IIIW. Zweite Stellvertreter: für I) Reichsfreiherr von Lands⸗ berg⸗Steinfurt, für 2) Rittergutsbesitzer von Nisselmann, für 3 Rittergutsbesitzer von Herford, für 4) Rittergutsbesitzer von Rath, für 5) Rittergutsbesitzer Lösewitz.
Der Vorsitzende richtete an die Mitglieder der Sektion für Landwirthschaft die Frage, ob die vorstehend Genannten durch Akklamation gewählt würden; da sich hiergegen von keiner Seite ein Widerspruch erhob, so erklärte er die Wahl dem— a, * ar cen
Schließlich wurden folgende Herren in der Sekti ü 2 96 er hlt n d kö
L. Ausschußmitglieder: 1) Geheimer Kommerzien-Rat n n . J von Ruffer, 3 a
n Kochhann, eheimer Kommerzien⸗Rath d i 5) Stadtrath Hagen; .
II. Erste Stellvertreter; für 1) Kommerzien-Rath von Born, für 2) Kaufmann Rosenbaum, für 3) Kommerzien⸗-Rath
Neubauer, für 4) Kommerzien⸗Rath K ü ern r, ö ö Kade, für s) Stadirath
III. Zweite Stellvertreter: für 1) Kaufmann Kroos, für 2 Geheimer Kommerzien-Rath Jaffs, für 3) Kaufmann Sar— tori, für 4) Kaufmann Lobeck, für 5) Kommerzien-Rath drr g , Auch in dieser Sektion erhob sich auf die Frage des Vor—⸗ sitzenden, ob die Wahl dieser Liste gemäß als . gelten solle, kein Widerspruch. Nach entsprechender Konstatirung des Wahlergebnisses erklärte der Vorsitzende die heutige Tages⸗ ordnung für erschöpft; er stellte eine schleunige Aeußerung der Regierung über die ihrerseits zu ernennenden Mitglieder des permanenten Ausschusses in Aussicht, und schlug als Tagesordnung, der nächsten Sitzung die Entgegennahme dieser Entschließung der Staatsregierung, sowie ferner, einem mehrfach aus der Versammlung geäußerten Wunsche entsprechend, die Eröffnung der Generaldiskufsion über den Entwurf, eines Gesetzes, betreffend die Versicherung der in Bergwerken, Fabriken und anderen Betrieben beschäftigten Arbeiter gegen die Folgen der beim Betriebe sich ereignenden Unfälle, im Plenum vor. Unter allseitiger Zustimmung wurde die nächste Sitzung zur Erledigung dieser Tagesordnung auf . Januar, Vormittag 11 Uhr, vom Vorsitzenden fest—
— Am 1. November 1880 wurde in Mülheim a. d. Ruhr eine gemeinschaftliche Wagen⸗Dispositionsstelle der an dem Ruhrkohlenverkehr betheiligten Königlichen Eisen— bahn⸗-Direktionen unter der Bezeichnung „Eisenbahnwagen— Amt für das Ruhrkohlenrevier“ zu dem Zwecke eingerichtet, um durch eine gleichmäßige und von Einer Stelle ausgehende Disposition über das zum Kohlentransport bestinmnte leere Wagenmaterial der Wiederkehr des in frühe⸗ ren Jahren namentlich in der Winterperiode nur zu häufig Zufgetretenen Wagenmangels vorzubeugen. Nach den aus den Kreisen der Industrie vorliegenden Kundgebungen, wie nach den amtlichen Berichten der Provinzialverwaltungs- und der obersten Berghehörde des Bezirks hat das Wagenamt seine schwierige Aufgabe im Interesse des allgemeinen Verkehrs bisher durchaus glücklich gelöst.
Das Wagenamt ist in Bezug auf die Handhabung der Disziplin und auf die äußere Geschäfts ordnung des Bureaus der Königlichen Direktion der Rheinischen Eisen bahn unterstellt, fun⸗ girt aber im Uebrigen als gemeinschaftliche Dienststelle der Königlichen Eisenbahn-Direktionen zu Cöln, Elberfeld und
Hannover und ist aus denjenigen Beamten zusammen ꝛ esetzt welche bisher bei den gedachten einzelnen anlahnen gese n
der Vertheilung der Kohlenwagen betraut waren. Der Mi⸗ nister der öffentlichen Arbeiten hat Veranlassung genommen den Beamten seine Anerkennung für die bewiesene erfolg⸗ ,, m , e e,
Dem über die bisherige Wirksamkeit des Wagenamtes
eᷣstatteten amtlichen Bericht der Königlichen Vier . der , , . ist ö Folgende entnommen: . as Wagenamt hat bis zum Schlusse des Jahres di ihm gestellte Aufgabe vollständig und . znr e r . betheiligten Industrie gelöst; den Zechen und industriellen Etablissements des Reviers hat jederzeit die bestellte Anzahl von Wagen pünktlich geliefert werden können und sind aus den betheiligten Kreisen und namentlich auch Seitens der wirthschaftlichen Vereine nur günstige Urtheile über die Thatig eit des Wagenamtes mitgetheilt worden.
— Allerdings ist die Kohlenproduktion im letzten Quartale 1860 gegen den Jahresdurchschnitt nicht in dem Maße ge— stiegen, wie dies in früheren Jahren in derselben Periode einzutreten pflegte, vielmehr ist die Produktion im Laufe des Monats Dezember, theils in Folge der außergewöhn⸗ lich milden Witterung, theils aber auch mit Rücksicht auf die zwischen den Zechen vereinbarten Konventionen theils endlich, weil viele Zechen in Folge der vermehrten Wa ffer⸗ zuf lüs e ihre Förderung einschränken mußten, zurückgegangen
Dem Wagenamte ist es mithin in dieser Periode nichi vergönnt gewesen, den praktischen Beweis zu liefern, daß auch der auf das Höchste gespannten Produftion mit dem disponiblen Wagenmaterial Genüge geleistet werden könne.
Das Wagenamt selbst hegt in dieser Beziehung keine Zweifel und kann allerdings sich mit Recht darauf stützen daß es möglich gewesen, in den Tagen vom 20. bis zum 28. November einen Verkehr zu bewältigen, wie ihn das Koh⸗ lenrevier seither niemals gesehen hat und wie er , . unter den heutigen Förderungs⸗ und Absatz⸗Ver— y . auch nachhaltig wohl kaum höher angespannt wer—
In der gedachten Zeit vom 20. November bis ult. De⸗ zember sind an einzelnen Tagen über 15 000 Ladungen den Zechen zugeführt und beladen abgefahren (am 28. November 18860 — 15 532 Ladungen). Eine derartige Leistung wäre ohne die durch das Wagenamt geschaffene Centralisirung des man, . Materials nicht möglich gewesen. x
ei geringeren Transporten hat die An⸗Mindene Bahn in der Zeit vom 1. November bis ult. 2 fortwährend mit Wagenmangel zu kämpfen gehabt. Auch bei den beiden anderen Bahnen konnten im Vor— jahre zum Theil wohl in Folge des bei Cöln-⸗Minden berr— schenden Wagenmangels die Anforderungen der Zechen nicht befriedigt werden, wenn auch das Verhältniß hier nicht so un⸗ günstig sich gestaltete. . .
Im Ganzen konnten in der Zeit vom 1. bis 30. Novem— ber auf den Cöln- Mindener, Ver isch rr ar; 3 ö schen Linien im Ruhr⸗Revier, trotz aller Ansirengungen im Jahre 1879 nur im Ganzen 12976 Ladungen durch⸗ schnittlich täglich gestellt werden, während in dem gleichen zeli⸗ raum 1880 — 13927 Ladungen den Zechen zugeführt wer⸗
und Privatbahnen durch Entladung oder Zuweisung von an⸗
den konnten, (in der Zeit vom 1. November bis Ende De⸗ zember 1879 — 13071 gegen 13449 im Jahre 1880) ohne daß die übrigen Linien irgendwie entblößt zu werden brauchten. Insbesondere war es möglich, neben den Ansprüchen der Kohlen⸗ und Eisenproduktion, der Landwirthschaft im voll⸗ sten Maße für die Transporte von Rüben, Kartoffeln ꝛc. gerecht zu werden. Es wurden allein auf der Rheinischen Bahn täglich etwa 300 Wagen mit Rüben beladen. Ueberhaupr hat der allgemeine Verkehr auf allen drei Bahnen im letzten Quartale 1880 ein größeres Plus gegen das Vorjahr aufzuweisen, als der Kohlenverkehr. Bei⸗ spielsweise waren auf der Rheinischen Bahn im Durchschnitt des letzten Vierteljahres 1380 täglich 12 831 Wagen in Thä— tigkeit, gegen 11 432 im gleichen Zeitraum 1879, während an Kohlen durchschnittlich täglich 1580 — 1582 Wagen (3163 Ladungen) gegen 1539 (3079 Ladungen) 1879 verladen ö . Ueberdies ist der Abfluß von Wagen auf fremde Bahnen ein weit stärkerer gewesen, als in derselben Periode 1879. Nach einer Nachweisung über die Verwendung der Rheinischen Wagen im letzten Quartale 1860 waren durchschnittlich täg—⸗ lich auf fremder Bahn 4485 Wagen gegen 3466 im Jahre 1879, während der tägliche durchschnittliche Zulauf von fremden Wagen à 109009 kg nur 1099 im Jahre 1880 gegen 1126 im Jahre 1879 betrug.
Die Zahl der zu Kohlen- und Koks-Transporten geeig— neten Wagen der drei rheinisch⸗-westfälischen Bahnen betrug in Ladungen à 100 Zentner:
am! nn,, /
Hierzu an Leih- und Natural-Ausgleichungs⸗-Wa—⸗
gen in Ladungen à 100 Centner .. z 6
mithin im Ganzen 75 21 am 1. Dezember 1889 ; J J J 3 Hierzu an Leih- und Natural-Ausgleichungswagen 1904,
mithin im Ganzen 77857.
Es waren also für den Gesammtverkehr am . Dezember ö 1 2671 . in offenen zu Kohlen- und Koks—⸗
ransporten geeigneten agen mehr v ö 6. . g h orhanden als am
Es ist aber nicht nur faktisch mehr geleistet word als in früheren Jahren, sondern es ist J. . Verth 1 lung der Wagen auf die einzelnen Zechen in durchaus gerechter und gleichmäßiger Weise erfolgt.
Dieser für das öffentliche Verkehrsinteresse außerordentlich werthvolle Erfolg ist nur durch die Centrali⸗ sirung der Wagendisposition möglich geworden. Schon bei der Einschätzung der Zechen nach Verhältnißzahlen, auf Grund der Durchschnittsförderung eines Jahres, wurde von den ein— zelnen Verwaltungen nach verschiedenen Grundsätzen ver— fahren. Größere Ungleichmäßigkeit trat aber bei der Ver— thin, * Wagen J Tage.
lbgesehen von dem Einflusse, den Konkurrenzrücksi auf die Vertheilung der Wagen an die einzelnen i in geringerem oder höherem Maße ausübten, war bei der getrennten Disposition für die einzelnen Bahnnetze es niemals zu vermeiden, daß an einem Punkte des Reviers das Ma— terial sich ohne Verwendung, aufhäufte, während in einem andern Theile empfindlicher Mangel herrschte, ja zum Theil zeigte sich „ieser Mißstand innerhalb des⸗ selben Bahnnetzes, inden; die von den Einbruchstellen der leeren Wagen entfernter gelegenen Theile des RNeviers nur spärlich mit Wagen versorgt werden konnten. Dem Wagenamte; ist es dagegen durch die Centralisirung des gesammten Materials in Einer Hand möglich, die Ausgleichung rechtzeitig und ökonomisch, d. h. mit möglichst ge⸗ ö 3 zu bewirken.
ie Ausgleichung ist nach Ausweis des von ; ⸗ amte aufgestellten Tableaus in größerem ,, gn den Gebieten der Cöln-Mindener, Rheinischen und Han— noverschen Bahn bewirkt, indem während der Zeit des Be⸗ standes des Wagenamtes vom 1. November pr? bis 15. Ja⸗ , Folge ie. se , Dispositionen zwischen den S sen der genannten Bahnen 10384 L ⸗ getauscht worden sind. . ö
Diese Wagen hätten bei ard, * g gefehlt.
( ährend früher allseilig angenommen wurde d
Wagenpark der Cöln⸗Mindener Bahn für die Deckung 3 Bedürfnisses nicht ausreichend sei, hat gerade umgekehrt das Cöln Mindener Material in weitaus über⸗ wie gendem Verhältniß zum Ausgleich sür die anderen Bahnen herangezogen werden können, während für Schienen— und Koksatransporte den Cöln-Mindener Stationen mit dem e n, der anderen Verwaltungen hat ausgeholfen werden
Daß die Ausnutzung der Wagen — Verhältniß der Frachttransporte zu den 2 27 ,, trale Disposition in Verbindung mit der durch die vor⸗ läufigen Vestimmungen“ erleichterten Benutzung der Staats- und unter Staatsverwaltung stehenden Wagen eine günstigere werden muß und auch geworben ist, bedarf kaum eines Beweises. Das zahlreiche, auf einer dot Bahnen des Reviers zur Entladung kommende fremde Material konnte früher nur theilweise und oft erst nach längerem Aufenthalte in Depotstationen zur Verwendung ge⸗ langen: ein verhältnißmäßig großer Theil rieses fremden Materials bildete einen unnützen Ballast, dessen man sich durch Ueberweisung an den Eigenthümer baldigst zu entledigen suchte. In welchem Umfange die bessere Ausnutzung unn. treten ist, dafür liegen statistische Daten nur bezüglich der . dann . e , ist anzunehmen, daß die Ver⸗
ür die anderen betheiligten Ve aher , . etheiligten Verwaltungen annähernd
Es sind im Monat November 1880 auf de inis Linien im Kohlenreviere 3217 (6434 1 2 D. transvorten geeignete fremde Wagen verschiedener Staats—
getrennter Disposition zum
deren Strecken der Rheinischen Bahn disponibel e V dieser Zahl sind 3214 Wagen mit ahh, b 1 * n n , . leer nach der Heimath geschickt und zwar: e, . weil auf den Zechengeleisen nicht ver⸗ 1 Grand⸗Central⸗Belge wegen zu hoher Bremse, 1 f ortmund⸗Gronauer Wagen ohne Angabe eines Grundes Im Monat Dezember sind von 3074 (6148 Ladungen) disponibeln fremden Wagen nur 134 nicht beladen, sondern leer zurückgeschickt, und zwar theils wegen nicht geeigneier
regulativmäßiger Ladegelegenheit, theils endlich um des Wagenüberflusses an und unmittelbar 2. den Fk * tagen die Wagen nicht so lange zurückzuhalten.
Diese Zahlen liefern den durchschlagenden Beweis, daß sowohl das Wagenamt, wie die Stationen und auch die Zechen selbst erfolgreich für die Ausnutzung des disponiblen Materials zusammengewirkt haben.
. Durch die Einrichtung des Wagenanites ist endlich sowohl für die Industrie des Ruhrreviers wie für die Eisenbahn— Direktionen eine wesentliche Vereinfachung und Er— leichterung des geschäftlichen Verkehrs erwachsen, da die Transportinteressenten nunmehr in allen, die Wagen gestellung betreffenden Fragen nur mit Einer im Revier domizilirenden und mit der nöthigen amtlichen Macht aus— er e e zu . haben und dort sofort ohne
äufige Rückfragen un erichte sachgemä vesc e e rf ee, ; ö
. elche Vortheile hieraus für den, vielfachen W fällen ausgesetzten Verkehr eines so hoch ne , * gi gebietes erwachsen, bedarf kaum elner näheren Ausführung und ist nur zu bedauern, daß die konkurrirenden Interessen der früheren Gesellschaftsverwaltungen es verhindert haben aus eigener Initiative eine ähnliche Einrichtung zu schaffen -
. Alle vorerwähnten, zum Theil auch finanziell schwer⸗ wiegenden Vortheile sind überdies erreicht, ohne daß Mehr—⸗ ausgaben gegen früher erwachsen wären. Das kö ahh . elben . welche früher
ispositionsgeschäft bei den e inze ee, 6 9 . zelnen Verwaltungen
Die anscheinend neuerdings in den Kreisen der isch⸗ Märkischen Aktionäre auftauchenden ö die Sondexinteressen der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn gefell erhlt uh i . . Wagenamtes leiden würden
ie seitherige Erfahru t i,, herig fahrung durchaus widerlegt
Der Bergisch-Märkischen Bahn sind durch 95. te g an welche Transporte en. Ebensowenig hat irgend eine der Bergisch-Mär— kischen. Zechen Veranlassung gehabt, über ö pünktliche Versorgung mit Wagen Klage zu führen — ü'es. ist sogar an einzelnen Tagen möglich gewesen, den Bergisch⸗ Märkischen Stationen des Reviers mit Wagen der Eöln— Mindener und Rheinischen Bahn auszuhelfen. In welchem Umfange dies geschehen, geht aus der Anlage hervor. (Nach derselben sind der Bergisch⸗Märkischen Bahn im Kohlenrevier
vom 1. November 1886 bis zum 15. Januar 1881 1118 Wa—
. ö. , r eh n, mehr überwiesen, als um⸗
n der Bergisch⸗Märkischen n ie S '
hahn h,. ., JJ en dort gegebenen Zahlen ist noch hinzuzufügen, da
16. Januar die Bergisch-Märkische — . .
. ; a ,, den aus An⸗
j triebsstörung entstandenen Verl i
r , . . egenheiten kaum Die in dem Berichte des Wagenamtes enthalten l
beweisen deutlich, daß die Bergisch⸗Märkische . ö. .
Zuweisung der Wagen nicht nur nicht zu kurz gekom—
men ist, vielmehr von dem Zuwachs des V 6. Theil auf ihre irre n. chs erkehrs der größere
— Am 27. Janur hielt die Königliche Akademi der Wissen schaften die alljährlich bern Ge cht im ,. rlichs des Großen gewidmete öffentliche Sitzung.
Der an diesem Tage vorsitzende Sekretär Hr. Auwers hielt die, Festrede und berichtete darauf über die seit der letzten gleichnamigen Sitzung eingetretenen Personalveränderungen Die Akademie hat im Laufe des Jahres ihre ordentlichen Mit⸗ glieder Harms, Buschmann, Nitzsch, Borchardt und Bruns von ihren auswärtigen Mitgliedern den Mathematiker Charles und die Correspondenten der physikalisch⸗mathematischen Klasse Morin, Moser, Peters und Miller verloren. Neu gewählt sind als ordentliche Mitglieder der physikalisch⸗mathematischen Klasse die Herren Munk und Eichler, zum auswärtigen Mit⸗ Aiede Hr. J. B. Dumas in Paris und zum Ehrenmitgliede der Akademie Hr. C. J. Malmsten in Upsala. Zu Correspondenten der physikalischmathematischen Klasse sind ernannt die Herren De ekind in Braunschweig, Smith in Oxford, Betti in Pisa Beltrami in Pavia, Brioschi in Mailand, Schröter in Breslau, Wild in St. Petersburg, Fuchs in Heidelberg; zu Korrespon⸗ denten der philosophisch-historischen Klasse die Herren F. Keller in Zürich Kielhorn in Poonah und Jagis in St. Pelers burg. Darauf. verlas Hr. du Bois⸗Reymond als Vorsitzender 26 . der , , m. ür Naturforschung
e vorgeschriebenen ; ständig folgende
due . gesch unten vollständig folgenden Zum Schluß las Hr. Droysen eine Abhandlung, in welche don einem im Jahre 1751 Friedrich dem ö ö Bourdonnaie vorgelegten Plane zur Gründung einer Kriegs⸗ flotte Bericht und die Gründe erörtert wurden, weshalb der König auf diesen Plan nicht eingegangen ist. ö . Jah res bericht der Humboldt⸗Stiftung für Väatursorschung und Reisen für 1880. Hr. du Bois⸗ Veymond in Verbindung mit Hrn. Profsessor G Fritsch steht im Begriff, die Beobachtungen und Versuche über den Zitteraal (Gymnotus electricus), heraus⸗ zugeben welche der verstorbene Dr. med. Catl Sachs in den Jahren 1876 —77 mit Stiftungsmitteln in Südamerika angestellt hatte. Der jetzige Reisende der Stiftung, Hr. Hr. Otto Finsch, hat sich, nach fast ein Jahr langem AÄusenthalt auf Jaluit, einer der Marshall⸗Inseln, gegen Ende vorigen Jahres nach Matupi, an der Nordküste von Neu⸗-Britannien begeben, von wo auch noch seine letzten Briefe (27. Sl tober) gezeichnet sind, und hatte dort reiche zoolo⸗ gische Ausbeute gemacht. Er beabsichtigie besonders noch Neu⸗Irland und wo möglich Neu⸗Guinea selbst zu besuchen und über Niederländisch⸗Ostindien, dessen Gouvernement er durch Vermittelung des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches mit gewohnter Zuvorkommenheit dringend empfohlen ist, nach Europa jurückzukehren. Vier der von Pr. Finsch avi⸗ 1. Sammlungen von den kleinen Inseln sind schon ange⸗ n, fünfte ebendaher kündigte der (rste Brief aus Das Kapital der Stiftung hat sich im vorige e kleine Nachzahlungen aus dem von e n , ,. vermehrt. Die für das laufende Jahr für Stiftung zwecke
verwendbare Summe beläuft si iat 357 ; * utenmã ) J
— Der Eigenthümer einer Fabrik, der zu deren Anlage
das Wagen⸗ entzogen wor—
Konstrultion (zu hohe Bremse, zu weiler Radf on n Gu hohe se, Radstand, unge⸗ nügende Tragfähigkeit), theils wegen nicht vor anb e
die polizeiliche Genehmigun e ̃ ie poli . n. g erhalten hatte, wird nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, 1II. Hülfssenats, 22
6. Dezember v. J, im Geltungsbereiche des Preuß. Allgem. Landrechts, dadurch nicht befreit von der Verantwortlichkeit für den durch die störende Einwirkung seines Fabrikbetriebes auf ein Nachbargrundstück für den Nachbar entstehenden Schaden, auch wenn der Schaden weder aus Vorsatz noch durch ein gro⸗ hes Versehen des Fabrikbesitzers entstanden ist.
Bayern. München, 27. Januar. (Allg. Ztg.) Der Gesetzentwurf, betreffend die Ausführung des Reichs⸗ Viehfeuchengesetzes, gelangte heute im Ausschusse der Abgeordnetenkammer zur Berathung und schließlich zur einstimmigen Annahme mit der Modifikation: daß die Ent⸗ schadigung für wegen Rotzkrankheit oder Lungenseuche getödtete oder an diesen Krankheiten gefallene Thiere nicht von den Viehbesitzern des betreffenden Regierungsbezirkes, sondern, wie in allen übrigen Fällen von der Staatskasse getragen werden soll. *
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 29. Januar. (Els.⸗ Lothr. Ztg. Der Landesauss chuß beschäftigte sich in seiner I4. Plenarsitzung am 27. d. M. zunächst mit der zweiten Lefung des Etats des Ministeriums, Der letztere gelangte, dem Vorschlage der Kommission gemäß, zur Annahme, mit Ausnahme von Tit. 3 des Kap. 6 (Abtheilung für Inneres, Kultus und Unterricht) der fortdauernden Ausgaben, betreffend vier ständige Hülfsarbeiter 19 200 (6, welcher auf. Antrag des Mitgliedes Köchlin an die Kommission zurückgeschickt wurde zur Prüfung, der Nothwendigkeit der darin vor⸗ gesehenen neuen Hülfsarbeiterstelle zu Zwecken der Statistik. Sodann wurde der Antrag Heusch und Genossen, betreffend die gleichmäßige Eintragung sämmtlicher Todesfälle in die Standesregister, nach einer längeren Diskussion, in welcher der Unterstaatssekretär von Puttkamer sich gegen den Antrag er⸗ klärte und die Aufstellung eines einheitlichen Formulars für die von Hrn. Heusch erwähnten Fälle in Aussicht stellte, wie solches schon in Bayern und andern Stagten eingeführt sei, zurück⸗
ezogen. Die den 3. Gegenstand der Tagesordnung bildenden e nen wurden den Anträgen der Kommissionen gemäß ohne Diskussion erledigt. ' . ͤ
Der Landesausschuß erledigte in seiner Sitzung am 28. 8. M. den Etat der Kunst, Titel 1—4, ohne erhebliche Debatten. Für die allgemeine Rechnung über den Landes⸗ haushalts-Etat für das Jahr 1876 wurde dem Kommissions— antrage gemäß der Regierung Decharge ertheilt. Den Schluß bildeten die Erledigungen von Petitionen.
Cesterreich⸗ Ungarn. Wien, 29. Januar. (W. T. B.) Das Herrenhaus hat die Vorlage über die Bosnathal⸗ bahn angenommen. Vei der Berathung erklärte Hr. von Schmer⸗ ling, Sesterreich wäre auch ohne das Berliner Mandat in Ausübung der Selbsthülfe vollberechtigt gewesen, in Bosnien einzurücken, er glaube, die Okkupation werde eine dauernde fein, es liege daher im Interesse Oesterreichs, die Wohlfahrt der okkupirten Provinzen zu heben.
Pest, 29. Januar. Das Unterhaus hat in der Gene⸗ raldehatte die Kegierungsvorlage über die Konsum steuser mit 207 gegen 186 Stimmen angenommen; 60 Mitglieder des Hauses fehlten in der Sitzung. .
— 31. Januar. Die ungarische und die kroatische Regnikolar-Deputation haben die Vermehrung der Zahl der kroatischen Mitglieder im Unterhause von 34 auf 40 und derjenigen im Oberhause von 2 auf 3 vereinbart.
Schweiz. Bern, 28. Januar. (N. Zürch. Ztg.) In der heutigen Sitzung des Hundes rath's wurde der am 15. Sep⸗ tember 1880 mit Italien abgeschlossene Vertrag über die Fischerei in den schweizerisch⸗-italienischen Gewässern genehmigt.
— 29. Januar. (N. Zürch. Ztg.) Die Traktanden⸗ liste für die am 14. Februar zusammentretende Bundes⸗ versammlung enthält 31 Nummern; darunter sind folgende neue Traktanden: Wahl eines Mitgliedes und Präsidenten, eventuell auch eines Vizepräsidenten des Vundesrathes; Gesetzentwurf über die Landwehrübungen und Inspektionen; Bericht über die Motion Aepli, betreffend Ersindungsschutz, und Staatsvertrag mit Italien, betreffend den Polizeidienst auf den internationalen Stationen der Gotthardbahn von Chiasso und Luino.
Belgien. Vrüssel, 28. Januar. (Cöln. Ztg.) Gestern forderte Malou den Unterrichis-Minister auf, die Schul⸗ budgets sämmtlicher Gemeinden des Landes in übersicht⸗ licher Darstellung der ordentlichen und außerordentlichen Aus⸗
Eine Proklamation des Vize⸗-Königs von Ir⸗ land erklärt, daß für drei Distrikte der Grafschaft Ros⸗ common wegen der dort herrschenden Erregung eine Ver— stärkung der Polizei nothwendig sei. In Cork fand am Mittwoch Abend unter Betheiligung von ca. 7000 Personen ein Fackelzug zur Feier des von Mr. Parnell und Genossen in ihrem Prozesse in Dublin er⸗ rungenen Sieges“ statt. Auch in anderen irischen Städten wurde das Ereigniß durch lluminationen, Fackelzüge, Freudenfeuer und andere enthusiastische Kundgebungen festlich begangen. — Filialen der irischen Landliga sind in To— ronto, Quebeck und Ottawa (Canada) gebildet worden. Mr. Gladstone ist durch den Empfang eines von 47 Parlamentsmitgliedern unterzeichneten nicht formellen Briefes, welcher ihm die hohe Wichtigkeit seiner fortdauernden Theilnahme an den Geschäften ausspricht, aufs Angenehmste berührt worden. Die Unterzeichner des Briefes ermahnen ihn, seiner Gesundheit zu Liebe die Stunden seiner Anwesenheit im Hause der Gemeinen zu beschränken. Mr. Gladstone er— theilke gestern durch Lord Richard Grosvenor eine herzliche Antwort, in welcher er den Unterzeichnern des Briefes kund⸗ giebt, daß ihr wohlwollender Nath befolgt werden werde. — 29. Januar. (W. T. B.) Nach einem Telegramm des Oberstkommandirenden im Transvaallande an den Staatssekretär des Krieges haben 870 Mann Infanterie und i70 Mann Kavallerie mit 6 Geschützen an dem Angriffe gegen die Stellung der Boers, welche einen steilen Hügel befetzt hielten, theilgnommeen. Die englischen Truppen erstiegen die Anhöhe unter einem gut unterhaltenen Gewehrfeuer und griffen darauf den Feind an. Als der den Angriff kommandirende Oberst, die Stabsoffiziere und die Offiziere zu Pferde gefallen waren, waren die Truppen ge⸗ zwungen, sich zurück uziehen. Ein Flankenangriff der Kaval⸗ lerie wurde ebenfalls durch das vernichtende Feuer zurückge— schlagen. Oberst Deane, Major Pool und 3 Lieutenants wur— den getödtet und Major Hingeston, Kapitän Lovegrove und ein Lieutenant verwundet. . — 31. Januar. (W. T. B.) Thomas Carlyle ist schwer erkrankt. — In Cork wurde gestern eine öffauiirb angeschlagene, mit der Unterschrift „Irisches nationales Direk⸗ torium“ versehene Proklamation der Fenier polizeilich entfernt.
Capetown, 30. Januar. (W. T. B.) Das Trans—⸗ portschiff „Crocodile“ ist mit indischen Truppen ver— stärkungen heute hier angekommen.
Paris, 29. Januar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer halte bei der Beraihung des Preß⸗ gesetzentwurfs in Folge eines von dem Deputirten Flogquet beantragten Amendements die Vorlage an die Kom⸗ misston zurückverwiesen. Diese hatte auf die Initiative des Deputirten Leon Renault beschlossen, das Amendement Floquet abzulehnen, aber dem Verlangen zu entsprechen, welchem die Deputirtenkammer durch die Verweisung des Amendements an die Kommission Ausdruck gegeben hatte, und die ganze Vorlage in liberalem Sinne zu revidiren. Die Deputirten⸗ kammer hat hierauf in ihrer heutigen Sitzung den Preß⸗ gesetzentwurf in der von der Kommission beschlossenen Fassung bis zum Artikel 24 angenommen.
Griechenland. Aus Paris, 31. Januar, meldet „W. T. B.“: Die „République frangaise“ meint die grie⸗ chifche Frage, welche letzthin aus ihrer eigentlichen Richtung gebracht worden sei, werde alsbald in dieselbe zurückgelenkt werden. Sie werde wieder werden, was sie nach der, Ber⸗ liner Konferenz war, nämlich eine europäische Frage. Griechen⸗ land werde mit Geduld und Vertrauen das Resultat der Be— mühungen aller Mächte bei der Pforte abwarten. Die Pforte, welche zu einer richtigeren Auffassung der Dinge gelangen werde, werde sich nachgiebig zeigen.
Türkei. Nach einer der „Politischen Correspondenz“ aus Paris zukommenden Meldung vom 29. d. M. reiften die schwebenden Verhandlungen über Modalitäten und Form der mit der Pforte einzuleitenden Negoziationen bereits ihrem Abschlusse entgegen und gewährten gegründete Aussicht auf eine diesbezügliche Einigung der Großmächte,
— Aus St. Petersburg, 30. Januar, meldet, W. T. B.“: Die „Agence Russe“ hebt hervor, wenn auch die Verh and⸗ lungen in Konstantinopel von den Botschastern einzeln mit der Pforte geführt werden würden, so würde doch dadurch ein gemeinschastliches Zusammengehen der Mächte und ein Einvernehmen ihrer Votschafter durchaus nicht gehindert werden.
Frankreich.
gaben der Deputirtenkammer vorzulegen. Vanhumbeeck er⸗ widerte, er habe die Provinzialverwaltungen bereits an⸗ ewiesen, die Listen anzufertigen und einzureichen. Heute er⸗ suchte Goblet den Justiz-Minister um die Ausstellung einer vergleichenden Uebersicht des geistlichen Personals vor 50 Jahren und heute, damit man ersehen könne, wie sich die Zahl der Pfarrer, Vicare und Koadjutoren vermehrt habe und wie die Gehälter sich gestellt hätten. Bara versprach, die er⸗ forderlichen Erkundigungen einzuziehen und danach Auskunft zu geben.
Großbritannien und Irland. London, 28. Januar. (Allg. Corr.) Das Gebahren der irischen Obstruktig⸗ nisten im Unterhause wird von der gesammten Presse in schärfster Weise verurtheilt Die „Times warnt die irische Partei, daß das Verhalten der Anhänger Mr. Parnells das durch die Enthüllung der Wahrheit bezüglich des in Irland herrschenden Schreckensregiments begonnene Werk beinahe vollendet habe. Dieselben hatten dadurch den letzten Rest englischer Sympathien verscherzt. Das Land erwarte nicht allein von den Ministern der Krone, sondern auch von den hervorragenden Führern beider Parteien, daß sie ein minder unangenehmes und schmachvolles Hülssmittel aussindig machten als einen Appell an die phy⸗ sische Ausdauer. — Der „Standard“ behauptet, die Regierung sei verpflichtet, Irland vor den ernsten, wenn nicht verhängnißvollen Unbilden zu retten, die seine eigenen Ver⸗ treter ihm bereiten möchten. Sie sei ferner verpflichtet, den Ruf des Hauses der Gemeinen zu retten, welches die Geduld zu weit getrieben habe. ganz und gar unfähig, die Vedingungen eines ehrlichen, poli⸗ tischen Konflikts zu verstehen. kämpfen wollten, so müßten „Dally Telegraph“ und die „Daily News“ ebenfalls auf Abhülse. Letztgenanntes Blatt sucht die Beden⸗ ken, welche sich gegen die Einführung der Cloture als wirk⸗ sames Mittel gegen die Verschleppung der Debatten geltend gemacht, zu zerstreuen.
ie entwaffnet werden. — Der
Die irischen Mitglieder erwiesen sich Falls dieselben nicht ehrlich
dringen
Rumänien. Bukarest, 26. Januar. Der „Pol. Corr.“ schreibt man von hier: „Nach dem Verlaufe der beiden ersten Verhandlungstage seit Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten zu urtheilen, dürste die Kammer auch im zweiten Abschniütte der diesjährigen Session kaum dazu kommen, auch nur eine von jenen Reformen in Berathung zu ziehen, auf deren Durchführung die Thronrede ein so großes Gewicht legte. Eine große Schuld am schleppenden Gange der Ver⸗ handlungen trägt die Partei der sogenannten Unabhängig⸗ Liberalen, welche durch eine wahre Interpellationswuth das zu ersetzen sucht, was ihr an wirklicher Bedeutung abgeht. Welcher Art übrigens die Interpellationen sind, mit welchen hie und da auch Mitglieder der Regierungspartei die Zeit verbringen, beweist die gestern einge⸗ brachte Interpellation des Abe. Schilerin, welcher den Minister des Aeußern über die Schwierigkeiten interpellirte, welche Desterreich Ungarn angeblich dem Viehimporte aus Rumänien entgegenstelle und welcher unter Anderem die Quarantänestatlon zu Steinbrück an die ungarisch-rumänische Grenze verlegt haben wollte. Minister Boeresco erklärte, daß jeder Staat das Recht habe, die ihm zweckdienlich scheinenden fanitätg-polizeilichen Maßregeln zu treffen, daß die mit Dester⸗ reich Ungarn abgeschlossene Handelskonvention diesbezüglich keine Einschränkungen vorschreibe und daß die Quarantäne zu Steinbrück nicht blos die Vieheinfuhr aus Rumänien nach Desterreich, sondern auch den Import aus Serbien, ja selbst aus Ungarn betreffe. Die für gestern zugesagt gemesene Vor⸗ lage des Budgets für 1851 konnte aus dem Grunde nicht er⸗ solgen, weil das Kriegs⸗Ministerium mit seinen diesbezüglichen Vorarbeiten noch im Rückstande ist.“
Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 29. Januar. (W. T. B.) Ein offizielles Telegramm des Generals Stobeleff aus Geoktepe, vom 25. d. M., meldet: Unsere Terluste am 24. d. betrugen 4 Offiziere und 50 Soldaten
— 30. Januar. (W. T. B.) Der Großfürst Ni⸗ kolaus hat ein Schreiben an den Sultan gerichtet, in welchem er demselben seinen Dank für den seinen Söhnen be⸗ reiteten Empfang ausspricht. — In der letzten Sitzung des Ministercomités wurde der Entwurf für die in Polen einzuführenden Reformen, der von dem General-Gouverneur Albedinsky vorgelegt wurde, einer Prüfung unterzogen, Albedinsky ist gestern wieder auf seinen Posten zurückgekehrt. Das „Journal de St. Pét ersbourg“ giebt einen historischen Ueberblick über die russischen Operationen in Central-Asien, welche nothwendiger Weise zu der letzten Expedition geführt hätten. Die Ziele derselben seien nunmehr aufs glänzendste erreicht worden, und würden die weiteren Entschließungen der Regierung hinsichtlich der aus dem errungenen Erfolge zu ziehenden Vortheile hauptsächlich von den Informationen des Generals Skobeleff abhängen, welche derselbe an Ort und Stelle selbst in sicherer Weise gewinnen werde. Die Regierung habe sich zu ihrem bisherigen Vorgehen einzig und allein durch das Be— streben, die Grenzen des Reichs sicher zu stellen, sowie im In— teresse der Civilisation und der Ausdehnung des Handels be— stimmen lassen. Die weiteren Maßnahmen der Regierung in der Verfolgung dieses Zieles würden dem praktisch Möglichen Rechnung kragen und eine richtige Abwägung der zu erreichen— den Vortheile sowie der zu übernehmenden Lasten zur Grund⸗ lage haben.
Die „Agence Russe“ erklärt nochmals die Nachricht für unrichtig, daß der englische Botschafter, Lord Dufferin, die Anfrage an die Regierung gerichtet habe, wo Rußland seine Grenzen in Centralasten nach der Niederlage der Tekinzen zu ziehen gedenke. Die gegenwärtige Expedition Rußlands sei durch die Nothwendigkeit hervorgerufen worden, für die russischen Karawanen den Weg nach Khiva zu sichern, dessen immer mehr zunehmende Wichtigkelt die Tekinzen zu Angriffen veranlaßt habe; diese seien bisher in ihrer Einöde nicht zu erreichen ge— wesen, frühere Expeditionen hätten stets den Zweck gehabt, sie dort anzugreifen. Der früher nicht erzielte Zweck sei jetzt durch den General Skobeleff erreicht worden; es bleibe noch übrig, denselben zu sichern. Die Regierung werde sich über diese Frage nach den Mittheilungen Skobeleffs schlüssig machen und dabei den durch das Budget auferlegten Rücksichten Rech⸗ nung tragen. Diese Sachlage lasse erkennen, daß irgend welche Einmischung einer auswärtigen Macht unmöglich sei. — 31. Januar. (W. T. B.) Nach weiteren Mel⸗ dungen aus Geoktepe hat General Skobeleff die Teke⸗ turkmenen bis Askhabade, 60 Kilometer von Geoktepe ent⸗ fernt, verfolgt. — Gegenüber den Zeitungsmeldungen, daß den Einfällen der Kurden in Persien von Seiten Englands Vorschub geleistet werde, sagt die „Agence Russe“ England und Rußland verhandelten mit der Pforte über ein gemein— sames Einvernehmen zu Gunsten Persiens; die Pforte habe versprochen, die Einfälle der Kurden zu verhindern.
Amerika. New-⸗Hork, 30. Januar. (W. T. B.) Bei einem gestern zu Ehren des Schatzsekretärs Sherman ver⸗ anstaltöten Banker des Bostoner Kaufmannsklubs hielt Swöerman eine Rede, in welcher er die amerikanische Finanzpolitik beleuchtete und empfahl, an den überlieferten Prinzipien festzuhalten. Er sei der Ansicht, der Kongreß werde sich dafür entscheiden, auf kurze Zeit 31 /prozentige Bonds zu offeriren und die Einlösung fortzusetzen. — Der Export überstieg im vergangenen Jahre die Einfuhr um 193 Millionen Dollars. Die Ein fuhr an Edelmetall überstieg die Aus⸗ fuhr um 69“ Millionen Dollars.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Der Etat der Verwaltung der direkten Steuern er⸗ aiebt bei 149 4854 000 6 (— 12931 000 4) Einnahmen und 600) 850 M dauernden Ausgaben (4 56 350 M6) 139 476 0090 4 (— 12 087 3500 ½6) Ueberschuß, ron welchem noch 930 231 6 einmalige und außerordentliche Ausgaben in Abgang kommen, so daß 158 515 769 M (— 13017581 6) verbleiben.
Der Ausfall ia der Einnahme wird darch den auf Grund des Gesetzes vom 16. Juli 1880 eintretenden Erlaß einer dreimogat⸗ lichen Rote der Klassensteuer und der 5 untersten Stufen der Ein- kommensteuer veranlaßt. Letztere (29 196 07 6) ermäßigt sich bierdurck um 2507 0090 , erstere (30 770 090 6) um 10 671 009 41 Die Grundsteuer (10 195 000 „M ist aegen den laufenden Etat Um 40 0 M hböber au- geworfen, die Gebäudesteuer (27 500 000 ) um E00 M0, die Gewerbesteuer (10 8906 0 6) um 42990 Ce, die Gisenbabnabaabe (2515 000 M um 199 00 4, die direkten Steuern ars den Hobenjollernschen Landen (267 000 ) um 1810 (6, die Fortschreibun gs gebühren (98 570 M um 660690 *, die Strafbetcä ne und sonstigen Einnabmen (226 500 6) um 58 500 M; im Ganzen bringen die direkten Steuern 1 1147009 M mehr.
In den dauernden Ausgaben erböben sich die Besol dungen CQit. 1—- 5, 3 528 8 M um 67 405 46. Unter dem Mehr sind
15 709 M Firlrung der Besoldung der 11 Voll siehun gs beamten der Steuerkasse in Berlin. Da aber die Exekutionsgebühren fortan zur Staate kasse fließen, so stebt dieser Mebrausgabr eine Mehreinnahme ron 2 560 S gegenüber. Für Frankfurt a. M. werden 6 neue Crbeberstellen mit 12 6900 M auf den iat gebracht. Bei den 142 Kreit⸗ kassen der oͤstlichen Provinzen sind für die Voll iebungsbegmten 141620)
ausgeworfen, wogegen die Erekutionsgebühren in Ginnabme gꝛstellt sind. Einem Theile der Kreis. Stenereinnebmer in den östlichen, sowie der Steueremr fänger in den westlichen Proeinzen und den Provinzen Schlee wig Holstein, Hannover und Hissen . Nassau, ist aus der neuen Srganssaiien der Kass noerwaltung ür die (Gerichte seit dem 1. Ok⸗ eber 1879 nicht nur ein Zuwachs an Arbeits last, sondera auch eine pickt unerbebliche Vermebrung der Dlenstunkosten errwabsen. Die Pestreitung dieser Mebraufwendungen, namentlich an Remuneratio⸗ nen für die erferderlicken Gebülfen aus eigenen Mitteln, kann den selken nicht wobl zugemutbet werden, zumal ihnen schon sonst zahl⸗ reiche Nebengeschäfte, theils unentgeltlich, tbeils gegen geringe Ent⸗ schädigung. Übertragen sind. Dabin gebören z. B. die Zab⸗ lungen der Besoldungen der Freie, Steuer, Bau⸗, Dom. nen-, Polijei⸗ und Medinnalbegmten, der Geistlichen und Lehrer, der Civil« und Inralidenpenstionen, der Pensionen für die Fiementarlebrer⸗Wittwen und Waisen, der Kosten fär Staatg bauten, sewie die Geschäste des Hinterlegunge fonds. Hierzu sind nan neuer⸗ dings noch die ag manchen Orten sobt erheblichen Zablungen von Vesoldungen und sonst gen Beinen an die Richter und Gerichte⸗ Feamten, ron Kosten für Beschaffung der Utensilien, für Henung, Veleuchtung der Gerichtelekalitäten, Verwaltung der Gefängnisse ꝛc. getreten. Eg ist nicht zu umgehen, den bezeichneten Kassenbeamten für die aus dieser Geschäftt veime brung entstebenden Mehrleistungen einen Etsatz zu gewähren und eine Erböbung der Dienstaufwande⸗ ertschadigun gen zu bewilligen. Zu einer Bemessung der Höbe der letzte⸗ ren seblt es sedoch noch an den erforderlichen Erfabrungen“, eg ist daber für diese Zwecke ein Pauschquantum von 30 00 4 aus geworfen werten,. Für die Vollichunge beamten bei den Steuerkassen in
todt, js Offiziere und 235 Soldaten verwundet und 10 Ofsi⸗ ziere und 75 Soldaten contusionirt.
den Proein en Schlegn ig Holstein, Hannover, Westfalen, Dessen˖ Reassan und Rheinland, welche au fernerhin beibebalten und in der