ist dem deutschen Frauenleben gewidmet. Der Text ver- gegenwärtigt uns, was Deutschland seinen Frauen, von Thusnelda an bis zur Königin Luise zu verdanken hat, deren Bildniß dann die Reihe der Jlustrationen eröffnet, unter denen sich die Cimbernschlacht nach dem Carton von R. Rahl; Hedwig und Ekkchard, von T Her terich; Thusnelda im Triumpbzug des Germanicus, von Piloty; Elsa und Lohengrin, von Th. Pixis; Katharina von Schwarzburg—⸗ Rudolstadt, von F. Widemann und andere große Holzschnitte nach berühmten Originalen befinden. Die 3. Lieferung ist naturgeschicht⸗ lichen Inhalts, sie behandelt die Raubthiere mit 24 Illustrationen, meist von Ludwig Beckmann. Die 4. Lieferung versetzt uns nach Südamerika (25 Bilder), die 5. bringt die Geschichte der deutschen Befreiungskriege mit 19 Bildern und dem Zaesimile eines Blücherschen Briefs. In der 6. Lieferung wird die Herstellung des St. Gotthardtunnel beschrieben und durch 24 Bilder erläutert. Die 7. Lieferung handelt ron dem Kriege 1870—71 (19 Bilder), die 8. von dem illyrischen Küstenlande (20 Bilder), die von den Deutschen Kaisern (13 Bilder), die 10. von Oesterreichs Bergen (16 Bilder), die 11. von Ungarn (18 Bilder) und die 12. von Berlin (13 Ansichten). — Der abwechselungsreiche Inhalt des Buchs sichert jedem Leser Befriedigung. Auf Druck und Papier hat die Verlagshandlung die gewohnte Sorgfalt verwendet.
— Ludwig Frbr von Ompteda führt den Leser in seinen bei S. Schottländer in Breslau und Leipzig erschienenen Bildern aus dem Leben in England“ (Preis 741 50 ) in einer Reihe von Aufsätzen in das „lebendige England selbst“ ein, welches nicht nach dem Bädeker zu erforschen ist, daher dem Reisenden ge— wöhnlich unbekannt bleibt. Der Verfasser schildert zunächst den Engländer in seinem Daheim auf dem Lande, wo sich seine liebens—⸗ würdigen Eigenschaften, die er außerhalb dem Fremden gegenüber hinter einem abweifenden Aeußeren verbirgt, entwickeln, in dem Da— heim, welches in Haus, Park und Garten mit allem vom Boden, Klima und Reichthum gestatteten Komfort geschmückt ist. Frhr. von Ompteda führt den Leser durch Hatfiel House, den Landsitz des Marquis von Salisbury, durch Windsor Castle und Woburn Abbey, den Landsitz des Herzogs von Bedford; mit besonderer Vorliebe weilt er in den herrlichen Parks, Gärten und den musterhaften Treibereien. Auch erhält der Leser einen Uberblick über die Blu. menausstellungen in London, über die botanischen Gärten in Kew, die von dem verewigten Prinz⸗Gemahl gegründete Gärtnerei für die armen Leute, sowie über die großartigen Spezialgärtneien, wie James Veitch C Sons, die für ihre Sammlung von Orchideen und fleisch⸗ fressenden Pflanzen Jahr aus Jahr ein sechs Gärtner alle Tropenländer der Erde durchforschen lassen. Die Kehrseite des anziehenden Bildes, welches der erste Abschnitt des Buchs entwirft, bildet der zweite, der die Trinkkrankheit in England behandelt, die erschrechende Zunahme dieses Lasters durch viele Zahlen belegt, aber auch die bisher, wenn auch erfolglos zur Bekämpfung dieses Noth⸗ stands angewendeten Mittel erörtert. Nach einer Irrfahrt auf dem Gewirr der Londoner Eisenbahnen wird der Leser nach Oxford ge— führt, um auch in das englische Hochschulenwesen eingeweiht zu wer⸗ den. Die Mannigfaltigkeit der Gegenstände, welche der Verfasser mit Sachkenntniß und gewandter Feder schildert, erhält das Interesse des Lesers bis zum Schlusse des 318 Seiten starken Buchs rege.
Noch von einem anderen Lichte aus erscheint das englische Leben in einem kleinen Buche: Der Geist der Königin Katharina“, eine Erzählung aus London, von Roland Rolandin, ein spiritistischer Humbug. (Leipzig, Eduard Baldanus; London, E. C., A. Siegle, Preis 1 4)
— Von der Prachtausgabe von „Ein Spaziergang um die Welt“, vom Freiherrn Alex. von Hübner, ehem. K. K. österr. Botschafter in Paris und am päpstlichen Hofe, (Leipzig bei Schmidt u. Günther), ist soeben die vierte Lieferung erschienen. Dieselbe enthält die Beschreibung der interessanten Reise von Chicago nach der Hauptstadt der Mormonen. Unter den vielen kleinen Illustrationen und den Vollbildern, welche wieder viel des Interessanten aus dem Leben im fernen Westen bieten, heben wir hervor: Ein großer india— nischer Rath und Kommissäre von Washington, Omaha, Station der Pacifie Bahn, Die Teufelsbrücke am Ufer der Sweet . Water, Eine Diligence von Wells, Fargo u. Co., Brücke über den Dale, Der Echocannon, Wagen in Maine Street ꝛc. ꝛc.
. D. Nau tischer Kalender für das Jahr 1881. Taschenbuch für Schiffskapitäne. Stark vermehrt und vollständig amgearbeitet von W. Döring, Königlichem Navigationslehrer. Dritter Jahr— gang. Papenburg. Verlag von Heinrich Rohr. 1881. Preis 60 J. — Der Nautische Kalender enthält u. A.! Die Deklination und Zeit⸗ gleichung der Sonne, Halbmesser, Parallaxe und Kulminationszeit des. Mondes, Gezeitentafel, Veränderung der Leuchtfeuer, ea. 40 Driginalberichte über Hafenuskosten der deutschen und anderer Häfen. Der Befrachter (Zweck und Inhalt desselben). Wetteranzeichen, Ver⸗ schiedenheit in der Benennung deutscher Fahrwesser, Semaphor- Stationen Postalisches (Briefporto 2c), Maaße und Münzen aug— wärtiger Länder, Vergleichung der wichtigsten Geldeinheiten verschie⸗ dener Länder mit der Währung des Deutschen Reiches ꝛc. Der vorliegende dritte Jahrgang des nautischen Kalenders hat un— geachtet der Preigermäßigung von 1 S9 auf 60 q wed r an Seitenzahl noch an Inhalt eine Einbuße erlitten, son— dern eine wesentliche Bereicherung und Umarbeitung erfah— ren, namentlich ist das Verzeichniß über die Veränderung der Leuchtfeuer, soweit es sich auf die Nord. und Ostsee, wie auf den englischen Kanal bezieht, möglichst ausführlich gebracht. Außer den Gezeiten Tafeln, mit deren Hülfe für eine große Anzahl Häfen mit Leichtigkeit das Hochwasser berechnet werden kann, ist auch das Ka— lendarium wesentlich bereichert worden, indem außer der Deklination und Zeitgleichung der Sonne auch die Deklination, Halbmeffer, Parallaxe und Kulminationszeit des Mondes darin Uufnahme ge⸗ sunden haben. Die Deklination des Mondes allerdings nur von 24 zu 24 Stunden, doch dürfte dies für die praktischen Zwecke an Bord genügen. Als Quellen, welche er benutzt, führt der Verfasser an die von dem Hydrographischen Bureau herautgegebenen Gezeitentafeln für 1881 und das Segelbuch der Ostsee.
— Von den in der L. Schwannschen Verlage handlung zu Düssel dorf erscheinenden Vorträgen für Gewerbe⸗Vereine, ingleichen für Lesegesellschaften, Handwerker und Volktbildungs— Vereine, herausgegeben von Os kar Förster, Bürgermeister 4. B.“ ist kürzlich das VI. Heft herausgekommen. Dasselbe hat folgenden Inhalt; 1) Nachtheile der Zwangs⸗Innungen. 2) Die Kalser-Wil⸗ helms⸗Spende, Vortrag, gehalten am 22. März iss0 im Gewerbe⸗ verein zu Weimar von Stier, Großherzogl. Bezirks-Kommissar. 3) Wie müssen wir unsere Kinder erziehen, um ihnen später ein gutes Fortkommen zu sichern? 4) Sollen Handwerker für unfähig erklärt werden. Wechsel auszustellen? 65) Die Verfälschungen der Genuß und Nahrungemittel. Vortrag vom Apotheker Ehr. Levsen, Droguist in Rochlitz (/ S. A. Einleitung. B. Die Verfälschungen des Weines, Bieres, der Milch, Butter, des Mehles, des Kaffees, Theetz, Cacaog, der Chocolade, des Zucker? ꝛc. Ingleichen Hinweis auf gesundheitsschädliche Farben. — Der Preis eines Heftes beträgt 14 „, doch tritt, wie die Verlagshandlung mittheilt, bei der Ent— nahme ron mehr als 2 Exemplaren eine namhafte Preisermäßi—⸗
gung ein. Gewerbe und Sande.
Das Braugewerbe hat sich in einem verhältnißmäßig kurzen Zätraum von einem unter Anwendung unvollkommener Hilfemittel arbeitenden Handwerke zu einer Großindustrie von hervorragendem Range emporgeschwungen und dankt diesen überraschenden Forischritt neben der Entwickelung der gährungs⸗chemischen Wissenschast auch der Einführung des Maschinenwesens in der Braueres. Wenn man die gährungtrtechnische Seite der Blerfabrikatson ins Auge faßt, so ist es wohl die allgemeine Einführung der Untergährung, welche die völlige Umgestaltung des Betriebes im Gefolge hatte. Vem Stand puntte der Mechanik aus kann man die Anwendung der mit Dampf be⸗ triebenen Maschinen als jene Faktoren bezeichnen, welche die Hauptursache des in dem Brauwesen elngetretenen Umschwunges find. In neuefsler Zeit geht das Brauwesen abermals einer tiefgreifenden Umgestaltung
entgegen. Wenn auch bis jetzt die Bemühungen der Techniker, den Betrieb der Brauereien ausschließlich für Dampfkochung einzurichten, noch nicht vollkommen zum Ziele geführt haben, sind die betreffen den bisher bekannt gewordenen Apparate doch schon soweit verbessert, daß die Annahme, in nicht ferner Zeit werde die Dampfkochung das in größeren Brauereien ausschließlich angewendete Verfahren sein, wohl berechtigt erscheint. Das Wesen der Bierbrauerei dem neuesten Stande der Technik entsprechend zu schildern, ist der Zweck eines Buches, welches als dritter Theil der im Verlage von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin erschienenen, Gährungs Chemie für Prak⸗ tiker unter dem Titel: Die Bierbrauerei nach dem neue sten Stande der Wissenschaft und Praxis von Dr. Josef Bersch“ kürzlich von der genannten Verlagshandlung ausgegeben worden ist. In einem zunächst für deutsche Leser bestimmten Werke über das Brauwesen war selbstverständlich das Schwergewicht auf die Schilderung der Fabrikation untergähriger Biere zu legen und hat der Verfasser demgemäß auch die deutschen Brau⸗ verfahren besonders ausführlich behandelt, wobei noch zu be— merken, daß er die bedeutungsvollen Neuerungen, welche auf der ju München im Sommer laufenden Jahres abgehaltenen Brauereiausstellung zu sehen waren, besprochen hat. Aber auch die Darstellung obergähriger Biere, welche z. B. in England in großem Maßstabe betrieben wird und einen ganz selbständigen Zweig der Gährungstechnik bildet, hat der Verfasser in den Kreis seiner Be— sprechung gezogen. Der Beschreibung der einzelnen Methoden ist ein Abschnitt vorausgeschickt, in welchem der Verfasser den Versuch macht, das Wesen der Bierbrauerei in theoretischer Form darzustellen. Es ist das sehr belehrend, da Manches, was in der Technik des Brau— wesens bisher durch Jahrhunderte lange Uebung als richtig ange— nommen wurde, in direktem Widerspruche mit den Forderungen der Theorie steht. — Das umfangreiche, auch typisch vortrefflich ausge⸗ stattete Buch, dem 160 in den Text gedruckte Holzschnitte eingefügt sind, kostet 12 A
— Der technische Verein für Eisenhüttenwesen hielt am 28. November seine Gencralversammlung in Düsseldorf ab. Es wurde darin die Trennung von dem deutschen Ingenieurvereine be⸗ schlossen. Der Verein übersendete dem Reichskanzler Fürsten von Bis⸗ marck folgendes Telegramm:
„Ew. Durchlaucht senden 300 in Düsseldorf zur Generalver⸗ sammlung vereinigte Mitglieder des Vereins deutscher Eisenhütten—⸗ leute ihren ehrerbletungsvollen Gruß und danken für das Wohl— wollen, welches Ew. Durchlaucht für die Industrie durch Uebernahme des Handels⸗Ministeriums aufs Neue bekundet haben. Namens des
Vorstandes: der Vor sitzende: C. Lueg ⸗Oberhausen.“
Fürst Bismarck hat telegraphisch Nachstehendes geantwortet:
Ew. Hochwohlgeboren danke ich verbindlichst für Ihre freund⸗ liche Begrüßung als Handels. Minister und werde fortfahren, dieses Amt im Interesse der nationalen Arbeit wahrzunehmen, zu deren Schutz und Förderung ich es übernommen habe.“
— Der Geschäftsbericht der Aktien⸗Brauerei⸗Gesell⸗ schaft ‚Friedrichshöhe“ konstatirt die gute Entwickelung des Unternehmens. Produktion und Absatz der Brauerei sind seit Jahren im Steigen geblieben, so daß gegenwärtig nahezu die höchste Leistungs fähigkeit erreicht ist, welche die Brauerei überhaupt ent— wickeln kann. Die Produktion war folgende:
1875/76 30 988 t oder 37 826 hl J 411451. 1877/78 4100 . 1878/79 45315 k 1879/80 53 587 ,
Verkauft wurden: 1875/76 30 527 t oder 38 348 hl 35 98 ö s 16 544, . 50 565 1878/79 44219 , 55 589, 187930 52 134. 65 603 Der gesammte Gewinn des Geschäftssahrs 1879m‚60 stellte sich auf 611 755 M; der Reinertrag nach A rechnung von 65 341 M für Ab⸗ schreibungen beziffert sich auf 277 770 S6, wovon 126 000 M als Divi⸗ dende vertheilt, 100 000 M der Extrareserve, 13 888 AM dem regulären Reservefonds überwiesen worden sind.
— Am Freitag fand in Stettin die konstituirende General— versammlung der Altdamm-Colberger Eisenbahngesell⸗ schaft statt. Es wurden zunächst die Konzessionsbedingungen für eine Bahn untergeordneter Bedeutung von Altdamm nach Colberg mit dem Sitze in Stettin verlesen. Nach denselben beträgt das ge⸗ sammte Aktienkapital 6 300 000 6. Der Bau der Bahn soll läng—⸗ stens in zwei Jahren nach dem Tage der Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister beendet sein. An Kaution müssen 350 000 M. eingezahlt werden. Die Bahn soll eingeleisig hergestellt werden. Der Vorsitzende machte demnächst Mittheilung von dem Stande des Aktienvermögens. Das gesammte Anlagekapital mit 6 300 000 . ist hiernach voll subskribirt; 3 486 500 Sꝶ é sind von Privaten über— nommen, 1006 des Anlagekapitals mit 630 180 Æ . (180 4 mehr) bei der Reichsbank deponirt worden. Sodann wurde die Wahl des Aufsichtsraths vorgenommen.
— Der Einlösunggcours für die in Silber zahlbaren Coupons Oesterreichischer Werthe ist unverändert 172 M für 100 Fl.
geblieben. Verkehrs ⸗Anstalten.
Plymouth, 29. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer . Westphalia“ ist hier angekommen.
1876/77 1877/78
1
Berlin, 30. November 1880.
Aus der für die Nationalgalerie erworbenen Sammlung der künstlerischen Vorarbeiten zu dem Krönungsbilde von Adolf Menzel ist jetzt eines der hervorragendsten Stücke, die in der kolo—⸗ ristischen Wirkung wie in der Anordnung der Komposition dem aus— geführten Gemälde in allem Wesentlichen durchaus entsprechende, geistreich behandelte Farbenskizie in der unteren Querhalle des Ge—⸗ bäudes zur öffentlichen Ausstellung gelangt. Daneben präsentirt sich dort zugleich der früher dem Kunsthändler Boerner in Leipzig ge— hörige, in Deckfarben ausgeführte Entwurf zu der Traumdeutung Josephs / mit dem Lünettenbilde der fetten Jahre, der einen der beiden, für die Geschichte der neueren deutschen Kunst bedeutsamen Fresken, die Cornelius 181 in der Casa Bartholdy malte. Die beiden aus dem Nachlaß von Feuerbach erworbenen großen Oelskizien der zur Flucht gerüsteten „Medea“ und der Amazonenschlacht“ haben bereits im Treppenhause in unmittelbarer Nähe des „Gastmahl des Plato“ einen definitiven Platz gefunden. Sie sind als erste Auffassungen der bekaanten großen Gemälde für die Schaffensweise deg Künstlers von nicht geringem Interesse; als gemeinsamen Zug weisen sie, den späteren Ausführungen gegenüber, eine erheblich weitergehende Ausdehnung der , Partien auf, während im Uebrigen der Amazonenkampf bereits alle wesent⸗ lichen Motive der späteren Behandlung, die „Medea“ dagegen eine durchaus abweichende Konzeption der Hauptfigur zeigt. Durch zwei Rah⸗ men mit je zehn Oelskizzen landschaftlicher Kompositionen von dem 1867 verstorbenen, aus Hamburg gebürtigen Münchener Landschafter Christian Morgen stern findet ferner ein trotz seiner Bedeutung bisher un⸗ vertretener Meister mit einer Reihe von Arbeiten Aufnahme, die seine künstlerische Richtung in der Art der mannlafach verschiedenen Motive ebenso charakteristisch repräsentiren wie die ihm eigene glück⸗ liche Verbindung ausdruckevoller und feiner malerischer Stimmung mit gewissenhafter Durchbildung der Form. Ein treffliches Bild von G. Oeder endlich, eine flache, von einem breiten, verregneten Weg durchschnittene Landschaft in der Stimmung eines feuchten November⸗ tages, sowie dag Porträt Ludwig Richterß von Leon Pohle, das durch die Charakteristik des Dargestellten ebenso fesselt wie durch die
tüchtige malcrische Behandlung der Accessoires, sind bereits von der akademischen Ausstellung her bekannt.
Die Waffensammlung Sr. Königlichen Hoheit des PsHinzen Carl von Preußen. Mit Text von G. Hiltl, ehemaligem Direktor der Prinzlichen Waffensammlung. In unver⸗ änderlichem Lichtdruck von A. Frisch in Berlin. Nürnberg, Verlag von S. Solran, Hof ⸗ Buch ⸗ und Kunsthandlung. — Mit der soeben erschienenen 5. Schlußlieferung liegt das prächtige Werk nunmehr vollen et vor. Die Fortsetzung hatte durch den zu früh eingetretenen Tod des fachkenntnißreichen Direktors Hiltl leider eine unvor- hergesehene Verzögerung erfahren müssen, indessen erfolgt der Abschluß noch rechtzeitig zum Weihnachtsfeste, für das es sich als würdiges Festgeschenk ganz besonders empfiehlt. Das Werk bietet nunmehr auf i0) Tafeln in Folio eine Auswahl des Schönsten der daran, namentlich was Prachtstücke aus der Re—⸗ ngissancezeit betrifft. so außerordentlich reichen und weitberühmten Sammlung. Die Lichtdruckreproduktion ist vorzüglich gelungen und so scharf, daß man noch die feinsten tauschirten, geritzten oder getrie= benen Ornamente zu erkennen vermag. Für den Kunstfreund und Kenner bietet sich hler in einer die Anschauung des Originals bei⸗ nahe ersetzenden Unmittelbarkeit eine Fülle des Genusses und der Anregung. Die früheren Lieferungen sind an dieser Stelle eingehend besprochen worden. Die vorliegende 5. und letzte zeigt sogleich auf der 1. Tafel eine Kollektion von 5. Pracht stuͤchen, verschwenderisch reich verzierten orientalischen Hiebwaffen, auf der zweiten eine pompöse getri'bene Burgunder ⸗Kappe mit der Darstellung der Diana und des Cuxido, sowie ein Cabaffet (Birnen helm), beide aus dem 16. Jahrhundert; dann folgen aufs feinste damatcirte Gläfen, Gisarmen ꝛc., verschiedenartigst begriffte Schwerter, mehrere Harnische in lichtem Eisen, zwei prachtvolle orientalische Rundschilde, eine Armbrust mit Zubehör (aus dem 15. Jahrhundert), verschiedenartige Helme (Urmets, Cabassets, Morions) mit getriebenen Darstellungen und Ornamenten, eine schön gravirte Roßstirne und Achseln von italienischer getriebener Arbeit, eine höchst charakteristische vollständige Tscherkessen⸗Rüstung, Hirschfänger, Messer und Stilets mit reich geschnitztem Bildwerk am Griff, 2 Radschloßmusketen mit eingelegter Arbeit, eine Rondache mit getriebenen Darstellungen u. v. a. — Alles in Allem genom— men, dürfte eine Waffenpublikation von ähnlichem Umfange, ähn— licher Bedeutung und dabei gleich mäßigem Preise in Deutschland zur Zeit nicht vorhanden sein.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Zeitschrift far preußische Geschichte und Landes- kunde, unter Mitwirkung von Droysen, Duncker und L. von Ranke, herausgegeben von Constantin Rößler. Siebzehnter Jahrgang, November ⸗Dezember⸗Heft. (Nr. 11 und 12.) Berlin, 18860. Ernft Siegfried Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. — Inhalt: Zur Geschichte des Großen Kurfürsten. B. Erdmannsdörfer. — Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. S. Isagcsohn. — Nachtrag zu dem Aufsatze im März ‚April⸗Heft 1879: ‚Brandenburgisch-dänische Be⸗ ziehungen ze. R. Goecke. — Briten und Brandenburger. L. Brock. — Henxich Scheve. Ein Beitrag zur Geschichte des norddeutschen Humanismuß. J. B. Nordhoff. — Die Humanistenpresse zu De⸗ venter, Münster. Cöln. J. B. Nordhoff. — Die Wohnsitze der Deutschen nach Tacitus. Pr. Heinrich Böttger.
Forstwissenschaftliches Centralblatt (früher Monats- schrift für Forst, und Jagdwesen). Unter Mitwirkung sämmtlicher Professoren der Forstwissenschaft an der Universität München und zahlreicher anderer Fachleute aus Wissenschaft und Praxis herautz gegeben von Dr. Franz Baur, o. 5. Professor der Forstwissenschaft an der Universität München. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel u. Parey. II. Jahrgang (der ganzen Reihe XXIV. Jabr- gang) Heft 12. — Inhalt: Untersuchung über den Einfluß der Größe der Eicheln auf die Entwickelung der Pflanzen. Von Prof. Dr. F. Baur in München. — Zur Lehre vom Unter- bez. Zwischen⸗ bau der Eiche mit der Fichte. Von Robert Lampe, Herzoglich braun=— schweigischen Oberförster. — Die Vertilgung des Adlerfarrens, Pte- ris aqnihina L. und der Brombeersträucher in den Kulturen. Von C.. E. Ney. — Bericht über den Verlauf der J. Versammlung des niederbayer. Forstvereins in Passau am 18. und 19. Juli 1880. — Bericht über die 26. Versammlung des sächsischen Forstvereins in Döbeln. — Die Burckhardt⸗Jubiläum Stiftung in Hannover. — Literarische Berichte. — Notizen.
Die landwirthschaftlichen Versuchsstationen. Dr. Friedrich Nobbe, Professor an der Kgl. Akademie und Vorstand der physiologischen Versuchs⸗ und Samenkontrol⸗Statlon zu Tharand. Berlin. Verlag von Wiegaadt, Hempel u. Parey, Verlagsbuchhand⸗ lung für Landwirtbschaft, Gartenbau und Forstwefen. 18806. XXVI. Band. Heft 3. Inhalt: Ueber Beeinflussung der Absorption von Phosphorsaͤure und Kali durch Chilisalpeter. Von Fiedler Hohenheim (Schluß,. — Ueber Milchcentrifugen. Von Pr. Wil- helm Fleischmann. (Hierzu 6 Holzschn. — Untersuchungen Über dat Wachsthum der gelben Lupine. Von Dr. Ernst Wein. — Ueber Zusammensetzung und gesundheitsschädliche Wirkung eines Kartoffel zuckers. Von Dr. Julius Neßler. — Zur Bestimmung der Eiweiß stoffe und der nicht- eiweis artigen Stickstoff verbindungen in den Pflan⸗ zen. Von Prof. E. Schulze und Dr. J. Barbieri. (Aus dem agr. lulturchemischen Laboratorium des Polytechnikums in Zürich.) Ref.:
Schulze. Deutsche Landwirthschaftliche Presse Nr. 95. — Inhalt: bevorstehenden Volkszählung. —
Zwecke und Ziele. der
Die Schmeja'sche Schrotmühle. (Mit Abbildung) — Die Be⸗ feuerung von Oefen mit luftdichten Thüren. Von Baurath Engel. — Rundschau. — Einfluß des Mondes auf die Vegetation. Von R. Bernhardt. — Entfernung von Oel aus eichenen Dielen. Von Dr. Fittbogen. — Näbrwerth alten Heues und Dämpfen des Futters. Von Prof. Dietrich. — Fütterung von Milchkühen. Von Prof. Kirchner. — Da Pflanzen junger Obstbäume. Von W. Lauche. — Windmotoren. Von Prof. Wüst. — Handel und Verkehr.
Social Correspondenz (herausgegeben von Dr. Victor
Böhmert und Arthur von Studnitz in Dresden.) Allgemeine Äus— gabe. Nr. 47. — Inhalt: Aufforderung zur solialen Hilfeleistung. — Die Kirche und die Volkszählung. — Die Quittungsbücher der Drerdner Miethrinssparkassen. — Erfolge eineg Vereins gegen Bettelei. — Frauen als Armenpflegerinnen. — Bevölkerungever⸗ hältnisse der größeren Städte Deutschlands. — Arbeitsmarkt. — Be⸗ richtigung. Der Bär, Illustrirte Berliner Wochenschrift. Eine Chronik fürs Haus. Herautzgegeben von Ernst Friedel und Emil Domi mit. Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin. VII. Jahrgang. Nr. 9. — Inhalt: Lottchen Lindholz. Eine Berlinische Geschichte aus dem 17. Jahrhundert von Ludovica Hesekiel (Fortsetzung). — Ein Hof⸗ mann des 18. Jahrhunderts von Georg Horn (Fortfetzung). — Der Dank des alten Weangel, Gedicht von Otto Trinkaus. — Jagd⸗ schloß Grunewald von Ferdinand Meyer (Schluß). — Miszellen: Justiz· Minister Friedberg (hierzu Portrait); Der Rath des Großen Kurfürsten (mit Illustrationz; Das neugewählte Lessingkomits; Karpfen in der Spree von v. d. Borne (Berneuchen). — Literatur. — Briefka sten. — Inserate.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck! W. Elsner. Vier Beilagen leinschließlich Börsen⸗Bellage).
Berlin:
*
. 2 * ö n . 2.
zun Deutschen Reichs⸗An
Erste Beilage
zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeige
Berlin, Dienstag, den 30. November
I. 18836.
register nimmt an: des Deulschen Reichs⸗Anzeigers und Nöniglich LEreuhßischen stants-Anzeigers: Berlin Sr., Wilhelm⸗Sraße Nr. 32.
f
* — * FInserate für den Deuischen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central -⸗-Handels⸗ die Königliche Expeditian
1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
* n. 8. v. von öfentlichen Papieren.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
Deffentlicher Anzeiger
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasensteln & Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater- Anzeigen.
9. Familien- Nachrichten.
G. L. Daube & Co., E. Schlatte,
Annoncen ⸗-Sureaus.
X
9 der Börsen- beilage. 2
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief. Gegen die unten beschriebene Plätterin, unrerehelichte Auguste Hartwiger, am 26. Februar 1854 zu Berlin geboren, welche flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verbaften und in das Weibergefängniß zu Berlin, Barnimstraße 10, abzuliefern. Berlin, den 18. Norember 1880. Königliches Amtsgericht J. Ab— theilung 922. Oppert. Beschreibung: Alter: 26 Jahre, Größe: 1 m 70 em, Statur: schlank, Haare: hbellblond, Stirn: frei, Augenbrauen: blond, Rugen: braun, Nase: etwas gebogen, Mund: ge⸗ wöhnlich, Zähne: defekt, Kinn: oval, Gesicht: rund, Gesichte farbe; blaß, Sprache: deutsch, Klei—⸗ dung: unbekannt. Besondere Kennzeichen fehlen.
Steckbriek. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Hermann Adolf Plate, am 1. August 1858 zu Berlin geboren, zuletzt Tempel herrnstr. 19 wohnhaft gewesen, welcher sich verborgen hält, ist die Unterfuchungsbaft in actis J. III. C. 922. 80 wegen Urkundensälschung veihängt. Es wird er— sucht, denselben zu verhaften und in das Amtt⸗ gericht ⸗-Gefängniß des Ergreifungsortes abzuliefern. Berlin, den 24. November 1880. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J. Veschrei⸗ bung. Alter: 22 Jahre, Größe: 1,58 — 160. m, Statur: mittel, Haare: kraus und dunkel, Stirn: hoch, Bart: kleiner dunkler Schnurrbart, Augen⸗ brauen: dunkel, Augen: graublau, Nase: grade, Mund: groß, Zähne: oben künstliches Gebiß, Kinn: spitz, Gesicht: länglich, Gesichtsfarbe: gelblich. Kleidung. Abgetragenen grauen Rock, dunkelgraue Hosen, niedrigen schwarzen Hut.
Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unver⸗ ehelichte Auguste Tholter, welche sich auch Anguste Müller genannt hat, und welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls aus 5§. 242 des Strafgesetzbuches verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Landgerichtsgefäng⸗ niß zu Potsdam abzuliefern. Die ꝛc. Wolter alias Müller, ist citea 42 Jahre alt, von mittlerer Statur, hat braune Augen, schwarze Haare, und trägt ein braun⸗ und schwarzkarrirtes Kleid mit brauner Taille Sie wird möglicher Weise einen Theil folgender gestohlener Gegenstände bei sich führen: 4. vier Ellen weiß und blau bedruckte Leinwand, b. fünf Paar neue wollene, graue Herren⸗ strümpfe, c. einen blauen Tuch⸗Paletot, d. ein karrirtes halbwollenes Kleid, e. eine Mixedlustre⸗ Taille mit Kanten. Potsdam, den 25. November 1850. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kaufmann David Hirschberg aus Stralsund, mosaisch, welcher flüchtig ist, soll eine durch voll⸗ streckbares Urtheil des ehemaligen Königlichen Kreisgerichts zu Stralsund vom 25. Juli 1879 er— kannte Gefäygnißstrafe von vierzehn (14) Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß ab⸗— zuliefern und mich von der Ergreifung des Hirsch⸗ berg sofort zu benachrichtigen. Greifswald, den 24. November 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. Der Erste Staatsanwalt. Beschreißbung: Alter: 34 Jahre, Größe 1 m 62 em, Statur mittel, Haare schwarz, Bart schwarzer Vollbart, Augen braunen schwarz, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn ooal, Gesicht oval.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Dienst⸗ tnecht Simon Landaner von Horb, Königreich Württemberg, welcher flüchtig ist, ist die Unter suchungkhaft wegen durch Privaturkundenfälschung begangenen Betrugs verhängt. Es wird ersucht, denselben festzunehmen und in das Amtsgerichts gefängniß zu Oberndorf abzuliefern. Oberndorf, den 26. November 1880. Königliches Amtcegericht. Stellv. Amtsrichter Link. Beschreibung: Alter: 22 Jahre, Statur: schlank, groß, Haare: braun, Bart: Schnurbärtchen von schwärzlicher Farhe, Augen: braun, Sprache: schwäbischer Dlalekt, auch hochdeutsch, Kleidung: entweder grünlicher oder gelbgrauer Anzug. Besondere Kennzeichen: jüdi⸗ scher Typus.
Der unter dem 9. November d. J. gegen den Kellner Anton Thaddäus, genannt Martin Müller aus Kothen erlassene Steckbrief wird hier⸗ mit zurückgezogen. Cassel, am 22. November 1889. Königliche Staatsanwaltschaft. Wilhelmi.
Steckbrief. Gegen den Korbflechter Fritz Voges aus Offensen, welcher sich verborgen haäst, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Celle vom 19. Mai 1886 erkannle Gefängnißstrafe von 1 Monat und 3 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Ge⸗ fängniß des nächsten Amtsgerichts abzuliefern, welches um Sirafvollstreckung und Nachricht hierher ersucht wird. Celle, den 18. November 1889. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. E. Kistner.
Die unterm 30. Oktober d. J. erlassene offene Requisition gegen den Arbeiter Heinrich Tolle ist durch Verbüßung der Strafe erledigt. Celle, den 24. November 1880. Königliches Amttzgericht. Ab⸗ theilung J. G. Kistner.
Subhastativnen, Aufgebot, Vor⸗ ladungen und dergl.
lWsog Oeffentliche Zustellung.
Der Rittergutsbesitzer H. Borchardt, jetzt in Jacobsdorf i. / Mark, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Dr. Salomon hier, klagt gegen den Lieute⸗- nant a. Diensten, Grafen Pückler, früher in Char— lottenburg, jetziger Aufenthalt unbekannt, aus den Wechseln vom WN. Juli 1877 und 6. August 1877 im Wechselprozesse, mit dem Antrage auf Zahlung von 2345 „S è nebst 60½ Zinsen seit 27. Oktober 1877, 10,50 M½ Protestkosten, 2 M 50 8 Provision und 1 M Portoauslagen und 3060 MS nebst 60 Zinsen seit 6. November 1877, 12 M½ Protestkosten, 10,2) 6 Provision und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die siebente Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin, Jüdenstr. 59, Zimmer Rr. 75, auf
den 7. Jannar 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 26. November 1880.
Laßt, Gerichtssckreiber des Königlichen Landgerichts J. 2. Kammer für Handelssachen.
h . ; laosos] Oeffentliche Zustellung.
Nr. 29,117. Der Landwirth Max Zutavern in Heidelsheim klagt gegen den Friedrich Fink von da, z. Zt. flüchtig, aus Darleihen mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung von 2650 MS und
5 0so Zins aus 5 M' vom 1. November 1879,
50 , vom 1. Dezember 1879,
„50 , vom 1. Februar 1380 und
dem Rest vom Klagzustellungstage an, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor das Gr. Amtsgericht zu Bruchsal, in das Geschäftszimmer des Gr. Herrn Ober ⸗Amtsrichters C. v. Stockhorn, auf
Dienstag, den 11. Jannar 1881,
Vormittaßs 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Bruchsal, 14. November 1880.
Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. Rittelmaun.
lass! Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Barbier Schmidt, Marie, ge' borene Nepper zu Guben, Tempelstraße 2, vertreten durch den Rechtsanwalt Sander daselbst, klagt gegen ibren Ehemann, den früheren Barbier Wilbelm Schmidt, dessen Aufenthalt zur Zeit unbekannt ist, wegen bößlicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen ihr und ihrem Ehemann bestehende Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die . Givilkammer des Königlichen Landgerichts zu Guben auf den 18. Febrnar 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Guben, den 23. November 1880.
Koehler, ;
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
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Oeffentliche Zustellung. Armensache. .
Der Schneider Franz Joseph Hochdörfer aus Wattenheim, in Worms nohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Brenner in Mainz, klagt gegen seine Ehefrau Katharina, geb. Schwarz, obne Ge⸗ werbe und zur Zeit ohne bekannten Aufenthalt wegen Ehescheidung und mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Parteien am 16. Februar 1878 zu Worms geschlossenen Ehe und Verurtheilung der Beklagten in die Kosten, und ladet die Be—= klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor die zweite Civilkammer des Großh. Landgerichts zu Mainz auf
den 26. Febrnar 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. ö
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Moyat, . Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
laoss6] Oeffentliche Zustellung.
Nr. 16303. Die Wittwe des Zoll verwalters Dietrich Höge, Luise, geb. Bernhardt, zu Eppingen, vertreten durch Rechtganwalt G. Mayer, in Bruch= sal, klagt gegen den Kaufmann Franz Killian und dessen sammtverbindliche Ehefrau Karoline Killign, geb. Brausch, zu Bruchsal, jetzt Beide an unbe⸗ kannten Orten abwesend, aus Darlehn im Betrage von 800 S gegen 60 ige i m n und Ueber- nahme der Sammtverbindlichkeit hierfür — beides eingegangen unterm 21. Juni 1879 — mit dem An⸗ trage auf Verurtheilung beider Beklagten als Sammtschuldner zur Zablung von 800 M nebst 6oso Zins hieraus vom 21. Juni 1879, und ladet
belde Beklagte zur mündlichen Verhandlung des
Rechtestreits vor die erste Civilkammer des Groß—
herzoglichen Landzerichts zu Karlsruhe auf
Dienstag, den 8. Februar 1881, Vormittaßs 8 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗
richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht.
F. Keim,
Gerichtsschreiber des Großherzozlichen Landgerichts.
K Aufgehgt.
Nr. 6786. Auf Antrag der Cyprian Kohler Wittwe, Anna, geb. Koch, in Lenztirch, welche von jeher folgende auf dortiger Gemarkung gelegene Liegenschaften, ohne sich auf einen Erwerbtitel und Eintrag im Grundbuch berufen zu können, besitzt, nämlich:
1) ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung unter einem Dache, sammt dem Platze, worauf das Gebäude steht, einerseits an die Landstraße nach Freiburg, andererseits Theo⸗ dor Schropp, vornen südlich an die Allmend mit der Hofraithe und hinten an eigenen Gar— ten grenzend.
40 Ruthen Krautgarten, hinten am Hause,
einerseits die Landstraße, andererseits Theodor
Schropp, vornen das eigenthümliche Haus, hin⸗
ten Heinrich Ketterer Wittwe. t
3 Vierling 9 Ruthen Acker, der Spitzhal den
acker, stoßt vornen östlich und oben nördlich an
die Gemeinde Lenzkirch, hinten an Ludwig
Meyer Wittwe und unten südlich an Engelbert
Wehrle grenzend, werden alle Diejenigen, welche daran in den Grund⸗ und Unterpfandsbüchern nicht eingetragene, auch sonst nicht bekannte dingliche, oder auf einem Stamm⸗ guts⸗ oder Familienverband beruhende Rechte bean2 spruchen, aufgefordert, solche in dem Aufgebots—⸗ termin vom
Freitag, den 14. Jannar 1881, Vormittags 9 Uhr, geltend zu machen, widrigens solche auf Antrag für erloschen erklärt würden. Reustadt, den 23. November 1880. . Der Gerichtsschreiher des Großh. Bad. Amtsgerichts: Schãfe r.
ö Aufgebot.
Der Peter Stracke in Woerde hat das Aufgebot der auf seinen Grundstücken Band VII. Blatt 28 des Grundbuchs von Bleche Abthl; III. Nr. 2a. und b. eingetragenen Forderungen, nämlich: 1) von 86 Thaler Darlehn für den Anton Hupertz zu Woerde ex obligat. vom 28. Oktober 1844, 2) von 30 Thlr. für den Kreiswundarzt Dr. Ilse zu Bochum er obligat. rom 27. Juli 1847, welche bezahlt sein sollen und über welche die gebildeten Dokumente verloren sind, beantragt. Ver Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 15. Jannu nr 1881, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlot erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Olpe, den 21. Oftober 1880.
Königliches Amtsgericht.
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Zwangsversteigernung und Aufgebot.
Auf Antrag des Rechnungsführers der Amts⸗ sparkasse in Bassum, Stiftsrentmeister Lienhop da⸗ selbst, Gläubigers, soll am
Montag, den 17. Januar 1881, Morgens 19 Uhr, ;
hier die dem Gastwirth Georg Schulenberg in Bassum gehörige, sab Nr. 44 daselbst belegene Bürgerstelle, bestehend aus:
J. dem Wohnhause Nr. 44 in Bassum, enthaltend 5 Stuben, 4 Kammern, Küche, Keller und Dielenraum,
14 denn Stalle Nr. 442., nördlich vom Wohn⸗
ause, dem Schweinestalle Nr. 44 b., nordöstlich vom Wohnhause, . ⸗ dem Kegelhause, nördlich vom Wohnhause im Garten belegen, ; ; dem Brunnen, nördlich beim Wohnhause, mit hölzerner Pumpe, ö den nachstehenden Grundstücken: A. Ju der Gemarkung Bassum:
I) das Holz in der Karrenbruchshaide, Nr. 1 der
Karte und 8 der Parzelle, 82 a und 37 4m
groß.
2) die Weide daselbst, Nr. 1 der Karte und 132 der Parzelle, S a und 95 4m groß,
3) der Acker „beim Schützenplatz, Nr. 2 der Karte und 9 der Parzelle, 72 a und 65 4m
groß, 4) der Acker am Bramstedter Kirchwege, Nr. 2 der Karte und 28 der Parzelle, 69 a und 74 4m
groß, 5) der Acker die lange Wand“, Nr. 2 der Karte und 63 der Parzelle, 63 a und 49 4m groß, 6) der Hofraum ‚im Orte“ Nr. 3 der Karte und 64 der Parzelle, 19 a und O07 am groß, 7) der Hausgarten daselbst, Nr. 3 der Karte und 65 der n 19 a und 99 9m groß, 8) die Wiese im Synk“, Nr. 4 der Karte und
45 der Parzelle, 1 a und 54 4m groß,
9) die Wiese daselbst, Nr. 4 der Karte und 80 der Parzelle, 1h 12 a und 72 4m groß,
10) der Acker der Ziegelberg', Nr. 4 der Karte
und 144 der Parzelle, 18 a und 13 4m groß,
11) die Wiese im Bruche“, Nr. 4 der Karte und
200 der Parzelle, 20 a und 77 4m groß,
12 daß Hosü, die leinen Fuhrenthelle, hir, s der
Karte und 91 der Parzelle, l a und 30 gm
groß, 13) das Holz daselbst, Nr. 5 der Karte und 117
der Parzelle, 4 a und 67 4m groß,
14) die Weide in der Bassumer Halde“, Nr. 5 der Karte und 161 der Parzelle, 86 a und 17 4m groß, die Wiese auf dem Wittenberge“, Nr. 5 der . und 247 der Parzelle, 2 5 a und 95 4am groß.
HE. In der Gemarkung von Loge:
der Acker magere Bracke“. Nr. 3 der Karte und 1 der Parzelle, 1 ba 39 a und 3 4m groß, der Acker daselbst, Nr. 3 der Karte und 3 der Parzelle, 1 ba 99 a und 91 4m groß,
der Acker daselbst, Nr. 3 der Karte und 13 der Parjelle, 43 a und 56 4m groß,
der Acker auf dem Wittenberge“, Nr. 3 der Karte und 107 der Parzelle, 335 a und 68 m
groß,
der Äcker daselbst, Nr. 3 der Karte und 119 der Parzelle, 31 a und 7 4m groß,
der Acker „Blumen Feuerstäͤtte“, Nr. 3 der Karte und 246 der Parzelle, 13 a und 85 4m
groß der Acker in der Karrenbruchshaide“, Nr. 4 der Karte und 65 der Parzelle, 05 a und 53 4m
groß,
8) das Holz daselbst, Nr. 4 der Karte und 66 der Parzelle. 71 a und 20 am groß,
9) das Holz „in den Bassum-Döhrener Fuhren⸗ theilen⸗, Nr. 4 der Karte und 228 (1) 204 der Parzelle, 12 a und 37 4m groß,
10 der Acker iin der Wittenbrake“, Nr. 6 der . und 164 der Parzelle, 23 a und 84 9m gro 7
im Wege der Zwangsversteigerung verkauft werden.
Die Verkaufsbedingungen können auf der Gerichts⸗ schreiberei eingesehen werden.
Zugleich werden Alle, welche kezüglich der schuld⸗ nerischen Bürgerstelle mit Zubehör Eigenthums“, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ oder andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche im Termine anzumelden, widrigenfalls das Recht im Verhältnisse zum neuen Erwerber verloren geht.
Bassum, den 17. November 1880.
Königliches Amtsgericht. II. v. Harling.
. Aufgebot.
Auf Antrag der Ehefrau des Arbeiters R. D. Remmers, Alina, geb. Folkerts, zu Werdum wird der Matrose Harm Janssen Folkerts aus Werdum, seit 1868 verschollen, aufgefordert, sich spätestens
bis zum
2. Jannar 1882 bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden unter dem Rechtsnachtheile, daß er im Nichtanmeldungs⸗ falle für todt erklärt und sein Vermögen den näch⸗ sten bekannten Erben überwiesen werde.
Alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, werden zu deren Mittheilung und für den Fall der demnächstigen Todeserklärung etwaige Erb⸗ und Nachfolgeberech⸗ tigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung aufgefordert, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll.
Esenz, den 25. November 1880.
Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Wolter, Gerichtsschreibergeh.
(29585 4 .
Werden auf Antrag des Isaac Rosenberg. Nr. 55 von Lichenroth, welcher die in der Gemar⸗ kung von Lichenroth gelegenen Grundstücke als:
N. 403 1 Ar 70 M. a. Wohnhaus mit Hof⸗
raum, b. Scheuer und Stal⸗ lung,
N. 402 3 „ 32 . Hausgarten,
M. 154 20 „ 76 . Acker der Grasflecken, seit länger als 10 Jahren im Eigenthumsbesitze haben, alle Diejenigen, welche ein Recht an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche im Termin, den 18. Januar 1881. V. M. 9 Uhr, C.-J., dahier geltend zu machen mit der Androhung, daß nach Erlaß des Aus schluß⸗Urtheils der Besitzer als , in das Grundbuch eingetragen werden wird und daß. wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs die Grundstücke erworben hat, nicht mehr geltend machen kann und daß er sein Vorzugsrecht gegenüber Den senigen, deren Rechte vor Erlaß des Aueschluß-⸗ . angemeldet und demnächst auch eingetragen sind, verliert.
Birstein, den 17. November 1880.
Königliches Amtsgericht. Ewald.