1880 / 302 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Dec 1880 18:00:01 GMT) scan diff

zusteben den Antheils und des ad J. im S. 6 erwähnten Dritttbeils

als Ueberschuß von der dem preußischen Staate wirklich zufließenden Summe übrig bleibt. Danach würde die Vertheilung, welche vorbehaltlich der erforderlichen Ausgleichung auf Grund der im Artikel 39 der Reichsrerfassung erwähnten Jahresabschlüsse in der diesen gemäß stattfindenden Abrechnungen bewirkt werden soll, allerdings erst nach dem Ablaufe des jenigen Jahres stattfinden können, in welchem die bezüglichen Reichssteuern erhoben sind, und die Aus⸗ zahlung etwa im Juli jeden Jahres erfolgen. Indessen werden daraus entscheidende Einwendungen gegen den gemachten Vorschlag und namentlich nicht diejenigen Bedenken hergeleitet werden können, welche gegen das gleiche Verfahren bezüglich der zu Steuererlassen bestimmten Beträge bei Gelegenheit der Berathung des Gesetzes vom 16. Juli er. erhoben sind. Damals war die Absicht darauf gerichtet, den Steuer⸗ pflichtigen die ihnen zugedachte Erleichterung baldmöglichst und sofort in demjenigen Jahre zu gewähren, in welchem deren Mehrbelastung durch die Zölle und die Tabaksteuer eintritt. Im vorliegenden Falle handelt es sich um kommunale Verbände, welche in der Regel in der Lage sein werden, im Voraus über solche Summen zu verfügen, deren Höhe noch nicht genau feststeht, die aber andererseits ihren Haushalt für das folgende Jahr werden geordnet haben müssen, bevor auch bei der Feststellung des der Gesammtheit zu überweisenden Betrages durch den Staatshaushaltsetat dessen Vertheilung auf die einzelnen Verbände abgeschlossen werden könnte. Auch kann Seitens der Kreise ein entscheidendes Gewicht nicht darauf gelegt werden, ob die Auszahlung zum ersten Male ein Jahr früber oder später ein · tritt, und darin allein wird für die berechtigten Verbände der einzige Unterschied bestehen. Dagegen würde die Vertheilung auf Grund des Voranschlages für die Staatskasse die Gefahr mit sich bringen, größere Summen zu den im 5§. 6 bezeichneten Zwecken verwenden zu müssen, als sie aus den Erträgen neuer oder erhöhter Reichs steuern für das betreffende Jahr ersetzt erhält. Die Steuerkasse in diese unerwünschte Lage zu bringen, während auf die Verwendung der be—« zeichneten Erträge zur Bedeckung von Staatsausgaben gänzlich vei— zichtet wird, würde sich nicht rechtfertigen lassen.

Zu den speziellen Bestimmungen des §. 6 ist noch zu bemerken, daß das unter J. ermähnte Dritttheil zunächst zur Außerheburgsetzung der Klassenstener der vier untersten Stufen und nur soweit es da— durch nicht erschöpft wird, zur Ueberweisung an die Kreise dienen soll. Die Ausführung der Außerhebungsetzung soll nach Analogie der Be— stimmungen in den §8§. 2 6 des Gesetzes vom 16. Juli er. erfolgen, und kann daher hier auf die über dieses Gesetz stattgehabten Ver⸗ handlungen lediglich Bezug genommen werden. Zur Regelung des kei den Ueberweisungen an die Kreise zu beobachtenden Verfahrens bedarf es außer der Bestimmung des dabei an— zumendenden Maßstabes, als welchen der Entwurf das Ver— anlogungssoll an Klassensteuer der fünften bis zwölften Stufe bezw. an Grund⸗ und Gebäudesteuer bezeichnet, weiterer Anordnungen im Gesetze nicht; im Wesentlichen kann es sich dabei nur um rechnungt— und kassenmäßige Operationen handeln, deren Anordnung zweckmäßig ministerieller Anweisung vorbehalten bleibt.

Zu 5§. 9 ist zu bemerken, daß derselbe eine Ergänzung des Gesetzes vom 16. Juli er. insofern enthält, als er den Hohenzollernschen Landen nicht nur an den Erträgen neuer oder erhöhter Reichsstenern, sondern, was dort nicht geschehen war, an denjenigen der Zölle und der Tabak steuer, insoweit letztere nicht zur Bedeckung der allgemeinen Staats⸗ ausgaben verwendet werden, einen Antheil einräumt.

Für dessen Abmessung kann bei der Verschiedenartigkeit der Steuersysteme ein anderer Maßstab, als das Verhältniß der Be— völkerung der hohenzollernschen Lande zu derjenigen des übrigen Staatsgebietes nicht wohl vorgeschlagen werden. Danach würden denselben O 25820,½ der verfügbaren Gesammtsumme oder 2582 06 von jeder Million Mark zustehen.

Nach dem hohenzollernschen Steuersystem kann von einem Steuer erlasse aicht wohl die Rede sein, und erübrigt nur, den ganzen Be⸗ trag geeigneten Kommunalverbänden zu überweisen. Als solche schlägt der Entwurf die Amtsverbände und als den Maßstab der Vertheilung auf diese das Veranlagungssoll der direkten Staats steuern mit Autsschluß der Hundesteuer, also das Veranlagungssoll an Grund, Gefäll⸗, Gebäude⸗, Gewerbe“, Kapitalten⸗ und Dienst—⸗ ertragssteuer vor.

Die Beschlußfassung über die Verwendung ist den Vertretungen der Amtsverbände überlassen.

(Schluß folgt.)

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Baudenkmäler der Provinz Pommern, her— ausgegeben von der Gesellschaft für pommersche Geschichte und alterthums kun de. Erster Theil. Der Regierungs- bezirk Stralsund. Bearbeitet von E. von Haselberg, Stadt⸗ baumeister in Stralsund. J. Heft. Ver Kreis Franzburg. Stettin. Kommissions verlag von Lon Sauniers Buchhandlung (Paul Sau— nier) 1881. Der seiner Zeit von dem Ministerium der geistlichen ze. Angelegenheiten ergangenen Aufforderung folgend, hat die Gesell— schaft für po¶ommersche Geschichte und Alterthum kunde schon feit 1875 eine Beschreibung der Baudenkmäler der Provinz angebahnt; der erste Theil derselben, die Baudenkmäler des Regierungs' bezirko, Stralsund behandelnd, ist nunmehr im Erscheinen begriffen. Als Muster zu Grunde gelegt ist das treffliche Dehn⸗Rothfelser— Loß'sche Werk, über den Regierungsbezirk Cassel. Die beidnischen Alterthümer blieben ausgeschlossen, und Kunstwerke wurden nur in soweit berücksicht, als sie zu den Baudenkmälern gehören oder sich in ihnen befinden; aber auch diejenigen, welche in öffentliche Sammlungen übergegangen, sind, sofern vermutet werden durfte, daß sie in Pommern angefertigt sind

Das vorliegende 1. Heft umfaßt den Kreis Franzburg, und zwar 31 Ottschaften. Besonders beachtenswerth sind darunter Barth mit der restaurirten Marienkirche, von welcher verschiedene Riffe und Detalls vorgeführt werden; die Kirche zu Kenz mit alten Glasmalereien und einem Grabmal des Herjogs Barnim VI. von Wolgast (gest. 1405); die Kirche zu Langen⸗Hantbagen mit einem merkwürdigen Sakramentshauschen in

roher, anscheinend noch mittelalterlicher Zimmermanngarbeit; die Gottes häuser zu Lüdershagen und Groß⸗Moordor;, Nitpars und Prohn (mit Abbildungen); die Kirche zu Pütte mit einer alten inter. essanten Grabplatte aus Kalkstein von 1427, darstellend einen Riiter mit Namen Pawel Morder (abbildlich mitgetheilt; endlich die und Tribohm

Kirchen zu Richtenberg, Starkow, Steinhagen ebenfalls im Grundriß und Einzelheiten reproduzirt). Ausstattung des Werks ist gediegen, ja elegant zu nennen. Die noch ausstehenden 4 Hefte über den Regierungsbezirk Stial—

Die

sund, behandelnd die Kreise Greifswald, Grimmen, Rügen und Stralsund, werden in Kürze folgen und der Preis jeden

Hefts ca. 2 ½ betragen. Der zweite Band, welcher die Regierung

bezirke Stettin und Cöglin umfassen soll, wird jedoch voraus—

sichtlich erft nach geraumer Zeit erscheinen können. Denn, wie der

Vorstand der Gesellschaft mittheilt, sind leider alle Versuche, das Material durch freiwillige Mitarbeit zu beschaffen, gescheltert, und

lonnte daher die kostspielige Aufnahme der Denkmäler durch reisende Architekten erst vor Kurzem begonnen werden. stellung des Werks bereit gestellt worden. Vr. 19566 der Illustrirten Zeitung“ J. J. Weber) vom 25. Dezember 1885 enthält Abbildungen: Göristblume. Gemälde von J. van Nach einer Photographie aus dem Verlag von Braun u. Co. in Dornach. Die Kapelle in Nöthen. Nach dem eigenen Gemälde auf Holz gezeichnet von Edmund Tetzner. Weihnachts— feier in einer Berliner Kaserne. Originalzeichnung von C. Hosang. Domenico Dragonetti. Weihnachts puppentheater im Kinder? garten: Das Rothkäppchen. Originalzeichnung von F. Waibler.

(Leipzig, folgende

gebung gewidmet.

e . oder sich in pommerschen Baudenkmalen befunden haben, mit aufgeführt worden. wurden, hat der Reisepostmeister seiner verantwortungsvollen Pflicht während einer langen Reihe von Jahren in ausgedehn—

aa Die Kosten der Her⸗ sind übrigens durch die Provintialvertrefung

Beers.

Concert venetianischer Mädchen. nalgalerie befindlichen letzten Gemälde von Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in Munchen. Zum Feste geschmückt. Am Wildparkthor in der Mitternacht. Driginaljeichnung von F. Lindner. Die Geburt Christi. In Holz geschnitztes Relief von Martin Stammel im Benediktinerstist Admont in Steiermark. Polytechnische Mittheilungen: Bierseidel mit verbessertem Deckelverschluß. Sydrostatische Sicherheits lampe. Neues patentirtes Schloß für Cigarrenkistchen. Kurioßtäten aus den Gebieten der Heraldik, Spbragistik und Numismatik: Ein bis⸗ ber unbeachtet gebliebenes Wappen. Himmelserscheinungen: Partielle Sonnenfinsterniß am 31. Dezember 1880.

Gewerbe und Sande.

I Nach amtlicher Mittheilung aus Helsingfors ist der finnische Einfuhrzoll auf Mais ron F. M. 150 auf F. M. O, 75 Penni und derjenige auf Maismehl von F. M. 2,25 auf F. M. 1,ů12 per finnische Tonne. (tunna) bis zum 1. September 1881 herabgesetzt

worden.

Nach dem Geschäftsberickt der Aktien-⸗Gesellschaft Schloßbrauerei Schöneberg für das letzte Betriebsjahr hat dieses Unternehmen seinen Verhältnissen entsprechend gut prosperirt; es erzielte einen Mehrkonsum von 3752 Tonnen und ist in der Lage, den Aktionären eine Dividende von 20 zufließen zu lassen. Die Brauerei verfügte am 30. September über ein Banquierguthaben von 105 566 S6, während die Bestände an Bier, Malz, Gerste, Hopfen 1654 628 S und die Außenstände 99 444 betrugen. Ge⸗ braut wurden überhaupt 27 328 Tonnen, davon verkauft 26 270 Ton⸗ nen. Aus dem Verkaufe des Bieres resultirte ein Gewinn von 206 979 M; dazu kamen noch für Pacht, Miethen ꝛc. 10029 M, denen folgende Ausgabenposten gegenüberstehen: Abschreibungen auf Gebäude, Maschinen, Inventar 2c mit 36 551 „M, Unkosten mit 124 88 S6, Deleredere⸗ Conto mit 15 292 S0, so daß sich ein Netto gewinn von 40 279 S6 ergiebt. Dem Reservefond wurden 2013 . zugeführt.

Die „New- Yorker Hdls.⸗Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 10. d. M. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Auf die all⸗ gemeine Geschäftslage hat weder die Botschaft des Präsidenten noch der Bericht des Finanz⸗Ministers einen merklichen Einfluß geübt; selbst die sonst empfindliche Börse ist davon ganz unberührt geblieben, und erst nachdem das Repräsentantenhaus sich zu Gunsten der Emission von Bundespapieren erniedrigten Zin fußes ausge⸗ sprochen hat, ist allgemeine Hausse eingetreten, die sich in den Coursen von Anlage. wie Sxekulationspapieren gleich stark ausprägt. Das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt war in der verflossenen Woche, wie dieses fast immer so nahe vor Schluß des Jahres der Fall ist, still. Eine Ausnahme machten nur Brod stoffe, in welchen, und zwar namentlich in Weizen, bei stetig fallenden Preisen ein, sehr bedeutendes Spekulations· geschäft stattfand; der Exportbegehr ruhte indessen fast gänzlich; die Zahl der Schiffe, welche für volle Getreideladungen genommen wurden, blieb auf 12 beschränkt. In disxonibler Baumwolle be— lebte sich das Geschäft etwas, nachdem Preise einen Rückgang von 3 ec. Fer Pfd. erfahren hatten; Termine waren etwas ruhiger und erlitten ebenfalls eine kleine Einbuße. Der Kaffeemarkt wurde durch die anderweitig besprochenen bedeutenden Suspensionen in dieser Branche in große Aufregung versetzt. In Rohzucker nahm das Geschäft einen ruhigen Verlauf. Hopfen hat sich, selbst für feinste Qualitäten, trotz eines recht bedeutenden Exports gur mühsam be— haupten können. In westlichem Steamschmalz dauerte die Speku— lation fort, während raffinirtes ebenso wie Schweinefleisch, Speck und Talg stilles Geschäft hatten. Raff. Petroleum behielt feste, steigende Tendenz. Der Markt für Terpentinöl und Harz bewegte sich ebenfalls à la hausse. In fremden Manufakfurwaaren ist es still geblieben. Der Import fremder Webstoffe betrug für die heute beendete Woche 1 408078 Doll. gegen 1 644220 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Berlin, 23. Dezember 1880.

Am 22. d. Mts, endigte ein sanfter Tod das thätige Leben eines der ältesten und verdienstvollsten höheren Be— amten der Reichs-Post⸗ und Telegraphenverwaltung, des Kaiserlichen Qber⸗Postdirektors und Geheimen Postrathes Conrad Otto Balde zu Potsdam.

Einer alten Postfamilie angehörig, am 4. November 1806 zu Schmiedeberg in Schlesien geboren, war der Verewigte im Jahre 1826 in den preußischen Postdienst eingetreten und hat sich demselben bis zu seinem letzten Athemzuge während mehr als eines halben Jahrhunderts in unbedingter Hin— Vermöge seiner hervorragenden Begabung und der ausgezeichneten Eigenschaften seines Charakters schon

früh zu höheren Dienststellen berufen, hat er seit 1832 im“

General⸗Postamt und seit 1840 in dem wichtigen Amte als Postinspektor eine vielseitige Thätigkeit für die Vervollkomm— nung der altpreußischen Posteinrichtungen entfaltet. Im Jahre 1846 wurde ihm durch die Ernennung zum Reise— Postmeister Sr. Majestät des Königs ein Amt übertragen, in welchem es ihm gelungen ist, sich das volle Vertrauen der Allerhöchsten Herrschaften und der Mitglieder unseres Königshauses zu erwerben. Ein umsichtiger Beglei—⸗ ter auf den zahlreichen Königlichen Inspektionsreisen, welche damals noch überwiegend zu Wagen zurückgelegt

tem Maße und mit ungewöhnlichem Geschick obgelegen. Mannichfache Gnadenbeweise, die dem treuen Diener wieder— holt, namentlich bei der Krönung Sr. Majestät des Königs im Jahre 1861 durch Ernennung zum Geheimen Postrath und bei seinem fünfzigjährigen Dienstjubiläum durch Ver⸗— leihung des Komthurkreuzes des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern zu Theil wurden, sind der Ausdruck der Anerkennung, welche den Verstorbenen in dieser Stellung im Dienste unseres Königshauses stets beglückt hat.

Im Jahre 1849 ward Balde an die Spitze der Ober— Postdirektion in Potsdam berufen und im Jahre 1850 zum Ober⸗-Postdirektor ernannt. In dieser Stellung ist der Ver— ewigte bis zu seinem Lebensende ununterbrochen thätig ge⸗ blieben. Von jeher streng in den Anforderungen an sich selbst, von edelster Denkart und feinem Geiste, ist er bei den umfassenden Aufgaben, welche an das vaterländische Post— wesen seit Herstellung der nationalen Einheit herantraten, eine hervorragende Stütze der Verwaltung, ein musterhafter Vertreter der altpreußischen Beamtentraditionen gewefen.

Seine gereiften Erfahrungen, wie seine perfönlichen Neigungen befähigten ihn in seltenem Maße, anregend und

fördernd auf die Ausbildung der jüngeren Postbeamten ein—⸗

zuwirken, und durch sein wohlwollendes Wesen erwarb er sich die allgemeine Liebe seiner Untergebenen. In dem weiten Kreise der Reichs⸗-Post⸗ und Telegraphenbeamten als Senior

allgemein verehrt, wird der nunmehr Vollendete als Muster

eines pflichtgetreuen und humanen Beamten alle Zeit in Ehren gehalten werden.

Nach dem in der Berliner Natlo⸗ Anselm Feuerbach.

Im Kunst salon von F Gurlitt (Behrenstraße 29) präsentiren sich gegenwärtig die ersten Exemplare der in röthlicher Terracotta hergestellten, von dem Bildhauer Rosse nach dem im bhiesigen Mu⸗ seum befindlichen Originale modellirten Nachbildung einer der schönsten jener Tbonfiguren, die Anfanas der siebiiger Fahre in Ta⸗ nag ra aufgefunden wurden und sich seitdem als in ibrer Art unver— aleichliche, in der ganzen Erscheinung überdies das wirkliche Leben der Zeit getreu wiederspiegelnde Erzeugnisse der Blütheperiode griechischer Plastik der allgemeinsten Bewunderung erfreuen. Die eben vollen— dete Statuette einer in zierlich geordneter Gewandung dafitzenden jugend lichen Frau von seltener Anmuth der Bewegung wird jedem Freunde rechter Kunst um so willkommenrre Gabe sein, daß dieser ersten Figur sich bald noch andere aus demselben Kreise hin ugeseilen dürften. Neben zahlreichen kunst⸗

gewerblichen Arbeiten verschiedenster Art, Holzschnitzereien, Majoliken,

Bronzen zc., bietet ferner die Ausstellung des genannten Salong gegenwärtig noch eine verbindende Bronze⸗Wiederholung der graziosen Kandelaberfigur „Ecco il moceolo“ von Eduard Müller, die von einer der letzen akademischen Ausstellungen her in bester Erinnerung steht, sowie eine Reihe interefsanter Oelgemälde dar, von denen nur der „Brautzug der Wittwe Ottokars von Böhmen mit dem Minne— sänger von Falkenstein' als eine frübere Arbeit des auf der letzten Berliner Ausstellung prämiirten Brozik, die originelle Allegorie des Frühlings von Böcklin, eine in Ton und Behandlung gleich eigenartige Landschaft von P. Meyerheim und mehrere ansprechende, frische Landschaften von Scherres und von Hans Dahl genannt sein mögen.

Der ausführliche Bericht der Beurtheilungs-Kom— mission über den Ausfall der diesjährigen kunstaewerblichen Konkurrenz um Staatspreise ist foeben im Druck erschienen und an die Theilnehmer der Konkurrenz in gewohnter Weise ver— sandt worden. Für andere Interessenten ist dasselte durch daz Bureau des Kunstgewerbe⸗Museums zu beziehen.

Cöln, 22. Dezember. Auf der Eisenbahnstrecke Aachen⸗ Herbesthg l, in der Nähe des kleinen Aachener Busch-Tunnelt, wurde der Bahndamm auf Länge von etwa 500 m gestern Abend durch das Wasser zerstört. Hierdurch ist der Eisenbahnverkehr von

Aachen nach Eupen und Verviers über diese Linie auf einige Zeit

unterbrochen. Die Wiederherstellung des Dammes sowie die Uchber— leitung des Personen- und Güterverkehrs über die Bergisch⸗Märkische Linie Aachen-Templerbend⸗Bleyberg⸗Verviers ist sofort eingeleitet. Gleichzeitig geht uns die Meldung zu, daß in Belgien die Linie Lisge⸗Namur durch Hochwasser unfahrbar gemacht worden ist.

Die äußerst günstigen Erfolge, welche die in England, Frank⸗

reich und Italien bestehenden Postsparkassen und die gleichzeitig

in den genannten Staaten, wie auch in Belgien, nererdings auch in einigen Gegenden Deutschlands aufzuweisen haben, lassen es dem Gew. Bl. aus Württemberg“ an⸗

gezeigt erscheinen, die Frage u erörtern, was in Württemberg zur weiteren Entwickelung der Sparkassenein richtungen geschehen könnte.

Das genannte Blatt schreibt:

„Die allseitige Erfahrung, welche auch durch die nachfolgenden statistischen Zahlen bestätigt wird, weist darauf bin, daß die Nei⸗ gung in einem Volke zum Sparen in gleichem Verhältniß zu der

Zahl der Annahmestellen auch für ganz geringe Einzelbeträge sich steigert und daß ein Hauptwerth namentlich auf die allgemeine und leichte Zugänglichkeit der Sparkassen zu legen ist.

Als die englische Postverwaltung im Jahre 1864 mit der Er— richtung von Postsparkassen vorging, betrugen am End: des Jahreg die Zahl der

Kassenstellen: Einleger: 374. 118000. 22 880 000 M

Ende 1878 aber 5448. 1892600. 608 220000

Dem vor wenigen Wochen ausgegebenen Jahresbericht der König lich italienischen Postverwaltung Über die Entwickelung der Post— iar ffn im Jahre 1879 entnehme ich folgende Data. Es betrug

ie Za

1876: 1878: 1879:

die Einlagen:

die Summe der Einlagen: 2 443 402 L re. 11 384967 26 232 286

der Einleger: 57 354. 157507. 238 869.

Nach demselben Bericht wurde im Jahre 1878 mil der Einfüh⸗ Es betrug am Ende dieses

begonnen.

der Schüler:

rung von Schulsparkassen Jahres die Zahl der Sammler: 1060. 17 759. 51 964 Lire.

Ende 1879: 2304. 28 432. 10e bog

Die Einrichtung der Schulsparkassen stammt aus Belgien von welchem Land mir aber leider keine Ergebnisse in Zahlen zu Gebot stehen. Von Frankreich ist mir bekannt, daß dort schon 1877 in 76

die Summe der Einlagen:

Departements 8299 Schulsparkassen bestanden, bei denen mehr als

1709000 Schüler mit einem Gesammtzuthaben von mehr als 3 000000 Franken betheiligt sind.

Die bei uns in den Oberämtern Ebingen, Gerabronn, Kün— zelsau, Schorndorf und in einzelnen Schulgemeinden anderer Bezirke gemachten Erfahruagen sprechen für eine weitere Ausdehnung dieser r seffen. die aber keinenfalls von oben herab diktirt werden dürfte.

Als günstiges Ergebniß dieser Einrichtung wird unter Anderem auch hervorgehoben, daß durch das Ansammeln der von den Kindern zurückgelegten Pfennige vielfach auch die Eltern veranlaßt werden, denselben Weg zu beschreiten.

Die Frage der Einführung von Postsparkassen im deutschen

Reichspostgebiet ist zur Zeit Gegenstand eingehender Berathungen im

Reichspostamt. Wenn es zu deren Einführung im Reichspostgebiet kommt, wird Württemberg wohl nicht zurückbleiben.

Thatsache ist, daß keine Art von Sparkassen so sehr den oben erwähnten Anforderungen zu entsprechen vermag, als eben die Post⸗ sparkassen, und daß die allgemeine württembergische Sparkasse in Stuttgart, wie auch die etlichen 40 Oberamtsparkassen dem wirklich vorhandenen Bedürfniß deshalb nicht genügen können, weil sie nur Ersparnisse von 2 1 und mehr (einzelne Sberamtssparkassen aller⸗ dings solche von 1 4 an) annehmen.

Durchgreifende Abhülfe könnte da vielleicht durch Errichtung einer unter städtischer Verwaltung stehenden Sparkasse getroffen werden, welche Annahmestellen in nächster Umgebung der ämter oder noch besser in den Postgebäuden selbst zu errichten hätte.

Was nun die Oberamtesparkassen anbelangt, so sind neuer— dings in zwei Bezirken, Vaihingen und Besigheim, solche errichtet worden. In den Statuten derselben hat die sehr zweckmäßige, allerwärts Nachahmung verdienende Einrichtung Platz gefunden, daß in sämmtlichen Bezirksorten pfleger aufgestellt werden sollen, welche die auch weniger als 1 6 betragenden Einlagen sammeln und an den Oberamte— sparkassier abliefern sollen, wenn die einzelnen Einlagen 1 M er— reicht haben.

Die zum Geschäftsbetrieb der örtlichen Spaipfleger nöthigen Marken und Formulare giebt die Amte korporation uner tgeltlich ab. Diese trägt auch die Kosten der Einfendung der Gelder an die Sber⸗

amtssparkasse. In einzelnen Orten des Ober -Amtebezirks Vaihingen sind als Ortssparpfleger Lehrer aufgestellt, womit die Vereinigung von Orts, und Schuisparkassen von selbst gegebe, wird.“

Riedel.

Redacteur:

Verlag der Exppedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

1

KR

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

ZJerlin, Donnerstag, den 23. Dezember

188.

2 6 006 0

. .

Inserate für den Deutschen Reicht⸗ und gtonlgl.

Preuß. Staats. Anzeiger und das Central⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs- Anzrigers und Königlich

Krrußischen Ktaats Anzeigers: u. dergl.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subbastationen, Aufgebote, Vorladungen

3. Terkäufe, V erpachtungen, Submissionen ete.

b. Industrielle Etablissements, Fabriken

und Grosshandel.

8. Jerschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

e,, m. 2 . 2 a r , Deffentl ich 2 Anz etger. irn. nehmen an die Annoncen ⸗Expeditionen det

„Invalidendank⸗“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen · Snreans.

eingeführten Schul sparkassen

Post⸗

Spar

Berlin 8W., Wiltzelm⸗ Straße Nr. 32. E

4. Verlosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

In der Börsen-

S. Theater- Anzeigen. beilage. *

9. Familien- Nachrichten.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

ls Oeffentliche Zustellung. Söraphin Blum, Packer, und dessen Ehefrau

Margaretha Bader, zusammen in Sausheim woh—

nend, vertreten durch Rechtsanwalt Ur. von

Weinrich, klagen gegen

1) gegen Jakob Levy Zivi, Handels mann, in Rixheim wohnend, in eigenem Namen und als Rechtsinhaber von Richard Libs, Schmied in Te— chotte (Doubs), Frankreich;

2) Alois Libs, Fabrikarbeiter, früher in Saus⸗ beim, jetzt in Battenheim wohnend, in eigenem Namen und als Vormund der noch minderjährigen Kinder der zu Sausheim verlebten Eheleute Johann Libs Sohn und Catharina Zinck, nämlich a. Phi— lomene Libs, v. Johann Libs und e. Joseph Libs;

3) Anton Litolff, Tagelöhner, in Mülhausen im El saß wohnend, als Vormund der noch minderjähri⸗ gen Kinder der zu Mülhausen verlebten Eheleute Eduard Libs und Maria Litolff, nämlich: a. Hila⸗ rius Libs, b. Julie Libs;

4) Albert Libs, ehemaliger Militär in Belfort, ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort;

auf Auflösung eines Kaufvertrages und Scha⸗

dent ersatz mit dem Antrage: Es gefalle dem Kaiserlichen Landgerichte, die laut Akt vor Notar Guttenberger vorgenommene Versteigerung eines in Sausheim Section F. Nr. 140— 141 belegenen Wohnhauses mit Zubehör, vom 10. März 1879 und die daran sich reihende zu Gunsten der Kläger vom Beklagten Levy Zivi abgegebene und von jenen angenommene Kommanderklärung vom nämlichen Tage, sodann das zwischen den letzterwähnten Parteien über den Kauf abgeschlossene Uebereinkommen sür nichtig und wirkungslos zu erklären, den Beklagten Levy Zivi für gehalten zu erklären, das darüber gefertigte Schriftstück binnen 3 Tagen von Zustellung einer vollstreckbaren Ausfertigung dieses Urtheils an bei Vermeidung persönlicher Verhaftung an Kläger herauszugeben, den Beklagten Levy Zivi ferner zu verurtheilen, an Kläger den Betrag von vierhundert Mark Schadensersatz zu bezahlen, endlich ihm die Kosten des Prozesses zur Last zu legen; und laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor die Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen im Elsaß auf

den 8. März 1881, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den abwesenden Albert Libs wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Stahl,

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.

a ö. ; . ls] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des Dach⸗ und Schieferdeckers Ramin, Emilie Wilhelmine, geb. Wegner, ver— wittwet gewesene Ehlert, zu Basentin bei Gollnow, vertreten durch den Justiz⸗ Rath Furbach zu Stettin, klagt gegen ihren Ehemann, den Dach- und Schiefer⸗ decker Carl Wilhelm Ramin, unbekannten Aufent- halts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die zwischen Parteien bestehende Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil und Klägerin für befugt zu erachten, nach ihrer Wahl entweder die Hälfte des gütergemeinschaftlichen Vermögens, oder den vierten Theil des für den Beklagten ermittelten Vermögens als Ehescheidungès⸗ strafe zu fordern, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die L. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Stettin, Sitzungssaal Nr. 27, auf den 29. März 1881, Vormittags 95 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Stettin, den 15. Dezember 1880. . Baar, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Oeffentliche Bekanntmachung.

Ueber das Vermögen des Spezereihündlers Christian Leibiger in Fürth ist heute, Vor— mittags 19 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet und der Rechtganwalt Herr Dr. Wittelshoefer in Fürth zum Konkursverwaster ernannt worden.

Konkursforderungen sind bis zum

Samstag, den 29. Jaunar 1881 bei dem Königlichen Amtsgerichte Fürth schriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers anzumelden.

Zur Peschlußfassung über die Wahl eines anderen

erwalters, über Bestellung eines Gläubigeraus— schusseg sowie über die in §. 120 der K. O. bezeich⸗ neten Fragen, dann zur Prüfung der angemeldeten Forderungen wurde Termin auf P 31842

Mittwoch, den 9. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr,

/ Zimmer Nr. 18,

bestimmt.

Offener Arrest und Anzeigefrist binnen einer Woche, vom Tage der Veroffentlichung diefer Auf⸗ forderung an.

Fürth, den 21. Dezember 1880.

Der geschäfts leitende Gerichtsschreiber am Königlichen Amtsgerichte Fürth. Sperr.

lsls64] Oeffentliche Zustellung.

Carl Müller und dessen Ehefrau, geb. Wegaer, zu Unseburg, jetzt in unbekannter Abwesenheit lebend, aus einer für den Kläger auf das Grundstück der Beklagten, im Grundbuche von Unseburg Band IX. Blatt Nr. 333, eingetragenen Forderung von 200 halern mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 27 M Zinsen obi⸗ ger Forderung à 4 Cο für die Zeit vom 1. Juli 1879 bis 1. Juli 1880 und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht zu Egeln auf

den 9. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Egeln, den 16. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. J. V.: Hesse, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

31823 Oeffentliche Zustellung.

In der Ehescheidungsfache Ehefrau Damastweber Heinrich Toellner Nr. 13 Heepen gegen ihren ab— wesenden Ehemann ist Termin zur weiteren Ver⸗ handlung der Sache auf den

12. April 1881, Morgens 11 Uhr, vor die II. Civilkammer des Landgerichts Bielefeld anberaumt. Zu diesem Termine wird der Beklagte hierdurch von Amtswegen geladen.

Bielefeld, den 11. Dezember 1880.

Schalk, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

31797 Nr. 26 153. Das Großh. Amtsgericht hat mit Anschluß vom Heutigen folgendes

Aufgebot erlassen:

Die Erben des Andreas Martin, gewesenen Mittel müllers von Tuttlingen, verkauften am 31. Juli 1880 an Kürschner Christian Kaufmann allda die auf der Gemarkung Möhringen gelegene Wald⸗ parzelle:

Urb. Nr.? 2 Morgen 1 Vierling 54 Ruthen

Waldboden auf Ehrenberg in das Heiligenthal

streckend, besitzen aber keine Erwerbsurkunden, weshalb die Gewähr des Eigenthumtübergangs versagt wurde. Es werden nun auf Antrag dieser Erben alle Die⸗ jenigen, welche an dieser Liegenschaft in den Grund⸗ und Unterpfandsbüchern nicht eingetragene und auch sonst nicht bekannte dingliche oder auf einem Stamm⸗ guts oder Familienguisverband beruhende Rechte geltend zu machen haben, aufgefordert, solche im Termin vom

Montag, den 7. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr,

dahier geltend zu machen, ansonst die nicht ange— meldeten Ansprüche für erloschen erklärt würden.

Engen, den 17. Dezember 1880.

Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.

des Aufgebot.

Zwei Wechsel, de dato Breslau, den 25. August 1877, über 495 95 und de dato Bresiau, den 18. Oktober 1877, über 453 M 60 8, gezogen von Lehmann und Lange's Nachfolger auf J. P. Korus in Eintrachtshüste, zahlbar am 25. Novem⸗ ber 1877 resp. 20. Januar 1878 in Gleiwitz bei der Filiale der Breslauer Wechslerbank (vbrm. E. Frgenkel), sind angeblich verloren gegangen.

Auf den Antrag der letzten Inhaber, Lehmann und Lange's Nachfolger in Breslau, werden die un—= bekannten Inhaber dieser Wechsel aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf

den 2. Mai 1881, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 7, anbe⸗ raumten Termine anzumelden, und die Wechsel⸗ urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung derselben erfolgen wird.

Gleiwitz, den 16. Oktober 1880.

Königliches Amtsgericht. II.

9 * NR ia, Aufgebot.

Der Tagelöhner Bartholomäus Böhmer in Aldenhoven bei Bedburdyck hat das Aufgebot eines auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuches Nr. 8174 der Sparkasse zu Düsseldorf über 492 M. 93 8 beantragt.

Jeder, der an diesem Buche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 9. März 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Stube Nr. 9 des hiesigen Justizgebäudes anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden, widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und dem Antragsteller an dessen Stelle ein neues ausgefertigt werden soll.

Düsseldorf, den 30. Juli 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

20857 ,

Aufgebot.

Der Fabrikarbeiter Heinrich Wischrath zu Heerdt bei Neuß hat das Aufgebot eines auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuchs Nr. 11,139 der Spar⸗ kasse zu Düsseldorf über 315 M 10 4 beantragt. Jeder, der an dieses Buch irgend ein Anrecht zu haben vermeint, wird aufgefordert, sich bei dem

unterzeichneten Gericht, spätestens in dem auf den

Der Justiz⸗Rath und Notar Albert Schlieckmann ul i sz r itigk g wr, ihn Fönig!

zu Halle a / S. klagt gegen den Schuhmachermeister T

Justizgebäude, Stube Nr. 9, hierselbst anberaumten

ermine zu melden und seine Rechte nachzuweisen,

widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und

dem Antragsteller ein neues an dessen Stelle aus—

gefertigt werden soll.

Düfseldorf, den 19. Juli 1880. . Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

Aufgebot. Der Gerichtsschreiber Busch hier⸗ selbst hat in seiner früheren Stellung als Kassen⸗ Controleur beim früheren Königlichen Kreisgerichte zu Ahaus resp. als Erheber und Deposital⸗Rendant bei der früheren Königlichen Kreisgerichts⸗Deputation zu Ahauß eine Amtskaution geleistet, und jetzt, nachdem die zu der Amtskaution gehörigen Münster⸗ Hammer Eisenbahn⸗Stammaktien Nr. 5587, 56588 und 5589 ausgeloost sind, das Aufgebot der gesamm⸗ ten Amtskaution beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche an denselben aus dem früheren Dienstverhältnisse Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, diese ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Gerichte vor oder spätestens in dem vor demselben auf den 22. Januar 1881, Mor- gens 11 Uhr, zugleich zur Verkündung des Aus— schlußurtheils anberaum en Termine anzumelden, widrigenfalls sie nach fruchtlosem Ablauf des Ter⸗ mins ihres Anspruchs an die von dem vorbezeichne⸗ ten Beamten bestellte Kaution verlustig erklart und blos an die Person des gedachten Beamten verwie⸗ sen werden sollen. Ahaus, den 6. Oktober 1880. Königliches Amtsgericht.

Ansfertigung.

ö. Aufgehot.

Todeserklärung betr.

Auf Antrag des Säcklers Franz Taver Dorrer in Greding wird bezüglich des seit etwa 18 Jahren verschollenen Bruders desselben, Schreinergesellen Joseph Dorrer von Greding, für welchen dahier ein kleines Vermögen liegt, Aufgebotstermin ange⸗ setzt auf

Freitag, den 21. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr, und ergeht hiermit die Aufforderung:

1) an den verschollenen Joseph Dorrer, sich spätestens im Aufgebotstermine perfönlich oder schriftlich bei Gericht dahier anzu⸗ . widrigenfalls er für todt erklärt wird;

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebots verfahren wahrzunehmen;

38) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mit⸗ theilung hierüber beim unterfertigten Gerichte zu machen.

Greding, den 16. Dezember 1880.

Kgl. Amtsgericht.

geü. Zech. ö Ausgefertigt im Gleichlaute mit der Urschrift. Greding, den 19. Dezember 1880. Der Gerichtsschreiber am Kgl. Amtsgerichte Greding. Tischendörffer.

31837 ; Durch Ausschluß⸗Urtheil vom heutigen Tage ist er⸗ annt: I. Auf Antrag: a. des Sattlermeisters Heinrich Schotte, b. des Protokollführers Heinrich Albert Schotte, C. des Fräulein Marie Juliane Schotte, jetzt verehelichten Gastwirth Böttcher, wird die Pfandverschreibung vom 14. Juni 1841 nebst Hypothekenscheinen vom 28. Juni 1841 und 3. November 1841 über 90 Thlr. Illatenforderung der verehelichten Johann Heinrich Zwinkmann, Magdalene, geborene Heger, von hier, eingetragen für dieselbe auf dem Miteigenthume des Johann Heinrich Zwinkmann an dem zu Mühlhausen in der Vorstadt St. Petri sub Nr. 61 belegenen, im Grundbuche Band 18 Blatt 721 verzeichneten Hausgrundstücke in rubr. III. Nr. 6, sowie den früher Band 19 Blatt 110 des Grundbuchs ven Mühlhausen sub Nr. 2, 3, 4, 5 verzeich⸗ neten Feldgrundstücken rabr. III. Nr. 2, für kraftlos erklärt. . Auf Antrag des Webers Johann Heinrich Fett werden alle, Diejenigen, welche auf die nach⸗ stehend bezeichnete, angeblich getilgte Hypotheken⸗ post von 40 Thlr. 1 Sgr. Muttergut der Kin⸗ der erster Ehe des Johann Michael Fett aus der Erbregulirungsverhandlung vom 14. Juli 1815, von welchen jedoch die nicht näher ange⸗ ebenen Antheile der Geschwister Sebastian ndreag, Johann Michael, Heinrich Adam und Johann Heinrich Fett bereits gelöscht sind, ein⸗ getragen auf dem jetzt dem Antragsteller gehö⸗ rigen Hausgrundstücke Nr. 260 zu Oberdorla, Grundbuch Band 4 Blatt 229 von Oberdorla, rubr. III. Nr. 1, Ansprüche geltend zu machen baben, gmit diesen ihren Ansprüchen auf die Post Zwecks Löschung derselben ausgeschlossen. Von Rechts Wegen. Mühlhansen, den 15. Dezember 1880 Königliches Amtsgericht.

Hermann

631826]

lais15] Bekanntmachung. Das über die im Grundbuche Samelucken Bd. II. Bl. Nr. 35 Abtheil. III. Nr. I2 für die Catharina Schmidt, jetzt verehel. Riemermeister Kenkel von Gumbinnen eingetragene inzwischen bezahlte Forde⸗ rung von 7590 Thalern gefertigte Zweighyvotheken⸗ Dokument ist durch Urtheil vom 15. Dezember 18890 für kraftlos erklärt. Gumbinnen, den 16. Dezember 1880. Königliches Amtsgericht.

isn 6 Ausschlußurtheil.

Das. F. W. Amtsgericht zu Urach hat in seiner öffentlichen Sitzung vom 19. Dezember 1880 den Pfandschein, dem Küfer Johannes Maler in Urach für ein dem Schneider Johanneö Betz von Grabenstetten gegebenes Darlehen von zweihundert Gulden (342 M), am 31. Januar 1869 ausgestellt, für kraftlos erklärt.

Urach, den 10. Dezember 1880.

kalsis! Cyictions⸗Proclam.

Der Halbhufner Detlev Stoltenberg zu Schön⸗ horst hat zur Ermittelung etwaiger dinglicher An= sprüche an seine Hufenstelle Nr. 6 in Schönhorst den Erlaß eines landüblichen Evietions-Proklams beantragt.

Es werden daher Alle mit alleiniger Ausnahme der protokoll irten Gläubiger, welche an die Stolten⸗ bergsche Hufenstelle zu Schönhorst dingliche Rechte und Ansprüche irgend welcher Art zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche bei Vermeidung des Ausschlusses und der Auferlegung ewigen Still⸗ schweigens innerhalb 12 Wochen und spätestens in dem auf

Donnerstag, den 17. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin bei dem unterzeichneten Amts gericht anzumelden.

Bordesholm, den 13. Dezember 1880. Königliches Amtsgericht.

Urtheil auf

Todeserklürung.

Der Seemann Heinrich August Adolf Ebers, geb, zu Hannover am 18. November 1829, wird, da er sich trotz des Aufgebots vom 26. November 1879 bislang nicht gemeldet hat, auch von seinem Fortleben glaubwürdige Nachrichten nicht eingegangen sind, für todt erkärt.

Erb- und Nachfolgeberechtigte werden zur Anmel dung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung, daß andernfalls bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll, aufgefordert.

Hannover, den 14. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht, Abthg. 16.

Hesse. Beglaubigt und veröffentlicht. Hannover, den 20. Dezember 1880. Der Gerichtsschreiber: Schütte.

Gütertrennung.

Durch rechtskräftiges Urtheik der II. Civil⸗- kammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn vom 18. November 1889 ist die zwischen den Eheleuten Mathias Lehrmacher. Winzer und Josefa, geb. Bachem, zu Rhöndorf bestandene eheliche Güterge⸗ meinschaft für aufgelöst erklärt.

Donner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

31833

Der Vormund des verschollenen, am 22. Januar 1891 geborenen Johannes Ringel aus Wismar, Vor⸗ steher Friedrich Steinmüller zu Wetzberg, hat den Antrag auf Erlaß eines Aufgebots behufs Todes erklärung seines Kuranden gestellt.

Demnach werden der Verschollene, sowie alle Interessenten aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf Dienstag, den 29. März 1881, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten Aufgebotetermine anzumelden, widrigenfalls der 2c. Ringel für todt erklärt werden wird.

Wetzlar, den 16. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht.

31831]

31829 Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Schuhmachermeisters Conrad Wildbagen in Linden und des Maurers Frdr. Prieser daselbst, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Hannover, Abtheilung 17, durch den unterzeich neten Richter für Recht:

Die ju Gunsten des Banquiers Julius C. Sternheim in Hannover und zu Lasten des Maurermeisters Fr. Ilse in Linden laut Urkunde vom 31. Januar 1871 bestellte, am 1. Februar 1871 in das Hypothekenbuch für Linden Abth. J. B. IV. Fol. 35 pag. 203 sub Nr. 2 und Fol. 34 Pag. 201 sud Nr. 2 eingetragene Hvpothek über 20060 Thlr. wird für vollständig erloschen erklärt. gez. Koellner. Autgefertigt:

ö Brecke, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Hannover.