlesien begeben werde. Jedenfalls komme aber der Kaiser von Schlesien über Ruttek direkt nach Pest.

Ischl, 5. Oktober. Der Kaiser, König Albert von Sachsen, Kronprinz Rudolf und Prinz Leopold von Bayern treffen heute Abends hier zum viertägigen Jagd⸗

. 6.

ö tober. Erzherzog Josef befindet ich, wie der „Pest. L.“ meldet, bereits ganz ehre Die i mi. schmerzen sind in Folge des Gebrauchs der warmen Bäder wieder verschwunden. Bis zum 9., 10. d. M. bleibt der Erz⸗ herzog auf der Margarethen⸗Insel und begiebt sich sodann sammt Familie nach Alesuth.

Die Verhandlungen zwischen den Regierungen wegen Feststellung des Kriegsbudgets für das Jahr 1881 sind der „Budap. Corr.“ zufolge beendigt, und werden weitere Ministerkonferenzen nicht stattfinden. Das den Delegationen zu unterhreitende Mehrerforderniß für das Kriegsbudget wird sich auf circa 6,6 Mllionen belaufen.

= Die Hauptsummen des gestern im Abgeordnetenhause eingebrachten Voranschlages für das Jahr 1881 sind die folgenden; Ordentliche Ausgaben 268 533 198 Fl., transito⸗ rische Ausgaben und Investitionen 14 8043455 Fl., außer⸗ ordentliche gemeinsame Ausgaben vorläufig nach dem Voran— schlage für 1880 23526 130 Fl. Die ordentlichen Einnahmen sind mit 254 538 225 Fl., die transitorischen Einnahmen mit 3 876 488 Fl. veranschlagt. Demnach beträgt die Gesammt— summe der Ausgaben 287 180 096 Fl., die Gesammtsumme der Einnahmen 264 414 715 Fl., das Defizit 22 765 381 Fl.

Schweiz. Bern, 6. Oktober. Der „Bund“ meldet: Dem Vernehmen nach hat die Regierung gestern in ihrer Mehrheit beschlossen, bei dem am 41. d. zusammentretenden Großen Rathe die Vornahme einer kantonalen Verfas⸗

sungsrevision prinzipiell zu beantragen. Wahrscheinlich wird indeß die Angelegenheit erst in einer späteren Session

5

.

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zur Behandlung gelangen. Die von der Delegirtenversamm⸗ lung des bernischen Volksvereins seiner Zeit bestellte Kom— mission zur Ausarbeitung eines Revisionsvorschlages hat ein sehr detaillirtes Projekt ausgearbeitet. Das Comlté des kan— tonalen Volksvereins wird am nächsten Freitag Nachmittag zur weiteren Beschlußfassung in dieser Angelegenheit in Bern

zusammentreten.

Belgien. Brüssel, 7. Oktober. (W. T. B.) Der Gouverneur von Westflandern hat in einer gestern erlassenen Verfügung die Ausführung des Beschlusses des Bürgermeisters von Brügge, wonach der Ober-Polizei⸗

kommissar seines Amtes enthoben werden sollte, suspendirt.

Großbritannien und Irland. London, 5. Okto— ber. (Allg. Corr.) Sir Charles Dilke, der Unter ⸗Staats⸗ sekretär des Auswärtigen, war gestern zum ersten Mal seit feiner jüngsten Krankheit im Auswärtigen Amte beschäftigt.

Mr. Forster, der Staatssekretaͤr für Irland, kehrte gestern von London nach Dublin zurück.

Unter den Passagieren, die gestern an Bord des Dampfer „Pretoria“ vom Cap in Plymouth ankamen, befand sich auch Sir Bartle Frere nebst Familie.

Der Spezial-Korrespondent des „Standard“ graphirt aus Kandahar vom 4. d. M.:

Es ist endgültig beschlossen worden, eine Streitkraft nach dem Helmund zu senden. Dieselbe wird aus dem 63. Fuß Regiment, zwei Eingeborenen⸗-Infanterie⸗Regimentern, zwei Batterien Artillerie, einer Schwadron Laneiers und einem Eingeborenen Kavallerie Negiment bestehen und von General Wilkinson befehligt werden. Die Streitkraft wird einen Monat lang am Helmund verbleiben, um Proviant⸗ Vorräthe zu sammeln. Während der Monate Dezember, Januar und Februar werden sämmtliche Truppen hier konzentrirt Pleiben. Die Gencrgle Primrose, Burrows und Nuttall werden ihre Truppen auf deren Rückmarsch nach Indien begleiten. Hier behält General Phayre den Oberbefehl.“ .

Aus Chaman meldet eine Depesche der Daily News“ vom 4. d.:

Die Brigade unter Maecpherson ist hier angekommen. Im Allgemeinen herrscht Ruhe im Lande. Die Division des Generals Roberts soll bei ihrer Ankunft aufgelöst werden. Der General selber bricht am 6. November nach England auf. General Roß steht mit seinem Stabe in Quetta. Der Marsch Macgregors durch Marri und Atchakzai hat viel zur Herstellung der Ruhe beigetragen.“

Aus Kalkutta wird der „Times“ gemeldet:

Der vom verstorbenen Ma harafah von Jeypore ernannte Nachfolger ist officiell von der Regierung anerkannt und durch Major Bradford, den rizeköniglichen Agenten, in Rajputana in— stallirt worden. Der ganze Adel huldigte, und Major Bradford hielt eine Ansprache, in welcher er den verstorbenen Souverän rühmte und dem neuen Maharajah den Rath ertheilte, den Fußstapfen seines Vorgängers zu folgen.

Frankreich. Paris, 5. Oktober. (Fr. Corr.) Heute findet der Ministerrath statt, in welchem die letzten Be— schlüsse hinsichtlich der Ausführung der Dekreke vom 29. März gegen die Kongregationen gefaßt werden sollen. Der Minister des! Innern, Constans, ist gestern Abend zurückgekehrt.

Der Prinz Amadeus von Italien, Herzog von Aosta, ist heute früh mit zahlreichem Gefolge in Paris ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhofe von dem Personal der ita— lienischen Botschaft empfangen worden.

6. Oktober. (W. T. B.) Die Abendzeitungen äußern sich mißbilligend über die jüngste Note der Pforte, sprechen sich aber nichtsdestoweniger für eine reservirte Hal⸗ tung Frankreichs aus.

Italien. Rom, 2. Oktober. (W. 3tg.) Durch Dekret vom 3. Juni wurde auf Antrag des Ministers des Innern eine aus 21 Mitgliedern bestehende Kommission mit dem Auftrage ernannt, eine eingehende und detaillirte moralische, ökonomische und administrative Enquete über die from men Siftungen in Italien vorzunehmen, und dann einen Plan zu deren allgemeiner Reorganisirung in einem dem Zeitgeiste und den veränderten sozialen Verhältnissen ent— sprechenden Sinne zu studiren und auszuarbeiten. Erst am 30. September hielt diese Kommission ihre erste Sitzung ab; da aber blos 8 ,, von den 21 zugegen waren, so konnte sie sich nicht einmal konstituiren. Die nächste Einberufung der Kommission findet zwischen dem 20. und 23. d. M. statt.

Griechenland. Athen, 5. Oktober. (W. Pr.) Das im Auslande angekaufte Pferde material ist nunmehr vollzählig hier eingetroffen. Gegenwärtig werden die in den Jahren 1848 und 1849 Geborenen unter die Waffen gerufen.

Türkei. Die „Polit. Corresp.“ meldet unterm 6.: Die vereinigte europäische Flotte ankert theils in der Bucht von Teodo, theils langs der Küste von Bianca bis Gionovich. Der Erbprinz von Montenegro, Danilo Alexander, traf heute in Cattaro ein. Zwischen den Mächten finden zur Zeit Vomrhandlungen über die der Pforte zu erth ei⸗ lende Antwort statt. Die dadurch entstehende Pause dürfte eine mehrtägige sein. Einige Mächte sind bemüht, die üblen Wirkungen der Haltung der Pforte zu mildern, allein die Position der Pforte hat sich in Folge der letzten türkischen Note auch bei diesen Mächten wesenklich verschlechtert.

Aus Cattgro, 7. Oktober, meldet „W. T. B.“: Der Erbprinz von Montenegro, Danilo lexander, begab sich gestern bei Baosich auf den „Helicon“ und stattete dem Admiral Seymour an Bord der „Alexandra“ einen Besuch ab. Von sämmtlichen Geschwaders wurde der Prinz salutirt.

Rumänien. Ja sy, 5. Oktober. (W. Pr.) Im Lager von Tziganeschti beginnen die großen Herbst⸗ manöver am 14. Oktober. Die Truppen der vierten Divi⸗ sion aus der Moldau werden fur den 18. Oktober concentrirt und beziehen das bereits mehrmals erwähnte Lager bei Roman. Der Chef der russischen Liquidirungskommission für die Kriegsschäden der Jahre 1877 76, Fürst Obo⸗ lenski, ist behufs definitiver Abwicklung aller schwebenden Fragen nach Bukarest abgereist.

Serbien. Belgrad, 5. Oktober. r Die Skupsch⸗ tina wird zur ordentlichen Session fuͤr den 27. Oktober nach Kragujevatz einberufen werden.

62 Oktober. (W. T. B.. Der Fürst von Bul⸗ garien ist heute hier eingetroffen und am Landungsplatze vom Fürsten Milan und den Ministern unter den sym⸗ pathischen Kundgebungen der Bevölkerung empfangen worden.

Montenegro. Cettinje, 5. Oktober. (W. „Presse“.) Gerüchtweise heißt es, daß zwei Bataillone Niz ams gestern in Tuschi zur Verstärkung eingetroffen seien; ein Angriff auf Podgoriza ist unglaublich, wahrscheinlicher die Absicht, über⸗ haupt die Positionen nördlich des Skutari⸗Sees angesichts der Grenzstreitigkeiten zu verstärken. Die türkif che reguläre

tele⸗

Armee jenseits der Grenze beläuft sich auf fünfzehn Ba— taillone mit den entsprechenden Geschützen; eine Feldbatterie steht in Skutari, eine Gebirgsbatterie in Goriza. Monte⸗ negro hätte vier Brigaden unter die Waffen gerufen; zwei stehen auf dem Sutorman, eine werde wieder beurlaubt; die vierte steht in Podgoriza und Vasojevic. Diese verwendbare Armee gilt als genügend zur Abwehr eines Angriffes. Morgen geht der junge Thronfolger auf Einladung des Admirals Seymour nach Cattaro, um die Flotte zu befehen.

Dänemark. Kopenhagen, 4. Oktober. (Wes. Ztg.) Der Reichstag wurde heute eröffnet, worauf die beiden Abtheilungen desselben sich konstituirten. Zum Präsidenten des Folkethings wurde Krabbe mit 39 von 61 gültigen Stimmen gewählt. Zu Vize⸗Präsidenten wurden gewählt: Högsbro und B. Christensen, und zu Sekretären: Stephensen, Bönlocke Clausager und Hummeluhr. Eine vom Präsidenten verlesene Mittheilung des Finanz⸗Ministers besagte, daß der Budgetentwurf pro 1681/82 in der ersten Sitzung des Things zur Vorlage gelangen werde. Der Führer der Radikalen, Berg, kündigte eine Anfrage an den Minister des Innern an, be— treffend das Recht der Ausländer, in dänischen Gewässern Fischerei zu treiben. Der Conseils⸗-Präsident verlas alsdann einen Königlichen offenen Brief vom 24. September, durch welchen die Sitzungen des Reichstags bis zum 9. November e. vertagt werden. Ein Gleiches geschah später im Landsth ing, nachdem dieses sich konstituirt und seine Präsidenten und Schriftführer gewählt hatte.

Amerika. Washington, 4. Oktober. (Allg. Corr.) Der hiesige chilenische Gesandte hat bis jetzt keine Be⸗ stätigung der gestern in New⸗Hork veröffentlichten Meldung aus Panama erhalten, wonach die Chilenen mehrere Häuser in und unweit Payte geplündert und niedergebrannt haben sollen. Auch ist er in Unkenntniß über das gemeldete Sinken des chilenischen Kriegsschiffes „Co vadonga“ durch perua— nische Torpedos. ͤ

New⸗Hork, 4. Oktober. (Allg. Corr.) Während seines Besuches in Oregon inspizirte der Präsident Hayes auch die Regierungs-Indianerschulen und sprach' sich in warmen Ausdrücken zu Gunsten der Erziehung und Civili— sation der Indianer aus.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Im 1. Trierer Wahlbezirk (Bitburg ⸗Daun⸗Prüm) ist an Stelle des Pfarrers Ibach, welcher sein Mandat niedergelegt hat, der Lederfabrikant Nels zu Prüm mit 279 Stimmen zum Mitgliede des Hauses der Abgeordneten gewählt worden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Naumburg, 2. Oktober. (Mgdb. Ztg.) Der diesjährige Er⸗ trag unserer Weinberge fällt so gering aus, daß wohl kaum die Hälfte der alljährlichen Produktions kosten gedeckt, geschweige eine Boden⸗ rente erfielt wird. Die Qualität der Trauben ist gut und wird noch weit besser werden, wenn das leidliche Wetter noch 14 Tage fortdauert, Man verkauft die Trauben zu 30 = 40 3 pro Pfund. Man beeilt sich übrigens mit dem Ausschnitt so viel als möglich, da Drosseln und Dachse arg über den Traubenanhang herfallen. Die Weinstöͤcke selbst haben sich von dem Frostschaden der Racht des 19. Mai, der den überreichen Fruchtansatz fast gänzlich vernichtete, glücklicher Weise wieder so weit erholt, daß wenlgstens für das nächste Jahr die Triebfähigkeit gesichert erscheint.

München, 3. Oktober. (Allg. Ztg.) So schön die Witterung in der ganzen Vorwoche des diesmaligen Oktoberfestes war, so ungünstig war dieselbe am heutigen r pf men, , denn vom frühen Morgen an regnete es fast unaufhörlich bis Nachmittags nach 3 Uhr. Dessenungeachtet hatte sich eine überaus große Menschenmasse, wohl 560 60 000 Personen, auf dem Festplatz eingefunden. Um 2 Uhr begann die Aufführung einiger größeren Kompositionen durch die vereinten Musikeorps der hiefsigen Regimenter; es folgte in. herkömmlicher Weise die Vorführung der preisgekrönten Pferde und anderen Thiere, wobei der Minister des Innern von Pfeufer die Preise an die Landwirthe vertheilte. An dem Pferde—⸗ rennen, das dann stattfand, nahmen 13 Renner Theil, und erhielt des Getreidehändlers Simon Krainer von hler Fjährige braune Stute „Alice“ den ersten Preis. Trotz des arg durchweichten Bodens wurde wenigstens zum Theil sehr gut geritten. Der dreimalige Um= ritt der Rennbahn nahm nur 6 Minuten 32 Sekunden in Anspruch. In Anbetracht der ungünstigen Witterung wurde die Festlichkeit sehr rasch abgewickelt, so daß dieselbe nicht viel mehr als eine Stunde in Anspruch nahm. Selt vielen Jahren war der Haupttag unseres Oktobersestes nicht so mißlungen als es heute der Fall war.

Gewerbe und Sanden.

Der „Lpz. Ztg.“ entnehmen wir weiter folgenden, vom 6. Oktober datirten Bericht von der Leipziger Mesffe über deutsche und el sässer gedruckte Baumwollstoffe: Das Geschäͤft in dieser Branche hielt sich auch diesmal wie stets zur Michaelis messe innerhalb bescheidener Grenzen, da diese Stoffe fast ausschließlich Sommerartikel repräsentiren, für welche nur die Oster⸗ messe von großer Bedeutung ist. Neuheiten für Kleider werden im Elsaß für den Herbst nicht fabrizirt, und beschränkte sich das Geschäft daher nur auf gedruckte elsässer Möbelstoffe, namentlich auf den sehr in Aufnahme gekommenen Stoff „Serge“, eine schwere Köperwaare, der, in reizenden Dessins vertreten, ziemlich stark gekauft wurde. =

verkauften sich befriedigend; ganz billige Qualitäten waren dagegen total vernachlässigt. Gedruckte Gardinen und Portisrenstoffe in hübschen neuen, vielfarbigen Blumenmustern in griffiger Cretonnewagre fan⸗ den viel Beif all und raschen Absatz. Bie Preise hatten sich um ein Geringes gegen die hohen Frühjahrsnotirungen abgeschwächt. In Blau druck kann der Umsatz sowohl in billiger wie bester Qualität als gut bezeichnet werden; die mit manchen geschmackvollen Neuheiten ausgestatteten Lager darin wurden faft ganz geräumt. Sächsische baumwollene und halbwoltkene Rock, und Hosenstoffe wurden, da solche mehr Sommerartikel, verhältniß. mäßig wenig und meist nur an kleine Leute abgesetzt, da sich die Grossisten jetzt keine Waare hinlegen, vielmehr nur dasjenige aus den Fabriken verschreiben, was fie bereits weiter verkauften. Die Pro⸗ duktion dieser Sachen ist während der letzten Monate nicht voll ständig unterzubringen gewesen, obschon alle nur möglichen Absatz⸗ wege aufgesucht wurden. Daß bei angefüllten Lagern zu wenig nutz bringenden Preisen verkauft wird, liegt in der Ratur der Sa be.

Breslau, 6. Oktober. (W. T. B.) Die heutige Sitzung des Verwaltungsrathes der berschlesischen Eisenbahn“ gesellschaft zur Beschlußfassung über den Bau mehrerer projektirten Sekundärbah nen ist bis zum nächsten Sonnabend vertagt worden.

Frankfurt a. M., g. Oktober. (W. T. B) Die Frank⸗ furter Bank hat den Diskont auf 5 und den Lombardzinsfuß auf 6 oso herabgesetzt.

Leipzig, 6. Oktober. (W. T. B.) Der Kongreß und Delegirtentag der deutschen Wollenindu strie len sind vom 16. Oktober auf die Neusahrsmesse in Leipzig vertagt worden.

Washington, 6. Oktober. (W. T. B.) Der Schatz sekretär Sherman kaufte für weitere 2500 099 Doll. Obligationen, und zwar 6o/J von 1880 zu 102,35 à 102,56 6 09 von 1881 zu

104,35 à 104,566 und 5 o von 1566 zu 166,58 à 168264.

Deutsche Kattune in besserer Waare, speziell dunkle Landgenres,

New⸗ Jork, 5. Oktober. (W. T. B) Weizenverschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach England 172 000, do. nach dem Kontinent 30 999, do. von Kalifornien und Oregon nach England 40 000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 1500600) Bushel, do. do. an Mais

19 200 000 Buspbel. Verkehrs⸗Anstalten.

New⸗JYork, 6. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Po stdampfer „Gellert“ ist gestern, der Dampfer Den mark“ von der National Damvpfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) heute hier eingetroffen.

Berlin, 7. Oktober 1880.

Morgen, Freitag, den 8. Oktober, findet Königliche Parforce-Jagd statt. Rendez-vous: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Stern bei Potsdam.

Das Comité zur Gründung der König Wilhelm-Stif⸗— tung für hülfsbedürftige erwachsene Beam tentöchter (im Auftrage Dr. Achenbach, Staats⸗Minister und Ober ⸗Präsident, Meißner, Geh. Hofrath) hat an sämmtliche Herren Ober ⸗Präsidenten, Ober · Landesgerichts. Praͤsidenten, Regierungs- Präsidenten und Land⸗ drosten, sowie an die Herren Provinzial⸗Steuer⸗-Direktoren und Eisen⸗ bahn⸗Direktions⸗Präsidenten folgendes Cirkular versendet:

Berlin, den 28. September 1880.

In Folge unseres Cirkulars vom 28. Juni d.. J. haben die Sammlungen von Beiträgen zur Gründung der König Wilhelm⸗ Stiftung für hülfsbedürftige erwachsene Beamtentöchter einen günstigen Verlauf genommen. Obwohl bei manchen Behörden Beiträge erst gezeichnet sind, deren Zahlung von dem Zustande⸗ kommen der Stiftung abhängig gemacht worden ist, so hat die Summe, welche zur Einzahlung gelangt und bet der Haupt · See⸗ handlungskasse fast zum vollen Betrage bereits zinsbar belegt ist, einschließlich der aufgelaufenen Zinsen schon jetzt eine Höhe von mehr als 120 090 M erreicht. So erheblich dieses Ergebniß sein mag, so hat doch leider die Wahrnehmung gemacht werden müssen, daß trotz des allgemein anerkannten Bedürfnisses eine große Anzahl von Beamten sich von der Betheiligung ausgeschlossen hat. Einestheils ist an der Aufbringung genügender Mittel zu einer dauernden Stiftung und somit an der Erreichung des ge— steckten Zieles gezweifelt, anderentheils namentlich in Subaltern⸗ kreisen der Besorgniß Raum gegeben worden, daß Seitens der künftigen Verwaltung eine Bevorzugung von Bewohnern der Haupt⸗ stadt und von Angehörigen höherer Beamten stattfinden könnte. Wenn letzteres als ein völlig unberechtigtes Vorurtheil, welches jeder Begründung entbehrt, bezeichnet werden muß, so kann andererfeits, nachdem nunmehr der thatsächliche Erfolg der Sammlungen in be⸗ stimmten Zahlen vorliegt, füglich an dem Gelingen des Werkes nicht gezweifelt werden. Die Gründung einer dauernden Stiftung er⸗ scheint uns gesichert. In Folge dessen ersuchen wir die Herren Beamten, welche unter dieser Voraussetzung Beiträge vorerst gezeichnet haben, dieselben gegenwärtig gefälligst einzu⸗ zahlen, damit die Stiftung, für welche demnächst das Protek— torat Sr. Majestät des Kaisers und Königs, unseres Aller⸗ gnädigsten Herrn, erbeten werden soll, mit einem recht erheblichen Kapital ins Leben trete. Zugleich geben wir uns der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß viele derjenigen Herren Beamten, welche sich bis— her zur Sache abwartend oder ablehnend verhalten haben, sich noch entschließen werden, durch Einzahlungen ihrerseits zur Erhöhung des Stiftungs-Kapitals und dadurch zur Förderung des gemein sinnigen Unternehmens im Interesse des Beamtenthums beizutragen.

Das Comits beabsichtigt, aus diesem Grunde mit den Samm— lungen noch bis zum 1. Dezember d. J. fortzufahren, sie aber an diesem Tage, ohne selbstverständlich spätere Zahlungen zurückzuweisen, wenigstens zum vorläufigen Abschluß zu dringen und alsdann die . Einleitungen zur definitiven Gestaltung der Stiftung zu treff en.

Mit Rücksicht hierauf bitten wir ganz ergebenst, den Ew. ꝛc. untergebenen Herren Beamten, sowie sämmtlichen von Ew. ꝛ0. ressortirenden Behörden von Vorstehendem in geeigneter Weise bald⸗ geneigtest Mittheilung machen und die betreffenden Provsnzial, und Spezialkafsen, welche seiner Zeit zur Annahme von Beiträgen er⸗ mächtigt worden sind, gefälligst anweisen zu wollen, die bei ihnen noch eingehenden Zahlungen bis zu dem gedachten Tage, beziehungs⸗ weise durch Ausstellung von Assignationen auf die General⸗Staats⸗ kasse, an die Haupt-⸗Seehandlungskasse abjuliefern. Der Alsdann vorhandene Bestand wird das Gründungekapital der neuen Stif⸗ tung bilden.

Schließlich erlauben wir uns die ganz ergebenste Bitte auszu⸗ sprechen, dem Comité, soweit dies noch nicht geschehen, die Sam⸗ mellisten einzusenden, da dieselben für die künftige Verwaltung der Stiftung bei Prüfung der Gesuche von Werth fein können.

Bekanntmachung. Vaterländischer Frauen ⸗-Verein.

Die wöchentlich am Donnerstage stattfindenden Versammlungen unserer Vereingmitglieder werden in diesem Jahre am Do nnerstag, den 21. d. M., und zwar wie bisher im Geschäftshaufe der Kur⸗ und Neumärkischen Haupt und Ritterschafts-Direktion, Wilbelmès—« Platz Nr,. 6, beginnen und werden zu denfelben die geehrten Vereins⸗ damen mit der Bitte um eine recht rege Betheiligung hier⸗ durch freundlichst eingeladen.

Berlin, den 6. Oltober 1880.

Der Vorstand des Vaterländischen Frauen ⸗Vereins. Charlotte Gräfin von Itzenplitz.

Auf der Rennbahn zu Hoppegarten wird am künftigen Sonntag das Herbst⸗ Meeting seinen Anfang nehmen und am 11. 12., 17.. 18., 21. und 24. d. NM. weiter abgehalten werden. An jedem Tage werden 6 Rennen stattfinden, die an den ersten fünf Tagen um 1 Uhr Nachmittags, an den letzten beiden Tagen um 12 Uhr Mittags ihren Anfang nebmen werden. An den erst⸗ genannten 5 Tagen werden vom Ostbahnhof um 12 Uhr, 12 Uhr 10 Min. und 12 Uhr 20 Min. Extrazüge abgelassen werden, die um 4 Uhr 35, 4 Uhr 45 und 5 Uhr Nachmittags wieder nach Berlin zurückkehren. Die Betheiligung an den einzelnen Kenkurrenzen ist eine sehr bedeutende. Am kaänftigen Sonntag werden folgende 6 Kon⸗ kurrenzen gelaufen werden: I) Ermunterungsrennen um den Staatspreis von 1800 46 für 2 und 3 jährige inländifche Stuten auf 1000 m, zu welchem 13 zweijährige Stuten genannt sind; 2) Rennen um den Staatspreis J. Kl. von 10 050 M für 3 sährige und ältere inländische Hengste und Stuten Distanz 2300 i, welches 18 Unterschriften aufzuweisen hat; 3) Rennen um den deutschen Gestütspxreig von mindestens 500 „é, welches 66 Unterschriften aufweist und zudem 58 Pferde genannt sind; 4) Rennen um den Staatspreis IV. Kl. von 1660 M auf 214600 m, welches 9 Pferde angenommen haben; 5) Omniu m um den Klubprels von 3056 t Freies Handicap auf 200 m, das von 14 Pferden angenommen ist, und 6) Herrenreiten um den Klubpreis von 1200 M auf 7000 m Distanz, zu dem 11 Pferde genannt sind.

Paris, 6. Oktober. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Vachrichten ist in dem Badeorte Ax, Departement Arisège, eine 1 st ausgebrochen; 35 Gebäude sind bereits niederge⸗

rannt. Der Brand dauert noch fort.

Das nächste Lastspiel, in welchem Hr. Direktor Lebrun mit seinen Mitgliedern im Belle⸗Allignee⸗Theater gastiren wird, ist Der Hypochonder von G. von Mofer, wozu berelts sehr eifrig die Proben abgehalten werden.