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zu dieser tragischen Geschichte bilden Bret Harte's neue Skizzen: „Aus Kaliforniens frühen Tagen“, in welchen der bekannte amerikanische Humorist ein Stück moderner Argonautenpeesie giebt. Der Reiz dieser Skizzen — welche, wie eine redaktionelle Notiz mit⸗ theilt, aus schließlich für die Rundschau“' geschrieben sind — besteht darin, daß sie gewissermaßen das historische Material zu Bret Harte's früheren, bereits populär gewordenen Novellen und Romanen liefern, ohne daß darum der Historiker den Poeten verläugnet. An die Publikation im Augusthest schließt sich im Novemberhejt eine „russische geheime Denkschrift, betreffend den türkisch ⸗griechischen Streit ron 1868,69 an. Anziehend ist die Skizze. welche Prof. Geffcken von dem Prinzen Albert entwirft, und in hohem Grade zeitgemãß der Aufsatz des Prof Gerland über „Adolf Erik Nordenskiöld und die Entdeckung der nordöstlichen Durchfahrt“. — Karl Benedict Hase's interessante handschriftliche Aufzeichnungen aus den Tagen der ersten französischen Republik und des Konsulats (1801) werden in Eine Wanderung nach Paris“ fortgesetzt und geschlossen. Karl Frenzel giebt eine dramaturgische Rundschau, welche, wiewohl sie hauptsächlich die Leistungen der Berliner Theater würdigt, doch auch das Qberammergauer Passions piel und die Münchener Muster⸗ vorstellungen in den Kreis ihrer Besprechung zieht. Der Kunstkritiker der „Rundschau“ schildert das ron Lucae erbaute neue Theater zu Frankfurt a. M., während in der Literarischen Rundschau und in den „Literarischen Neuigkeiten. die hervorragendsten neueren Erschei⸗ nungen der deutschen und ausländischen Literatur besprochen werden.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
„Der Landbote“ Zeitschrift des landwirthschaftlichen Pro⸗ vinzialvereins für die Mark Brandenburg und die Niederlausitz, ent— hält einen Aufsatz über die Kartoffelernte von 1880 in der Mark Brandenburg, dem wir Folgendes entnehmen: Die Re— daktion hat die Provinz in 34 Produktionebezirke eingetheilt und in jedem Bezirk einige, mit den Verhältnissen des Bezirks besonders vertraute Landwirthe ersucht, Angaben zu machen. Sie hat 89 Ant— worten erhalten und veröffentlicht auf Grund derselben folgende Zu— sammenstellung. ö .
Der Durchschnittsertrag ist aer er ,, r en:
568 Mittel gutem Fluß— auf Sand boden Lehm lehm Bruch. von weißfleischigen Kartoffeln 5900 2980 3240 33600 3750 „gelbfleischigen ö nn 51nd 3590 350 3550 Futter⸗ . 3160 3640 3300 3750 3420
Im Durchschnitt der einzelnen Angaben wurden geerntet Kar—
toffeln pro Morgen: . weißfleischige gelbfleischige Futterkartoffeln 2593 Eg 318g Kg zz kg das sind rund 60 Gtr. 64 Ctr. 67 Ctr.
Wenn man annehmen daif, daß von weißfleischigen Sorten etwa 65 0so der Fläche nach, von gelbfleischigen 20 96 und von Futter— kartoffen 15 0½ angebaut worden, so würde die Durchschnittsernte rund 62 Ctr. per Morgen betragen. Nach der offiziellen Ernte— statistik wurden an Kartoffeln in der Provinz gewonnen, im Jahre 1878 49 Ctr. und 1879 40 Ctr., demnach wäre die Ernte in diesem Jahre bedeutend größer gewesen, als in den Vorjahren. Dabei ist aber in Anrechnung zu bringen, daß die Zahlen der offiziellen Statistik hinter der wirklichen Ernte um ein erhebliches zurück— geblieben sind, daher wird der Unterschied ein so großer, wie ihn obige Zahlen angeben, nicht sein.
Anders ist (s mit der Qualität, denn wenn oben auf Flußlehm und Bruchboden die höchsten Erträge mit 4000 kg auf Flußlebm und 4200 bis 6000 kg auf Bruchboden als Maxima, gegen 1800 und 1900 kg auf Sand, 2400 bis 2600 kg auf Mittelboden und 2000 bis 2500 kg auf gutem Lehmboden als Minima, zu verzeichnen gestatten, so sind gerade auf diesen Bodenarten auch die meisten Prozente an faulen und kranken Kartoffeln vorhanden. Eine Zu— sammenstellung ergiebt an Prozent faule und kranke Kartoffeln:
Sand. Mittelboden. weißfl. gelbfl Futter. weißfl. 0.1 — 0, 2 — 6
O, 5-6
O,3— 10 0,25 —10
3—5 5 —10 2
2 5 — 12
Guter Lehm. Flußlehm. Bruch.
weißfl. gelbfl. Futter. weißfl. gelbfl. Futter. weißfl. gelbfl. Futter. 8 — — 4 2 2 10 5 5 —5 — 20 10 10 . o 4 — 0 66 —73 12 12 15 10 10—30 — — 5 — — g w — 80
Diese Zahlen reden wohl deutlich. Man muß auf das leb— hafteste bedauern, daß auf dem guten Boden so viel Krankheit vor— handen ist; ja wahrhast erschreckend sind die Nachrichten aus dem Oderbruch, von welchem 60 — 73 9 kranke Kartoffeln unter den weiß— fleischigen Eßkartoffeln gemeldet werden. Es bewährt sich die alte Erfahrung, daß die widerstandfähigsten Kartoffeln die gelbfleischigen sind, während z. B. auf dem guten Lehmboden 2, 5, 8, 16, 15, 25, 33 und 40 00 weißfleischige krank sind, finden sich bei den gelb— fleischigen nur 0,5, 2, 4, 5 und 10 0.
Der Preis für die Kartoffeln ist durch die ganze Provinz ein gleichmäßiger und niedrigerer als im Vorjahre. Fabrikkartoffeln gelten fast durchgängig zwischen 33 — 40 M pro 1200 kg, während Exportkartoffeln mit 48 M in einzelnen Fällen 54—– 60 — 64 M gegen 70 80 M in vorigem Herbst bezahlt werden.
Die gleichzeitig eingezogenen Nachrichten über Rübenerträge sind allerdings noch meist wohl vor Beendigung der eigentlichen Ernte gemacht worden, indessen läßt sich so viel ersehen, daß diese Frucht einen guten Ertrag ergeben wird.
Gewerbe und Sandel
Wie aus Rußland gemeldet wird, ist die Rinderpest in dem Dorfe Schmulowizna, Kreis Warschau, deren Ausbruch neuer⸗ lich?) mitgetheilt worden ist, inzwischen wieder erloschen.
Dagegen sind in der Stadt Warschau selbst neuerdings wiederum fünf an der Seuche erkrankte und zwei verdächtige Stück Vieh getödtet worden.
— Von der Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“, Wochen— schrift zur Förderung deutscher Kunst und Industrie, herausgegeben vom Baxperischen Gewerbemuseum zu Nürnberg (redigirt von Dr. Otto von Schorn) liegen uns die Nummern 41 bis 44 vor. Die Berichte über die Augstellung kunstgewerblicher Alterthümer zu Düsseldorf on Hermann Billung) werden darin zu Ende geführt, und es folgt eine Schilderung der Maschinenhalle der Ausstellung; in der letzten Nummer aber beginnt ein Aufsatz über die Bücher der Schreibmeister im baperischen Gewerbemuseum. Den Übrigen man⸗ nigfaltigen Inhalt füllen, wie sonst, Berichte aus Museen, Vereinen, Schulen, Winke für die Werkstatt, Nachrichten aus dem Buchhandel 2c. — Die beigelegten prächtigen Vorlageblätter zeigen in technisch- vollendetem Buntdruck diesmal eine Buchdecke aus dem 16. Jahr hundert (gepreßte Goldverzierungen in Leder), 5 Entwürfe zu Schlüssel⸗ schilden aus dem 16. Jahrhundert nach Radirungen, 2 Entwürfe zu Eieruntersätzen (von Professor H. Otto in München), nach Motiven in Handzeichnungen der bayerischen Staatsbibliothek, und Holzpilaster⸗ füllungen von Antonio Barile aus der Akademie zu Siena (165 Jahr
) conf. Nr. 231 des Reicht ⸗Anzeigert.
hundert). Auch der Text ist mit Abbildungen, Orna nenten ꝛc. ge- ziert. — Gleichzeitig sind Nr. 21 und 22 der Mittheilungen“ des Museums ausgegeben worden. .
— In einer am 30. Oktober stattgehabten Sitzung des Ver waltungsraths der Aktiengesellschaft für schlesische Leinen in dustrie (vorm. C. G. Kramsta L Söhne) wurde der Geschäfts abschluß pro 1879/80 vorgelegt, welcher als Resultat einen Ueber⸗ schuß von 992 588 M ergiebt. Hiervon werden 328 450 4 zu Ab⸗ schreibungen auf Mobilien und Immobilien verwendet und aus dem Rest eine 6o/ oige Dividende in Höhe von 563 976 M zur Auszah— lung kommen. Etwa 109 900 „ sollen zur Dotirung des Reserve⸗ fonds, für Beamtenunterstützung und Tantième Verwendung finden.
Verkehrs⸗Anstalten.
München, 29. Oktober. (Allg. Sig.) Das bayexische Staats ⸗Ministerium (Abtheilung ür Landwirthschaft, Handel und Gewerbe) hat die Regierung der Pfalz beauftragt, dafür Sorge zu tragen, daß künftighin wichtigere Verfügungen und Anordnungen, welche größere Kreise von Schiffahrtsinteressenten berühren (z. B. über Erhöhung und Ermäßigung von Hafengebühren, Vor⸗ schriften über das Verhalten der Schiffer, sofern sie nur die bayerische Rheinstrecke betreffen, u. . w.) außer in den amtlichen Blättern der Pfalz auch in der in Dresden erscheinenden Zeitschrift „Das Schiff“ zur Veröffentlichung gelangen.“
Berlin, 2. November 1880.
Dem Jahrbuch der Königl. preußischen Kunst⸗ sammlungen, J. Band, Supplementheft (Berlin 18380, Weid⸗ mannsche Buchhandlung) entnehmen wir weiter folgende amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen:
o. Kupferstichkabinet.
Von den im J. Quartale des Verwaltungejahres 1880/81 ge⸗
machten Erwerbungen sind nachstehende hervorzuheben: a. Kupfer stiche.
Beham, Hans Sebald: Die Nacht. B. 153.
Eichens, Eduard: Das gesammte Werk des Künstlers, bestehend aus allen seinen Arbeiten mit den Probedrucken und Plattenzustaänden, zusammen 264 Blatt. . =
Rembrandt van Rijn: Selbstbildniß des Künstlers mit aufge— stütztem Arm. B. 21. I. Zustand.
Dyck, Antonius van: Bildniß des Justus Suttermans. Wib. 12. II. Zustand.
Barbari Jacopo de': Madonna. B. 6.
Derselbe. Der Dudelsackbläser. B. 14.
Porto, Giovanni Battista del. (Meister J. B. mit dem Vogeh: Priapus und Lotis. B. XIII. p. 247. 6.
b. Holzschnitte.
Dürer, A.: (Burckmair, H) Ein Druck von einem der sog. verloren gegangenen Stöcke zum Triumphzug Kaiser Maximilians 1. darstellend Philipp J. und Johanna von Castilien mit dem Wappen von Castilien und Arragonien (Pass. III. p. 269. 2. B. 81).
Burckmair, Hans: Der Tod und der Soldat. Clairobscur. B. 40. (Am Unterrande in Typendruck: „Jost de Negker zu Augs⸗ 6 . axe chtlin, Johann: Orpheus. Clairobscur. B. 8.
Deutsche Schule, erste Hälfte des XVI. Jahrhunderts: 29 Titel einfassungen zu Wittenberger Drucken. 40.
Bücher mit Holzschnitten. 1 *
Die Bibel, deutsch. Nürnberg, Koburger. 1483. Fol. mit unkolorirten Holzschnitten.
Urbanus, Regius: A lle treatise after the maner of an Epystle. (London) 1548. 1290. Mit dem Holzschnitt von Hans Holbein d. J.: Der ungetreue Hirt. Woltm. 200.
Lelandus, Johannes: Laudatio pacis. London 1546. 40. Mit dem Holzschnitt von Hans Holbein d. J: Drei Knaben, Aepfel von einem Baume schlagend (Signet des R. Wolfe). Woltm. 245.
C. Zeichnungen.
Deutsche Schule um 1490. Entwurf zu einem Flügelaltar, in der Mitte die Madonna mit dem Kinde von zwei Engeln gekrönt, auf den Flügeln Heiligenfiguren. Federzeichnung. 40.
Hals, Dirk:; Eine Gruppe von spinnenden Frauen. Getuschte Federzeichnung. kl. 40.
d. Illustrationswerke.
Die Galerie der K. K. Akademie der bildenden Künste zu Wien, herausgegeben von C. von Lützow. Leipzig 1880. 40.
Tobias Stimmers Straßburger Freischießen vom Jahre 1576. Lichtdruckfaesimile mit erklärendem Text herausgegeben von . Schricker. Straßburg, 1880. 40.
Lippmann.
II. Ksönigliche National⸗ Galerie.
Vermehrungen im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 1880:
I. Ankäufe. A. Oelgemalde. .
Ferd. Bellermann (Berlin): Guacharo⸗Höhle im südamerikani—⸗ nischen Urwald; Friederike O'Connel, geborene Miete: Damenbild⸗ niß; Anselm Feuerbach (o 1880): Medea am Strande, Selfkizze; Amazonenschlacht, Oelstizie. — Zusammen 4 Oelgemälde, Aufwand:
13 500 M. B. Bildhauerwerke.
Leopold Rau (F 1880): Skizzen zu zwei Figurengrupven für das Liebig⸗Denkmal: Netur als Spenderin und Natur als Gegenstand der Forschung; Skizze zu einer Victoria“, Konkurrenzentwurf für die Ruhmeshalle in Berlin — alle drei Werke in Bronze Rohguß ausgeführt. Aufwand: 4500 SJ
C. Kartons.
P. Cornelius: Josephs Traumdeutung, mit dem Lünettenbild: »Die fetten Jahre,. Entwurf in Deckfarben zu dem Freskogemälde in der Casg Bartholdi (3Zuceari) in Röm vom Jahre 1816. Auf— wand: 4500 M
ꝙ D. Handzeichnungen.
Rud. Fr. K. Subrland (4 1862): Sammlung von 100 Bild— nissen berühmter Männer, vorzugewesse von Künstlern, meist aus dem ersten Jahrzehnt des Jahrhunderts. Bleistiftzeichnungen.
J. von Führich: Predigt des Paulus in Athen. Bleistift—⸗ zeichnung.
Max Küinger: 6 Federzeichnungen biblischen Inhalts.
G. A. Kuntz (S 1879): 8 Studien in Wasserfarben.
Franz Ittenbach (F 1880): 15 Studiengruppen zu verschiedenen Bildern.
Ernst Fries (E 1833): 100 italienische Landschaftszeichnungen in Feder, Blei und Tusche. .
Christian Morgenstern (6 1867). 12 Landschaftszeichnungen großen Formates in Blei, Tusche, Sepia und Wasserfarbe.
Eduard Meyerheim (K 18795: 9] verschiedene Studien (17 Oel⸗ skizzen, 5 Zeichnungen in Wasserfarben, 75 in Blei).
Max Schmidt (Königsberg): 4 landschaftliche Zeichnungen in Wasserfarben, 1 Bleististafkizze.
Friedr. Nerly (Nehrlich) f 1879: Winzerfest, Sepia.
9 e. Schick: Apoll unter den Hirten, Skizze in Blei und usche.
M. v. Schwind: Der Sängerkrieg auf der Wartburg, Entwurf in Wasserfarben.
K. Fr. Lessing: Schlesische Landschaft, Sevia⸗Zeichnung.
A. Feuerbach: 16 Studien in Bleistift, Tusche und farbigen Kreiden, meist zu den Gemälden, Gastmahl des Platon“ und „Ama—
zonenschlacht.“
Insammen 364 Blatt. Aufwand 21 140
Il. Geschen ke: A. Oelgemälde.
Anselm Feuerbach: „Concert“; letztes unvollendetes Werk des Künstlers. Geschenk der Mutter desselben, der verwittweten Frau Hofrath Feuerbach in Nürnberg.
B. Handzeichnungen. —
Fr. Ittenbach: Maxpe mit Studien zu einem Altarbilde. Geschenk Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta. .
L. Wichmann: Skizze zu seinem Winckelmann⸗Denkmal in Stendal; Aquarell ˖ Zeichnung;
A. Elsasser: Landschafts komposition, Tusche.
Beides Geschenke des Herrn Professor Dr. H. Grimm.
(Aus stellungen.)
Während der Monate April, Mai und Juni 1880 fand die zehnte Ausstellung in den oberen Räumen der Nationalgalerie statt, welche die Hauptwerke Anselm Feuerbachs (4 4. Januar 1880) und dessen gesammten künstlerischen Nachlaß unter Beigabe eines besonderen illustrirten Katalogs zur Anschauung brachte.
Jordan.
III. Kunstgewerbe⸗Museum.
Der letzte Bericht schloß mit der Aufführung der wichtigsten Erwerbungen bis zum Ende des Jahres 1879.
Im Jahre 1880 sind erworben:
Nachbildungen der Silberarbeiten des Anton Eisenhoit aus Warburg. Diese 6 Geräthe: Kreuz, Weihkessel, Kelch, 2 Meßbücher und Weihrauchfaß, am Ende des XVI. Jahrhunderts für den Bischof von Paderborn, Theodor von Fürstenberg, als Altarschmuck ange⸗ fertigt, sind die höchsten Meisterwerke deutscher Silberschmiedsarbeit aus der Spätrenaissance. Dieselben wurden von dem Besitzer, dem Grafen von Fürstenberg Herdringen, dem KunstgewerbeMufeum auf 4 Monate geliehen und hier von Vollgold G Sohn und Sy & Wagner in höchst vollkommener Weise durch galvanischen Niederschlag und Handarbeit nachgebildet.
Zugleich wurde eine ausführliche Publikation mit 14 Tafeln Lichtdruck: „die Silberarbeiten des Anton Eisenhoit, herausgegeben von Julius Lessing. Berlin. Paul Bette“ veranstaltet.
Holzgeschnitzter Altar, vergoldet: Christus am Kreuze, von Maria und Johannes betrauert; anbetende Engel. Anfang des 18. Jahrhunderts. Aus Mannheim.
Truhe und Truhenbrett, mit vergoldeter Masse bekleidet, mit spätgothischem Ornament. Florenz, Anfang des XV. Jahrhunderts.
Stollenschrank. Frankreich. Anfang des XVI. Jahrhunderts.
Schrank in Eichenholz. Cölner Arbeit aus dem Jahre 1534. Das Rahmenwerk noch völlig gothisch, die Füllungen zierliche Früh— renaissance.
Schrank in Nußbaumholz mit reicher Intarsia. Cöln, Mitte des XVI. Jahrhunderts.
10 chinesische gemalte Tapeten. Geschenk des Kais. Gesandten Herrn von Brandt.
23 altchinesische Stoffe und Stickereien.
448 Stickerejen und Stoffe aus der Sammlung Krauth in Mannheim, deren Stamm für die Webeschule in Crefeld erworben ist.
M Ledertapeten aus derselben Sammlung.
Marmorrahmen. Rechteckige Platte mit rundem Ausschnitt. Arbeit von Sansovino.
2 Kaminständer. Schmiedeeisen und Bronze mit kleinen Figuren als Wappenhalter. Italien, XV. Jahrhundert.
Kandelaber. Messingguß. Holland, XVII. Jahrhundert.
Kanne und Becken. Bronze, reich gravirt. Venedig, XVI. Jahr⸗ hundert.
Ledergehäuse für eine Monstranz mit reicher Goldpressung. Ita lien, XVI. Jahrhundert.
Lederkasten mit aufgenähter Arbeit in halb maurischem Stil. Spanien, XVI. Jahrhundert.
Leuchter. Schmiedeeisen. Italien, TVI. Jahrhundert.
Persischer Teppich mit reichem Blumenwerk auf rothem Grund. XVI. Jahrhundert.
Persischer Teppich. XVII. Jahrhundert.
Außerdem wurden für die Ausstattung des Neubaues des Mu⸗ seums 15 große Wandteppiche (Gobelinarbeit) erworben, darunter 3 burgundische mit großen Figurenkompositionen, 2 französische und Uitalienischer des XVI. Jahrhunderts mit großen historischen Kom— positionen, 8 spanische und niederländische des XVI. Jahrhunderts mit Groteskornamenten, U italienischer mit Verduren des XV. Jahr⸗ hunderts, sowie eine große marokkanische Wandbekleidung, aus Sammt und Seide genäht.
Größere Entsendungen haben stattgefunden:
1) Ausstellung der Drechsler und Holzbildhauer in
Leipzig:
40 Originalarbeiten in Holz, Elfenbein ꝛc., 32 Gipse, 72 Photographien, J 2) Provinzialausstellung in Düsseldorf. Kunstgewerbliche B lterthümer: 34 Originalarbeiten rheinischer Kunst 3) Silberausstellung in Amsterdam: 20 galvanische Nachbildungen alter deutscher Silberarbeiten 87 Photographien ,, 4) Fischerei⸗Ausstellung Berlin: 14 ältere Arbeiten aus Muscheln, Bernstein, k 14 5) Atelier für Kunststickerei der Frau Dr. M. Meyer
in Hamburg:
k 66689 6) Bezirk der Glasfabrikation in Schleswig:
160 moderne chinesische und venetianische Glasarbeiten 160 7) Königliche Zeichen Akademie in Hanau:
34 ältere Goldschmiedearbeiten
Im Ganzen 55 Sf.
Leih Ausstellungen im KunstgewerbeMuseum konnten wegen des beschränkten Raumes nur in geringer Zahl veranstaltet werden. Den einzigen für größere Ausstellungen verfügbaren Saal nimmt ein
die Sammlung von Gutschmidt:
chinesische und japanische Kunstgegenstände in Metall, Porzellan, Thonwaaren, Holj, Lack, Weberei und Stickerei; zahlreiche alte Waffen. Zusammen über 1000 Gegenstände
Als Direktorial = Assistent der Sammlung fungirt Hr. A. Pabst. Als Hülfe ⸗Assistent Hr. Architekt Leinhaas. Als Bibliothekar Hr. Rudolph. Lessing.
Neapel, 2. November. (W. T. B) Der Ve suv ist in leb⸗ hafter Bewegung; die Lavaausströmung dauert fort und dürfte wahrscheinlich noch zunehmen.
Das Residenz⸗-Theater war bei der Sonntagsaufführung von „Daniel Rochat“ abermals aueverkauft.
. Redacteur: Riedel. erlin: . ö 4. Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elgner.
Vier Beilagen leinschließlich Börsen· Beilage).
zum Deutschen Reich
Erste Beilage
PEreußischen staatz-Anzeigerz: Berlin 8VW., Wilhelm ⸗Sraße Nr. 32.
2
Jr,. für den Deutschen Reichs⸗ und Fönig *]
Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central-Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expeditisn des Aeutschen Reichs- Anzeigers und Königlich
L. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen Un. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
* u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger
3. Terkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 7. Literarische Anzeigen.
o⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 2. November
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. S. Jerschiedene Bekanntmachungen.
8. Theater- Anzeigen. . der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Expeditionen des „Invalidendan ?“ Rudolf Mosse, Saasen stein & Bogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen ⸗Bureans.
9. Familien- Nachrichten. beilage. KR
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Carl Wilhelm Gottlieb Gericke ist in den Akten U. R. J. Nr. 924 de 1880 die Unter⸗ suchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an die Königliche Stadtvoigtei. Direktion bierselbst abzu—⸗ liefern. Berlin, den 27. Oktober 1880. Der Unter⸗ suchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J. Johl. Beschreibung: Alter: 24 Jahre, geb. 21. Novbr. 1855, Geburtsort: Rühlsdorf, Größe: 160 em, Statur: untersetzt, Haare: dunkelblond, Stirn: tief, Augenbrauen: dunkel, Augen: schwarz, Nase und Mund: gewöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: rund, Gesicht: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch. Kleidung: dunkle Tuchmütze, dunkler, kurzer Rock, graue, leinene Beinkleider, lange Stiefel.
27060 Steckbrief.
Haftsache.
Gegen folgende Personen:
I) den Fleischer Wosnitzka von Königshütte in Oberschlesien,
2) den Fleischer Gustav Adolf Kemmholz von Waldenburg in Schlesien,
3) den Arheiter Johann Sieber von Cunewalde,
4 ö. . Heinrich Ferdinand Täschner von
dorf,
5) den Arbeiter Karl Hermann Lange von Lauban und
6) den früheren Hotelier, Koch und Kellner Gustav Theiler von Berlin,
welche sich verborgen halten, ist die Untersuchungs⸗
haft wegen Landfriedensbruchs verhängt.
Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das uächste Gefängniß abzuliefern.
Herrnhut, den 20. Oktober 1880.
Königlich Sächs. Amtsgericht. Pr. Wan er. 26876 Aufforderung.
Der 26 Jahre alte verheirathete Taglöhner Gustav Mäßle von Ebenweiler, Oberamts Saul⸗ gau, gegen welchen unter dem 13. August J. J. das Hauptverfahren vor der Strafkammer des K. Land⸗ gerichts dahier wegen Vergehens der Kuppelei eröff— net wurde, wird zu Folge Beschlusses jenes Gerichts vom heutigen Tage andurch aufgefordert, seinen Aufenthalt unverweilt hieher anzuzeigen.
Ulm, den VN. Oktober 1880.
Der K. J. Staatsanwalt. Pfaff.
Der Wehrmann Arbeiter Friedrich Wilhelm Wer⸗ nicke, zuletzt zu Neuhardenberg wohnhaft gewesen, und daselbst am 28. August 1845 geboren, wird be⸗ schuldigt, in der Zeit seit dem 16. Dezember 1879 als Wehrmann ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ i , Derselbe wird auf Anordnung des König⸗ ichen Amtsgerichts hierselbst auf den 14. Dezem— ber 1880, Vormittags 9 Uhr, vor das König— liche Schöffengericht zu Seelow zur Hauptverhand⸗ lung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 5. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Königlichen Bezirks Kom⸗ mando zu Cüstrin ausgestellten Erklärung ver urtheilt werden. Seelolt, den 1. Oktober 1880. Niedermeyer, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
lass) Oeffentliche Zustellung.
Der Bäckermeister Herr Schubert zu Moabit bei Berlin, Birkenstraße Nr. 4 wohnhaft, vertreten durch den Justizrath Herrn Millien hier, Behren⸗ straße Nr. 53 wohnhaft, klagt gegen die Baäͤcker⸗ me ister H. und E. Hoffmann'schen Cheleute, zuletzt zu Berlin, Moabit, Ottostraße Nr.? wohnhast, ihrem gegenwärtigen Aufenthalte nach unbekannt, aus dem mit der Klage überreichten Schuldschein ohne Datum über den Verklagten verkaufteg Mebl und Bäckerei⸗Inventarium — Aktenzeichen P. Nr. 52 1880 — mit dem Antrage: die Beklagten kosten—⸗ pflichtig solidarisch zur nhl von 10660 4 nebst 6c Zinsen seit dem 1. Oktober 1880 zu ver— urtheilen und das Urtheil gegen Sicherheitstleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts—⸗ treitßz vor die XI. Givilkammer des Königlichen andgerichts L. zu Berlin auf den 15. FJebrnar 1881, Vormittags 10 Uhr, im Gerichtsgebäude hierselbst, Jüdenstraße Nr. 59, 2 Treppen, Zimmer 71, mit der Aufforderung, einen kj . gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu estellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 26. Oktober 1880.
Athenstädt, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. IJ.
lass? Oeffentliche Zustellung.
Auf Anstehen 1) des Diedrich Koch, Uhrmacher, 2) des Gerhard Koch, Ackerer, Beide zu Stromberg wohnhaft, welche beim Kgl. Landgerichte zu Bonn durch den Rechtsanwalt Dr. Eich das Kollokationg— verfahren gegen Eheleute Heinrich Großberndt,
früher Wirth, und Sophie, geb. Weißgerber, zu Ohligs bei Solingen, und gegen die Eheleute Michael Kleeberger, Ackerer, und Anna, geborne Schwinnen, früher zu Herchen wohnhaft — jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort — be⸗ treiben, werden die genannten Eheleute Michael Kleeberger und Anna Schwinnen vorgeladen, von dem von dem Herrn Landrichter Henle am 26. Juli er. auf der Gerichtsschreiberei des Königlichen Land gerichts zu Bonn hinterlegten probisorischen Status binnen Monatefrist Einsicht zu nehmen und ihre etwaigen Einsprüche binnen gleicher Frist zu Pro⸗ tokoll zu erklären und gerichtlich zu verfolgen, unter dem Nachtheile wie Rechtens.
Bonn, 28. Oktober 1820.
(gez.) Hr. Eich, . Rechtsanwalt.
Die vorstehende Zustellung wird hierdurch ver— öffentlicht.
Bonn, den 30. Oktober 1880.
. Donner, Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.
202 Deffentliche Zustellung.
Der Jean Jost, vormals A. Walger, zu Offen bach, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Pfeffinger daselbst, klagt gegen den Metzger Chr. Neidlinger zu Offenbach, jetzt unbekannfen Aufenthaltsortes, aus käufliche Tapetenlieferung, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 142 M 42 3 nebst 6 0½ Prozeßzinsen seit Zustellung dieser Klage und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Groß— herzogliche Amtsgerichts zu Offenbach auf
Samstag, den 18. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht. J Wandel, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichte.
9 * F .
sss) Oeffentliche Zustellung.
Der Schuhmacher Georg Eigenmann zu Bam— berg, vertreten durch den K. zer, gf. Roth⸗ lauf dahler, klagt gegen seine Ehefrau Eva Eigen— mann, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen bös— 66 Verlassung auf Ehescheidung mit dem An— rage:
Königl. Landgericht wolle erkennen:
J. die Ehe degß Georg und Eva Eigenmann werde dem Bande nach getrennt,
II. Eva Eigenmann werde für den allein schul⸗
digen Theil erklärt, und
III. habe dieselbe alle Kosten des Rechtsstreit: s
zu tragen.“
Von der J. Civilkammer des K. Landaerichts da—⸗ hier wurde gemäß §5§. 185 u. 187 der R. C. P. S. die Zustellung der Klage duich öffentliche Bekannt machung beschlossen und wurde zugleich auch von dem Vorsitzenden dieser Kammer unter Umgang nahme vom Sühnerersuche wegen notorischer Un= bekanntheit des Aufenthalts der Beklagten, Ver—⸗ handlungstermin auf
Montag, den 14. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr, angesetzt, was hiermit zum Zwecke öffentlicher Zu— stellung bekannt gemacht wird. Bamberg, den 25. Oktober 1880.
Der K. Ober⸗Gerichtsschreiber: Schwemmer.
ion] Oessentliche Zustellung.
Der Kaufmann B. Freudenthal zu Posen, vertreten durch den Justizrath le Viseur zu Posen, klagt gegen die Frau Rit ergutsbesttzer NRepo⸗ mucena von Mielecka, geb. von Moszezenska, und deren Ehemann Stephan von Mieleci, früher zu Posen wohnhaft, jetzt unbekannten Aufent⸗ halts, aus dem mit den Attesten der Vollstreckbarkeit versehenen Kontumaeial -⸗Erkenntniß des Königlichen Kreisgerichts zu Posen vom 24. März 1876 und dem Wechsel vom 16. Februar 1876 nebst Wechselprotest mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 476,50 M nebst 6 o Zinsen seit dem 7. März 1876, 6 AS Protest⸗Kosten und 2 6 Provision und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Posen anf den 14. Jannar 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
; Krieger, Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.
lzsi6s! Oeffentliche Zustellung.
Der Tischlermeister Matbias Brillowski zu Cart—⸗ haus, vertreten durch den Rechtsanwalt Weidmann daselbst klagt gegen den Bierschänker Julius Rohroff und dessen Ehefrau Monegunde Rohroff. geb. Brillowoki, früher zu Carthaus dann zu Lewino, jetzt angeblich in Amerika aus einem Wechsel d. d. Carthaug, den 23. März 1880 mit dem Antrage auf Zahlung von 450 M nebst 60/9 Zinsen seit Mai 1880, 3 MS Protestkosten und J S 50 Prorision und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechttstreitß vor die Kammer
für Handelssachen des Königlichen Landgerichts zu Danzig auf
den 21. Januar 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Danzig, den 15. Oktober 1880.
. Mrougowins, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
27 ? ö ö lzcos! Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Kolporteurs Stolze, Louise geb. Behrens, hierselbst,
vertreten durch den Rechtsanwalt Langenheim hierselbst,
klagt gegen ihren genannten Ehemann, dessen Aufenthalt unbekannt ist,
wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die Ehe der Parteien dem Bande nach zu trennen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des herzoglichen Landgerichts zu Braunschweig auf
den 5. Jannar 1881,
; Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öfftntlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Braunschweig, den 29. Oktober 1880.
A. Rautmann, Gerichtsschreiber dis Herzoglichen Landgerichts.
zVos] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Arbeitsmanns Fritz Bornecke, Marie, geb. Walkemeyer in Obersickte, vertreten durch die Rechtsanwälte W. Huch J. und Dr. Huch II. hier, klagt gegen ihren genannten Ehemann, dessen Auf— enthalt unbekantzt ist, wegen Alimente, mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, die Kläge⸗ rin und deren Kinder zu alimentiren und zu schem Zwecke ihr wöchentlich prünumeraudo 5 d zu zah— len, die seit dem 1. August bis 1. Oktober aufge—⸗ laufenen, zu 3 S wöchentlich zu berechnenden Ali⸗ mente sofort zu bezahlen, ref. xp,, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die erste Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Braunschweig auf den 5. Januar 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. un Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Braunschweig, den 29. Oktober 1880. A. Rautmann, Gerichte schreiber des Herzoglichen Landgerichts.
lilo] Oeffentliche Zustellung.
Der Bäcker und Gastwirth Bartramzu Satrup, Kläger, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Müller in Flensburg, welcher gegen den Bohlsmann H. Jes⸗ persen in Rackebüll und den Buchhalter Baltzer in Sonderburg, Beklagte, auf Rückjahlung der Kauf⸗ summe aus einem Torfhandel geklagt, hat ein bedingtes Urtheil des Königlichen Landgerichts, Civil- kammer II. zu Flensburg vom 18. Februar 1880 erstritten.
Zur Ausschwörung des dem Kläger nach dem be⸗ dingten, jetzt rechtskräftigen Urtheil auferlegten Eides ladet der Kläger den Beklagten, jetzt verschollenen Bohlsmann H. Jespersen aus Rackebüll vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Flensburg
auf Sonnabend, den 18. Dezember 1880,
Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.
Flensburg, den 27. Oktober 1880.
4 Pahren, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
lWssco! Oeffentliche Zustellung.
Nr. 15 006. Die Ehefrau des Ochsenwirths Friedrich Fink, Elisabetb, geb. Zutavern, zu Heidelt= heim, vertreten durch Rechtsanwalt G. Mayer in Bruchsal, klagt gegen ihren Ehemann Friedrich Fink, zur Zeit flüchtig und an unbekannten Orten abwesend, wegen übler Wirthschaft und zerrütteter Vermögenslage desselben mit Gefahr für das Hei⸗ rathsgut der Klägerin, mit dem Antrage auf Ver⸗ mögentzabsonderung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor die erste Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts zu Karlsruhe auf
Freitag, den 31. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Karlsruhe, den 25. Oktober 1880.
F. Keim, Gerichtsschreiber der Großherzogl. Landgerichts.
lasssz! Oeffentliche Zustellung.
Nr. 11512. Der Handelsmann Wolf Beißinger in Gondelsheim klagt gegen den Landwirth Philipp
Herrmann, zuletzt wohn haft ist Gondelsheim, z. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Kauf vom Jahre 18890 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 180 M nebst Zo, Zins vom 6. März 1889 und von 3 M nebft Ho /) . vom 25. Juli 1880, sowie auf vorläufige Voll⸗ treckbarkeitserklärung des Urtheils und lader den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts= streits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Bretten zu dem auf Mittwoch, den 29. Dezember 1889, Vormittags 9 Uhr,
anberaumten Termine.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustell ung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.
Bretten, den 29. Oktober 1585.
. Konf, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Ami sgerichts.
lassss! Deffentliche Zustellung.
.Die Friedrich Stenner Eheleute in Drais, ver—⸗ ireten durch den Rechtsanwalt Schödler in Darm- stadt, klagen gegen den Jacob Stockmann 15. von Bürftadt aus baarem Darlehen mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 1371,43 Æ„ nebst Soso Zinsen vom 25. April 1877 an, zu verurtheilen, sowie das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vor⸗ läufig vollstreckbar zu erklären, und ladet? den Be⸗= klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts= streits vor die zweite Civilkammer des Großherzog · lichen Landgerichts zu Darmstadt auf Dienstag, den 18. Januar 1881,
; Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen?
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Die Gerichtsschreiberei des Großherzogl. hefsischen
Landgerichts zu Darmstadt.
uß, Hülfsgerichtsschreiber.
lass! Oeffentliche Zustellung.
Nr. 16261. Der Ziegeleibesitzer Gustav Wörtber in Söllingen, vertrelen durch Rechtsanwalt Arm- bruster dahier, klagt gegen den Bauunternehmer Friederich Ebeling v. hier, z. Zt. in Amerika an unbe—= kannten Orten abwesend, wegen Rest aus Waaren kauf mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 253 M 25 3 nebst 5osg Zinsen v. Klagezustellungstage an, und ladet den Beflagien zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Rastatt auf
Donnerstag, den 2. Dezember 1880, Bormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Rastatt, den 29. Okteber 1880.
Schmidt, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.
( 7 lzvsss! Oeffentliche Ladung.
Nachdem: a. der Georg Fischer, Heinrich's Sohn, b. Andreas Reuter L, e. Georg Ringeling und Frau Catharina Elisabeth, geb. Schmidt, von Fürsten⸗ hagen, und d. die Wittwe des Franz Kornrumpf, Barbara Elisabeth, geb. Schmidt, die Eintragung des auf den Namen von Johannes Schmidt junior katastrirten in der Gemarkung von Fürstenhagen belegenen Grundeigentbums, als:
F. 126 — 22/16 Acker 1 Rth. identisch mit neu:
14. 137 — 13 ar 40 qm
14. 138 — 17 , 582 *.
14. 139 An der Koppe, Acker — 12 . 94 .
14. 140 — 13 6869 unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumskesitzes in das Grund- buch ron Fürstenhagen beantragt haben, so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem , m n zu haben vermeinen, aufgefordert, olche
bis zum Termin: den 16. Dezember 1880,
Mittags 12 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen⸗ falls die Antragsteller als Eigenthümer in dem Grund⸗ buch eingetragen werden und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmel dung eingetragen sind, verliert. ;
Lichtenau bei Cassel, am 22. Oktober 1880.
Königliches Amtsgericht. von Sprecher.
(270031 Im Namen des Königs!
In der Sitzung vom 21. Oktober 1880 hat das Königliche Amtsgericht zu Lüdingbausen durch den Amtsgerichtsrath Bangen für Recht erkannt:
der am 13. November 1879 von der Firma Horn und Oberländer zu Odenkirchen an eigene Ordre auf J. Goldberg zu Bork 9. d. Lippe gezogene, von Letzterem aeceptirte, Ende Februar 1880 fällige Wechsel über 75 66 wird für kraftlos erklärt.
Lüdinghaus⸗n, 26. Oktober 1880.
Königliches Amtsgericht.
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