Der Gewerberath für die Regierungsbezirke Aachen und In Rio Kaffee waren Transaktionen bei recht fester Preis haltung
Trier hat die Statistik der Arbeiter im erstgenannten Regierungt⸗ bezirk aufgestellt. Es sind dort in den Fabriken selbst 38 170 Arbei- ter beschäftigt (außerbalb derselben noch ca. 3000), davon 24733 männliche und 9992 weibliche Erwachsene, 1781 männliche und 1275 weibliche im Alter von 14 — 16 Jahren und 67 männliche und 22 weibliche im Alter von 1 —14 Jabren. Auf 1000 Eigwohner kom- men 6,1 jugendliche und 22,4 weibliche, inkgesammt 75,9 Fabrik⸗ arbeiter. Die Tuchfabriken allein verwenden 10 425 Arbeiter. Aus beiden Bezirken sind im Jahre 1879 163 Unfälle mit mehr als acht tägiger Arbeitsunfähigkeit zur Anzeige gekommen.
Im Regierungsbezirk Sigmaringen werden in den Fa⸗ briken nur 160 jugendliche Arbeiter beschäftigt, davon auch ein Drittel nur in eigentlichen Fabriken, die anderen in Mablmühlen, Braue⸗ reien, Ziegeleien u. dgl. Auf dem Fürstlich Hobenzoellernschen Hütten⸗ werk zu Lauchertthal sind jweckmäßige und geräumige Arbeiter wohnungen vorhanden.
In Preußen sind bei dem Bergwerksbetrieb 6703 Ar⸗ beiter im Alter von 14 bis 16 Jahren und 497 von 12 bis 14 Jahren beschäftigt, davon 6443 über, 757 unter Tage.
tes (Fortsetzung folgt.) Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Aus Kairo wird der daselbst erfolgte Tod des Aegyptologen Mariette⸗Bey gemeldet.
— Im Verlage von J. J. Weber in Leipzig ist soeben erschienen: Frauenbrevier Beiträge zur weiblichen Bildung. Von Professor Pr. Karl Biedermann. Zweite, umgearbeitete Auflage. Preis in eleg. Einband 8M — Der Verfasser von „Deutschland im 18. Jahr hundert“ bietet in seinem ‚Frauenbrevier“ den deutschen Frauen in populärer Form eine Reihe kulturgeschichtlichker Vorlesungen, welche schon bei ihrem ersten Erscheinen großen Anklang fanden. Jg der vorliegenden neuen Auflage hat der Verfasset die Anordnung und Vertheilung des Stoffes im Ganzen beibehalten, in einzelnen Theilen seiner Vorlesungen dagegen wesentliche Umgestaltungen und Vertesse⸗ rungen vorgenommen; eine besondere Sorgfalt hat er dabei auf den historischen Abschnitt verwendet, wobei er zugleich die Hauptmomente der Menschengeschichte in engere Beziehung zu bildnerischen, dich terischen oder musikalischen Schöpfungen setzte, in denen Thatsachen oder Persönlichkeiten sich widerspiegeln. Die Vorlesungen betreffen die Frauenbildung im Allgemeinen, die Stellung der Frau zur Kultur, zur Gesellschaft, im Haus und im praktischen Leben, in der Kunst, Literatur, Politik, Religion und Humanität, ibr Erziehunge— beruf, ihre Geschichte. Es folgen dann noch Ueberblicke über die so— ziale Frage, die Völkergeschichte und andere Stoffe von allgemeinem Interésse. Die Ausstattung des Buches ist sehr elegant.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Im Verlauf der gestrigen Sitzung des Deutschen Land wirthschafsraths referirte Prof. Richter ⸗Tharand über die Reich s⸗Versicherungsgesetzge bung. Die von der Kommission aufgestellten Anträge, welche dem Aucschusse zur weiteren Durch arbeitung für die nächste Plenarversammlung überwiesen wurden, lauten, wie solgt: In Erwä ung, daß es den Landwirthen und namentlich den die Mehrzahl bildenden kleinen Landwirthen an Zeit und auch die Möglichkeit fehlt, sich über die durch Verordnung ein geführten Verwaltungemaßregeln und über die Konzessionsbedingungen für den Geschästsbetrieb in den einzelnen Ländern, ferner über die Bestimmungen der Versicherung5s« und Entschädigungsbedingungen, die Klassifikation und die Höhe der Tarife, sowie über die Kassen— sicherheit der verschiedenen Gesellschaften genügend zu unter richten, erklärt der Deutsche Landwirthschaftsrath: 1) Die Landwirtbschaft hat ein Interesse an der Regulirung der rerwaltungsrechtlichen Seite des Versicherunge wesens durch die Reichsgesetzgebung innerhalb der durch Artikel 4 Punkt 1 der Reich sverfassung vorgeschriebenen Kompetenzen. Dabei ist vornehmlich Fürsorge zu treffen: a. für die Bekannt— machung der Versicherung6« und Entschädigungèé einschließlich der Aufnahme und Kündisungsbedingungen; b. für die Aufstellung und Bekanntmachung durchsichtiger Geschäftsabschlüsse nach Ablauf eines jeden Jahres; c. für ausreichende Kontrole des Rechnungswesens, namentlich über die Anlegung der Garantiemittel und der Prämien⸗ reseroen, sowie über die Höbe der zu vertheilenden Gewinnne; d. sür die Veröffentlichung der Prämientarie und der daraus für das jeweilige Jahr lautenden ein Verbot, daß weder ardere als die publizirten Ver— sicherungt⸗ und Entschädigungs Aufnahmen und Kündigungsbedin⸗ gungen, noch auch nicht veröffentlichte Tarife zur Anwendung kommen
gendsten Fälle beschräntt werden; und Pflichten der Agenten, und g. für die Verhinderung der dolosen Ueberreisicherung gegen Brandschaden. 2) Die unter staatlicher Lei⸗ tung stebenden Brandrersicherung‘⸗Anstalten (Brandasseluranzkam⸗ mein ꝛce.), die öffentlichen Feuersocietäten und die nur einen ganz be⸗ schränkten örtlichen Geschäftekreis babenden Lokalrersicherungen auf Gegenseitigkeit sind von den Bestimmungen der Reichegesetzgebung art zunebmen. — Zum Schluß bescäftiete sich die Versammlung noch mit der Frage der Unfallversicherung füt die Arbeiter. Namens der Kemmission rroponirte Prof. Richter⸗Tharand folgende
Anträge: „Der Deutsche Landwirthschaftsraib erklärt die Errichtung
einer Unfallrersicherung für Arbeiter durch das Reich im Hinblick auf deren sozialrolilische Bedeutung, sowie auch deren Ausdehnung auf die land rirthichaftlichen Arbeiter für wünschenswerth, sofern es elingt, den großen Verschiedenbeiten und Eigenibümlichkeiten, welche durch die Haltung, Loöbnung und Beschäftigungtweise der landwirth⸗ schaftlichen Arbeiter bedingt sind, dabei volle Beachtung zu schaffen.“ — Der Artrag wurde schließlich fast einstimmiꝗ Damit war die Tageecidnurg erl digt, und der Vorsißende schloß die J. Plenarrersammlung des Deutschen Landwirtbschasteraibz mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, die deutschen Bun⸗ die freien Städte.
desfürsten und Gewerbe und ;andel Verwaltung rath des Bochumer mund Gußstahlfabrikation zeigt den Järbabern der Umlauf befindlichen und zum 1. Juli er. gekündigten 60/9 Orligaticnen der Arleibe rem J. Juli 1867, 1. Oktober 1870 und J. Januar 1876 wiederbolt ar, daß die Rückjablung dieser Obli⸗ gationen an dem genannten Tage erfolgt, und daß er beabsichtiat, an Stelle dieser gekündigten 6½ Anleibꝛ eine neue 5e Anleibe, deren bligationen mit 103 rück!ablbar sind, zu kreiren. Die Emis⸗ siönekedingurgen dirser neuen Anleibe sind bei dem Verwaltunggzraih sowie bei dem A. Schaaffbausenschen Bankeerein in Cöln ju er⸗
fahren.
— Die New⸗Yorker Höele.-Itg.“ äußert sich in ihrem vom 7. d. M. danirten Wochenbericht über die allgemeine Ge⸗ scäfte lage selgendermaßen: Die Plrsiegnomie unserer Geschästs⸗ welt ist in der ersten Weche des neuen Jahres garn dieselbe wie in der leßten Weche des alten; der legitime Handel ruht sast gänzlich, die Börsensrekulatien aber seßt ibre Ausschreitungen mit jeweiligen kur en Unterbrechungen fort und findet dazu die Mittel etwas leichter und billiger als hie ber. Der Maßstab neuer Die positicnen auf dem Ge⸗ biete des Handels und der Industrie wird durch die Endresultate des rorjäbrigen Geschäfte bestimmt werden, die man jetzt zu ermitteln suckt, und wenn diese so befriedigend ausfallen, wie man ju erwarten berechtigt ist, wird der jetzt berrschenden Stille sebr bald allgemeine Belebung folgen, von welcher nur zu wünschen bleibt, daß sie nicht fir Ueberstärjann fübre. — Am Waaren⸗ und Produkten⸗ Markt kerrschte bei rubiagem Geschä feste Stimmung. Der Exrrertbegebr für Weijen, Maig und Wessenmebl lew gte sich inner⸗ balb enger Grenzen, und wurden daber für volle Getreideladungen nur act Fabrienge gechartert. Baumwolle in ditronibler Waare war etwas animirter und für Middlinz Re. böher als am Schluß der Vorn eche; das Termingesckäft nabm einen sebr stillen Verlauf. Rol ĩ in der Vorwoche.
Vereins für
zucker hatte denselben ruhigen Verkebr wie
Geschäftteinnabmen; e. für liel läßt.
Lessingè GChristian dürfen und die eiwa nöthig werdenden Ausnahmen nur auf die drin⸗— f. für die Regelung der Rechte a Reife
inhaltlich des balb argenommen. —
beschränkt; für ostindische Sorten machte sich dagegen eine Lbbafte Nachfrage geltend.
ist unveränderi. Der Hopfenmarkt war still. fand mebr Beachtung, und für Schmal machte sich bess⸗re Export- frage geltend; Speck hatte dagegen ruhiges Geschäft.
stoffe betrug für die heute beendete Woche 1742 043 Doll. gegen 2 113912 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Antwerpen, 21. Januar. (W. T. B.) 8 k 1847 B. angeboten, 786 B. verkauft. Träges Geschäft, Preise un⸗ verändert.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Courierzug 4 der Ostbahn traf heute statt um 6 Uhr 10 Minuten mit einer Verspätung von 4 Stunden um 10 Uhr
10 Minuten hier ein. Grund: Reifensprung der Zugmaschine bei der Station Laskowitz, Maschinendefekt bei der Station Kreuz und Fabrtversäumniß wegen heftigen Schneetreibens.
Berlin, 22. Januar 1881.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klaj⸗ 163. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 1 Gewinn von 450 000 S auf Nr. 6895. 1 Gewinn von 30 000 MS auf Nr. 57615. . 9. Gewinne von 15 000 S6 auf Nr. 69 008. 73 955.
3 36. Gewinne von 6000 M auf Nr. 60 574. 61 597. 71 707. 49 Gewinne von 3000 SS auf Nr. 597. 1247. 2183. 8700, ore, ls, on, U olg, w 686. 14 56s. 18 311. 18 711. 20 057. 26 851. 26 938. 27 269. 277 696. 31 851. 32 245. 34 733. 36 536. 36 650. 37 729. 39 045. 40162. 44 582. 44774. 45 275. 46 898. 47 603. 50596. 51 5653. 51 610. 53 176. 54 832. 60 807. 67 180. 68471. 71 809. 72 238. 77 221. 79 934. 81 139. 81 399. 85 239. 86121. 88 140. 89 336. 94 841. 60 Gewinne von 1500 S6 auf Nr. 642. 1762. 4878. 6834. 8235. 12 820. 14 040. 14 553. 15 873. 16632. 17 300. 17 520. 20 902. 24424. 25 978. 26 050. 26 469. 27 332. 29 334. 32419. 33 060. 34 155. 34 628. 39 687. 40 263. 43 324. 45 022. 46290. 53 710. 55 029. 61 956. 62 230. 66 749. 67 850. 69 795. 71 205. 71 936. 73 558. 74 570. 77442. 78 484. 78 601. 79 061. 80 ga22. 81 358. 82296. 83 632. 83 889. S4 382. S4 747. S4 937. 85277. S5 529. S6 144. 86967. 89 844. 91 383. 92911. 93 859. 94027. 78 Gewinne von 600 S6 auf Nr. 662. 1971. 4438. 4583. 7701. 8245. 9711. 10 282. 10 292. 10619. 11 920. 16 964. 1779 29 8601 260 735. 20 g, 2 1d. 21 933. 22 662. 26 877. 27 811. 28 446. 32 000. 33 693. 34763. 34913. 36619. 38 528. 38 813. 40 866. 41 392. 41999. 42 013. 45184. 45 907. 46 706. 47 541. 50 450. 50 903. 51 083. 52 534. 55 735. 55 766. 57 157. 57 480. 58 542. 59 073. 61 056. 62 503. 62 963. 65769. 65 868. 66 988. 66 929. 67519. 67 536. 68 573. 69 044. 73561. 75735. 76 444. 78 998. 80 269. 83 609. 84 223. 84 958. S5 624. S6 171. 86 606. 87 684. 87 993. 89 607. 89 786. 92 088. 92779. 93 321. 94892.
Im obetsten Stockwerk der Nationalgalerie ist seit Kurzem die XII. jener Sonderausstellungen eröffnet, mit denen Hr. Di⸗ rektor Jordan erloschenen bedeutenderen Künstlererscheinur gen der neueren Zeit Nekrologe widmet, wie sie objektiver kein Kunsthbisteriker ju liefern vermöchte insofern er ihre Werke selbst für die Todten reden War die vorige Ausstellung den Mann Karl Friedrich geweibt, so wird die gegenwärtige durch die Namen Morgenstern, Franz Krüger, Antonie Biel und Ernst Willers gekennzeichnet. Es sind 3 Landschafter und Perttätmaler, welche uns diesmal in ibrem Werden bis zur t oder doch ibrer charaküteristischen Ausbildung entwickelunge⸗ geschichtlich vor Augen gesührt werden. Wir besprechen zunächst die Landschaftsmaler: Ernst Willers (aeb
Oldenburg, gest. 1880 in München), der langjährige, bochaeachtete
Senior des dutschen Künstlerrereins in Rom, ist nur durch Studien
und Entwürfe rertreten, welche im zweiten großen Saal und dem ansch ießenden Korridor ih le Stelle cefunden haber. Willers hatte sich auf den Akademien in Düsseldorf und Dresden gebildet, durch in Rom. Seine Bedeutung liegt mehr auf sormolem als auf sxezifisch malerischem Gebiet. Etscheinen seine Schöpfungen des halb dem modernen raffinirten Geschmack fremdartig und steif stvli⸗ sitt, diegenbeit und ausgeprägten Gbarakter. Außerdem aber vermögen sie
mehr altz gewöhnlich zu interessiren, weil et dem Künstler vergönnt war, einen zweimaligen Griechenland aus jubeufen. Mehrere O(lstudien, darstellend die Akro⸗ polis ron Athen, das Theater des Herodes Atticus, die Quelle Kallir⸗ rbes in Athen, die attiiche Ebene am Piraeus, Akrokorinth, die
zeichnungen und Aquarelle aus den auf diesen griechiscen Reisen ge⸗ sammelten Mappen bieten eine angenehme Abwechselung ge jenüber den o ligaten Studien aus der römischen Campagna und dem Sa⸗ binergebirge, obgleich auch diese zu interessanten Vergleichen mit der modernen Art, und aufzufassen, bieten. siticnen haben meist in seiner Heimath ibre Stätte gefunden.
Christian Morgenstern (geb. 18065 in Hamburg in München 1867), dessen Nachlaß in dem ersen Ecküimmer dem dann folgenden Korridor aucgestellt ist, wesentlich von dem Vorgenannten. Ven mebr anlazung und Beleuchtungt⸗ und Wettererschei⸗aungen zugend, betont er das Stimmungtelemert rorwiegend roetischer Beschaulichkeit“. Indessen hielt er doch noch die Mitte jwischen dem Klassiker und dem Imrxressionisten und erweckte dadurch den Sinn der Münener Schule für die ly⸗ rische Auffassung, die in Eduard Schleich srärer ihren alänzendsten Vertreter gefunden bat. Seine Stadien und ausgefübrten Gemälde baben außer den barerischen und liroler Bergen und Seen auch die Vogesen und Helgeland zum Gegenstande. Seine Bleistifstudien und
Natur
und
bevor ⸗ im Sinne
Raft. Petroleum flau und nominell. Terpen⸗ tinöl bat bei gutem Exportbegehr eine Kleinigkeit angezogen; Dar F Schweine fleisch
Porträtmaler. Mit fremden Manunfakturwaaren blieb es still. Der Import fremder Web⸗
Amstel
Krüger, Porträt. und Geschichtsmaler (ab. im Jabre 1797 zu Radegast im Arhalt⸗Dessauischen, gest. 1857), bildete sich „ganz aus sich heraus und fand zuerst als Srortmaler Beifall. rüh nach Berlin gekemmen, vervollkommnete er sich später u einem bei den böheren Gesellschaftekreisen sehr beliebten Besonders routinirt sind seine Reiterbildnisse. Außerdem wußte er aber in der Behandlung des Massenbildes eine Kunst der Komposition und eige Virtuosität za entfalten, die ihn den
französischen Geschichtsmalern der napoleonischen Zeit würdig an die Seite stellt!). Wollauktion.
Glanzstücke dieser Art sind die im Besitze Sr. Ma⸗ jestät des Kaisers befindliche. im Jahre 1839 für den hochseligen König Friedrich Wilbelm III. gemalte Parade auf dem Opern- platze zu Berlin (1837) und das große Bild der Huhdisn gg vor dem hochseligen König Friedrich Wilhelm IV. im Jabre 18340. Das erstere ist der Ausstellung huldreichst üb rlassen worden und bildet neben den zahlreichen Bildnißstudien dazu den Hauptanziehungspunkt derselben. Die letzt ren, Eigenthum der Nationalaalecie, rerräsen- tiren eine höchst interessante Galerie zeitgenössischer Porträts von Mitgliedern des Königshauses, aus der Hofgesellschaft, dem Offizier⸗ corps und dem Adel, dem Beamtenthum, den Kreisen der Wissen⸗ schaft, der Literatur, der Kunst, des Theaters 2c. ꝛc, welche wegen ihrer ungemeinen Leber digkeit und charakteristischen Treue ganz un schätzbar sind. Auf dem ausgefübrten Paradebilde hat er es rerstanden, diese unzäbhlbare Menge kleiner Figuren in unzezwungene und doch kunstreiche Gruppen zu vertbeilen, welche dadurch noch reizvoller werden, daß ibnen die Frische und Deutlichkeit der in der Camera obscura abgespiegelten natürlichen Erscheinung eigen ist. Dem Ganzen aber hat er, unbeschadet der Festlichkeit des Ereignisses einen Zug von Humor gegeben, welche derartigen Vorgängen auch ig der Wirklichkeit anzuhaften pflegt. Von dem großen Huldt ungs⸗ bilde (in der Galerie des Königlichen Schlosses) ist der erste Ent— wurf, ein Aguatintastich nach dem ausgefübrten Gemälde, sowie ferner zwei Tafeln mit je 37 Bildnißstudien dazu (Eigenthum der Nationalgal rie) ausgestellt. Groß ist ferner die Zahl der Oel⸗ gemälde und Zeichnungen von Mitgliedern des preußischen und des russischen Herrscherhauses, der Herzoglich a baltischen Familie, von Offizieren, Ministern und hoben Staatsbeamten, Berliner Bürgern ꝛe. Besonders interessant sind die in einem der kleinen Kabinette ausge— häagten 18 Brustbilder von Mitaliedern des preußischen Königs hauses (Kreidezeichnungen), ein einstiges Familiengeschenk zum Geburtstage des Hochseligen Königs Friedrich Wilhelm III. Sie werden von den meisten Besuchern als liebe und verehrte Erinnerungen an das Eltern haus begrüßt werden, denn sie sind als Lithographien vervielfältigt und weit verbreitet. Darunter befinden sich auch zwei Bild isse der regierenden Kaiseclichen Majestäten, als Prinz und Prinzessin Wilbelm. Die Ausstellung verdient nach alledem schon dieser Krüger ⸗Abtheilung wegen ein besonderes allseitiges Interesse.
Das Königliche Kupferstichkabinet bat vor Kurzem etwa siebzig Sandzeichnungen alter Meister im Auslande angekauft, worunter sich Blätter von Dürer, Rembrandt, Michelangelo, Paolo Veronese ꝛc. befinden. Diese neuerworbenen Zeichnungen sind gegen⸗ wättig im Mittelsaale des Kupferstichkab inet ausgestellt, und aleich⸗ zeitig ist ein von der Generalverwaltung der Musein herausgegebener Katalog der Ausstellung erschienen.
Zu dem bevorstehenden Geburtktage Sr. Majestät des Kaisers erläßt ein Comits in Berlin, an dessen Spitze der General Feldmarschall von Herwarth stebt, Aufforderungen zu Zeichnungen für ein Geschenk für die Armee, welches in einer von böberen Offizieren bearbeiteten und von Sr. Majestät wiederholt revidirten Denkschrift besteht, entbaltend die authentische militärische Biographie Sr. Majestät mit einem vorzüglichen photograpbischem Porträt Allerhöchstdesselben. Die Idee des Armtegeschenkes ist die, möglichst viele Soldaten der Armee, ehemalige Soldaten, Vereine, Schüler ꝛc. durch Zeichnungen aus privaten Kreisen in den Besitz dieser Denk schrift, deren Preis incl. der Photographie 89 8 beträgt, zu setzen, damlt jeder ehemalige und zukünftige Soldat durch das Vorbild des Kaisers zu eigener treuer Pflichtersüllung in seiner Berufssphäre an⸗ gespornt wird. 160 0900 Eximplare der Denkschrift sind bereits in der Armee und im Volke, in den Schulen, in den Fabriken, unter der Landbevölkerung ꝛc. verbreitet. Ausführliche Prospekte zu diesem Armeegeschenk und Zeichnerlisten für Personen, die selbst zeichnen oder in Bekanntenkressen sich für die Cirkulation dieser Listen igter⸗ essiren wollen, sind direkt franko und gratiz zu erbalten von Herrn G. v. Glasenapp, Berlin W., Blumenthalsttaße 10.
In Lepke's Kunstauktionshause (Kochstraße Nr. 29) b:⸗ ginnt am 28. . M. eine Versteigerung von Kupferstichen, Handzeichaun⸗ gen, Aquarellen ꝛc, die, außer durch ein reiches, aus 111 Nummern be⸗ stebendes Werk von G. F. Schmidt,
vellständiges Werk des einst selber als Kunstsammler und zugleich als Herautgeber alter Handeichnungen kerübhmten Ploos van (1726 — 1798) darbie et. Das zum Verkauf gelangende
Eremplar ist das weitaus vollständigste aller bieber im Kunstbandel
kildet zu kaben. cing dann nach München und lebte später 26 Jahre hin⸗—
so imroniren sie nichtedestoweniger durch ansrruchtlose Ge⸗
aufgetauchten und scheint eiast das Handeremplar des Meisters ge⸗ Sämmüiiche Blätter sind in ibm in den verschie⸗ densten Plattenzustärden vom ersten Entstehen bis zur schließlichen Vollendung vertreten, so daß die Sammlung ein für das Studium des eizenart cen Künstlers außerordentlich interessantes Material darbietet. Da das Werk in dem Katalog unter einer Nummer jusammengefaßt ist, so scheint s in der Alsicgt zu liegen, dasselbe ungetbeilt als Ganjes zu erhalten, und würde damit für größere Kabinete sich die
Gelegenheit zu einer mindestens sebr seltenen Erwerbung bieten. —
Aufentbalt in
Schlucht von Delphi, die Ebene von Korinth, sowie se ner Bleistift,⸗ Kollektion
traditionellen Vorwurf: Gelegenbeit R 1 zu seben Seine autgefübrten menumentalen Kompo dem
.
gesrorben unterscheidet sich
remantischer Be ⸗ 1 J ner 0 sind jetzt eine Reike von Sälen und Hallen aufgebaut, die gestern
um 91 ; die Einleitung zu einem Balle bildete,
saale sand ein Hertensoaper statt, in dessen
Radirungen charakterisiren sich durch sorgsältige Zeichnung und wir⸗
—
ken trotz einfacher Mitiel sebr malerisch
Tie bintetlassenen Werke Antonie Biels (geb. 1830 in Stralsund, gest. 1880 ia Berlin) sind größerentbeilg schon ron der vorjäbrigen Ausstellung der Känstlerianen ber bekannt. Die unge⸗ wöhnlich beanlagte und ebenso fleißige Künstlerin batte sich die nord⸗ deuische Natur zum Vorwurf ihres Schaffent gewählt und bier vereinigten Studien und Gemälde, welche den Spreem ald, den Harz;, besondere aber die Ostserküste schildern dem Wesen der unscheinbaren und doch so ergreifenden Scenerie des Strandes, der gebeimnißoollen Melancholie der Haide, der stillen Majestät des Meereg mit tiefem Verstãndnisse nabe gekommen“.
Ein weit über das rein Känstlerische binaufreihendeg kultur⸗ histeriches Interesse aber bietet die Krüger ⸗ Autstellunz. Franz
mente u. s. w. ausgebracht wurden.
woblgelungen:
5 . it, wie die
Des Weiteren verzeichnet der Katalog in zusammen 1205 Nummern eine stattliche Auswabl von zum Theil sebtr geschätzten Kupferstichen, Radirunger, Holiscnitten, Daudieichnungen und Aquarellen älterer und neuerer Meister der verschiedensten Schulen, eine Reihe mehr odet minder bemerkengzwertber Architeltur⸗ und Prachtwerke mebrere moderne Kupferrlatten nbst Abdrücken derselben und schließlich eine
ren Autographey, unter denen Handschriften branden⸗ burgisck⸗vreußischer Fürsten und berübmter preuß scher Frauen sowie eine große Anzahl ron Briefen neuerer Künstler bervorzubeben sind.
Gestern Abend wurde der ia der Bernburgerstraße 222. gelegene, Publikum Berlins bereits vortbeilbast bekannte Central Skating ⸗ Rink feierlich einge veibt. Das Etablissement entsyrrach nicht mebr völlig den gesteigerten Ansprächen, welche der wachlende Besuch an dasselbe zu stellen berechtigt ist und wurde desbalb einem Umbau und rölliger Erneuerung urteriogen Um den Winter Rink
Abend sich mit einer alänzenden geladenen Gesellschaft füllten. Feier begaan mit einem Coacert, welches die Garde ⸗ Kürassier ⸗ und des Kaiser Alerander Regiments Nr. 1 abwechselnd au fübrten. Hirran xreibte sich Uhr im oberen Festsaale ein: große Pelonaise, welch: der bis ut früben Morgen⸗ die tanslustige Jagend zusammenbielt. Im großen Speise⸗ zerlaufe Trinksrrüche auf Se. Masestät den Kaiser, die gedeibliche Zukunft des GEtablisse⸗
Auf dem Rink rergnüagten sich und die Besriedigung über die det sich das J stitat unterzozen hat,
1 Die Musikcorrs des Gatde · Grenadier ·
stynde
bis Mitternacht jablreiche Skarer, Metamorꝝhose,
war allgemein
Riedel.
erlag der Gwedition (Ressel)
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen ⸗ Beilage).
Nedacteur: Berlin
Druck: W. G 19a.
mission ihre Anweisungen in
in fast durchweg treff lichen Abdrücken vor Allem dadurch Beachtung fordert, daß sie ein selten 1802 in Vegesack im Großherzogthum
AM HS.
Erste B eit age zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend den
22. Januar
1881.
—— —
—
Königreich Preußen. Ministerium für Handel und Gewerbe.
Reglement für die Königliche Kommission zur Beaufsichtigung a. der ,,,, misch⸗technischen Ver uch K — ö . gl für Baumaterialien in Berlin.
8 1 i iesigen Königli nmischen Hochschule , , n, undenen Anstalten, die m technische Jer uche . die Prüfungsstation 4 J gemi iesi önigli ergala und m der hiesigen Königlichen Be K
ische Versuchs verwandte und inein 9
tech nische Versuchsanstalt verwa ö nd . ; f ommission niedergefetzt, Aufgaben verfolgen, so ist eine ? . i i is annten Anstalten in zwe
ziehungen zwischen den genannten ente .,
. nf zu vermitteln und die Einheit in der Thätig keit derselben aufrecht zu erhalten.
8 * .
ission i s ges s Vertretern des
Eee ile n , , .
inisteriums für Handel u rke. Res Min isterun e f Arbeiten und des Unterrichts-Ministeriums“*). . k .
Die betheiligten Minister. . . ö. .
i ö enden de . ⸗ neten Vertretern den. Vorsi der Kom r kh beruft die Kommission nach Bedürfniß resp. auf Antrag eines der Mitglieder. ö
Die Aufgaben der omni sson , ö ö. 6
i Thätigkei Anstalten Sor igen, hang in der Thätigkeit der . ,
s i n und die dabei zu versolgenden Versuchsarbeiten einer jede r e nn i ftli nischen Zwecke zu überwachen, wissenschaftlichen und tech , f iese wachung erforderlich scher 2 auf Grund dieser Ueber J ü handhabung der Versuchs ordnungen bezüglich der. H . J schäste z ; ejenigen Aufträge, Geschäste zu treffen und die en! J. , ch del an die Versuchsstellen gehen — , . zu vermitteln, resp. die Prüfungsresultate den Behörden zu⸗ zustellen. ö i ie lionen für die Vorsteher der
Die Reglements und Instruk nen für irste her Anstẽllen ö auf Grund der Vorschläge der Kommission von den betheiligten Ministern erlassen.
8. 6.
Behuss Ausübung der Kontrole über die Geschästẽthätig⸗ keit der Vorsteher ist von jedem derselben am Schluß jedes Vierteljahrs ein Bericht über enn mn, ,
ftr i S je ahres =
u e sowie am Schluß jedes. ;
k über die Gesammtthätigkeit der Anstalt Ee Hervorhebung der hauptsachlichsten wissenschaftlichen ö 6 ⸗ uͤschen Ergebnisse an die Kommission zu erstatten. w. us) er Grundlage dieser Berichte semie er er nl f n . — 2 zans zunehmenden Revisionen ertheilt die Kom⸗ , in Betreff der Handhabung der Verfuchsarbeiten, resp. beantragt bei den betheiligten Ministern die seiwa wünschenswerth scheinenden Aenderungen der be— stehenden Reglements und Instruktionen. ä 85. 7. 4
Um die Thätigkeit der Versuchsanstalten in lebendiger Beziehung mit dem praktischen Leben zu. erhalten, wird die Koen misston von Zeit zu Zeit eine Konferenz von 98 ** standigen aus den Kreisen. der Industriellen und Techniker berufen und in Gemeinschast mit denselben berathen, in wie went die Anstalten nach ihren bisherigen Leistungen den ge⸗ stellten Aufgaben genügen oder welche Wege zur vollständigeren Lösung derselben einzuschlagen sind.
8. 8. ö
. 792 . . . 2 * 5 ze reff er Ver⸗
Vorschläge, welche die Kommission in Vetresl zer der, anderung resp., Erweiterung der Einrichtungen der Ver suchs. anstalten sowie der Vervollständigung resp. des Wechsels in ihrem Personale glaubt machen zu müssen, sind demjenigen Hin istẽr zu überreichen, zu dessen Verwaltung die Hochschule, mit welcher die Versuchsstation verbunden ist, gehort, a.
An dieselbe Stelle sind Beschwerden über die Hand— habung der Versuchsarbeiten zu richten, wenn die Weisungen ber Kommission an die Vorsteher der Stationen erfolglos bleiben.
*
g. 8.
Aufträge, welche von staatlichen Vehorden den Versuchs⸗ anstalten zugehen sollen, sind an die Adresse der Kommission zu richten. Die Kommission übermittelt an die r, die Aufträge und läßt nach Erledigung derselben 144 de sultate der stattgehabten Prüfung den betreffenden Behörden ugehen.
6 §. 10.
Solche von Privaten ausgehende Anträge, welche aus⸗ schließlich Versuche im ellgemeinen wissenschaftlichen zund lechnischen Interesse bezwecken, sind ebenfalls e n,, miffion zu richten, welche über deren Behandlung Beschluß zu fassen hat.
Berlin, den 23. Januar 1880.
Der Minister Der Minister für ö Handel und öffentlichen Gewerbe. Arbeiten. Hofmann. Maybach.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten. Puttkamer.
PViese TLommlssien bestebt aus! ö ige nn, eren; Dr. Jacobi alt Voꝛrsitzenden, dem Gebeimen Ober ˖ Baurath Schwedler, a . dem Geheimen Renitrung; · Rath br. Webren pfennig und dem Gebesimen Bergrath Dr. Wedding.
Reglement ö. die Königliche mechanisch⸗technische Verfuchsanstalt in Berlin.
81 Die Königliche mechanisch technische Versuchsanstalt zur Prüfung der Festigkeit von Sisen, anderen Metallen und Materictien ist? init der technischen Hochschule in Berlin ver⸗ hunden und dem die letztere beaufsichtigenden Minister unter— stellt.
für
Sie hat die Aufgabe, Versuche im allgemein wissenschaft⸗ lichen und öffentlichen Interesse anzustellen und auf Grund von Aufträgen der Behörden und Privaten Festigkeitsprüfun—⸗ gen auszuführen. Um den Zusammenhang der mechanischstechnischen Ver⸗ suchsanstalt mit der chemisch technischen Versuchsanstalt sowie mit der Prüfungsstation für Baumaterialien zu erhalten, die Arbeiten dieser Stationen zu kontroliren und die für sie ein- gehenden Aufträge der Staatsbehörden zu vermitteln, ist eine Kommission niedergesetzt, deren Besugnisse durch das Regle— ment vom 12. August v. J. festgestellt sind.
§. 3. An der Spitze der mechanisch-technischen Versuchsanstalt steht ein Vorsteher, der von dem die technische Hochschule be— aufsichtigenden Minister ernannt wird. d= 2 — — 8 4
Ueber alle, auf den Etat der Anstalt, die bei derselben beschäftigten Personen, die benutzten Räumlichkeiten, sowie auf generelle Anordnungen und Instruktionen bezüglichen An⸗ gelegenheiten hat der Vorsteher durch die Vermittelung des Rektors der Hochschule an den zuständigen Minister (68. 3) zu berichten.
§. 5.
Seitens der Anstalt empfangenen Aufträge und ausgeführten Prüfungsversuche hat der Vorsteher am Schluß eines Vierteljahrs einen Quartalsbericht und am Schluß eines vollen Jahres einen eingehenden Jahresbericht unter Hervorhebung der hauptsãächlichsten wissenschaftlichen und praktischen Ergebnisse der Kontrolkommission zu erstatten. Abschrift dieser Berichte geht durch den Rektor der Hochschule an den zuständigen Minister. §. 6.
Der Vorsteher ist ermächtigt, über die der Versul sanstalt überwiesenen Mittel innerhalb der Grenzen des Etats und für die in demselben bezeichneten Zwecke selbständig zu ver⸗
Ueber alle
fügen und Anweisungen an die Kasse der technischen Hoch⸗ schule, jedoch unter Gegenzeichnung des Syndikus derselben, auszustellen. W . *
Der Vorsteher hat die
Minister einzureichen. . — hat die eh aigen Vorschläge zur Erweiterung der etatsmäßigen Mittel resp. zur Aenderung der einzelnen Po⸗ sitionen alljährlich so frühzeitig zu machen, daß sie gleichzeitig mit den Seitens der technischen Hochschule erfolgenden An⸗ meldungen zum Etat der zuständigen Minister durch den Rektor vorgelegt werden können.
§. 8.
Alle Aufträge, welche von Staatsbehörden zur An siellung von Untersuchungen für die Anstalt ergehen, sollen durch die Vermittelung der Kommission an den Vorsteher gerichtet wer⸗ den. Sind! sie irrthümlich an ihn direlt adressirt, so hat er dieselben zunächst ber Kommission vorzulegen.
8. 9.
Alle von Privaten ausgehenden Aufträge sind an
Vorsteher direkt zu richten.
den
§. 10.
Sind die an den Vorsteber gelangenden Aufträge der Art, daß durch dieselben sowohl eine mechanische als eine chemische Untersuchung verlangt wird, so ist der Vorsteher ver flichtet, dem Vorstand der chemisch technischen Versucht anstalt den dem letzteren zugehörigen Theil des. Auftrags unter Yeilügung der betreffenden Prüfungsstücke sosort zugehen zu lassen, und daß dies geschehen, in dem Vierteljahrsbericht (5. 5) nachzu⸗ weisen. .
Der Vorsteher ist verpflichtet, die von Staats behörden gegebenen Aufträge vor den Privataustragen zu erledigen und die Ausführung der letzteren in geordneter Reihenfolge vorzunehmen, so daß der ältere Auftrag dem jungeren vor aufgeht. Sollen hiervon Ausnahmen gemacht werden, so ist die Genehmigung der Kommission einzuholen.
6 n hat der Kommission Anzeige zu nachen, wenn er wegen Ueberbürdung des arbeitenden Jersonals oder der Maschinen oder aus anderen Gründen Aufträge zurück. weisen oder den Beginn der Ausführung auf länger als zwei Monate verschieben muß.
—
Der Vorsteher
8. 13.
Der Vorsteher führt d Korrespondenz mit den 6 Austraggebern. Mit den Staatsbehorden, von * . Auftrage durch die Kommisston (65. 2) zugegangen sin ö ; n er zur Abtärzung des Geschästegangs in soweit 2 * respontiren, als noch Zwischen verständigungen an Er m der gestellten Aufgaben erforderlich sein sollten. Er 9 a Zeugnisse über die vollzogenen Festigleits prüfungen 2 2 Übergiebt dieselben sammt der Gebührenrechnung **. Auftraggeber Private sind, an die Kasse der ten chen 5 ⸗ schule, und wenn es Staatsbehörden sind, an die Kommission
r weiteren Vesörderung. . . 36 Tiere ah renn ist in beiden n rn, dem Syndikus der technischen Dochschule mitzuzeichnen. Die Kahlen.
—
geeres gehen von dem Vorsteher in Gemeinschaft mit dem
Anst zune den Arbeiten. Er Anstalt vorzunehmenden Arbeiten. Reihen solge der Versuche, sowie die Maschinen, welche zu denselben ö .
benutzt werden sollen. Er afür dorilich, daß zu . der in der Ansialt beschäftigten resp. zuschauenden
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Die Kasse der technischen Hochschule hat von Die hetreffende Staats⸗ und der Ge— Kosten⸗
Syndikus aus. Der te den Privaten den Betrag einzuziehen. 5 behörde wird bei Zusendung des Zeugniises un bührenrechnung von der Kommission aufgefordert, den betrag an die gedachte Kasse zu zahlen. 5. 14. . : 1 V Der Vorsteher führt ein Dienstsiegel und einen Dienst— stempel; beide haben in der Mitte den preußischen Adler ind in der Peripherie die Umschrist: Mechanischtechnische Ver⸗ suchsanstalt, Königliche Technische Hochschule Berlin. ö Die an die Staatsbehörden gehenden Prüfungszeugnisse werden mit dem Dienstsiegel versehen, die übrigen Zeugnisse und Urkunden werden abgestempelt. Dienstbriefe werden mit
Marken, die mit dem Dienstsiegel gepreßt sind, verschlossen.
§. 15. ; Alle Rechnungen, welche Auszaben für die Versuche⸗ anstalt betreffen, werden von dem Vorsteher mit ö oder Inventarisations⸗Bescheinigung versehen und nach erfolgter sitzeichnung durch den Syndikus von der Kasse der technischen Hochschule gezahlt. 8. 16. ö Bei den von Privaten ausgehenden Aufträgen haben sich die von dem Vorsteher auszufertigenden Prüfungsj;eugnisse auf Angabe der wissenschaftlichen Resultate zu deschranten, welche sich bei der Untersuchung ergeben haben. Ueber jene Resul⸗ take hinaus dürfen keinerlei Aeußerungen. über. die daraus etwa folgende Brauchbarkeit des Fabrikats fuͤr bestinnnte grat⸗ tische Zwecke hinzugefügt werden. Auch ist es 23 Vorsteher untersagt, sonstige Gutachten auf Antrag von Privaten zu erstatten. Bei der Ausstellung von Grunde zu legen, welches von sein muß.
Zeugnissen ist ein Schema zu der Kommission genehmigt
8. 17.
Der Vorsteher wird bei kürzerer Verhinderung durch . ältesten Assistenten vertreten. Im Fall eines Urlaubs YIder einer sonstigen längeren Geschäftsbehinderung wird bie Stell. vertretung auf seinen dem Rektor zu übermittelnden Vorschlag durch den Minister geordnet.
§. 18. Rektor der technischen Hochschule ist berechtigt, den der Versuchsanstalt jederzeit beizuwohnen und den fuͤr die Studirenden der letzten
Der Arbeiten E l Vorsteher zu Schauversuchen Semester zu veranlassen. . ö
Die Anzahl der jedesmal zuzulassenden Personen. die Zeit und der Umfang der Versuche werden von dem Vorsteher bestimmt.
8. 19.
= orosr Fr 10 R icht iar Wegen der Zulassung von anderen für die Besichtigung
. ga. der Verfuchsanstalt sich interessirenden Personen, insbesondere Anträge auf Anstellung resp. Kün⸗
digung der Assistenten durch den Rektor an den zuständigen
von Fachgenossen, werden von dem Vorsteher mit Zustimmung des Rektors besondere Anordnungen getroffen. §. 20. Der Vorsteher hat die ausschließliche Leitung der in der bestimmt die Reihen⸗
Er ist dafür verantwortlich, daß zur
Personen die erforderlichen Schutzmaßregeln getroffen werden.
Die Assistenten, Gehülfen und Arbeiter haben den Weisungen,
die er ihnen kraft seiner Befugnisse als Vorgesetzter und Leiter der Versuche ertheilt, unbedingt Folge zu leisten.
§. 21.
Dienstgeheimniß zu wahren und darf weder mündlich noch schristlich über die angestellten Ver⸗ fuche und ihre Resultate an Unberufene Mittheilung. machen. Die Assistenten und Gehülfen sind bei dem Eintritt in ihren Dienst auf das Dienstgeheimniß von ihm besonders hinzu⸗ weisen (vergl. S. 22).
Der Vorsteher hat das
8. 22.
Die Assistenten werden in der Regel auf dreims⸗ iche Kündigung engagirt, doch ist in dem mit ihnen abzusch den den Dienstvertrag gusdräcklich hervorzuheben, dal Jer zung des Diensigeheimmsses oder grob Pflicht ver saumniß besonbere bei der Handhabung der Apparate, den Vorsteher Kur sosor⸗ tigen Entlassung berechtigt. Der Umfang der einem jeden Assistenten zuzuweisenden Geschäste und die einzuhaltende Ar beltszeit wird durch den Vorsteher bestimmt. X chwerden gegen den Letzteren sind durch Vermittelung
den Minister zu richten.
. 23.
Den Assistenten ist es untersagt, in den Räumen der Versuchsanstalt ohne Auftrag des Vorstehers Versuche anzu⸗ stellen. Zur Abfassung von BVerich en und e, . bie Versuͤchsanstalt für öffentliche Blatter oder zur yer m,. von öffentlichen Vorträgen über dieselbe bedürfen sie der Ge⸗ nehmigung des Vorstehers.
8. 24.
Die Assistenten haben während der Herbsiferien Anspruch auf einen je vierwöchentlichen Urlaub, der jedoch ich 942 zeitig angeireten und nach den Bedurfn ssen der Ansia 1 der kürzt werden kann. Zu anderer Zeit kann ihnen 2, steher bis zu 8 Tagen Urlaub ertheilen. Ein längerer Ur⸗ laub bedarf der Genehmigung des Ministers.
§. 25.
Die an der Ansialt beschäftigten Gehülfen und Arbeiter werden von dem Vorsteher und zwar w. der Wiegel mit 14 tägiger Kündigungsfrist angenommen. Der orsteher a n ihnen ohne Kürzung des Lohnes Urlaub bis 41 Tage ertheilen. Beschwerden über die Assistenten oder Mitgehn fen und Mitarbeiter haben sie an den Vorsteher zu zichlen. Tas Recht sosortiger Entlassung im Falle grober. Pflicht wid rigte sst bei dem Eingehen des Arbeits verhältnisses Seitens des Vorstehers vorzubehalten.
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