vativ sei, so müßte sie dafür sorgen, daß einer solchen Politik fortan Grenzen gesetzt würden.
Der Abg. von Heyden⸗Cadow bemerkte, der Vorredner habe damit geschlossen, daß er aus dem Etat, wie derselbe vor⸗ gelegt sei, durchaus kein Vertrauen auf eine Besserung der
Wirthschaftsverhältnisse in Preußen folgern könne. Nach seiner (des , dn, werde das Vertrauen wiederkehren, wenn solche Reden, wie die eben gehörte, unterblieben. Er werde sich auf thatsächliche Bemerkungen beschränken. Nach seiner Meinung sei schon eine Besserung eingetreten dadurch, daß die wirthschaftliche Lage keine Verschlechterung erfahren habe. Denn wahrscheinlich hätte man jetzt überhaupt keine Arbeit, wenn die Steuerreform nicht eingetreten wäre. Jetzt
hätten die Leute zu thun. Nun sage man, die Steuerschraube; ; ; ; das Extraordinarium schließe sich an die Aufstellung früherer
sei bedeutend angezogen worden, indem die Steuern bedeutend gewachsen seien, dafür sei doch aber auch das Einkommen be—⸗ deutend gestiegen. Für ihn liege eine Besserung der Zustände in folgenden Zahlen; Die Einkommensteuer habe sich vom Jahre 1872, wo ihre Erträge sich auf 21 Millionen belaufen hätten, jetzt auf 33 Millionen erhöht. Die Zahl der Einkommensteuerzahler belaufe sich jetzt auf 174 060 gegen 111 000 vor 8 Jahren. Er folgere daraus, und er glaube mit Recht, daß die Ein— lommen sich vermehrt hätten. Ferner: Im Jahre 1874 seien bei 83 bestehenden Sparkassen 987 Millionen Mark belegt gewesen ; im Jahre 1878 habe sich die Zahl der Sparkassen auf 1306 und die der Einlagen auf 1363 Millionen Mark belaufen.
Eine gleiche Steigerung habe sich bei den Lebensversicherungs-
anstalten gezeigt. Wenngleich dies nur vereinzelte Erschei⸗ nungen seien, so bewiesen sie doch, daß die gesellschaftliche Arbeit sich gesteigert habe. Der Geist der Arbeitsamkeit, der Mäßigkeit und Sparsamkeit in der Bevölkerung habe sich ge⸗ krästigt, und dies gebe ihm die Garantie, darauf zu rechnen, daß die wirthschaftlichen Verhältnisse sich dauernd bessern wür⸗ den. Die liberale Presse habe aber ein System daraus gemacht, aus jeder verfaulten Kartoffel einen Nothstand und aus jedem Uebertreten eines Flusses eine Ueberschwemmungsnoth zu machen. Der Preis des Roggens sei gestiegen, weil man sich mehr auf Weizenbau geworfen und weil Rußland wenig pro— duzirt habe. Er (Redner) wolle bei Besprechung der Etatsvorlage erwähnen, daß auch er sehr dafür sei, daß die Berathung des Etats des Reiches den Berathungen im preußischen Abgeord⸗ netenhause vorangingen, weil man sonst nicht wissen könne, ob die 4 Millionen Matrikularbeiträge und 9 Millionen Ta— bakssteuer richtig angesetzt seien. Als ein erfreuliches Zeichen betrachte er die große Einnahme aus Holz, die darauf hin⸗ weise, daß sich der Holzhandel einer großen Lebhaftigkeit zu erfreuen gehabt hbee. Mit der Einstellung in Bezug au Stempelsteuer erkläre er sich einverstanden. Auch bei den Mehreinnahmen in der Justiz werde ein Abstrich nicht nöthig sein, obgleich auch seine Partei keineswegs mit der Höhe der Gerichtskosten einverstanden sei, und vom Reich eine Abänderung verlangen werde. Der
Eisenbahn⸗-Etat sei neu aufgestellt und seien auch hier wohl
die Mehrausgaben für neues Material 2c. gerechtfertigt. Auch hier sei die Agitation der Presse zu beklagen, die kleine Vor⸗ fälle zu großen Eisenbahnunfällen aufbausche, während doch gewiß alle Jahre mehr Leute beim Spazierengehen oder gar beim Reiten und Fahren mehr Arme und Beine brächen als auf der Eisenbahn. Ferner sei erfreulich die Mehreinstellung im Etat des Innern für die hinterlassenen Wittwen und Waisen der Beamten, und wäre es erwünscht, derartige Reformen auch auf andere Verwaltungen auszudehnen. Sein Urtheil über diesen Etat bezüglich des Ordinariums gehe dahin, daß man bei sachgemäßer Prüfung desselben zu einer wesentlich anderen Balancirung desselben nicht gelangen könne. Anders stehe es mit dem Extraordinarium, dessen Ueberweisung an die Budgetkommission er beantrage. Auch
Jahre an, und eine Wandelung zum Besseren sei gleichfalls nicht zu verkennen. Vergleiche man dasselbe beispielsweise mit dem des Jahres 1878,79, das ein Extraordinarium von 53 Millionen und eine zur Deckung erforderliche Anleihe von 74 Millionen aufgewiesen habe. Der Vorredner habe diese Besserung auf die neuen Steuern zurückgeführt. Das sei aber in dem Umfange nicht richtig. Was den Steuererlaß betreffe, so sei derselbe durch das Gesetz vom 26. Juli 1880 hervorgerufen worden. Seine Partei verhalte sich demgegenüber nicht prinzipiell ab— lehnend. Er verkenne nicht, daß diese Thatsache des Steuer⸗ erlasses, während gleichzeitig eine höhere Anleihe kontrahirt werde, sehr auffällig sei. Bei Erlaß des Gesetzes vom 16. Juli d. J. habe aber gewiß kein Mensch daran gedacht, daß zunãchst das Extraordinarium aus den Ueberweisungen von Reichs— steuern gedeckt und erst dann mit einem Steuererlaß vorge⸗ gangen werden solle. Im Gegentheil sei das Gesetz mit der Absicht gegeben worden, daß, wenn Ueberschüsse vorhanden sein sollten, dieselben Zug um Zug zu einem Erlasse zu ver— wenden seien. Die Steuerreform sei eine nothwendige. Das Reich sei auf den Matrikularbeiträgen basirt gewesen und da— durch ein lästiger Kostgänger bei den Einzelstaaten. Preußen
sei bei der Aufhebung vieler Zölle und Durchführung der Meist⸗
begünstigungsklausel dem auswärtigen Import offen gewesen, während der Export kein Absatzgebiet gehabt habe. Dann sei die Milliardenzeit gekommen, d. h. die Zeit der Bestreitung dauernder Ausgaben aus einmalilgen Einnahmen. Der Vor⸗ redner habe diese ganze Camphausensche Periode als die kon⸗ servative Glanzperiode bezeichnet. Er glaube, das werde im Lande nicht verfangen. Man sei sich darüber klar geworden und wisse, wer den Aktiengesellschaften die Wege geöffnet habe — man werde das nicht vergessen! Bei, dieser Entwickelung der Verhältnisse sei die Nation vor die Frage gestellt im Neich, ob sie zur Erhaltung eines dauernden Friedens Mehr⸗ lasten für das Reich zu übernehmen bereit sei. Für die Be⸗
schaffung der für die Zwecke des Reichs nothwendigen Mittel hätten zwei Wege offen gestanden: Erhöhung der eigenen Ein⸗ nahmen des Reichs oder der Matrikularbeiträge. Die Finanz—
lage der Einzelstaaten habe den letzteren Weg nicht zugelassen, Preußen habe sich damals in einer Periode der Ueber⸗
produktion, des wirthschaftlichen Niedergangs befunden.
Bei
dieser Situation hätten die direkten Steuern die Industrie
und die Einzelnen auf das Empfindlichste belastet.
Die In⸗
dustrie sei der auswärtigen Konkurrenz erlegen, die Land⸗ wirthschaft sei in weiten Kreisen in ihrer Existenz geschädigt. Es habe demnach der erstere Weg eingeschlagen werden müssen, und die Reichsvertretung habe sich für die Reform des Steuer⸗
systems ausgesprochen.
Man sei indeß auf halbem Wege
stehen geblieben. Für Preußen sei die Lage dadurch schwieriger geworden, daß durch das Garantiegesetz die Finanzlage Preußens in eine Verquickung mit den Verhältnissen des Reichs gesetzt
sei.
Der Vorredner habe Recht, daß die Gesammtlage er⸗
heische, daß bald Ruhe in diesen Verhältnissen eintrete;
aber darin
habe der Abg. Richter nicht Recht,
daß der Grund der Beunruhigung auf Seiten der Regierung liege. Der Grund liege auf Seiten derer, die sich stets bei dieser Reform in Gegensatz zu der Regierung gesetzt hätten. Er wünsche die Entlastung von den Personalsteuern, die Ueber⸗ weisung eines Theils der Realsteuern an die Kreise, weiter Re⸗ form der direkten Steuern, der Einkommen⸗, Klassen- und Ge⸗
werbesteuer.
Er sei deshalb bereit, in die Berathung eines
neren eventuellen Steuererlaßgesetzes einzutreten, für den Fall, daß Seitens des Reichs neue Einnahmequellen überwiesen
würden.
Allerdings gehöre die Berathung der vom Minister
für das Reich in Aussicht gestellten Steuern nicht in den
Rahmen dieser Verhandlung.
Er könne aber doch im Ein⸗
verständniß mit seinen politischen Freunden erklären, erstens, daß seine Partei die Einführung der Börsensteuer als ein altes Desiderat betrachte, die keinesweges eine neue Steuer sei, sondern lediglich eine Lücke in der Besteuerung des mo— bilen Kapitals ausfülle; zweitens, daß seine Partei eine er— höhtere Heranziehung des Branntweins bei gleichzeitiger Erhöhung der Brausteuer wünsche, wenn darauf Bedacht
genommen werde, geschont würden.
daß die Interessen der Landwirthschaft Ein Ausweg lasse sich finden, wenn
man die Steuer in den Moment verlege, wo das Pro⸗
dukt in den Konsum übergehe. so halte auch
treffe,
Was den Tabak anbe⸗ er denselben für ein sehr steuer⸗
fähiges Objekt — eine Ansicht, die sich schon in weiten Krei⸗
sen Bahn gebrochen habe.
Dem Steuererlaßgesetz für Preu⸗
ßen werde seine Partei zustimmen, doch lehne sie den Antrag Richter ab, da derselbe zu weitgehend sei und auf der An⸗ nahme stetiger Besserung der Lage beruhe, für die Niemand
einstehen könne.
Er beantrage nun den Etat der indirekten
Steuern, der Eisenbahnverwaltung und des Finanz-Ministe— riums der Budgetkommission zu überweisen, den Rest des Ordinariums dem Plenum vorzubehalten.
Hierauf vertagte sich das Haus um 3 Uhr auf Sonn—
abend 11 Uhr.
R X Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
effentlicher Anzeiger.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des
Nreußischen Staatz - Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Sraße Nr. 82.
R
register nimmt an: die Königliche Expeditisn des Neutschen Reichs ⸗Anzeigers und iöniglich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung K u. 8. w. von öffentlichen Papieren.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 7. Literarische Anzeigen.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Jerschiedens Bekanntmachungen.
S. Theater- Anzeigen. 1 der Börsen-
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube K Co., Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
E. Schlotte,
Annoncen ⸗Bureaus.
8
9. Familien- Nachrichten. beilage. *
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbriefserledigung. Der hinter den Nagel⸗ schmiedegesellen Wilhelm Jahn wegen Dieb stahls in den Akten L. R. J. Nr. 928 de 1880 unter dem 28. Oktober d. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 9. November 1880. Königliches Landgericht J. Der Untersuchungsrichter. Johl.
Offene StrafvollstreckungsRequisition. Die Militärpflichtigen: 1) Bäcker Albert Max Emil Zafirow, geboren am 12. März 1851 zu Lands berg a. W., 2) Franz Eduard Koch, geboren am 21. November 1851 zu Lossow, 3) Adolf Franz Krause, geboren am 8. September 1854 zu Lands berg a. W., 4) Schiffer Carl Louis Richard Gutsche, geboren am 21. August 1854 zu Lands berg a. We, 5) Kunibert Waldemar Kasper, ge— boren am 22. Juni 1854 zu Landsberg a. W, 6) Johann Carl August Rechner, geboren am 25. Mai 1854 zu Landsberg a. W.ͥ, 7) Ernst Carl Julius Paul Wilke, geboren am 25. Januar 1854 zu Landsberg a. W, 8) Johann Hermann Otto, gebo— ren am 19. April 1854 zu Balz, 9) Arbeiter Mar⸗ tin Gustav Carl Preuß, geboren am 18. Septem— ber 1854 zu Cocceji⸗Neudorf, 10 Martin Adolf Strauch, geboren am 12. September 1854 zu Lud wigsthal, 11) Carl Friedrich Wendt, geboren am 27. April 1854 zu Massin, 12) Arbeiter Hermann August Liens, geboren am 6. April 1855 zu Wep— ritz, 13) Johann Friedrich Wilhelm Parchmann, geboren am 10. Juli 1855 zu Briesenhorst, 14 Emil Brunsing, geboren am 14. November 1856 zu Landeberg a. W., 15) Friedrich Gustav Otto, geboren am 31. März 1857 zu Balz, 16) Cark Ludwig Hermann Schwebs, geboren am 13. Ja— nuar 1857 zu Blumenthal, 17) Christian Friedrich Wilhelm Markowsly, geboren am 24. September 1857 zu Alt⸗Lipke, 18) Carl Gustav Licus, gebo⸗ ren am 12. August 1857 zu Wepritz, 19) Carl Gustav Adolf Grüttke, geboren am 27. Juli 1857 zu Lossow, 20) Kaufmann Hermann Schattke, ge⸗— kboren am 23. April 1857 zu Massin siad durch Erkenntniß des früheren Königlichen Kreisgerichts zu Landsberg a. W. vom 1. Oktober 1878 wegen Verletzung der Wehrpflicht zu einer Geldstrafe von je 180 1, im Unvermögensfalle zu je 30 Tagen Gefängniß verurtheilt. Sämmtliche Gerichtsbehör⸗ den werden ersucht, vorstehende Strafen gegen die obengenannten Verurtheilten zu vollstrecken und von dem Geschehenen zu den Untersuchungs⸗Akten wider gelt rh und Genossen — Landsberg Nr. 268/78 —
tlachricht zu geben. Landsberg a. W., den 8. November 1380. Der Erste Staatsanwalt.
I22 175] Ladung. ; 1) Ver Landwehrmann, frühere Eisenbahnarbeiter
Franz Przybill, auch Bittner genannt, geboren den 12. Oktober 1839 zu Gieshübel in Böhmen, der sich zuletzt in Waldenhurg aufgehalten hat, 2) der Reservist, frühere einjährige Freiwillige Buch—⸗ händler Carl Felsmann aus Dittmannsdorf,
Kreis Waldenburg, geboren den 13. Juni 1852, bis 19. Januar 1879 nach England beurlaubt, der sich vorher in Dittmannsdorf, Kreis Waldenburg, auf— gehalten hat, 3) der Reservist, Schlossergesell Gustav Adolf Robert Hentschel aus Ober⸗Salzbrunn, Kreis Waldenburg, geboren den 31. Juli 1850, der sich zuletzt in Lippstadt vorübergehend aufgehalten hat, 4 der Wehrmann Schlächter Carl Wilhelm Hubert Menzel aus Michelsdorf, Kreis Walden burg, geboren am 17. November 18650, der sich zu⸗ letzt vorübergehend in Tangermünde aufgehalten hat, deren gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, und welchen zur Last gelegt wird, als beurlaubte Wehrmänner resp. Reservisten ohne Erlaubniß aus⸗ gewandert zu sein (Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 Strafgesetzbuchs) werden auf Anordnung des König— lichen Amtsgerichts hierselbst auf den 22. Dezem⸗ ber 1880, Vormittags 9 Uhr, vor das König⸗ liche Schöffengericht zu Waldenburg in Schlesien zur Hauptverhandlung geladen unter der Verwar— nung, daß bei unentschuldigtem Ausbleiben sie auf Grund der Seitens der Kontrolbehörde in Gemäß⸗ heit des §. 477 Strafprozeßordnung ausgestellten Bescheinigungen werden verurtheilt werden. Wal—⸗ denburg, den 26. August 18809. Lindner, als Ge⸗ richtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
26162 Der Schuhmachergeselle Albert Raatz, geb. zu Herzberg, Kreis Dramburg, den 25. März 1851, zuletzt in Friedland in Mecklenburg, dessen gegen⸗ wärtiger Aufenthaltfort unbekannt ist, wird aus §. 360 sub 3 des Strafgesetzbuchs angeklagt. Es ist Termin zur Hauptverhandlung auf den 20. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem Großherzoglichen Schöffengerichte hieselbst anberaumt, zu welchem der Albert Raatz unter der Warnung geladen wird, daß bei unentschuldigtem Ausbleiben zur Hauptverhandlung geschritten und er auf Grund der nach 5§. 472 der Strasproʒzeß⸗· ordnung von dem Großherzogl. Landwehr ⸗Bezirks⸗ Kommando zu Rostock ausgestellten Erklärung ver urtheilt werden wird. Friedland in Mecklenburg, den 20. Okt. 1880. Die Großherzogliche Amtsanwaltschaft: C. Schroeder.
SDubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
25s] Oeffentliche Zustellung.
Das Fräulein Anna von Weiher zu Vietzig, ver—⸗ treten durch den Rechtsanwalt Nemitz zu Lauenburg klagt gegen den Müllergesellen K. Tietz aus Schmol⸗ sin, unbekannten Aufenthalts, aus der Schuld⸗ urkunde vom 3. Juli 1855 wegen der für sie auf dem Grundstücke des Beklagten Schmolsin Nr. 64 Ab⸗ theilung III Nr. 12 eingetragenen 600 M, da die am 1. Juli 1880 fälligen Zinsen erst am 17. Juli
600 M nebst 5 om Zinsen seit 1. Juli 1880 mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung in das Grundstück Nr. 64 des Grundbuchs von Schmolsin an Klägerin 6M M nebst 5 . Zinsen vom 1. Juli 18865 zu zahlen, auch die Entscheidung gegen Sicherheits⸗ leistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären und laret den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des König lichen Landgerichts zu Stolp
auf den 1. ,, 1881, Vormitags 19 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Stolp, den 27. Oktober 1880.
Jung, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
27987 Oeffentliche Zustellung. Trier, den 24. September 1880.
Dem Königlichen Amtsgerichte zu Wadern be⸗ ehre ich mich, anbei ein Ürtheil des Königlichen Landgerichts zu Trier vom 11. Juni 1880 in Sachen Helfen gegen Helfen als Anwalt des Peter Helfen, Tagelöhner zu Losheim, Kläger, mit der Bitte zu überreichen, zur Führung des dem Kläger aufgegebenen Zeugenbeweises einen Termin anbe⸗ raumen zu wollen.
Hochachtungs voll gez. Güntzer, Rechtsanwalt.
Ordonnanz. In Folge nebenstehender Requete und des anliegenden Urtheils des Königlichen Land— gerichts zu Trier vom 11. Juni 1880, wird zur Führung des dem Kläger Helfen aufgegebenen Zeugenbeweises Termin bestimmt auf Mittwoch, den 29. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Amts- gerichts hierselbst.
Wadern, den 2. Oktober 1880.
Der Amtsrichter: gez. Schaefer. Der Gerichtsschreiber: gez. Brening. Pro copia. gez. Güntzer, Rechtsanwalt. Zeugennotifikation.
Auf Anstehen des Peter Helfen, Tagelöhner zu Loskeim, für welchen am Königlichen Landgerichte zu Trier der daselbst wohnende Rechtsanwalt Herr Güntzer fortoceupirt, ladet der Unterzeichnete, unter abschriftlicher Mitzustellung:
a. der Reguete vom 24. September 1880 an das
Königliche Amtsgericht zu Wadern und
b. der von dem Letzteren am 2. Oktober 1880 er⸗ lassenen Ordonnanz den Nicolaus Petty, Ackerer, ohne bekannten Wohn⸗ und Aufent⸗ haltsort, hiermit vor, am Mittwoch, den 29. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Amtsgerichts zu Wadern zu erscheinen, um der Vernehmung der Zeugen bei—⸗
des Urtheils des Königlichen Landgerichts zu Trier vom 11. Juni 18890 abhören lassen wird. Diese Zeugen sind: 1) Mathias Heck, Feldhüter zu Losheim, Johann Jager, Ackerer daselbst, Jacob Tamble, Schreiner daselbst, Catharina Becker, Ehefrau des Mathias Wein, Bergmann daselbst, 5. Nicolaus Mons, Klempner daselbst. Trier, den 15. Oktober 1880. gez. Güntzer, Rechts anwalt. Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird Vor stehendes bekannt gemacht. Trier, den 2. November 1880. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts: Oppermann.
5 2 2 ksbio! Oeffentliche Zustellung. Der Gutzgbesitzer F. O. Hartmeyer zu Tilsit klagt gegen die Tischler Ferdinand Seitzschen Ehe⸗— leute zu Ruß, jetzt unbekannten Aufenthaltz, wegen rückständiger Miethe für die in dem Hause des Klägers zu Ruß innegehabte Wohnung pro 1. Ok- tober 1378 bis dahin 1879, mit dem Antrage auf Verurtheilung der Verklagten zur Zahlung von 71 M6 25 8, und ladet die Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König liche Amtsgericht zu Ruß auf
den 9. Februar 1881, Vormlttags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dahsler, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
(281241 Oeffentliche Zustellung.
Die Frau Retzlaff, Elise Ehristiane, Adelheid, geb. Laub, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt August Simson hier, klagt gegen ihren, dem Aufenthalte nach unbekannten Ehemann, den Tischler Julius Retzlaff, früher gleichfalls hier, wegen Ehebruchs mit dem Antrage auf Ehescheidung:
das Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den alleinschuldigen Theil zu erklären und zu verurtheilen, der Klägerin als Ehescheidungs⸗ strafe bis an ihren Tod standesgemaäͤße Ver⸗ pflegung zu gewähren, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung deg Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin anf den 51. März 1881, Bormittags 111 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
6 Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 9. November 1886.
Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.
cr. gezahlt sind und Beklagter selbst das Kapital zum 1. Juli er. gekündigt habe, auf Zahlung der
zuwohnen, welche Peter Helfen, Tagelöhner zu Los⸗ heim, alsdann zu seiner Beweisführung in Folge
Civilkammer 13.
sorg Verkaufs⸗Anzeige mit Aufgebot. In Sachen, des Rechtsanwalts Fischer in Leer, als Kura— tors im Konkurse des Kaufmanns M. Schmeing zu Holterfehn, é wider
den Kolonisten W. Freese zu Holterfehn,
soll auf Antrag des Ersteren der dem Letz feren ge⸗ hbörige idielle 4. Antheil an dem Band 11. Blatt Nr. 49 Grundbuchs Holtermoor registrirten Grund⸗ n, , besteht aus einem mit einem Wohn haufe lfd. Nr. 108 der Gebaäͤudesteuerrolle bebauten Kolonate, Art. 137, zur Größe von 3 ha 58 ar 47 am im Wege der Zwangevollstreckung öffentlich meist⸗ bietend verkauft werden.
Termin dazu steht an auf
Freitag, den 28. Januar 1881, ; Vormittags 11 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube, zu welchem Kaufliebhaber damit geladen werden.
Zugleich werden Alle, welche an das vorbezeich⸗ nete Grundstück Cigenthums-, Näher, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Seroituten und Real— berechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche im obigen Termine anzumelden, widrigenfalls . Verhaͤltnisse zum neuen Erwerber verloren gehen.
Der demnächstige Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag an hiesige Gerichtstafel bekannt ge⸗ macht werden.
Leer, den 3. November 1880.
Königliches Amtsgericht. J. v. Nordheim.
Verkanufs⸗Anzeige mit Aufgehot.
ö. In Sachen ä des Auktionators Athen zu Westrhauderfehn, den Schiffer
wider J Harm Vehn zu Westrhauderfehn, soll auf Antrag des Ersteren der dem Letzteren ge⸗ hörige, Band L, Blatt 19 Grundbuchs West⸗ rhauderfehn registirte Grundbesitz, bestehend aus einem Fehnplatze, zu welchem gehören: I) ein Wohnhaus lfd. Nr. 405 der Gebäude steuerrolle mit einem Nutzungswerthe von
ö , 2) sonstige Grundstücke, Blatt 9, Parz. 83, 84, 85 Flurbuchs Westrhauderfehn zur Größe von 1 ha 75 ar 2m, Reinertrag ss/ngo Thlr.
im Wege der Zwangtvollstreckung in dem auf Montag, den 10. Januar 1881, Mittags 12 Uhr,
im RNeenabers'schen Wirthshause zu West⸗
rhauderfehn
anstehenden Termine öffentlich meistbietend verkauft werden, und werden Kauflustige zu solchem geladen.
Zugleich werden Alle, welche an den vorge— nannten Grundbesitz Eigenthums, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufge— fordert, solche im obigen Termine anzumelden, widrigenfalls sie im Verhältnifsse zum neuen Er“
werber verloren gehen. Der demnãächstige Ausschlußbescheid wird nur hiesige Gerichtetafel bekannt ge⸗
durch Anschlag an macht werden. Leer, den 30. Oktober 1880. Königliches Amtsgericht. J. v. Nordheim.
ö Aufgebot.
Auf,. Antrag der Justiz Verwaltung wird die Amtskaution dez am 2. Oktober 18860 hier ver⸗ storbenen Gerichtsschreibers beim biesigen Amts⸗ gerichte, Sekretärs Alverdeß, im Betrage von 275 M6 aufgeboten.
Diejenigen, welche Ansprüche auf diese Kaution machen wollen, werden aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf den
25. Jannar 1881, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Zimmer Nr. II, anberaumten Aufgebotstermin anzumelden, widrigen⸗ falls die Kaution den Erben des Alverdeß aust⸗ gehändigt werden wird.
Schlawe, den 6. November 1880.
Königliches Amtsgericht.
9 Aufgebot.
Der am 1. Juni 1812 dahier geborene Friedrich Karl Schudt, Sehn des verstorbenen hlesigen Schneidermeisters Johann Thomas Schudt und dessen gleichfalls ver⸗ storbener Chefrau, Anna Margarethe, geb. Nagel, über dessen Aufenthalt und Leben feit mehr als dreißig Jahren jede Nachricht fehlt, sowie auch die etwaigen Leibeserben desselben werden hiermit auf⸗ gefordert, sich ] vor dem 5. Mai 1881 bei unterzeichnetem Gerichte zu melden, indem nach fruchtlosem Ablaufe dieses Termins der genannte Verschollene für ohne Leibegerben verstorben erklärt werden soll, auch eventuell deffen Nachlaß an die aufgetretenen Intestaterben ausgeliefert werden wird. Fraukfurt a. Mi., den 2. November 1886. Königliches Amtsgericht. j. 3.
[28076
Verkaufs⸗Anzeige nebst Aufgehot.
In Sachen, betreffend den Zwangsverkauf der dem Fleischermeister Wilhelm Theissen gehörigen, im Hypothekenbuche e den e ,. I. Band J. pag. 305/306 eschriebenen, Charlottenstr. Nr. 29 dasel = nen Anbauerstelle ö — K. 65/80 —
soll auf Antrag der Braunschweig⸗Hannoverschen Hypothekenbank hier dieses eben bezeichnete i,, stück — Areal 20,75 Qu. Ruthen und Gebäude — zwangsweise am Donnerstag, den 23. December 1880, Mittags 12 Uhr,
Im Gerichtslokale, Ssterstraße s3, Zimmer Nr. 20, öffentlich versteigert werden.
aedd hlungfsẽhige Kaufliebhaber werden damit ein—
aden.
(28072
Näãher⸗ lehnrechtlich, fideikommissarische, Pfand⸗
und sonstige dingliche Rechte, insbefondere Servi⸗ tuten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, selbige im obigen Termine an⸗ zumelden, und die darüber lautenden Urkunden vor—⸗ zulegen, unter dem Veiwarnen, daß im Nichtanmel⸗ dungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gebe.
Hannover. den 5. November 1886.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V. Culemann.
Verkaufs ⸗Anzeige mit Aufgebot.
In Sachen des Fabrikanten G. Freesen zu Oberlangen, wider
den J. G. Freesenborg und den Theodor Freeser⸗·
borg zu Großwolderf'ld, sollen auf Antrag des Ersteren die dem Letzteren gehörigen, zu Großwolderfeld belegenen beiden Wohn- häuser im Wege der Zwangs vollstreckung anf Ab⸗ bruch öffentlich meistbletend verkauft werde.
Termin dazu steht an auf
Freitag, den 21. Januar 1881, Vormittags 11 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube, und werden Kauflustige zu solchem Termine geladen.
Zugleich werden Alle, welche Eigenthums⸗ oder sonstige Ansprüche an die genannten beiden Häuser gates nn zu können glauben, aufgefordert, solche m obigen Termine bei Meidung des Aus schlusses anzumelden.
Der demnächstige Ausschlußbescheid wird nur durch n e h an die hiesige Gerichtstafel bekannt gemacht erden.
Leer, den 3. November 1880.
Königliches Amtsgericht. J. v. Nordheim.
(28073
. ig Ladung. Von der unterzeichneten Theilungs⸗Kommission ist Termin angesetzt auf ; Freitag, den 31. Dezember 8. 8. , . ö Uhr, im rmann'schen irthshause zu Mackensen, Amts Einbeck, 1 . zur förmlichen Eröffnung und eventuell zur Voll⸗ ziehung des Plan-Rezesses über die Spezialtheilung des den Weideberechtigten zu Mackensen, Amts Einbeck, für die Aufhebung der Weiderechte in' den sog. Hellenthalswiesen in der Feldmark Mackensen zugefallenen Weideentschädigungo⸗Kapitals, wozu alle unbekannten Pfandgläubiger und die— jenigen dritten Personen, welchen dals Guts⸗ Dienst', Erbenzins⸗ und Lehnsherren, als Lehns⸗ und Fidei⸗Kommißfolger oder aus sonstigen Gründen eine Einwirkung in Beziehung auf die Ausführung der Theilung zusteht, hierdurch vorgeladen werden. Einbeck, den 8s. November 185860. Die Theilungs⸗Kommission. Fachtmann. Nürnberg.
ků Edictalladung.
Der Landwirth Carl Heinrich Wollenberg, ge⸗ boren am 7. März 1819 zu Herzhorn bei Wriezen a. Oder, und der Mullergeselle Friedrich August Wollenberg, geboren am 15. April 1835 zu Beau⸗ regard bei Wriezen, sind 1852 zusammen über Ham⸗ burg nach Amerika ausgewandert und zwar unver⸗ heirathet.
Seit länger als 15 Jahren sind von denselben Nachrichten nicht eingegangen und ist ihr letzter Aufenthalt, ebenso, ob sle eheliche Kinder oder eine Wittwe hinterlassen haben, unbekannt.
Ihre nächsten bekannten Verwandten sind ihre Geschwister, der Grünkramhändler Carl Wollenberg zu Berlin und die ö Höne, Louise, ᷣĩ. Wollenberg, zu Frankenfelde bei Wriezen a.
er.
Die vorbezeichneten Gebrüder Wollenberg und ihre unbekannten Erben und Erbnehmer werden aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, spätestens in dem
am 3. Januar 1881, Vormittags M Uhr,
an hiesiger Gerichtestelle, Zimmer Nr. 21, angesetz⸗ ten Termine, widrigenfalls sie für fodt erklärt wer⸗ den und ihr Vermögen ihren sich als solche legiti⸗ mitenden . aus gegntwortet werden wird. Prenzlau, . ) . 1880. Königliches Landgericht. Civilkammer II.
28058 Im Grundbuche von Panigrodz Kolonie Nr. 8 steht in Abtheilung III. a. unter Nr. 4: 32 Thlr. 15 Sar. Zw. iunddreißig Thaler fünf⸗ zehn Silberaroschen nebst 5 So Zinsen vom 31. Oltober 1854 und 1 Thlr. 6 Sgr, ein Thaler sechs Silbergroschen Kosten auf Grund des rechtskräftigen Mandatg des Königlichen Kreisgerichts zu Wongrowitz vom 31. Sktober 1854 und der Requisition des Prozeßrichters vom S. Februgr 1855 für den Kaufmann Moses Aronstein zu Gollantsch zufolge Verfügung vom 26. Februar 1855 und b. unter Nr. 5: 12 Thlr., Zweiundvierzig Thaler nebst 5 O Zinsen und den Kosten der Eintragung für den Raufmann Gabriel Reiß zu Gollantsch auf Grund des schiedsmännischen Vergleichs vom 14. November 1855 zufolge Verfügung vom 28. Janugr 1866, eingetragen. Auf Grund des Antrages des Wirths Michael Ciesielski zu Zon werden alle Diejenigen, w lche Ansprüche und Rechte an diese angeblich be⸗ zahlten und zu löschenden Posten oder das über die zu b. näher bezeichnete aus dem schiede männischen Vergleiche vom 227. November 1855 und dem Hypo⸗ thekenbuchsauszuge vom 28. Januar 1856 gebildete und angeblich verlorene Dokument zu machen haben, aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf den 16. Februar 1881, Vormittags 160 Uhr, an Gerichtsstelle anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen, die Posten im Grundbuch gelöscht und das Doku— ment für mortifizirt erklärt werden. Exin, den 6. November 1880. Königliches Amtsgericht.
Alle, welche an diesem Grundstück Eigenthums⸗
28082]
Erbschafts⸗
und CEzictions⸗-Praclam.
In Nachlaßsachen der verstorbenen Hotelbesitzerin,
Wittwe Emilie Sabine
Juliane von Kolb, geb.
Pahl, in Rendsburg, werden auf Antrag des Nach⸗ laßpflegers, mit Ausnahme der protokoll irten Gläu⸗
biger und der Witwe Christiane von Feldmann, geb. Pahl in Hamlurg Alle und Jede, wesche
der einzigen Schwester der Erblasserin,
1
an die Nachlaß
masse, ingbesondere an die zu dersel ben gehörigen Grundstücke Nr. 343 c. pert. am Paradeplatz 6
Nr. 346 c. pert. Rendsburg, derungen und Ansprüche zu haben vermeinen sollten
in der Provianthausstraße in erbrechtliche, dingliche oder sonstige For⸗
1
hierdurch aufgefordert, ihre Forderungen und An⸗
sprüche spätestens in dem auf Donnerstag, den 24. Februar 1881, Morgens 10 Uhr,
anberaumten Termine bei Vermeidung der Aus⸗ schließung von der Masse, resp. des Verlustes der
Pfandrechte, rechtsbehörig hierselbft anzumelden. Rends burg, den 7. November 1886. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. gez. Dau. K aguhuhn, Sekretär.
las06?] Bekanntmachung.
Der Ackermann George Wilhelm Rühl, Johannes Sohn, von Simmershausen, zur Zeit in Rieder—
kaufungen, hat das Aufgebot des in Simmershausen belegenen Grundstücks:
der Gemarkung Parzelle
Nr. G. 165 2/1 Acker 6s Ruthen in dem alten Kataster für Johannes Christoph Rühl in Sim—
mershausen, Großvater des Antragstellers, getragen,
ein⸗
welches sich nach Bescheinigung des Ortsvorstandes
von Simmershausen seit mindestens 10 Jahren un unterbrochen in seinem Eigenthumsbesitz befindet beantragt.
Alle Diejenigen, welche ein Recht
1
an dem bezeich⸗
neten Grundstuͤck zu haben vermeinen, werden hier⸗
durch öffentlich aufgefordert, solche spätestens auf den 30. Dezember d. . 10 Uhr, vor dem unterzeichneten
beraumten Aufgebotsterm ne anzumel? en,
in dem Vormittags Amtsgericht an⸗
widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der Acker⸗ mann George Wilhelm Rühl als Eigenthümer in dem Grundbuche wird eingetragen werden, und Der⸗ jenige, welcher die ihm obliegende Anmeldung unter⸗
läßt, sein Recht gegen einen Dritten, redlichen Glauben an die Richtigkeit buchs das Grundstück erwirbt, nicht mehr
welcher im des Grund⸗ geltend
machen kann, und sein Vorzugtrecht gegenüber Den— jenigen, deren Rechte innerhalb der Auẽschlußfrist angemeldet und demnächst eingetragen find, verliert.
Die weiteren Verfügungen und das Erkenntniß werden nur durch Anschlag am Gerichtebrett ver-
öffentlich. Cassel, den 6. November 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 3. (gez.) E. Hüpeden. Wird hiermit veröffentlicht: Brocke, Gerichtsschreiber.
lasocch Bekanntmachung.
Verkündet am 17. September 1880. gez. Krüger, als Gerichtsschreiber. Im Namen des Königs!
Auf den AÄntrag:
I) des Schneidermeisters Michael Wolff in
Inowrazlaw,
2) des Grundbesitzers Joseph Barezak zu Dorf
Groß Slawsk,
auf Aufgebot von Hypotheken⸗Dokumenten erkennt
das Königliche Amtsgericht zu Inowrazlaw
durch
den Gerichts ⸗Assessor Froehlich in der öffentlichen
Sitzung vom 17. September 1886, daß, da
1) das Hypotheken Dokument über die auf dem
Grundstück Inowrazlaw Nr.
1658, Abthei⸗
lung III. Nr. 3 für den Kaufmann Raphael Schlesinger in Inowrazlaw eingetragene Post von 43 Thaler 1 Silbergroschen nebst 5o/so Zin⸗ sen seit dem 6. September 1847 und der AÄn= spruch auf Erstattung der Prozeßkosten, einge⸗ tragen in Folge Requisition des Prozeßrichters vom 28. August 1850 und Verfügung vom
8. Oktober 1850,
der Grundschuldbrief über die auf dem Grund— stücke Dorf Groß Slawsk Nr. 6, Abthei⸗
lung III. Nr. 29 für den Rechtsanwalt Hein—
rich Kleine in Inowrazlaw eingetragene Grund⸗
schuld von 400 S nebst 600 Zinsen seit dem 1. Januar 1879 und etwaigen Verzugszinsen, eingetragen am 21. Januar 1879,
verloren gegangen und das Aufgebot dieser Ur⸗
kunden Behufs Kraftloserklaͤrung worden ist,
da die Inhaber dieser Dokumente aufge⸗ fordert worden sind, ihre Rechte spätesteng in dem auf den 17. September 1889, Vor— mittags 9 Uhr, anberaumten Termln gel⸗ tend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loterklärung der Urkunden erfolgen werde,
da diese Vorladung durch Anheftung an die Gerichtstafel, sowie durch einmalige Einrückung in dem am 28. Mai 1880, also länger als drei Monate vor dem Termin ausgegebenen öffentlichen Anzeiger des Amtsblatts' Rr. 33 der Königlichen Regierung zu Bromberg, mit⸗ bin unter Beobachtung der Vorschriften des S. 20 des Ausführungẽgesetzes zur Deutschen Civilprozeß Ordnung öffentlich bekannt gemacht worden ist, demungeachtet sich weder vor noch in dem Termin Jemand mit Ansprüchen ge⸗ meldet hat,
da ferner bezüglich des obengedachten ersten Dokuments von der Ebefrau des verstorbenen Kaufmann Raphael Schlesinger, Wittwe Ma⸗ rianna Schlesinger als alleiniger Erbin shreg Mannes und bezüglich des obengedachten zwei⸗ ten Dokuments von dem Rechtsanwalt Hein⸗ rich Kleine in Inowrazlaw Mortifikalsong⸗ erklärungen abgegeben worden sind und sie ihre Befriedigung erklärt haben,
da im Uebrigen gegen die Zulässigkeit des Aufgebots verfahrens kein Bedenken obwaltet G8. 20 des Ausführungsgesetzes und §. 110 und 1II der Grundbuchordnung),
beantragt
l
da die Kosten des Verfahrens den Provo⸗ kanten zur Last fallen, für Recht: das Hypotheken · Dokument über die auf dem Grundstück Inowrazlaw Nr. 158 Abib. 111. Nr. 3 eingetragene Post von 43 Thaler Silbergroschen nebst 5, Zinsen seit dem 6. September 1847 und dem Anspruch auf Erstattung der Prozeßkosten, sowie der Grundschuldbrief über die auf dem Grundstück Dorf Groß Slawsk Nr. 6, Ab⸗ theilung III. Nr. 29 eingetragene Grundschuld von 490 „ nebst 6M Zinsen seit dem 1. Ja⸗ nuar 1879 und etwaigen Verzugszinsen werden für kraftlos erriärt und die Kosten des r lakbotbversahtens den Provokanten zur Last gelegt.
x00 Bekanntmachung.
. J. Es sind folgende Hypothekendokumente angeb⸗ lich verloren gegangen:
a; der Hypothekenbrief über die auf dem Grund— stück Kaczkower Neudorf Nr. 89 Abtheilung III. Nr. 1 für Eya Schiemann eingetragene Ankheils. post von 33 Thlr. 10 Sgr. Vatererbe nebst 5 Pro⸗ zent Zinsen seit dem 21. Mai 1832, eingetragen zu⸗ folge Verfügung vom 16. Februar 1839;
b; der Hypothekenbrief über die auf dem Grund— stũck Dorf Groß⸗Murzhnno Nr. 3 Abtheilung III. Nr. 19 für den Kaufmann A. Schrubski in Gniew= kowo eingetragenen 352 Thlr. Wechselforderungen nebst 6 Prozent Zinsen von 57 Thlr. seit J. Fe— bruar 1874, von 150 Thlr. seit 12. März 1874, von 109 Thlr. und 45 Thlr. seit 1. März 1874, sowie 25 Thlr. Kostenpauschquantum, eingetragen zufolge Verfügung vom 13. April 1874;
e, der Hypothekenbrief über die auf dem Grund— stück Dor Groß⸗Slawsk Nr. 15 Abtheilung III. Nr. 21 für Meyer Michael Lewin eingetragene, durch Löschungequittung des Meyer Michael Lewin vom 10. April 1874 auf Joseph Ziefsajny üker⸗ gegangene 35 Thlr. Wechselforderung nebst 6 Pro= jent Zinsen seit dem 28. Juli 1873, eingetragen zu⸗ solge Verfügung vom 27. Oktober 1873,
d. das Dypotheken⸗Zweigdokument über die auf den Grundstücken Inowrazkaw Rr. 375, 378 und Nr. 3782. Abtheilung III. Rr. 9 und respektive Nr. 66. und respektive Nr. 16. fuͤr den Grundbesitzer Abraham Simon Lewinsohn zu Inowrazlaw ein⸗ getragen, zufolge des Lewinsohnschen Ttstaments vom 20. November 1866 und Erbrezesses vom 21. Januar 1870 auf die verehelichte Charlotte Mensor, verwittwet gewesene Goldberg, geborenen Lewinsohn, übergegangene Post von 163 Thlr. 15 Sgr. 89! Pf. nebst 5 Prozent Zinsen seit dem 1. Januar 18559, eingetragen zufolge Verfügung vom 27. Sk— tober 1859;
e. der Hhpothekenbrief über die auf dem Grund sflück Maryanowo Nr. id, Abtheilung III. r. 13 für Hirsch Samuel eingetragene und auf Eyßslaus von Jaczyngki übergegangene Post von 150 Thlr. ver- zinsliches Darlehn nebst 6 Prozent Zinsen seit dem 20. März 1571 und den Kosten der Eintragung aus der Obligation des damaligen Grundstucktsbesitzers vom 209. März 1871, eingetragen zufolge Verfügung vom 25. März 1871;
f. der Hypothekenbrief über die auf den Grund stücken Marvanowo Nr. 15 und 16, Abtheilung III. Nr. 23 a. respektive 20 a. und Abtheilung III. Nr. 25 b. respektive 0b. für die Preußische Boden. kredit ⸗ Aktienbank zu Berlin auf Grund der nota—= riellen Schuldurkunde vom 17. Juli 1872 ein- getragenen 1000 Thlr. respektive 2506 Thlr. Dar= lehn nebst 6 Prozent Zinsen seit dem 17. Juli 1872, den Kosten der Eintragung eventuell Konrentional— strafe und Verzugzinsen, eingetragen zufolge Ver fügung vom 17, respektive 22. August 1872,
g., der Hypothekenbrief über die auf dem Grund— stück Szymborze Nr. 5, Abtheilung 1J7I. Rr. 4. für Hedwig Nowak, nachmals verehelichte Cinwohner Joseph Matyszkiewicz eingetragene, durch Zahlung und Quittungsleistung auf die Mlynarek'schen Ehe⸗ leute, die damaligen Eigenthümer des Grundstücks, übergegangen, und von diesen laut notarieller Ver? handlung vom 7. Juni 1876 an den Kleiderhändler Meyer Abraham Cohn zu Inowrazlaw cedirte und für ihn subingrossirte Post von 46 Thlrn. Abfin⸗ dung der Hedwig Nowak für ihre Eltern respertive Großelternerbe nebst 5 Prozent Zinsen seit dem Todes⸗ tage des Wirths Woycitech Kazinski auf Grund des Vertrags vom 27. Oktober 1865, eingetragen zufolge Verfügung vom 31. Januar 1860, mitũůbertragen auf die Parzellen Szymborze Nr. 5b. und 5e.
Da bet uns das Aufgebot dieser Hypothekendoku— mente beantragt worden, so werden die Inhaber derselben hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf
den 7. März 1881 Bormittags 12 nr, anberaumten Termine ihre Rechte bei dem unter⸗ zichneten Gericht anzumelden und die gedachten Dokumente vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird.
I. Ferner sind die gegenwärtigen Inhaber der nachstehenden angeblich bereits getilgten Posten ihrer Person und ihrem Aufenthaltsorte nach unbekannt:
a. der im Grundbuch des Grundstücks Ros-wo⸗ Kaezkowerdorf, jetzt Grünkirch Nr. 16 Abtheilung jJJ. Nr,. 2 für die am 19. April 1834 geborene und ror einigen Jahren verstorbene Schwester des Besitzers, Wilhelmine Witzke, verehelichten Krüger, eingetragene Post von 16 Thlr. 20 Sgr. Vasererbtheil nebst 5 Prozent Zinsen;
b. der im Grundbuch des Grundstücks Minuts dorf Nr. 11 Abtheilung 1III. Rr. 6 für den Kolo— nisten Johann Pufahk eingetragene Post von 15 Thaler nebst 5 Prozent Zinsen seit dem 23. März 1860 und dem Anspruch auf Erstattung der in nanto noch nicht feststehenden Prozeßkosten auf Grund des rechtskräftigen Erkenntnisffes vom 12. März 186), eingetragen zufolge Requisition des Prozeß⸗ richters vom 1I7. Juli 1860 und Verfügung vom 29. September 1860.
Die Erben und Rechtsnachfolger der vorgennnten Gläubiger respektive die gegenwärtigen Inhaber dieser Posten werden aufgefordert, sich mit ihren Ansprüchen spätestens in dem an hiesiger Gerichts⸗ stelle auf
den 7. März 1881, Vormittags 12 Uhr, anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen auf diese Posten werden ausgeschlossen und die gedachten Posten im Grundbuche werden gelsscht werden.
Inowrazlaw, den 30. Oktober 1880.
Könichliches Amtsgericht V.