Nr. 1 deg Central Blatts der Abgaben⸗ Ge— werbe und Handelsgesetzgebung und Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Anzeige der in der Gesetz Sammlung und im Reichsgesetzblatte erschienenen Gesetze und Verordnungen. — I. Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Re⸗ gulativ über die Dienstwohnungen der Staatsbeamten. — Ueber- mittelung auftragsweise einagezogener Zahlungen durch Postanwei— sungen. — Theilnahme an der Ausführang von Bauten. — III. In- direlte Steuern: Zulassung von Privattransitlägern für Olivenöl. — Tarifirung von Klavierhämmern. — Taravergütung für unbe— arbeitete Tabaksblätter und Stengel. — Erläuterungen zum Be gleitscheinregulativ. — VI. Personalnachrichten.
Land- und Forstwirthschaft.
Die Debatte über die Frage des Abdeckereiwesens in der gestrigen Sitzung des Beutschen Landwirthschaftsraths endete mit der Annahme folgenden Antrages Richter (Tharand): Der Deutsche Landwirthschaftsrath erklärt eine ein heitliche Regelung des Abdeckereiwesens in ähnlicher Weise, wie es bei dem Reichs viehseuchen« gesetz geschehen ist, durch die Reichsgesetzgebung bezw. Landesgesetz« gebung aus sanitäts. und veterinärpollzeilichen, fowie aus wirthschafi⸗ lichen Gründen für ein Bedürfniß. Bei dem Erlaß eines darauf bezüglichen Gesetzes ist ganz besonders darauf Rüchsicht zu nehmen: 1) daß die polizeiliche Anzeigepflicht der Viebbesitzer nicht auf die an Seuche gefallenen resp. getödteten oder der Seuche verdächtigen Thiere beschränkt, sondern auch auf den Abgang oder die Nothtödtung smmtlicher, zu landwirthschaftlichen Zwecken kenutzten größeren Hausthiere (einschließlich der Schafe und Schweine) ausgedehn werde; 2) daß das abgehende Vieh eine entsprechende, möelichst hobe Ver— werthung im Interesse des Besitzers finde, soweit 6s mit Rücksicht auf die sanitäts polizeilichen Vorschriften maͤglich ist; 3) die in ein zeluen Staaten für die Abdeckereien noch bestehenden Zwangs und Bannrechte sind aufzuheben resp. zur obligatorischen Ablöfung zu bringen.“
Es folgte sodann die Berathung über die Emanation eines Reichsgesetzes zum Schutze nützlicher Vögel. Die Referenten Frhr. von Rothkirch⸗Schwarzensels und Geh. Ober. Forstrath Dr. Judeich⸗Tharand hatten der Versammlung ausführlich? Vorschläge unterbreitet, welche die für ein betreffendes Gesetz leitenden Gedanken aussprechen. Die Vorschläge wurden angenommen, und dm Vor— stande anheimgegeben, dieselben zu geeigneter Zeit bei den gesetz⸗ gebenden Faktoten in Voischlag zu bringen.
In seiner heutigen Sitzung berieth der Deutsche Landwirth— schaftsratb über die Eisenbahn-Tariffrage und nahm folgenden Antrag des Hrn. v. Wedell⸗Malchow an: „Der Deutsche Land⸗ wirthschaftsrath wolle kesc ließen: Die Einführung einer zweiten ermäßigten Stückgrtklasse liegt im dringenden Interesse der deutschen Landwirthschaft. Eine Ermäßigung der Güter der Spezialtarife be— züglich der event. neu einzurichtenden Wagenklassen bei Versendung von 5000 kg erscheint gleichfalls dringend geboten. Die Einreihung des Artikels „Spiritus“ in den jetzigen Spezialtarif 1. (event. später II. Wagenklasse) ist herbeizuführen“.
Auf Antrag des Gutsbesitzers Uhlemann wurde noch beschlossen: Der Deutsche Landwirihschaftsrath beschließt: I) er findet es räthlich, eine Persönlichkeit anzustellen, die die landwirthschaftlichen Interessen in Bezug auf die Eisenbahntariffragne und den Eisenbahnverkehr dauernd wahrnehmen, ?2) beauftragt seinen Vorstand, der Ausführung der Anstellung sich zu unterziehen und zu diesem Zweck die einzelnen Centralvereine Deutschlands zur Gewährung von dauerenden Bei— trägen aufzufordern, 3) ermächtigt den Vorstand, je nach dem Er— gebniß dieser Aufforderung a. eine geeignete Persönlschkeit anzustellen und b. (inen Beitrag bis zu 1000 SM aus den Mitteln des Land— wirthschaftéraths hierzu zu verwenden.“
Gewerbe und Handel.
Aus Dortmund wird der „B. Börs. Ztg.“ unterm 17. d. M. geschritben: Die vertrauensbolle Stimmung cuf dem Eisenmarkt verstärkt sich, und die Aufwärtsbewegung der Preise schreitet in allen Artiteln fort. Stabeisen notirt bereits bei einigen Werken zu 120 16, bei anderen zu 125 M pro 1000 kg ab Werk, hat demnach eine Erhöhung von 10— 15 ½ gegen die Oktoberpreise erhalten. Man rechnet von Seiten der Werke auf eine weitere Steige⸗ rung der Notirungen, und haben daher einzelne derselben alle Offerten zurückgezogen, die bis zum gestrigen Tage nicht acceptirt worden. Käufer bezeigen große Lust, zu den vorwöchentlichen Preisen abzuschließen, wollen aber höhere nicht anlegen, begegnen indessen keiner Geneigtheit der Produzenten, die an ren höheren Sätzen festhalten. Obige Abschlußrreise von 126 — 125 „ gelten nur üür 3 4 Monate; bei darüber hinausgebenden Lieferungen sind dieselden höher. In Blechen ist die Nachfrage ebenfalls bei steigenden Preisen gewachsen, und haben einzelne Blech— wal werke ihre gesammte Produktion für die nächsten Monate ver— schlessen. Auch in Waldraht geht es besser. Die Schienenwaljweike sind vollauf beschäftigt, erhalten auch noch fortwährend neue Auf— träge. Der Bochumer Verein hat jüngst in Gemeinschaft mit der Aktiengesellschast „Phönix zu Laar und Fried— rich Krupp zu Essen die Lieferung ron 25000 t Sizahl— schieren für spanische Bahnen übernommen, und Friedr. Krupp allein hat einen Auftrag von Rußland auf 9000 t erhalten. Dazu stehen Sul misstonen auf Lieferung ron 20000 bis 25000 t Stahlschienen und Kleineisenzeug in den nächsten Tagen bevor. Die Erwartung, daß auch die Vereinigten Staaten bedeutende Be— stellungen auf dem heimischen Eisenmarkte machen würden, hat sich dagegen bis jetzt nicht erfült. auch Robeisen in steigender Bewegung, und haben die Hochöfen meist ihre Produktion pro J. Quartal d. J. vergeben, rechnen auch auf weitere Preissteigerung und sind daher zurückhaltend in der Abgabe ven Offerten auf Lieferung pro II. Quartal. In der Kohlen-Industrie kessern sich die Verhältnisse zu Gunsten der
Zechen, die Preise sind fester, und dürfte, falls bis dabin die großen Vorräthe der Händler zusammengeschmoljen sind, bei Andauer des
Frostwetters im Februar eine kleine Hausse eintreten, Koks und Kokz— kahlen haben noch immer einen regen Geschäftsgang bei sesten Preisen aufzuweisen.
Hamburg, 18. Januar. (W. T. B.) Kommerz ⸗ und Diskontobant ist auf 70 sestgesetzt
Pest, 18. Januar. (W. T. B.) Wie die ‚Unzarische Post“ meldet, sind die Verhandlungen mit der Länderbank bezüglich der
Pest⸗Semliner Eisenbahn vertagt worden. Das englische Konsorttum hat heute ihre Offerte in Betreff der Finanzirung des Die Kreditbank wird ihre Offerte in zwei
Baues eingereicht. Tagen einreichen. Verkehrs⸗Anstalten.
Am sterdam, 19. Januar. (W. T. B.) Heftige Schnee⸗
stürme haben auf den Eisenbahnlinien starke Schnee verwebun⸗
gen herbeigefübrt; in Folge dessen ist der Eisenbahndienst vorläufig
einge stellt. Plymouth, 19. Januar. (W. T. B.)
Postdampfer . Westphalia“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 19. Januar 1881.
Cöln, 19. Januar, 12 Uhr 15 Minuten früh. (Tel.)
Die englische Post vom 18. Januar früh, planmäßig in
Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben.
Grund: Unwetter im Kanal. 9 Verviers, 19. Januar. (Tel.) Die englische Post
vom 18. Januar Abends, planmäßig in Verviers um 8 Uhr
49 Minuten Vormittags, ist ausgeblieben. Grund: Wegen Unwetters im Kanal war die Ueberfahrt eingestellt.
Wie die Waliwerkfabrikate, so verkehrt
Die Dividende der
Der Hamburgern
Amtliche Berichte auf den Königlichen Kun stsammlungen.
(Aus dem Jabrbuch der Königlich Preufischen Kunstsammlungen, II. Jahrgang, 1. Heft. — Wend mannscke Buchhandlung — Berlin.)
(Schluß.) G assel II. Königliches Museum.
Seit dem letzten Bericht sind die in demselben erwähnten Uebersiedelungen einzelner Sammlungen in das neue Galexie gebäude durchgeführt worden. Der diesem Umzug zu Grunde liegende Ge⸗ danke ist der: in dem einen der beiden den Kunstsammlungen Cassels gewidmeten Gebäude, dem neuen der Gemäldegalerie an der Belle⸗ vuestraße, sollen alle Sammlungen von Kunstwerken des Mittelalters und der neueren Zeit vereinigt werden, so daß im Oberstock die Ge—⸗ mälde, im Unterstock die Werke der Plastik im höheren Sinn sowie die der kunstgewerblichen plastischen Kleinkunst Aufstellung finder; das andere Gebäude aber (as ehemalige Museum Friederieianum) ist lediglich den Sammlangen der Antike einzuräumen. Dieser Gedanke ist, was den ersteren Theil angeht, völlig zur Ausführung gekommen; das alte Museum hat aber von der Last der Naturaliensammlunger noch nicht besreit werden köanen. Doch ist bereits auch für diese letzteren, die dann mit einer großen Vereinssammlung in Cassel ver— schmolzen werden sollen, das schon ursprünglich für Museumszwecke bestimmt gewesene alte Kunsthaus des Landgrafen Karl in Aucsicht genommen.
Wenn also schon im letzten Bericht ron Anschaffungen für die Kanstsammlungen kaum die Rede sein durft«, so ist dies in dem jetigen noch weniger der Fall. Die Ucberführung der zahlreichen Kunstwerte, Tie Beschaffung durchweg reuer Schränke, vieler Posta mente ꝛc., die Reinigung und Restaurirung einzelner Werke der Klein kunst nahm die Fonds falt völlig in Anspruch.
Bei Besprechung der Neuaufstellungen im Unterstock des Galerie— gebäudes ist zunächst Sr. Majestät unserm Allergnädigsten Kaifer und Heirn unterthänigster Dank zu erstatten für die großherzige Genehmigung zur Aufstellung der im Allerhöchsten Besitz verbleibenden Sammlung der Wilhelmshöber Porzellane und Majoliken, durch welche die kunstgewerkliche Sammlung zu einer alle Fächer um sassenden ausgedehnt werden konnte. Bie Vertheilung der eigzelnen Sammlungen ist nun die folgende geworden. In den drei großen, unter den Oberlichtsälen der Galerie liegenden, ihr Licht von der Halle an der Bellevuestraße empfangenden Räumen sind die Gypsabgüsse aufgestellt, und zwar ist je ein Raum den Werken der deutschen mittelalterlichen und Renaissarcekunst denen der gleichen Zeit in Italien und denen der Neuzeit zugewiesen wor— den. Daß in den weiden ersteren Abtheilungen bereits jetzt alle epochemachenden Meister in ihren Hauptwerken vertreten sind, ist schon im rorigen Bericht erwähnt. Aufgellebte Zettel geben bei allen Werken die Lebenszeit und den Namen des Künstlers in authen— tischer Sch eibweise, sowie den Ausstellungt ort des Originals an. Die Werke der Kleinkunst fanden ihren Platz in den unter den Seitenlichtgemächern des Oberstockes, ihr Licht von der Frankfurter— straße empfangenden vier und in den im Westpavillen belegenen, sich an sie anschließenden drei Sälen. Der erste dieser Räume, mit tem Eingang von dem Saale der Gipsabgüsse italienischer Renais— sance, enthält in zwei sechtseckigen Kuppelschränken die Werke der Gold und Silberschmiede⸗ und der Emaillir-Kunst ven der gothi.— schen Zeit an bis in das vorige Jahrbundert hinein, kostbare Trink— und Prunkgeräthe, Rahmen mit Miniaturen, verzierte und mit Edelsteinen besetzte Schmuckgegenstände, Petschafte 2. in einem an der Wand stehenden Schrank kostbare und kunstvolle Waffen, Schwerter ron der ersten Zeit der Renaissance an, sowohl exotische als europäische, unter welchen ein nachweislich von Hans Mielich herrübrender Degen mit der kunstvollsten Geld.! und Schmelz arbeit an Griff und Scheide; im Ganzen in diesen drei Schränken über 609. Gegenstände. In einem vierten Schranke be— finden sich Uhren, zum Theil mit sehr kosttaren und kunstreichen Gehbäusen, und frei im Zimmer auf Postamenten, auf Konfolen zc. große Stehuhren und Metallgloben mit kostbaren Standgehäusen, zum Theil in er lem Metall, geriebenem Silber und Filigranarbeit; im Ganzen 97 Stück. Im nächsten Z3mmer befinden sich wieder zwei Kuppelschränke; einer enthält die sehr reiche Sammlung der Bernsteinwerke, 226 Stück, der andere die Elfenbeinsammlung, Schnitzwerke von der gethischen Zeit herabreichend bis in das vorige Jahrhundert, in welchem unter Landgraf Karl diese Kunst in Hessen lUbst blühte und Namen wie Tobbermann aufzuweisen haite; 274 Stück.
Dat dritte Zimmer zeigt in Schränken an der Wand und frei an dieser hängend Kunstwerse von wachs, 140 Stück, und ebenfalls in einem Wanbschrank solche von Bronze; 150 Stück.
Das vierte Zimmer enthält in einem Wandschronk mit mehreren Abteilungen Werke ven Holz (worunter Schmitz werke ersten Ranges), Horn, Perlmutter, Stroh, Uchat, Alabaster und, zum Theil an den Wänden, Werke der ebenfalls unter Lindgraf Karl in Hessen zur Blütbe gebrachten seineren Steinschleifkunst; im Ganzen 7930 Gegen— stände. Ferger in dem vererwähnten Schranke und in cinem ver den Fenstern steheyden, freien Turchblick gestattenden Glasaufsatz 270 Gläser und sehr kostbare Krostalle, zum Theil mit kunstroll in Gold und Email ausgeführten Füßen, Deckelfiguren ꝛc(.
Der Umstand, daß bei der Aufstellung selbst alle die kleinen Kunstwerke der beschrlebenen vier Zimmer durch die Hände des Mu— seume⸗Inspektorg Lenz gehen mußten, bat zu zablréschen Restanra— tionen und Neubestimmungen geführt, welche der Sorgfalt und Hin— gabe dieses Beamten, dem der größte Theil der Arbeit bei der Äuf— stellung der Kleinkunstwerke zusiel, verdankt werden.
In den drei Pavillonzimmern befinden sich die Porzellane und Majoliken; in dem ersten derselben mit den Majoliken rereinigt auch die Mosajken, letztere noch (wie alles bit her erwähnte) aus altem Museumsbesitz herrührend. . 3. .
Mit großer Schwierigkeit und nicht ohne Gefahr wurde die Ueberführung des einst von Landgraf Friedrich II. aus Italien mit- gebrachten kolossalen Mosaikbildes, den heiligen Johannes darstellend, in das Mosaik« und Majolikenzimmer bewirkt, wo es jetzt, in die Wand e mmgelassen, von den 4 vorberbeschriebenen Sälen auß sichtbar, den dekoratiren Cindruck der Ausstellungen beherrscht. Die übrigen Mosaiken sind tbeils florentinischer, tbeils römischer Technik. Die Majoliken, 147 Stück, hoben in drei Sc ränken eine elgenthümlsche Aufstellung erbalten, bei welcher die Teller der oberen Reihen sich gegen den Beschauer neigen, die der mittleren glatt an der Räck— wand der Schränke hängen, die der unteren einfach sich in der ge—Q— wöhnlichen schrägen Lage befinden; dadurch dringt nicht nur mehr Licht in die Schränke binein, sondern es wird auch bewirkt, daß sämmtliche Bilder sich dem Beschauer auf das Bequemste präsen= ren. Es befinden sich unter ihnen viele mit Inschrist, einige mit Angabe des Fabrikoits und des Datums, darur fer Stücke aus Urbino und Pesaro.
In den folgenden zwei Zimmern befinden sich auf drei Gestellen, auf Wandbrettern, über und in 8 Schränken jusammen 1829 Num— mern von p rsischem, chinesischem, japanischem, holländischem Por⸗ zellan und Faverce (Delfft) und Arbeiten einiger deutscher und fran
zöosischer Fabriken.
Die Eröffnung aller dieser Sammlungen konnte mit dem Ok. tober erfolgen und sind sie seitdem Montag und Donnerstags ron 10 bis 1 Utr unentgeltlich zugänglich.
Im Museum Friedericlanum werden noch gegenwärtig Umstel⸗ lungen in allen Sammlungen vorgenommen, um den dort neu ge⸗ wonnenen Raum auzunntzen. Er kommt häuptsächlich einer klareren Aufstell ung der antiken Gipeabgüsse zu gute; aber auch die prähisto— rischen Sammlungen erfahren soeben eine durchweg neue Än- ordnung nach dem schon eingesührten eigenthümlichen System, welchen durch Eintheilung des ĩ Vertikal⸗
Gint Schranlraum in und Horszontalstreifen (leichzeiti das Zusammenhalten der
Funde und der Materiale gestattet. Allen Stücken sind barakte⸗ ristische Angabea beigegeben, welche neben Nennung des Fundortz auch die Gattungsart des Fundes, als Urnenfeld, Hägelfeld, Hügeh gruppe, Einzel hügel ꝛc. bezeichnen. Auch für das alte Museum konnten Anschaffungen kaum ge⸗ macht werden. Nur als im Frübjahr der große Fund von Regen. bogenschüssela bei Mardorf gemacht wurde, schlen es Pflicht (ka es nicht möglich oder räthlich war, den ganzen Fund aufzukaufen), doch dasjenige in Cassel zusammenzubalten, was ju fernerer Aufklärung dieser Münzgattung dienen konnte, und über alles nach Außen fort⸗ gebende so genau alsz möglich Buch zu führen. Schon die Lage dez Fundoris diesseits des Mains machte den Fund besonders interessant sodann aber der so seltene Mitfund von Schmuck (ein goldener King) und von silbernen Münzen (die Figur mit dem sogenann ten Schwurring), welche letztern hier in Hessen an einer andern Stelle auch mit charakteristischer Thonwaare zusammen⸗ gefunden sind, so daß ihr Mitfund mit jenen Goldmünzen noch interessanter wird. Der Ring, die Silbermünzen und 24 Regen bogenschüsseln wurden zum Kauf ausgewählt, darunter Stücke mit doppeltem Stempelschlag, Stücke, die unter dem Stempel ge⸗ sprungen oder gerissen sind, ein schon als Schrötling fassch gekomme⸗ nes Stück, eines von Silber, vergoldet; alle diese zur Erläuterung der Technik dienend, die ubrigen (den drei Haupttypen angehörig) mit lauter Varietäten in den sogenannten Schriftzeichen, worunter mährere in bekannten neueren Publikationen nicht aufgeführte. Eine Arbeit hierüber, für die Schiiften des Vereins für hesische Geschichte und Landeskunde bestimmt, ist unter der Feder des Ünterzeichne ten Pinder.
Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe hielt am 12. Janunr seine dies jähriae Generalversammlung und berieth in der⸗ selben zunächst über eine vom Vorstande vorgeschlagene Aenderung der Statuten und Geschäfté ordnung; dieselbe bezweckte, das bisher be—⸗ standere Amt eines Vereins ⸗ Sekretärs, welches im letzten Viertel jahre vom Schriftführer Prof. Hildebrandt interimistisch mit verwaltet ward, eingehen zu lassen und die Geschäste desselben definitiv dem Schriftführer zu übertragen. Nachdem verschiedene Redner theils für, theils gegen den Antrag gesprochen hatten, wurde derfelbe mit großer Majorität angenommen. Temnächst erftattete der Vorsitzende, der Fabrikhesißer Otto Schulz, den Bericht über die Thätigkeit des Vereins im verflossenen Jahre. Redner wis darauf hin, wie s. 3. die Gründung eins Vereing für Kunstgewerbe manchen Zweifeln begegnet sei, wie aber das stete Wachsen und Aufblühen desselben allmählich alle Vorurtheile brfiegt habe. Auch im Jahre 1880 seien eine Reihe hochachtbarer Namen dem Vereine beigetreten. — Bei Gelegenheit der letzten Konkurrenz um Staats preise für kunstgewerbliche Leistungen hatte der Verein die Genugthuung, daß sämmtliche Preise, mit Aus nahme eineß einzigen, auf Mitglieder sielen. — Der Vortragende bezeichnete als einen zunächst liegenden Zweck des Vereins Tie schon sest lärßerer Zeit geplante Gründung eines kanstgewerblichen Blastes mit Abbildungen mustergüllizer Gegenstände. Die Vorarbeiten dazu, welche eine Zeit lang in den Hintergrund getreten waren, sollen in nächstet Zeit wieder aufgerommen werden. Demnächst gab Prof. Hitdebrandt einige statistische Notizen über den Stand des Vereins. Derselbe hat sich im verflossenen Jahre um 94 neue Mitglieder ver⸗ mehrt und zäblt deren gegenwärtig im Ganzen 518. Die Zahl der abgeschickten Postsendungen belief sich auf weit über T2605. Von dem Vereinkorgan warden 18 Nummern ausgegeben; dasselbe bringt regelmäßig ausführliche Berichte über die Versammlungen des Vereins, deren im Jahre 1880 ebenfalls 18 stattfanden. An Stelle des ab— nmesenden Scatzmeisters, Kommerzien Raths Sy gab Hr. A. Meder einen Bericht uber die Finanzve hältnisse des Vereins. Dieselber liegen so günstig, daß ein größerer Uekerschuß zu verzeichnen war. — Bei der sodann vorgenommenen Vorstandswahl wurden gewählt: zum Vo sitzenden Hr. Fabrikbesitzer Otto Schulz (Nannynstr. 69), zum J. Stellvertreter Hr. Baumeister Schaͤfer, zum 2. Stellver— treter Or. Professor L. Burger. zum Schatz meisler Hr. Kommersien⸗ Rath Sp, zum Schriftführer Hr. Piof. Hildebrandt. In den ÄAus— schuß wurden gewählt die Hirn. Direktor Krätbe, Bildhauer Weese, Fabrikant Elster und Prof. Frühauf. Der Vorsitzende vertagte hierauf die Generalversammlung auf Mittwoch, den 26. d. M.
London, 17. Januar. (Allg. Corr) Furchtbare Un— glücksfälle zur See ereigneten sich in großer Zahl während der letzten Woche rings an der englischen Küste. Die Goodwinsands wurden abermals zum Grabe mehrerer großen Schiffe, wobei die Mann⸗ schaft des Rettungsbots von Ramsgate mit wahrem Heldenmuthe eine große Zahl ron Menschenleben rettete. Bei Harwich gingen gleichfalls mehrere Schiffe (darunter zwei Dampfer) mit Mann und Maus unter. Die Schiffbrüche sind der Zahl nach noch vicht konstatirt, übertreffen aher Alleg, was in der UnglückSchronik einer Woche in den Annalen der englischen Schiffahrt verzeichnet steht.
Im Residenz⸗-Theater ging am Sonnabend ein Schauspiel in 4 Akten. Die Adoptirten“, von Hugo Bürger zum ersten Male in Scene, obne mehr als einen Achtungterfolg zu erzielen; bei der gestrigen zweiten Aufführung fand das Stück eine etwas bei⸗ sälligere Aufnahme. Die Adoptirten“ gebören zu den ersten drama— tiscen Arbeiten des Autors, der sich inzwischen durch tüchligere Lei— stungen belannt gemacht hat. Das Stück hat zallieiche Schwächen, die dasselbe unzweifelhaft als eine Erstlingsarbeit kennzeichnen. Die Idee, welche demselben zu Grunde liegt, ist eine für die drama— tische Bearbeitung wohl geeignete. Des verstorbenen Frei⸗ kerrn von Hochdahl Tochter hat wider den Willen des Vaters einen Maler geheirathet und ist mit ihm entflohen; das Schicksal der beiden Flüchlinge ist ein unglückliches, wie es im Volksliede heißt: Sie hatten weder Glück noch Stern, sie sind gestorben, verdorben“.
Eine Tochter, die sie hinterließen, ist zur Jungfrau herangewachsen,
und wie diese nach dem Tode ihres vornehmen Großvaters in das Haus ihres Oheims zurückgeführt wird — dag bildet den Gegen stand der Handlung. — Man darf kaum zweifeln, daß der Tichter dieses Dramas, wenn er den Stoff nach räglich einer Neubearbeitung unterzogen hätte, mit der Arbeit einen wirklichen Erfolg hätte erreichen können, der so ausbleiben mußte. Die Exposition ist zu breit an gelegt und die Charakteristik der einzelnen Personen mangelhaft. Namentlich darf man das von dem Freiherrn Hochdahl sagen, der eine nichts sagende und schließlich ganz unverständliche Rolle spielt. Abgerundete und volle Gestalten sind nur die der Susanne, des Rechts⸗ anwalts Lambert und vielleicht der Fr. Mundel. Nichts deste weniger findet sich in dem Stück manche recht gelungene Szene; der Dialog fließt leibt hin und ist reich an interessanten Wendungen; dagegen läßt sich wieder gegen die scenische Eintheilung Vieles einwen den. Im Ganzen darf man sagen, daß es mehr im Interesse des Autors gelegen hätte, wenn das Stück in dieser Gestalt nicht zur Auffüh⸗ rung gelangt wäre. — Die Larstellung war im Ensemble, wie ge— wöhnlich auf dieser Bühne, eine gute; eine vortreffliche Leistung war die ‚Susanne“ der Fr. Niemann⸗Raabe, und Hr. Kepler bewährte als „Rechte anwalt Lambert“ seinen guten schauspielerischen Ruf, so—⸗ weit seine Rolle dies erlaubte; endlich verdienen Hr. Haack (Professor Hartlieb) und Fr. Ernst (Fr. Mandel) noch an rkennende Er⸗— wähnung.
Redacteur: Riedel. Berlin: e, ,,, J Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elgaer Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage) und die Besondere Beilage Nr. 1.
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königl
* 15.
, , .
SErste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 19. Januar
ich Preuß
ischen Stunts⸗Anzeiger.
1886.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernegaungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 11. Januar. von Shein b; Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 17, dessea Kommando zur Hienstieist. bei der Gestütverwalt. um ein Jahr verlängert. — 15. Fa nuar' Schul, Gen. Major und Abtheil. Chef im Ingen. Comlts, unter Entbindung von seiner Stellung als Mitglied der Prüf. Kommisston des Ingen. Corps, zum Präses des Ingen. Comitss ernannt. Frhr. v. Oer, Hauptm. vom Jäger. Bat. Nr. 2. als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. 71, Frhr. v. Rech en berg, Sec. Lt. v. Jager ⸗Bat. Nr. 3 unter Beförd. z. Pr. Lt. u. unter Belass. in seinem Kommdo. als Bureau⸗ Chef und Bibliothekar bei der Kriegsschule zu Potsdam, in das Jäger- Bat. Nr. 2 versetzt. Kruüska, Hauptm. und Comp. Cbef vom Jäger⸗Bat. Nr. 2, dem Bat. unter Beförder. zum überzäbl. Major, aggregirt. v. Merckel, Hauptm. und Corap. Chef vom Gren. Regt. Nr. 11. in das Jäger⸗Bat. Nr. 2 versetzt. Frhr. v. Falkenhausen, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 11, zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Thaden, Sec. Lt. von dims. Regt., zum Pr. Lt, Graf Finck v. Finckenstein, See. Lt. vom 1. Garde Regiment z. F. kommandirt als Inspektions-Offizier bei der Kriegsschule in Metz, zum Premier-Lieut., vorläufig ohne Parent, Kiep, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 4l, zum Pr. Lt., Küntzel, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 44, zum Hauptm. und Comp. Chef, Senger, See. Lt. von dems. Regt, zum Pr. Lt. befördert. Deich⸗ mann, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 12, à la suite des Regts. gestellt. Protz, Pr. Lt. vom Juf. Regt. Nr. 49, zum Haupim. und Comp. Chef, v. Para ski, Sec. Lt. Lon dems. Regt., zum Pr. Lt., v. Spalding, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 6, zum Rittm. und Escadr. Chef, Noell, Pr. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 36, zum Haupim. und Comp. Chef, v. Schack, See Lt. von dems. Regt. zum Pr. Lt. befördert. Frbr. Riede sel zu Eisenbach, Pr. Lt. à l8 suite des Kür. Regts. Nr. 7, dies. Regt. aggregirt. v. Safft, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 6, zum Haupim. und Comp. Chef, Eberhard, See. Lt. von demselben Regiment, zum Pr. Lt., Kasiski, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 37, zum Pr. Lt., befördert. Bugge, See. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 1, à Ia suite des Regts. gestellt. Diepenbrock, Ste. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 53, kommandirt zur Unseroff. Schule in Weißenfels, zum Pr. Lt., Reuter, Pr. Lt vom Inf. Regt. Nr. 55, zum Hauptm. und Comp. Chef, Frhr. v. Bi⸗ schoffshausen, Sec. Lt. von dems. Regt, zum Pr. Lt., befördert. v; Len Ski, Sec. Lt, vom Inf. Regt. Nr. 68, in das Inf. Regt. Nr. 24 versetzt. v. Scharfenberg, Pr. Lt. vom Husaren ⸗Regiment Nr. J, à la suite des Regiments gestellt. Cul 1nann, Premier Lieutenant vom Infanterie⸗Regiment Nr. 116, zum Hauptmann und Comp. Chef Goldmann, See. Lf. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. Oesterreich, Major vom Füs. Regt. Nr. 86, dem Regt. aggregirt. v. Lengerke, Major von dems. Regt., zum etatsm. Sal offiz. ernannt. Kriegsheim, Hauptm., bisber Comp. Chef von dems. Regt., zum überzähl. Major, v. Gontard, Pr. Lt. von dems. Regt, zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Schimonsky, See. Lt. von dems. Regt., kommandirt alg Comp. Offij. bei der Unteroff. Schule in Potsdam, zum Pr. Lt., v. Lützow, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 110, zum Hauptm. und Comp. Chef, Bendemann Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt, Van selow, Oberst, vom Füsilier Regiment Nr. 37, unter Stellung à la saite dieses Regiments, zum Kommandanten von Straßburg i. E., Kuhr, Major vom Füs. Regt. Nr. 37, zum etats mäß. Stabèoffizier ernannt. Frhr. v. Reibnitz, Major, aggr. dem Füs. Regt. Nr, 37, in die älteste Hauptmannsstelle dieses Regts. einrangirt. v. Weise, Major z. D., jum Bej. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 8! erngunt. Schnell v. Schnellenbühel, Major vom Inf. Regt. Nr. 94 als etats mäß. Stabtzoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 81. v. Wobeser, Hauptm. und Comp. Chif vom Inf. Regt. Nr. 87, unter Beförderung zum überzähl. Mojor, in die aͤlteste Hauptmannsstelle des Inf. Reg. Nr. 94 versetzt. Goltz, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 87, zum Hauptim. und Comp. Chef, Tecklenburg, Pr. Lt. von dems. Regt. und kemmanditt bei der trigonom. Abth. der Landegaufnabme, zum überzähl. Hauptm, Brand, Sec. Lt. von dems. Regt. zum Pr. Lt. bifördert. Went worth-⸗Paul, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94, dem Regt., unter Beförderung zum Hauptm, aggregirt. Perlet, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94, zum Pr. Lt. besördert. v. Stuckrad J, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94, unter Beförd. zum Pr. Lt., und unter Belassung in seinem Kommando als Erzieber bei dem Kadettenbause zu Ognsenstein, à la suito des Regte, se stellt. Haun, Major vom Inf. Regt. Nr. 28, in das Inf. Regt. Nr. 111, Schreiber, Major vom Inf. Regt. Nr. 111, als etatgsmäß. Stabzoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 28 ver⸗ setzt. Hoffmann, Hauptm., biber. Cemp. Chef rom Inf. Regt. Nr. 111, zum Überzähl. Major befördert. Werner, Dauptm. à la snite des Inf. Regts. Nr. 113 und Lehrer bei der Kriegeschule in Metz, kommandirf zur Dienstleist. bei dem Inf. Regt. Nr. 111, als Comp. Chef in dieses Regt. versetzt. v. Winter feld, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. c, unter Besorder, zum Rittm. und E. cadr. Chef, in das Kür. Regt. Nr. J. v. Ziegler und Klipphausen, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 1, unter Hefoörd. zum Rittm., als aggr. zum Kür. Regt. Nr. 5, rersetzt. v. Gers dorff, Pr. Lt. à la suite des Kür. Regts. Nr. 6, unter vor— läufiger Belassung in seinem Kommando alg Adjutant bei der 11. Kavallerie Brigade, zum Überjähligen Rittmeister befördert. Graf v. Pückler, Ste. Lt. vem Kür. Regt. Nr. 1, v. Schuck⸗ mann, Sec. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 5, zu Pr. Ltg. befördert. Frhr. v. Richthofen, Pr. Lt. vam Hus Retz Nr, 14, unter Ye— förd. zum Rittm., als aggr. zum Drag. Regt. Nr. 6 versezt. Fihr. v. Wr angel, Sce. Li. vom Hus. Regt. Nr. 14, zum Pr. Lt, Graf v. Schwerin, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 7, zum überzãhl. Riitm. befoͤrdert. v. Katzeler J., See. Vt. à la suite des Drag. Regts. Ni. 3. unter Vesörd. zum Pr. Lt, in dag Hus. NRegt. Nr. einrangirt. Roth, Sec. Lt. von der Res. des Drag, Regitz. Nr. 6 als Sec. Lt. und Feldjäger in das Reit. Feldjäger ⸗Corps versetzt, Brehm er, Pr. Lf. rom Feld ⸗Art. Regt. Nr. 15, zum Haurtm, und Battr. Chef, vorläufig ohne Patent, Gutjahr, See. Lt, von dems. Regt, zum Pr. Lt. befördert. Stolze, Hauptm. und Vattr. (Gbef vom Feld- Art. Regt. Nr. 18. unter Veförd; zum Maßser, als etats mäß. Stabzoffis. in das Feld Art. Regt. Ne. 27. v. Ihl en, feld. Major und ekattm. Stabsofflz. vom Feld - Art. Regt. Nr. 27 als Abtheil. Commandeur in das Feld-⸗Art. Regt. Nr. 8 versetzt. Brandt, See. Lt. von der 2. Ingen. Jasp, zum Pr. gt. Frhr. v. Kittlitz, Pr. Lt., ron der 3. Ingen. Insp., unter Velassung in sein Kommando als Adjnt bei dieser Inspektlon, zum Hauptm., be- fördert. Billerbeck, Oberst Lt. vom Stabe deg Ingen. Corps, zum Abtheil. Cbef im Ingen. Comité, Eckert, Major zem Stabe des Ingen. Corps und Commandeur des Pion. Bats. Ar. 2, jum Ingen. vom Platz in Mainz, Frhr. v. Rössing, Major dom Stäbe des Ingen. Corps. zum Commandeur deg Pion. Vatg. Ni. Mann kopff, auptmann von der 4. Ingenieur⸗Inspektion, zum Compagnie ⸗Ehef im Pionier ⸗Battaillon Nr. 7 ernannt. v. Scheven, Sec. Lt. vom Eisenb. Regt., zum Pr. Lt., vgrlãusig ohne Patent befördert. Beelitz, Pr. Lt. vom Jaf. Regt. Nr. Se, dem Regt, unter Beförd. um Hauptm., aggregirt. Gerlach, Seer. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 82, zum Pr Lt., Deichmann, Sec. Lt. ven demf. Regt, kommandirt als Comp. Ofsis. bei der Unteroff. Schule in Biebrich, zum Üüberzähl. Pr. Lt. befördert. v. Kraatz⸗
Koschlau, Sec. Lt. vom 1. Garde Regt. 3. F., in das Füs. Regt. Nr. 80. v. Götzen, See Lt. vom Drag. Regt. Nr. 17, in das Inf. Regt. Nr. hö s v. Stuckrad, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Nr. 45 und Lehrer bei der Kriegsschule in Neisse z. Hauptm. hefördert. Im Beurlaubtenstande. Berlin, 13. Januar. Tofe, Koch II. Sec. Lis. Lon der Res. des Gren. Regts. Nr. S9, zu Pr. Lté., Sch ucke, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Land w' Regts. Nr. 52, Sch lit te, Ste. Lt. von der Tandw. Ih. des 2. Bate. Landw. Hegg. Nr. 20, v. Plaenckner, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 63, Reinicke, Kae mpf, Henkel, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bate. Landw. Regts. Nr. 67, Koch J., Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 8g, Gent he, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regt. Nr. 53, Schäfer, Sec. Lt. von' der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 57, Zentzötzki, See. Lt. ven der Landw. Inf. des Res. Landw. Regls. Nr. 460, Karcher, See. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 30, zu Pr. Lt. befördert. v. Windheim, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 82, als Res. Offizier zum J. Garde⸗Regt. z. F. versetzt. Havemann J ., Hencke. Stec. Lis. von der Ref. des Gren. Regts. Nr. 89, Magnus, See. Lt. von der Res. des Gren. Reats. Nr. 1, Schimpff, Fahn, Dedittug, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 79, Wich mann, Ste Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. lr. 83, Wackermann, Sec. Lü. von der Ref. des Inf. Regts. Nr. 27. Welter, Sre. Lt. von der Landw. Kab. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 115, zu Premier Leeutenaats, von Sallwürk, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 11II, zum Hauptm,, Blum, Oefer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. desselben Bats., Gräßlin, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 113, Heim, Sec. Lt. von der Landw. Inf des 1. Bats Landw. Regts. Nr. 114, Walter, See. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 114, v. Waldeck Arneburg, Martin, Sec. Ltg. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 114, Henning, See. Lt. von der Landw. Feld- Artillerie des 2. Bata. Landwehr Regiments Nr. 10, Heller, Sec. Lt. von der Landw. Fuß Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 9, Balack, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats, Landw. Regts. Nr. 2, Barch ewitz, Sec. Lt. von der Landw. Fuß Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 12, Haase, Kroecher, See Lis. von der Landw. Fuß Art. des Res. Landw. Batz. Nr. 34, Müller, Sec. Lt. von der Res. des Fuß ⸗Ärt. Regtg. Nr. 4, Ra abe, Sec. Lt. von der Res. des Fuß Art. Regts. Nr. 2, zu Pr. Lts., Hoffmeister, Pr. Lt. von der Landw. Fuß— Art. des 1. Bats. Landw. Regt. Nr. 28, zum Hauptm. befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 13. Januar. Bauer, Gen. Major und Kommandant von Straß— burg, in Genehm. seines Abschiedsgesuches, mit Pens. zur Disp. ge—⸗ stillt. Maentell, Gen. Major und Präses des Ingen. Comités, in, Genehm. seines Abschiedsgesuches, als Gen. Lt. mit Pens. zur Disp. gestellt. Pikardi, Major z. D., zuletzt à la suite des Gren. Regts. Nr. 5 und Platz Major in Wesel, die Erlaubniß zum Tragen der Uagif. des gen. Regts. ertheilt. Runckel, Hauptmann und Compagnie -⸗Ghef vom Infanterie Regiment Nr. 24, mit Pension und der Regiments Uniform der Abschied bewilligt. Bonsac, Major z. D., zuletzt Hauptm. ù 1a suite des Inf. Regts. Nr. 84 und Eisenb. Linienkommissar, die Erlaubniß zum Tragen der Unlf. des gen. Regts. ertheilt. Bartsch, Hauptm. z. D., zu⸗ letzt aggr. dem Inf. Regt. Nr. 64, mit seiner Pension, v. Mala cho ws ki II., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 27, der Abschied be⸗ willigt. Mentzel, See. Lt. vom Jof. Regt. Nr. 46, ausgeschieden und zu den beurlaubten Offiz. der Landw. Inf. übergetreten. Frhr. v. Seherr⸗Thoß, Rittm. und ELcadr. Chef vom Kür. Regt. Nr. 1, alt Major mit Pension und der Regis. Uniform der Ab— schled bewilligt. Graf v. Blücher, Sec Lt. vom Grenadier— Regiment Nr. 11, als halbinvalide mit Pension aus— geschieden und zu den beurlaubten Offizn. der Landw. Inf. überge⸗ treten. v. Beug hem, Major z. Disp., zuletzt Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Reg. Nr. 55, unter Ertheilung der Aussicht auf An—2— stellung im Civildienst, mit seiner Pension und der Erlaubaiß zum ferneren Tragen der Uniform des vorgenannten Regiments, Giese, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 27 als Hauptm. mit Pension und der Regt. Unif., der Abschied bewilligt. Petersen, Sec. Lt. a. D., zuletzt von der Res. des Inf. Regts. Nr. 85, der Charakter als Pr. Ft. verliehen. Krobn, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 87, Arnold, Haupim. und Comp. Chef rom Inf. Regt. Nr. 115, mit Pensien nebst Autsicht auf Anstellung im Civildienst und der Regts. Unif. Petri, Ste, Lt. vom Inf. Regt. Nr. 118 behufg Ücbertritts in Königl. Sächs. Militärdienste, der Abschied bewilligt. Frhr. v. Steinaecker, Oberst z. D., unter Ertheil. der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Geen. Regts. Nr. 4, von der Stellung als Bez. Gommandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 81 entbunden. v., Witz leben, Major rom Jaf. Regt. Nr. 111 in Genehmig. seines Abschiedsgesuches, als Oberst Lt. mit Pens. und der Unif. des Garde:⸗Füs. Regt. zur Die pos. gestellt. Leib fried, Sec. Lö. vom Inf. Regt. Nr. 22, als Pr. Lt. mit Pens. und der Armee⸗Uniform, Lütgen, Sec. Lt. vom Inf Regt. Nr. 17, bebufs Uebertritts in Königl. Sächs. Militärdienste der Abschied bewilligt. Corbelin, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 47, als Pr. Lt. mit Pens. der Abschied bewilligt. v. Weise, tajor vom Inf. Regt. Nr. 81, mit Pens. zur Disp. gestellt. Sabarth, Sec. Lt. und Feldjäger vom Reit. Feldjäger. Corps, aut⸗ geschieden und zu den beurlaubten Offisieren der Garde Landw. Jäger übergetreten. Herb st, Major und Abtheil. Commandeur vom Felr— Art. Regt. Nr. 1, als Oberst⸗Lt. mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bisber. Unif., Lohman n, Haupim. und Battr. Chef vom Feld ⸗Art. Regt. Nr. 16, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Cisildienst und seiner bisberigen Uniform, Goetz, Major und Abtheilungs⸗ Commandeur rom Feld. Art. Regt. Nr 18, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, der Abschied bewilligt. Sartorius, Ser. Lt. vom Feld ⸗Art. Regt. Nr. 16, als halbinvalide mit Pension nebst Auesicht auf Anstellung im Civildienst ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizieren der Landw. Feld Art. übergetreten. Men sch, Hauptm. von der 2. Ingen. Insp., als Major mit Pension und seiner bisherigen Uniform Gattermgnn, Hauptm. von der 4. Ingen. Insp, als Major mit Pension und seiner kisber. Unif. Fonck, Lauptm. von der 4. Ingen, Insp. und Comp. Chef im Pion. Bat. Nr. 7, mit Pension. nebst Äussicht auf Anslellung im Civildienst und seiner bisherigen Uniform, Bütow, Sec. Lt. vom Garde ⸗Fuß⸗Art. Regt., als Pr. Lt. mit Pension, der Abschied bewilligt. . n * ö z Berlin, 13. Januar. Meister, Hauptm. vom 1. Garde⸗Landw. Regt, mit seiner bisher. Unif. Wuthenow, Pr. Lt. vom 3. Garde ⸗Landw. Regt. mit der Landw. Armee ⸗Unif, Schmidt J., Pr. Lt. von der Res. des 4. Garde⸗ Gren. Regt, als Hauptm, von der Osten, Rittm. ven der Garde⸗Landw. Kav., v. Schwichow, Rittm. von der Garde Landw. Kav,, mit seiner bisber. Unif,, Graf v. Bninski, Pr. Lt. von der Res. des 1. Garde Ulan. Regts., als Ritim, Leid reiter, See. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 3, als Pr. Lt, Komorowski, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Balg. Landw. Regts. Nr. 45, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗Unifß, Gen é, Hauptm. von der Landw. Inf. des 2. Batz. Landw. Regts. Nr. 42, als Major mit seiner bleherigen Uniform, Gloxin J., Sec. Lt. von der Landw.
Kavallerie desselben Bataillons, der Kobligk, Sec. Lt. von der Land. Inf. des J. Bats Landw. Regts. Nr. 54, Nicol, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landm. Bats. Nr. 34, mit der Landw. Armee Unif, Penckuhn, Sec. Lt von der Landw. Inf desselben Bats, Bütow, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. J, als Pee Lt., Bie ler J, See. Lt. von der Land. Kav. des 2. Bats. Lanz w' Reats. Nr. 48, Rimpler, Hauptm. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, mit seiner bisher. Uniform, Hal ke, Prem. Lieut. von der Landwehr-Infanterie desselben Regiments, mit seiner bisher. Uniform, Michaelis, Pe. Lt. von der Landw. Kav desselb. Regts., als Rittm.,, Raders, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 67, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee⸗ Unif., Stahlschmidt, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 72, Rupprecht, Sec. Lt. von der Landw. Kav— des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 6, Bu r mest er, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bals. Landw. Regts. Nr. 47, Guradze JL. Stec. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Rr. 62, als Pr. Lt. mit seiner bisher. Unif, Drerup, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Batg. Landw. Regts. Rr. , Pr. Lt. mit der Landw. Armee, Uniform, Block, Sec. Lt. bon der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regta. Nr. 65, Wiesmann, Hauptmann von der Landwehr-Infanterie des Res. Landw. Regts. Nr. 40, mit der Uniform des Landw. Regts. Nr. 13, Milchsack, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 29, als Hauptmann mit der Landw. Armee Uniform, Bingler, Sec. Lt. ron der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 30, als Pr. Lt. mit der Landw. Armee. Uniform der Abschied bewilligt. Breusing, Sec. Lt. von der Reserbe des Inf. Regts. Nr. 29, aus allen Militärverhältnissen entlassen. Schmidt-Hederich, Pr. Lt. von der Reserve des Huf. Regts. Nr. 16, mit der Landw. Armee-Uniform, Schubert,; Sec. LJ. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 7M, v. DasselWellersen, Sec. Lt. von der Referve des Hus. Regt‘. Nr. 15, Siefert, See. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 94, als Pr. Lt, Engelmann, See. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. . Krämer l, Gillig, Thomas, Pr. Lts. von der Land. Inf des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 118, Hangen, Rickrich, Sec; Lit, von der Landw. Inf. desselben Bats., Probst, Gold mann, Möllinger, Pr. Lts. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts, Nr. 118, Kopp, Sec. Lt. von der Landw. Inf dess. Bats., Thibaut, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 110, Lüders, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 96, Hill, Sec. Lt. von der Landw. Feld ⸗Art. des Res. Landw. Bais. Nr. 80, Mathieu, Ser. Lt. von der Landw. Feld ⸗Art. des 1 Bats. Landw. Regtgs. Nr. 82, Zeerleder, Pr. Lt. von der Ref. des 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regts., Hoffmann, Sec. Lt. von der Landw. Fuß Art. des 2 Bats. Landw. Regts,. Nr. 18. Kollmann, Pr. Lt. von den Landw. Pion. des 1. Batg. Landw. Regts. Nr. 88, Heer⸗ mann, Sec. Lt. vom Landw. Train des 1. Baits. Landw. Regts. Nr. 16, als Pe. Lt., der Abschied bewilligt.
Nachweisung der beim Sanitättcorps im Monat Dezember 1880 eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung des General Stabsarites der Armee, 6. Bezember. Dr. Drossel, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 45, von dem Kommando zur Dienstleist. bei der Kaiserlichen Marine entbunden.
Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriege⸗Ministeriums. 8. Januar. Kutter, Zahlmstr. vom 1. Bat. Gren. Regts. Nr. 12, auf seinen Antrag mit der gesetzl. Pension in den Ruhestand versetzt.
In der Kaiserlichen Marine.
Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen re. Berlin, 11. Januar. Helm, Marine ⸗Feuerw. Lt., mit Pens. und dem bedingien Anspruch auf Anstellung im Civildienst, der Ab— schied bewilligt. — 13. Januar. Derzewski, Kalau vom Hofe, Meyer, Gildemeister, Hoepner, Unter⸗Lts. zur See, zu Lts. zur See befördert. v. Ehrenkrook, Kapitän⸗Lt., komman⸗ dirt zur Admiralität, in den Marinestab versetzt. Düring, Lt. zur See, als Kapitän ⸗Lt. mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bi- her. Unif. der Abschied bewilligt.
Abschied bewilligt.
Nichtamtliches.
Berlin, 19. I . t Verlaufe der gestrigen (39.) Sitzung setzte das Haus
Preußen. Januar. Im weiteren der Abgeordneten die zweite Berathung des Ent—
wurfs eines Gesetzes zur Abänderung und Ergänzung des
Gesetzes vom 18. März 1868, betreffend die Errichtung
öffentlicher, ausschließlich zu benutzender Schlacht⸗ häuser fort. Artikel 1 lautet nach dem Beschlusse der Kom— mission: ⸗ .
Die §§8. 2 und 14 des Gesetzes vom 18. März 1868, belreffend die Errichtung öffentlicher, ausschließlich zu benutzender Schlacht- häuser, erhalten folgende Fassung:
§. 2. Durch Gemeindebeschluß kann nach Errichtung eines öf⸗ fentlichen Schlachtbauses angeordnet werden: .
I) daß alles in dasselbe gelangende Schlachtvieh zur Fesistellung seines Gesundheitszustandes sowobl vor als nach dem Schlach:en einer Untersuchung durch Sachverständige zu unterwerfen ist;
2) daß alles nicht im öffen lichen Schlachthause ausgeschlachtete frische Fleisch in dem Gemeindebezirke nicht cher feilgeboten werden darf, bis ez einer Untersuchung durch Sachverständige gegen eine zur Gemeindekasse fließende Gebühr unterzogen ist;
3); daß in Gastwirthschaften und Speisewirtbschaften risches Fleisch, welches von auswärts bezogen ist, nicht eher zum Genusse zubereitet werden darf, bis es einer gleichen Untersuchung unter- o 6 z in daß sowobl auf den öffentlichen Märkten als in den Privatrerkaufsstätten das nicht im öffentlichen Schlachtkause aut— Aschlachtete frische Fleisch von dem daselbst autgeschlachteten Fleisch gesondert feilsubieten ist; ᷣ
5) daß in öffentlichen, im Eigenthum und in der Verwaltung der Gemeinde stehenden Fleischverkaufshallen frisches Fleisch von Schlacht oieh nur dann feil geboten werden diirf, wenn es im öffent⸗· lichen Schlachthause auggeschlachtet ist; .
6) daß diejenigen Personen, welche ir, dem Gemeindebezirk das Schläc tergewerbe oder den Handel mit fischem Fleisch als stehen ˖ des Gewerbe betreiben, innerhalb des Gemeindebezirks das Fleisch von Schlachtvieh, welches sie nicht ir. dem öffentlichen Schlacht⸗ hause, sondern an einer anderen innen halb eines durch den Ge— meindebeschluß festjusetzenden Umir“ ises gelegenen Schlachtstätte geschlachtet haben oder haben sch'iachten lassen, nicht feilbieten
n.
,. Regulative für die Unt ersuchung (Nr. 1, 2 und 3) und der Tarif für die zu erbeben?⸗e Gebühr (Nr. 2 und 3) werden gleichfalls durch Gemeindebescoluß festgesetzt und zur öffentlichen Kenntniß gebracht. In dem Regulativ für die Untersuchung des nicht im öffentlichen Schlachthe n se ausgeschlachteten Fleisches (Nr. 2) kann angeordnet werden, daß das der Untersuchung zu unterziehende