Provinz Schlesien, Breslau: 16—1 9. Mai 24— 27. Oktober
Lehrer an Mittelschulen, 20. und 21. Mai ⸗ 28. und 29. Oktober ⸗ Rektoren.
Provinz Sachsen, Magdeburg:
30. Apri 2 rr Lehrer an Mittelschulen, 2— 4. Mai Ret 14 — 16. November ektoren. Provinz Schleswig-Holstein, Tondern: = 17. Mär ö ö Lehrer an Mittelschulen, 18. und 19. März Retkt 16. und 17. September s ektoren. Provinz Hannover, Hannover: —— 8 ö kJ ö Lehrer an Mittelschulen,
2. und 3. Mai 24. und 25. Oktober
Provinz Westfalen, Münster:
Rektoren.
Jö Lehrer an Mittelschulen, 4. April J 17. Oktober Rektoren.
Provinz Hessen-Nassau, Cassel:
17. —22. Juni . ö 3 Lehrer an Mittelschulen,
23. und 24. Juni .
8. und 9. Dezember Rektoren. Rheinprovinz, Coblenz:
14—18. Mai
18.—21. Mai
3.—5. November Lehrer an Mittelschulen, 5. — 9. November 23-25. Mai
10.—12. November
2) Chronologische Uebersicht. Tage der Prüfung
Rektoren.
für Monat. Lehrer Rektoren. a nt. an Mittel⸗ schulen. Februar . . 28. Feb. bis 4. März. — Königsberg in Ostpr. März — 5. P 18. und 19. Tondern. April ; . 4. Münster. k . w Magdeburg. — 2. und 3. Hannover. 3., 4. und 6 — Danzig. 4.—7. — Hannover. — 5. Danzig. 14.—18 — Coblenz. 16—18 — Vosen. 16.—169 — Breslau. 17. 21 — Berlin. 18.— 21. — Coblenz. — 19. und 20. Posen. — 20. und 21. Breslau. — 23. — 265. Coblenz. — 24— 26. Berlin. Juni.... ev. 14.—19. — Berlin. 16 65 14 ie. ö Stetin. I7. - 22. — Cassel. — ed. 21.—23. Berlin. — 23. und 24. Cassel. September . 12—15. — . 3 16. und 17. Tondern. 30. Sept. — 4. Oktober. — Königsberg in Ostpr. Oktober.. — 5. 17.21. 1 Münster. 24. 27. — Breslau. — 24. und 25. 26 — 29. . Hannover. — 28. und 29. Breslau. November.. . 24 Coblenz. S. -= 12. — Berlin. 9. — 12. — Magdeburg. — 10.—12. Coblenz. — 14.—16 Magdeburg. 15., 16 u. 18. — Danzig. — 15. —17 Berlin. — 15 Danzig. 21. — 23. — 1 — 24. und 25. Posen. Dezember.. 2.—7. — Cassel. ev. 6.—10 — Berlin. — 8... 7.— 10, Ie. / Stettin. — 8. und 9. Cassel. — ev. 13.—15. Berlin.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Dem Domänenpächter Harke zu Wiedelah in der Pro⸗ vinz Hannover ist der Charakter Königlicher Sber-Amtmann beigelegt worden.
Bekanntmachung für Seefahrer.
Am JT. k. Mt. beginnt in der hiesigen Staats. Navigations
rl, die nächste Prüfung zum Steuermann und Schiffer fur große ahrt. Die Anmeldungen sind an den Unterzeichneten zu richten. Altona, den 18. Januar 1851. Der Königliche Navigationsschul. Direktor für die Provinz Schleswig ⸗Hol stein. Engel.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 19. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König hörten heute Mittag den Vortrag des k Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wil⸗ mowski.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte seit Beginn des neuen Jahres folgende Anstalten: Bethanien, das St. Hedwigs⸗Krankenhaus, das Elisabeth⸗ Krankenhaus, das städtische Gertraudten-Hofpital, die israe— ef Alterversorgungs⸗-Anstalt und die Hoßnersche Waisen—
nstalt.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin begaben Sich gestern Vormittag mit dem 10 Uhr⸗Zuge nach Potsdam und kehrten um 4 Uhr hierher zurück. .
— Der Ausschuß des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen trat heute zu einer Sitzung zusammen.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sih in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (40) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Staats-Minister Bitter und mehreren Kommissarien beiwohnte, gelangte zunächst der An—⸗ trag des Abg. von Tiedemann und Genossen, betreffend die Ausgabe von Staatspapieren auf Namen, zur ersten Berathung.
Derselbe lautet:
Des Haus der Abgeordneten wolle beschließen:
Tie Königliche Staatsregierung zn ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob nicht bei ferneren Begebungen von Anleihen auch
Staate papiere auf Namen auszugeben seten.
Der Antragsteller Abg. von Tiedemann wies darauf hin, daß die Institution der Staatspapiere auf Namen bereits segensreich in fast allen großen Staaten wie Frankreich, Großbri⸗ tannien, Oesterreich, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten von Amerika u. s. w. bestehe, daß sie in Hamburg noch bestehe, in Schleswig und Hannover bestanden habe. Die Staatspa⸗ piere auf Namen bildeten die sicherste, billigste und bequemste Anlage von Kapitalien. Diese Papiere würden den größten Schutz gegen Veruntreuung gewähren und sich namentlich für alle Diejenigen zur Kapitalsanlage empfehlen, die ihrer Verhältnisse halber sich nicht fortlaufend über die Chancen des Geld- und Effektenmarktes unterrichten könnten. Daher würden die Staatspapiere auf Namen die geeignetste Anlage für Wittwen- und Waisengelder bilden, und die Institution würde eine bedeutende Stärkung des Staatskredsts herbei⸗ führen. Der Antrag des Abg. Beisert decke sich der Sache nach mit dem seinigen, und er könne daher die Annahme desselben empfehlen.
Der Antrag Beisert lautet:
Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Die Königliche Staatsregierung aufzufordern: 1) Den 5. 49 Titel 1* Theil . Allgemeinen Landrechts, welcher lautet 32 ; „Ingleichön (d. b. außer Cours gesetzt find solche Papiere) aledann, wenn auf den unter öffentlicher Autorität dur gefer— tigten Papieren dieser Art durch einen den Regeln des In— stituts zemäßen Vermerk erklärt ist, daß sie nicht mehr an jeden Inhaber zahlbar sein sollen.“ in dem Sinne auszuführen, daß die Hauptrerwalturg der Staats schulden Staate papiere, melche auf den Jahaber lauten, auf An— trag des Inhabers in Papiere auf Namen umschreibt und solche
Umschreibungen auf Antrag des legitimirten Gläubigers durch
Rückumwandelung in ein Inhaberrapier wiederum aufhebt.
2) Dem Landtage der Menarchie einen Gesetzentwurf vorzu-
160 n g. den §. 48 Titel 15 Theil J. Allgemelnen Landrechts, autend: Außer Cours sind solche Papiere gesetzt, weng der Eigen thümer sein Recht daran auf eine in die Augen fallende Art auf dem Instrumente selbst vermerkt hat.“ und die zur Aueführung dieser Bestimmung erlassenen Gesetze aufhebt. Der Abg. Beisert motivirte seinen Antrag und sprach sich dahin aus, daß es besser sei, auf den nhaber lautende Papiere auszustellen und auf Wunsch der? nhaber die Um—
wandlung derselben in solche, die auf den Namen lauteten, einzusühren und möglichst leicht zu machen. Erschwere man die Umwandlung der Inhaberpapiere in solche, die auf den Namen lauten ünd wiederum
ihre Umschreibung in Inhaberpapiere, so werde sich das y. mehr dem Hypotheken- und Depotverkehr zuwenden. Mit er
geschäftlichen Behandlung, die Anträge der Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen, könne er sich einverstanden erklären. Beim Schlusse des Blattes
nahm der Finanz⸗Minister Bitter das Wort.
— Gemäß der bezüglichen Bekanntmachung des Ober⸗ Präsidenten der Provinz Brandenburg, Staats⸗Ministers Dr. Achenbach, trat am 15. d. Mts. der 53. Kommunal? Landtag der Kurmark, unter Vorsitz des Majors a. D. von Rochow auf Plessow, im Ständehause zu Berlin zusammen. Der Vorsitzende eröffnete den Landtag mit einem Hoch auf des Kaisers und Königs Majestät, in welches der Landtag begeistert dreimal einstimmte, und widmete einen anerkennenden Nachruf dem im letzten Jahre dahin⸗ geschiedenen ältesten Mitgliede des Landtageß, dem langjährigen Vertreter der Landgemeinden der Uckermark, Lehnschulzengutsbesitzer Zeumer zu Wesendorf. Der Landtag ehrte das Andenken des Dahingeschiedenen durch Er⸗ heben von den Sitzen. Als neue Mitglieder des Landtages sind die Herren Zimmermeister Kluge aus Nauen für die Städte des Kreises Zauch-Belzig ꝛc. und Amtsvorsteher Wölle aus Warnitz für die Landgemeinden der Uckermark eingetreten. Hr. Kluge hat dem Landtage bereits als Stellvertreter an—
gehört. Für drei erkrankte Abgeordnete sind deren Stellver— treter einberufen. Die Niederlausitö wird in Landfeuer⸗
il, e nn durch den Grafen von Brühl auf Pförten ver— reten.
Nach Mittheilung dieser Veränderungen konstituirte der Voisitzende die Versammlung, indem er den Abgeordneten der Stadt Brandenburg a. S., Hrn. Hammer zum Protokoll⸗ führer berief und zwei Ausschüsse bildete, den einen für die Landfeuersozietäts-Angelegenheiten, den andern für das Kriegs⸗ schuldensteuerwesen und die Angelegenheiten der Kurmaärkischen Hulsslasse Zum Vorsitzenden des ersten Ausschusses wurde der Erbjägermeister von Jagow auf Rühstädt und zu dessen Stell⸗
vertreter der Graf von Brühl auf Psörten, zum Vorsitzenden
Brüfsel früh langte Kronprinz Rudolf hier an.
feld ernannt.
den 21. d.
— Nach §. 156
Antrag eintritt,
Bestimmung hat das Erkenntniß vom 23.
Anzeigers“ ist eine
Görlitz, Dr. Leubus, Dr.
Irrenanstalt zu Crer ö J
folge, in Kapstadt e
Bayern. Mittag fand unter Staatsrathssitzu
nämlich: die Novelle
vernher, , .
Familien,
naten, in welchen sie
des abgelehnten Etats
für zweckmäßiger aber
bringe er ausdrücklich
werden müsse,
setze,
er die
hierauf bis auf Weite Lothr. Itg.)
14. d. M. wurde die dem Etat des Stattha
Regierungsprogramm, dem Temperament de noch zu der jetzigen Redner sei überzeugt, mann, welchem Se.
und der, getreu seinen
desavouirt zu werden, rung gebe, daß er bei Sühne, welches er
aller Kritik durchführe des Landesausschusses, Fällen auf dessen kussion genehmigt.
setzentwurfes betreffend burg statt.
Abstand genommen,
nommen. Bei der zwe
muß bei strafbaren Handlungen, deren
Strafantrag bei Polizeibeamten, der Staatsanwaltschaft seien, nur schr tokoll anzubringen ist.
— Der heutigen Nummer des
Entscheidungen des Reichsgerichts
DAls Aerzte haben sich niedergelassen di Dr, Meißner in Bobersberg, gelassen, die Herren:
22 —————
2
Kapitän zur See von Kall, ist,
das Aussührungsgesetz zum Reichsgesetz, und Unterdrückung von Viehseuchen, berathen wurden. Waldeck. Arolsen, vertagte Waldeck und Pyrmont trat ge st
zusammen, nahm einige kleinere Vorlagen entgegen und be— auftragte das Präsidium, dem Höchstdessen Geburtstage die Glückwünsche des Landes darzubr
Klassensteuer befreit werden sollen; trag auf Aufhebung der mit Preußen Forstfrevel abgeschlossenen Konvention
Nach Erledigung der Vorlagen erklärte der Landesdirektor von Sommerfeld, daß die Regierung sich noch nicht in der Lage befinde, dem Landtage jetzt
daß die nothwendigen Ausgaben Etat sortgeleistet werden.
Der Landtag erklärte sich hiermit einverstanden und wurde
Elsaß⸗Lothringen. Straßbur g, 17. Januar.
Mitglied Goguel dem Statthalter seinen edlen und festen Worte, die er unlängst in Versammlung geäußert.
der Aera des Herumtastens,
der Versöhnung aufge fahren, den er im Interesse des Landes betreten und der so vollständig den Wünschen und Hoffnungen desselben entspreche. Er fürchte nicht zu weit zu gehen, noch von den Mitgliedern
unternommen und das er
Dankbarkeit.
Klützow und zu dessen Stellvertreter der Landrath von Winter—
an Die Prätlusivfrist für gegenwärtigen Session noch zu erledigenden Sachen wurde ͤ Mts. einschließlich festgesetzt, und mit Rücksicht die den Ausschüssen zu gewährende Zeit die nächste Plenar sitzung auf Donnerstag, den 20.
den Eingang der in der auf auf
d. Mts. anberaumt.
Abs. 2 der deutschen Strafprozeßordnung Verfolgung nur auf
1 dieser bei einem Gericht oder der Stact'! znwaltschaft fchriftlich oder zu Prötkélt ü n
Behörde schriftlich angebracht werden.“
. . anderen ebro n Bezug auf diese Reichsgericht, II. Strafsenat, ve November v. J. ausgesprochen, daß ein welche nur Hülfs beamte iftlich, nicht zu Pro—
„Reichs⸗
und Staats—⸗ „Besondere Beilage“
(Nr. 1), enthaltend beigefügt.
Dr. Binner und Dr. Rieger in
Sioli als 2. Arzt der Provinzial⸗Irrenanstalt in
von Ludwiger als Direktor der inzial⸗ . anstalt in Plagwitz, *g ö Provinzial⸗Irren
Wähner als 2. Arzt der Provinzial⸗
izburg, Br. Lüdemann in Waldkappel'
— —
15 Geschiitze, Kommandant telegraphischer Nachricht zu⸗ ingetroffen und beabsichtigte am 22. Ja⸗
— — .
nuar cr. die Reise fortzusetzen. München, 17. Januar.
(Allg. Ztg.) Heute des Prinzen , welcher die an den demnächst
dem Vorsitz ng statt, in
zusammentretenden Landtag gelangenden Gesetzentwürfe,
zum Wahlgesetz, die Körordnung und
betreffend die Abwehr
14. Januar.
Der am 12. No⸗ Landtag
der Fürstenthümer ern verfassungsmäßig wieder
Fürsten heute zu ingen.
In der heutigen Sitzung nahm der Landtag einen Ge— setzentwurf an, wonach die Unteroffiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes und die Ersatzreservisten J. Klasse nebst ihren
sowie alle in Kriegszeiten botenen oder freiwillig
offizier⸗ und Gemeinenstandes und deren Familien in den Mo—
zum Heeresdienst aufge— eingetretenen Personen des Unter— sich im aktiven Dienst befinden, von der desgleichen einen An— wegen Bestrafung der von 1822.
weitere Mittheilungen wegen zu machen; er gebe deshalb dem Land—
tage anheim, von seinem Vertagungsrechte Gebrauch zu machen,
halte er, daß der Landtag sich damit ein⸗
verstanden erkläre, daß eine Vertagung bis auf Weiteres, d. h. bis dahin eintrete, wo die Regierung in der Lage sein werde, den Landtag wegen des Etats wieder einzuberufen.
Zugleich
zur nicht zu
Sprache, daß, da der Etat
Stande gekommen sei und die Verwaltung doch fortgeführt
Zustimmung der Stände dazu voraus⸗
nach dem bisherigen
res vertagt. (Els.⸗
In der Sitzung des Landesausschusses am
Berathung des Etats fortgesetzt.
Bei lters und seines
Bureaus sprach das Dank aus sür die einer anderen Tiese Worte enthielten ein ganzes dessen strikte und genaue Ausführung
die weder dem Charakter noch r Bewohner des Reichslandes zusage, Lage passe, ein Ende machen werbe— daß alle Mitglieder sich ohne Zögern mit
ihm in der Bitte vereinigten, an den tapferen Soldaten und Staats
em Se Majestãät der Kaiser mit unerschüttertem Vertrauen die Regierung von Elsaß⸗Lothringen übertragen habe,
Grundsätzen, als Bote des Friedens und treten sei: er möge auf dem Wege fort—
wenn er dem Statthalter die Versiche⸗ diesem Werke der Gerechtigkeit und der in seinem jugendkräftigen Greisenalter zum Trotz aller Anfechtungen und „ siählen könne auf die loyale Mithülfe
auf dessen Unterstützung und in allen Der Etat wurde ohne Dis⸗
In der Sitzung vom 15. . M. fand die erste Lesung des Ge—
die Aufhebung des Kriegsgerichts zuStraß⸗
Der Gesetzentwurf wurde in erster Lesung genehmigt. Auf Antrag Köchlins wurde von der Kommissions-Berathung
k die Dringlichkeit erklärt und der Entwurf sofort in zweiter und dritter Lesung ohne Diskufsion ange⸗
iten Lesung dankte das Mitglied Baron
von Schauenburg unter allgemeiner Zustimmung dem Statt— halter für die Einbringung des Gesetzes. machte darauf aufmerksam, daß der Landesausschuß zu dieser Errungenschaft sich beglückwünschen könne, Annahme ohne Diskussion.
Mitglied Grad
und empfahl die
wird
bahnhofe hatten sich
des zweiten Ausschusses der Wirkliche Geheime Rath von
herzog und küßte ihn.
Oesterreich⸗ Ungarn. gemeldet:
Wien,
. I7. Januar. Aus Gestern
um 5 Uhr 45 Minuten Auf dem Nord⸗ der König der Belgier und der Graf
von Flandern eingefunden. Der König umarmte den Erz⸗
Die Herrschaften fuhren vom Bahn⸗
hofe in den Palast, wo Prinzessin Stephanie in Gesell⸗ schaft der Königin und der Gräfin von Flandern des Gastes harrte. Kronprinz Rudolf, welcher Civilkleidung trug, wurde während der Fahrt sehr sympathisch begrüßt. Der König war in „kleiner Uniform“. Am Abend fand intime Familientafel in den Gemächern der Königin statt. . . — . 19. Januar,. (W. T. B.) Der frühere diesseitige Botschafter in St. Petersburg, General der Kavallerie Baron von Langenau, ist nach längerem Leiden heute früh ge— storben. — Das erbliche Herrenhausmitglied Fürst Carl Paar ist gestorben. . Pest, 18. Januar. Das Oberhaus nahm den Gesetz— entwurf, betreffend die Bosnathal-Bahn, unverändert an.
Schweiz. Bern, 14. Januar. (Allg. Ztg) Da die auf den 14. n. M. außerordentlich einberufene Bundesver— sammlung die in Folge der letzten Volkszählung nothwendig gewordene neue Vertretung des schweizerischen Volkes im Nationglrath festzustellen hat, hat der Bun— desrath heute an diejenigen Kantone, welche mehr als einen Deputirten in diese Behörde zu wählen haben, die Einladung erlassen, ihm ihre Bemerkungen bezüglich ihrer zukünftigen Wahlkreiseintheilung bis Ende dieses Monats mitzutheilen, wobei sie sich, da das Ergebniß der letzten Volkszählung noch der eidgenössischen Revision unterliegt, an die von ihnen selbst „vorläufig ermittelte faktische oder ortsanwesende Bevölkerung“ zu halten haben.
Großbritannien und Irland. London, 1. Januar. (Allg. Corr.) Der Minister des Innern hat auf Wunsch der großen Orangisten-Loge in Irland der Königin eine Denkschrift überreicht, welche die Aufmerksamkeit Je rer Ma⸗ jestät auf den von der Land iga ausgeübten Terrorismus lenkt. Die Denkschrift ersucht um Ergreifung von Maßregeln zum Schutze von Leben und Cigenthum in Irland. Die Erplosion in der Infanteriekaferne in Salford hat daselbst große Aufregung hervorgerufen. Es ist bislang nichts enthüllt worden, was Licht auf, den Vorfall oder dessen Urheber werfen könnte. Der durch die Explosion verwundete Knabe ist am Sonntag Abend gestorben.
Aus Calcutta wird dem Reuterschen Bureau unterm 14. d. gemeldet:
ö. 6 Distrikten jenseits des Delmund berrscht große Unbebag⸗ ligkeit, in Folge der dort kausenden Räuberbanden. Die Zufyhren von dort nach Kandahar sind richt so reichlich als bisher. Alizais von Zemindawar weigern sich, Ishak Khan anzuerkennen. In Erwiderung auf eine desfallsige Anfrage haben sie den Vorschlag sür ein? Konferenz abgelehnt und wollen ihn als Gefangenen nach Kandahar senden. Erkundigur gen haben ergeben, daß die gemeldete Einnahme von Maimaneh durch Hassim Khin unbegründet ist.
Unter dem 16. ds. erhält das genannte Bureau folgende seldung: ; . J .
In Folge der fortgesetzten Behelligung der für Kandahar be: stimmten Zuführen durch Räuberbaaden haben Truppen den Befehl erhalten, nach Maiwand abzugehen, um den Sirdars in der Auf— rechterhaltung der Ordnung bebülflich zu sein. Die Marris, die sich Sir Robert Sandeman . fen, haben eingewilligt, die ihnen
legte Geldbuße zu entrichten.
ö „Times“ wird aus Durban vom 15. d. be—⸗ , George P, Colley befindet sich noch in Neweastle. Er hat die dortigen Einwohner bewogen, für ihre eigene Vertheidigung selber Vorkehrungen zu treffen. Die Boers halten noch immer den Distrikt Barkly in West-Griqualand besetzt. Das Gefühl der Sympathie mit den Boers in Tranevgal ist im Freistaat und in der Kapkolonie zußerst lebhaft. Aus Pretoria oder Potchefstroom sind keine weiteren Nachrichten eingelaufen, Die Boers rauben alle Privatvorräthe und Waggons, und ein heftiges Gefühl gegen die Engländer tritt überall zu Tage. Wenn die Boers fortfabren Stand zu halten, wird eine große britische Strritkraft zu ihrer Unterwerfung nöthig werden. Der Volksraad im Freistaat tritt im nächsten Monat zesammen. Der letzte Sieg bei Phogwane in Basutoland scheint rollständiger ge⸗ wäsen ju fein, als man anfänglich glaubte. .
— 19. Januar. (W. T. B.) Das U nterhaus setzte heute die Berathung der Adresse fort. M'Carthy erklärte schließlich, den von ihm beantragten Zusatz, daß die Exmissionen irischer Pächter bis zur Erledigung der Landbill suspendirt werden sollten, zurückziehen zu wollen. Der Generalselretär für Irland, Forster, verweigerte die Zurücknahme des Zusatzes. Das von M'Carthy gestellte Amendement wurde schließ⸗ lich mit 201 gegen 37 Stimmen abgelehnt. . 4
Heute herrschte hier und im ganzen Lande ein heftiges Unwetter, Sturm und Schneefall während des ganzen Tages. Viele Schiffbrüche werden von den Küsten signa⸗ lisirt; auf mehreren Eisenbahnen mußte in Folge des Schnee⸗ falles der Verkehr eingestellt werden; die Postdampfschiffahrt von Dover nach Calais und Ostende ist unterbrochen.
— 19. Januar. (W. T. B.). Gestern wurde in Wigan der konservative Kandidat, Powel, zum Deputirten gewählt; derselbe erhielt 469 Stimmen mehr als der liberale Kandidat.
Dublin, 19. Januar. (W. T. B.) Eine Prokla⸗ mation des Vizekönigs von Irland erklärt eine Ver⸗ stärkung der Polizei für die Grafschaft Clare und für drei Distrikte der Grafschaft Sligo wegen der daselbst herrschenden Aufregung für nothwendig.
Frankreich. Paris, 18. Januar. (Cöln. 3g.) Der neue Gemeinderath von Paris besteht aus 39 Mit⸗ gliedern der äußersten Linken der verschiedenen Schattirungen, aus 32 Mitgliedern der Linken und 9 Mitgliedern der Rech⸗ ten. Die revolutionären Elemente haben also die Mehrheit nicht. Der Opportunismus hat das Uebergewicht. Der neue Gemeinderath wird um so gemäßigter auftreten, als die Wah⸗ len gezeigt haben, daß Paris die Politik der Communarden
Die
Abgesandten, in einer Privataudienz empfangen, und man
glaubt, daß ungeachtet der Haltung Griechenlands Aussicht auf eine friedliche Lösung der hellenischen Frage vorhanden sei. — Heute war die Pforte mit der Berathung einiger neuer Gebietsabtretungen an Griechenland außer den in der Zirkularnote vom 3. Oktober skizzirten beschäftigt, zu denen sie sich herbeilassen würde, falls die europaische Konferenz die—
selben der Regierung des Sultans empfehlen sollte. Man
glaubt hier, daß die Mächte ihre Zustimmung zu der vorge⸗
schlagenen Konferenz ertheilen, aber verlangen werden, daß
Griechenland in derselben vertreten sei, während die Pforte
nur Unterhandlungen zwischen der Türkei und den Mächten in
Vorschlag bringt. — Achmed Eyub Pascha wird wahrscheinlich
an Stelle Reouf Paschas zum Gouverneur von Adrianopel er—
nannt werden. Verstärkungen sind nach Salonichi gesandt worden.
— Die Albagnesen in Prizrend setzen ihre Vorbereitungen,
um den türkischen Truppen unter Osman Pascha Widerstand
zu leisten, fort. Die albanesische Liga hat den Eisen—
bahnen den Transport von Truppen gestattet, aber ihren
Entschluß kundgegeben, die Geleise zu zerstören, wenn Kriegs
material befördert wird. Osman Pascha hat zwei Armee⸗
Corps in Kossowo und Yeniskere konzentrirt. Ali Nissami
Pascha, der Chef des türkischen Stabes ist verhaftet worden.
Sein Haus ist durchsucht worden und er hatte ein Verhör
vor den Behörden zu bestehen. ö .
— 18. Januar. (W. T. B.) Es bestätigt sich, daß der Minister des Auswärtigen, Assim Pascha, gestern mündlich formell das Schiedsgericht abgelehnt hat, da dasselbe die Pforte weiter führen könnte, als es ihren Interessen ent— spreche. Heute fand ein außerordentlicher Kabinets⸗ rath statt, welcher über die äußersten möglichen Konzes⸗ sionen Griechenland gegenüber berieth. Dieselben sollen über die in der Note der Pforte vom 3. Oktober v. J. gemachten Zugeständnisse hinausgehen und den Gegenstand eines neuen, das Rundschreiben vom 14 d. M. praktisch er— gänzenden Cirkulars bilden. Nach der Pforte zugegangenen Nachrichten hat das letzte Rundschreiben vom 14. d. M. all— gemein einen guten, Eindruck gemacht. — Die Meldung, Mid hat Pascha sei irrsinnig geworden, wird für unbegründet erklärt.
— Aus Rom, 18. Januar, meldet „W. T. B.“: Dem „Diritto“ zufolge hätte die Pforte gestern den Botschaftern der Mächte in Konstantinopel eine mündliche Aufklärung über die Gründe gegeben, weshalb sie das Schieds gericht ab⸗ lehnen müsse. Die Motive seien: die souveräne Unabhängig— keit der Türkei, welche zwar einem freundschaftlichen Ueberein⸗ kommen, aber nicht der Unterwerfung unter ein Tribunal zustimme, ferner die strategischen Verhältnisse einiger Gebiets— theile und die ethnographischen Verhältnisse der Völkerschaften.
— Aus Paxis, 18. Januar, berichtet das oben genannte Bureau: Der „Temps“ bespricht die jüngste Phase der griechisch-türkischen Angelegenheit und hebt hervor, Frankreich könne sich jetzt der von ihm ergriffenen Initiative entledigt und von jeder Verantwortlichkeit befreit ansehen; es sei jetzt Sache der Großmächte, darüber zu verhandeln, wie man die Vorschläge der Pforte aufnehmen wolle. Der „Temps“ glaubt, die Pforte werde sich damit einverstanden erklären, ihre früheren Zugeständnisse zu erweitern, da sie doch eine neue Konferenz vorschlage. .
— Das „Journal de St. Petersburg“ hetrachtet die Ver— öffentlichung des Cirkularschreibens des französischen Ministers des Auswärtigen, Barthélemy St. Hilaire, vom 24. v. M. durch einige Wiener Blätter und durch die „Agence Havas“ als wenig vortheilhast, für die Unterhand⸗ lungen der Mächte, welche darauf ausgingen, in gleicher Weise auf die Türkei und auf Griechenland einzuwirken. Man be— greife wohl, daß die Sprache des Cirkularschreibens vom 24. v. M. eine feste sein müsse, aber durch die ihm gegebene Oeffentlichkeit setze man sich der Gefahr aus, die Pforte zu ermuthigen, ihr Entgegenkommen zu einem höheren Preise zu verkaufen; auch gebe man sich den Anschein, als wolle man die öffentliche Meinung nur gegen den einen der beiden Theile erregen, als wenn dieser allein alles Unrecht auf seiner Seite hätte. ö.
— Die „Agenzia Stefani. meldet, d. d. Rom, 19. Ja— nuar, Frankreich habe den Vorschlag bezüglich des Schixeds⸗ gericht formell zurückgenommen. Unter den Kabineten finde ein lebhafter Meinungsaustausch statt, man hoffe auf irgend eine neue auf den letzten Vorschlag der Pforte zu basirende Kombination.
Rumänien. Bukarest, 16. Januar. Der „Pol. C.“ meldet man von hier: Die Untersuchung aus Anlaß des letzten Attentates auf Bratiano hat zur vollen Evidenz ergeben, daß der Urheber dieses Attentats, Petrariu, mit Ausnahme jener Personen, welche ihm bei der Verbreitung der Drohbriefe gegen die Regierung behülflich waren, sonst keine Mitschuldigen hatte. Die unter dem Verdachte der Mitschuld an dem Attentate Verhafteten befinden sich alle wieder auf freiem Fuße, darunter auch die beiden Redacteure Grandea und Dunka.
Serbien. Belgrad, 17. Januar. (Pol. Corr.) In den letzten Tagen sammelten sich Albanesenschaaren an der serbischen Grenze. Die serbische Regierung traf sofort die zur Zerstreuung derselben erforderlichen Maßnahmen und forderte gleichzeitig die Pforte auf, ihren internationalen Ver⸗ pflichtungen nachzukommen. Soeben traf jedoch eine Mitthei⸗ lung des Gouverneurs von Prizrend an die hiesige Regie— rung ein, wonach die unbedeutende Bewegung der Albanesen schon nahezu ganz unterdrückt wäre.
und sozielistischen Arbeiterkreise nicht gutheißt. In der Pro⸗ vinz haben die Republikaner große Forischritte gemacht.
— (Fr. C.) Ueber den Ausfall der Stichwahlen in der Provinz weiß der „Telegraphe“ zu melden, daß derselbe den Sieg der republikanischen Partei nur noch ver⸗ vollständigt habe. Mehr als 2 der Stichwahlen, welche in Gemeinden von 1500 bis 2000 Einwohnern stattfanden, seien der republikanischen Sache günstig, desgleichen sei in allen Städten, mit Ausnahme von Touxrcoing, die republikanische Liste durchgedrungen. Die Sozialisten hätten in Lyon nur einen Kandidaten durchgesetzt und selbst in Narbonne, einem der Hauptherde der revolutionären Partei, sei die sozialistische Liste von der radikalen (der Unterschied ist allerdings nicht groß) geschlagen worden.
Türkei. Konstantinopel, 16. Januar. Dem Reuter⸗ schen Bureau wird berichtet: „Tie Note der Pforte über
die griechische Frage, welche vorschlägt, daß eine Konferenz
der Votschaster der Großmächte in Konstantinopel abgehalten werden solle, hat einen guten Eindruck gemacht. Es wird be⸗ hauptet, der Sultan würde Hrn. Conduriotis, den griechischen
Krankenpflege . Ausrüstung und Kleidung
— 18 Januar. (W. T. B.) Die Skupschtina nahm einstimmig eine Adresse als Antwort auf die Thronrede an, in welcher sie dem Fürsten ihren Dank für die erlassene all⸗ gemeine Amnestie ausspricht.
dvußland und Polen. St. Petersburg, 13. Januar.
Das „Journal de St. Pétersbourg“ hat heute das Budget
die entsprechenden Es sind
für 1881 publizirt und zum Vergleich ; Ziffern des vorjährigen Budgets daneben gestellt. darin solgende Summen eingestellt;
Krieg s-⸗Ministerium. . 2355 471 2286 859 7311762 7 228157 6330 933 6 208 918 4635 383 4611374 S 526 675 16546 465
Centralverwaltung Provinzialverwaltung . Technische Zweige und Schulen.
ehe itte 55 652 591 36 970137 , mn 19 800196 19695 531 Dold 42 443 399 40178 272
10566 397 11 006051
11453 317
Kasernirung 13 0653 325
J
Fabrikation von Waffen und Mu⸗
. 16146 540 15 856 115 Feld- und Platzartillerie 2075 159 2 063 609 Transport von Truppen, Cour ö
rieren und Depeschen 8 298 517 8 076 585 Topographische Aufnahmen 250 867 250 867 Gratifikationen und Unterstützun— .
1 , k 82 552 587 General-⸗Gouvernement von Tur⸗ ö .
1 2743 032 1402146 Außerordentliche Ausgaben 25153 S03 653 Diverse Ausgaben 1033920 1003198
Summa 206718 302 Marine⸗Ministerium.
189 669 862
Central⸗ und Hafenverwaltung 1530052 1531519 Gratifikationen und Unterstützun— q
gen. d 175742 175 742 Kö . 3. . 5
enpflegen. 55 806 771 982
kö 3 396 222 34418 487 Lebensmittel 894 167 759 936 Kleidung J 40 432 873 506 Fahrt in russischen Gewässern 3 28697 3 309 671 Fahrt außerhalbe. J 2 628996 1874 582 Hydrographie 386 105 364 361 Marine⸗Artillerien. 11413 500 8907 940 J 7034 926 ; 512 606 Werkstätten und ö z 356 603 346 319 Miethe, Unterhaltung, Bau un .
. von Gebäuden 1836722 2126700 Transport von Material, Arbeits—
löhne, Missionen und Ver— ⸗
schiedenes. 4000936 3 821 870
Summa 28 903132 28 546 994
In einem Immediatbericht macht der Finanz-Minister zu diesem Budget folgende Bemerkungen: . ö
Ungeachtet des friedlichen Charakters unserer auswärtigen Politik ist beinahe ein Drittel des Ausgabebudgets für die Vedürfnisse des Kriegs-Pinisterinms, bestimmt;, Unter diesen Umständen hält es der Finanz⸗-Minister für seine Pflicht, die Ueberzeugung auszusprechen, daß es dringend nöthig ist, den Instruktionen Ew. Kaiserlichen Majestät gemäß, Maßregeln zu ergreifen, um die Ausgaben zu verringern, welche das Land gegenwärtig der Unterhaltung seiner Streitkräfte widmet. Die Durchführung eines so wichtigen Zweckes wird gewiß dazu beitragen, den Volksreichthum und die Kraft Rußlands zu entwickeln. Kö Januar. (B. T. B.) Offizielle Meldung des Generals Skobeleff, vom 13 Januar: Am 11.8.5, Abends Si, Uhr, unternahm der Feind mit sehr großen Massen einen Ausfall auf unsere Belagerungsarbeiten von der Front und von der linken Flanke aus, während er zugleich von der linken und rechten Flanke aus und vom Rücken her unser Lager überfiel. Das stellenweise hartnäckige Hand⸗ gemenge dauerte bis 12½ Uhr Nachts. Die Tekinzen wur— den vom Lager sowohl wie auch von den Belagerungsarbeiten auf der rechten Flanke und auf der Front zurückge chlagen; auf der linken Flanke gelang es ihnen indeß, sich einer Re⸗ doute, die von einer Compagnie des transkaspischen lokalen Bataillons mit zwei Berggeschützen vertheidigt wurde, vorüber⸗ gehend zu bemächtigen. Hierbei fielen sämmtliche Artillerie⸗ mannschaften auf ihren Posten; die Compagnie verlor den Compagnie⸗Chef und 39 Mann an Todten und 41 Mann an Verwundeten. Von der herbeigeeilten Reserve wurde die Redoute und das eine der Berggeschütze wiedergenommen, das andere Berggeschütz aber, obgleich die Tekinzen unter großen Verlusten zurückweichen mußten und bis unter die Mauern der Festung verfolgt wurden, vom Feinde mit fortgeschleppt. Den heldenmüthig gefallenen Artilleristen war es vorher ge⸗ lungen, den Verschluß des Geschützes zu entfernen, welcher in der Redoute vorgefunden wurde. Die nach dem Plan vor⸗ geschriebenen Belagerungsarbeiten wurden in 24. Nacht zu Ende geführt und auf die Festung nach dem Abschlagen des feindlichen Angriffs ein verstärktes Bombardement eröffnet; das Innere derselben wurde während der ganzen Nacht aus Mörsern beschossen. Am darauf folgenden Tage wurde das Lager bis zur ersten Parallele vorgeschoben. Unser Gęsammt⸗ verlust in der Nacht vom 11. guf. den 12.8. M. beträgt: 1 Dffizier und 52 Mann todt, 5 Offiziere und 96 Mann ver— wundet. Der Verlust des Feindes ist sehr bedeutend. Die Belagerung dauert fort.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Ja⸗ nuar. (W. T. B.) Die Thronrede, mit welcher der Reichstag heute eröffnet wurde, betont die Zusammen⸗ gehörigkeit der Ordnung des Steuerwesens und der Armee⸗ organisation. Beide Fragen seien im Zusammenhange mit einander zu lösen und würden darüber, sobald die bezüglichen Comitèéarbeiten beendigt seien, umfassende Vorlagen eingebracht werden. Zur Berathung wird angekündigt eine Vorlage, be⸗ treffend die Fortsetzung der Nordstammbahn bis zum Anger⸗ mannafluß. Die Butgetvorlage beziffert die Staatseinnahmen auf 76 388 o00 Kronen und die Staatsausgaben auf 75 019 300 Kronen.
Amerika. Washington, 16. Januar. (Allg. Corr.) Der Senat hat das Heeresbudget genehmigt. — Der Bericht des Staatssekretärs Evarts, welcher den
beiden, vom Präsidenten dem Kongreß übersandten, mit Ching abgeschlossenen Verträgen beigegeben ist, zählt die Schritte auf, durch welche die chinesischen Kommissare ver⸗ anlaßt wurden, von dem zuerst eingenommenen Standpunkt zurückzutreten und zu einem befriedigenden Uebereinkommen mit den Kommissären der Vereinigten Staaten, bezüglich der Einwanderungsfrage, zu gelangen. In ihrer Correspondenz mit den amerikanischen Vertretern kommentirten die chinesischen Kommissäre den Beschluß der Vereinigten Staaten ihre Polti zu ändern, und die Konkurrenz zwischen den Inländern und. Chi⸗ / nesen, indem sie hinzufügten, daß es nur das Gesindel sei,
welches sich beklage. Als die amerikanischen Kommissäre gegen solche Sprache protestirten, entgegneten die Chinesen, daß sie die bezügliche Bemerkung nur des Arguments halber gemacht
hätten und keineswegs glaubten, daß Amerika von solchen Motiven beeinflußt sei. Der Bericht des Staats sekretärs fügt hinzu, daß noch einige andere Fragen bezüglich des Han⸗ delsverkehrs zwischen den beiden Ländern der Lösung harrten und derzeit berathen würden.;
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