200 imm Kiefern ⸗Stangenreisig II., ca. 300 im Stangenrelsig III., Jagen 129: 25 rm Welßbuchen⸗ Kloben, 2 Im Knürpel J., im Wege der Lizitation öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Hangelsberg, den 4 Februar 18281. Der Oberförster.
3073 Bekanntmachung.
Die Lieferung der Scheiben⸗ und Bettungsbölzer für die unterzeichnete Verwaltung pro 1. Axril 1881 bis dahin 1852 soll im Wege der öffentlichen Sub— mission vergeben werden.
Termin hierzu ist auf
Montag, den 21. Februar er.,
Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Büreau am Kupfergraben Nr anberaumt. Die Bedingunge könne
Urea
O
„oni 2 Llallte! Berlin D* 1
Königliche
1 Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung soll die Liefe— rung von Schreib⸗ und Druckpapier, sowie von Schreibmaterialien pro 1. April. a. C bis ult. März a. fat. im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.
Termin hierzu ist auf Dienstag, den 22. d. Mus., Vormittags 10 Uhr, im diesseitigen Bureau am Kupfergraben Nr. 8 — anberaumt, wo auch die Bedingungen eirgesehen und gegen Erstattung der Copialien abschristlich be— zogen werden können.
Berlin, den 2. Februar 1881.
Königliche Depet⸗Verwaltung der Artillerie Prüfnngs ⸗Commisston.
n,, i 16 Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung soll die Lie- ferung des Bedarfs an Baumwollenzeug pro 1881,82 in öffentlicher Submission vergehen werden.
Termin hierzu ist auf Montag, den 21. Fe—⸗ brnar er., Bormittags 10 Uhr, im diesseitigen Büreau — am Kupfergraben Nr. 8 — anberaumt.
Die Bedingungen liegen in vorbezeichnetem Bü— reau zur Einsicht ans und können gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich bezogen werden.
Berlin, den 31. Januar 1881.
Königliche Depot- Verwaltung der Artillerie Prüfungs⸗Kommission.
3184 Bekanntmachung. Die im Betriebe der Gewehrfabrik zu Danzig im Etatsjahre 1881 / 82 entstehenden prprtr. 40 609 kg Guststahl⸗Bohr⸗ (Dreh) Spähne, 9000 „ Gußstahl⸗Fraisspähne und 15 000 „ Eisen⸗Fralsspähne, sollen im Wege der Submission an den Meist— bietenden vergeben werden.
ü unter Beifügung von Proben, spätestens bis
gegen Einsendung von 1 von demselben bezogen werden. Offerten sind mit der Aufschrift: „Snb⸗ mission auf Werkzeugmaschinen“ versehen lis zum Submissionstermin am 18. Februar er., Vormittags 10 Uhr, an uns einzureichen und werden in Gegenwart der erschienenen Submittenten eröffnet werden. Magdeburg, den 3. Februar 1881. Königliche Eisenbahn ⸗Direktion. Submisston auf Schreibmaterialien. Die Lieferung des für die Zeit vom 1. April 1881 bis dahin 1884 bei dem unterzeichneten Betriebsamte erforderlichen Bedarfs an Schreibmaterialien soll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Schriftliche Anerhietungen zu dieser Lieferung sind r zörig versiegelt und mit der Aufschrift: lugebot auf Lieferung von Schreibmateria⸗
Februar er., Vormittags
fen Tetmine an uns einzureichen,
selbst die eingegangenen Offerten zur bezeichneten
Stunde, im Beisein etwa erschienener Submitten
ten eröffnet werden. Die Lieferungsbedingungen
können bei unserm Bureauvorsteher eingesehen, auch
von demselben gegen Erstattung von 20 3 Schreib—
gebühren bezogen werden. Trler, den 5. Februar 18531. Königliches Eisenbahn-Betriebt ⸗Amt.
38765 Submissions Termin, Donnerstag, 10. März 1881, Morgens 9 Uhr, zum Verding der Lieserung von 2459 Pfund Ross— haaren nach Probe im Bureau der unterzeich⸗ neten Verwaltung, woselbst maßgebende Bedingungen aufliegen, welche auch abschriftlich gegen 1,50 („6 Topialien bezogen werden können. . 7. Februar 1381.
gl. Garnisen Verwaltung.
3543
16 . ö 4
Vergisch⸗Märkische Eisenbahn.
Es soll die Anfertigung und Lieferung von 200 Stück Kohlenwagen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Offerfen ersuchen wir bis spätestens Yiontag, den 14. 8 Mts., Vormittags 11 Uhr, mit der Aufschrift: „Submisston auf Lieferung von Kohlenwagen“ frankirt und versiegelt an das diesseitige maschinen⸗ technische Bureau einzureichen, woselbst deren Et— öffnung in Gegenwart der persönlich erschienenen Submitteuten erfolgen wird. Die maßgebenden Leferungsbedingungen und Zeichnungen liegen zur Einsicht auf dem maschinen⸗ rechnischen Bureau offen und können erstere auch gegen Erstattung der Druckkosten ad 1 1 von dem Kanzleivorsteher Peltz hierselbst bezogen werden. Elberfeld, den 5. Februar 1881.
Königliche Eisenbahn ⸗Durektion.
1 Bekanntmachung. Die Lieferung der nachstehenden für die König—
liche Saline Dürrenberg im Jahre 1851,82 erfor⸗ derlichen Materialien soll im Submissionswege ver
3829) Die Lieferung des Bedarfs an Üniformstücken für die Königliche Schutzmannschaft des hiesigen Polizei= Bezirks pro 1381 — und zwar:
L für die Schutzmannschaft zu Fuß
gearbeitet
Offerten auf die Lieferung sind versiegelt mit der Ausschrift: Offerte anf Lieferung von Stiefeln für die Königliche Schutzmannschaft“
unter Beifügung eines Probestiefels dem Königlichen Pol ijeipräsidium bis spätestens den 1 April er. einzureichen. Die erfolgte Mindestforderung gewährt keinen Anspruch aus Uebertragung der Lieferung. Frankfurt a / M., den 5. Februar 1881.
Der Polizei ⸗ Präsident. Hergenhahn.
Bekanntmachung.
zu Frankfurt a. M.: 3 Röcke für Wachtmeister,
1 Schutzleute, 111 Paar Tuchhosen, 111 Halsbinden, 91 wollene Säbeltroddeln, 17 goldene Porteepés; II. für die berittene Schutzmannschaft
zu Frankfurt a. M.: 1 Wachtmeisterrock, 9 Röcke für Schutzleute,
10 Paar Tuchhosen mit Strippen, 10 Hals binden,
U agoldenes Porteepé, 9 Faustriemen;
die Schutzmannschaft zu Bockenheim:
7 Röcke für Schutzleute,
7 Paar Tuchhosen,
7 Paar weiße Hosen,
7 Hals binden,
5 wollene Säbeltroddeln und 2 goldene Porteepés —
soll im Wege des Submissionsverfahrens vergeben Die Röcke und Hosen müssen nach Maaß näheren Lieferungsbedin— gungen sind während des Dienststunden, Vormittags von 10 bis 127 urd Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, in dem Zimmer Nr. 34 deö hiesigen Polizei⸗Präsi⸗
werden. Die
dial · Gebäudes Clesernhof), mit Ausschluß der Sonn⸗ tage täglich einzusehen. Die Lieferung muß inner halb 12 Wochen, vom Tage des ertheilten Auftrages an, vollständig beendet sein. Die erfolgte Mindest- forderung gewäbrt keinen Anspruch auf Uebertragung der Lieferung. Offerten auf die Lieferung sind mit der Ausschrift:
„Offerte auf Lieserung von Uniformstücken
für die Königliche Schutzmannschaft“
unter Beifügung betreffender Stoffproben bis spä—
testens zum 1. April er. dem hiesigen Königlichen
Pol zei · Prrésidium einzureichen.
Franifurt a. M., den 5. Februar 1881. Der Polizei ⸗Präsident. Hergenhahn.
Submisstons Anzeige. Die Ausführung der Ofensetzerarbeiten inkl. Materiallieferung zum Bau zweier Dienstwohngebäude für Werftdirektoren soll am 28. Februar d. J.. Mittags 12 Uhr im Wege der Submission vergeben werden. Reflektanten wollen ihre desfallsige und mit der Aufschrift: „Snbmisston auf Ofensetzerarbeiten zum Bau zweier Dienstwon gebäude“ versehene Offerte bis zu dem vorgenannten Termine der unterzeichne⸗ ten Kommission verschlossen und portofrei einsenden. Die bezünlichen Bedingungen liegen in der diesseiti⸗ gen Registratur zur Einsicht aus. Kiel, den 8. Fe— bruar 1851. Kaiserliche Hafenbau⸗Kommission.
Der Königliche Ober-Präsident der Provinz West— preußen hat die Anlage einer neuen Apotheke zu Jablonowo, Eisenbahnstations⸗Ort an der Thorä⸗Josterburger Bahn, Kreis Stratburg. ge⸗ nehmigt. Approbirte Apotheker, die noch nicht im Besitze einer eigenen Apotheke gewesen sind, fordern wir hiermit auf, ihre Bewerbungen um die Kon⸗ zession unter Beifügung eines kurz gefaßten Lebens laufs, der Approbation, der Lehr⸗ und Servirzeug⸗ nisse, eines polizeilichen Fübrungs⸗Attestes und eines obrigkeitlich attestirten Nachweifes der zur Anlage und zu dem Betriebe des Apothekergeschäfts er⸗ forderlichen Mittel innerhalb 6 Wochen bei uns einzurtichen. Marienwerder, den 3. Februgr 1881.
Königliche Regierung, Abtheilung des Junern.
„Kunstlotterie des Albert-Vereins
man enk ehenn (dureh an IDre denn.
(ziehung am 1. Dezbr. 1881 u. folgende Tage. Haurtgewinne im Werthe von 6 20,6600, S 10.000, „SM 6000, (6 40 0, d 3000 etc. et.) Hamel n S Ul
Aas HBirectgrinmm des Albert - Vereims
5871
m CHssChrßbKN-TebNsCoMMulssloz.
Gt. Heter shi.
Pie Reichsschulden-Tilgungscommission bringt hiermit zur allgemeinen Kenntniss, dass am
Es wurden folgende Nummern gezogen:
19. November 1880 die Jiehnng von 5 oι ' consolidirten russischen Eisen bahn-Obligationen 4. Emission, sbereinstimmend mit der Amor fisations-FTabelle, welche auf der Rückseits einer jeden Obligation abge- druckt ist, stattgefunden hat.
Ho. 000 026, 000 666, 002 217, 00353 592, 003 7606, O4 468.
—
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger
ö e. 2. 35.
z Donnerstag den 10. Fehruar
und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Ass.
—
Aichtamlliches
ußen. Berlin, 10. Februar. Im
l weiteren er gestrigen (ö57.) Sitzung setzte das Haus rdneten die Berathung über Petitione—
In der Kasse des Königlichen Steuerempfän—
echnungs-Raths a. D. Court in Mayen wurde im Jahre O gelegentlich einer außerordentlichen Kassenrevision ein Ueberschuß von 239 66 20 vorgefunden, den derselbe nach dem hierüber aufgenommenen Revisionsprotokoll nicht aufzu— klären vermocht hatte. Der angebliche Ueberschuß wurde nun auf wiederholte Aufforderung der Königlichen Regierung zu Coblenz von dem 2ꝛc. Court an die Negierungshauplkaffe „mit. Vorbehalt seiner Rechte“ und in der Hoffnung ein⸗ gezahlt, „daß ihm diese Summe bei Dechargirung seiner Gesc ästs führung znrückerstattet werden würde.“ Bei seiner Pensionirung im Jahre 1880 hatte derselbe nach vollzogener Schlußrechnung die Königliche Regierung zu Coblenz um Rück— erstattung der Summe gebeten, war jedoch hiermit bis in die Ministerialinstanz abgewiesen worden. Derselbe petitionirt nun, seine, Angelegenheit der Königlichen Staatsregierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Ter Antrag der Kommifsion der diese Petition befürwortete, wurde abgelehnt, dagegen der Antrag des Abg. Dr. Köhler, zur Tagesordnung überzugehen, angenommen.
Es folgte die Berathung von vier Petitionen, welche den Antrag an das Haus der Abgeordneten enthalten: Die König— liche Staatsregierung. aufzufordern, den beiden Häusern des Landtages einen Gesetzentwurf in der Richtung vorzulegen, daß an die Stelle der öffentlichen Aßstimnmung für die Wahlen zum Abgeordnetenhause die geheime Wahl treten möge.
Die, Petenten sind: 1) eine Anzahl Cölner Bürger, 2) der Heorsand des Freien Bürgervereins zu Ehrenfeld, 3) eine Anzahl Bürger von Brgunsberg, 4) eine Anzahl Bergleute der Bürgermeisterei Wissen a. d. Sieg. In den Petitionen ad 1 und 2 ist ein gleicher Antrag auch betreffs der Kom— munglwahlen gestellt.
Die Petenten ad 4, welche ihren Antrag auf die Ur— wahlen zum Abgeordnetenhause beschränken, die Vorlegung jenes Gesetzes noch vor Ablauf der gegenwärtigen Legislatur— perigde verlangen, übrigens auch die Abstimmung mittelst gleichmäßig kouvertirter Stimmzettel wünschen, stellen für den Fall der Ablehnung ihres prinzipalen den eventuellen Antrag:
daß Strafaesetz buch durch folgende Bestimmungen zu ergänzen: 5 107 *, Als eine Behinderung in Ausübung der staatẽ bũrger⸗ ichen Nechte un Sinne des 8. . gilt jede die Wahlen zum Landiage betreffende Erklärung, Bekanntmachung oder Auf⸗
erörtern. Wenn eine Aenderung des Wahlsystems erfolgen solle, so wünsche seine Partei dazu die Initiative der Regie— dung abzuwarten, auch aus dem Grunde, um dem Dinge den Parteigeschmack zu nehmen.) ö. Der Abg. Dr; Lieber wandte sich gegen die Ausführungen des Vorredners, der die Sache hier, wie in der Kommission dilatorisch behandelt habe. Wenn eine Frage zum Gegen⸗ stand einer Petitionsbewegung geworden sei, dann sei dem Hause doch immer auch am Mittwoch nichts anderes übrig geblieben, als in die Diskussion derselben einzutreten, auch wenn sie wichtige Verfassungsgegenstände betroffen habe. Das Haus behandele eben am Petitionstage Großes und Kleines, promiscue, und es sei Pflicht jedes Abgeordneten, jede Pe— tition mit dem Ernst zu behandeln, welchen die in derselben angeregte Frage erfordere. Eine Aenderung des Wahlsystems heschöstige das Haus hier auch nicht zum ersten Male. Die Petition sei nur ein neuer Anlaß dazu. Durch den Ueber— gang zur Tagesordnung weiche man der Frage nicht aus oudern Nan fälle ein Verdikt unzweifelhaft gegen die Pe⸗ tenten. Hier heiße es, Ja oder Nein sagen. Zwischen zwei Stühle könne man sich nicht setzen. Eine so große Partei wie die konservative müsse sich doch längst klar sein, wie sie zu dieser Frage stehe und ihr Vofum jeden Augenblick ab— geben können. Warum wolle denn heute der Abg. von Min— nigerode die Initiatipe der Regierung abwarten! Beim Steuer— erlaß sei derselbe doch nicht so zaghaft gewesen. Er bitte, den Antrag des Abg. Bachem anzunehmen. . Der Abg. Hr. Gneist führte aus, zu Besch die in der Petition behandelten, sei der Weg der petition und der Akt der Wahlprüfungen die geeignete Ge— legenheit, um Unzulässiges zu beseitigen. Aber auf Grund einer einzelnen Petition in eine Revision der Grundlagen der Verfassung zu treten, habe die Petitionskommisslon stets „abgelehnt. Die Initiative zu einer Aenderung des Wahlsystems müsse von der Regierung ausgehen oder doch burch, den Antrag einer Partei des Haufes er— folgen. Sonst könnte man hier auf Grund von Petitionen jeden Mittwoch über alle möglichen doktrinären Versassungs— ragen disputiren. ; Tragweite Der Frage der Abstimmung überschätzen. Es sei dies kein Punkt, den man beliebig aus dem Wahlsystem he ausgreifen könne. Das preußische Wahlsystem sei seit 1848 stillschweigend von allen Parteien als ein noli me tangere betrachtet worden. Auf keinen Fall würde es möglich sein heute in eine Verhandlung hierüber einzutreten. dem Hause den Uebergang zur Tagesordnung, Ver Abg. Dr. Windthorst betonte, daß die Gründe des
N a5. 616. . . 2r * . ß Vorredners ihn ebensowenig überzeugen könnten, wie die des
Man dürfe auch nicht die staatsrechtliche
— . . Er empfehle
Bachem wolle nicht sowohl ein fertiges Gesetz, als vielmehr die aus dem Lande erschollenen Klagen zur Kenntniß der Re— gierung bringen, damit es dieser als Material bei einer etwai— gen Reform diene. Er möchte deshalb seinen Freund Bachem bitten, in seinem Antrage das Wort „Berüchsichtigung“ in „Erwägung“ umzuwandeln. ᷓ —
Der Regierungskommissar Geh. Reg. Rath Nasse erwiderte er könne im Allgemeinen nur die Erklärung wiederholen die Seitens der Regierung bereits in der Kommission abgegeben und im Kommissionsbericht wiedergegeben sei. Die Regie— rung glaube, daß sich die Ansichten darüber, welches Wahl— system für die Wahlen zum Hause der Abgeordneten das Empfehlenswertheste sei, noch nicht soweit geklärt hätten, um gegenwärtig in eine gesetzliche Regelung dieser Ma— terie einzutreten. Soweit die Petitionen die kommuna— len Wahlen beträfen, so involvirten dieselben so tief gehende Abänderungen des öffentlichen Rechts, daß diese Materie nur bei der Neuregelung der G meindever— fassung ihre Erledigung finden könne. Nun lägen dem Haus gegenwärtig so viele gesetzgeberische Arbeiten von weitgehender Bedeutung vor, daß es sich nicht empfehlen könne, diefelben uach durch eine so hochpolitische Angelegenheit zu vermehren. Was die einzelnen Vorgänge betreffe bei einzelnen Ab— geordnetenwahlen, von denen in der Petition die Rede sei, so sei der Regierung von diesen Vorgängen nichts bekannt, und er lege dagegen Verwahrung ein, daß aus dem Stillschweigen der Staatsregierung angenommen werden möchte, daß sie die Richtigkeit derselben zugebe.
Der Abg. von Eynern glaubte im Juni vorigen Jahres nachgewiesen zu haben, daß die ultramontane Bewegung in der Rheinprovinz nicht mehr den gewöhnlichen Umfang ange⸗ nommen habe; bei den letzten Reichstagswahlen seien auf 350 090 ultramontane, 210 000 konservative und national— liberale Stimmen gekommen, und in den Stadtverordneten— kollegien habe die ultramontane Partei nicht die Majorität. Wahlbeeinflussungen sollten die Erreichung des vom Centrum gewünsch'en Ideals, die unbedingte Herrschaft der Kurie über die Rheinprovinz verhindert haben. Daß Wahlbeeinflussungen von Seiten der Nationalliheralen stattgefunden hätten, dafür seien keine Beweise erbracht, die drei Steiger, die in der Pe⸗ tition mit Namen genannt seien, seien nicht ve die Regierung wolle aus ihrem Stills
j gen,. Das. e Verhandlungen em letzten westfälischen Katholikentag gezeigt, wo der iche Schulte⸗Erwitte den Wunsch und die Hoffnung aus—
diesem Behufe ist ein Termin auf Freitag, geben werden und ist hierzu Termin au ⸗ — ᷣ ; ung, Zu diesem Behuf e 5 F g. gebe d st hiertz f ü 500 HL. Seen]. forderung Seitens der Arbeitgeber oder ihrer Beamten
F,, . 3 k Abg. von Minnigerode
2 . * — — ——
2 n m, ..
den 25. Februar 1881, Bormittags 10 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Direktion anberaumt worden. Die Bedingungen nebst einer Musterofferte liegen in unserem Geschäftszimmer Nr. 16 zur Einsicht aus. Danzig, den 2. Februar 1881 Königliche Direktion der Gewehrfabrik.
2770 Bekanntmachung. Im Wege der kffentlichen Submission sollen 517 — 15 em gußeiserne Bomben, ca. 3520 Eg schwer,
verkauft werden, wozu ein Termin auf den
19. Februar er, Vormittag 11 Uhr, im diesseitigen Bureau angesetzt ist. Postmäßig verschlossene und mit der äußeren Aufschrift „Sub— mission auf den Ankauf von Gußeisen“ versehene Offerten sind bis zum genannten Zeitpunkte an das unterzeichnete Artillerie⸗Depot einzureichen, woselbst die Bedingungen zur Einsicht ausliegen, auch gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich bezogen werden können.
Artillerie · Depot Torgau.
38453 Bekanntmachnng.
Die auf dem Nordbahnhofe Berlin und auf Bahn⸗ hof Stralsund lagernden alten unbrauchbaren Ma⸗ terialien, als Eisenschienen, Schmelzeisen ze, sollen durch öffentliche Submission an den Meistbietenden verkauft werden. Kauflustige wollen ihre Offerten versiegelt, mit der Aufschrift: Submisstion auf An ⸗ kauf von alten Materialien versehen, bis zum Sonnabend, den 19. Februar 1881, Vormit⸗ tags 11 Uhr, franko an uns einreichen. Die Ver— kauftszbedingungen liegen in unserm Bureau, Boden⸗ straße Nr. 13, beim Bureau ⸗Vorsteher., sowie im Bureau unserer Bau-Inspektion in Berlin zur Ein— sicht aus, weiden auch gegen Eistattung von 50 abgegeben. Stralsund, den 7. Februar 1881. stön gliches Eisenbahn Betriebs ⸗ Amt. (Ber⸗ liner Nordbahn.)
Eisenbahn Direltions⸗ bezirk Berlin. Die Liefe⸗ rung von 12000 ebm gesieb⸗ ten Kieß, in 6 Loosen à
J 8 2000 ebm, srunke Bahu⸗ r . planum der Halle⸗Sorau⸗
Gubener Eisenbahn, soll im Wege der öffentlichen
Submission vergeben werden. Hierauf Reflektirende
werden ersucht, schriftliche Offerten, versiegelt und
mit der Aufschrift: „Offerte auf Lieferung von
Kies“ unter Beifügung einer Probe bis zum
1. März 1881, Mittags 12 Uhr, an das König
liche Eisenbahn⸗Betriebgamt zu Halle a. S.
portofrei einzusenden. Die Submissionsbe⸗
dingungen können bei unserem Büreau ⸗Vorsteher,
Herrn Lehmann hierselbst, Frankenstraße 1, Zimmer
12, eingesehen oder gegen Ginsendung von 30 *
Corialien bezogen werden. Halle a. S., 6. Fe⸗
bruar 1881
amt.
beraumt.
3872
Königliches Eisenbahn⸗Betriebs⸗
Montag, den 21. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, im Amtsgebäude des unterzeichneten Salzamts an—
Zu liefern sind ungefähr 2 700 kg Förderwagenbleche, 400 kg gewalztes Flacheisen, 750 kg gewalztes Quadrateisen, 1150 geschmiedetes Flacheisen, 200 kg Winkeleisen, 1250 Pfannenniete, 3 500 kg Bleiplomben, 965 Plombenschnur, 330 kg geschmiedete Nägel, 135 mille Drahtnägel, 10000 kg Salzpfannenbleche, 6 500 kg Eisenorxvd. — ; Offerten find portofrei mit der Aufschrift ‚Ma—
terialien⸗Li'ferung“ versehen bis zur Terminsstunde bei dem Königlichen Saljamt einzureichen, woselbst deren Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen soll. gungen können in der Salzamtsregistratur während der Dienststunden eingesehen, auch abschriftlich gegen Einsendungz von 50 Kopialien bezogen werden.
Dürrenberg, den 2. Februar 1881. Königliches Salzamt.
— — ————
Belanntmachnng. Der pro
callieoet, Jacken und Hosendrill,
Bestliefernden vergeben werden.
herzureichen; nur von Callicots, sind Proben vorzulegen.
sendung von 50 8 abschriftlich zugesaadt. sind, bleiben unberückschtigt. Königsberg, den 7. Februar 1851. Feld · Artillerie Regiments Nr. 1.
3839 Bekanntmachung. Die Lieferung dis Bedarfs von
niedrigen 3 sowie reichenden Schäften versehen sein.
Submission auf Wertzengmaschünen. Für
die Bauwerkstätten am Brandleite⸗ Tunnel der EGisenbabnbaustrecke Erfurt⸗Ritschenhausen soll die Lieferung von Werkzeugmaschinen vergeben werden. Die Bedingungen liegen in dem Generalbureau (Mandeburg, Fürstenstraße 1— 10) aus, können auch
lung des Auftrages an, erfolgt sein.
Die Lieferungsbedin⸗
1881,82 vorliegende Bedarf an grau⸗ und blauem Futterleinen, grau und blauem Futter⸗ Hemden und Unterhosencallicot, Wachgdrillich, Mützenkolarden, Waffenrocks«, Taillen , und Abzeichen knöpfen, kleinen Hosenknöpfen, Schnallen und Stiefeleisen, goldenen Tressen, geschwarzten kalbledernen Reitbosenbesätzen, eri Sohl und Brandsohlleder, Schaffellen bester
nalität soll zur Lieferung an den Billigst und
Offerten sind unter Angabe der Preise pro Meter resp. Kilo bis spätestens den 19. Februar 1881 Leinen und Drill
Die Lieferungtsbedingungen sind beim Regiment ausgelegt; Auswärtigen werden dieselben gegen Ein⸗
Diejenigen Offerten, welchen die durch Namens; unterschrift anerkannten Bedingungen nicht beigefügt
Die Bekleidungs · Ktommission des Ostpreußischen
133 Paar ge⸗ wöhnlichen Stiefeln für die Königliche Schutzmann⸗ schaft des biesigen Polizeibezirks pro 1 881 soll im Wege dez Submissions verfahrens vergeben werden Die Stiefel müssen nach Maaß von Fahlleder auf den Fuß gearbeitet, genäht, einfach gesohlt und mit bis zum Knie hinauf— Die ganze Lie fe⸗ rung muß binnen 8 Wochen, vom Tage der Ertbei⸗ Die näheren Bedingungen für die Lieferung sind, mit Ausschluß der Sonntage, täglich während der Dienststunden
No. O24 851 No. O66 991 Zusammon 10 =
19 .
im Texrts der Obligationen angeführt,
esetzten Leit fällig wird, missen mit 8 .
Abzug gobracht.
2 92 * *
nach der Tiehung stattfinden: in London durch Herrn W. in St. Petersturg durch die Reich-bank in Rubeln; in Faris durch ge elhrik der v. Rothschild in Francs; in Frankfart a. M. durcl. Herren MI. A. v. HB othsehild uml söhne in Reichs-Mark; in Amsterdam in holländischen Gulden und in Berli bestimmten Banqniers; in den 'etzten fünf Orten zum Tagescouss aut London.
Die Coupons deren lahlnngstermin erst nach der zur Capitalzahlung der Obligationen fest- den Obligationen zusammen wird der Betrag der fehlenden Coupons von der usauzahlenden Summa der gezogenen Obligationen in
No. O06 153, 007 446, 007 790, 008 348, 008 753, 008 893, O09 423, O10 756, O1 300, Oll8S8I. X 100 HL. stel. bis No., 024 890, No. 051 971 bis No. O51 992. 2 50 L. ter. is 061 030, No. O91 g51 bis O91 gög. 6 Obligationen à 1000 L. — 6000 L.
560 . — 5665 160 . — 62606, 55 , — 2456,
Im Ganzen LMT obligationen im Betrage von 19 650 L. sterl. Lebereinstimmes d mit dem am 14. November 1875 Allerhöchst die Jablung des Capitals einer jeden Obligation
H othschililel Slnane in
in Reichs- Mark
vorgestellt werden,
erlassenen Ukase wird, wis sechs Monate L. Sterl.;
durch die von den Contrabenten
widiigen falls
1806
Zu der auf
durch eingeladen.
Hannover, den 20. Jaruar 1881.
HI AerRRac Verl sghh Bank-. Mittwoch, Nen 23. Februar d. J., Morgens 11 Uhr,
im Saale unseres Bankgebäundes (Eingang Schillerstraße, Portal II.) anberaumten diesjährigen ordentlichen Generalversammlung werden die geehrten Actionaire hier—
nn n ; Tie im §. 37 der Statuten unter 1 bis 4 einschließlich aufgeführten Gegenstände.
Die Einlaßkarten werben von der Direktion gegen Vorzeigung der Aktien, welchen ein Nummern ⸗Verzeichniß beizugeben ist, im Geschäftslokale der Bank am 21. und 22. Februar d. J. virabfolgt.
Der Verwaltungsrath der Hannoverschen Bank. L. Meyer.
3709
gr. 8 (XXIV und 880 S8.)
eine vollstündige Darstellung seiner
Vormittags von 10 biz 12 Uhr und Nachmittags von 4 biz 6 Uhr, in dem Zimmer Nr. 34 des
Polijeipräsidialgebäudes (CGlesernhof) einzusehen.
Virchow in seiner Vorrede sagt,
Verlag von F. A. BR0QCRkllals in Leipnig. . L HHG G SILAbDI UND LAND DER IR0O] ANFER. Dm. nx kRloοMιοMνπποσ& Nit circa 1800 Abbildungen, Karten und Plänen in Holzschnitt und Lithographie.
Cartonnirt 42 M. In diesem umfassenden, reich ausgestatteten Werke giebt Schliemann Ausgrabungen in der sowie der staunenswerthen Funde, welche dadurch aus jahrtausendelanger Ver- horgenheit wieder ans Licht gezogen wurden und die er nun, von hochherzigem atriotismus geleitet, dem deutschen Volke zum Geschenk gemacht hat.
Von grösster Wichtigkeit für Archäologen auch für jeden Ge
Gebunden 45 M.
Landschaft
und Philologen,
Troas,
wird das Werk, wie Professor bildeten eine Gnelle des Genusses und der Be lehrung werden. Ein Prospect iet in allen Buchhandlungen gratis an haben.
gegenüber den unterstellten Arbeitern, mögen diefe Er— llärungen u. s. w. mit oder ohne Androhung von Maßregeln er— felgen. S. 107, b. Jede auf Grund der Ausübung der siaats— bürgerlichen Rechte erfolgte Maßregelurg eines Arbeittrs durch Entlassung, Versetzung oder Herabdrückung der Löhne unterliegt den Strasbestimmangen des 5. 107. Die Kommissisn hatte beantragt, die Petitionen für nicht geeignet zur Berathung im Plenum zu erklären, während der Abg. Bachem beantragte, die Petition der Staatsregierung zur Berücksichtigung zu überweisen.
Der Abg. Bachem befürwortete seinen Antrag; die Frage um die es sich handele, sei keine Parteifrage, sondern eine der öffemlichen Moral. Es hätten sich auch im Sinne der Pe— tenten die Preßorgane der verschiedensten Parteien ausgespro— chen, und in der Kommission hätten in diesem Sinne außer den Centrumsmitgliedern ein Mitglied der Fortschrittspartei, ein Kon ervgtiver und ein Freikonservativer gestimmt. Das Centrum sei cls Partei gar nicht besonders an der Frage interessirt. Aller⸗ dings sei die verwerflichste Wahlbeeinfluffung gerade gegen das Centrun ganz besonders in Anwendung gebracht worden; der Ersolg habe aber gezeigt, daß seine Partei diesen Druck am besten ertragen könne, gesteigert könne der Druck nicht mehr we rden, vielleicht auch nicht mehr so erreicht, wie in den letzten Jahren. So lange der Kulturkampf wüthe, so lange Reden gehalten würden wie die des Abg. von Bennigsen beim Antrage Windthorst, sei der Fraͤttionsbestand des Een— trums gesichert. Die Wahlbeeinflussung gegen Arbeiter und niedere Beamte sei in den Industriebezirken Schlesiens, West— falens und der Rheinprovinz eine ganz außerordentliche. Vor jeder Wahl kämen Berichte über Vedrohungen der Arbeiter durch Arbeitsentziehung, nach den Wahlen kämen stets zahlreiche Arbeiterentlassungen vor, die mit einem gewissen Cynismus ganz offen als Akte der Wahlrache aus— gegeben würden. Könne es etwas geben, was den Arbeiter gegen den Arbeitgeber mehr erbittere, als wenn derselbe durch materiellen Zwang genöthigt werde, gegen seine Ueberzeugung zu slimmen. Es gebe in Westsalen und der Rheinprovinz Arbeitgeber, welche für kärglichen Lohn nicht nur die Arbeits— krast, sondern auch die Gewissensfreiheit und Ueberzeugung ihrer Arbeiter gemiethet zu haben schienen. Sei das nicht eine der traurigsten Erscheinungen?
Beamten in Cöln gäben Bei den
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de
K
Die Behandlung
er Pefitit mn sei ihm ange⸗
J 1 die jetzt hier beliebte. Auch er halte die Sache sür keine Parteifrage. So sehr geeignet auch der Mitt woch zur Behandlung von Petitionen Einzelner geeignet sei, die mehr einen privaten Charakter hätten, so wenig könne er und seine politischen Freunde doch an diesem Tage Fragen von 0 weittragender Wichtigkeit wie die vorliegenden diskutiren. s würde durchaus ungewöhnlich sein, auf Grund lokaler Veschwerden heute hier die wichtigsten Verfassungsfragen zu
o (fo 5 no itt 3p do Tysas 211v** Sit sæ 7
, . sollten, so . ttrager de Fragen zur Entscheidung zu dringen, wozu dann üherhaupt Petitionen? Wenn es den n nicht tanveniren sollte, am Mittwoch darüber zu ver— handeln, so sei er gern bereit, auch an jedem anderen Tage in die Erwägung dieser Frage einzutreten. Die Anschauungen des Abg. von Minnigerode wichen entschieden ab von denen 1 habe hervorgellungen, daß die Sa
7 . 299 1 e jo 5 a 6 s 5 1h 65n 3 5597 55 und auf der rechten Seite dieses Hauses Anhänger finden könnie.
Ihn überrasche das nicht, weil aus den Kreisen der Konserva-
tiven auch früher Für den Abg. liche Stimmrecht nöthig sein, um sich oben zu halten;
derartige Fragen angeregt worden seien.
so wie
die Dinge sich entwickelt hät en, werde man früher oder später zwar
der hier gestellten Forderung genügen müssen. Er sei in einer früheren Periode seines Lebens ganz entschieden für öffentliche Stimmabgabe gewesen, weil er dasür gehalten habe, daß darin ein Mittel läge, die Charaktere zu festigen, be— sonders in der Hinsicht, ihre Meinung öffenilich und bestimmt auszusprechen. Nach den Erfahrungen, die er aber seitdem gemacht habe, habe er sich überzeugt, daß die besser situirten Stände ihren Einfluß auf die weniger gut situirten so mißbrauchten, daß die letzteren bei nicht geheimer Abstimmung ihre Meinung nicht mehr srei äußern lönnten. 3
liberalen Partei, welche doch gerade den Schutz der Reichs— versassung sür sich in Anspruch nähmen, gegen diesen Antrag sein könnten, da doch jene die geheime Abstimmung habe, und der Wunsch, der hier in Frage sei, nichts anderes bezwecke, als das, was im Reiche gelte, auf den preußischen Landtag zu über— tragen. Wie die Dinge jetzt lägen, sei das Wählen für den Land⸗ tag geradezu ein Würfelspiel. Es komme hinzu, daß die ses ganze Wahlsystem durch die Steuerreform seinen Boden verliere, wie der Abg. Dr. Gneist ja selbst dargelegt habe. Gerade die Re⸗ gierung müßte aus diesem Gesichtspunkte heraus diese wichtigen politischen Bedenken bei Zeiten beseitigen. Er wenigstens schlage die Rückwirkung der Steuerreform auf die Wahlen und das ganze politische Legen durchaus nicht gering an. So sehr er aber Flaube, daß eine solche Reform nöthig sei, so werde er sich hüten, etwas zu thun, was so schwerwiegende politische Folgen haben könnte. . in Preußen nichts tauge, habe Keiner beredter dargelegt, als der Reichskanzler. Es gebe seiner Meinung nach für! eine
Vertretung nur zwei Wahlen: entweder sielle man sich auf die
historische Grundlage des Ständewesens, welches er allen an— dern vorziehe, oder wenn man dies nicht wolle, dann stelle man sich auf das allgemeine Stimmrecht. Daß in Preußen das Stäudewesen beseitigt sei, bedaure er um so
mehr, als man die Konsequenz der Veseitigung im Landtage auch auf allen anderen Gebieten zu verfolgen strebe. Alle
Parteien seien eben zu Atomen gemacht worden. Wenn man so weiter gehe, so müsse man doch wenigstens dahin kommen daß dem allgemeinen Wehrsystem auch das allgemeine Wahl⸗ recht entspreche; man müsse den Leuten gewähren, ohne
Beeinträchtigung ihrer bürgerlichen Existenz' frei und offen
ihre Stimmen abzugeben. Eine Petition fei ein ganz ge— eigneter Anlaß, aber solche Fragen zur Entscheidung zu kom—
men. Daß der Abg. Dr. Gneist Bedenken habe, weil hier Ver⸗ sassungsbestimmungen in Frage lämen, sei für ihn sehr er⸗ sreulich, weil es ihm beweise, daß auch der Abg. Gneist nun
sür die Versassung einzutreten beabsichtige. Der Antrag
Wenn die Petitionen nicht geeignet
2 Mdnwokzravan * . . . 1n9J = es Vorredners; aus den Worten des Abg. von Minnigerode che sehr ernster Natur sei
ö . 646 61 ö. 834 ö. * 8 8 . Dr. Gneist und seine Partei möge das öffent⸗
Er staune, wie die Herren von der national⸗
Daß das ganze Wahlsystem
gesprochen habe, die Thätigkeit der Kaplanpresse und der Kaplanagitation werde nicht erlöschen, denn den Vertheidi— gungsthurm, den das Centrum bilde, verdanke das katholische Volk nicht zum Mindesten dem Klerus. Wenn das Centrum sich immer darüber beklage, daß die Zahl der katholischen Priester abnehme, so liege der Grund hauptsächlich darin, daß das Qntunm nicht mehr so viel Wahlagitatoren behalte als bisher. Die Wahl des Professors Aegidi im Kreise Moers habe des— halb nicht stattgefunden, weil es gelungen sei, einzelne Wahl— männer, die bisher liberal gewählt hätten, so einzuschüchtern daß sie zum Wahltermine nicht erschienen seien. Das sei eine Thatsache, die ihm von Herren aus dem Kreise Moers als richtig mitgetheilt worden sei. Wenn nun von Seite des Centrums die. Wahlen beeinflußt seien, so möge dies von Seite der Yationalliberalen vielleicht auch irgendwo geschehen sein. Alle Parteien seien ja keine engelrein dastehende Kinder, die Konservativen auch nicht, und so seien beide Parteien in demselben Falle, und man könne ehrlich auf die beiden Par— teien das Wort anwenden, welches der Abg. Berger mit Vor⸗ liebe zuweilen citire, „alle Menschen seien allzumal Sünder.“ U Der Abg. Dr. Hänel erklärte sich mit dem Schlußworte des Vorredners vollkommen einverstanden, daß alle Menschen Sünder seien. Aber dann sollte man seine Sünden nicht auf Nejenigen abladen, die abhängig seien, sondern versuchen, dem Stimmrecht der sozial unterdrsickten Mitglieder des Staats zum vollen Ausdruck zu verhelfen. Die Wahlbewegung habe jetzt jedenfalls eine besondere Schärfe und Hitze angenommen, und es sei ganz gleich, auf welcher Seite die Schuld sei, die Thatsache, daß Wadblbeeinflussungen stattfänden, trete dem Hause Tag sür Tag entgegen. Aus den Klagen des Centrums habe man sicher den Eindruck, daß in dem Kampf, den das Centrum jetzt führe, jeder Theil sich be⸗— mühte, seinen Einfluß nach Möglichleit aufrecht zu erhalten; und das mögen ja auch die Kapläne hinsichtlich der ihnen Untergebenen thun. Was habe man in letzter Zeit an schneidiger Unterdrückung der freien Meinung der Arbeiter durch die Arbeitgeber erlebt? Der Fall Stunim habe einen Schrei der Entrüstung bei allen ehrlich liberalen Leuten her— vorgerufen. Dieser unerhörte Mißbrauch des dem Arbeit⸗ geber zustehenden Einflusses in einem Augenblick, wo man so viel von der Beförderung des Wohls der Arbeiter spreche, beweise, wie sehr alle Zustände daran litten daß der Arbeitgeber die von ihm abhängigen Klassen bei jeder Gelegenheit zu leiten und zu gängeln suche. Hiergegen schiebe das geheime Wahlrecht einen Riegel vor den man auf Seiten aller Parteien brauche. Die Auffassung des Abg. Gneist, welche jede Petition für ungeeignet zur Be⸗ rathung halte, die Grundsätze des öffentlichen Rechts behufs Aenderung eines Gesetzes oder von Verfassungsbestimmungen zur Sprache bringe, sei für das Petitionsrecht sehr gefährlich. In Zukunft werde das Haus gerade solche Petitionen besonders beschastigen, welche Mißstände oder Lücken in Gesetzen klarlegten da die anderen Beschwerden im Verwaltungsverfahren erledigi würden. Außer diesem formalen Grunde seien sachliche Gründe gegen die Petition nicht vorgebracht worden. Er habe sich ge⸗ freut, daß der Abg. von Minnigerode nur eine dilatorische Antwort gegeben habe. Derselbe könne also aus materiellen Gründen sich nicht ohne Weiteres gegen das geheime Wahl⸗ recht ertlären. In dem Kommissionsherichte werde nun ge— sagt, daß von einer Seite die Ansicht aufgestellt sei, es könne ernstlich in Frage kommen, die unteren Klassen, welche der Wahlbeeinflussung am meisten ausgesetzt seien, vom Wahl⸗