Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
n 266. Berlin, Donnerstag, den 11. November 18S cp.
Iusammenstellung abhanden gekommener, zur Amortisation angemeldeter und gerichtlich zu mortifizirender Werthpapiere: (Erscheint anf Grund amtlicher Mittheisangen jedes Vierteljahr, s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial- blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)
No. XIV.
(o. XLIII. 3. Reichs- n. Staats-Anzeiger von 1880 No. 164. Titelblatt.)
Ffandbrlefte der sohleslsohen bands ohaft. I. Altlandsohaftllohe Pfandbrlese:
à 3 oc Lubie Ober dd Lampersdorf, Kr. Steinau , K J/J̃⸗ . 9 à Petersheide Vorwerk . . 2 à A 4 0só.
Natadorf, Kr. Creuzburg... BB. No. 65 àè 6 r 2
Il. Andere Ffandbrlefe. Breslau - Sohweldnliz Frelburger Elsenbahn: Prioritäts- Aktien Die Schlesischen 4 proz. Pfandbriefe Lit. C. Ser. III. No. 1738 No. 179. 857 über je 200 Thlr., Stamm-Aktien No. 10474. 10 524. über 100 Thlr., Ser. III. No. 3029 über 300 , 10787. 13 965 vom 19. August 1854 (ohne Littera) III. Emiszion
à2 200 Thlr. Berliner Stadt -Obllgationen und Anlelhesohelne. . i. ; Lit. D. . 600 M a d O0 No. 2107. 8421. ,
R *. Inserate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs ⸗ Anzeigers und Königlich KErrußischen staats- Anzeigers:
Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.
XR XR
Subhastationen, Aunfgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
2840] Oeffentliche Zustellung.
In der Prozeßsache des Rittergutsbesitzers Ehrich Richter zu Bankwitz, Klägers, wider den Vieh händler Taver Zakrzewicz zu Posen, Verklagten, ist in dem Erkenntnisse des Königlichen Landgerichts, Civilkammer IVI. zu Posen, vom 2. Juni d. J. dem Kläger ein Eid auferlegt worden.
Zur Ableistung dieses Eides und zur weiteren mündlichen Verhandlung der Sache ist vor dem Königlichen Landgericht, Civilkammer IV., zu Posen, ein Termin auf
den 26. Januar 1881, Mittags 12 Uhr, anberaumt und wird zu diesem Termine der seinem zeitigen Aufenthaltsorte nach unbekannte Kläger hiermit unter der Verwarnung geladen, daß bei seinem Ausbleiben angenommen werden wird, er könne oder wolle den Eid nicht leisten.
Zum Zwecke dertöffentlichen Zustellung wird dieser
Deffentlicher Anzeiger.
„Invalidendank“, Rndolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen · Bureans.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
S. Theater- Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
l. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
In der Börsen- beilage. *
1Mannshauet Reben Jacob Erben und Rain,
2 Mannshauet Wiesen auf der Waid, neben Johann Kiß und Jacob Augele;
15 Mannshauet Reben im Frohnthal, Anna Maria Kühnle und Christian Kühnke,
2 Mannshauet Acker auf dem Westenfeld, neben Weg und Holdermann's Erben,
ferner besitzt Gottlieb Mattmüller für sich allein auf der Gemarkung Breisach:
3 Mannshauet Acker im kleinen Ried, neben Friedrich Christian Jacob (früher Mathias Jacob) und Heinrich Hartmann Wwe., hinsichtlich welcher 8) Liegenschaft dasselbe gilt, wie oben.
Es werden alle Diejenigen, welche an diesen Liegen! 9) schaften in den Grund- und Unterpfandsbüchern nicht eingetragene und auch sonst nicht bekannte ding⸗ 10) liche oder auf einem Stammguta, oder Familiengutg⸗ verbande beruhende Rechte zu haben glauben, auf⸗ 11) gefordert, solche spätestens in dem auf
Freitag, den 24. Dezember d. J., Vormittags g Uhr,
auf den 3. Januar 1881 anberaumt worden, an welchem Tage, Nachmittags 5 Uhr, die Kaufliebhaber sich im hiesigen Amts- gerichte, Bureau Nr. 6, einfinden wollen, woselbst auch 14 Tage vor dem Termine die Verkaufs⸗ bedingungen eingesehen werden können.
Altona, den 4. November 1880.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.
2) Gotthilf Friedrich Wild von Kirchentellinsfurth, aeboren am 30. Mai 18566,
3) Wilhelm Friedrich Kautt von Tübingen, ge⸗ boren am 29. August 1852,
4) Joh. Martin Grauer von Gönningen, geboren am 26. Dezember 1856,
5) Karl Friedrich Heusel von Lustnau, geboren am 1. Juli 1856, .
6) Johannesg Syillmaunn von Schlaitdorf, ge⸗ boren am 17. März 1856,
7) Caspar Kayßer von Kusterdingen, geboren am
7. November 1856,
Georg Keller von Tübingen, geboren am 15.
Februar 1855.
Joh. Jacob Keppler von Pfullingen, geboren
am 16. Juni 1852,
Bernhard Mäck von Undingen, geboren am
18. November 1851,
Heinrich Raiser von Wannweil, geboren am
26. Februar 1845,
12) Wilh. Friedrich Wendler von Reutlingen, ge⸗ boren am 6. September 1850,
neben
gtaatssohuldschelne: Lit. H. No. 36 995 über 25 Thlr.
Sohuldversobrelbung der Staats- Prämlen-Anlelhe von 18665: Serie 577 No. 57 667 über 100 Thlr.
Sohuldversohrolbungen dor oonsolldlrten 410 Staats Anleins: Iit. D. No. 5330 uber 200 Thlr. Lit. E. No. 26 521. 36 417. 108 864 über je 100 Thir.
gobuldversohrelbungen der oonsolldirton 40 / Staats- Anlelhe: Lit. C. No. 88 806 über 1000 M Lit. D. No. 95 171 über 500 M Lit. PF. No. 5896 5897. 6898. 25 838. 31 314. 51 315. 38 079 über je 200 4
Vormals Rurhesslsohe Främlengohelne: Serie 351 No. 8760 über 20 Thlr.
Sohnldversochrelbungen der Nassaulsohen Landesbank: if. A. a. No, 33. 145. 289. 250. 423. 448. 456 675. 760. 905. 963. 976.
Bergla oh- Märkisohe Nor dbahn-Prlorltäts-Obligatlonen: à 500 Thlr. No. 2238. 2488. 7877, dergl. à 100 Thlr No. 1080. 14 852. 14 855. 18 842. 18 849 bis 18 860. 25 835. N 992 und 27 993. 27 997.
Berlin- Fots dam Mag deburger Elsenbahn: Prioritâts-Obliga- tionsn Lit. E. No. 2477 und 2478.
Berlin Stettlner Elsenbahn: Aktien No. 9647. 18 268. 27 504. 70 237. 77 309. 77 310. 99 482. 99 563. 99 564. 9g9 565. 99 584 über je 20) Thlr. und No. 52 989 a. über 160 Thlr. Prioritäts- Obligationen IV. Emission No. 1022. 5715. 5716. 5717. 5718 und
100 Thlr. 400 500 500
30 Thlr.
2870] Gemeinheitstheilungssache.
In Sachen, betreffend die General⸗ und Sptzial⸗ theilung der Gemeinheiten und die Verkoppelung der Feldmark vor Fredelsloh, Amts Northeim, so⸗ wie die Aufhebung. der Weide und Bauholz⸗Berech⸗ tigungen in der dortigen Genossenschaftsforst steht Termin zur förmlichen Eröffnung und Verdeut— lichung des Plans an auf
Freitag, den 17. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr,
im Kortry'schen Hastbause zu Frebelsloh. oproꝛ. Prioritẽts - Obligationen
II. Emission No. 5837 a 200 Thlr.
Auszug bekannt gemacht. Gros kopff, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichtk.
lzisse] Oeffentliche Zustellung.
Der Königliche Regierungs⸗ und Medizinalrath Dr. Strahler in Bromberg klagt gegen die Ma⸗ rianna Schulz, geborene Strzyzewéka, im Beistande ihres Ehemannes Casper Schulz, früher in Bachor⸗ zewo bei Jarocin, jetzt unbekannten Aufenthalts— ortes, wegen der rückständigen Zinsen vom 1. März 1879 bis dahin 1880 à 60υU mit 207 M von den auf dem Grundstücke in Gocialkowo Nr. 14 Abthei⸗ lung III. Nr. 2 eingetragenen rückständigen Kauf⸗ geldern aus dem Vertrage vom 24. August 1875 mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten ur Bezahlung jener 207 Æ zur Vermeidung der
ubhastation des verpfändeten Grundstücks Goezal⸗ kowo Nr. 14 und ladet die Beklagte und deren Ghemann Catper Schulz zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Gnesen im Zimmer Nr. 17
den 21. Dezember d. J., Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gnesen, den 3. November 1880.
Noack, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
lars7a Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Louis Brock zu Posen, vertreten durch den Rechtsanwalt Salomon zu Posen, klagt gegen die Adam und Pelagia Majewski'schen Eheleute, früher zu Posen, St. Adalbertéhof Nr. 1, wegen der am 4. Januar d. IJ fällig gewesenen, nebst den Zinsen seit dem 11. Februar d. J. durch Cession auf den Kläger Brock übergegangenen Jahresrate von dem auf dem Grundstücke Posen — Vorstadt St. Adalbert, Bd. III. Bl. 153 in Abthl. III. unter Nr. 8 für den Schuhwaarenfabrikanten Joseph Skoraczewski in Posen eingetragenen Darlehne von 1500 S und beantragt: „»die Beklagten zur Zahlung von 300 nebst 60/9 Zinsen seit dem 11. Februar 1880 zu verurtheilen, sowie das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts— gericht zu Posen auf den 7. Jannar 1881, Vormittags 1090 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Posen, den 30. Oktober 1880. Der Gerichts schreiber . . Amtsgerichts. usse.
27867] Aufgebot.
Der am J7. Januar 1788 zu Deutsch ⸗Rasselwitz, Kreis Neustadt Ob. Schles., geborene Sohn des da⸗ selbst verstorbenen Bauers Anton Allert, der
Josef Allert hat im Jahre 1812 die Gemeinde Deutsch⸗Rassel⸗ i verlassen und seitdem ron seinem Leben oder Aufenthalte keine Nachricht gegeben.
Auf Antrag des Gärtners Johann Wottke, Vor— mund desselben, werden daher der seinem Leben und Aufenthalte nach unbekannte Josef Allert, sowie dessen unbekannte Erben und Erbnehmer aufgefor⸗ dert, sich spätestens in dem auf
den 5. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Terminszimmer Nr. 2, anberaumten Termine zu melden, widrigen⸗ falls beim Ausbleiben des Josef Allert die Todes—⸗ erklärung desselben ausgesprochen werden wird.
Ober ⸗ Glogau, den 4. November 1880.
Königliches Amtsgericht.
ar s6s] Aufgebot.
Nr. 11,926. Die Erben des F Bäckers Wilhelm Mattmüller von Ihringen, als: Wilhelm, Fried⸗ rich, August, Albert und Gottlieb Mattmüller, er⸗ warben auf Ableben ihres genannten Vaters nach verzeichnete Liegenschaften, welche sie in ungetheilter Gemeinschaft besitzen. Da sich in den Grundbüchern keine Erwerb. oder Eigenthumstitel eingetragen finden, haben sie unter Vorlage der nöthigen Be⸗ urkundungen das Aufgebotsverfahren eingeleitet:
Die Liegenschaften, auf Gemarkung Ihringen
gelegen, sind:
3 Mannshauet Reben im Schmerberg, neben 9 Waibel und Karl Friedrich Mattmüller,
1Mannshauet Acker im Wildenstieg, neben Rain
bestimmten Aufgebotstermine geltend zu machen, an⸗ sonst die nicht angemeldeten Ansprüche auf Antrag der Betheiligten für erloschen erklärt würden. Breisach, den 28. Oktober 1880. Großh. Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber: Weiser.
27871
Aufgebot. Der bei dem früheren Kreisgericht zu Graetz als Exekutor beschäftigt gewesene Ge⸗— richtsdiener Carl Wirth zu Graetz hat eine Amts-
300 AM, bestellt. Auf seinen Antrag werden die un⸗ bekannten Gläubiger, welche Ansprüche an die Kau⸗ tion geltend zu machen haben, aufgefordert, sich spätestens im Termine den 10. Febrnar 1881, Mora 12, bei dem Königlichen Amtsgericht zu Graetz zu melden, widrigenfalls sie ihres Anspruchs an die Kaution verlustig gehen und blos an die Person des Carl Wirth verwiesen werden. Graetz, den 5. November 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
lars] Aufgebot.
Zur gesetzlichen Erbsolge in die Verlassenschaft
der am 29. April 1879 kinderlos hier verstorhenen
Wittwe des Magazin⸗Aufsehers Johann Wilhelm
Lüllmann, Dorothea Louise Georgine, geb. Dierking
(Tochter des Mühlenpächters Heinrich David Dier⸗
king zu Exten, Kreis Rinteln, und seiner Ehefrau,
Marie Elisabeth, geb. Wellmann), sind, soweit be⸗
kannt, folgende Personen berufen:
1) die Kinder der verstorbenen Schwester der Erblasserin Friederike Wilhelmine Justine Dierking, verehelicht gewesen mit Johann Harm Wiggert:
a. Marie Eleonore Wiggert, verehelicht mit Johann Heinrich Christoph Beineke,
b. der Frachtbriefbesteller Johann Heinrich Wiggert (auch Wiggers genannt), jetzt dessen und seiner verstorbenen Ehefrau, Margarethe Sophie, geb. Aumann, Kinder:
Wilhelmine Justine,
. Heinrich, uaust, ;
Gustav, Wiggert,
Adolf,
Margarethe Sophie,
benen Schwester der Erblasserin, der Ehefrau
des Steinhauers Johann Friedrich Witte zu
Barsinghausen, Maxie Friederike Charlotte
Eleonore, geb. Dierking:
a. Georg Friedrich Conrad Ludwig Witte,
b. Georg Anton Witte,
C. August Friedrich Wittholz,
d. Carl Ludwig Ernst Wittholz llletztere beide unehelich geboren). Zwei Brüder der Erblasserin:
Friedrich Heinrich Dierking,
17. November 1802, und ein dem Namen nach unbekannter, eventuell deren Kinder, wie nicht minder
etwa sonst vorhandene Geschwister und Ge—
schwisterkinder, über deren Fortleben bezw.
Existenz jedoch nichts hat ermittelt werden
können, würden ebenfalls erbberichtigt sein. Auf zulässig befundenen Antrag der sub 12. ge— dachten Ehefrau Beineke werden nunmehr Alle, welche außer den vorstehend unter 1) und 2) aufge—⸗ führten bekannten Personen auf den Nachlaß der Wittwe Lüllmann, geb. Dierking, Erbansprüche erheben, aufgefordert, in dem zum weiteren Verfahren auf Mittwoch, den 29. Dezember 1880, Nachmittags 6 Uhr, hier (unten im Stadthause, Zimmer Nr. 9) anbe⸗ raumten Termine ihre Rechte bei Meidung des Aus⸗ schlusses und ewigen Stillschweigens zur Anmeldung zu bringen. Der zu gleichem Zweck durch Bekanntmachung vom 27. September d. J. auf Mittwoch, den 1. De⸗ iber 18806 bereits angesetzte Termin wird aufge⸗ oben. Bremen, 6. November 1880.
Das Amtsgericht. Renter. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.
geboren am
Oeffentliche Ladung und
at8r9] Bekanntmachung.
Die nachgenannten Wehrpflichtigen, nämlich 1) Joh. Karl Alfred Schnell von Tübingen, ge⸗
und Jacob Müller,
kaution, bestehend aus der Stammaktie der Nieder⸗ schlesisch⸗Märkischen Eisenbahn Nr. 72412 über
die Kinder einer anderen ebenfalls verstor⸗
13) Joh. Christof Hohloch von Reutlingen, geboren am 13. Februar 1854,
14) Karl Friedrich Kober von Altburg, O.. A. Calw, geboren am 12. April 1859,
15) Jehannes Schmid von Großbettlingen, O.⸗A. Nürtingen, geboren am 31. Januar 1856,
16) Wilh. Friedrich Wandel von Kohlberg, O. .A. Nürtingen, geboren am 28. Mai 1856,
17) Joh. Georg Fro. Bauer von Neckarthailfingen,
18)
;
OA. Nürtingen, geboren am 12. Oktober 1856, Jacob Friedrich Bertsch von Neuffen, O.. A. Nürtingen, geboren am 17. Juni 1856, Gottlob Wilhelm Krant von Neuffen, O.. A. Nürtingen, geboren am 18. August 1856, Gustav Adolf Debach von Nürtingen, geboren am 1. Februar 18566,
Georg Gottlob Haußmann von Nürtingen, geboren am 12. Februar 1856,
Uüugust Weinbrenner von Nürtingen, geboren am 22. Januar 1856,
23) Wilhelm Gustav Thumm von Oberensingen, 29 O.‘ A. Nürtingen, geboren am 5. März 1856, 24
Joh. Georg Vöhringer von Hengen, O.. A. Urach, geboren am 12. Januar 1869, sind beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen, oder nach erreichtem militärpflichtigem Alter 6. außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu aben. — Vergehen gegen 5§. 140 Nr. 1 des St. G. B. —
Dieselben werden hiermit auf Donnerstag, den 30. Dezember 1880, Vm. 9 Uhr, vor die Straf⸗ kammer des K. Landgerichts Tübingen zur Haupt— verhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf den Grund der nach 5§. 472 der St. P. O. von den mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauftrag— ten Behörden abgegebenen Erklärungen verurtheilt
Die unbekannten Pfandgläubiger und diejenigen dritten Personen, welchen als Guts, Dienst⸗, Ex⸗ benzins- und Lehnsherrn, als Lehns⸗ und Fidei⸗ sommißfolgern oder aus sonstigem Grunde eine Einwirkung in Beziehung auf Ausführung der Thei⸗ lung zusteht, sowie Diejenigen, welche Ansprüche an die bei Aufhebung der Bauholz⸗Berechtigungen in der Genossenschaftsforst zur Ausgleichung des Bau— bedürfnisses gezahlten Geldentschädigungen zu machen haben, werden zum Erscheinen in diesem Termine und zur Angabe ihrer Rechte unter Freistellung einer vorgängigen Einsicht oder abschriftlichen Mit⸗ fheilung des Plans und unter der Ver— warnung hierdurch aufgefordert, daß sie im Falle des Ausbleibens mit ihren etwaigen Einwendungen gegen die planmäßige Ausführung ausgeschlossen sein sollen und daß jeder, welcher seine Rechte nicht anmeldet, es sich beizumessen hat, wenn deren Sicherstellung unterbleibt.
Auch werden zu diesem Termine die aus den Hypothekenbficchern bekannt gewordenen, jedoch nicht aufzufindenden Pfandgläubiger, als:
I) Oberamtsrichter von Voigt zu Northeim, Ackermann Carl Herchthausen zu Holtensen, Heinrich Niemeyer zu Dörrigsen,
Joh. Chst. Fischers Erben zu Fredeleloh, Steueraufseher Johann Heinrich Ehlers zu Moringen,
Friederike Jacobs zu Moringen,
Johann Ludolph Baumann,
ö Johann Philipp Dücker zu Fredels⸗ oh,
Isaae Löwenberg zu Moringen,
Wittwe L. Armbrecht zur Holzmühle,
Handelt mann Hirsch Jacobs zu Mohringen, Ehefrau Löwenberg, geborene Sternberg, Schulze Henkelmann zu Fredelsloh,
Advokat Meyersburg zu Borenden hinterlassene Kinder,
Cantor Gretzer zu Moringen,
Weiter wird der Strafkammer des K. Landgerichts Tübingen vom 27. Oktober 18380 das im Dentschen Reiche
werden. veröffentlicht, daß durch Beschluß
1 4
G. B. §5§. 326 und 480 der St. P. O. je bis zum Betrag von Dreitausend Mark mit Be⸗ schlag belegt worden ist. Verfügungen, welche die Angeklagten über ihr Vermögen, soweit es mit Beschlag belegt ist, nach dieser Veröffentlichung vornehmen werden, sind der Staatekasse gegenüber nichtig. Tübiugen, den 5. November 1880. K. Staatsanwaltschaft.
972099 lie sse Erhvorladung.
Josef Rögele von Vimbuch, zur Zeit in Amerika unbekannt wo abwesend, ist am Nachlasse seines ver⸗ lebten Vaxters Christian Rögele, Bahnwarts von Vimbuch, erbberechtigt, und wird hiemit zu den Theilungsverhandlungen mit Frist von
drei Monaten mit dem Bemerken anher vorgeladen, daß er im Falle seines Ausbleibens bei Vertheilung des Nach— lasses nicht berücksichtigt würde.
Bühl, am 8. November 1880.
Großh. Notar. Liehl.
26563! Spezial⸗Konkurs⸗Proklam. Da über das dem Carl Franz Becker in Altona gehörende, an einem Feldwege belegene, vom Johann
Peter Hörmann'schen Grundstücke in Ottensen (Vol IV. Fol. 132 des Ottensener Schuld und Pfand⸗ protokolls) abseparirte, im Altonaischen Stadtbuche Norder Theil Band G. XIII. Fol. 90 und 91 be⸗ schriebene Grundstück auf Grund des vollstreckbaren Zahlungsbefehls des Königlichen Amtsgerichts, Ab- theilung Ila, hierselbst vom 17. September d. J. und in Folge Antrags des klägerischen Man— datars, Justiz⸗Raihs Ad. Schmidt hierselbst die Zwangsvollstreckung im Wege des Spezial-⸗Kon⸗ kurses erkannt ist, so werden Alle und Jede, welche an diesem Grundstücke aus irgend einem rechtlichen Grunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, mit alleiniger Ausnahme der protocollirten Gläubiger, hierdurch bei Vermeidung der Ausschließung von dieser Masse aufgefordert, solche binnen 6 Wochen nach der letzten Bekannt⸗ machung dieses Proklams und spätestens am 10. Januar 1881, Mittags 12 Uhr,
als dem peremtorischen Angabetermin, im unter⸗ zeichneten Amtsgerichte, Bureau Nr. 5, Aus wär—⸗ tige unter gehöriger Prokuraturbestellung, anzu— ., und eine Abschrift der Anmeldung beizu⸗ ügen.
boren am 7. Dezember 1866,
Zum öffentlichen Verkaufe des beregten Grund⸗ stücks ist Termin 1
besindliche Vermögen der vorgenannten Angela 9 ten in Gemäßheit des §. 140 letzter Abi. des St. «
. 38
Christian Sieverts Kinder zu Fredelsloh, Amtmann Cleve zu Fredelslob, Fischersche Vovrmundschaft zu Fredelsloh, Reimertsche Curatel zu Fredeleloh, Joh. Fr. Reinert Erben zu Fredelsloh, Förster Georg Henkelmann zu Fredelsloh, Taufmann Bandmann zu Göttingen, Joh. Heinrich Dörnte zu Fredelsloh, Wittwe Charlotte Hennecke, geb. Spilner, zu Lauenberg, Senator Poten zu Moringen, Henkelmannsche Vormundschaft zu Fredelsloh, Bäcker Friedrich Henkelmann zu Fredelsloh, Aktuar Jenisch zu Moringen, die Herwigsche Vormundschaft zu Fredelsloh, 30) Wittiwe Carl Steinwachs zu Fredelsloh, Vor⸗ münderin ihrer Kinder, Ackermann Hr. Phil. Dücker zu Fredelsloh, Nagelschmied Wilbelm Müller zu Merks⸗— hausen, Bauconducteur Schuster zu Moringen, Vormundschaft über die Kinder weiland Stifts⸗ einnehmers und Maurergesellen Heinrich Ahrend Nolte zu Einbeck, 35) Cantor Kenter zu Nienhagen, 36) Schul lehrer Weber zu Nlenhagen, 37) Christian Homannsche Vormundschaft zu Fre⸗ delsloh, 38) Soldat Carl Wichert aus Fredelsloh, nach Rußland abwesend, 39) die Vormundschaft für die Wichertschen Kinder, 40 Wittwe Marie Charlotte Isermann, geborne Kortry, 41) Philipp Dücker zu Fredelsloh, 42) Gastwirth Friedrich Fingerhut zu Angerstein, 43) Steinhauer Heinrich Wilhelm Henkelmann zu Fredelsloh, 44) Amts⸗Obervoigt Thieß zu Moringen, 45) Kaufmann Quentin zu Hardegsen, 46) Gold⸗ und Silberarbeiter Georg Mühlenforth zu Göttingen, 47) Lohgerber Gottlob Hösel zu Moringen, 48) Unverehelichte Charlotte Lewecke, beziehungsweise deren Erben und Rechtsnachfolger, unter Freistellung einer vorgängigen Einsicht oder abschriftlichen Mittheilung des Plans und unter der Androhung hierdurch öffentlich geladen, daß sie im Falle des Ausbleibens mit ihren etwaigen Ein⸗ wendungen gegen die planmäßige Ausführung aus geschlossen sein sollen. Northeim und Uslar, den 5. November 1880. Die Theilungs⸗Kommission. A. Grote. Hin n engt eim.
—— —
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage.)
— — — ——
Berlin:
979. 103. 1164. 1165. 1205. 1237. 1338. 1823. 19096. 19239. 1959. 2012. Lit. A. b. No. 40. 295. 297. 298. 501. 689. 762. 97.1. 1004. 1148. 1201. 1202. 1203. 1262. 1401. 1985. 2170. 2356. 2481 Lit. A. . Ro. 330. 331. 491. 611. 636. 637. 710. 758. 788. 1002 1659. 1682. 1832. 1926. Lit. A. d. No. 135. 136. 137. 138. 139. 232. 323. 904. Lit. C. a. No. 284. 395. 599. 2176. 2185. 2869. 2981. 3139. Lit. C. b. No. 764. 1109. 1242. 1583. 1943. 2497. 2544. 5753. Lit. C. e. No. 280. 653. 668. 1825. 2182. 2455. 2644. 2768. 2769. 2770. 2771. 3096. 3097. 3721. 4253. 4254. Lit. C. d. No. 1020. 1026. 1496. 1498. 1521. 1563. 2068. 2069. Lit. B. a. No. 3948. 4088. Lit. E. b. No. 7680. 8515. 8516. 8517. 9079. 9080. 9081. 9082. 9083. Lit. F. . No. 590.
Rentenbrleso der Previnz Brandenburg: Lit. A. No. 8341. 8342 à 3000 MH, Lit. B. No. 3679. 3680 à 1500 A6, Lit. C. No. 9019 à 300 S, Lit. D. No. 7268. 7269. 7270. 7271 à 75 6
Rentenbrlef der Frovlnz Sgohleslen;: Lit. B. No. 3792 über 1500 10
Rentenbrlese der Prevlnz Saohsen: Lit. A. No. 12513 über z000 M (166 zhlr.), Lit. B. No. 3141 über 1500 S (600 Ihlr), Lit. C. No. 17 109 u. 17110cüber je 300 M (100 Thlr.), Lit. D. No. 14 8903. 14 904 u. 14 905 über je 75 „MS (25 Thlr.).
Rentenbrlef der Freylnz Hannever: Lit. A. Ho. 177 über 3000 Æ 1000 Thlr.).
Sohuldversohrelbung der Eloha feldas ohen Lit. B. à 4060 No. 1372 über 1500 M (500 Thlr.).
FTllgungskazsgo:
Ostprenusslgzehe PFfandbrlose. Gnt Froedenan zu 30/0 No. 3. 12. 16. 18. 21 über 5000 Thlr. Gut Liepnieken No. 5 zu 30,09 No. 1, No. 2 und bo. 3 à 100 Thlr., Nr. 4 und No. 6 i 56 Thlr., No. 8 à 25 LThlr.,, zusammen über 425 Thlr.
6, , . 26561. 27 755. 31 781. JJ .
4458.
5919. 16304. 16 365. 15 311. 15 515. 17 599. 12847. 32 375. 33 252. 36 772. 42536. 7337. 7121. 12563. 16042. 26 003 29 849. 39 681.
4257. 6924. 6941. 9358. 9512. 11161. 77. 3583. 6927. 6948. 9039. 165 599.
Sparkassenbnoh der Sparkasse zu Bromberg No. 5047 für den Brennereiver walter Carl Elumè ausgefertigt.
Berglsoh · Märkisobe Stammaktien: à 100 Thlr. Mo. 32 581. 110 880. 259 743. 590 249.
Berglsob-Härklsohoe Prloritäts Obligatlon: III. Serie Lit. B. à 100 Thlr. No. 144 696.
FBerglsoh - Märklsobe Prlorltäts Obligatlonen:; V. Serie äà 200 Thlr. No. 24 347, desgl. d 109 Thlr. No. 42 989.
Berglsoh - Märklsohe Friorltäts - Obligatlonen;: VI. Serie à 500 Thlr. No. 4066. 4215. 4218, desgl. à 200 Thlr. No. 15 623. 17891. 24456. 35 678, desgl. à 100 Thlr. No. 56 024. 77 870. 77871. 82 416. 97 365. 191 355. 109 498.
Berglsoh - Märkinohe Prloritäts - Obligatlonen: VII. Serie à 560 Thlr. No. 7705. 7706, dergl. à 200 Thlr. No. 37 536, desgl. à 100 Thlr. No. 42 416. 68 650. 75190. 77 174.
Düsseldorf Elberfelder Prloritits-Obllgatlon: JI. Serie à 100 Thlr. No. 3881.
20 981.
19339. 17594. 35 679.
J
. 2 1990 . . 200
à 100
No. 10302. 10 322. 10414. 13 664. 16105. 16 996 a 109 Thlr.
4proz. Prioritäts - Obligationen III. Emission Lit. A. No. 7863 à 200 Thlr.
No. 9300. 10 249. 10 563. 11 609 n 190 Thlr.
4proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 26 695. 32 306. 40 852 3 100 Thlr.
4 proz. Prioritäts- Obligationen IV. Emission Lit. B. No. 50 191. 61 948 a 100 Thlr.
Halle Sora n- Gubener Els enbahn: Stamm Aktien No. 42 291 und 49 961, Pr ioritäts-Obligation Lit. B. No. 1263.
Märklsoh- Pesener Elsenbahn. Stammaktien No. 23 053. 24 146. 24 196. 25 105. 42772. 47 180. 47 184. 47 185 und 53 852 nebst Talons und Dividendenscheéinen pro 1880/81.
RNleoderzobleslsoh-Märkisohe Elsenbahn:; Stammaktien No. 76 542 über 100 Thlr. Prioritäts-Orligationen Serie II. No. 6415. 30 834 über je 50 Thlr. Serie III. No. 18 370. 21 669 über je 100 Thlr.
Reohte Oder -Ufer -Eisenban. Prioritäts - Stamm- Aktien No. 17 636. 20 567. 20 842. 28 381 und 28 382.
Rhelinlsohe Eisenbahn; Stammaktien abgestempelt anf 40 /o feste Rente Lit. B. No. 1455 und 1456 nebst neuen Zinsconpons und Talons,
Rhelin-Hahe Elsenbhahn:; Coupons No. 19 u. 20 mit Talon zur Prioritäts-Obligation JI. Emission No. 9683. Der Inhaber der Prioritäts Obligation JI. Ewission No. 7809 besitzt einen unrichtigen, den zur Obligation No. 7808 gehörigen Couponbogen, ebenso der Inhaber der Obligation II. Emission No. 4018 den zur Obligation L Emission No. 15 468 gebörigen Couponbogen.
Stargard - Fosener Eisenbahn; Stamm Aktie No. 5115 vom 17. ö 1848 über 100 Thlr. (300 AÆ) mit Coupons Ser. III. ( No. 3 -= 10.
Aichtamtliches.
Prenßen. Berlin, 11. November. Im weiteren Verlaufe der gestrigen (6.) Sitzung trat das Haus der Abgeordneten in die erste Berathung des Entwurfs einer Kreisordnung für die Provinz Schles— wig-Holste in und des Entwurfs eines Gesetzes über die Einführung der Provinzialordnung vom 29. Juni 1875 in dieser Provinz ein. Der Abg. Schütt erklärte sich gegen die Vorlage. Der Entwurf sei nach der Ansicht der schleswig⸗ holsteinischen Abgeordneten für die Provinz nur dann annehm— bar, wenn die Regierung von der Beibehaltung der Distrikts⸗
kommissarien absehe und sich zu einer Aenderung der Zu⸗
sammensetzung der Kreisvertretung bereit finden lasse. Die Frage der Distriktskommissare sei allerdings außer—⸗ ordentlich disputabel und die Handhabung der ländlichen Polizeiverwaltung sehr verschiedener Auffassungen fähig, zumal man in Schleswig-Holstein nicht, wie in Hannover, kleine Kreise besitze, in welcher der Landrath ohne Zwischeninstanz direkt mit den Gemeindevorstehern verkehren könne. Der Minister habe sich mit Grund gescheut, die großen Kreise in Schleswig⸗ Holstein zu zerschlagen, und so stehe man vor der Alternative, entweder Amtsvorsteher oder Distriktsbeamte zu wählen. In diesem Dilemma ziehe die Bevölkerung die Amtsvorsteher vor; es sei ja auch nur konseqguent, wenn man so großartige Re⸗ formen im Sinne der Selbstverwaltung einführe, dieselben auch bis zu diesem Punkte auszudehnen und nicht einer Pro⸗ vinz eine ihr nicht zusagende Einrichtung aufzudrängen, die sich noch dazu als Ausnahme, als Abweichung von den großen Prinzipien der Selbstverwaltungsgesetzgebung darstelle. Er gestehe, daß er die Institution der Amtsvorsteher in der Pro⸗ vinz Schleswig-Holstein als ganz unentbehrlich betrachte. In einem großen Theile der Provinz, so in den sämmtlichen Marschländern, existire schon eine bestgeordnete Selbstver⸗ waltung, dort würden Distriktskommissare eine ganz unerhörte Neuerung sein. Das Laienelement der Provinz sei entgegen den geäußerten Befürchtungen wohl befähigt, das geeignete Material für Amtsvorsteher zu liefern; diese Ansicht werde stark gestützt durch die innerhalb des Landvolks stets vorhandene und noch immer zunehmende Gewöhnung, die Kinder in hohe Schulen zu schicken. In den erwähnten Gebieten seien Amtsvorsteher und die Kreisverbände die gebornen Repräsentanten der Selbstverwaltung, wenn auch unter anderen Namen, bereits vorhanden. vorsteher werde sich doch mit demselben Erfolge durchführen lassen, wie diejenige durch pensionirte Offfziere und ähnliche praktisch ungeübte Personen, zu denen die Regierung in den letzten Jahren häufig Zuflucht habe nehmen müssen. Mit diesen Distriktsbeamten seien überhaupt die trübesten Erfah⸗ rungen gemacht worden und könne deshalb ihre Beseitigung nur dringend gefordert werden; eventuell möchte es sich empfehlen, sie nur für Schleswig temporär beizubehalten. In der Zu⸗ sammensetzung der Kreistage sei die Gleichmäßigkeit der wahl⸗ berechtigten Faktoren eine Nothwendigkeit, nicht aber das Prädominiren des Großgrundbesitzes, der überall gleich viel Stimmen in den Kreistagen habe, obwohl derselbe nur in zwei Kreisen 50— 60 Prozent des gesammten Bodens, in den übri⸗ gen viel weniger besitze. Redner deduzirte dann, daß nach der Vorlage der Großgrundbesitz fast überall den bäuerlichen
Besitz majorisiren könne. Aus diesem Grunde hätte man auch den Entwurf dem Provinzial-Landtage zur Vorprüfung über⸗ welsen sollen. Geschäftlich empfehle sich jedenfalls am besten die Vorberathung des Entwurfs durch die Verwaltungs⸗ kommission, die ad hoc durch sieben Mitglieder aus Schleswig⸗ Holstein zu vermehren wäre. —
Der Abg. Hansen erklärte, daß die Vorlage im Allge— meinen in Schleswig-Holstein mit Sympathie aufgenommen werde; gleich nachdem Schleswig⸗-Holstein annektirt worden sei, sei die dortige Kommunal- und Kreisverfassung in einer Weise modifizirt, die einen bequemen Uebergang zu der jetzt beantragten Kreisordnung ermögliche; Schleswig-Holstein be⸗ finde sich in dieser Beziehung in einem erfreulichen Gegenfatz zu Hannover, und die neue Kreisverfassung werde dort keine zu schroffen Aenderungen hervorrufen. Im Einzelnen aller⸗ dings sei Manches auszusetzen, und möchte er da besonders zwel Punkte berühren: die Landpolizeiverwaltung und die Zusammensetzung des Kreisausschusses. Die ganze Provinz sei in der Verurtheilung des Distriktspolizeibeamten einig; ganz ohne Partei oder politisches Interesse sei das Institut in Schleswig- Holstein sehr mißliebig. Er wuünsche den Amtsvorsteher in ine Heimathprovinz einge⸗ führt zu sehen; er fühle sich dort als Preuße und wolle dem entsprechend wie die Bewohner der alten Pro⸗ vinzen behandelt sein. Das Ideal der Landpolizeiverwaltung wäre ja, darin gebe er dem Abg. Windthorst Recht, der ge⸗ wählte Landrath und Amtsvorsteher; allein das sei ein from⸗ mer Wunsch, vorläufig wenigstens unerreichbar, und einst⸗ weilen sei das erreichbare Beste der ernannte Amtsvorsteher. Was nun die zweite Frage betreffe, die Zusammensetzung des Kreisausschusses, so sel dies die bei Weitem schwierigere Frage darum, weil in der langgestreckten, zum Theil aus Küsten⸗ zum eben so großen Theil aus Binnenbezirken bestehenden Pro⸗ vinz Schleswig-Holstein außerordentlich verschiedenartige Ver⸗ fhältnisse herrschten. Hier werde die Kommission bei ihren Be⸗ rathungen genau prüsen müssen. Auch die Frage der Begrenzung
Die San hun der Ortspolizei durch die Amts⸗ h
phältnisse im Norden und Süden schwer zu lösen. Die Steuer⸗ kraft könne für die Definition des Wortes „Großgrund⸗ besitzer“ allein maßgebend sein. Allerdings habe dies in einzelnen Theilen der Provinz, in Dithmarschen, Eiderstadt große Inkonvenienzen im Gefolge und die langwierigen Verhandlungen, welche gerade in dieser Beziehung die Regierung gepflogen habe, seien nicht der geringste Grund für die Verzögerung der Vorlegung der Vorlage ge⸗ wesen. Er hoffe, daß die kommissarische Berathung diesen Punkt zu einem ersprießlichen Austrage führen werde. Die Provinzialordnung gebe ihm zu Bedenken nicht Anlaß. Er schließe mit dem Wunsche, daß die Regierung und das Haus in allen Punkten, soweit es sich mit dem Wohl des großen Ganzen vereinigen lasse, den Wünschen und Interessen
Schleswig⸗Holsteins Rechnung tragen möchten. Der Abg. von Meyer (Arnswalde) bemerkte, bei der Schaffung der Kreisordnung von 1872 sei die Tendenz in den Vordergrund gestellt, eine gewisse Uniformität für die Kreis⸗ ordnung durch das ganze Land einzuführen; deswegen habe man den alten Landestheilen zugemuthet, ihre Stände aufzu⸗ geben, die man auf die anderen Provinzen nicht übertragen
könnte. Mit schwerem Herzen habe man in den alten
des Großgrundbesitzes sei wegen der verschiedenartigen Ver⸗
Provinzen die Stände aufgegeben, die früheren Vertreter hätten schwere Opfer an Zeit, Arbeit und Geld gebracht, um sich des demokratischen Regimentes zu erwehren und ein aristokratisches Regiment zu bewahren. Die neue Kreisordnung wisse von der aristokratischen Lokal⸗ verwaltung nichts mehr; sie sei ganz bureaukratisch ge⸗ worden; von den Amtsvorstehern und den Kreisdeputirten sei keine Rede mehr, damit falle auch die Aussicht auf den angesessenen Landrath. Für den letzteren habe der Abg. Windthorst gesprochen und er sei demselben sehr dankbar dafür, aber in der Vorlage stehe der Landrath nur noch auf dem Papier; derselbe sei nur eine Dekoration, denn es fehle die Vorschule dafür. Der Abg. Miquel habe nun hervor—⸗ gehoben, daß der Mechanismus nur übersehen werden könne von einem zünftigen, geschulten Beamten. Er könne dem Hause aus Erfahrung sagen, daß es nicht so schlimm sei. Der angesessene Landrath, der kein geschulter Beamter sei, könne sich schon zurechtfinden; beherrschen könne derselbe allerdings nicht Alles; aber das könne auch der Bureaukrat nicht. Der einzige Faktor der Selbstverwaltung, der übertragen werden solle, sei der Kreisausschuß. Für die ab⸗ weichende Tendenz in den Vorlagen mache man geltend, daß das Volk die Amtsvorsteher nicht wolle. Ja, das Volk verlange auch nicht nach den Standesbeamten, nicht nach der Gerichtsorganisation und den Geschworenen; das seien alles nur die Ausführungen liberaler Ideen. Es solle auch das Material für die Amtsvorsteher fehlen; nun, alle Herren aus Schleswig-Holstein, die er in der Debatte und im Privatver⸗ kehr kennen gelernt habe, würde er sofort auf die Liste der Amtsvorsteher setzen; alle müßten Amtsvorsteher werden, Ex⸗ cellenzen und Landesdirektoren. Es habe eine Excellenz, die jahrelang die Geschicke Preußens geleitet habe, sich nicht für zu gut gehalten, einen Amtsvorsteherposten anzunehmen. Man könnte auch etwas weniger verschwenderisch mit dem Material umgehen, namentlich in Betreff der Vertreter der Amtsvorsteher; man follte auch die Herren heranziehen, die von ihren Gütern zurückgezogen in der Stadt lebten, namentlich könnten dieselben für die in der Nähe der Städte belegenen Amtsbezirke verwendet werden. Von politischen Gegensätzen könne man doch in Schleswig-Holstein nicht sprechen; wenn man solche Gründe anführen wolle, dann sollte man den Gedanken, die Kreisord⸗ nung auf Rheinland und Westfalen auszudehnen, überhaupt aufgeben. Der Dualismus aber wäre sehr gefährlich, wenn in der einen Hälfte der Monarchie die Selbstverwaltung mit eigener Polizei bestände, in der andern die büreaukratische Polizeiverwaltung auf Staatskosten; das wäre unerträglich. Freilich lasse es sich ganz behaglich leben unter dem Schutze von Gengb'armen und Distriktskommissaren; es lasse sich dann auch leichter beim Schoppen Bier raisonniren; bei der Selbstverwaltung sei das nicht so leicht. Man habe jetzt schon im Ssten viele kommissarische Amtsvorsteher, unter je tausend immer 35, von denen manche aber 3 und 4 Amtsbezirke verwalteten. Wenn man die kommissarischen Amtsvorsteher im Westen einführe, würden dieselben sich im Osten auch immer weiter ausdehnen. Er schließe sich deshalb den Vor⸗ rednern an und verlange für Schleswig⸗-Holstein die Amts⸗ vorsteher. Wenn man den Wunsch hege, auf dem Provinzial⸗ Landtage die drei Gruppen: Stadt, Land und Großgrund⸗
besitz vertreten zu sehen, so könne er dem nur beitreten,