1881 / 6 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jan 1881 18:00:01 GMT) scan diff

der seltensten Meister des Quattrocento, Melozzo da Forli, bildet Gegenstück zu einem anderen schon in der Galerie befindlichen Bilde desselben Meisters (Nr. 54; s. Katalog von 1878, p. 223).

Mit diesem gehört es zu einer Reibe von Bildern aus dem Herzoglichen Palafte in Urbino, zu der bestimmt noch zwei weitere Stücke in der National⸗Galerie in London (Nr. 755 und 756) zu zählen sind, und gewinnt dadurch eine weitere Bedeutung.“)

Das Bild war im Format verkleinert und hat stark gelitten; doch sind die Köpfe gut erhalten, und wird das Gemälde nach der eben im Werke befindlichen Herstellung sehr wohl in der Galerie selbst einen Platz beanspruchen dürfen. Dargestellt ist ganz ent- sprechend der Komposition in Nr. 54 als thronende würdige Ma⸗ trone die Astronomie; vor ihr auf den Stufen des Thrones tniet ein Fürst in älteren Jahren, aus ihren Händen eine astrtonomische Sphäre ertgegennehmend, neben ihm auf einer Tronstufe seine Krone. ö

Mit Rücklicht auf das schon früher angenommene Prinzip, daß bei der Neuaufstellung der Galerie eine Anzahl Bilder, welche sich als entbebrlich erweisen werden, an Provinzialgalerien abgegeben werden sollen, wurden einige Gemälde aus der westfälischen Schule, welke für das Museum zu Münster ein besonderes Interesse ge⸗ währen, mit Allerböchster Genehmigung an den westfälischen Kunst— verein in Münster auf dessen Ansuchen schon jetzt abgeliefert. Es sind die Katalognummern: 610, 1194, 1217, 1233, 1234, 1236 und 2 nicht katalogisirte Bilder:

I) ein Antependium, in der Mitte Christus mit je vier Heiligen zu beiden Seiten, aus der Wiesenkirche zu Soest stammend;:

2) ein AÄltaraufsatz, Christi Kreuzigung mit mehreren Episoden, ars dem XIII. Jahrhundert. Die beiden letzten . beschãdigt.

eier.

B. Skulpturengalerie. Skulpturen und Gipsabgüsse nach der Antike.

Die Abtheilung hat im III. Quartale 1880 durch Erwerbungen so dut wie keine Fortschritt! gemacht. Ein einziges altattisches Reliesfragment ist wenig erheblich. Die Abgüsse wurden durch Zumbuschs Restauration des samothrakischen Nikemonuments bereichert; sonst kamen nur hinzu: ein spartanisches Relief, zwei kleine Köpfe aus der Thvreatis, die neugefundenen Fragmente der Balustrade⸗ relieföt vom Tempel der Athena Nike, das Relief eines Apobaten, welches bei den Untersuchungen des Herrn Bohn am Aufgange zur Atropolis ron Athen gefunden wurde, ferner zwei Köpfe der Glyptothek und ein altattisches Relieffragment.

Die Fortschritte in Ordnung und Bearbeitung des Sammlungs— bestandes waren weniger unerheblich und zwar sowohl in Bezug auf Katalogisirung der Originale alten Besitzes, als in Hinblick auf die Arbeiten bei Reinigurg und Zusammensetzung der pergamenischen Skulpturen.

Die Katalogisirung wurde durch Herrn Dr. Lange, welcher bis zum 1. Oktober die Assistentenstelle an der Abtheilung versah, weit gefördert, die Revision der Inventare ebenso von Herrn Dr. Puch⸗ stein. Sowohl die für die pergamenischen Arbeiten nöthig gewordene fast gänzliche Ausräumung des sog. assyrischen Saaletz, wie die Ab— gabe zweier Kompartimente des sog. römischen Saale; an die bisher allzu schlecht aufgestellte Abtheilung der Renaissanceplastik führten za einer zusammendrängenden Neuaufstellung des ganzen alten Skulpturenvorrathes etwa auf die Hälfte des sonst von ihm eingenommenen Raumes. Diese Neugestaltung ist noch nicht zu Ende geführt; ihr schließt sich auch eine Umstellung der griechischen und lateinischen Inschriften an, welche eine leichtere Benutzung der— selber als bisher ermöglicht.

In der Gipssammlung wurden an den bemerkenswerthen Stücken Zettel mit kurzer Angabe über Gegenstand, Fund- und Aufbewah—A rungsort der Originale angebracht.

Bei den pergamenischen Skulpturen wurde die Reinigung durch den Herrn Freres und seine Mitarbeiter so weit gebracht, daß bis auf einzelne Platten dieser Theil der Arbeit an der Gigantomachie als beendet gelten kann. Die Zusammensetzung nahm wiederum unter unmittelbarer Leitung des Herrn Freres ebenfalls einen erheb⸗— lichen Fortgang. Was seit Veröffentlichung des vorläufigen Berichtes in dem Jahrbuche an Zusammenhang einzelner Theile der Kom⸗— position neu gewonnen ist, hat man begonnen, im assprischen Saale geordnet auszulegen, wo es in Kurzem dem Publikum allgemein zu⸗ gänglich gemacht werden wird.

Die Ausgrabungen in Pergamon selbst sind unter der Leitung des Herrn Humann seit dem 24. August d. J. wieder aufgenommen worden und beginnen bereits, wie man erwarten durfte, Ergänzungs⸗ stücke zur Gigantomachie und weitere Basisplatten mit Inschriften zu liefern, welche zu den verlorenen Bronzegruppen der Galliersiege des Attalos und Eumenes gehören, so wie Anderes.

Conze. Mittelalterliche und Renaissanceskulpturen.

Erwerbungen von DOriginalskulpturen wurden im verflossenen Quartal nicht gemacht.

Von Abagüssen kamen zur Aufstellung das Grabmal des Erz— bischols von Fiesole, Federighi, im Kirchlein S. Francesco di Paolo vor Porta Romana in Florenz, ein Werk des a1 ca della Robbia, sewie das Grabmal des Kardinals von Pornm A von An— tonio Rossellino in S. Miniato vor Florenz, endlich der Abguß eines in Aufbau und Ornamentik vollendet meisterhaften Tabernakels in der Nonnenkirche Monteluce vor Perugia. Dasselbe zeigt so große Verwandtschaft mit den Werken Verrocchio's, namentlich mit dem Grabmal Forteguerra in Pistoja, daß der Entwurf dazu zweifellos auf Verrocchio zurückzuführen ist.

Zur Aufstellung der in den letzten Jahren gemachten Erwer— bungen an Originalskulpturen sowie der in dem jetzigen Raume der Abtheilung allzu ungünstig aufgestellten Werke wurden die beiden letzten Kompartimente des römischen Kaisersaales hergerichtet, sodaß' die Aufstellung und Wiedereröffnung der Räume dieser Abtheilung im Laufe des Oktober erfolgen konnte. Bo de.

C. Antiguarium.

Erworben wurde im dritten Quartale 1880 die dritte Serie der korinthischen Pinakes, welche, ungleich reicher als die zweite, unsere ganze Sammlung dieser merkwürdigen Alterthümer zu einem ge— wissen Abschluß gebracht hat, so daß sie jetzt, nach den Darstellun gen geordnet, in den Schautischen ausgestellt werden konnte. Die zahl— reichen Inschriften sind schon für die Sammlung ältester Schrift denkmäler Griechenlands verwerthet worden.

Aus Athen wurde eine Ausmahl ron zwanzig Vasen erworben, welche Lücken unserer Sammlung ausfüllen, sehr alterthümliche von vorzüglicher Erhaltung, eine Ppxis seltener Art mit Malerei auf weißem Grunde, Lekythen mit neuen Motiven u. A.

) Ueber die Zahl und den Gegenstand der Darstellung dieser Gemäldefolge s. den Katalog von 1875. Da der knieende Mann in dem neu aufgefundenen Gemälde einen Fürsten vorzustellen scheint, so ist in der Folge vielleicht nicht blos das Verbältniß des Herzogs von Urbino zu den Wissenschaften behandelt, sondern zugleich deren Pflege an verschiedenen damaligen Höfen. Ob das Gemälde in Windsor, Herzog Federigo da Montefeltro mit seinem Sohne Guide⸗ baldo und dessen Lehrer Vittorino da Feltre, sowie ein im Palazzo Barberini zu Rom befindliches Bild, Herzog Federigo auf einem Thronsessel, vor ibm sein Sohn Guidobaldo im Knabenalter, der- selben Reibe angeböten (. Crowe und Cavalcaselle; Lermollieff, Die Werke italienischer Meister in den Galerien von Dresden, München und Berlin, p. 288), scheint noch nicht sicher ausgemacht. Die charakteristischen und hervorragenden Eigenschaften, welche diesen Bildern zukommen und auf Melozjo hindeuten, die wegzeigende Meisterschaft sowohl in der perspekltivischen Darstellung der Form als in der koloristischen und technischen Bebandlung, näher zu er⸗ öriern, ist hier nicht der Ort.

Von Terrakotten kamen hinzu eine durch den Kanonikus Criscio gemachte Sammlung von Thonstempeln aue Puteoli, 203 Namen, alphabetisch geordnet, andere mit Fabrikzeichen.

Aus Blei wurde eine puteolanische Tafel mit griechischen Ver wünschungen durch Prof. Mommsen für das Museum erworben. An Bronzen kam hinzu ein altertbümlicher widdertragender Hermes aus Kreta und ebendaher eine Zeusstatuette von freiem Stil, Thier figuren und Geräthe, namentlich Bügel mit Marken 13 .

urtius.

. D. Münzkabinet.

Das Münzkabinet hat in dem Vierteljahr vom 1. Juli bis 30. September keine Ankäufe gemacht, aber im Tausch für Dublet⸗ ten einige zum Theil werthvolle Stücke erworben: Eine schöne silberne Medaille Philixps II. von Spanien und seiner dritten Gemahlin Isabella ron Frankreich mit ihren Bildnissen, und zwei Silber münzen von Ferdinand und Isabella von Spanien, einen seltenen und durch seinen Typus merkwürdigen Viertelthaler der Heidelberger Pfalzgrafen Otto Heinrich und Philipp; eine Anzahl werth— voller orientalischer Munzen aller Metalle, die Goldmünze des spa⸗ nischen Vandalenkönigs Sisebut, der noch fehlte, und zwei mecklen— burgische silberne Mittelaltermünzen; endlich eine Münze des Häupt . lings Tanno Düren von Jever, die bisher nur in einem Exemplar bekannt war, wie alle Münzen der Häuptlinge von Ostfriesland und Jever äußerst selten sind.

Auch einige Geschenke hat das Müxnzkabinet erbalten. Eine Bronzemedaille, welche die Stadt Straßburg, auf die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers im Jahre 1877, hat prägen lassen, wurde vom Magistrat von Straßbyrg überwiesen. Eine andere, auf das dreihundertjährige Bürgerrecht der Familie de Neufville in Frank— furt a. M. bezügliche, schenkte der Geh. Kommerzien-⸗Rath de Neuf⸗— ville; Tr. Direktorial⸗Assistent, Prof. von Sallet 16 antike Mün . zen, 1 silberne und 15 bronzene; einige veyezolanische der Kaiserliche Geschäftsträger Dr. Stammann in Caräcas, welchem das Münz— kabinet schon andere Geschenke verdankt, endlich Hr. Buchhändler Künne einige überseeische. Im Ganzen traten 88 Stücke, 4 goldene, 38 silberne, 46 bronzene hinzu.

Während des Kongresses der Anthropologen und Prähistoriker waren auf den Wunsch des Vorstandes desselben die in diese For— schungskreise einschlagenden Münzen mit kurzen Erklärungen zur Be— sichtigung ausgelegt, nämlich die in Bayern und Böhmen gefundenen keltischen Goldmünzen und die verwandten, welche wohl den letzten Jahrhunderten vor Beginn unserer Zeitrechnung angehören, und ferner die sogenannten Wendenmünzen, welche zwischen Elbe und Weichsel heimisch sind. Da über beiderlei Gattungen Nachrichten gleichzeitiger Schriftsteller fehlen, werden sie als prähistorisch be— trachtet. Diese Ausstellung ist von einer nicht geringen Anzahl der Kongreß⸗Mitalieder mit Antheil betrachtet worden.

Der Umbau des Münzkabinets ist nunmehr beendet und sämmt— liche Räume sind in Benutzung genommen; da neue Schautische an⸗ geschafft sind, wird die Anzahl der ausgelegten Münzen beträchtlich vermehrt werden, womit schon ein Anfang gemacht worden ist.

J. Friedlaender. (Fortsetzung folgt.)

Das Germanische Museum zu Nürnberg hatte in seiner Chronik noch vor Jahresschluß mehrere Spenden zu verzeichnen, so eine gemeinsame Gabe der Grafen und Burggrafen Karl von Dobna— Schlodien und Richard von Dohna Schlobltten für den Baufonds, eine andere von dem Freiherrn von Mettingh in Nürnberg zu Ankäufen für die Kunstsammlung, sowie ferner die Verzichtleistung auf ein Depositum zu Gunsten des Fonds für Gipsahgüsse. Die Stadt Plauen hat ihren Beitritt zur Errichtung des Städtesaales ange⸗ meldet. Von dem Abguß der Rolandsstatue in Bremen waren die noch fehlenden Theile, eine zweite Wagenladung bildend (ebenfalls von den preußischen und bayerischen Eisenbahnrerwaltungen frachtfrei be— fördert), wohlbehalten eingetroffen, zugleich mit dem Verzeichniß der Geber, welche die Herstellungskosten, die sich auf 1177 bellefen, getragen haben. Zur Aufstellung war es zu spät, dagegen konnte noch vor Jahresschluß nach längeren Vorbereitungen die Heunensäule ohne Unfall aufgerichtet werden. Eine nicht unerhebliche Förderung der Sammlung älterer Bautheile verdankt die Anstalt, wie die Chronik hervorhebt, dem Kaiserlichen Bezirks ⸗Präsidium in Metz, welches auf Antrag des Dombaumeisters genehmigt hat, daß einige interessante, bei der Restauration des Domes zu Metz dieponibel ge— wordene, beschädigte Originalstücke (Doubletten solcher, die bereits dem dortigen Museum überwiesen waren) dem germanischen Museum übergeben wurden, wo sie nunmehr Aufstellung gefunden haben.

Die Dezember⸗Nummer des „Anzeigers für Kunde der deuntschen Vorzeit“, Organs des Museums, bringt diesmal eine außerordentlich interessante Publikation, nämlich eine Serie jener im Mittelalter beliebten Darstellungen, welche uns die Thätigkeit der Menschen unter dem Einflusse der? Planeten veranschaulichen, und die, da die letzteren ja auch den Tagen der Woche den Namen ge— geben haben, gewissermaßen die? Wochentage darstellen. Den mit— getheilten 7 ganzseitigen Blättern liegen die Originalholzschnitte aus der Kupferstichsamm ung des germanischen Museums zu Grunde. Sie stammen aus dem 16. Jahrhundert und sind etwa 50 Jahre jünger als die bekannten im Besitze des Fürsten von Wolfegg ⸗Waldsee befindlichen. Passavant schreibt sie dem Hans Sebald Beham zu. Jedenfalls bilden sie einen sehr interessanten Beitrag zur Kenntniß der Tracht und des Betragens der verschiedensten Stände jener Zeit, vom Kaiser bis jum Bettler, zur Geschichte des Mobiliars, der Waffen, der Musikinstrumente 2c. Ferner enthält die Nummer den Schluß des Inventariums der Gerkammer zu Brandenburg a. H, eine neue Serie sinniger Sprüche aus Stammbüchern des 16. und 17. Jahr— hunderts u. v. a.

Leipzig, 7. Januar. (W. T. B.) Der Centralverein deut scher Wollen waaren⸗ Fabrikanten hat in Bezug auf den Zollanschluß der Hansestädte heute einstimmig folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Die Freibafenstellung von Hamburg und Bremen erschwert den wirthschaftlichen Gesundungeprozeß in Deutsch⸗ land. 2) Ver Zollanschluß derselben ist daher ein dringendes Be—⸗

dürfniß, wofür, wenn es erforderlich ist, vom Deutschen Reiche finanzielle Opfer gebracht werden müssen. 3) Der Centraloerein deutscher Wollenwaaren Fabrikanten dankt dem Herrn Fürsten

Reichskanzler für seine desfallsigen Bestrebungen und bittet ihn, die selben fortzusetzen, bis die kommerzielle Einheit im deutschen Vater⸗ lande hergestellt ist.

Breslau, 7. Januar. (Schles. Ztg. Daß Central⸗

Hülfs⸗Comité für die Unterstüͤtzung der Ueber⸗ schwemmten in der vreußischen Oberlausitz, an dessen Spitze der Landeshauptmann der preußischen Ober lausitz, Graf von Fürstenstein stind, hat, wie aus Gör—

litz berichtet wird, am 5. d. seine Thätigkeit beendet, indem es über die eingegangenen Unterstützungsgelder und deren Verwendung öffent lich Rechnung legte. Danach sind für die durch die Ueberschwem⸗ mungen im Juni v. J. beschädigten Einwohner der preußischen Oberlausitz und des angrenzenden Löwenberger Kreises bei dem Comité, bezw. bei der Communalständischen Bank zu Görlitz, im Ganzen 121 559,13 Æ an Liebesgaben aus dem In⸗ und Auslande, zum Theil aus sehr weiter Ferne, ja bis aus amerikanischen und australischen Ländern, eingegangen. von sind vertheilt worden an die Beschädigten im Laubaner Kreise 63746 , im Görlitzer Kreise 24 74371 S, in der Stadt Görlitz 4700 4M, im Rothenburger Kreise 19560 M, im Löwenberger Kreise 750 M, nach Bestimmung der Beitraggeber an das Hülfecomité der sächsischen Oberlausitz 755 M; an Porto und anderen Spesen sind gezahlt 554 42 S Somit ist die ganze eingegangene Summe ver⸗ theilt. Das Comité schließt seine hierauf bezügliche, an das Publikum

Hier ⸗·

gerichtete Zuschrift mit einem Danke den es im Namen der Beschä⸗

digten und im eigenen Namen

allen den Wohlthätern ausspricht,

welche durch die dem Comits anvertrauten zahlreichen und eine solche DBöhe erreichenden milden Beiträge großes Elend gemildert und die sast hoffnungs losen Beschädigten in ihrer tiefen Noth wieder aufge⸗ richtet haben.“

Ueber die Feuerwehr der Kruppschen Gußstahlfabrik entnehmen wir der ‚Ess. Itg.“ folgende Mittheilungen: Gegenwärtig besteht dieselbe aus; 1 Kommandanten, 1 Brandmeister. 2 Ober führern, 7 Rottenfübrern, 3 Hornisten und 43 Wehrmännern und bat ihre Centralstelle in der Kaserne. Letztere ist in der Mitte der Fabrik gelegen und mit allen zweckmäßigen Einrichtungen ver—

sehen, die zu einem geordneten Feuerlöschwesen gehören. Sämmtliche Geräthe und Mannschaften sind hier unter gebracht und stets unter Aufsicht. Die nöthigen Uebungen

werden hier ohne Belästigung Anderer ausgeführt. Die Wehr erhält eine fortwährende Ausbildung und wird an Wochentagen Nachmittagz mindestens eine Stund einexerziert. Zur sofortigen Bekämpfung eines etwa ausbrechenden Schadenfeuers ist auf der Kaserne eine ständige Feuerwache von 30 Mann eingerichtet. Da die Kaserne mit 46 Feuermel destellen. die über die Fabrik und die Kolonien sich verbreiten, in elektrischer Verbindung steht, so ist das Mittel gegeben, von jedem bedrohten Punkte aus sofort die in der Kaserne befindlichen Mannschaften zu alarmiren, welche innerhalb 2 Minuten, vom ersten Alarmsignal an gerechnet, marschbereit sein müssen, und kommt es hierbei nicht in Frage, ob mit oder ohne Pferdebespannung ausgerückt wird. Innerhalb 5 Minuten beziehen darauf die Reserven in einer Stärke von 14 Mann die Wache. Die Signale werden für die ein⸗ zelnen Rotten mit Pfeifen, bei zu großem Laͤrm mit dem Horn gegeben. Die Ausführung einer Feuermeldung ist höchst einfach: durch eine an jeder Meldestelle leicht kenntlich angebrachte Anweisung wird Jeder, der ein ausbrechendes Feuer bemerkt, in den Stand gesetzt, die Feuerwehr augenblicklich zu alarmiren und ihr die Entstehung und den Ort des Brandes sofort mitzutheilen. An Geräthen besißt die Feuerwehr acht Geräthewagen, einen Mannschaft⸗Transportwagen und acht zwei— rädrige Abprotzspritzen (System J. Beduwe in Aachen), von welchen bei jedem Alarm je zwei zur Brandstelle mitgeführt werden, um bei etwa vorkommenden Störungen in der Hochdruckwasserleitung als Reserpe zu dienen. Was die Wasserversorgung anbelangt, so wird das Wasser durch zwei getrennte Wasserleitungssysteme, die sich über den ganzen Fabrikbezirk erstrecken, geliefert, durch die Hochdruckleitung mit 47 m Bruck und die Niederdruckleitung mit 26 m über Terrain⸗ höhe. Diese Leitungen werden unabhängig von einander durch jede der vier vorhandenen Speisevorrichtungen mit Wasser versehen, nämlich durch das Wasserwerk an der Ruhr, mit einer Leistungt fähigkeit von 00 ebm per Stunde, und die Centralwasserstation mit einer Leistungs⸗ fähigkeit von 120 cbm per Stunde unter hohem und außer dem 500 ebm per Stunde unter niederem Druck. Außerdem besteht ein Wasserschacht, dessen Leistungesähigkeit 60 dem per Stunde beträgt und mehrere Hoch bassins von fast 71000 cbm Fassungsraum. Im Anschluß an die Hochdruckleitung besitzt die Fabrik 300 Hydranten eigenen Systems, welche außerhalb der Gebäude in den Straßen angebracht, 60 em über Flur stehen und mit je 2 Ausgüssen zum Anbringen von Schlauchleitungen versehen sind. Die Anbringung der Hydranten über Flur bietet ganz besondere Vortbeile, da dieselben vor der Wit terung geschützt sind und durch Schnee, Eis u. s. w. nicht verdeckt werden können. Jeder Hydrant ersetzt zwei gute Handspritzen voll ständig, sowie die ganze dazu gebörende Pumpenmannschaft. Ferner sind in einer Entfernung von je 25 bis 30 m in 54 der größeren und wichtigeren Gebäude 400 sogenannte Feuerhähne (Peetsche Schieber mit 40 mm Schlauchgewinde) angebracht, deren Schlüssel, Schläuche und Strablrohre in einem in der Nähe sichtbar ange—⸗ brachten Kasten aufbewahrt werden. Diese Einrichtung setzt die Ar beiter in den Werkstätten in den Stand, unmittelbar nach dem ersten Entstehen eines Brandes und noch vor dem Eintreffen der Feuer wehr das Feuer wirksam zu bekämpfen. Außer den genannten Ein richtungen stehen in Verbindung mit der Niederdruckleitung an verschiedenen Stellen des Werkes noch 28 Nothbrunnen als Reserve in Bereitschaft. Um bei entstehendem Brande zur Be⸗ kämpfung desselben event. zur Rettung von Menschen schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr gerüstet zu sein, sind auf der Gußstahl⸗ fabrik 24, auf den Kolonien 5 an leicht zugänglichen Stellen an— gebrachte Leiterstationen eingerichtet. Zur Verhuͤtung von Feuers— gefahr wird durch einen Oberführer ein laufender Kontroldienst aus— geübt und hat der Diensthabende über alle Wahrnehmungen gegen etwaige Feuergefährlichkeit täglich zu berichten. Neben ihren Aufgaben für den Feuerlöschdienst hat die Kruppsche Feuer⸗ wehr die Verpflichtung, auf Verlangen der Beamten, Pfeister, Aufseher und der Polizei innerhalb der Fabrik und den Kolonien die zur Aufrechterhaltung der Ordnung verlangte Hülfe zu leisten, sowie auf Verlangen Sicherheits posten auszustellen. Nach dem Jahres bericht der Wehr liefen bei derselben im Jahre 1879 57 Alarmirungen bez. Feuermeldungen ein, welche durch 2 Großfeuer, 2 Mittelfeuer, 23 Kleinfeuer. 3 Alarmmanöver und in 27 Fällen durch blinden Lärm verursacht wurden. Auf der Fabrik selbst hatte dieselbe bei 15 Kleinfeuern in Thätigkeit zu treten, wogegen sie aus der Stadt und deren nächster Umgebung zu ? Groß und 2 Mittelfeuern, sowie zu 5 Kleinfeuern alarmirt wurde.

Im Belle⸗Allianece Theater geht beute L'Arronge's Lust⸗ spiel ‚Wehlthätige Frauen“ zum ersten Mal in Scene. Das Stück hatte bekanntlich am Wallner ⸗Theater einen außerordentlichen Er⸗ folg. Die seiner Zeit dort darin beschäftigten Darsteller, Frle. Meyer, Schwarz und Wenck sowie die Herren Blencke und Kurz wirken auch bier mit, während Hr. Meißner als Hubert und Frl. Mejo als Freifrau Clementine v. Praß neu sind.

Im Germania⸗Theater geht morgen, vielen Wünschen entsprechend, jedoch zum letzten Male als Nachmittage ⸗Vorstellung, AUn's liebe Christkindchen- in Scene. Am Abend findet die letzte Sonntags Aufführung von „Ehrliche Arbeit“ statt.

In dem von den Herren Scharwenka, Holländer und Grünfeld vorgestern in der Sing Akademie veranstalteten Konzert wurde ein neues Quintett von Brahms für Pianoforte, 2 Violinen, Viola und Violoncell zu Gebör gebracht, das durch eigenthümliche Mele⸗ die führung wie durch seinen Melodienreichthum gleich fesselnd wirkte, und in seiner Gestaltung etwas an Schubertsche Art erinnert; die

Ausführung an der außer den Konzertgebern die Herren Schultz und Ortmann vartigpirten, war eine vorzügliche. Ferner trug Hr. Holländer eine trefflich stilisirte Leelairsche Sonate

(le tombean) vor; der Künstler der sein Instrument technisch längst mit Meisterschaft behandelt, hat in der Macht und Fülle des Tons noch gewonnen und ist mit Erfolg darauf bedacht, nicht seine Kunst⸗ fertigkeit, sondern seine Künstlerschaft durch anmut henden, emrfin⸗ dungswarmen Vortrag hervortreten zu lassen. Hr. Scharwenka spielte mit bekannter Virtuosität ein Präludium und Fuge in E-moll von Mendelssohn. Frl. Alwine Bonn aus Hamburg sang die große Leonoren⸗Arie aus „Fidelio“ und drei kleine Lierer; die Künsilerin verfügt über recht bedeutende Stimmmittel, hat ein in der Höhenlage wobhlklingendes Organ und bis zu gewissem Grade auch empfindunge⸗ vollen Vortrag, aber was ihr noch feblt, ist die ‚Kunst“ des Ge⸗ sanges; bei der trefflichen natürlichen Beanlagung der Sängerin darf man bei weiterer fleißiger Schulung der Stimme künftig noch höheren Genuß ron ibrer Mitwirkung in Konzerten erwarten. Den Schluß des Konzerts bildeten drei Bagatellen für 2 Violinen, Violoncell und Harmonium von A. Dvorüäk.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Erpedition (Kessel). Druck W. Elgner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beila ze).

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Berlin, Sonnabend den 8. Januar

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1. Steckbriefe und Unter uchungs-Smachen.

2. Sa bhaststionen, Aufgzhote, Terisdungen a. dergl.

3. TJerkânafe, Vervachtangea, Zabmissionen eto.

4. Verlossang, Amortisatin, Zinszahlung

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S*entlichsa Papieren.

Se ffentlicher Anzeiger.

D. e, rer e.

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b. LIadustrielle Etablizsementa, Fabriken and Grossksndel.

Verschiedene Bekarmitmachungen.

Titerarische Anaeigen.

Thęeeter- à ngelgen.

Fæamilisn- Nachrichten.

In der Börsen- deilage. XR

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8. 2. Dan be 83 Cn. E. Schlinzee, ö 88 6

Arnoenten⸗-Bnreaus.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

lor Oeffentliche Zustellung.

Der Hausbesitzer und Rentier Christian Uhde zu Egeln, vertreten durch den Rechtsanwalt Erdmann dafelbst, klagt gegen den Arbeits mann Heinrich Hoh— mann und dessen Ehefrau, Sophie, geb. Hoffmeister, zu Boernecke, Kreis Aschersleben, wegen einer hypo⸗ ihekarischen Darlehnssorderung von 18090 4 und Zinsen mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung dieser Forderung nebst Ho Verzugszinsen seit dem 1. April 1879 unter Auf— erlegung der Prozeßkosten, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts ftrzits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts

zu Halberstadt auf

den 1. April 18381, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halberstadt, den 4. Januar 1881.

Richter, Sekretär, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

(5665

Verkaufs Anzeige Aufgebot.

In Sachen der Spar und Leihkasse zu Olden⸗ dorf, Gläubigerin, gegen den Ziegeleibesitzer Fritz ischer in Lachem, Schuldner, wegen Forderung, . im Wege der Zwangs vollstreckung I) die dem Schuldner gebörige, zu Lachem unter Hausnummer 4 belegene .

Boll meierstelle nebst Zubehör, bestehend aus einem Wobnhaufe, einem Leib⸗ zuchtshause, einem Backhause, einer Scheune, Stallungen, und die unter Artikel Nr. 4 der Grundsteuermutterrolle für Lachem eingetragenen Grundgüter, an Haus- und Hofraum, Garten, Ackerländereien und Wiesen von im Ganzen 28 Hekt. 36 Ar 62 Qu. M.,

2) die demselben gebörige, zu Lachem unter Haus— nummer 8 belegene ö

Halbmeierstelle nebst Zubehör, bestehend aus einem Wobnhause, einem Leib- zuchtshause, einem Backhause, einer Scheune, Stallungen, und den unter Artikel Nr. 8 der Grundsteuermutterrolle für Lachem eingetragenen Grundstücken an Haug, und Hofraum, Garten, Ackerländereien und Wiesen von im Ganzen 34 Hekt. 10 Ar 90 Qu. M.,

3) die unter Artikel Nr. 126 der Grundsteuer⸗ mutterrolle für Hemeringen eingetragenen Grundstücke

von im Ganzen 57 Ar 17 Qu. M.,

4) die sämmtlichen zur Ziegelei gebörenden Gebäude nebst darin besinelichem Ziegelei Inventar.

als: ein Wohnhaus. 13 Ziegelschupyen, Preß⸗ hart, Preßmaschinenhaus, Ringofen, Einrichtung zur Fabrikation und zum Trocknen der Ziegel auf dem Ringofen, Thontransportbrüde, Schorn⸗ stein, eine Dampfmaschine, ein Dampflessel nebst Unterkessel und Kammern, eine kleine Maschine, Armatur und Transmissionen, zwei Ziegelmaschinen mit Zubebör für zwei Rohr⸗ maschinen mit zehn Formen nebst sonstigem sämmtlichen Ziegelei Inventar Sonnabend, den 19. Februar 1881, Morgens 10 Ubr, . bier im Gerichte lokale, Zimmer Nr. 17, dem Meist⸗ bietenden verlauft werden. . Zugleich werden Alle, welche an den bezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Serpituten und Real—⸗ berechtigungen zu baben vermeinen, aufgefordert, solche Reckte in dem Termine anzumelden. Die Rechte, welche nicht angemeldet werden, geben im Verhältniß zum neuin Erwerber der Immebilien verloren. . Der Ausschlußbescheid wird nur an der biesigen Gerichtsstelle affigirt und dem Reiche⸗Anzei)er inserirt. Hameln, den 27. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht. JI. ern.

Verkaufs ⸗Anzeige und

Aufgebot.

In Sachen, betreffend die Zwangeversteigerung des dem Antauer Conrad Warnecke zu Burg- stemmen gebörigen Grundbesitzee sollen auf Antrag des Köthners Friedrich Mundhenke zu Burgstemmen, welchem sich der Kaufmann M. Schönfeld zu Nord⸗ stemmen nachträglich angeschlessen bat:

a. die sub Nr. 29 zu Burgstemmen zwischen F. Mundbenke und Conrad Mundbenke be⸗ legene Anbauerstelle mit Wohnhaus, Scheune und Stallung,

57m

b. der beim Hause belegene Hofraum und Gar- ten, unter Artikel 125, Kartenblatt 7. Par- zellen Nr. 114 und 115 der Grundstener⸗

Mutterrolle des Gemeindebezirk Burgstemmen,

zur Größe von 8 a 8? 4m beschrieben, zwan geweise am

Donnerstag, den 209. Januar 1881, Morgens 10 Uhr, an biesiger Gerichtestelle öffentlich meistbietend ver— kauft werden. .

Zahlungsfäbige Kaufliebhaber werden damit ein— geladen.

Zugleich werden Alle., welche an diesem Grund⸗ besitze Eigenthums⸗, Näber⸗, lehnrechtliche, fidei⸗ kommissarische, Pfand und sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, damit aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lauten⸗ den Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber detz Grundstücks verloren gehe.

22. November

Elze, den

31. Dezember Königliches ÄAmtszgericht. Abtheilung II.

Wächter.

oss) . Zwangsersteigerungs⸗Anzeige und Aufgebot.

In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläubi— ger des abwefenden Eigenwohners und Obsthändlers Johann Bube aus Abbenfleth, soll auf Antrag des Konkurtverwalters, Kirchspielsbeber Hesse in Assel, die zur Mafsse gehörige Wobnstelle in dem auf

Dienstag, den 22. Februar 1881, Nachmittags 4 Uhr, im Wilhelmi'schen Gasthbause zu Ahhenfleth anbe raumten Termine öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Die zu verkaufende Wohnstelle liegt unter Haus— Nr. 26 in Abbenfleth, besteht aus Wohnhaus, Stall und Obstbof und ist unter Art. Nr. 20 der Grund—⸗ steuermutterrolle von Bützfleth zu 14 2 52 4m ver⸗ messen. .

Gleichzeitig werden alle Diejenigen, welche an dem vorbezeichneten Kaufobjtkte Cigenthumt., Näher, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert. diese Ansprüche in dem vorbezeichneten Termine, bei Meidung des Verlustes derselben im Verhältniß zum neuen Erwerber des Kaufobjekts anzumelden.

Freiburg,. 31. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht J. Voigts.

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Spezialkonkurs und Verkaufsanzeige. Auf Antrag eines protokollirten Gläubigers wird über das Grundstück des Handelsmannes Stephan Faupel in Neumünster, Kaiserstraße dub Nr. 4 be— legen, da der Gläubiger ein vollstreckbares Erkennt- niß des Königlichen Amtsgerichts zu Neumünster vom 12. Oktober auf Herausgabe desselben zum ge⸗ richtlichen Verkauf vorgelegt, und der Besitzer von dem Recht, durch Zahlung der Schuld sich von der Pflicht zur Herausgabe zu befreien, nicht Gebrauch gemacht hat, der Spezialkonkurg erkannt.

Daher werden Alle, welche Ansprüche dinglicher Art gegen den genannten Faupel als Besitzer dieses Grundstücks oder Einspruch Fegen das Spezialkonkure⸗ verfahren glauben erheben ju können, insbesondere die Hebungtbeamten und Einnebhmer ron rückstän - digen Steuern und Abgaben, allein die protokol⸗ lirten Gläubiger wegen ibrer eingetragenen For derungen ausgenommen, hierdurch befehligt, solche Ansprüche srätestens in dem auf den

24. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine im hiesigen Amts gericht anjumelden, Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Vertreters, bei Strafe des Ausschlunes von dieser Masse und des pfandfreien Verkaufs des Grundstückt. . .

Zugleich wird zum Verkauf des bejeichneten Grund— stücks Termin auf ö

Freitag, den 11. März 1881, Vormittags 11 Uhr, . im biesigen Amtegericht anberaumt, wozu Kauflieb⸗ haber bierdarch geladen werden.

Die Verkaufebedingungen können 14 Tage vor dem letzteren Termin auf der hiesigen Gerichtsschrei⸗ berei eingeseben werden.

Nenumünster, den 14. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht. gej. v. Stemann. Veröffentlicht: Hamann, Gerichtsschreiber.

lz0o6 9 . ͤ ; Verkauf Sanzeige und Aufgebot.

In Zwangtvollstreckungtssachen des L. Peir ju

Bremerharen, Gläubigers, gegen ö die Firma Wells C Co. zu Geestemünde, Schuld nerin, wegen Forderung sollen auf Antrag des Gläubigers die nachstebend bezeichneten, der Schuldnerin gebörigen Immobilien ir dem auf 1 Tienstag, den 15. März 1881,

vor biesigem Königlichen Amtegerichte anberaumten Termin öffentlich meistbietend verkauft werden. Zum Verkaufe gelangen; 1) die in der Gebäudesteuerrolle unter Nr. 310 eingettagenen an der Schulstraße zu Geeste

18 Uhr Mittags,

münde unter Nr. 204, 205, 208 und V9 be⸗ legenen 2 Fabrikgebäude mit Hofraum,

Glühofen und Schuppen, verzeichnet Grund⸗

steuermutterrolle Art. 27,

.

1

Kartenblatt 1,

Parzelle 13, Flächeninhalt 35 Ar 77 ] Mater.

Der Grund und Boden soll dem Tomaͤnen. Grundstücken, stebt Termin

Fie kus gehören. 2) Der in Geestemünde

zinter dem dritten Lagerschuppen belegene von Holz erbaute Schmiedeschuppen der Schuldnerin.

Zugleich werden Alle, welche an den vorbezeich⸗ neten Immobilien Eigenthums⸗, Näher, lehnrecht⸗ liche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere ding— liche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu baben vermeinen, aufgefor— dert, solche im obigen Termine anzumelden, widri⸗ genfalls für den sich nicht Meldenden im Verhält⸗ nisse zum neuen Erwerber das Recht verloren geht.

Geestemünde, 6. Dezember 1880.

Königliches Amtsgericht. III. Bacmeister.

lor! Aufgebot. Die Frau Alexandrine von Klitzing, geb. von Kottwitz, zu Grassee hat das Aufgebot .

I) eines Pfandbriefes der Deutschen Grunderedit⸗ bank uber 3000 M6 Litt. D. Abth. IIIb. Serie 222 Nr. 443 mit Talon und Coupons Nr. 7 bis 20, .

2) eines Pfandbriefes der Deatschen Grunderedit⸗ bank über 300 Ss Litt. A. Abth. III. Serie Ol4 Nr. C0268,

3) von 17 Pfandbriefen der Deutschen Grund⸗ creditbank à 300 S6 Litt. A. Abth. IIIa. Serie 962 Nr. 19237 bis 19240, Serie 963 Nr. 19250, Serie 1131 Nr. 22604 bis 22615, ;

beantragt. Vie Inhaber der Uckunden werden auf—

gefordert, spätestens in dem auf

den 16. Februar 1882 Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten

Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die

Urkunden im Original vorzulegen, widrigenfalls

die Kraftloserklarung der Urkunden erfolgen wird.

Wiedereinsetzung in den vorigen Stand findet

nicht statt.

Gotha, den 6. Januar 1881. Das Herzogliche Amtsgericht. J. (gez. Oschmann.

564 ö a m ;

Aufgebot behufs Todeserklärung.

Der am 8. April 1808 zu Blankenese geborene Schiffer Hans Schade, ein Sobn der weil. Ehe— leute Johann Schade und Anna Margaretha Schade, geb. Breckwoldt bieselbst, welcher sich im Jahre 1856 auf eine Scereise fortbegeben hat, von welcher er bisher nicht zurückgekebrt ist, auch keinerlei Nach— richten von sich gegeben hat, sowie eventuell die unbekannten Erben desselben, werden auf den An— trag des Abwesenbeits Vormundes, des Eingesesse⸗ nen Wilken Breckwoldt hieselbst, aufgefordert, sich spätestens in dem auf Freitag, den 1. April 1881, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anbergumten Ter⸗ min zu melden, widrigenfalls der ꝛe. Hans Schade wird für todt erklärt, und sein im Inlande befind⸗ liches Vermögen unter Präklusion der Ansprüche der unbekannten Erben desselben an seine bekannten Erben wird ausgeliefert werden. .

Blankenese, den 29. Dezember 1880.

Königliches Amtegerichi.

bes Aufgebot.

Die Wittwe Johanna Christiane Schenck, geb.

Mabler, ju Markranstädt hat das Aufgebot des an ⸗- * . geblich in Verlust gerathenen Legescheins der Pro. mermann

videntia, Frankfurter Leben versicherungegesellschaft zu Frankfurt a/ M., vom 17. Dejember 1879 über die von ihrem verstorbenen Ehemann Franz Eduard Schenck dieser Gesellschaft zur Sicherbeit für ein

Barleben von 26 Thalern zum Faustpfand über⸗

gebene, unter dem 8. Januar 1866 ausgestellte

Lebengoersicherungepolice die ser Gesellschaft Nr. 16 115 180 Der Inhaber der Ur⸗

über 500 Thaler beantragt. V l

kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 8s. März 1881,

Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die

Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗

erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Franlfurt a. X., den 4. Januar 1881.

Königliches Amtegericht, Abth. 1V.

27913 3 lars Aufgebot.

Die Wittwe Ottilie Duhr, Stettin gegangenen Guthabenbachs des verstorbenen Mauret ˖ meisters Wilbelm Duhr Stettin eingetragene Genossenschaft Nr. 1370 über 1266 6 10 * beantragt. Der Irhaber der Urkunde wird aufgefordert, srätestens in dem

auf den 21. Mai 1881, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Stettin, den 28. Oktober 1880.

Daz Königliche Amtsgericht.

am Ende des Kanals

.

!

geborene Blanke, zu bat das Aufgebot des angeblich verloren

mit dem Kreditverein zu

todt erklärt werden und sein a dem Fiskus

16 Auszug.

In Sachen, betreffend die Abstellung der Weide rechte von den am linken Weserufer belegenen, zur Feldmark Lohe gebörenden, annoch weidepflichtigen zur Anmeldung und Klarmachung aller An- oder Widersprüche auf Don ner staß, den 1090. März 1881,

Morgens 11 Uhr,

im Bartels'schen Gasthause zu Lohe, Amts Nien⸗ burg, an. Es werden die unbekannten Theilnehmer, welche

aus irgend einem Grunde Ansprüche an die von der Weide zu befreienden Grundstücke zu machen haben, ö die Grundherren, zu diesem Termine ge⸗ aden.

Den aus irgend einem Grunde betheiligten dritten Personen, insbesondere den Zehntherren, Guts herren, Pfandgläubigern, Hütungs⸗, Fischerei⸗ oder sonstigen Servitut ⸗Berechtigten wird aber nachgelassen, ihr— etwaiges Interesse bei dem Geschäfte, so weit sie es für nöthig halten, zu beachten.

Rienburg, den 27. Dezember 1880.

Die Kommission.

Meister. E. Weber. . Aufgebot. Nr. 29 639. Der Kaiserliche Ober-Postirektor,

Herr Geheime Postrath Vahl zu Cassel, hat Na⸗— mens der Reichs⸗Postverwaltung unter Glaubhaft⸗ machung des Verlustes der 40,9 Badischen Eisen⸗ bahn⸗Obligation vom 12. März 1879 Litt. D. Nr. S581 über 300 M das Aufgebot dieses Werth⸗ papiers beantragt. Der Inhaber dieses Werthpapiers wird gafgefor⸗ dert, spätestens in dem auf nunmehr Montag, den 1. Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst angeord⸗ neten Termin seine Rechte anzumelden und das Werthpapier vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird. Karlsruhe, den 20. Oktober 1880. Großh Amtsgericht. Gerichtsschreiberei: Frank.

PrGelͤlnnunn .

Aufgebot.

Der Grundbesitzer Michael Ossa aus Dombrowken hat das Aufgebot der auf seinem Grundstäcke Dom- browken Nr. 20 Abtheilung HII. Nr. 2, 3 und 4 für die Geschwister Gottlieb, Christian und Johann (irrtbümlich Friedrich) Sawatzki aus dern Erkver⸗ gleiche vom 19. Oktober 1839 eingetragenen Erb- theilspost von je 2 Thlr. 15 Szr. und des darüber gefertigten Dokuments beantragt. . .

Alle Diejenigen, welche Ansprüche an diese Post: zu machen baben, sowie der Inhaber der Urkunde, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. September 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterjeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde und der Ausschluß aller Ansprüche erfolgen wird. ; z

Arn, den 3. November 1880.

Königliches Amtsgericht.

ö Aufgebot. Der Zimmermann Joseph Wenning Kiechspiel Nordwalde bat das Aufgebet der Urkunden vom. 11. Juni 1853 und 4. Dejember 1869, aus welchen Band 7 Blatt 13 des Grundbuchs für den Zim- Bernard Laumann auf dem Grundstück Flur 2 Nr. WM / 1 Gemeinde Nerdwalde 4 Thaler 25 Sgr. 1 Pfg. zu Lasten des Antragstellers ein- getragen stehen, beantragt. Der Inhaber der Ur = kunden wird arfgefordert, srätestens in dem auf

den 2. Aprit 1881, Vormittags 11 Uhr. vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- botstzrmine seine Rechte anzumelden and die Ur= kunden vorzulegen, wir rigenfa lz die Kralloser klärung; der Urkunden erfolgen wird.

Burgsteinfnrt, den 27. Dezember 1850.

Königliches Amtsgericht

27636)

asl Bekanntmachung.

Der am 8. März 1831 geborene Bädermeister Hugo Adolf Liebelt zu Fraustadt, Sobn des Bürgers und Mällermeisters Carl Gottliub Liekelt za Frau⸗ stadt, ist seit dem 15. August 1865 von bier ver⸗ schwunden und hat seit diesem Tage keine Nachricht von seinem Leben uad Ausenthalt hierher gelangen lassen.

Auf Antrag seiner der verwittwetin Ackerbürger Malbilde Fendler, geborenen Liebelt, zu Fraustadt, wird der vorgenannte Liebelt, dessen unbe⸗ kannte Erben und Erbnehmer aufgefordert, sich spä⸗ testens in dem

am 28. Olteber 1881, Vormittags 11 Uhr. auf dem biesigen Königlichen Amtsgerichte anstehen den Termine zu melden, widrigenfalls Provokat für Nachlaß seinen Eiben,

werden wird.

2 F Schwester,

ausgeanwortet Fraustadi, den 3). Deiember 1350. Königliches Amtsgericht.