—
— —— —
w m ö — 8 ; 6 ö ; ꝛ 2 r · . , . —— . — . * ö 9 . 23 a/ ü
des Entwurfs hinzugesetzt werden können und zur vlanmäßigen Tilgung der vom Jahre 1879 ab selbstschuldnerisch auf den Staat übergehenden Prioritäteschulden verstaatlichter Eisenbahnen“, es er schien jedoch die Bestimmung am Schlusse dieses Paragraphen, in welchem eine Erwähnung der Renten⸗, Zins⸗ und Amortisations⸗ verpflichtungen aus den vom Staate seit dem Jahre 1879 abge⸗ schlossenen Betriebs ⸗ und Eigenthumsüberlassungsverträgen ebenfalls nicht hätte entbehrt werden können, augreichend, um den gedachten Fall dahin mit zu definiren, daß die zur Tilgung der Prioritäts⸗ anleihen der verstaatlichten Bahnen erforderlichen Beträge aus den Ueberschüssen der Verwaltung zu decken seien, gleichviel, ob sie sich auf dem Etat der Staatskahnverwaltung befinden oder auf den der Staats schuldenverwaltung übernommen sind.
4) Die Bezeichnung vom Jahre 1579 ab abgeschlossenen Ver⸗ trägen“ ist zur Unterscheidung der neuern Verträge von den Ver⸗ trägen gewählt, welche der Staat bereits mit der Niederschlesisch⸗ Maͤrkischen, (Gesetz vom 31. März 1852, Gesetz⸗Samml. S. 89), mit der Münster⸗Hammer (Gesetz vom 30. April 1855, Gesetz⸗ Samml. S. 261) und der Taunus ⸗Eisenbahngesellschaft (Gesetz vom 3. Mai 1872, GesetzSamml. S. 420) abgeschlossen hat. Hiernach wird die zur Tilgung der Prioritätsanleihen dieser Gesellschaften er forderliche Summe bei Feststellung der dem Reservefondt zuzufüh⸗ renden Gelder sowie der zur Tilgung der Eisenbahnkapitalschuld vorhandenen Mittel nicht berücksichtigt. Das Gleiche ist der Fall mit den Beträgen, welche zur Amortisation der Kurhessischen, Nassauischen und Frankfurter Eisenbahnschulden erforderlich sind.
ö In der Resolution des Abgeordnetenhauses ist unter J. 3 gesagt:
So oft und soweit nach der Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben eines Rechnungsjahres oder bei dem Voranschlage im Staats haushaltsCtat sich ein Defizit berausstellt, zu dessen Deckung andernfalls Anleihen aufgenommen werden müßten, bis zur Höhe von 2200 000 4
Nach dieser in den Entwurf aufgenommenen Bestimmung wird bei der Veranschlagung des Etats in erster Linie das Ergebniß des letzt abgelausenen Rechnungsjahres maßgebend sein. Erst wenn kein solches rechnerisches Definit oder ein geringeres als 2200009 6 vor— handen sein sollte, würde der Voranschlag selbst dafür entscheidend sein, ob die fraglichen 2 200 000 M oder ein geringerer Betrag dem Allgemeinen Staattfonds verbleiben oder an den Reservefonds abge⸗ führt werden sollen. . ;
§. 2 enthält die Bestimmungen über die Ansammlung eines Reservefonds und dessen Verwendnng.
1) Abfatz 2, wonach der bei dem Reservefonds zu verausgabende Ergänzungsbetrag im Etat, beziehungsweise in der Rechnung der Eisenbahnverwaltung in Einnahme zu stellen ist, giebt eine Vorschrift über die formelle Ausführung der Eingangkbestimmung.
2) Absatz 3 betrifft die Tilgung der Staatseisenbahnkapitalschuld. Hierfür ist als Grundsatz angenommen worden, daß der zu amorti⸗ sirende Betrag nicht nach der jeweiligen Eisenbahnkapitalschuld, son⸗ dern nach der Summe berechnet wird, welche sich ergiebt, wenn man zu der anderweit als Staatseisenbahnkapitalschuld festgestellten Summe vom 1. April 1880 die späteren Vermehrungen derselben hinzurechnet. In der erstern kommen die in Folge von Tilgungen eintretenden Verminderungen mit zum Ausdruck, in der letzten da⸗ gegen nicht.
Die Berechnung der Tilgungsrate nach dem durch Tilgung nicht verminderten Kapitale entspricht der Bestimmung unter J. 4 der Resolution sowie auch den bei Kapitalstilgungen allgemein maß— gebenden Grundsätzen.
3) In dem Entwurfe ist angenommen, daß nach der Alsicht der Kommission die Zinsen von den Beständen des Eisenbahnreserve⸗ fonds wiederum diesem und nicht den allgemeinen Staatsfonds zufließen sollen, da die Koupons der Reichs und Staatsschuldver— schreibungen, in denen dieser Fonds angelegt sein wird, zu ihm ge⸗ hören und über diesen nach der Resolutlon unter JI. 4 aussckhließlich nur zu dem daselbst angegebenen Zwecke dikponirt werden darf.
F§. 3 ordnet das Verfahr⸗n, welches zum Zwecke der Tilgung der Eisenbahnkapitalschuld beobachtet werden soll, indem er im AÄnschluß an die Vorschrift des 5. 2 Alinea 2 des Gesetzes, betreffend die Kon⸗ solidation preußischer Staatsanleihen vom 19. Dezember 1869 . S. 1197) den Ankauf eines entsprechenden Betrages von Schulddokumenten vorschreibt. Ein anderer, als der hier in Vorschlag gebrachte Weg freihändiger Beschaffung der zu tilgenden Staats schuldrerschreibungen ist nicht zu empfehlen. Hierbei ist davon ausgegangen, daß die zur Tilgung vorhandenen Geldmittel durch den Reservefonds fließen, ohne vorher in Reichs, oder Staatspapieren angelegt zu sein.
§. 4 folgt den Bestimmungen des Gesetzes vom 24. Februar 1850, betreffend die Verwaltung des Staatsschuldenwesens und Bil dung einer Staatsschuldenkommission (GesetzSamml. S. 57), sowie der Bestimmung der Resolution unter IV.
§. 5 handelt von der Staatseisenbahnkapitalschuld und deren Festsetzung. Nach II. der Resolutien soll diese auf den nach dem Etat pro 1880,81 sich am 1. April 1880 ergebenden Betrag der ge sammten Staatsschuld vonn... 1396000 00 4 angenommen werden. Hierzu sollen jedoch ferner noch die Beträge treten, um welche in Folge des Ankaͤufs von Privateisenbahnen eine Vermehrung derselben vor dem 1. April 1880 etwa noch stattfinden möchte. Es erschien zur Vermeidung komplizirter Rechnungen zweckmäßig, den 1. April 1880 als Tag der Fest⸗ stellung der Staatseisenbahnkapitalschuld beizube⸗ halten. Bis ult. März 1880 sind auf Grund des Gesel es vom 20. Dezember 1879 (Gesetz⸗Samml. S. 635), betreffend den Erwerb mehrerer Privat- eisenbahnen für den Staat, zufolge Allerhöchster Ermächtigung vom 31. Dezember 1879 an ausge⸗ fertigten Schuldverschreibungen über 150 000 0004 D veräußert. Es stellt sich mithin die Staatseisen⸗ bahnkapitalschuld vom 1. April 1880 auf den Be⸗ d
Der Absatz 2 des 8. 5. enthält die Bestimmungen über die künf⸗ tige Berechnung der Staatéeisenbahnkapitalschuld. Wenn hierbei neben den durch den Etat außerordentlich bewilligten Mitteln auch die erwähnt sind, welche durch besondere Gesetze bewilligt werden, so hat dies darin seinen Grund, daß ein Betrag von 4 271 M3,08 4 in Ausführung des §. 96 Abs. 1 der Hinterlegungk ordnung vom 14. März 1879 (GesetzSamml. S. 249) auf den durch das Gesetz vom 26 Juni 1878 (öGesetzSamml. S. 259) für die Berliner Stadtbahn bewilligten Kredit vereinnahmt worden ist, welcher der Staatseisenbabnkapitalschuld hinzugerechnet werden muß. Selbstver⸗ ständlich hat diese Bestimmung nicht den Sinn, daß eine Hinzurech—⸗ nung stattfinden dürfte, wenn in den betreffenden Gesetzen lediglich über die Verwendung von bereits für Elsenbahnzwecke zur Verfügung stehen den Mitteln ., getroffen wird und es sich nicht um die Bewilligung neuer Mittel handelt, wie dies beispielsweise bei einer Disposition über die von den verstaatlichten Bahnen überkom— menen Reserve⸗Erneuerungsfonds ꝛc. der Fall ist.
S. 6 trifft Bestimmung über die Höhe des für die Verzinsung der Staatgeisenbahnkapitalschuld vom 1. April 1880 erforder⸗ lichen Betrages und stellt denselben fest auff... 63 914 324 4 Dieser Betrag ergiebt sich durch den Hinzutritt des Zinkerfordernisseß für die vorstehend erwähn⸗
k 102 858 100 .
J 4114324 A
zu den in der Resolution auf ange 59 800000 4K
nommenen Zinsen der gesammten Staats schuld
von 1 396000 000 M
102 858 100
63 4 324 4
Gewerbe und Sandel
Das Gesundheitsamt in Rio de Janeiro hat die s. 3.) aus Anlaß des daselbst aufgetretenen gelben Fiebers zur Ausführung gebrachten sanitären Maßregeln, welche später in Folge des Aufhörens der Krankheit außer Kraft gesetzt worden waren, unlängst aufs Neue angeordnet.
Es sind hierbei — da sowohl Stadt wie Hafen sich in letzter . eines ausnahmsweise günstigen Gesundheitszustandes erfreut
aben — lediglich präventive Absichten im Hinblick auf die bevor- stehende beißere und deshalb für die fremden Schiffsmannschaften ge⸗ fährlichere Jahreszeit maßgebend gewesen. ;
Die betreffenden Bestimmungen beziehen sich bekanntlich hauptsächlich darauf, daß die Schiffsmannschaft in der heißen Tageszeit nicht zur Arbeit herangezogen werden darf, daß Schiffe fernerhin ihre Ladung nicht mehr an den Quais und Depots löschen oder einnehmen dürfen, daß sie vielmehr in einer gewissen Entfernung vom Ufer zu ankern haben.
Bereits früher ist darauf hingewiesen worden, datz diese Maßregeln einigen Zeitverlust und größere Spesen für das Löschen und Cinneh⸗ men der Ladung mit sich bringen können, und daß hierauf bei Ab⸗ cli ron Charter-parties von den Interessenten zu rücksichtigen ein dürfte.
Glasgow, 18. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 493 009 Tons gegen 408 800 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochofen 122 gegen 1060 im vorigen Jahre.
) Cfr. Nr. 61 des „Reichs ⸗Anzeigers“.
Berlin, 20. Dezember 1880.
An der am Sonnabend, den 18. d. M., von Seiten des Königlichen Hof-Jagdamteg auf den Feldmarken Lankwitz und Marienfelde durch den Hof⸗Jägermeister vom Dienst, Frei⸗ herrn von Heintze, abgehaltenen Jagd nahmen Ihre König— lichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Leopold von Preußen und August von Württemberg, Se. Durchlaucht der Fürst Anton Radziwill, die Generaladjutanten, Generale der Kaval— lerie Grafen von der Goltz und von Brandenburg, General— lieutenant von Albedyll, der Staatssekretär General⸗Post⸗ meister Dr. Stephan, der niederländische Gesandte von Rochussen und A. m., zusammen 19 Herren, Theil. .
Die Jagd begann Vormittags 10 Uhr unmittelbar hinter Lankwitz und endete Nachmittags 2 Uhr kurz vor Marxiendorf, woselbst die Strecke aus einem größeren und 3 kleineren Kesseln mit 275 Hasen abgenommen wurde. . .
Morgen, Dienstag, den 21. Dezember, findet eine König— liche Parforcejagd statt. Rendezvous: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Grunewald.
König Wilhelm-⸗Stiftung für hilfsbedürftige er“ wachsene Beamtentöchter. Die Monatschrift für Deutsche Be“ amte schreibt: Der erneute Aufruf, mit welchem sich das Comité zur Grün“ dung genannter Stiftung im September d. J. an Behörden und Beamte gewendet hat, ist nicht ohne Wirkung geblieben. Die Besorgniß Vieler, daß, so anerkennenswerth der Zweck auch sei, die Sammlun— gen doch nicht zu dem gewünschten Ziele führen würden, ist der Ueberzeugung von dem Zustandekommen der Stiftung gewichen; das Vertrauen zur guten Sache ist gewachsen, und manche Hand hat sich geöffnet, welche bis dahin geschlossen war. Bei verschiedenen Behoͤr— den ist eine Nachlese gehalten worden. Das Ergebniß ist ein so erfreuliches gewesen, daß die Höhe der Beiträge, welche sich im September noch auf 120 000 M belief, nun schon die Summe von 140 000 MS überschritten hat. Immerhin aber kann diese Summe, wenn sie auch vorläufig ausreichend erscheint, um die von Vielen langersehnte Stiftung jedenfalls ins Leben treten zu lassen, dem großen Bedürfniß gegenüber nicht als genügend angesehen werden. Eine Vermehrung des Kapitals ist nicht nur wünschens— werth, sondern sogar nothwendig. Das Comits gedenkt daher seine Bemühungen nach dieser Richtung hin fortzusetzen und giebt sich der Hoffnung hin, daß das Unternehmen, wie es durch Ausdauer und Energie bis zu seiner jetzigen Höhe emporgebracht worden ist, durch das Zusammenwirken der Beamten auch noch weiter gefördert werden wird. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es jedoch der thatkräftigen Unterstützung und Mitwirkung größerer Kräfte, und auf diese glaubt das Comité umsomehr rechnen zu dürfen, als es sich ja um die eigensten Interessen der Beamten selbst handelt.
Es könnten beispielsweise während des Winters in den Städten zum Besten der Stiftung Vorträge gehalten, musikaliscke oder dra—⸗ matische Aufführungen u. dgl. veranstaltet werden. Unser Beamten thum ist ein so vielseitig gebildetes, daß es nicht schwer halten würde, die ersorderlichen Kräfte hierfür zu gewinnen, und an rührigen Män— nern, welche sich derartigen Unternehmungen mit Verständniß, mit Eifer und auch mit gutem Erfolge widmen, fehlt es gewiß nirgends. Dadurch würde es zugleich gelingen, die Kenntniß von der Stiftung in weitere Kreise zu tragen und namentlich Nichtbeamte für dieselbe zu interessiren. Wir haben in dieser Beziehung schon in unserem Ottoberheft S. 323 darauf bingewiesen, daß so mancher mit irdischen Gütern gesegnete Pritvatmann ein warmes Herz für die Beamten und namentlich fuͤr deren hinter bliebene Angehörige hat. wenn sie in Noth und Sorgen ihr Dasein fristen müssen. Dem Comits sind aus diesen Kreisen zum Theil unaufgesordert schon reichliche Gaben zugeflossen; und es wird in vielen Fällen nur der Anregung bedürfen, um dem gemeirsinniagen Werke neue Freunde und neue Wohlthäter zuzuführen. Tritt doch auch der Beamte gern helfend hinzu, wo es das Elend Anderer zu lindern gilt.
Es würde uns freuen, wenn diese Andeutungen auf einen er— giebigen Boden fallen und der jungen Stiftung reiche Früchte ein tragen möchten.
Im Verein für die Geschichte Berlins machte am Sonnabend der Vorsitzende, Geh. Rath Sachße, verschiedene ge— schäftliche Mittheilungen, worauf Stadtrath Friedel die neuesten Erwerbungen des märkischen Museums verlegte. Wir heben daraus Folgendes hervor: Bei Legung von Wasserrohren hat der Baumeister v. d. Oesten zwischen der Königsmauer und der Neuen Friedrichs straße einen gemauerten, 1R87 m hohen Gang gefunden, der, wahr⸗ scheinlich zu den früheren Festungswerken gehörig, aus der Stadt zum Thore fübrte, und einen Durchbruch durch den Wall bildete. Der Gang war möglicher Weise ein Zugang zu einer Ausfallspforte und ist vom Baumeister Oesten sauber abgebildet. — Eine Handschrift von Paul Gerhardt, 2 Gemälde aus dem Nachlaß des Geh. Raths Wulfshein, Friedrich d. Gr. und Friedrich Wilbelm II. darstellend, 25 sehr sau⸗ bere Bleistiftezeichnungen aus dem älteren Berlin, von Borchel aus— geführt, und Aehnliches fesselte die Aufmerksamkeit des Vereins. — Zum Schluß legte Hr. F. Meyer die Ansichten des Prof. Ja⸗ cobi in Leipzig über den Ursprung und die Bedeutung des Namens Berlin in einem längeren Vortrage dar. In Uebereinstimmung mit Fidicin nimmt Jacobi an, daß die Spree beim Mühlendamm und bei der Gertraudtenbrücke ursprüng⸗ lich durch Dämme abgesperrt war und daher ihren Lauf weiter süd⸗ wärts fortsetzen mußte. Um so geeigneter erschienen die genannten Punkte zu einer Ansiedelung, die dann auch nach alter Sitte einen ortsbeschreibenden Namen erhielten. Nun lehnt sich der Verfasser an Böhmische Wurzeln an und findet für Berlin die Bedeutung: Ort der Strömung, und für Kölln Ort der Spaltung.
Die Anthropologische Gesellschaft hielt am Sonnabend im Hörsaal des Gewerbemuseums unter Vorsitz des Prof. Baͤstian
die letzte Sitzung des Jahres ab, in der Prof. Dr. Virchow zunächst den Verwalrungsbericht erstattete. Nach demselben hat sich die Zabl der ordentlichen Mitglieder, namentlich in Veranlassung der hier ab⸗ gehaltenen Generalversammlung der deutschen Anthropologen erheb- lich vermehrt, und beträgt jetzt 432 gegen 374 im Vor- jahre. 4 Ehren ⸗ und 82 korrespondirende Mitglieder ver⸗ mitteln die Beziehungen der Gesellschaft nach außerhalb. Die Sammlungen, die in stetem Wachsen begriffen, baben neuer dings in Hrn. Reiß einen sachkundigen Konservator gefunden. Die Bibliothek erhielt einen Zuwachs von 80 Bänden; die Sammlung der Photographien hat sich um 50 Blatt vermehrt. Der Neuban des Museums ist in Angriff genommen. Für die Gesellschaft find aus der Ansstellung zwei bleibende Erinnerungen hervorgegangen: der Katalog, der freilich 6000 M gekostet und nur 1686 M einge⸗ bracht hat, aver ein Werk von dauerndem wissenschaftlichem Werth sein wird, und das „Photographische Album‘, das Karl Günther unter Dr. Voß's Leitung herausgiebt und das auf etwa 170 Tafeln alles Hervorrageade bildlich darstellt, was bisber noch nicht reprodu—⸗ zirt war. Die Ausstellung selbsit hatte 23 0090 M. Einnahme, 22 684 ½ Ausgabe. Der Kassenabschluß der Gesellschaft weist in der Einnahme, einschließlich 1838 6. Bestand, 10185 „., in der Ausgabe 8302 4 auf, so daß 1882 M Bestand verblieben, aus dem jedoch noch restirende Ausgaben zu decken sind. Der Re⸗ servefonds beläuft sich auf 6105 A Bei der nunmehr vorgenomme⸗ nen Neuwahl des Vorstandes wurde Professor Dr. Virchow an Ba⸗ stians Stelle zum 1. Bastian zum 2. und Professor Beyrich zum 3. Vorsitzenden erwählt. Als Sekretäre werden auch ferner Pro⸗ fessor Hartmann, Dr. Kuhn und Dr. Voß, als Kassen— führer Banquier Ritter fungiren. Von Dr. Heinzel lag ein Bericht über seine Untersuchungen des Urnenharzes vor. Man bat in Urnen wiederholt Harzklumpen gefunden, die man früher zumeist für ausländisches Räucherwerk hielt. Dr. Heinzel glaubt nunmehr ermittelt zu haben, daß es das Harz der Bethnla alba ist, das noch jetzt in Rußland als Mittel gegen Gicht u. dgl. ange⸗ wendet wird und das also wahrscheinlich auch schon in prähistorischer Zeit als Amulet zu gleichem Zweck gedient baben mag. Dr. Heinzel hat ferner bei wiederholten Untersuchungen von Urnenscherben in faft allen Fett vorgefunden und dies und noch andere Umstände haben ihn zu der interessanten Vermuthung geführt, daß als Kochtöpfe bereits benutzte Urnen zur Beisetzung der Verstorbenen benutzt wurden. Vom Prof. Hantelmann in Kiel ist eine Gußform für Dolche eingeschickt worden, die erste im hohen Norden gefundene, die zugleich die Ansicht, daß derartige Sachen nur nach dem Norden durch Export ge⸗ langt seien, widerlegt. Von den Reisenden der Gesellschaft sind günstige Berichte eingetroffen. Der schon halb aufgegebene Hildebrandt ist von seiner schweren Krankheit genesen und bat seine Arbeiten wieder begonnen. Das Innere Madagaskars zeigt, wie er in seinem letzten vom 14. Oktober datirten Brief schreibt, bei Weitem nicht die Fruchtbarkeit, die man der Osthälste mit Recht zuschreibt. Dr. Finsch befand sich am 4. September, dem Datum seines letzten Briefes, auf den Neu - Britannischen Inseln. Mr. Maeclee hat seine Reise durch die australischen Inseln beendet und befindet sich zur Zeit in Bris— bane an der Ostküste Australiens.
Aus Agram, 17. Dezember, wird gemeldet: Halb Agram über⸗ nachtet heute im Freien, viele bessere Familien in Bauernhäuschen der nahen Dörfer. Um 11 Uhr 11 Minuten Abends erfolgte eine schwache Erschütterung von 1 bis 2 Sekunden Dauer, die Thüren und Fenster erklirren machte. Zwei Minuten darauf wiederholte sich die gleiche Erschütterung. Die Furcht war fast allgemein, doch verlief der Rest der Nacht ruhig.
Das Wallner Theater brachte am Sonnabend ein neues Lustspiel von LArronge, betitelt „Haus Lonei“‘ zur ersten Auf— führung. Das Stück hat nicht etwa, wie der an eine Firma erinnernde Titel glauben machen könnte, die äußeren geschäft⸗ lichen Schicksale, sondern die inneren Verhältnisse der Familie, der Kinder des Kommerzien⸗ Raths Lonei zum Gegenstande, nämlich des Sohnes, eines verbummelten Primaners, der durch das Abiturientenexamen fällt und nur mit Mübe von einem jungen Schau⸗ spieler vom selbstgesuchten Tode errettet wird, aber die Prüfung dann um so glänzender besteht — der Tochter, die sich für einen jungen ta— lentvollen Schauspieler interessirt und dadurch mit den Vorurtheilen des Vaters in Konflikt geräth, und endlich eines Mündels, das sein Herz einem jungen Advokaten schenkt, ohne die Hindernisse zu beden⸗ ken, welche die aristokratische Herkunft desselben einer solchen unebenbürtigen Verbindung in den Weg legen könnte. Die Handlung nimmt manchmal, wie namentlich in der Scene zwischen Vater und Sohn im 3. Akt (die an Montzoie erinnert) und den darauf folgenden geradezu eine Wendung ins Tragische, indessen dauert diese Stimmung nicht allzu lange. Und wenn der durch— gefallene Primaner in jener Scene im höchsten Pathos ausruft: „Im Lateinischen ungenügend!“ so ist damit ausreichend dafür gesorgt, daß das Publikum das Unglück nicht zu tragisch nehme. Die komische Figur des Malers Hummel scheint zudem ausdrücklich bestimmt, in kritischen Momenten die Heiterkeit wieder herzustellen. Ueber manche Motive, die wir hier angewandt sehen, wie die doch glücklicher Weise ziemlich veralteten Vorurtheilt gegen den Schau— spielerstand und die auch nicht eben mehr so schroffe Abneigung der Aristokratie gegen den tüchtigen Handelsstand kann man getheilter Meinung sein; im Ganzen aber ist das Stück mit jenem Ernst und jener fein heobachtenden Menschenkenntniß gearbeitet, die wir von dem Verfasser von „Mein Leopold“ und „Dr. Klaus“ gewöhnt sind. Das sind wirkliche Menschen von Fleisch und Bein, nicht die schemenhaften Salonpuppen ode blödsinnigen Possenfiguren, an denen man sich so herzlich satt gesehen hat! In dieser Beziehung hat L'Arronge sich entschieden ein Verdienst um unsere zeitgenössische Büh⸗ nenliteratur erworben. Das Publikum seinerseits erkannte dies ebenfalls an, indem es dem Stück eine warme Aufnahme bereitete und dem Verfasser megrere Male während des Abends die Ehre des Herver— rufs zu Theil werden ließ. Gespielt wurde das Lustspiel so vor⸗ trefflich, wie wir dies am Wallner ⸗ Theater gewöhnt sind. Der Kom⸗ merzienrath Lonei des Orn. Direktors Lebrun ist geradezu als eine Metisterleistung zu bezeichnen. Als Sobn, Kurt Lonei, debütirte Hr. Dumont in durchaus achtungewerther Weise; Hrn. Kadelburgs Scharspieler Reinhard war von liebenswürdigster Bonvivant Laune, und Hr. Engels erhielt selbstverständlich durch seine komische Maske und sprudelnden Humor das Publikum in heiterster Stimmung, die selbst durch eine neu importirte, aber eigentlich längstlverbrauchte Re⸗ densart nicht getrübt wurde.
— Gin bedeutender Bruchtheil der Mitglieder des Wallner— Theaters war am Sonnabend auch am Belle⸗Alliance⸗ Theater in einer Novität thätig, nämlich in dem Schwank Operationen! von O. Blumenthal und Carl Hartmann Plön, welcher bel vollbesetztem Hause in Scene ging. Die in jeder Be⸗ ziehung vortheilhafte Besetzung der Rollen und die ausgezeichneten Leistungen sämmtlicher Mitwirkenden, von denen besonders Frl. Wegner zu nennen ist, welche als junge Studentin reizend aussah und voll kecken Uebermuthes spielte, sicherte dem Stücke von vornherein eine freundliche Aufnahme, die es umsomehr fand, als der Dialog recht fließend geschrleben und voll prickelnden Witzes ist. Das leb⸗ haft animirte Publikum kam den ganzen Ahend über nicht aus dem Lachen heraus und kargte denn auch nicht mit setnem Beifall, so daß die Darsteller wiederholt und die Verfasser am Schlusse der Vorstellung durch Hervortufe geehrt wurden.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Eypedition (Kessel). Druck! W. Elgne n.
Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗·Beila je).
Berlin:
(13349)
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich
n 28.
4 — —— — 43 — 1 ——
Erste Beilage
ö. Berlin, Montag, den 20. Dezember
Preußischen Staats⸗Anzeiger.
188.
KR
Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central-⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Exrveditisn des Aeutschen Rrichs⸗Auzeigers und Königlich KHrenßischen Stantzs- Anzeigers:
Inserate für den Deutschen Reichg⸗ und gong *
Deffentlicher Anzeiger.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
— — — —
KR .
Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗ Expeditionen des „Juvalidendank / Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlatte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
2 06
Berlin 8V., Wilhelm⸗Sraße Nr. 32. *
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
XR u. 8. V. von ökentlichen Papieren.
3. Terkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 7. Literarische Anzeigen.
8. Theater · Anzeigen. In der Börsen- J. Familien Nachrichten. beilage. *
Annoneen⸗Bureaus.
2
SBrbhastationen, Aufgebote, Bor⸗ ladungen n. dergl.
lzicss! Oeffentliche Zustellung.
Die Pommersche Hypotheken⸗Actienbank zu Cös— lin, vertreten durch den Direktor J. Kirchner und den Premier Lieutenant 4. D. F. Quandt zu Cög—⸗ lin, deren Vertreter der Justiz⸗Rath von Wilmowgski hierselbst, Charlottenstraße 35a. ist, klagt gegen den Partikulier Alb. Friedr. Bohl hierselbst, seinem ge⸗ genwärtigen Aufenthalte nach unbekannt, wegen Zah— sung von 50 Zinsen für die Zeit vom 1. April bis 1. Oktober 1880 von den zusammen 200 000 1M, welche für sie auf dem bierselbst in der Cösliner Straße Nr. 3 belegenen, im Grundbuche der Umgebungen im Nie⸗ derbarnimschen Kreise Band 45 Nr. 2179 verzeichneten Grundstücke des Beklagten in Abtheilung 1II. unter Nr. 3 eingetragen stehen, mit dem Antrage, den letz⸗ teren zur Zahlung von 5500 S6 bei Ver meidung der Zwangsvollstreckung in das vorbezeichnete Pfand grundstück zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 12. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. , JIüdenstraße 59, 2 Treppen, Zimmer 71, auf den
18. März 1381, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 10. Dezember 1880.
Mohring, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.
zt] Oeffentliche Zustellung.
Der Rechtsanwalt Dr. Weber zu Offenbach klagt gegen den Christian Neidlinger zu Offenbach, nun— mehr unbekannt wo abwesend, wegen Vertretungs— kosten mit dem Antrage auf Verurtheilung des Be⸗ klagten zur Zahlung von zweihundert drei und neunzig Mark und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreitz vor das Groß— herzogliche Amtsgericht zu Offenbach auf
Mittwoch, den 2. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 2hendel, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.
lztäss! Oeffentliche Zustellung.
Die Firma A. Stahl's Wittwe zu Friedberg klagt gegen den Schreiner Johann Hettche zu Lohra, zur Zeit mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesend, wegen Forderung für demselben in der Zeit vom Oktober 1877 bis November 1880 käuflich über lieferte Waaren mit dem Antrage auf Verurthei⸗ lung zur Zahlung von 165 S 765 mit 60so Zinsen seit dem Tage der Klagezustellung, sowie Bestätigung des rr, bei dem Johann Fink zu Lohra angelegten Arrestes bezüglich der vom Be— klagten für den ꝛc. Fink bestrittenen Baukosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtes—⸗ gericht zu Fronhausen auf
den 8. Febrnar 1881, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht mit dem Hinzufügen, daß die Vollziehung des Arrestes durch Hinterlegung von 20 6 gehemmt wird.
Fronhausen, den 13. Dezember 1889.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
lalcßs] Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Roßschlächters Otto Kröhl, Sophie, geb. Thielecke, hier, klagt gegen ihren jetzt in unbekannter Abwesenbeit lebenden Ebemann, den Roßschlächter Otto Kröbl, wegen böslichen Ver— lasseng auf Ehescheidung mit dem Antrage:
das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Verklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet ihn zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor die erste Civilkammer des König lichen Landgerichts hier auf
den 11. April 1881, Vormittags 111 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gericht zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage hiermit bekannt gemacht.
Maßdeburg, den 7. Dezember 1880.
Die Gerichtsschreiberei der J. Civilkammer des
Königlichen Landgerichts. Nuthmann, Landgerichtssecretair.
licgs Oeffentliche Zustellung. Der Justizrath Ellendt hier klagt gegen:
1) die verwittwete Frau Anna Lutz bier,
2) den Losmann Andreas 6 zuletzt in Buttkubh⸗ nen bei Goldap, jetzt unbekannten Aufenthalts,
hen Zahlung von 9000 6 und Zinsen, mit dem ntrage:
a. die Beklagten zur kostenpflichtigen Zahlung von 9000 M nebst 69½ Zinsen seit dem 1. August ert, jur Vermeidung der Subhbastation des Grundstücks, Hintere Roßgarten Nr. 4A., zu verurtheilen;
b. den durch Beschluß des Königlichen Land- gerichts vom 30. November er. angeordneten
und durch das Königliche Amtsgericht hier ein⸗ geleiteten KÄrrest für begründet zu erklären; . das Uitheil auch für vorläufig vollstreckbar zu erklãren; und ladet den Beklagten, Losmann Andreas Lutz, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsftreits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Königsberg i. Pr., Theaterplatz Nr. 3/4, Sitzun ge⸗ zimmer 79, auf den 16. Februar 1881, Vormittags 10 uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Königsberg, den 13. Dezember 1880. Hensel, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
lsöotiz! Oeffentliche Zustellnng.
Der Kaufmann C. Voigtländer zu Essen, Vieh hoferstraße, vertreten durch Justizrath Rocholl, klagt gegen den Kaufmann G. F. Keller, früber zu Bar— men, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthalts⸗ ort, wegen Miethe aus dem Vertrage vom 26. No⸗ vember 1877 und der Ueberweisung in der Konkurs— sache H. Kinne & Co. zu Essen mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 1225 M½ nebst 5 5/o Zinsen von 175 4M seit 1. Novemher 1877, 5H. 0 Zinsen von 525 ½ seit 1. Febrnar 1878 und 50 Jinsen von 25 M seit 1. Mai 1878 zu verurtheilen, auch das Urtheil event. gegen Sicherstellung für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts— streits vor die Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts zu Essen auf
den 26. Januar 1881, Bormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Essen, 6. Dezember 1880.
Wilhelmi,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
lasch! Oeffentliche Zustellnng.
Die Firma M. J. Mayer Wittwe zu Offenburg, vertreten durch ihren Prozeßbevoll mächtigten Dr. Günzburg daselbst, gemäß Vollmacht vom 10. Ok— tober 1880, klagt gegen den Gastwirth J. Bever, zu Königsbofen, Bann Straßburg, vormals wohn— haft, zur Zeit ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen Forderung von 107,12 M für gelieferten Brannt—⸗ wein, mit dem Antrage: den Beklagten zu ver⸗ urtheilen, an Klägerin die Summe von 107,12 0 nebft 60 Zinsen seit 9. Oltober 1880 zu bezahlen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er— klären und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Straßburg i. E., Gutenbergplatz Nr. 10, auf
Mittwoch, den 2. Febrnar 1881, Vormittags 19 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Straßburg, den 15. Dezember 1880.
Bach, Hülfsgerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
lig Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau des früheren Krämers Georg Christian Justus Seivert, Matthilde Sophie Dorothea, geb. Kohrn, aus Lübeck hat ibren Ehemann verklagt, weil derselbe sie böslich verlassen habe und beantragt: principaliter: den Beklagten schuldig zu erkennen, zurückzukehren und das eheliche Leben mit der Klägerin fortzusetzen,
eventualiter: den Beklagten für einen böslichen Verlasser zu erklären, die zwischen Parteien bestehende Ebe dem Bande nach zu scheiden, den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären und ihn zur Zablung des vierten Tbeils selnes Vermögens an Klägerin zu verurtheilen.
Zur Verhandlung des Rechtsstreites ist Termin vor der Civilkammer J. des Landgerichts hies. auf Dienstag, den 1. März 1881, Morgens 11 Uhr,
anberaumt.
Der Beklagte, dessen Aufenthalt unbekannt ist, wird zu diesem Termine mit der Aufforderung ge⸗ laden, einen bei dem hiesigen Landgerichte zugelasse⸗ nen Anwalt zu bestellen.
Lübeck, den 13. Dezember 1880.
Schweiss. Gerichtsschreiber des Landgerichts.
lsicgz! Oeffentliche Zustellung.
Der Michael Burgun, ohne Gewerbe zu Cin⸗ cinnati wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt
Dr. Vohsen, klagt gegen den Friedrich Burgzun, ohne bekannten Wohn⸗ und Ausenthalt sort und Kons., mit dem Antrage:
die Theilung der Hinterlassenschaft des Ackerers Friedrich Burgun aus Breitenbach und der⸗ jenigen seiner Ehefrau Katharina Thomas in der Weise zu verordnen, daß 1) Michael Bur⸗ gun, ohne Gewerbe in Cineinnati wohnhaft,
7) Burgun Friedrich, unbekannt, wo abwesend,
3) Anna Behr zu Breidenbach, als Mutter und gesetzliche Vormünderin ihres noch minder jährigen in ihrer Ehe mit Johann Burgun erzeugten Sohnes Michael Burgun je ein Drittheil erhalten und die Parteien zur Mas⸗— senaujstellung und Liquidation vor den mit dem Theilungageschäfte zu beauftragenden Notar Devicque zu Bitsch zu verweisen, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreites vor das Kaiserliche Land. gericht zu Saargemünd unter Abkürzung der Ein— lassungsfrist auf 2 Wochen, auf den 23. Zebrnar 1881, Vormittaßs 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Saargemünd, den 11. Sezember 1880. Der Ober⸗Sekretär: Erren.
31374 Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Marie Nlenit yer, geb. Reinke, zu Hamburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. G. Michahelles, klagt gegen den Maler Fer dinand Peter Wilhelm Stiemeyer, unbekannten Aufenthalts, wegen Chescheidung mit dem Antrage, den Betlagten der boöͤßlichen Verlaffung seiner Ehefrau für schuldig zu erkennen und die zwischen den Partejen bestehende Ehe vom Bande zu trennen, auch den Bellagten in die Kosten des Verfahrens zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg anf den 15. März 1881, Vormittags 10 Uh, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Hamburg, den 16. Dezember 1880.
Schlieckan, Gerichtsschreiber des Landgerichtz, Civilkammer II.
31476 Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von Johanna Friederika Carolina Freerks, geb. Demöff, des Johannes Elias Christian Freerks Wittwe wird ein Aufgebot dahin erlassen:
daß Alle, welche an den Nachlaß des am 23. Juli 18809 zu Alt⸗Rahlstedt verstorbenen Jo⸗ hanneß Eligs Christian Freerks Erb- oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder welche den Bestimmungen des von dem ge— nannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau am 11. Januar 1879 errichteten und am 19. August 1880 hierselbst publizirten gegen⸗ seitigen Testaments, insbesondere der auf Grund dieses Testaments von der Antragstellerin in Anspruch genommenen Befugniß, den Nachlaß allein zu vertreten, widersprechen wollen, hiermit aufgefordert werden, solche An und Wider⸗ sprüche spätestens in dem auf
Mittwoch, 2. Februar 1881, 10 Uhr V. M., anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht anzumelden bei Strafe des Aus schlusses.
Hamburg, den 16. Dezember 1880.
Das mts ger cht Hamburg. Civil ⸗Abtheilung J. Zur Beglaubigung: Romberg, Gerichts ˖ Sekretär. 31477 Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag von Hermann Stoffert und Philipp Krauel, als Testamentsvollstrecker von Bernhard Rein⸗ hard Beinhauer, wird ein Aufgebot dabin erlassen:
daß Alle, welche an den Nachlaß des am 22. Oktober 1880 hieselbst verstorbenen Bern⸗ hard Reinhard Beinhauer, Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder welche den Bestimmungen des von dem genannten Erb⸗— lasser am 26. Juni 1876 errichteten, mit 4 Nachträgen vom 3. Dezember 1878, 1. Juli 1879, 1. und 27. Januar 1880 versehenen und am 18. November 1880 hieselbst publizirten Testa⸗ ments, insbesondere den den Antragstellern als Testamentsvollstreckern ertheilten Befugnissen widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An und Widersprüche spätestens in dem auf
Mittwoch, 2. Februar 1881, 10 Uhr B. M., anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden bei Strafe des Aus⸗ schlusses.
Hamburg, 15. Dezember 1880.
Das Amts gericht Hamburg. Civil ⸗Abtheilung II. Zur Beglaubigung: Romberg, Gerichts ˖ Sekretär.
31501 Subhastationspatent und Aufgebot.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll auf An⸗ trag des Kassirers H. Reimers zu Aurich die dem Arbeiter Harm Ecken de Wall zu Walle gehörige, daselbst belegene, im Grundbuch des hiesigen Amis gerichts Tom. 11. Vol. 13. Nr. S0? Fag. 233 regi- strirte ungetheilte Hälfte von 4 Diemath 170 Qu. -R. Landes in dem
auf Freitag, den 11. Februar 1881,
; Morgens 10 Uhr, im hiesigen Gerichtslokale anstehenden Termine öffentlich meistbietend subhastirt werden.
— — — —
Die Verkaufsbedingungen liegen drei Wochen vor dem Termine zur Einsicht auf hiesiger Gerichts—= schreiberei aus.
Gleichzeitig werden Alle, welche an dem Verkaufs⸗ obiekte Eigenthums⸗, Näher, lehnrechtliche, fidei⸗ kommissarische, Pfand und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigun⸗ gen zu haben glauben, aufgefordert, diese Rechte spãtesten in dem angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls sie damit dem neuen Erwerber gegen⸗ über ausgeschlossen werden.
Aurich, den 13. Dezember 1850.
Königliches Amtsgericht. III. (gez. Lindemann. Beglaubigt: Meenenga, Gerichtsschreiber.
Zwangsbersteigernngsproklam und zk Verkaufs-⸗-Anzeige.
Nachdem von dem unterzeichneten Gericht, in Sachen des Gastwirths Lars Andersen hierselbst, wider den Kolonisten Johann Henningsen in Neu börm, wegen eines protokollirten Kapitals von 200 MM nebst Zinsen und Kosten, der Zwangs verkauf der dem Beklagten gehörigen, zu Neubörm belegenen Kolonistenstelle verfügt worden ist so wird Termin zum effentlichen Aufgebot und Verkauf der genannten Stelle auf
Mittwoch, den 9. März 1881, ; Morgens 10 Uhr, im Kruge des Kolonisten von Lanken in anberaumt.
Zugleich werden die Königlichen Hebungsbeamten und Einnehmer des Distritts aufgesordert, die rück⸗ ständigen Leistungen und Gefälle des p. Henningsen binnen 6Wochen a dato der letzten Bekanntmachung bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, Alle und Jede aber, mit Ausnahme der protokollirten Pfandgläubiger, ihre etwaigen Protestationen gegen den Verkauf binnen gleicher Frist hierselbst anzu⸗ bringen, widrigenfalls der Verkauf vollzogen und die gedachte Stelle dem Meistbietenden anspruchsfrei wird zugeschlagen werden.
Die bezüglichen Verkaufsbedingungen liegen 14 Tage vor dem Termin auf der hiesigen Gerichts- schreiberei zur Einsicht aus.
Schleswig, den 14. Dezember 1880.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. gez. Hennings. Veröffentlicht: König, Gerichtsschreiber.
lz5bs! Steigerungs⸗Ankündigung.
In Folge richterlicher Verfügung werden nach verzeichnete Liegenschaften der Lorenz Fischer Ehe⸗ frau Brigitta, geb. Reichert, in Obersasbach am
Dienstag, den 25. Jannar 1881,
. Nachmittags 23 Uhr, auf dortigem Rathhause öffentlich versteigert und endgiltig zugeschlagen, wenn der Schätzungspreis oder mehr erlöst wird.
1) 8. B. Nr. got
36 Ar 63 Meter Hofraithe, Hausgarten und Ackerland mit auf der Hofraithe befindlichem; anderthalbstöckigem Wohnhaus, Baltenkeller, Scheuer und Stallung, Gewann Säntis neben Josef Lamm und der Säntisgasse nebst auf der Behausung ruhendem halben Marktheil von ungefähr 18 Ar Wiesen, tax. . 2950 0 L. B. Nr. 921 9 Ar 50 Meter Acke land, Gewann Säntik, tax.. .
eubörm
; 400 Summa. . 3350
Hiervon wird die Schuldnerin, deren Aufenthalte⸗ ort unbekannt ist, mit dem Anfügen benachrichtigt, daß sie, wenn sie Versteigerung auf Zahlungszieler wünscht, entweder schriftliche Einwilligung der Gläu⸗ biger oder eine vor den letzten 8 Tagen vor der Steigerung nachzusuchende richterliche Verfügung beizubringen habe.
Zugleich wird derselben aufgegeben, einen am Sitze des hiesigen Amtégerichtes wohnhaften Ge⸗ walthaber aufzustellen, widrigenfalls alle weiteren Ankündigungen gemäß §. 187 der R. C. P. O. nur an die Gerichtstafel angeschlagen würden.
Achern, den 14. Dezember 1880.
Der Gr. Notar. Ehe halt.
Oeffentliche a Die Handlungtgesell⸗ schaft Leopold Brandes K Co. zu Werther, vertreten durch den Justiz Rath Bachmann J, klagt gegen den Kommissionär Hermann Juch zu Werther aus dem Kemmissions⸗Geschäftsverkehre mit demselben mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zablung eines Saldo von 460 S 62 , und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtestreits vor die zweite Civilkam⸗ mer des Königlichen Landgerichtg zu Bielefeld anderweit auf den 12. April 1881, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge⸗
dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Bielefeld, den 14. Dezember 1880. Schalk, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
— *