1880 / 263 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Nov 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Durch verschiedene dem Reichstage werde eine Erweiterung des unterirdischen Diese Nachricht ist, wie wir aus unrichtig. Wie schon gelegentlich gen im Reichstage regierungsseitig erklart wurde, liegt es nicht in der Absicht, nach Ausführung des im Jahre 1876 entworfenen Planes der unterirdischen Telegraphenanlagen noch weitere Anleihemittel für unterirdische Linien in Anspruch zu nehmen. In den nächsten Etat gelangt deshalb auch nur noch die letzte Rate der für die Vollendung des Planes von 1876 vorgesehenen Mittel zum Ansatz. Mit der Verwendung derselben wird der Plan zur Schaffung eines unterirdischen Telegraphennetzes auf den großen Verkehr⸗ und Heerstraßen des Reichs verwirklicht sein.

Nach der im Reichs-Eisenbahn⸗-Amt auf— gestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisu ng uber die im Monat Se ptem ber 1886 auf deutfchen Bahnen 1 Bayerns) beförderten Züge und deren

erspätungen wurden auf 47 größeren Bahnen beziehungs⸗ weise Bahnkomplexen mit einer Gesammtbetriebslänge von 238 g25, 8? km befördert an fahrplanmäßigen Zügen: 11894 Courier⸗ und Schnellzüge, 81 416 Personenzüge, 50 A6 gemischte Züge und 78 879 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen Zügen: 49650 Courier⸗, Schnell Personen⸗ und gemischte Züge und 33 484 Güter- Materialien⸗ und Arbeitszüge. Im Ganzen wurden 634 764 875 Achskilometer bewegt, von denen 202 055139 auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbeför⸗ derung entfallen. Es verspäteten von den 143 526 fahrplan⸗ mäßigen Courier⸗, Schnell, Personen⸗ und gemischten Zügen im Ganzen 2128 oder 1,48 pCt., (gegen 1,35 pCt. in demselben Monat des Vorjahres, und 1,68 pCt. im Vormonat). Von diesen Ver⸗ spätungen wurden jedoch 1190 durch das Abwarten verspäteter Anschlußzüge hervorgerufen, so daß den aufgeführten Bahnen nur 938 Verspätungen (= 0,65 pCt.) zur Last fallen (gegen O, 66 pCt. im Vormonat). In demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf den eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 132482 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung 805 oder G61 pCt., mithin God pCt. weniger. In Folge der Verspätungen wurden 293. Anschlüsse versäumt (gegen 200 in demselben Mona! des Vorjahres und 2569 im Vormonat).

Telegraphennetzes zugehen. zuverlässiger Quelle erfahren, der früheren Etatsberathun⸗

Am 1. November d. J. ist eine gemeinschaftliche Wagen⸗Dispositionsstelle behufs gleichmäßiger Vertheilung der zum Kohlen- und Kokestransport geeigneten Wagen . die im Ruhr⸗-Kohlenrevier belegenen Stationen und Ladestellen der Rheinischen, Cöln-Mindener, Bergisch⸗Märkischen und Han⸗ noverschen Bahn unter der Bezeichnung: „Eisenbahn⸗ wagen-Amt für das Ruhr-Kohlenrevier“ zu Mül⸗ heim a. d. Ruhr eingerichtet. Das Eisenbahnwagen⸗Amt ist fürerst der Königlichen Direktion der Rheinischen Eisenbahn in Bezug auf die Handhabung der Disziplin und die äußere Geschäftsordnung des Bureaus unterstellt und fungirt im Uebrigen als gemeinschaftliche Dienststelle der betheiligten Königlichen Eisenbahndirektionen. nn nn,,,,teze,,

Zur Herbeiführung einer Uebereinstimmung der Per⸗ sonengeldtarife der Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen in Bezug auf die Fahrpreis? Ermäßigung für Kinder ist, nach einer Bestimmung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, vom 23. Oktober d. 95 den betreffenden Spezialbestimmungen zu §. 10 des Betriebs“ reglements für die Eisenb ahnen Deutschlands allgemein fol⸗ gende Fassung zu geben: „Kinder unter 4 Jahren werden, wenn ein besonderer Platz für dieselben nicht beansprucht wird, frei be⸗ fördert. Die Fahrpreisermäßigungen für Kinber unter 16 Jahren bestehen darin, daß befördert werden: zwei Kinder in allen Wagenklassen auf ein Billet der betreffenden Klasse und Zug⸗ gattung; ein Erwachsener mit einem Kinde: in 1. Wagenklasse auf ein Billet 1. Klasse und ein Billet 2. Klasse, in 2. Wagen⸗ klasse auf ein Billet 1. Klasse, in 3. Wagenklasse auf ein Billet 2. Klasse, in 4. Wagenklasse auf ein Billet z. Klasse; ein einzelnes Kind: in 1. Wagenklasse auf ein Billet 2. Klasse, in 2. Wagenklasse auf ein Billet 3. Klasse, in 3. Wagenklasse auf ein Billet 4. Klasse der entsprechenden Zuggattung; in 3. Wagenklasse der Schnellzüge auf ein Billet 3. Klasse der gewöhnlichen Personenzüge.

Aus den 5. 152, 1653, 162, 164 und 172 J. 8 des Allg. Landrechts folgt, nach einem in Uebereinstimmung mit dem früheren Ober-Tribunal ergangenen Erkenntniß des Reichsgerichts vom 13. Mai d. J. unzweideutig, daß, ab⸗ esehen von der besonderen, sich auf Befriedigungen in der reien Feldflur beziehenden Vorschrift des 8. 151, der Grund⸗ besitzer eine bestehende Scheidung, welche er errichtet hat, beziehungsweise deren Eigenthümer er ist, nicht wieder ent“ fernen darf, der Nachbar vielmehr ein Recht darauf hat, daß dieselbe zur Sicherung seines Eigenthums bestehen bleibt.

Der General⸗Major von Oppen, bisher Comman⸗ deur der 11. Kayallerie⸗Brigade, welcher kürzlich zum Kom⸗ mandanten von Breslau ernannt worden, ist aus diesem An⸗ laß zur Abstattung persönlicher Meldungen mit Urlaub von Breslau hier eingetroffen.

Se. Durchlaucht Heinrich XVIII. Prinz Reuß Rittmeister und Eskadron-Chef im Garde⸗Kürassier⸗Regiment, ist von Urlaub hierher zurückgekehrt.)

l

Bayern. München, 5. November. (Allg. Itg) Der Kar— dinal Ja cobini ist, von Wien kommend, mit dem heutigen Morgen⸗Schnellzuge hier eingetroffen und in der hiesigen Nun⸗

tiatur abgestiegen.

6. November. Durch Allerhöchste Entschließung werden die Landräthe der acht Regierungsbezirke auf den 1. De⸗ zember zu ihren diesjährigen Sitzungen einberufen.

7. November. (W. T. B.) Der Kardinal Ja—

cobini ist nach Rom abgereist.

n Württemberg. Stuttgart, 5. November. Der

König und die Königin sind gestern Abend von Friedrichs⸗ hafen wieder hier eingetroffen. *

Baden. Karlsruhe, 6. November. Die Fürstin von Hohenzollern ist heute Mittag von Baden nach Sigma⸗ ringen abgereist. Die Prinzessin Marie von Baden, Her⸗ zogin von Hamilton, begiebt sich heute Abend nach Nizza, wo dieselbe den ganzen Winter zuzubringen gedenkt. Morgen,

Zeitungen geht die Mittheilung, Anleihevorlage bezüglich der

herzoglichen Herrschaften

wohnen wird.

welcher

glichen scha den Besuch des ErUbgroßherzogs von Sachsen⸗Weimar,

im Schlosse zu Baden

tenegros.

Beträge.

gemeldet: Walsh, der

anfänglich hieß,

glücklich in Umtata angelan

zufriedenheit bekunden.

des Stammes, der loyale Haltung des Majors Elliot gestellt. eingeäschert und hofft bald Häuptlings schreiten zu

lich, während auf und 6 Mann verwundet wur nisten am St. John-Flusse

7. November. vom 6. d., melden: Mon

und Tem bus befindet

am Dienstag in den Kamr

Lille, Roubaix, deren In

gegen

Paris Kongregationen

perdus unterhalten hatten. legte gegen diese Verhaftu blik Protest ein. In Nacht Bomben Tardif,

heute 5 Personen,

.

7. November. des Ordenshauses in Frigolet bei Ta

des Or denshauses wuͤnsche einen Monat Personen aus dem Ordens

zu leisten,

Savoie) hatten alle

8. November.

keinem Zwischenfall gekom menge ist in Avignon,

mische Rath des Dep welcher jesuitische Lehr

Schule für zwei Monate

Griechenland.

fordern, um die Armee bi Kriegs fuß erhalten Gesandtschaftssekretär

Epirus 36 000 und gestellt werden. Die werden.

7. November. (W. der Deputirtenkamme joritãt die Thronrede mitgethei ihre Dankbarkeit gegen Entscheidung in der Kon

Sonntag, den 7. d., erwarten, der „K. 3.“ zufolge, die Groß⸗

X

Grenzlinien gemäß dem

stoßenden Behandlung der Die öst erreichische D Ordinarium des Kriegsbudget den Ausschußanträgen die von

Timbus hefürchtet, da einige

den eingenommen,

der Basutos, Moletsane, am 31. Oktober mit Sturm mes griffen indessen 5000 Basutos ein lonialtruppen an, welche das Dorf Terothodi besetzt hatte

zwangen dasselbe sich zurückzuziehen.

festgestellt werden wird. Die

Verurtheilte bei dem Ober⸗Unterrichtsr

r Athen, 5. Komunduros wird von der Kamm

der Adreßkommission

Oesterreich⸗ Ungarn. Pest, 6. In der ungarischen Delegation Interpellation ein, wegen der gegen den Berliner Vertrag ver⸗ Mohamedaner Seitens Mou—⸗ elegation erledigte das

der

Belgien. Brüssel, 7. November. „Moniteur Belge“ meldet die Gratry zum Kriegs-Minister.

Großbritannien und Irland. vember (Allg. Corr.) Aus der Kapstadt wird unterm l. h

Ernen

Friedensrichter in Umditchwa's Lande, von dem es daß er von den Eingeborenen ermordet worden, ist

Es wird eine offene Empörung der der kleineren Häuptlinge große Un

gt. Sangelizeoe,

hat

Oberst Clarke

zu einem An nnen. Eine

streitkräfte hat einen Einfall in Maferu gemacht, und es ist ihr ge⸗ lungen, 140 Pferde wegzuführen. Der feindliche Seiten der Angreifer Lieutenant Nelson todt blieb Die Frauen und Kinder der Kolo— sind an Bord eines an der des Flusses vor Anker liegenden kleinen

E TD. B.

den.

tague, befestigt

t sich in vollem Aufruhr; nach den Haupt⸗ punkten werden Verstärkungen gesandt.

Frankreich. Paris, 6. November. nächsten Montag wird ein Ministerrath stattfinden, in welchem der Wortlaut der Erklärung des

nern

keine

Der ng

welche gestern bei der Ausweisung von Kongregationsmitgliedern verhaftet worden waren, zu Gefäng⸗ nißstrafen von 10 bis 30 Tagen verurtheilt.

(W. T. B.) der Prämonstratensermönche rascon dauert fort; die Prämon⸗ stratenser protestiren gegen die Einschließung. präfekt erwiderte, daß die Regierun

und die

hause entfernt, welche, ohne Dienst nur, den Proviant unnützerweise mit aufzehren würden und scheinen für längere Zeit hinlänglich verproviantirt zu sein. Die Trappisten in Tamie (Departement Eingänge fest verbarrikadirt und be⸗ dur fte es einer dreistündigen Arbeit, um in das Kloster zu gelangen. Dufau re hat seine Entlassung als Vorsitzender des Comités für juristische Kompetenzfragen im Aus— wärtigen Amte genommen; an seiner Stelle ist der General— Prokurator am Kassationshofe, Bertauld, zum Vorsitzenden ernannt worden. Eine heute im Cirque Fernando ab⸗ gehaltene Versammlung hat mit E lution für Abschaffung des Kultus⸗-Etats und für die Tren⸗ nung der Kirche vom Staat angenommen.

(W. T. B.) des Ordenshauses der golet bei Tarasgon dauert noch schließenden Truppen sind in 5 Linien aufgestellt.

Prämon

men. Eine

Tarascon und den benachbarten Srt⸗ schaften zusammengeströmt. Es herrscht allgemeine Aufregung. Besangon, 7. November.

(W. arte ment

Angelegenheit des Schuldirektors

er, denen

zugegangen war, weiter funktioniren ließ,

erkannt.

s en Thessal ien 24000 Mann auf⸗ 6 soll auf 20 000 Mann gebracht

B.) In der heutigen Sitzung

T. r wurde

, D f die Mächte ferenz dem Protokolle

Engländern

Dampfers geflüchtet. ) Nachrichten vom Kap, welches von dem Häuptling

genommen.

zur Verlesung kommen soll, Märzdekrete sind heute in Valenciennes, Alby, Pau und an— Provinzialstädten weiter zur Ausführung gelangt.

sind heute ergriffen Justizpalaste zu Nantes wurde der Präfekt ausgezischt. Der Maire drohte die Ruhestörer verhaften Advokaten wurden verhaftet, weil sie sich in

worden.

Präsident des Gerichtshofes bei dem Prokurator der Repu⸗ Nimes wurden in der vergangenen gegen das Präfekturgebäude geworfen. Mitglied des Konfliktsgerichtshofs, hat um seine Entlassung nachgesucht. Der Departements, Pradel,

hat ebenfalls seine Entlassung verlangt. Das Zuchtpolizeigericht zu

g keine gewaltsame Oeffnung r ie Einschließung, wenn nöthig, fortsetzen werde. Die Prär

instimmigkeit eine Reso⸗

Wie verlautet, hat der ath Berufung eingelegt.

November. er den nöthigen Kredit S8 zum 31. Dezember 1681 auf dem zu können. Grinzis geht als erster nach Wien. Gemäß der vom Ge⸗ neralstabe entworfenen Ordre de hbataille

beschlossene Antwort auf

November. (W. T. B.) brachte der Abg. Falk eine

s und bewilligte entgegen Regierung beanspruchten

(W. T. B.) Der nung des Generalmajors

London, 5. No⸗

der oberste gegenüber sich unter

Häuptling

stets den Schutz

hat Malethane's Dorf griff gegen die Festung des Abtheilung der Kolonial

Verlust war beträcht⸗

Mündung

und besetzt war, wurde Während des Stur⸗ Detachement der Ko—

Der Stamm der

(W. T. B.) Am

Ministeriums, die

weiteren Maßregeln

In dem

zu lassen. Zwei der Salle des pas

Präfekt des Oise⸗

Paris hat

Die Einschließung Der Unter⸗

nonstratenser haben alle

Die Einschließung stratenser in Fri⸗ immer fort. Die ein⸗ Bisher ist es zu sehr große Menschen⸗

T. B.) Der akade⸗ s Doubs hat in der

zu Montroland, ein Ausweisungsbefehl auf Schließung der

(W. Pr.) werden gegen den

die von der Ma⸗ ammer spricht darin aus, durch deren

Lande die neuen

Bergen von Seer aus gegen nn g vorgedrungen war,

trags definitiv zugesprochen worden seien. Es hierdurch nicht nur Griechenland gekräftigt, sondern auch den Völkern Gerechtigkeit erwiesen, welche seit Jahr⸗ hunderten die Freiheit vertheidigt und jüngst noch an dem

Kampf um die gemeinsame Unabhängigkeit theilgenommen hätten. Die Kammer sei überzeugt, daß die Entscheidung der Signatarmãchte, an deren Ausführung die Mächte interessirt

seien, auch ausgeführt werde, aber Griechenland selbst habe vor Allem die Pflicht, hierfür einzutreten, die Erwägung der Mittel zur Erreichung des Zieles werde daher den hauptsächlichsten Gegenstand der Berathungen bilden. Die erfolgte Verniehrung der militãärischen Streitkraͤfte ohne Zustimmung der Landes ver tretung sei indeß die Verletzung eines positiven und zweifellosen Artikels der Verfassung Seitens des verantwortlichen Ministe⸗ riums gewesen, welches dabei die den verschiedenen Regierungs⸗ gewalten zustehenden Befugnisse nicht auseinander gehalten habe. Da die militärischen Vorbereitungen aber eine Ver⸗ pflichtung des griechischen Staates gegenüber dem Hellenismus und gegenüber den Signgtarmächten seien, hätte die Armee unter den Fahnen zu bleiben, um die Aufgabe zu vollenden, die neuen Zustände in den Griechenland feierlichst zuge⸗ sprochenen Provinzen herzustellen. Der Deputirte Jacobatos verlangte hierauf unter Hinweis darauf, daß die Kammer eine Entscheidung über Krieg oder Frieden zu treffen habe, die Vorlegung sämmtlicher auf die Grenzregulirung bezüglichen diplomatischen Schriftstücke owie des Textes des Berliner Vertrages und der bezůglichen Protokolle. Das Ministerium erklärt sich mit der Vorlegung, soweit dadurch die Interessen des Staates nicht geschädigt würden, ein verstanden. Hierauf wird die Sitzung aufgehoben. n em Ministerium, das bereits den Vertrag mit der Nationalbank über eine Anleihe von S Millionen Drachmen unterzeichnet hat, sind nunmehr auch Verhandlungen wegen eschaffung einer weiteren Anleihe von 100 Mikionen im Auslande eingeleitet worden.

Türkei. Kon stantinopel, 7. November. (W. T. B. Der bulgarsche Geschäftsträger hat dem fie fe Botschafter Tissot persönlich sein Bedauern über die In⸗ sultirung des französischen Vizekonsulats in Varng ausgedrückt. Der Botschafter Tissot gab anheim, die bulgarische Regierung möge dem Vizekonsul offiziell durch den Präfekten von Varna ihr Bedauern ausbrücken lassen. . Dem Daily Telegraph“ wird von hier gemeldet, Derwisch Pascha sei angewiesen, Dulcigno binnen 3 Tagen zu. übergeben. Der englische Botschafter Göschen habe der Pforte mitgetheilt, daß die englische Regierung den türkischer⸗ seits aufgestellten Plan einer Regelung der Staats— schuld beanstanden müsse und daß der türkische Staatskredit viel eher durch die Einsetzung einer europäischen Finanzkom⸗ mission hergestellt werden dürfte. Die Pforte habe aber den Vorschlag abgelehnt, weil der Sultan einer Einmischung Europas in die inneren Angelegenheiten der Türkei ent⸗ gegen sei. Der „Agence Havas“ vom 7, wird aus Ragusa ge⸗ meldet, Seitens der Albanesen werde jetzt erklärt, daß sie Dulcigno unter keinen Umständen an Montenegro über⸗

lassen würden, wohl aber bereit seien, dasselbe an Oesterreich zu übergeben.

Serbien. Belgrad, 6. November. (W. T. B.) Das amtliche Blatt veröffentlicht einen Erlaß des Fürsten, durch welchen die Skupschtina aufgelöst und der Termin

t die Neuwahlen zur Skupschtina auf den 30. November e. estgesetzt wird.

Montenegro. Cettinje, 6. Novemher. Die „Polit. Corr.“ meldet von hier: Montenegro ist noch keine offizielle Ein— ladung von Seiten der Türkei zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zugegangen. Der diplomatische Vertreter Rußlands, Staatsrath Jonin, hat einen Urlaub auf unbe— stimmte Zeit erhalten. Derwisch Pascha hat sämmtliche Führer der albanesischen Liga zu einer Konferenz nach Skutari berufen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 6. November (W. T. B.) In dem politischen Prozeß gegen mehrere Mitglieder des revolutionären Exekutiv⸗ Comités wurde die Sitzung heute Mittag 12 Uhr eröffnet. Vorsitzender des Militärgerichts ist General-Major Leicht; Gerichtsmitglieder sind der Wirkliche Staatsrath Schetko wsky und der QOberst Babst; als zeitweilige Gerichtsmitglieder fun⸗ giren die Obersten folgender Garde⸗Regimenter: Oberst Hesse vom Preobraschenskischen, Oberst Alexeseff vom Semonoffschen, Oberst Stolitza vom Garde⸗Jäger⸗Regiment, Oberst Krasso ws ky vom Moskauschen, Oberst Anitschkoff vom Pawlomschen Garde ⸗Regiment. Als Ankläger amtet der Militär— Prokurator Achsarumoff mit drei Gehülfen; die Ver—⸗ theidigung ist von Margolin, Appolonoff, Dsenziol, Kißlitschni, Chodneff u. a. übernommen worden. Die Angeklagten wur⸗ den in ihrer eigenen Civilkleidung in den Sitzungssaal geführt. Der Generalität, den Mitgliedern des Ober⸗Militärgerichts, den Senatoren waren besondere Sitze eingeräumt. Kurz vor Eröffnung der Sitzung hatte sich auch Prinz Peter von Slden— burg im Sitzungssaale eingefunden, um der Verhandlung bei⸗ zuwohnen. Nach dem Sitzungsfaal waren alle für” den Prozeß in Betracht kommenden Beweisgegenstände, darunter auch Dynamitproben, gebracht worden.

Der französische Botschafter, General Chanzy, ist heute Nachmittag hier eingetroffen.

7. November. (W. T. B.) Die des Mil itär⸗Kreisgerichts war ausschließlich der Verle ung der Anklageakte gewidmet. Irgend ein Zwischenfall ist nicht zu verzeichnen. In der heutigen Sitzung bildete die am 9. Februnr 1879 erfolgte Ermordung des Gouverneurs von Charkow, Fürsten Krapotkin, den Gegenstand der Verhandlung. Der bezügliche Theil der Anklage beruht im Wesentlichen auf den Aussagen eines gewissen Goldberg, der den Fürsten Krapotkin ermordet hat und, nach abgelegtem Geständniß, während der

Voruntersuchung gestorben ist. Auch wurden heute mehrere Zeugen vernommen.

Amerika. Washington, 7. November. (W. T. B) Der Präsident Hayes ist hier wieder eingetroffen.

Asien, Persien. Teheran, 7. November. (W. T. B.) Nach aus Tabriz hier eingegangenen Nachrichten ist der Scheikh Obeidullah, der mit etwa 8000 Kurden von den

werde

gestrige ng

von den persischen Truppen zurückgeschlagen worden; die

Kurden haben dabei große Verluste erlitten und gegenwärtig

des Berliner Ver⸗

etwa 8 Meilen von Urumiah entfernt ein Lager aufgeschlagen.

, , 8 , .

graphie und maritimen Meteorologie, Organ des Hydro-

Heft 10 des Jahrgangs 1880 det Annalen der Hydro—

ischen Amtes und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von r r Amt der Admiralität, Verlag von Ernst Siegfried Mittler u. Sohn in Berlin, hat folgenden Inhalt: Ueber einige neuere Tiefsee⸗Expeditionen. - 1) Ldothungen und Temperatur- meffungen des „Knight Errant“ zwischen Schottland und den Färö— bänken im Juli und August 1859, 2) Reibentemperaturmessun en der „Fylla nördlich und westlich von Island im Sommer 1818, 3) Tiefsee⸗Expedition des V. St. D. Blake“ im Caraibischen l Meere im Winter 1879,80, 4 Expedition des französischen Schiff Le Travailleur im Busen von Biscgya im Sommer 1880, 5) Tief⸗ see⸗ Expedition in dem Adriatischen Meere 6. im Sommer 1880. 1 Uebersichtstafeln des Unterschieds zwischen der scheinbaren und wah⸗ ren Monddistanz. Von Prof. Dr. G. D. G. Weyer. Ueber die beste Route von der Westküste Centralamerikas nach den Sandmichg⸗ infeln. Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deut⸗ schen Seewarte im Monat Juni 1880. Zusqte zu der Beschrei. bung der Küste zwischen Port-Natal zc. und Limpopofluß. SS. Küste von Afrika. Beschreibung der Crozetinseln. Indischer Ocean. Klima der Kergueleninseln. Klima von Ayia auf Üpolu. Samoainseln. Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Juli 1880 in Nordamerika und Gentraleuropa. (Mit sheilung von der Deutschen Seewarte.) Kleine hydrographische Rottzen. Siterarisches. = Tabellen. . Kgrtenbeilaga ;;. ö

Nr. 32 des Deutschen Handels ⸗Archivs, Wochenschrif

für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichdamt des Innern, enthält: Gesetzgebung: Dänemark: Ausdehnung des , , . auf Waaren, welche aus Deutschland, Venezuela, Belgien, ö. britannien und Irland und Frankreich stammen. Niederlande un Frankreich: Verlängerung des Handelt vertrages zwischen beiden Staaten. Spanten: Einfübrung des spanischen Sanitätsgesetzes af den Philippinen. Vereinigte Staaten von Kolumbien: Zoll⸗ tarif Beilage. Berichte: Deutsches Reich: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchsteuern im Deutfchen Reich für die Zeit vom 1. April 1880 bis zum Schlusse des Monats September 188606. Stettin. Königsberg. Posen. RNordhausen. Hannover. Krefeld. Koblenz. Augs⸗ burg. Mannheim. Mälhausen i. E. Metz. Groh⸗ britannien: Glasgow (schottische Eisenindustrie). devuka . Inseln). Frankreich: Handelsbericht aus Bordequy für 18 Schweden und Norwegen: Wirthschaftliche Verhältnisse Schwedens im J luß). 9 ,,, Ig se gh ahn⸗ Veror dnungz⸗Blattes, herausgegeben im Königlichen Ministerium der öffentlichen n . hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Konzessionsurkunde, betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Hoya nach Eystrup durch die Hoya'er Eisenbahngesellschaft. Vom 24. Mai 1880. . Ministers der öffentlichen Arbeiten; vom 12. Oktober 1880, hetr. Anträge auf Zurückstellung des zum Waffendienst nicht heranzuyiehen⸗ den Personals; vom 16. Oktober 1880, betr. Ergänzung des Reglements für die Berechnung der Neben⸗Emolumente der Beamten des Fahrdienstes vom 7. September 1875; vom 29. Oktober ,. beir. Trantportbegünstigungen für verschiedene leicht verderbl che Gegenstände, frische Seefische und lebende Fische in Wasser; vom 25. Oktober 1880, betr. Fahrpreisermäßigung für Kinder; bann 24. Sktober 1880, betr. Berechnung der Preise der Abonnements karten für Schüler; vom 28. Oktober 1880 betr. Errichtung eines Eisenbahnwagen⸗Amts für das RuhrKohlenrevier; . , 29. Oktober 1880, betr. die rechtzeitige Feststellung und BVerßffent, lichung der Fahrpläne. Richterliche re. Entscheidungen: Urtheil des Reichsgerichts (J. Civil⸗Senat) vom 10. Juli 1880 in Sachen des pensionirten Bahnwärters P. wider die Magdeburg · Halberstädter Eisenbahn. „Das Bedienen einer Eisenbahn · Signal vorrichtung kann nach den Umständen des konkreten Falles als eine mit dem Eisen⸗ bahnbetrieb im Zusammenhang stehende Thätigkeit angesehen werden (8. 1 des Reichs⸗Haftpflichtgesetzes vom 7. Juni 18715.“ Nach— richten.

Landtags ⸗Angelegenheiten.

Dem Hause der Abgeordneten ist folgender Entwurf eines . betreffend die Deckung von Ausgaben der Rechnungsjahre 1878/79 und 1879 / o, rorgelengt worden:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛe.

verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtages der Monarchie, was folgt: ö

D inanz⸗ Minister wird ermächtigt, zur Deckung von Aus— w 18718 79 und 1879/80, welche aus den Einnahmen dieser beiden Zeitabschnitte nicht haben bestritten wenden können, 5 606 938 M 55 im Wege der Anleihe durch Ver äußerung eines entsprechenden Betrages von Schuldverschreibungen zu beschaffen. ö

8§. 2. .

Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuße, zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchen Toursen die Schuldverschreibungen verausgabt werden sollen, bestimmt

Finanz ⸗Minister. : ö? Wr , . kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An leihe, wegen Annahme derselben als pupillen⸗ und devosital mäßige Sicherheit und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften des Gesetzes vom 19. Dezember 1869 (GesetzSamml. S. 1197) jur An⸗ wendung.

Der Finanz ⸗Minister ist mit der Ausführung dieses Gesetzes be⸗ auftragt. 1 ꝛc. * ie Motive lauten: 9 bio n chersfn von den Staats einnahmen und Ausgaben 2c. pro 1. April 1879/80 ergiebt, hat der Finalabschluß des genqnnten Rechnungsjahreg mit Einschluß einer noch ungedeckten, aufe 1490 1 36 K sich beziffernden Mehrausgabe für den Bau des Regierung und Ober ⸗Präsidialgebäudes in Schleswig aus 1878/79 ein Defizit von 5 006938 4 55 4 binterlassen. In Ermangelung anderweiter Deckunge mittel wird diese Summe im Wege der Anleihe durch Veräußerung eines entsprechenden Be⸗ trages von Schuldverschreibungen zu beschaffen sein, wozu durch das vorgeschlagene Gesetz die er renn ertheilt werden soll. Der 5. 2 des Gesetzentwurfe entspricht den des fallsigen Bestim⸗ mungen der in den letzten Jahren ergangenen Anleihegesetze.

Statistische Nachrichten.

Dem Septemberheft der Statistik des Deutschen Reichs ent⸗ nehmen wir in Bezug auf den Warenverkehr des Deutschen ollgebiet s im September d. J. folgende Daten; Roh, Bruch-, 3 Rohschienen, Ingots (alles in Doppel Centnern): Ein⸗ fuhr 228 989, Ausfuhr 252 441; Materialeisen, ganz grobe und grobe Eisenwaaren Einfuhr 29 215, Ausfuhr 506 869; feine Eisenwagren Einfuhr 525, Ausfuhr 5554; a hen Einfubr 21 0933. Ausfuhr 64 443. Die Einfuhr von Produkten der Eisen⸗· und Maschinen⸗ Industrie war im genannten Monat im allgemeinen geringer, die Aus fuhr größer als im Vormonat. Weniger eingeführt wurden ink besondere Roh⸗ und Brucheisen, Rohschienen ꝛc., Maschinen. In der Ausfuhr machte sich eine Zunahme bei Rob, Bruch und schmied barem Eisen, Eisenbahnschienen (4 23 310), Eisendraht und gam groben Eisengußwgaren ze, eine Abnahme dagegen bei Luppeneisen, Rohschienen und Ingots, Eck. und Winkeleisen, Eisenbahnachsen und

Distrikte, G . von Hirschfeld, Regierungs⸗Rath und Vorsitzenden des historischen Vereius für den Regierungsbezirk Marienwerder. Die vielfachen Klagen, daß die in dem vorgenannten Bezirk gefundenen Alterthümer nicht durch Bild und Schrift veröffentlicht und der Wissenschaft zugänglich gemacht werden, haben den Verfasser veran—

Regierungsbezirk Marienwerder eine Zeitschrift ins Leben zu rufen, welche auch Beschreibungen und lithographische Abbildungen der

des ihr naturgemäß zufallenden historischen Gebiets und der Unmög— er ß durch Lithographie die für das nähere Studium nöthige Ge— nauigkeit ein Bilderwerk der tigsten e ͤ Handhabung wegen in Oktav erscheinen und die auf photographischem Wege durch Lichtdruck her gestellten Abbildungen nebst Beschreibungen enthalten soll. Der Preis ist so berechnet, daß sich jede Tafel Ab= bildungen einschließlich des zugehörigen Textes auf 50 8 stellt, und werden die san Deckung der Kosten wird gesichert, sobald 100 Subskriptionen ein⸗ gelaufen sind. Jeder Subskribent verpflichtet sich nur zur Abnahme von

Runst, Wissenschaft und Literatur. ö Die hervorragenden Alterthämer des Regie⸗ ungsbezirks Marienwerder und der angrenzenden nach photographischer Aufnahme

aßt, bei Gründung des historischen Vereins und Museums für den

vichtigsten Alterthümer bringt. Mit Rücksicht auf die Vielseitigkeit

beabsichtigt derselbe in dortigen Gegenden herauszugeben, welches

nunmehr außerdem gefundenen wich · der bequemern

zu erzielen,

Alterthümer

Schriften den Abnehmern frankirt zugesandt. Die

12 Tafeln. Nach Abgabe derselben wird den Subskribenten eine neue Anfrage zur Erklärung über Fortsetzung der Subskription mit gleicher Maßgabe zugehen. Die Mitglieder des historischen Vereins für den Reglerungebezirk Marienwerder erhalten das in Rede stehende Werk unentgeltlich neben der Zeitschrift, indem die bezüglichen Kosten aus Vereinsmitteln gedeckt werden. Es ist bereits mit der Abbildung des Gold und Bronzefundes aus Dorotheenhof Kreis Flatow) in 2 Tafeln begonnen worden, und sollen sich dann die um— sangreichen. Silberfunde aus Dombrowo und Schlochau anschließen. Die Vorstände der Alterthums⸗ und Geschichtsvereine und die Freunde der vaterländischen Vergangenheit werden sich ohne Zweifel für dieses Unternehmen interessiren und durch Subskription zur Förderung des- selben beitragen. .

Indien in Wort und Bild von Emil Sclagint⸗ weit. Mit 400 Illustrationen. Leipzig, Verlag von Schmidt K Günther. Mit der soeben erschienenen 20. Lieferung schließt der J. Band dieses Prachtwerkes, * dessen in teressanter, aus den besten Quellen geschöpfter gediegener Inhalt, geschmückt durch treffliche Illustrationen bei eleganter Ausstattung dasselbe zu einer Zierde unserer Illustrations⸗-Literatur macht. Aus dem Inhalt heben wir hervor: I) die Schilderung des Landes und seiner Produkte, sodann die Beschrei⸗ bung von Bombay mit seinen verschiedenartigen Bewohnern und deren häuslichen und religiösen Sitten. Dann folgen die Völker und Kasten Indiens von der wilden Urrace bis zu den gebildeten Parsi, die Beschreibung der uralten Felsentempel in Elephanta und anderen Qrten, die Schilderungen des Dekhan, der Provinz Haidarabad und Madras, der Nilgiris oder blauen Berge; darauf die Geschichte des Christenthums in Indien und der Religion der Hindus mit ihrem heiligen Lande Orissa. Die Schilderung der Provinzen Bengalen und Behar schließt den J. Band.“ Der 1I. Band wird binnen Jahres⸗ frist zur Ausgabe gelangen und in demselben Hindostan und seine Hinterländer, das Pendschab, die Vasallenstaaten von Central Indien und von Radschputang, das Grenzgebiet im Himalaya und gegen Afghanistan zur Behandlung gelangen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

(Hamb. Corr.) Die Ein fuhr amgerikanischer Lachs⸗ eier. Mit dem am Freitag Nachmittag in Bremerhaven eingetroffe⸗ nen Lloyddampfer „Neckar“, der am 16. Oktober von New⸗Nork ab⸗ gegangen war, langte ein Tran port von Lachseiern an, der von Professor Baird, Chef der Fischereikommission der Vereinigten Staaten, größtentheils für den deutschen Fischereiverein bestimmt waren. Die Absendung der Eier war in Bremen bereits am 19. Ok⸗ tober telegraphisch aus Washington angemeldet worden, um frühzeitig alle Vorkehrungen für deren sofortige Abnahme und Versendung nach Ankunft des Schiffes treffen zu können. Der Transport bestand aus 380 000 Eiern des kalifornischen Silberlachses, die in einer Anzahl Matherschen Kisten, Dank der Fürsorge des Kapitäns Willigerod, Führers des „Neckar“, in sehr gutem Zustande eintrafen. Zur Empfangnahme der werthvollen Sendung waren hier schon Tags, zusor zwei der bedeutendsten Fischzüchter, die Herren Eckardt, Vater und Sohn, Gutsbesitzer auf Lübbichen bei Guben, eingetroffen, von denen der eine die Sendung nach Freiburg in Baden, der andere die nach Ungarn persönlich überbrachte. Unter gefälliger Beihülfe des Hrn. F. Busse in Geestemünde, der für seine Anstalt in Hosermühlen 50 000 Eier erhalten hatte, wurden dieselben vertheilt und zur postmäßigen Versendung umgepackt, so daß sie größtentheils schon mit dem nächsten Zuge weiter geschickt werden konnten. Bekanntlich ist dies die vierte Sendung, welche seit Ende Oktober 1877 mit günstigem Erfolge in Deutschland eintraf. Aus den beiden erften Sendungen wurden unter anderen in der Brut⸗ anstalt der Stadt Hameln 23 00 kleine Lachse erbrütet, welche dort der Weser im Januar 1878 resp. 1879 übergeben wurden und deren Rückkehr als . Fische in etwa zwei bis drei Jahren er⸗ ttet werden darf. ö. . Nach Anordnung des Herrn von Behr Schmol dow, PPrãäsidenten des deutschen Fischereivereins, wurde der größte Theil der dies jährigen Sendung, die wir der amerikanischen Freigebigkeit verdanken, dem Donaugebiete zugewiesen. Der Rest wurde zu weiteren Zuchtver suchen unter eine größere Anzahl von Brutanstalten vertheilt. Der Ober ⸗Bürgermeister Schuster, welcher zu Freiburg im Breisgau und zu Radolfjell am Bodensee Anlagen für künstliche Fischzucht besitzt, erbielt fur die Vonau 70 009, für den Rhein z38 0 Gier. Graf Migaczi in Ungarn empfing 100 090, der oberösterreichische Fischerei⸗ verein in Linz 25 000, Fischermeister Käsbohrer in Ulm und Ge⸗ brüder Köffer in München je 10 009. Dr. Prochaska in Wien 2000, die Kaiserliche Fischzuchtanstalt in Hüningen 15000, der holländische Fischerverein zu Velp 19009 Eier. Kleinere Sendungen erhielten die Professoren la Valette in Bonn, Nitsche in Tharand, Fritsch in Prag und Metzger in Münden, der Pater Guardian des Franziskanerklosters zu Kreuzburg in der Rhön, die Oberförster Schwab in Königstein am Taunus,. Reckel in Friedrichs huld bei Rummeleburg und Schwarz in Qberschlesien, Gutsbesitzer von dem Borne auf Berneuchen Stadtrath Werckmeister in Köslin, von Stemann in Rendsburg, Scrödter in Hadersleben und Brussow in Schwerin. Ferner nach Viborg, Posen, Pola und St. Petersburg wurde eine Anzahl Eier zu weiteren Transport und uchtversuchen gesandt, und voraussichtlich wird auch das Berliner ÄUquarium die nachträglich noch erbetenen Eier übermittelt erhalten. Das österreichisch,ungarische Ministerium baite die nöthigen Certi⸗ sikate zur zollfreien Einfuhr der Eierkisten bereitwilligst zur Ver ng gestellt. fam gift vom Neckar überbrachte bedeutende Eiertrane port stammte aus der Brutanstalt der Vereinigten Staaten am M'Cloud— Flusse, der im Shasta Gebiet entspringt und sich in den Sacramento ergießt. Hier sind in den entlegenen Jagdgründen der Indianer, die bis vor einigen Jahren kaum die Ansiedler zu betreten wagten, zur jäbrlichen Gewinnung ren acht bis zehn Millionen Lachgeiern vor treffliche Anlagen geschaffen. Das unter Leitung von Livingstone Stone stehende Personal, für welches zwei Gebäude bergestellt wurden, bestebt aus je einem Inspektor, Fischmeister, Sekretär, Photographen und fünf . sowie zahlreichen Indianern, die als Arbeiter beim Ziehen der Schleppnetze, Einbägen der Fische und beim Rudern der Bote Hülfe leisten. Das Laichen der californischen Lachse dauert vom August bis in den Oktober hinein, während unsere deutsche Art dies Ge⸗ schaͤft erst gegen Ende November oder Anfang Dezember besorgt. Die Zahl der zum Lalchen in den MéCloud-Fluß aufsteigenden Fische ist so groß, daß mit jedem Zug des Schleppnetzes etwa eine Tonne ge⸗

aber welche beständig Wasser fließt.

geb schädliche Einflüsse am größesten. flachen n r überspannten Rahmen liegend, können sie in Kisten unter schmelzen⸗ dem iger ndlung d wöchentlichen Transport von Californien bis in die äußersten Winkel Europas ertragen. z . ung die Embryonen unseres Rhein⸗ und Weserlachses dem Galifornier be⸗ deutend nach.

Wenn nach dem 17. Tage an en Eiern die Augen des künftigen 6 i chwarzen Punkten erschienen sind, ist ihre Wider standsfähigkeit gegen . Auf flachen mit Baumwollenstoff Eise verpackt, bei vorsichtiger Behandlung dann einen vier⸗

In rascher und kräftiger Entwickelung stehen

Die Nr. 89 der Deutschen Landwirthschaftlichen

ressen bringt außer Miscellen und Korrespondenzen aus Berlin, u lem Magdeburg und London folgende Hauptartikel: Die deutschen . und Dienste der Viehzucht. nig : 6 Abbildungen.) Aufhebung der Wirkung der schädlichen Alkaloid⸗ ubstanzen in den Lupinen. . des Deutschen Fischereivereins. Rundschau. Abonne— mentspreis 5 M vierteljährlich.

ihre Reform. Die Kunst im

Von W. von Nathusius⸗Königs born. (Mit

Von Prof. J. Kühn Halle. Protokoll

Gewerbe und Handel. Die Allgemeine Rentenanstalt zu Stuttgart macht

bekannt, daß sie in Folge der sich mehrenden Nachfrage nach Hypo⸗ theken⸗Anlehen in der Lage ist, den Besitzern der ver 31. Dezember

1880 gekündigten Pfandbriefe Serie XI. den Umtausch in 40so

Pfandbriefe, Stücke von 200, 500 und 1000 M, zum Cours von

S8 anbieten zu können, nachdem die zuerst aufgelegten 1000000 A vergriffen sind. Der Untausch kann schon jetzt erfolgen.

Der Aussichtsrath der Berlier Unionsbrauerei hat den Rechnungsabschluß für das Geschäftsjahr 1879,80 entgegengenommen, wonach der erzielte Reingewinn sich auf 123 458 M beziffert. Da aus dem Vorjahr eine Unterbilanz von 68 794 besteht, so war, zunächst diese auszugleichen, und ö . dann noch 54 664 4

u Abschreibungen verwendet werden. . . 5. November, (Hopfenmagrktbericht von Leo⸗ pold Held.) Bie günstige Stimmung am Markte hat sich seither nicht nur erhalten, sondern noch mehr befestigt. Die Kommissions⸗ lager wurden in Folge des regen Einkaufes von Seiten der Expor⸗ teure sowohl als Kundschafts händler ziemlich gelichtet. Die Zufuhren vom Lande und per Bahn haben an Größe abgenommen und finden alle Sendungen jedweder Herkunft zu unten stehenden Notizen schlanken Absatz. Umsatz seit letztem Bericht 3000 Ballen. Stimmung und Tendenz sehr fest. Die Notirungen lauten: Marktwaare, prima 65 710 ½, mittel 55 60 „M, gering 35— 45 M; Aisch⸗ C Zenngr. prima 70 = 80 , mittel h5 5 M, gering 40 9 ½ ; Württemberger, prima 90 115 „, mittel 55 70 „M, gering 40 —-59 A6; Badischer, prima 90— 105 4½, mittel 55 5 „S, Polnischer, prima oh 110106, mittel 65—75 A; Elsässer prima 80 —–85 , mittel 60 –— 70 A, gering 40-50 ½ ; Hallertauer Sigelgut 8 = 115 t.; Hallertauer ohne Sigel, prima 85 110 k „MS, gering 40 - 45 M ; Shalter, leichte Lagen, prima 8ß-—=— 115 4 . . K 3 November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheifen in den Stores belaufen sich auf 47 111 Tons gegen 363 282 Tons im vorigen Jahre. * der im Betrieb befindlichen fen 119, gegen 985 im vorigen Jahre.

. ö P Lloyddamofer tiest, 8. November. (W. T. B.) Der Llo 9 cken fin heute Morgen mit der ostindischen Ueberlandpost

aus Alexandrien hier eingetroffen.

Berlin, 8. November 1880.

Die Verhandlung vor dem Kaiserlichen Ober Seeamt vom 4. November h folgenden Fall zum Gegenstande. Die Schoner⸗ brigg . Marie“ von Papenburg, segelte am 297. Oktober 1879 von Natal (Brasilien) ab. Sie hatte einen Nettoraumgehalt von 4668 ebm und führte eine Ladung von 33800 Säcken Zucker zu je 1560 Pfund. Als am folgenden Tage die Pumpen nicht mehr, wie bis dahin, nach kurzem Gebrauch lens schlugen, ergab sich bei näherer Untersuchung, daß das Schiff bereits zur Hälfte mit. Wasser gefüllt war. Trotz des fleißigen Gebrauchs der Pumpen stieg das Wasser sehr schnell, so daß das Schiff sich bald auf die Seite legte und es nur dem Steuermann Röttgers und vier anderen Personen der Besatzung gelang, mit einem Boote abꝛukommen, während der Schiffer nebst seiner Frau und einem Kinde sowie ein Matrose mit dem Schiffe versanken. Die Geretteten, welche auf der Unfallstelle nach den auf der „Marie“ verbliebenen Personen vergeblich ausgesehen hatten, wurden bald von einer vor⸗ übersegelnden Bark aufgenommen und demnächst in Rio de Janeiro landet. 9 Das Seeamt in Emden hat diesen Seeunfall unter sucht und seinen Spruch dahin abgegeben, daß der Untergang der „Marie“ auf einen Leck zurückzuführen, daß die Ursache des letzteren nicht zu er⸗ mitteln sei, daß den Steuermann Röttgers ein Verschulden nicht tr ffe, und daß demselben daher, dem Antrage des Reichskommissars ent- gegen, die Befugniß zur Ausübung seines Gewerbes zu belassen sei. Gegen diesen Spruch hat der Reichs kommissar Beschwerde ein- gelegt und darin ausgeführt, daß das Schiff, dessen höchste zulassige Belastung nur 247 170 kg habe betragen dürfen, mit der Ladung von 285 000 kg überladen gewesen sei. Dem Steuermann hätte der Zustand des Schiffes in der der Katastrophe vorausgegangenen Wache nicht entgehen dürfen und ihm falle ferner zur Last, daß die Riemen des Boots, als sie zur höchsten Noth gebraucht wurden, im Lade⸗ raum gelegen und daß er die Rettung des Schiffers und seiner An⸗ gehörigen nicht als seine nächste und böchste Aufgabe erachtet habe. Der Steuermann Röttgers hat dagegen eingewendet, daß nicht er, sondern der Schiffer die der Katastrophe vorausgegangene Wache gehabt, und daß die Riemen, deren Unterbringung im Raum auf Anordnung des Schiffers erfolgt sei, in dem Augenblick, als sie gebraucht werden sollten, zur Stelle geschafft worden seien. Zur Rettung des Schiffers und seiner Angehörigen habe sich ihm keine öͤglichkeit geboten. ; [. e, Die mt bestätigte den Spruch erster Instanz. Zur Begründung dieser Entscheidung führte der Vorsitzende aus, daß der Untergang der Marie“ einerseits auf ibre Ueberladung und anderer⸗ seits auf ihren undichten Zustand, welcher sich schon im Hafen von Natal gezeigt habe, zurückgeführt werden müsse. Für diese Verfehlungen sei aber allein der Schiffer verantwortlich, und dem Steuermann sei auch aus dem Umstande kein Vorwurf zu machen, daß die Riemen des Boots sich nicht auf Deck, sondern im Raum befanden, da sie hierhin auf Anordnung des Schiffers geschafft worden seien. Endlich sei es lediglich dem besonnenen Vorgehen des Steuermanns zu danken, daß außer ihm 4 Mann der Besatzung gerettet werden konnten, und es sei nach Lage der Umftände unmöglich gewesen, auch dem Schiffer und dessen Familie Rettung zu bringen.

Die Novembersitzung der Gesellschaft für Erd kunde, die am Sonnabend unter Vorsißz des Dr. Nachtigal im großen Saale des Architekten vereinshauses stattfand, galt zunãchst der Wahl des Vorstandes für das Jahr 1881. Dr. Nachtigal wurde durch Akklamatien wieder mit dem Vorsitz, Dr. Reiß und Kapitän Freiherr von Schleinitz mit dessen Stell vertretung, die Dr. von Boguslaweky, Marte und Reichenow mit dem Schriftführer amt und Geheimrath Bütow mit der Kassenführung betraut. Ueber die Reisenden der Gesellschaft konnte manches Neue gemeldet werden. Durch die Vermittelung des Auswärtigen Amtes ist der Gesellschaft ein Schreiben des Konsuls Weber in Tanger no gangen, das die glückliche Ankunft des Dr. Lenz in Timbuktu meldet. Br. Lenz ist somit der erste Guropäer, der diesen Ort von Norden ber erreicht hat. Dr. Lenz selbst erfreut sich des besten Wohlseins. Die Rück⸗ teise gedenkt derselbe über St. Louis anzutreten, und steht zu er⸗ warten, daß er im Dezember oder im folgenden Monat nach Caropa

Eisenbahnrädern, Röbren aus schmiedbarem Eisen, groben und feinen Sisenwaaren und Maschinen bemerkbar.

fangen wird. Dag Weibchen bat auf jedes Pfund seines Gewichtes 500 Eier, die nach der Befruchtung auf Hürden ausgebreitet werden,

zurückkehren wird. Am 26. August ist Hofrath Roblfs mit seinem Begleiter Dr. Stecker von Kairo nach Abessinien aufgebrochen. Rohlft