1880 / 287 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Dec 1880 18:00:01 GMT) scan diff

bringen sein würde Mit Rücksicht auf die Lage der hierbei vorzug“ wesse in Betracht kommenden untern Beamtenkategorien ist hiervon jedoch Abstand genommen, während andererseits zu einer Aut dehnung der für die einzeln stebenden etatsmãßigen Beamten be weckten Ma ß⸗ regel auch auf die noch nicht etatsmäßig angestellten Beamten keine Gründe vorliegen. Im Einzelnen ist nur zu bemerken: Zu den §S§. 1 und 2.

Die Bestimmungen wegen der vierteljährlichen Gehalts zahlung und des Gnadenquartals beziehen sich auf sämmtliche etats mäßige Beamte, auch wenn sie nur auf Kündigung oder auf Widerruf an— gestellt sind - . .

Daß neben der Besoldung auch der Wohnungsgeldzuschuß viertel⸗ jährlich im Voraus zu zahlen sei, bedurfte wegen der Bestimmung im §. 6 (am Ende) des Gesetzes vom 12. Mai 1873, betreffend die Gewährung von Wohnungsgeldzuschüssen an die unmittelbaren Staatst⸗ beamten (Gesetzsamml. S. 209) keiner besonderen Erwähnung.

Zu 5§. 2.

Die Bestimmungen der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 15. No- rember 1819 (Gesetz ⸗Samml. 1820 S. 45), insbesondere die Vor⸗ schtift, daß das Gnadenquartal außer an die Wittwe, die Kinder und GC kel des Verstorbenen welche darauf einen geseßlichen Anspruch haken auch mit Genehmigung des Ressortchefs im Falle der Erb⸗ lasser der Ernährer armer Eltern, Geschwister oder Pflegekinder ge⸗ wesen ist, aus nahme weise an diese gezablt werden kann, werden nua⸗ mehr auch bezüglich des Gnaderquartals für die, Hinterbliebenen der im 8.2 des Entwurfs bezeichneten Beamten gleichmäßig Anwendung zu finden haber.

Zu § 3.

Diese Bestimmung entspricht einem kestebenden Verwaltungs⸗ grundsatze, den gesetzlich zu fixiren wach dem Vorgange im §. 8 des Reichs gesetzes, betr. die Rechts verhältnisse der Reichsbeamten, vom 31. März 1873 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 61) zweckmäßig erschien. .

Nach der vorliegenden Fassung ist es, der. bestehenden Praxis entsprechend, zulässig, auch beim Vorhandensein von Eltern, Ge⸗ schwistern oder Pflegekindern des verstorbenen Beamten das Gnaden quartal an einen Britten zu zahlen, falls dieser statt der erwähnten Hinterbliebenen den Verstorbenen verpflegt bezw. die Kosten der letzten Krankheit und des Begräbnisses aus eigenen Mitteln be⸗ stritten hat.

Statistische Nachrichten. ie am 1. Deiember d. J. vorläufig ermittelte Einwohner⸗ . Stadt Berlin beträgt ausschließlich des dipl omatischen Totpz und der Strombevölkernng inkl. Militär 1118630 Personen. Der Immobiliarbesitz der religiösen Ordensgesell⸗ sicha ffen in Frankreich. (Stat. Corr) Nach dan Bestimmungen der Gesetze und Grlasse aus den Jahren 1790 und 1792 vom Germinal des Jahres X., vom Messidor des Jahres XII. der ranzösischen Re⸗ publik, sowie aus den Jahren 1817 und 1825 konnten sich in Frank⸗ reich religiöse Ordensgefellschaften der katholischen Kirche nur dann bilden, wenn hierzu durch ein besonderes Gesetz die Zustimmung er theilt wurde. Mit stillschweigen der Genehmigung der Exekutivgewalt waren diefe Bestimmungen in den letzten Decennien in Frank eich nicht zur Anwendung gekommen. Durch die Dekrete vom 29. März d J. find dieselten jedoch wieder in Gültigkeit getreten, und wir sehen, daß in Folge dessen täglich eine große Menge derjenigen Ordensgefellschaffen, die gesetzlich nicht anerkannt sind, aufgelõst V den Ertrags- und Verkaufswerth des Immobiliarbesitzes dieser, sowie der gesetzlich anerkannten Ordensgesellschaften sind kürz⸗= lich von der Generaldirektion der direkten Steuern schätzentwerthe Daten veröffentlicht worden, denen wir entnehmen, daß der gesammte Immobiliarbesitz der gesetzlich anerkannten und der nicht anerkann. fen Ordensgesellschaften 40520 ha umfaßte, deren Weith auf 570 051 184 M geschätzt wird. Hiervon entfallen 25 075 ba zu einem Verkauftwerthe von 400 672747 6 anf die gesetzlich aner⸗ kannten und 14445 ha zu einem Verkaufswerthe von 169 358 4537 auf die gesetzlich nicht anerkannten Ordensges⸗Uschaften Auf die Männer. und Frauenorden vertheilt sich dieser Besitz in nachstehender Weise. Es besaßen . mit einem zu einem

ha Ertrage von Werthe von Mark

2 805 272 65146 846 13 843 304 335 625901

165 649 576 400 672 747

von den anerkannten Ordens gesellschaften

die Männerorden Frauenorden.

zusammen von den nicht anerkannten Ordensgesellschaften die Männerorden . ‚: Frauenorden 3485 2955 688 70116153 zusammen 14445 6 970737 169 358 437 Der werthvollste und größte Theil des Immobiliarbesitzes be—⸗ findet sich hiernach in den Händen der anerkannten Ordensgesell. schaften, die nach den Steuerregistern von demselhen 23 823 ha mit einem Ertrage von 13 864915 6 und einem Verikaufswerth von 336 747 982 M „eigenthümlich“ besitzen, während sie über den ver⸗ bleibenden Rest von 2252 ba, deren Werth auf 63 d24 765 A6 ge⸗ scätzt wird, nicht in gleich uneingeschränkter Weise verfügen können.

Runst, Wissenschaft und TZiteratur.

Die Verlagsbuchhandlung von S. Schottländer in Breslau hat soeben ihren Katalog für Herbst 1880 ausgege— ben. Verselbe stellt zugleich einen Rechenschaftsbericht über die Thä—- ligkeit des Verlages seit seiner Gründung im Jahre 1876 dar. Vie Hauptrichtung desselben war seitber die Belletristik. So erschlenen daselbst mehrere der letzten Romane von Karl Gutzkow, andere von Wilhelm Jensen, Elise Polko, Gräfin Ballesttem u. A. Daneben erscheinen bei Schottlaͤnder aber auch verschiedene größere periodische Unternehmungen, wie die xolitische Zeitung „Schlesische Pressen, (be— gründet 1372) und das täglich erscheinende „Breslauer Handelsblatt“ (begründet 1844), ferner die Romanzeitung Erholungsstunden ., das belletristische Wochenblatt. Deutsche Familtenblätter' und die Monate schrift Nord und Südn. Außer diesen Zeitschriften finden sich Schriften rein wissenschaftlichen, kritischen, äsfthetischen, lyrischen, dramatischen und polemischen Inhaltes in dim Kataloge verzeichnet. Das neueste Unternehmen des Schottländerschen Verlages ist das Kieferungswerk „Arlost'J Rasender Roland“, illustrirt von Gustav Dors, metrisch Üübersetzt von H. Kurz, hera sgegeben von Paul Heyse, welches ca. 60 Heste (zu je 1,50 M) umfassen wird und an dieser Stelle bereits mehrfach erwähnt worden ist. Dasselbe verspricht ein Prachtwerk allerersten Ranges zu werden.

Gewerbe und Sande

Amtlichen Nachrichten zufolge ist fernerweit“ in zwei Orten des Gouvernements Warschau die Rinderpe st ausgebrochen, nämlich in dem Dorfe Dzierzonca, Kreis Gostynin, und in der Stadt Nowy⸗— Dwör, Kreis Warschau. . .

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut wurden bis Ende November 1880 6362 400 M. 400⏑ige, 44 302 800 M. 4306 ige und 9 181 500 Sp 5 ooige, zusammen 59 846 700 S. Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 6 362 400 6 4o / rige, 41 752 800 4M 40e und 8 153 600 . 5 ige, zusammen 6 248 860 M Pfaadbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 2 515 209 46, im Laufe des Monats November 1880 angemeldet: 6 Grundstücke mit einem Feuerversicherungöswerthe von 626 550 M

Bei der am 4. d. M. im Konferenzsaale der Berliner Ma⸗ schinenbau⸗Aktienge sellschaft, vormals L. Schwartz⸗ kopff, abgehaltenen Generalversammlung der Aktionäre waren im Ganzen 724 Stimmen mit einem Kapital von 2176 200 4A

3841 22234

26 075

10960 4015049 99242284

vertreten. Von einer Berlesung des Geschäfteberichts wurde Abstand genommen. Die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder Kaufmann Julius Ebbinghaus und Kaufmann Wilhelm Schwartzkopff wurden wirdergewählt, und war biermit die Tagetordnung erledtgt. Königsberg i. Pr., 6. Dejember. (W; T. B.) Die Be⸗ triebs einnahme der Ostpreußischen Südbahn pro Novem⸗ ber 1880 betrug nach vorläufiger Feststellung: im Personenverkehr 62 873 M, im Güterverkehr 196 664 M, an Extrgordinarien 12 000 4M, zusammen 265 537 ƽ ; im Monat Noobr, 1879 definitiv 319 603 M, mithin weniger 1880 54 066 M; vom 1. Januar bis ult. Novbr. 18580 im Ganzen 3 001 396 ½, gegen 4156 188 4 im gleichen Zeitraum des Jahres 1879, mithin weniger 11547892

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 2. Dezemher. (Alla. Corr.) Der Gesellschaft welche gegründet worden, um die ersten Schritte zu ihun Behufs Ermitte⸗ lung, ob ein unterseeischer Tunnel zwischen Calais und Do ver hergestellt werdea könne, ist es endlich gelungen, einen Schacht bis zu der Tiefe zu täufen, in welcher der Tunnel, wenn thunlsch, herzustellen sein würde. Obwohl in der oberen Schichte ein gut Theil Wasser vorhanden ist, dürfte dasselbe doch, in die Gallerie, die in den soliden Felsen gebaut werden soll, nicht einsickern. Ein zweiter Schacht ist in der Täufung begriffen, und die Direktoren der Gesellschaft erklären, daß, falls kein unvorhergesehenes Hinderniß eintrete, der Tunnel in vier Jahren Ertig gestellt werden könne.

(Allg. Corr.) Ein amtlicher Ausweis über den Tramway⸗ Verkehr in Großbritannien und Irland für das am 30. Juni 1880 beendete Jahr liegt jetzt vor. Darnach sind im Ganzen 368 Meilen Tramways dem Verkehr eröffnet. Die Tram ways waren zur Aufnahme eines Kapitals von 921085 Pfd. Sterl. ermächtigt; 5 691 669 Pfd Sterl. wurden eingezahlt und 5 665 465 Pfd. Sterl. verausgabt. Die Gesammtzahl der Passagiere hetrug 173 667 105. Die Brutto ⸗Einnahmen betrugen 1 342933 Pfd. Sterl. und die Betriebsausgaben 1113 . Id. Sterl. Es verblieb sonach ein Ueberschuß von 229 839 Pfd. Sterl. . .

k 4. Dezember. (Cöln. Ztg.) Heimkehrende Schiffe berichten über gewaltige Stürme auf dem Atlantischen Meere. Der Dampfer „Manitoban“ büßte deshalb unterwegs handert Stück Rindvieh eig. ö .

New Jork, 20. November. Die „State Lire Steamship Co.“ hat zwischen dem hiesigen Hafen und Belfast, Irland, eine neue Bampferlinie etablirt, und soll das erste Schiff derselben, die State of Alabama“, heute, Sonnabend, von hier expedirt wer⸗ werden. Bieher pflegten die Dampfer der genannten Linie auf der Herfahrt von Glasgow in Larne anzulegen, um dort umfangreiche Tapungen Leinen einzunehmen, während von hier aus große Latun— gen Getreide und Provisionen nach Glasgow verschifft wurden, welche dann von dort auf dem Ueberlandtwege nach verschtedenen Plätzen im nördlichen Irland befördert wurden. Dieser Verkehr hat nunmehr solche Dimensionen angenommen, daß die Etablirung einer direkten Linie zwischen hier und Belfast geboten schien. Der für die State Line neu erbaute Dampfer „State of Nebraska“ ist am vergangenen Donnerstag hier eingetroffen. .

New HYJork, 6. Dezember. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Mittheilung sinv die auf dem Erie kanal versendeten Getreide transporte, im Belaufe von 54190655 Scheffeln, von Eis ein— geschlossen. .

Triest, 6. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Diana“ ist aus Konstantinopel hier eingetroffen. ;

New-⸗HJork, 4. Dezember. (W. T. B.). Der Dampfer Holland‘ von der National-Dampfschiffs⸗Compagnie (E. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen. .

New Hork, 6. Dejember. (W. T. Bi) Ver Dampfer

„Spa in' von der National⸗Tampfschiffs Compagnie (C. Messingsche Linie) ist am 3. e. Morgens hier angekommen.

Berlin, 6. Dezember 1880.

Zwei große Wohlthäti gkeit sba zare haben heute ihre Pforfen geöffnet. Im Prinzessinnen⸗Palais hat das Friedrich stift die zu seinem Besten von den dem Stift nahestehenden Damen zusammengebrachten Schätze ausgebreitet. Die Hohe Protektorin des Stifts, Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprin— zessin hat arch diesmal wieder reiche Gaben, darunter eine kunst volle Büste des Kaisers, einen prächtigen Blumenkorb (aus dem Leuchtmannschen Etablissement und vieles Andere dem Bazar über— wiesen. Reich ausgestattet ist auch der Bazar des Vereins ür arme Wöchner innen, der beute im Ritterschaftehause am Wilhelmsplatz eröffnet worden ist. Ihre Majestät die Kaise⸗ rin und Königin beehrte beide Bazare mit Ihrem Besuche.

Die Geographische Gesellschaft bielt am Sonnabend Abend unler Vorsitz des Dr. Nachtigal im großen Saale des Archi— tektenhauses ihre Dezembersitzung ab, die mit der Wiederwahl deg Beiraths der Gesellschaft eröffnet wurde. Den Mittheilungen des Vorsitzenden entnehmen wir, daß indizekten Nachrichten zufolge Dr. Lenz am 2. November das französische Gebiet Senegambiens erreicht hat. Die Afrikanische Gesellschaft erwartet täglich direkte Nachrichten von dem Reisenden, der inzwischen in S. Louis bereits eingetroffen sein dürfte und vielleicht fchon in nächster Sitzung der Gesellschaft persönlich Bericht über seine Reise erstatten wird. Hr. Flegel, der Erforscher der Niger⸗ länder, ist bis jetzt auf seiner Reise seht vom Glücke begünstigt gewesen. Zwar hat sich die Hoffnung, wieder ein Missiontschiff benutzen zu können, als trüglich erwlesen, da in diesem Jahr eine Missionserpedition nicht unternommen wird und er somit auf sich allein angewiesen ist, doch ist er vom König von Nire, den er zunächst aufgesucht, um die Erlaubniß zu erhalten, die bisher noch nicht bereisten Strecken des Niger bis in die Haussaländer befahren zu können, gut aufgenommen und mit Empfehlungen an den Herrscher von Sokoto, der zugleich Oberherr der Adamafsfa ist, versehen worden. Sein vom 10. Oktober datirter Brief meldet zugleich die Ankunft einer reichen ethnogrgphischen Sammlung an. Dr. Pogge und sein Begleiter Lieutenant Wißmann, die bekanntlich das Reich des Muata Jambo im Congogebiet des innern Afrikas aufsuchen wollen, um von hier aus weitere Expeditionen za unter⸗ nehmen, haben Ende vocigen Monats Lissabon erreicht, von wo aus sie sich am 5. Dezember nach S. Paolo Loanda einzuschiffen ge— dachten. Von dem auf Madagatkar weilenden Reisendes Hilde⸗ brandt, ron dem seit dem 8... Juni keine Nachricht mehr eingetroffen war und der, indirekten Nachrichten zufolge, im Innern kes Landes einer auch von anderer Seite gemeldeten Krankheit erlegen sein sollte, ist kurz vor der Sitzung ein Brief ein gegangen, der die Mittheilung von seiner überaus schweren Erkrankung bestätigt, zugleich aber die stetig fortschreitende Genesung meldet. Dr. Yiachtigal berichtete sodann über den Fertgang jener auf Auf stellung einer internationalen einheitlichen Zeitvertheilung gerich- teten Bestrebungen, die als einheitlichen ersten Meridian den 180.0 von Greenwich annehmen wollen, ein Vorschlag, dem auch Dr. Nach⸗ tigal zustimmen zu können glaubte. Den ersten Vortrag des Abends hielt al dann Pr. Rich. Kiepert jun. über Doughty's Reisen in Arabien, die namentlich der Untersuchung jener vulkanischen Gebiete gewidmet waren, die sich von Tobek bis Mekka hinziehen und die ihre Hauptvertreter in der Harrat-el⸗Aneirid und der Harrat Khaibar haben. Zum Schluß sprach Dr. Emil Holub aus Wien über das Marutse⸗ Reich im südlichen Inner Afrika. Dr. Holub hat 7 Jahre in Afrika gelebt und gedenkt im Februar n. J eine neue Expedition anzutreten, die ihn von der Südküste Afrikas bis zur Nordküste führen soll. Dr. Holub hält die Marutse. die nördlich vom Sambesi wohnen, für das interessanteste der freien Völ⸗ ker Inner Afrikas. Das Reich der Marutle, in dem immer noch die Sprache der ausgerotteten Urbewohner der Makolo als Verkehrssprache dient, wird von einem König beherrscht, der gewissen Gesetzen folgen muß und so nicht den Despotismus ausüben kann, der die Herrschaft

Vergl. Nr. 284 des Reich? ⸗Anzeigers.

des benachbarten Königs der Matebele kennzeichnet, wenn auch jene

Freiheit, die die gleichfalls benachbarten Beischuanen auszeichnet, hier noch nicht Gingan gefunden hat. Die Marutse, die eine für Inger— afrika hoch entwickelte Industrie besitzen, sind die einzige Natien Südafrikas, die an ein unsterbliches Wesen glauben.

In gewohnter Welse und durch die aleichzeitige Ausstellung in der Kunstgewerbehalle unbeeinträchtigt, ist am Sonntag in den oberen Sälen des Architektenbauses die seit vier Jahren regelmäßig wiederkehrende Weihnachtsmesse eröffnet worden, die auch dies⸗ mal, durch die Permanente Bau⸗Ausstellung in der unteren Etage des Gebäudes nach verschiedenen Seiten hin ergänzt, das Beste, wag die gegenwärtige Berliner Kunstindustrie leistet, in geschmackvoller Anordnung zu einem mehr oder minder vollständigen Bilde vereinigt. Während die Betbeiligung im Ganzen etwas geringer als früher er— scheint, sind doch von den angesehensten Vertretern der einzelnen Branchen nur sehr wenige ausgeblieben; der Ausfall entsteht vielmehr zum überwiegenden Theil durch die strengere Fernhaliung mittel mäßiger Leistungen, und so wirkt das dargebotene Ensemble trotz der beschräpkteren Ausdehnung um so glänzender und erfreulicher. Eine besondere Zierde aber gewinnt die Ausstellung uoch durch die gleichzeitige Vorführung der bereits besprochenen trefflichen Arbeiten der diesjährigen kunstgewerblichen Konkurrenz, von denen die Möbel in den unteren, die Tafelaufsätze dagegen in den oberen Räumen ihren Plats gefunden haben, während die Portidren mit einer Aus— wahl der prächtigsten, meist von Ehrenhaus gelieferten Teppiche Wände und Thüren des Treppenhauses und der oberen Säle schmücken. Neben den letzteren verdienen die von A. Müller eingesandten, 8 Farbe und Zeichnung musterhaften Vorhangstoffe und mit Bordüre gezierten Leinengewebe ebenso anerkennende Beachtung, wie die durch die einzelnen Räume vertheilten, von längst reuommirten Firmen stammenden Möbel mannigfachster Gestalt, unter denen wir mit beson⸗ derer Befriedizung einigen einfachen, auf alles kostspieligere Schnitz werk verzichtenden, in ihrem schlichten Aufbau aber deshalb nicht minder anziehenden Stücken begegnen. Von der Möbelfabrikation sowohl wie von den Arbeiten des Tapezierers und Decoragteurs, von denen W. Raschky und namentlich Thampson u. Fürstenau einige der erlesensten Proben darbieten, ist allerdings eine auch nur annähernd erschöpfende Vertretung im Rahmen der Weihnachtsmesse nicht zu erwarten. Desto reichere Entfaltung gestattet sie dagegen der mehr und mehr aufblühenden, durch Sp“inn u. Sohn, Wild u. Wessel, Czarnikow u. Busch, Thielemann u. a. in ge—⸗ wohnter Weise vertretenen Metallindustrie, innerhalb deren Otto Schulz mit seinen trefflich gearbeiteten Gebrauchs- und Luxusge⸗ räthen von wechselnder Mannigfaltigkeit der Formen und mit Geschick montirten Majolikagefäßen und bemalten Platten mehr und mehr die Führung übernimmt. Dasselbe gilt von den delikaten Emaillen von Emil Laue, der bei steter Vermehrung seiner zierlichen Muster das Email zugleich mit halbedlen Steinen und anderen Materialien zu verbinden, für Beschläge und Einlagen zu verwerthen und so der außer durch ihn auch durch G. Elster, vormals Ravens, und durch R. Lehmann bemerkenswerth vertretenen Technik weiteren Eingang zu verschaffen sucht, während G. Grohe, der seine Ausstel⸗ lung überdies um sehr gelungene Metallätzungen vermehrt hat, in ganz ähnlicher Weise aus seinen gefälligen Imitationen tauschirter Arbeit immer mehr eine der anziehendsten Berliner Spe— zialitäten herausbildet. Im Gebiet der Juwelier- und Goldschmiede— kunst wetteifern F. Schade, J. H. Werner und vor allem H. Schaper in der Produktion stilvoller Schmucksachen mit der altrenommirten Firma Sy u. Wagner, die neben prächtig email⸗ lirten Colliers und anderen Stücken in zwei zu Becher und Dose montirten Emu⸗Eiern von tiefgrünlichem Metallglanz und noch an— deren Prachtgeräthen abermals Vorzügliches leistet. Bemerkens⸗ werthe Galanteriearbeiten bringen sodann H. Müller in seinen mit Gold und Silber ausgelegten Schildpattsachen, sowie E. Lincke und Rosenstiel in ihren Elfenbeinschnitzereien und Letzterer zugleich in vergoldeten Gravirungen auf schwarzem Bernstein, während F. Kullrich, Vogt u. Sohn und die Grotessche Buchhandlung wie stets durch tüchtige Einbände bervortreten. Auf dem Gebiet der Glasmalerei excellirt in erster Linie das bewährte Institut von Müller und Haselberger, das neuerdings in gepreßten farbigen Butzen von eigenartigstem Effekte mit der englischen Fabrikation erfolgreich konkurrirt, und ebenso be⸗ haupten F. Heckert, der einen feinen grünlichen Ton des Glases immer entschiedener bevorzugt, mit seinen emaillirten Gläsern und H. Wentzel mit meisterlichen Gravirungen in weißem Krystallalas unbestritten den ersten Platz. Auch die Königliche Porzellan Manufaktur würde mit ihrer in diesem Jahre besonders statt lichen Ausstellung der Konkurrenz einen schweren Stand bieten. Neben einer trefflichen Auswahl ihrer besten Erzeugnißse, die in der gesamm⸗ ten Behandlung auf die alten Muster der Blüthezeit zurückgreifen und in einzelnen Stücken wie in einem vollständigen, in Purpur dekorirtem Service lebendig an diese anklingen, bringt sie zugleich als Arbeiten der Versuchsanstalt eine ansehnliche Gruppe de⸗ korativ bemalter Steingutschaalen mit bleifräier Glaser von krãfti⸗ ger Farbenwirkung, sowie zwei Gruppen im Charakter japanischer Kunst dekorirter Vasen, von denen die eine in Hattporzellan mit farbigen Glasuren von hoher Leuchtkraft bedeckt, die andere aber mit einer zumeist aus duftigen Blumenranken bestehenden, leicht und graziös vertheilten Bemalung auf zartgetöntem mattem Grunde ge schmückt sind und in dieser Ornamentirung einen auferordentlich feinen, künstlerischen Effekt erzielen. Auf dem Felde der Majelika—⸗ malerei behauptet die an vorzüglichen Stücken reiche Kollektion von Frl. Drewsz, die auch einige Erzeugnisse der von ihr geleiteten Unterrichtsanstalt vorführt, um so mehr den Vorrang, als die Fabrik von Oe st diesmal erheblich zurücktritt. Die rühmlichste An⸗ erkennung erheischen dagegen die durchweg originellen und malerisch reizvollen Arbeiten von ganz individuellem Gepräge, mit denen Schenker die Messe beschickt hat. Aus den zahlreichen Einsendungen einer ansehnlichen Reihe von Damen sind sodann noch die zierlichen Teller und Fliesen mit reizenden Kinderseenen von Marie von Olfer, die orngmentalen Majoliken von Anna Wenkel, die treff lichen, geometrisch gemusterten Holzschnitzereien in Korkschnitt von Gertrude Wunder, ein großer gestickter Teppich in stil voller Zeichnung nach itallenischen Motiven von Frau Ebel, eine Anzahl ansprechender Malereien auf Holz und gewebten Stoffen, mehrere tüchtige Zinnätzungen und schließlich die manniafachen Stickeren und sonstigen weiblichen Handarbeiten meist sehr erfreulicher Art hervor zuhrben, die neben den schon Eingangs erwähnten Firmen, neben den Spitzen von J. Link und neben der reichhaltigen Ausstellung von J. Michael die verschiedensten Gebiete der Textilindustrie reprä⸗ sentiren.

Cöln, 4. Dezember. (Cöln. Ztg.) Nachdem an dem nörd⸗ lichen Domthurme seit einigen Tagen an der Kreuzblume die Arbeiten im Gange sind, um die zu massig wirkenden Blattpartien der Kreuzblume zu lichten und die zu scharf aasgeprägte quadratische Form det Kronenblattes zu ändern, hat man bꝛute mit der gleichen Arbeit am südlichen Thurme begonnen und die Kreurblume theilweise mit einem provisorischen Gerüste umgeben, um auch hier die für die Gesammtwirkung für nothwendig erachtete Durchbrechung des Blatt— ornaments orzunehmen. Die Abrüstung der Thürme wird, nachdem die nothwendigen Umänderungen an den Seilleitungen nach Abnahme der Drahtseile fertig gestellt sind, demnächkst beginnen. An der Re⸗ stauration des südlichen Domthurmes sind die sämmtlichen Stein metzen der Bauhütte beschäftigt; es neigt sich die se letzte Arbeit der baulichen Wiederherstellung unseres Domes sichtlich ihrem Ende zu.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck! W. El gner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beila je).

Berlin:

(12779)

Erste Beilage

*.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

w 287.

Zerlin, Montag, den 6. Dezember

KRreußischnn Rinats-Anzrigerz:

2

Inserate fler den Hertschen Reich n. Königl.

Preuß. Staatt⸗Rrnzelger und das Gentral⸗Handels⸗

zegister 11 mzt an:; die Königliche Expedltizn der Reutschen Reich Anzeigers und Aönuiglich

Serin, 8. N. BilBzelm⸗EStraße 9tr. 82.

LStechkbriefs aud Unterzachaagn-Sachan. Snbhastationen, Anfgebote, Ferladungen a. dergl.

Verloogung, Amortizatien, Zinrrakduhng

* n. 4. F. von d fentlichen Pepiereæ.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbrief. Gegen den latitirenden Möbelpolier Franz Louis Wanderburg, zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen, ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls und Unterschlagung beschlossen worden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gefängniß, Hausvoigteiplatz 14, abzuliefern. Der 2c. Wanderburg, am 28. Juni 1828 in Pott dam geboren, 5 6“ groß, hat dunkelblonde Haare, röth—= lichen Backenbart, dunkelbraune Augen, dicke Nase und Unterlippe, rundes Kinn, kräftige Statur und als besonderts Merkmal ein Muttermaal am lin⸗ ken Schienbein. Berlin, den 28. November 1880. Der Untersuchungsrichter des Königlichen Land⸗ gerichts II.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der unter dem 31. Mai 1879 in der Strafsache wider Klingebeil und Genossen erlassene Steckbrief, soweit er den Schuhmacher Angust Klingebeil betrifft, wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 30. No⸗ vember 1880. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht J.

Steckböbrief. Gegen den Schuhmacher und Dach decker Gustav Vesper aus Steubendorf, Kreis Leobschütz, zuletzt hierselbst, ist wegen zweier im November 1879 zu Schweidnitz begangener schwerer Diebstähle die gerichtliche Voruntersuchung eröffnet und die Untersuchungsbaft beschlossen worden. Der Aufenthalt des p. Vesper ist unbekannt. Es wer⸗ den alle Behörden hiermit ergebenst ersucht, nach demselben zu vigiliren und ihn im Betretungsfalle an die hiesige Gefängnißinspektion abzuliefern. Signalement: Alter: 24 Jahr, Religion: katho⸗ lisch, Größe: mittel, Haare: schwarz, Stirn: nied⸗ rig, Augenbrauen: dunkel, Augen: blaugrau, Nase und Mund: klein, Bart: kleiner Schnurrbart, , gut, Kinn und Gesichtsbildung: rund,

esichtsfarbe: gesund, Gestalt: untersetzt, Sprache: ü Schweidnitz, Königliches Landgericht.

deutsch, besondere Kennzeichen: keine. den 29. November 1880. Der Untersuchungsrichter.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

lsoo's! Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Herrmann Tauchnitz zu Halle a. / S., vertreten durch den Justiz⸗Rath Schlieckmann daselbst, klagt gegen den Redacteur Curt Wiegand, früher zu Halle a. / S., jetzt in unbekannter Abwesenhelt, wegen Forderung für einen gelieferten Stoffanzug und verlegter Kosten im Arrestverfabren mit dem Antrage auf Verur— theilung des Beklagten zur Zahlung von 69 10 3 nebst 60½H Verzugszinsen von 64 M6 50 vom 1. Oktober 1880 ab und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht, Abtheilung VI. zu Halle a. /S. auf

den 15. Februnr 1881, Vormittags 11 Uhr,

Zimmer Nr. 12.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halle a. / S., den 1. Dezember 1880.

Heiligenstaedt, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung VI.

läͤbzlz Oeffentliche Zustellung.

Der Handelsmann Meyer Blum zu Odratzheim, vertreten durch Rechtsanwalt Schmidtmüller in Za bern, klagt gegen den Rebmann Ignatz Klein, fruher in Dahlenheim, jetzt ohne bekannten Wohnort, wegen Nichtzahlung des stipulirten Kaufpreises, mit dem Antrage auf Auflösung des am 22. Februar 1875 vor dem K. Notar Fuchs zu Molsheim zwischen dem Ackerer Joseph Heltz und den Eheleuten Lambert Koestel und Barbara, geb. Heitz, von Dahlenheim, als Verkäufer und dem Beklagten als Käufer ab geschlossenen Kaufvertrages und Verurtheilung des Beklagten zu 100 S6 Schadengersatz, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts= streits vor die Civilkammer des Kaiserlichen Land- gerichts zu Zabern auf den 15 Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hörkens, Ldg. Sekret. .

Gerichtsschreiber des rr fiche Landgerichts.

läprzo] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann A. Chr. Schwarte zu Münster klagt gegen den Bergmann Friedrich Schulte, früher zu Dortmund, jetziger Aufenthalt unbekannt, wegen rückständiger Zinsen für die Zeit vom 5. September 1878 bis dahin 1880 ad 106 M mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten auf Zahlung der 100 A mit den Kosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Dortmund auf

den 12. Januar 1881, Vormittags 9 Uhr, Zimmer 21.

im Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

9. . lor] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Pfeiffer, Friederike, geborne Vogel, zu Merseburg, vertreten durch den Ju stizrath Grube in Merseburg, klagt gegen ihren, in unbe—⸗ kannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Tischler Gustav Pfeiffer auf Ehetrennung wegen bögslicher Verlassung und Versagung des Lebenzsunterhaltes mit dem Antrage, das zwischen den Parteien be— stebende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und in die Kosten des Rechtsstreits zu verurthellen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreitz vor die IV. Civilkammer des König—⸗ lichen Landgerichts zu Halle a. /S. auf

den 19. März 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Wagner,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 30097 Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des Arbeiters Hannt, Louise. geb. Pürschel, zu Stralsund, vertreten durch den Rechts anwalt Schömann in Greifswald, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Carl Hanne aus Stralsund, z. 3. unbekannten Aufenthalts, wegen lebens und gesundheitsgefährlicher Mißhandlungen und wegen böslicher Verlassung auf Ehescheidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien be stehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihn in die Kosten des Prozesses zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald auf

den 7. März 1881, Vormittags 93 Uhr, mit der Aufforderung, einen hei dem gedachten Ge—⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

/ Krause, Gerichts schreiber , Landgerichts, i. V.

3 * 1 ü

loo! Oeffentliche Zustellung. . In Sachen

des Ludwig Friant, Pächter in Haussonville in

Algier und. B Kons. gegen 1) Ludwig, 2) Andreas

Frantz, Beide früher in Hambach wohnend, jetzt

obne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, hat der

Notar Schneider in Saargemünd in Folge land

gerichtlichen Urtheils zur verordneten Licitation Ter—

min auf. Samstag, den fünfzehnten Januar

1890 einundachtzig. Mittags 1 Uhr, zu Ham⸗

bach bei dem Wirthe Prim festgesetzt.

Zum Zwecke der oͤffentlichen Zustellung

diese Terminbestimmung bekannt gemacht.

Saargemünd, den 24. November 1880.

Der Ober⸗Sekretär: Erren.

wird

lsoli6] Oeffentliche Zustellung.

Die minderjährige Lina Mühlberg, vertreten durch

ibren Vater, den Maschinenwärter Friedrich Mühl⸗

berg, letzterer zugleich als gesetzlicher Vertreter des unehelichen Kindes seiner Tochter, Namens Max

Bruno Müblberg, zu Schoenebeck, klagt gegen den

Malergehülfen Arwes Ewald Krull, fen zu

Schoenebeck, geboren zu Pichelswerder bei Spandau

jetzt in unbekannter Abwesenheit wegen An

spruͤche aus einer außerehelichen Schwängtrung mit

dem Antrage:

a. den Beklagten für den natürlichen Vater des von der Hauptklägerin außerehelich geborenen Kindes Max Bruno Mühlberg zu erachten und als solchen zu verurtheilen,

. I0 4M½ις Tauf⸗, Entbindungs⸗ und Sechswochen⸗ kosten sowie an Alimenten jährlich 90 an Kläger zu zahlen und zwar die rückständigen sofort, die laufenden in vierteljährlichen Vor⸗ ausbezablungen bis zum 14. Lebensjahre des Max Bruno Mühlberg event. auch darüber binaus, bis derselbe im Stande ist, sich selbst ernähren zu können, und

. . Urtheil für vorläufig vollstreck bar zu er

ären,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand—

lung des Rechtsstreitg vor das Königliche Amts—⸗

gericht zu Schonebeck auf

den 29. Januar 1881, Vormittags 10 Uhr.

Deffentlicher Anzeiger.

Terkänfo, Jarparchtungen, Sura inziensn ete.

6

1880.

Industrielle REtabliascweantz,. Fahriksri und Gronzhandeᷓ. * 3. TJerrekiedene Bekarmntusgehnngen 7. Litera Theater- Fæarailisn- aal

; nn sign.

1 In dez Bergen- iekten. boilags. 53

Inserate nehmen an: die Annonten⸗Gxbedttionen ben Invaliden dank, gindolf Mosse, Haasensteln

Büttner & Winter, sowie alle übrigen srßeren

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Bogler, G. L. Daube & Co.,, E. Schla gte,

Anus neten ⸗Snreanus. XK

Klageerhebung und ladet den Beklagten zur Glak hier, den mit unbekanntem Aufenthalt in

mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 2. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 26. Februar 1881, Vormlt⸗ tags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Düsseldorf, den 3. Dezember 1880.

Solz, Gerichte schreiber des K. Landgerichts.

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lone Dessentliche Zustellung.

Der Kaufmann Ferdinand Landsberger, als ge— richtlicher Verwalter der H. Brostschen Konkurs—⸗ masse zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Krug zu Breslau, klagt gegen den Kaufmann Oscar Hertzer, bis zum 2. Oktober 1830 in Breslau wohn⸗ haft gewesen, wegen 240 Mark Miethsforderung mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 240 Mark an den Kläger, sowie vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand— lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Breslau, Zimmer 9, auf den 22. Febrnar 1881, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Breslau, den 30. November 1880.

Nabe, i. V. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

30077 Oeffentliche Znustellung. Die Ehefrau des Kaufmanns Gustav Rumpf, Anna, geb. Thurm, hier, klagt gegen ihren in un— bekannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Kauf- mann Gustav Rumpf, wegen Versagung des Unter⸗ balts und böslichen Verlassens auf Ehescheidung mit dem Antrage: das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, den Verklagten für den allein schuldigen Theil zu erachten und ihm die Prozeßkosten zur Last zu legen,

und ladet ihn zur mündlichen Verhandlung über den Rechttstreit vor die erste Eivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Magdeburg auf ven 24. März 1881, Vormittags 115 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage biermit bekannt gemacht.

Magdeburg, den 23. November 1880.

Die Gerichtsschreiberei der J. Civilkammer des

Königlichen Landgerichts. Nuthmann, Landgerichts Sekretär. 301261 Oeffentliche Zustellung. .

In Sachen der Ehefrau des ehemaligen Kapell⸗ meisters Jean Capito, Julie, geb. Jaquel, zu In⸗ sterburg, Klägerin, gegen ihren Ehemann Jean Ca⸗ pito, früher in Bockenheim, jetzt unbekannt wo? abwesend, Beklagten, wegen Ehescheidung, wird dem Beklagten aufgegeben, binnen einem Monat zu der Klägerin zurückjukehren und die Ehe mit ihr fort— zusetzen bei Meidung weiterer Verhandlung der von der Klägerin angestrengten Klage auf Ehescheidung wegen böslicher Verlassung.

Gleichzeitig werden die Parteien zur eventuellen

weiteren Verbandlung auf

Samstag, den 26. Febrnar 1881, Vormittags 10 Uhr,

vor die zweite Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Frankfurt a. M. geladen, der Beklagte mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Beschluß bekannt gemacht.

Frankfurt a. Main, den 29. November 1880. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

loi) Oeffentliche Zustellung.

Nr. 21 743. Die Firma Paul Eichner's Nach⸗ folger zu Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Geißmar daselbst, klagt gegen den Weinhändler Carl Friedrich Blaufuß von Mannheim, zur Zeit an unbekannten Orten, aus dem Wechsel vom 15. Juli 1880 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 460 S 80 3 Haupt⸗ geld und 5 M 70 3 Wechselunkosten nebst 6 0/0 Zinsen aus beiden Beträgen seit 15. Oktober 1880, sowie von 41 Æ 10 3 Kosten des Arrestprozesses und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die Kammer für Handels⸗

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Schoenebeck, den 19. November 1880.

Balloff, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

30119) Deffentliche Zustellung.

Die zum Armenrechte zugelassene Ehefrau des Schreiners und r,, Jose nh Geppert, Helena, geb. trommenger, frühere Wittwe von Peter Vasen, ohne Geschäft, zu M. Gladbach wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Busch, klagt gegen ihren genanuten Ehe⸗ mann Joseph Geypert, Schreiner und Spezerei⸗ waarenhändler, zuletzt wohnhaft zu M. Glad⸗ bach, jetzt ohne bekannten Aufenthaltgort, mit

sachen des Großherzoglichen Landgerichts zu Mann⸗

heim

auf den 21. Januar 1881, ; Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, den 2. Dezember 1880.

Kuhn, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

K. Amtsgericht Künzelsau.

sole! Oeffentliche Zustellung.

In Sachen deg Georg Limbach von Garnberg,

dem Antrage: die zwischen der Klägerin und dem Beklagten bestehende gesetzliche eheliche Güter⸗

Wilms. ; Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

gemeinschaft aufzuheben mit Wirkung vom Tage der

Kl., gegen Johann Schmitt von Nagelsberg, Bekl., Löschung eines Pfandbucheintrags betreffend, ladet

Amerika abwesenden Beklagten zu dem anzuberau⸗

menden Termin vor das diesseitige Amtsgericht mit

dem Antrag, zu erkennen: „Die Kaufschillingsforderung des Beklagten an den Kläger im Betrag von 471 4 43 5 sammt Zinsen, zu deren Sicherung Pfandrechts⸗ vorbehalt am 20. Januar 1864 im Unter⸗ pfandsbuch zu Nagelzberg eingetragen ist, sei für erloschen zu erklären und in Folge dieß auch der Pfandeintrag.“

Begründung: Kläger habe dem Beklagten an dessen ursprünglich 275 Fl. (471 43 9) betra⸗ genden, unterpfändlich versicherten Kaufschillings= forderung für unterm 6. November 1863 verkaufte Liegenschaft auf Nagelsberger Markung am 31. Juli 1864 laut vorliegender Quittung 100 Fl. (171 S 43 3) und im Jahre 1865 vor der Augz⸗ wanderung des Beklagten die restlichen 175 Fl. (300 ) sammt Zinsen bezahlt, die diesfallsige Quittung aber verloren.

Termin zur mündlichen Verhandlung ist auf Dienstag, den 1. März 1381, Vormittags 9 Uhr, anberaumt und ist die Ausfertigung der Klagschrift sammt Beilagen auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht für den Beklagten aufgelegt.

Den 30. November 1880.

Oberamtsrichter Härlin. Für die Veröffentlichung: Gerichtsschreiber Kohler.

lzouis] Bekanntmachung.

Durch Ausschluß⸗Urtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Barmen vom 19. November 1880 sind die beiden Quittungsbücher der städtischen Spar⸗ kasse zu Barmen Rr. 41 093 und 46752, ausge⸗ stellt ersterez am 24. Juni 1871, letzteres am 26. April 1873 auf den Namen der Wittwe Caspar Geldmacher, Wilhelmine, geborene Kißler, und lau⸗ tend auf eingezahlte Beträge von je einhundert Thaler für kraftlos erklärt worden.

Barmen, den 19. November 1880. Der Gerichtsschreiber.

30110

Oeffentliche Bekanntmachung.

In der Zwangsvollstreckungssache des Kaufmanns Theodor Hammerschmidt von Hanau, Klägers, gegen den Wilhelm Conrad Gerlach aus Hanau, jetzt un= bekannt wo abwesend, Beklagten, wird Letzterer hiermit vorgeladen, sich im Termine den 4. Februar 1881, Morgens 9 Uhr, auf die angemeldete Hypothekforderung des Carl Heinrich Ihm in Hanau von 1) 450 4M mit 50/9 Zinsen vom 1. Juni 1876, 2) 9 16 80 8 Kosten,

aus Schuld, und Pfandverschreibung vom

17. Mai 18564, bei Strafe der Ausschließung zu erklären. Hanau, den 23. November 1880.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV. Sunn.

lscoss! Bekanntmachung. Auf den Antrag der Wittwe Milling zu Brom⸗

berg, hat das Königliche Amtsgericht in Bromberg in öffentlicher Sitzung vom 1. Dezember 1880 nachstehendes Ausschlußurtheil publicirt: Daß das über die im Grundbuch von Brom⸗ berger Vorstadt, Canalswerder Nr. 268., Abthei⸗ lung III. sub Nr. 5 für den Kaufmann S. H. Lesser hierselbst eingetragene Post von 49 Thlr. 29 Sgr. nebst 69, Zinsen und 1 Thlr. gebildete Hyxotheken Dokument für kraftlos zu erklären und die Kosten des Aufgebotsverfahrens der Wittwe Milling hierselbst aufzuerlegen. Von Rechts Wegen.

30088 Amtsgericht Hamburg. ; Alfred Kohlsaat hat vorgetragen, daß er im April d. J. hierselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma ‚A. Kohlsaat“ errichtet und den Charles Brinck ju seinem Prokuristen bestellt habe, und ferner, daß der genannte Brinck sowohl unter der von ihm per procura gezeichneten Firma des Antrag⸗ stellers, wie auch unter direkter Fälschung der Firma des Antragstellers, eine Anzahl schwerer Betrü⸗ gereien begangen habe. In dieser Veranlassung ergeht auf Antrag ein Aufgebot dahin: Es werden Alle und Jede, welche an den An- tragsteller Ansprüche oder Forderungen irgend welcher Art aus Geschäften, welche unter der Firma . A. Kohlsaat“ bis zum 1. Oktober d. J. abgeschlossen worden sind, zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert, diese ihre Ansprüche und Forderungen spätestens in dem auf Montag, 25. April 1881, 10 Uhr Vorm. anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, bei Strafe des Aus⸗ schlusses. Hamburg, den 2. Dezember 1880. Das Amtsgericht Hamburg. Civil Abtheilung J. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr.,

der klägerische Prozeßbevollmächtigte, Rechtsanwalt

Gerichts ˖ Sekretär.