1881 / 25 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Jan 1881 18:00:01 GMT) scan diff

stimmung unter Litt. a. Nr. 3 zu streichen, 3) an Stelle der Ziffer „4“ derselben Littera die Ziffer „3“ zu setzen sei und 4 auf derselben bezw. auf Seite 267 die eingeklammerten Hinweisungen hinter den Worten „Anmerkung 2“ und „An⸗ merkung 3“ fortan „zu a. 1 und 2“, bezw. „zu a. 3“ zu lauten haben. Ferner „daß lose Spielkarten, sowie solche Karten, welche in ihrer vorliegenden äußerlichen Vereinigung als Kartenspiele nicht anzusehen sind (§. 1 des Gesetzes, be⸗ treffend den Spielkartenstempel, vom 3. Juli 1878), bei der Einfuhr vom Auslande in den freien Verkehr des Bundes gebiets nicht gebracht werden dürfen“.

Der Ausschuß des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen hielt heute eine Sitzung.

Das Staats⸗Ministerium trat tags 1 Uhr zu einer Sizung zusammen.

In der gestrigen Sitzung des Volkswirthschafts— raths wurde unter dem Vorsitz des Staats-Ministers von Boetticher von den drei Sektionen die Wahl der Mitglieder des permanenten Ausschusses sowie ihrer Stellvertreter voll— zogen. Zu Mitgliedern wurden gewählt:

L in der Sektion für Handel: 1) der Geheime Kommerzien-Rath Mevissen aus Cöln, 2) der Geheime Kom— merzien⸗Rath von Ruffer aus Breslau, 3) der Kaufmann Kochhann aus Berlin, 4 der Geheime Kommerzien-Rath de Neufville aus Frankfurt a. M., 5) der Stadtrath Hagen aus Königsberg i. Pr.;

II. in der Sektion für Gewerbe: 1) der Eisenformer Kamien aus Berlin, 2) der Webermeister Hessel aus Berlin, 3) der Baumwollenspinnereibesitzer Dr. Janssen aus Dülken, I der freie Standesherr Graf Guido Henkel von Donners⸗ mark aus Neudeck, 5) der Kommerzien-Rath Baare aus Bochum;

IIl. in der Sektion für Landwirthschaft: I) der Rittergutsbesitzer von Nathusius aus Alt-Haldensleben, 2) der Regierungs⸗-Assessor a. D. Freiherr von Hammerstein aus Loxten, 3) der Amtsrath Dietze aus Barby, 4 der Rittergutsbesiger Kiepert aus Marienfelde, 5) der Guts— besitzer Cramer aus Wiesbaden.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des . der Abgeordneten befindet sich in der Ersten eilage.

In der heutigen (49.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Finanz-Minister Bitter und mehrere Kommissarien beiwohnte, wurde die zweite Be⸗ rathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats für 1881/83 sortgesetzt, und zwar erfolgte zunächst die Fortsetzung der Berathung des Antrages der Abgeordneten Richter und Genossen, auf Annahme eines Gesetzentwurfs, betreffend einige Abänderungen der Vorschriften für die Veranlagung der Klassensteuer und der klassifizirten Einkommensteuer. Der Abg. Rickert erklärte, daß ihn das gestern entwickelte Steuer— reformprogramm der Konservativen sehr enttäuscht habe; die Herren schienen Fiasko gemacht zu haben, und ihre Angriffe gegen den Finanz-Minister seien unbegründet gewesen. Der⸗ selbe habe ja gestern mit Bestimmtheit erklärt, daß er sich stark genug fühle, ein eigenes Programm der Regierung durchzuführen. Demnächst tadelte der Redner die Haltung der „Provinzial-Correspondenz“, die als ein aus Staatsmitteln unterhaltenes Organ Unwahrheiten verbreite und auch die Meinung der Regierung nicht richtig wiedergebe. Lehne man den Steuererlaß ab, so dränge man der Regierung mehr Steuern auf, als sie selbst wolle. Komme die Regierung nach Erlaß der 14 Millionen in Verlegenheit, so müsse sie sich an den Landtag wenden, und dieser habe es dann in der Hand, neue Einnahmen zu bewilligen oder nicht. Der Steuererlaß sei nur die nothwendige Konsequenz der bewilligten Steuern im Reiche, die Erfüllung der damals in feierlicher Weise erfolgten Ver⸗ sprechungen. Des Weiteren suchte der Redner die gestrigen Ausführungen des Abg. Stengel zu widerlegen und erklärte sich gegen das von Rauchhaupische Steuerprogramm; die Kon⸗ servativen hätten am wenigsten Grund, von der Entlastung der unteren Volksklassen zu sprechen, nachdem gerade sie diese Klassen durch Zölle auf die nothwendigsten Lebensmittel am härtesten belastet hätten. Der Abg. Freiherr von Huene, sprach für den dauernden Steuererlaß und bemerkte, daß es seiner Partei sehr schwer falle, sich auf die Seite der Regierung zu stellen, nachdem die Verhandlungen über den Antrag Windt⸗ horst wieder gezeigt hätten, daß die Katholiken an Rechten unter den anderen Bürgern ständen, an Pflichten aber ebensoviel zu tragen hätten wie alle anderen. Der Erlaß basire auf dem Verwendunge⸗ gesetz vom Juli 1880, und dieses beziehe sich nur auf die bereits bewilligten Reichssteuern; es sei also absolut falsch, daß man durch Annahme des Steuererlasses sich zur Be⸗ willigung neuer Reichssteuern verpflichte. Das Centrum habe die Zollpolitik des Reichekanzlers unterstützt, weil dieselbe dem eigenen Programm der Partei ent— sprochen habe, und das werde es auch serner thun, mehr nicht. Hierauf wurde die Tiskussion geschlossen. Der Referent Abg. Freiherr von Minnigerode resumirte kurz die Ansicht der Budgetkommission. Der Abg. Richter verzichtete auf eine Abstimmung über seinen Antrag. Die Alstim⸗ mung über den §. 1 des Antrages der Budgetkommission war eine namentliche; für denselben stimmten 243 Abgeord⸗ nete, gegen denselben 1966; der Abstimmung enthielten sich 8 Mitglieder. Mit derselben Majorität wurden die übrigen Paragraphen nebst den dazu gestellten Abänderungsanträgen der Abgg. Frhrn. von Huene und von Rauchhaupt ange⸗ nommen.

Bei Schluß des Blattes ging das Haus zur weiteren Be⸗ rathung des Etats: direkte Steuern, Einnahmen Kap. IV., über.

Der Kommunallandtag der Kurmark bewil⸗ ligte in seiner 5. Plenarsitzung am 27. d. Mts. den Rettungs⸗ häusern „Heilbrunn“, Kreis Ruppin, und zu Neuendorf, Kreis Veeskow⸗Storkow, eine einmalige Unterstützung von je 10090 66, und dem Rettungshause zu Cöthen eine solche von 300 6 aus seinem Digpositionsfonds der Kurmärkschen Hülfskasse. Aus dem Gebiete der Verwaltung der Landfeuersozietät bestä⸗ tigte der Landtag eine Anzahl von Wahlen von Kreis⸗ Feuersozietätsdirektoren und von Stellvertretern derselben. In einem Falle mußte die Vestätigung versagt werden, weil das Gut des Gewählten zwar in dem Grundbuche als Rittergut verzeichnet steht, aber nicht in die Matrikel der

heute Mit⸗

sundheit ausgeübt hat, sehr zufrieden.

Rittergüter aufgenommen ist, und der Landtag die Bestim⸗

mung, daß der Kreis⸗Feuersozietäts-Direktor Rittergutsbesitzer sein muß, dahin versteht, daß sein Gut als Rittergut im⸗ matrikulirt sein muß. Bei einem Brande einer mitten in einer Stadt belegenen ländlichen Ortschaft hatte die Stadt mit ihrer gesammten Feuerwehr die Löschung des umfang—⸗ reichen und gefährlichen Feuers bewirkt und liquidirte die ihr entstandenen Kosten gegen die Land⸗Feuersozietät, bei welcher die abgebrannten Gebäude versichert waren. Der Landtag lehnte indeß, den bestehenden Bestimmungen entsprechend, den Ersatz der Kosten ab.

n der am 28. d. M. stattgehabten Schlußsitzung gab der Vorsitzende des Landtags eine Uebersicht der von dem letzteren in der 14tägigen Session erledigten Geschäfte. Darnach sind 45 Vorlagen in 6 Plenarsitzungen und 4 Vor— lagen des ritterschaftlichen Konvents in einer Sitzung desselben erledigt. Der J. Ausschuß hatte 17, der II. Ausschuß 28 Vor⸗ lagen vorzubereiten.

Der Vorsitzende schloß den Landtag mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die Versammlung mit einem begeisterten dreifachen Rufe einstimmte.

An Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs⸗ steuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich (einschließ⸗ lich der kreditirten Beträge) für die Zeit vom 1 April 1880 bis zum Schlusse des Monats Dezember 1880 zur Anschreibung gelangt, (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum bes Vorjahres): Zölle 135 411 944 S ( 24 755 442 , Rübenzuckersteuer 34 307 089 MS (4 6202 554 M66), Salzsteuer 28 086 121 S6 (4 642 809 6), Tabaksteuer 383 008 Se ( 3 876052 6), Branntweinsteuer 25 909 998 S6 (858 355 6), Uebergangsabgaben von Branntwein 90 253 6 ( 2896 66), Brausteuer 42 110 676 S6 ( 510 354 ), Uebergangsabgaben von Bier 790 812 S6 (4 73 321 6), Summe 241 119 9651 ( 36 921 783 6), Spielkartenstempel 787 070 S6 (— 1536 6) Wechselstempelsteuer 4 855 915 M (4 78 178 6), Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung 102 399 491 C 4513 881 66), Reichs-Eisenbahnverwaltung 29 819 300 S (C 1593 852 66).

Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnahme abzüglich der Bonifikationen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Dezember 1880: Zölle 116068133 S6 ( 12471534 6), Rübenzuckersteuer 418 408 859 S, (— 272 333 S6), Salzsteuer 24 974 193 6 ( 403 106 M0 6), Tabaksteuer 1 504 505 6 (4 1087771 6), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 26 886 177 S6 (— 1788727 6), Brausteuer und Ueber⸗ gangsabgabe von Bier 10939 322 S SC 489 339 M0), Summe 228 781 794 66 (4 12390 690 60), Spielkartenstempel (einschließlich der Nachsteuer) 683 918 S6 (— 98537 (06).

Die Uebertragung einer Grundschuld durch Cession an einen Anderen erfolgt nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, J. Hülfssenats, vom 11. Dezember v. Is., durch die Aushändigung des Grundschuldbriefes mit der Cessionserklärung an diesen oder an seinen Bevollmäch— tigten. So lange der Grundschuldbrief und die bereits voll⸗ zogene Cessionsurkunde noch in dem Besitz des vom Cedenten mit dem Uebertragungsakt betrauten Richters oder Notars, welcher somit den Grundschuldbrief als Besitzvertreter des Cedenten in Empfang genommen hat, zum Zwecke der Ver⸗ anlassung der Umschreibung der Grundschuld im Grundbuch auf den Namen des Cessionärs sich befindet, ist die Ueber⸗ tragung noch nicht Folgt. Es würde demnach die in dieser

Zwischenzeit erfolge Konkurseröffnung über das Vermögen

des Cedenten die Anfechtbarkeit der solchergestalt erst nach der Konkurseröffnung vollzogenen Cession zur Folge haben.

Nach Beendigung des Kursus der Artillerie⸗ Schießschule haben sich die zu demselben kommandirt ge⸗ wesenen Hauptleute und Lieutenants der Artillerie in ihre resp. Garnisonen zurückbegeben.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Ober⸗Zolldirektor Oldenburg ist in Berlin eingetroffen.

Bayern. München, 26. Januar. (Allg. Ztg.) Der heute gewählte Ausschuß der Abgeordnetenkammer zur Vorberathung der Wahlgesetznovelle wird sofort in die Berathung derselben eintreten. Wenn auch in Abgeord⸗ netenkreisen mehrfache Wünsche dasür laut werden, daß noch weitere Artikel des Wahlgesetzes, als es im Regierungsent⸗ wurfe proponirt wird, einer Revisien unterzogen werden und

demzufolge die Vorlage Erweiterungen erfahren soll, so ist emporium unter englischer Verwaltung, ein.

doch die Stimmung unter den Kammermitgliedern im Ganzen eine dem Gesetzentwurf nicht ungünstige.

Württemberg. Stuttgart, 27. Januar. Cannes: „Im Allgemeinen sind Einfluß, den der Aufenthalt in Cannes trotz der andauernd ungünstigen Witterung bieher auf die Kräftigung ihrer Ge⸗ Das Wetter ist fort⸗

während veränderlich, zwischen Sonnenschein,

herrscht, unangenehm fühlbar. Trotzdem König viel im Freien und macht täglich, das Wetter mag

sein, wie es will, seinen Spaziergang; während die Königin dem an die

jeden sonnigen Augenblick zum Aufenthalt in de Villa anstoßenden Garten oder zu einer Spazierfahrt in die herrliche Umgebung benützt.“

Elsasß⸗Lothringen. Straßburg, 28. Januar. Lothr. Itg. Der Landesausschuß hielt am 26. d. M. seine 13. Plenarsitzung. Der erste Gegenstand der Tages⸗

ochnung war die zweite Lesung des Etats der Justizverwal⸗ wird von

Der Etat gelangte im Wesentlichen nach den Lom⸗ Philippopel angekommen, um die Verwaltung der Zölle

l . in Ostrumelien zu inspiziren. f

der Tagesordnung war die zweite Lesung der Vorlage Nr. ), Hatzfeld werden hier Ende nächster Woche erwartet, worauf *

Der

tung. missiongvorschlägen zur Annahme. Der zweite Gegenstand Gesetzentwurf, betreffend die Ausübung des Jagdrechts. Entwurf gelangte, dem Vorschlage der Kommission gemäß, unverändert zur Annahme. Als dritter der Tagesordnung solgte die zweite

Etat überschreitungen und außeretatsmäßigen Ausgaben im Etatejahre 1879— 80. Die Positionen wurden ohne Dis⸗ kussion angenommen. Der vierte Gegenstand war die dritte

oberen Forstbehörden. der zweiten Lesung angenommen, mit Ausnahme det §. 2, welcher lautete:

„Die Forssaussichtsbeamten werden den VBezirkęez⸗ Präsidenten als Rathe beigegeben und einer besonderen Forstabtheilung, an deren Spitze der Ober⸗Forstmeister steht, zugetheilt“

gefaßt,

] n Regen und Sturm wechselnd; namentlich macht sich der Mistral, der kalte Nordwestwind, der um diese Zeit an der Küste Südfrankreichs

* Me 775 bewegt fich der Verluste

Gegenstand Lesung der Griechenland. Unabhängigkeit Ober Albaniens abgeseken habe und Unter⸗

! ) . tand albanien von Griechenland annektiren lassen wolle. Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend die Einrichtung der

Das Gesetz wurde nach den Veschlüssen

und auf Antrag der Herren Köchlin und Genossen, nach zu⸗ stimmender Erklärung des Unter⸗Staatssekretärs von Mayr, in folgender Fassung zur Annahme gelangte:

„Die Forstaufsichtsbeamten können den Bezirks⸗ Präsidenten als Räthe beigegeben werden. Auch können die Ober⸗Forstmeister bezüglich der Forstangelegenheiten als Vertreter der Bezirks⸗-Präsidenten für Behinderungs⸗ fälle bestellt werden.“

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 28. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde von dem Abg. Lienbacher und Genossen ein Gesetze santrag eingebracht, betreffend die Abänderung der Wahlord⸗ nung des Reichsrath s. Nach demselben soll die Grund— steuerleistung wenigstens vier Fünstel des erforderlichen Min— destbetrages ausmachen, um in der Klasse des Großgrund— besitzes das Wahlrecht ausüben zu können; das Wahlrecht in Städten und Landgemeinden soll allen Denjenigen zukommen, welche entweder einschließlich aller Zuschläge mindestens 5 Fl. direkter Steuer zahlen oder nach der Gemeinde⸗Wahlordnung auch bei noch geringerer Steuerleistung wahlberechtigt sind. Der Antrag Schönerers, betreffend die Einführung des allge⸗ meinen Stimmrechts, wurde in erster Lesung abgelehnt.

Pest, 27. Januar. Man meldet dem „Pest. C.“: Die Kaiserin wird sich am 14. Februar zu den Parforcejagden nach Combermere Abbey in Shropshire begeben und nur von kleinem Jagdgefolge begleitet sein. Auch die Anzahl der Pferde ist gering, dem Vernehmen nach nur 6, welche sich 3 seit längerer Zeit im Marstalle Lord Combermere's zefinden.

Großbritannien und Irland. London, 29. Januar. (Allg. Corr) Der Oberbefehlshaber der Truppen in Natal und Transvaal meldet dem Kriegs-⸗Ministerium in London in einer aus Igogo vom 25. d. datirten De⸗ pesche, daß er gedachten Ort erreicht habe, ohne auf Wider— stand zu stoßen. Die Patrouille der Boers stand in einer Entfernung von 4 Meilen.

Dem Reuterschen Bureau wird aus der Kapstadt unterm 26. d. gemeldet: Die Boers haben ihre Streitkräfte bei Wakkerstroom konzentrirt. Ein von der Entsatzkolonne unter Sir G. Colley abgeschicktes Detachement ist in Sicht einer Boerpatrouille gekommen, und man erwartet, es werde morgen früh eine Schlacht geliefert werden. . ict i „Times“ wird aus Durban vom 26. d. M. be⸗ richtet:

Commedore Richards, die Obersten Deane und Ashburnbam und sechszig Offiziere begleiten die vorrückende Kolonne. Die Artillerie ist sehr stark dabei vertreten. Die Truppen bestehen hauptsächlich aus Ausgehobenen, nebst einem Flügel des 60. Regiments und zwei Kompagnien des 58. Regiments. Die Kavallerie besteht meist aus berittenen Infanteristen, die als Plänkler und Schützen den Boers kaum gewachsen sind. Die kleine Abtheilung Dragoner und die Marine. Brigade werden sich schr brauchbar erweisen.

28. Januar. (W. T. B.) Im Unterhause theilte heute der Staatssekretär des Krieges, Childers, ein Tele— gramm des Generals Colley aus Mount-⸗Prospect, von heute, mit, wonach der Angriff auf einen Paß zurück⸗ geschlagen worden ist. Der Verlust sei ein schwerer, aber noch nicht genau bekannt; Colley halte ein drei Meilen ent— ferntes Lager, bis Verstärkungen ankommen würden. Der Staatssekretär für Indien, Lord Hartington, erklärte auf eine Ansrage Bartletts: Die Regierung habe den Entschluß, Kandahar nicht permanent zu okkupiren, mit voller Kenntniß von der Wahrscheinlichkeit eines Erfolges der russischen Expedition gegen die Teke-Turkmenen und die Absicht der Regierung sei auch durch die neuesten Erfolge der Russen in keiner Weise abgeschwächt. In Fortgange der Sitzung wurde die Berathung der Bill zum Schutze der Personen und des Eigenthums in Irland fortgesetzt und schließlich auf Montag vertagt. Im Laufe der Debatte vertheidigte der Premier Gladstone in einer 11, stündigen Rede die Politik der Regierung und be⸗ tonte: seit der Wiedereröffnung des Parlamentes habe die Regierung aus allen Theilen des Landes Zustimmungserklä⸗ rungen zu ihrer Politik erhalten.

Im Oberhause brachte Lord Wave ney einen Antrag, betreffend die Konstituirung Kandahars als Handels⸗ Der Unter⸗ Staatssekretär für Indien, En field, bekämpfte diesen An⸗

trag, indem er hervorhob, daß der Besitz Kandahars weder Der finanziell noch politisch wünschenswerth sei. „St. A. f. W.“ meldet über den Aufenthalt der Majestäten in sind beide Majestäten mit dem

Nach einer drei⸗ stündigen Debatte wurde der Antrag Waveney's zurückgezogen.

Ein Telegramm aus Durban, vom 28. d., meldet: Die Avantgarde der englischen Truppenkolonne, bestehend

aus einem Detachements des 58. Regiments und einer Ka⸗ .

vallerie⸗Abtheilung, griff die Stellung der Boers in Laings⸗ Nek an. Der Angriff gelang zuerst theilweise; die Boers erhielten indessen darauf große Verstärkungen und schlugen die englischen Truppen zurück, wobei sie denselben beträchtliche beibrachten. Die Boers hatten ebenfalls ernstliche Verluste. Die beiderseitigen Truppen haben jetzt wieder die srüheren Stellung eingenommen.

Griechenland. Athen, 28. Januar. (W. T. B.)

Die Deputirtenkammer hat ihre Arbeiten gestern noch nicht wieder aufgenommen, da die Deputirten nur in geringer

El am Montag beginnen.

Anzahl erschienen waren. Vorauesichtlich werden die Sitzungen

Türkei. Konstantinopel. Dem Neuterschen Bureau hier unterm 26. d. gemeldet: Zia Bey ist in

Hr. Goschen und Graf

die vorläufigen Unterhandlungen bezüglich der vorgeschlagenen Konserenz ihren Anfang nehmen werden. Der hiesige Korrespondent der „Daily News“ meldet, daß die Albane⸗ sen der türlischen Regierung mehr zu schaffen geben, als Angeblich bestehe eine Liga, welche es auf die

Massen von Truppen würden nach Thessalien und Epirus vorgescho⸗ ben. Der Korrespondent glaubt, daß bei den Türken ein starke Neigung zu Konzessionen vorhanden sei, welche den Krieg un⸗

nöthig machen dürften. Ein Telegramm Ho bart Paschas an

den „Standard“ widerlegt die jüngste Meldung des Athener Korrespondenten genannten Blattes, daß in Thessalien nur 112090 Mann türkischer Truppen ständen. Die türkische Armee an der griechischen Grenze, sagt der türkische

Admiral, sei thatsächlich mehr als viermal so stark und die Truppen seien in der Lage sich mit irgend einer Anzahl von Soldaten, die Griechenland gegen sie ins Feld stellen könne, zu messen. Es sei Pflicht eines Jeden, der mit Autorität sprechen könne und an der Erhaltung des Friedens interessirt sei, jedwede Ilusion betreffs der Stärke und Beschaffenheit der türkischen Armee zu zerstreuen.

27. Januar. (Pest. ) Derwisch Pascha ist von Sku⸗ tari zurückgekehrt und vom Sultan mit Auszeichnung empfangen worden. Ueber die Insurrektion in Albanien ist die Pforte selbst ohne bestimmte Nachricht. Thatsache ist, daß eine große Menge Albanesen in Prizrend sich versammelt hat und daß es da— bei zu einem Scharmützel kam, bei welchem der Vali inter⸗ venirte. Es ist ferner Thatsache, daß die Insurgenten sich der Eisenbahn bemächtigt haben, sowie es Thatsache ist, daß die Albanesen aller Stämme zu den Waffen eilen. Auf der Pforte glaubt man, daß die Bewegung in den letzten Tagen bereits zur Ruhe gekommen sei. Der „Vakir“ de— mentirt die Nachrichten über eine eventuelle Verbindung der Albanesen mit Griechenland zum Zweck der Erlangung der Autonomie. Alle Stämme Albaniens, Christen wie Mo⸗ hamedaner, seien einig in der Vertheidigung ihres Landes gegen die Griechen. Der Gouverneur von Kreta, Pho— tig des Pascha, telegraphirte hierher, daß mehrere Hundert Freiwillige von der Insel nach Griechenland abgegangen seien.

Aus Paris, 29. Januar, meldet „W. T. B.“: Die „République française“ hebt bezüglich der griechischen Frage hervor, es genüge nicht, den Frieden zu wollen, sondern man müsse vor Allem geeignetere Mittel ausfindig machen, um ihn zu sichern. Die Berliner Konferenz habe die Trace für die griechisch⸗türkische Grenze präzisirt, nachdem der Berliner Kon— greß ein allgemeines Croquis derselben hergestellt habe. Von diesem Augenblicke an seien Frankreich und England von ihrer Spezialmission entbunden gewesen; es war nunmehr Sache Europas, die Frage zu lösen. Der Mißerfolg, den das Schiedsgericht ersahren, müsse Frankreich warnen vor übereilten Initiativen. Es sei nur die Pflicht Frank— reichs, Europa zu unterstützen; bei der griechisch— türkischen Differenz handele es sich nicht um eine fran— zösiscse, sondern um eine europäische Frage. Wenn die Mächte die Lösung dieser Frage in Konstantinopel energisch betrieben, so wäre es um so wahrscheinlicher, daß die vorher— gesagten gewaltsamen Ereignisse beschworen würden, als Griechenland, welches über den Werth seines von der Konfe— renz hergeleiteten Rechtstitels verständigt sei, ohne Entschul— digung sein würde, wenn es denselben durch einen unüber— legten Entschluß in Frage stellen sollte.

Serbien. Belgrad, 27. Januar. (W. Pr.) Die Skupschtina nahm heute einstimmig den Gesetzentwurf über die Einführung des serbischen Gerichtswesens in den neu okkupirten Gebieten an. Hierauf wurde ein Heeres— ausschuß, aus neun Mitgliedern bestehend, zur Berathung der Armeereorganisation gewählt. In demselben befinden sich Senator Magasinovies, der Sekretär des Fürsten; Joksies, Sektionschef Milicsevies und der Präsident des Fortschritts⸗ klubs Glischics.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 29. JaWnuar. (W. T. B.) Der Minister des Innern hat der Zeitung „Strang“ wegen des in Nr. 7 des Blattes enthaltenen Leitartikels die erste Verwarnung ertheilt.

Amerika. Washington, 26. Januar. (Allg. Corr.) Der Senat hat es wiederholt abgelehnt, sich mit der Bill zu beschäftigen, welche die Pensionirung des Generals Grant verfügt. Der Finanzausschuß hat entschieden, daß die Verfassung dem Senat nicht verbiete, neue Budget⸗Vor⸗ lagen einzubringen, daß aber dem Repräsentantenhaus allein das Recht zustehe, Vorlagen zur Erhöhung der Einkünfte zu entwerfen.

Afrika. Egypten. Aus Alexandrien berichtet man dem Reuterschen Bureau unterm 26. d. Infolge des gün⸗ stigen Empfanges, den die egyptische Regierung seinen Ab⸗ gesandten zu Theil werden ließ, hat König Jo hann von Abessinien beschlossen, eine neue Gesandtschaft, be— stehend aus einem General und zwölf Personen von Rang, nach Egypten zu senden, um dem Khedive seinen Dank auszudrücken und den neuen koptischen Erzbischof im Pomp nach Abessinien zurückzuführen. Der Erzbischof wird nach seiner Ankunft den König Johann krönen. Der Khedive hat ein Dekret unterzeichnet, welches Hrn. Bargher zum österreichisch ungarischen Mitgliede des Appellhofes an Stelle von Dr. Lapenna ernennt. Die französische Regierung hat den Nachfolger sür das ausscheidende sranzösische Mitglied des Gerichtshofes noch nicht designirt. Die anderen Mitglieder des Tribunals behalten ihre Posten bei. Die Wahl des neuen Praäsidenten des Appellhofes, die durch die Demission von Dr. Lapenna nöthig geworden, ist auf nächsten Dienstag an⸗ beraumt.

Alexandrien, 27. Januar. Der W. „Pr.“ telegraphirt man von hier: Der Kronprinz Ru dol ph trifft am 14 Fe⸗ bruar in Port Said und am 15. in Kairo ein. Am 19. findet ihm zu Ehren ein Hofball statt. Von Kairo geht der Kronprinz dann nach Ober⸗Egypten. Hiertzer kommt derselbe erst am 19. März. Die österreichischen Kolonien hier und in Kairo veranstalten zu Ehren des Kronprinzen große Festlichkeiten.

Nr. 4 des Centralblatts für das Deutsche Reich, beraugs gegeben Im Reichtamt deg Innern, bat folgenden Inbalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Zellbebandlung von Petreleum. Steueramtliche Behandlung vom Uuglande eingebenrer Spielkarten. Veränderungen im Bestande und in den Befugnissen ron Zoll ˖ und Steuttstellen. Veränderungen im Personal der Statiore⸗ Controlenre. Poltzeiwesen: Aucweisung von Aufländern aus dem Reichs gebltte. Finanjwesen: Nachwelsung der Einnabmen an Zöllen und Verbrauchesteuern, sowie anderer Einnabmen des Reichs vem 1. April bis Ende Dezember 1880.

Nr. 4 des Deut schen Handel e Archivs, Wochenschtist für Handel und Gewerbe, ̃ Reichtzamt det

berautgegeben in ͤ d Janern, entbält: Geseßgebung: Deutscheg Reich und Merco: Küa— digung des Vertrages zwischen

ĩ beiden Lärdern. Schweiz: Ge⸗ kühten für Minbeilungen über Fabrik. und Handele marken.

. al: Usarif für Loanda, Benguela und Messamedez. ar. ö Portugal: Neuer Zollfarif für Loanda, Bengu ü e , erm me f fee dur, Belgien und Tun ie: Vertrag zwischen beiden Staaten. Turis: Modi ·

Sranlen und Annaäm: Handele vertrag jwischen beiden Staaten.

fikation ein iger Aut fubr olle. Brasilien, Geuador, Hawaii, Jar an und * a 3 . . 2 246 ö 4 5 Türkei: Vorschriften zur Verbütang des Zusammenstoßens der Schiffe

auf Ser. Argentinische Republik: Zollgesetz für das Jahr 1831.

Berichte: Deuisches Reich: Zur Hebung des deutschen Aut fuhrhan

schaft freiwilliger

dels. Großbritannien: Bericht aus Middlesbrough über die Eisen⸗ industeie des Cleveland -Distrikts im Jahre 1889). Bericht aus Sydney über die Konkurse in den zehn Jahren 1870 bis 1879. Spanien: Alicante. Frankreich: La Rochelle. Portugal: St. Ubes. Desterreich⸗Ungarn: Schiffahrtebewegung in Ragusa und Gravosa während des Jahres 1879. Italien: Handelsverkebr mit dem Deutschen Reiche im Jahre 1879. Belgien: Antwerpen.

Kunst, Wiffenschaft und Ziteratur.

Dr. Georg Hirth in Mönchen, welchem da?! deutsche Kunsthandwerk und die Liebhaberei für alte illusteirte Drucke bereits mehrere, ibrem Inhalte nach ebenso werthvolle, wie dem Preise nach woblfeile Werke verdankt es sei nur an den Formenschatz“ und die Liebhaber ⸗Bibliothek alter Illustratoren‘ erinnert geht schon wieder mit einem neuen Plane um. Diesmal bereitet er ein Kulturgeschichtliches Bilderbuch aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert‘ ror. Dasselbe soll aus Faesimile⸗ Wiedergaben von alten Holzschnitten, Kupferstichen. Radirua⸗ gen und Zeichnungen bestehen. Gegenstand der Reproduktion sollen sein: Porkräts berühmter und interessanter Persön lichkeiten, Kostüm, und Genrebilder, Darstellungen von Jagden, Kriegs- und Gerichtsscenen, Spielen, Tänzen und Bädern, Fest— züzen; Schilderungen des höfischen und bürgerlichen Lebens, Städte ansichten und Marktbilder, endlich moralische und politische Allegorien, Myysterien, Kuriosa u. s. w. Herrorragende Meister dreier Jahr— hunderte und verschiedener Nationen, wie Dürer, Buratmair, Am⸗ man, Callot, Hollar. Watteau, Chodowiecki, sollen den Stoff zu dem Werke hefern, welches an Originalität sowie an kunsthistorischem Werth ein Unikum zu werden verspricht. Dasselbe soll in etwa 10 Lieferungen, jede mit 30 bis 40 Folioseiten Illustrationen, zur Ausgabe gelangen. Der Preis jeder Lieferung ist auf 240 M normirt.

Von den Geschichtsblättern für Stadt und Land Magdeburg, Mittheilungen des Bereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg, ist kürzlich das 4. Heft XV. Jahrgangs erschie nen (Magdeburg. i880. Verlag der Schäferschen Buckhandlung A. Rüdiger). Dasselbe enthält eine weitere Fortsetzung der Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Magdeburg, vom Gymnasial⸗ Oberlehrer Friedrich Hülße dafel'st. Es sind meistentbeils theologische Schriften, welche darin aufgeführt werden. Von allgemeinerem Interesse ist eine niederdentsche Uebertragung des „Unterrichts der Visitatoren an die Pfarrherrn im Kurfürstenthum Sachsenꝰ aus dem Jahre 1538, aus welcher die Abschnitte über die Schulen wörtlich wieder zegeben werden. Dann folgt eine weitere (Schluß) Serie von Aufzeichnungen uber Festgebräuche des Magdeburger Landes, aus dem Volks- munde gefammelt von Ph. Wegener. Unter der Rubrik „Ernte“ wird v. a. eine ergötzliche Erntebraten⸗ Rede in plait— deutscher, gereimter Sprache mitzetheilt; nicht minder kulturhistorisch interessant ist der Abschaitt Martini! und der Anhang, welcher Bettellieder enthält. In dem vorliegen⸗ den Hefte gelangt ferner der erste Theil der ‚Untersuchungen zur älteren Verfassungsgeschichte der Stadt Magdeburg? von Max Krühne, betitelt: Die Grundlagen der städtischen Entwickelung“ (das Erzbiethum von 973 bis 1018, die Entstehung des Burg— arafenamtez und die Uebernahme der erzstiftischen Vogtei durch den Burggrafen) zum Abschluß. Ein Anhang enthält wichtigere Urkunden im Wortlaut. Unter den Mitcellen“ finden sich zwei Arbeiten von Dr. Hertel: Zur Geschichte der Reformation im Erzstift Magdeburg“ und „Wie man in Magdeburg die Ratht herren wäblter, sowie ein numismatischer Beitrag, von Stenzel: „Seltene breite Groschen des Kardinals und Erzbischofs Albre bt von 1519 und 1522. Den Schluß machen literarische Besprechungen und die Vereinschronik. .

Als Separatabdruck ans der Altpreußischen Monatsschrift, herausgegeben von R. Reicke und EC. Wichert (Bd., XVII. Heft 7 und 8) erschien: Die Grabstätte Immanuel Kants mit besonderer Rücksicht auf die Ausgrabung und Wiederbestattung seiner Gebeine im Jahre 1889*, von F. Bessel Hagen (Königsberg i. Pr., gedruckt in der Albert Rosbachschen Buchdruckerei, 1839). Die kleine Schrift enthält umständliche aktenmäßige Berichte über die seiner Zeit bereits durch die Tagesblätter gemeldete, wegen Verwahrlosung Fothwendig gewordene Aufdeckung der Grabstätte des großen Philo⸗ scpben in dem ästlichen Theile der sogenannten Sta Kastiana (des Könizsberger Dom]ms) am 22. Juni 18890 und den solgenden Tagen, ferner die Bestimmung der Identität der Reste Kants, ge— naue Messangen seines Schädels und andere Untersuchungen. Gleichzeitig liegen als Separatabdruck aus der Alwreußi⸗ schen Monateschtift vor: Das Blutgericht in Königsberg i. Pr.“, on G. Tb. Hoff beinz (eine Untersuchung darüber, ob und wo sich in der alten Ordentburg dem jetzigen Schlosse, die zum peinlichen Verfahren gegen Verbrecker bestimmten Räume befunden haben) und eine we tere kleine Abbandlung von Adolf Ronge: „Ant wort des Asspriologen Julius Oppert auf die Frage: Ist Pnreußen dias Bernsteinland der Alten gewesen?? .

R. F. Köhlers Antiquarium in Leipzig bat kärilich den Katalog Rr. 340 seines Bücherlagers veröffentlicht. Dasselbe ent hält ein reichbaltig's, 1110 Nummern umfassendes Vergeichniß wichtiger und jum Teeil seltener Schriften aus älterer und neuerer Zeit zer deuntschen Geschichte, und zwar unter folgenden Rubriken: Allgemeines (allzemeine Werte historischen Inhalts, sowie über Geographie, Diplomatik, Paläograriie, Chronologie u. s. w, im Ganzen 43 Nummern umfassend), deutsche Geschichte im Mittel alter (90 Schriften), deutsche Geschikte im 16. Jabrbundert, deutsche Geschichte im 17. und 18. Jahrhundert, deutsche Geschichte im 189. Jahrhundert (bis 1880). Auf diese Schriften uber deutsche Geschichte überhaupt während verschiedener Zeitabschnitt: folgt ein Verjeichniß vn Scriften jur Geschichte der einzelnen deutschen Länder und zwar zur Geschichte von Rheinland und West— falen, von Niedersachsen (Hannover, Braunschweig, Bremen u. s. w); von Hamburg, Läbeck, Schletwig Holstein, Mecklenburg; jzur Ge⸗ schichte des preußiscken Staates und seiner Geschichte überbaupt und feiner einjelnen Previnjen, wie der Marken und Pemmerng, der Previn Sachsen (mit Ginschluß von Anhalt), Schlesiens und der Lausißen; ferner lur Geschichte des Königreichs Sachsen und, Thü rir gens (nebst Leipzigs insbesondere); ron beiden Hessen, Nassau, Frankfurt a. M., Baden und Pfalj; zur Geschichte det Reichglandes, der Schweiß; von Bavern und Württemberg, sowie endlich der deutschen Länder Oesterreichs. Hieran schließt sich ein Verzeichniß von Schriften, wesche bels Kröezsaeschichte, teils Namiematik be—⸗ bandeln. Den Schluß des Kataloge bildet ein Nachtrag zu den ver— schiedenen Rabriken.

Lande und Forstwirthschaft.

(H. Corr.) Der Haidekulturverein für Holstein jzäslt 2101 Mitzlieder; davon sind. 23 ̃ ñ I öbestäadige und 207 jäbrliche Beiträge jablende. Die meisten Mitalieder hat der Verein im Kreise Rendsburg, nämlich 3536. die wenlgsten im Kreise Oldenburn, nämlich 5. Im Jabre 1380 erhielt der Lerein ron der Königlichen Regierung eine Uaterstüßung von 4509 , von der Procinz 500) Æ Uekerdies unterstützten den Verein Lurch für d.essen Zweck: aus geworfene Geldsummen: die Kreise Hader leben, Axenrade, Flint bur z, Tondern, Husum, Eiderstedt, Stletwig, Rendeburg, Klel, Plön, Steinburg, Stormarn, Suder · Ystfmarschen Norrerdithmarscher, Segeberg, Pinneberg, Tie Gesell · Armenfreunde in Kiel; ferner zwei Spar⸗ und Gebeimer Rath von Scheel Plessen und endlich das

Schleswig⸗ unterstüzende,

Leibkassen,

Gewerbe und Sanden. Dem Geschäftebericht des Wiener Giro⸗ und Kassen⸗ verelnz entnebmen wir folgende Daten: Das Kassen⸗Rerirement be⸗ trug im Jahre 1880 5835 459 Millionen Gulden, das Differenzen

Kauffabrtelschiff handle, Anwendung finden könne.

Reoilement 12406) Millionen Gulden, das Gesamm-Riirement des Jastituts im Saldirungsvereine 135777 Millionen Gulden. Die mit dem Arrangement Bureau verbundene Kasse für Differenzen hatte ein Revirement von 120 964 Millionen Gulden. Das Jahres. Re⸗ virement der Effekten Ablieferung und Uebernahme beträgt 3 162575156 Fl. (gegen 2216112 862 Fl. im Jahre 1879), der erzielte Reingewinn 327 854 Fl.; hiervon kommen in den Re⸗ servefonds 35 570 Fl., an die Konti. Inhaber zur Vertheilung 43 918 Fl, ia den Persions fonds 7300 FJ. Die Aktionäre erhalten S* gleich 16 Fl. per Aktie.

Die Lübecker Privatbank vertbeilt, entsprechend den Festsetzungen des Aufsichtsraths, für das Jahr 1880 eine Dividende von 8 oso gegen 7 oo im Jahre 1879. .

Stockholm. 22. Januar. (Dag. Nyh) In Berzgsunds mechanischer Werkstatt ist man seit einiger Zeit mit der Ausführung einer Bestellung für russische Rechnung auf eine neue Art paten⸗ tirter Eisenbahnräder beschäftigt, die zweckmäßiger als die bisher gebräuchlichen sind. Sie unterscheiden sich von letzteren hauptsäcklich dadurch, daß die Radspeichen durch zwei konvex ge bogene Stablrlatten ersetzt sind. Das Pressen solcher Platten ge—⸗ schah am Mittwoch in Gegenwart der General-Direktoren der Staatseisenbahnen, Beyer und Troilius, Oberst⸗Lieutenant Graf R. Cronstedt, Ober⸗Direktor Almzren, des Königlich dänischen Ge⸗ fandten Baron Bille sowie mehrerer anderen Eingeladenen. Die Sache erregte das lebbafte Jnteresse der Zuschauer, namentlich aber der Fachleute, als diese die Schnelligkeit und Genauigkeit sahen, wo⸗ mit das Pressen bewerkstelligt, sowie den merkwürdigen Effekt, der mit einfachen Mitteln erreicht wurde. Das Pressen geschah nämlich mittelst einer gewöhnlichen hydraulischen Presse, die mit einem mit 155 Etr. belasteten Accumulator durch ein Rohr in Verbindung stand. Der Ofen zur Erhitzung der Platten befand sich nur einige Schritt von der Presse; zu dieser gelangten die Platten auf einer kurzen Fahrbahn, worauf das Pressen augenblicklich bewerkstelligt wurde, indem einfach ein kleiner an der Rohrleitung zwischen der Peesse und dem Accumulator befindlicher Hahn geöffnet wurde. Auf diese Weise können bereits jetzt ein Mann und zwei Knaben täglich die Platten zu 25 Rädern fabriziren. Auf der Nikolai⸗ bahn in Rußland (St. Petersburg Moskau) für welche in Bergsund die jetzige Bestellung aus Räder zu 190 Wagen ausgesübrt wird sind solche Plattenräder über 8 Jahre benutzt worden, auch baben dieselben während 2 Jahren auf der nördlichen Staatsstamm⸗ bahn und auf der Marma⸗Sandarnesbahn die Probe mit Ehren be— stander. Diese neue Erfindung scheint somit eine schöne Zukunft zu haben. Der Erfiader, Ingenieur Nie. Smith, leitete am Mittwoch selbst die Arbeit.

Ja Stockholms Hafen liefen im Jahre 1880 1571 Schiffe von 338 325 Tons Tragfähigkeit, aus dem Auslande kommend, ein. Von diesen Schiffen kamen 55 aus Norwegen, 337 ans Finn⸗ land, 179 aus Rußland, 280 aus Deutschland, 85 aus Dänemark, 494 aus Großbritannien, 31 aut den Niederlanden, 11 aus Belgien, 25 aus Frankreich, 16 aus Portugal, 12 aus Spinien, I2 aus Italien, Laus Afrika, 23 aus Nordamerika, 7 aus Westindien, 3 aus den Laplata⸗Staaten und 1 nördlich von Asien. Von den Schiffen waren beladen: 576 mit Stückgütern, 469 mit Steinkohlen und Koks, 235 mit Holz. 159 mit Getreide, 59 mit Häringen und anderen Fischen, 22 mit Salz, 21 mit Raxps— kuchen und Leinsaamen, 8 mit Huano, 7 mit Petroleum ꝛc. Nach dem Auslande gingen ab 1423 Schiffe ron 362 811 Tons Trag fähigkeit; davon nach: Norwegen 20, Finnland 354, Rußland 285, Deutschland 210, Dänemark 67, Großbritannien 294, Niederland 13, Belaien 36, Frankreich 99. Portugal 20, Sranien 9, Italien 3, Afrika 4, Rordamerika 6, Brasilien 1 und Australien 2. Von den Schiffen waren beladen: mit Eisen 58, Eisen und Hol 30, Guß elsen und Eisenerz 86, Hol; 38, Hafer 76, Theer 16, Feldspath 6, DOelkuchen 4, Diverse 335, Ballasteisen 223 die übrigen gingen leer ab. Von inländischen Orten kamen 13 952 Schiffe von 770 165 Tons Tragfäbigkrit an. Gegen 1879 sind im vorigen Jahre im Ganzen 1377 Schiffe von 141 639 Tons Tragfähigkeit mehr aggekommen.

Verkehrs⸗Anstalten. iest, 28. Januar. (W. T. B.) Der Llovddampker ist heute Morgen aus Konstantinopel bier eingetroffen.

Berlin, 29. Januar 1881. Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute fortgesetzten Hichunß der 4 Klasse 163. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 16ewinn von 75 000 S auf Nr. 88 630. 16Gewinn von 30 000 SJ auf Nr. 28160. Gewinn von 15 000 S auf Nr. 29461. 2 Gewinne von 6000 6 auf Nr. 59 657. 62 548. 33 Gewinne von 3000 „S6 auf Nr. 10656. 12026. 13132. 15400. 27 371. 340356. 34893. 35 567. 37 802. 38 224. 51 038. 54 421. 58 350. 63 442. 63 557. 3150. 75 609. 76 119. 78 960. 80175. 81 388. 87 172. 95. 87 402. 90 947. 55 Gewinne von 1500 S6 auf Nr. 350. 5593. 7157. 11 863. 12120. 18 933. 19 799. 20 314. 24181. 24 809. 25793. 41089. 41 754. 41 898. 52 198. 52 787. 57 450. 68 824. 69 232. 70850. 77412. 79 386. S6 090. 87 246. 93 685. 94829. 5g Gewinne von 600 66 auf Nr. 1101. 2808. 2812. 4939. 7983. 11812. 12 555. 12810. 13761. 14313. 14733. 16 960. 17 394. 19 364. 20 252. 21 446. 22 813. 23 205. 29722. 32 969. 33 174. 35 234. 35 395. 36 400. 37 318. 38 438. 39 642. 39 746. 40 416. 40 620. 41 094. 41595. 45 339. 48 324. 48 783. 51 485. 52 454. 52 689. 56 327. 66 g86. 68131. 71 896. 72 345. 73 474. 76749. 76 897. 771 571. 77 871. 78 3935. 81 105. 81 545. 821165. 85 081. 85 147. 85 661. 88 455. 88970. 91010.

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1009. 1646.

13 348. 16 484. 17 525. 20967. 21 296. 21 890. 27118. 27 912. 80510. 43 279. 44 206. 45 398. 59 727. 63 412. 65792. 72 610. 75 761. 76 378. 89 519. 91 448. 93 493.

67 386.

Am 27. Januar verhandelte das amt über den Seeunfall des Schiffes Stein“. Die ren der Maschinerbau⸗Attiengesellschaft Vulkan für die Kaiserliche Marine · rerwaltung gebaute Korvette Stein“, welche im Auftrage dieser Gesel schast von dem Lootsen⸗Commandeur Baranden in Stettin nach Kiel übergefübrt wurde, gerieth dabei am 23. Mai 1880 bei der Prerower Bank auf den Grund und ieigte, all fie srãter gededt wurde, eine nicht erhebliche Beschädigung am Zinkbeschlagz Das Seramt in Stettin bat diesen Seeunsall untersuckt und feinen Srruch dahin abgegeben, daß, wenn auch der Führer des Stein? niütt mit der erforderlichen Vorsicht gehandelt babe, da? Versehen desselben, durch welches der Unfall berbeigefübrt worden. doch ent · fchuldkat fei. Dag Sercamt bat decbalb den Antrag des Reichs= fommissars dem Lootfen⸗Commandeur Baranden, die Befugniß zur Autübung de Schiffergewerbeg ju entnehen, abgelehnt. Das Ober. Seramt bestätigte den Spruch erster Inltanz, soweit er sich guf Tse Gewerbebesnaniß des Barandon beztehl. In der Begründang bieser Cnischeldung füäbrte der Vorsitzende aus, das Seamt habe e] als jwelselbast bejeichnet, ob das Gesetz vom 27. uli 187 im vorliegenden Falle, wo es sich nicht um eig eigentliches I Dieser Zweifel

Kaiserliche Ober ⸗See⸗