— Der Cours für die jetzt bier iohlbaren Silbercoupons aus den
sechsten
österreichischer Eisenbahn papiere ist heute auf 173 4 50 für 190 Fl. österreichisckes Silber erböht worden.
Belgrad, 21. Februar. (W. T. B.) Der hiesige englische Min ssterresident hat dem Minister des Aufrärtigen mittelst Note die Offerte des Bankhauses Thomas Tan kred u. Co., be⸗ treffend den Bau der Eisenbahn und die Gründung eirer ser⸗ bischen Nationalbank mit einem Kapital von 5. Mill. Pfd.
Sterl, zugestellt. Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 21. Februar. (W. T. B.) Der Llovddampfer Thet is“ ist heute früh mit der ostindisch chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien bier eingetroffen.
Plymouth, 21. Februar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer Lessing ' ist hier eingetroffen. .
New ⸗ York, 21. Febluar. W. T. B.) Der Dampfer des Rorddeuischen Lloyd Main“ und der Hamburger Postdampfer Frisia“ sind hier angekommen.
Berlin, 22. Februar 1881.
Die Ausgrabungen zu Olympia. XXXXVII. (S. Nr. 33 d. Bl. v. 8. Februar 1881.)
Der architektonische Bericht XXXXVI. hat dargelegt, wie die wenigen Wochen und die geringe Arbeiterzahl, welche uns bisher für den Abschluß der Ausgrabungen zur Verfügung standen, dazu verwandt worden sind, vorhandene Reste auf— zuarbeiten und die Untersuchung der aufgedeckten Gebäude zu Ende zu führen.
Die Hoffnung auf neue Funde konnte unter diesen Um— ständen nur eine sehr geringe sein. Dennoch lönnen die nach⸗ stehenden Zeilen die Auffindung von vier Köpfen, drei Bronzestatuetten und zwei vollständig erhaltenen Bronze-Inschriften melden. Hiezu kommt noch eine täg— liche, nicht unbeträchtliche Nachlese von Bronzegeräth, Skulptur⸗ fragmenten und Steinschriften.
Am 10. Januar wurde der späteren Ueberbauten im bau ein weibliches Köpfchen aus parischem Marmor hervorgezogen, mit dem Halse zusammen nur 15 em messend, also nur etwa halblebensgroß, sehr beschädigt, ohne Hinterhaupt und Nase, mit verstoßenen Augenknochen und Lippen — und trotz alledem ein überaus kostbarer Fund, ein Werk unzweifelhaft praxitelischer Zeit und Richtung.
Und zwar wohl das Bild einer Aphrodite. Daher der schmachtend-sehnsüchtige, wie in weite Ferne gerichtete Blick, der feinfühlige Zug um den leicht geöffneten kleinen Mund, das Grübchen im Kinn. An die knidische Aphrodite im Be— sonderen mahnt der feine Umriß der blühenden Wangen, das Ebenmaß der Stirn, um die sich die weichen Haarwellen in einfachster Anordnung schmiegen; auch wohl die Augenform, obgleich das untere Lid hier viel stärker heraufgezogen ist, als die Köpfe der Knidierin dies für gewöhnlich zeigen. Beson⸗ ders auffallend ist die Uebereinstimmung aber in der Rück⸗ neigung des Hauptes zur linken Schulter die fast genau so bei der Münchener Venus aus Pal. Braschi wiederkehrt.
Es ist daher wohl nicht zu viel vermuthet, wenn man annimmt, daß das Köpschen einem in diesem oder ähnlichem Sinne konzipirten Venusbilde angehört haben werde, das unter dem unmittelbaren Einfluß des praxitelischen Vorbildes entstanden ist. Von dem Geiste, in dem dieser Künstler seine Schönheitsgöttin gebildet hat, ist in diesem anspruchslosen Köpfchen jedenfalls mehr drin, als in all den steifen römischen , . die uns ein Abbild der Knidierin zu geben präten⸗ iren.
Und auch die Aussührung des Einzelnen entspricht der praxitelischen Epoche: dieselbe zarte, dustige Behandlung der Augen und der Hautoberfläche, wie z. B. beim Kopfe des VBachuskindleins aus der Hermesgruppe; dieselbe skizzirende Behandlung des Haares, — Vergoldung oder Bemalung, auf welche auch die Rauheit der Haaroberfläche hindeutet, mag eine feinere Durchführung unnütz gemacht haben. Ebenso hr ist das Stückungs verfahren; der jetzt fehlende Hinterkopf war vermittelst einer noch vorhandenen Kittlage angeklebt.
Die Statue dächte man sich gern als Schmuck der großen Garten- und Wasseranlagen oder eines der Gemächer in dem großen Prachtbau des Südwestens. Fundort und Entstehungs— zeit würden hierzu vortrefflich stimmen.
Im Osten der Altis hat sich uns unerwarteter Weise ein Fundgebiet in einer antiken Schuttlage eröffnet, auf der die Mauern der römischen Umbauten im Leonidaion gegründet sind. Hier fand sich unter den Fundamenten derjenigen Ziegel⸗ mauern, welche nach Dörpfelds Annahme dem späteren, nach⸗ neronischen Baue angehören, ein lebensgroßer, bärtiger und behelmter Marmorkopf archaischer Kunst; leider sehr verwittert und an allen hervorragenden Theilen arg verstoßen. Der Marmor ist auch hier parisch. Höhe mit dem Hals zusammen 24,5 em. Die auf— fallende Rückbeugung des Kopfes läßt auf bewegte Handlung, etwa eine Kampfszene, schließen. Der Stil erinnert lebhaft an den vermuthungsweise so benannten Eperastoskopf (siehe Bericht XXXXI.). Doch ist dieser dem neuen Funde in der lebenérollen, realistischen Durchbildung namentlich von Wangen und Mund weit überlegen und daher wohl nicht blos besser, sondern auch etwas später. Ferner waren die Augen bei dem Eperastos eingesetzt, bei jenem sind sie es nicht; dieser trägt einen korinthischen Helm, der neugefundene Kopf einen attischen. Aber ungefähr derselben Zeit, etwa dem Ende des sechsten vorchristlichen Jahrhunderts und sicherlich derselben Stilrichtung gehören beide Stücke an.
Und diese Thatsache bleibt der Hauptgewinn bei dem neuen Funde. Denn nach einer Benennung für den Kopf bei Pausanias zu suchen, ist leider vergeblich. Da er schon in römischer, wenn auch spätrömischer Zeit, in den Fundament—⸗ schutt gerieth, so ist es sehr wohl möglich, daß Pausanias ihn gar nicht mehr gesehen hat.
In derselben römischen Schuttschicht des Leonidaions wurde auch ein etwa halblebensgroßer Terracotta⸗ kopf ausgegraben, der, nach dem kalathosartigen Kopsschmucke zu urtheilen, einem alterthümlichen Herabilde angehört hat. Das glänzende Gelblichweiß des Gesichtes, die braunschwarze Firnißfarbe der Haare, das Blüthen- und Knospenornament auf dem Kalathos (braunschwarz und roth auf martgelbem Grunde) haben sich vortrefflich erhalten. Denn die ganze Bemalung ist in der soliden Technik der korinthischen Vasen des sechsten Jahrhunderts ausgesührt, an deren Ornamentik auch der Blüthenschmuck des Kopfputzes auf das Lebhasteste erinnert. Vielleicht stammt daher auch dieser Kopf
unter den Trümmern sogenannten Südwest⸗
altberühmten Töpferwerkstätten Korinths. Dem Jahrhundert gehört jedenfalls auch er an, wenn auch als jüngster in der Reihe unserer drei olym⸗ pischen Heraköpfe. Dem Kolossalkopfe aus dem Heraion gegenüber zeigt er eine schon weit vorgeschrittene Fortbildung * emen sowohl ins Runde und Volle, als auch ins ierliche.
AUnter den Bronzegegenständen, welche die tieferen Leoni⸗ daionschichten ergaben, befanden sich außer den beiden bereits oben erwähnten Inschriften auch drei Statuetten: eine Aphrodite strengen Stils in steiffaltigem, dorischen Chiton, die Taube auf der Rechten; ein bärtiger Mann in dem be⸗ kannten Schema, in welchem die ältere Kunst die zum Mahle Gelagerten darzustellen pflegt; endlich ein nackter stehender Jüngling, den Kopf scharf zur linken Schulter gewandt und beide Hände erhoben, etwa wie einer, der Schallbecken anein⸗ anderschlägt (nur die eine Hand ist erhalten und diese ist ausgestreckt und durchbohrt).
Alle diese drei Typen waren unter den olympischen Bronzen bereits und zwar in besser erhaltenen Exemplaren vertreten.
Grabungen an den Fundamenten des römischen Triumph⸗ thores im Südosten der Altis führten in bedeutender Tiefe zu der — an dieser Stelle höchst überraschenden — Ent— deckung eines weiblichen Porträtkopfes, der auf die Gewandstatue eines kleinen Mädchens aus der Exedra des
erodes Atticus genau auspaßt. Möglich, daß wir in dieser Statue das Bildniß der ältesten Tochter M. Aurels und der jüngeren Faustina besitzen, der Annia Galeria Aurelia Faustina. Außer einer gewissen Aehnlichkeit in den Gesichts— zügen scheint hierfür auch die Uebereinstimmung gewisser technischer Eigenthümlichkeiten mit der Statue ihrer Mutter zu sprechen, und ebenso der Fundort des Körpers in der Nähe jener Statue nicht nur, sondern auch der Inschrift— basis, die einst die Bildnisse jener Tochter M. Aurels und
ihres Bruders trug.
Wenige Schritte südlich von jenem Triumphthore haben uns die späten Trümmermauern als einzige Ausbeute einen schmalen Splitter krausen Locken— haares mit einem Stück Stirn und Augenknochen ge— liesert — für unseren Ostziebel jedoch einen wichtigen Fund. Denn durch diesen Splitter wurde es erst möglich, einige früher gefundene Lockenfragmente zu verstehen und sie mit völliger Sicherheit dem bis jetzt leider fehlenden Haupte der Sterbpe zuzuschreiben. Von diesem wissen wir demnach we— nigstens so viel, daß ihm vom Künstler fast genau die— selbe Haaranordnung verliehen worden ist, wie dem der Hippodamia.
Und schwerlich ist es zufällig, wenn wir ein ganz ähnlich geordnetes Haargelock gerade bei denjenigen drei Statuen wiederkehren sehen, die nach der Meinung des Unterzeichneten wenigstens, unter allen bekannten Kunstwerken auch sonst die nächste Stilverwandtschast mit unseren Giebelgruppen zeigen: der sogenannten Vesta Giustiniani, der vatikanischen Wett— läuferin und der ebenfalls im Vatikan befindlichen Penelope.
Georg Treu.
Cöln, 22. Februar, 12 Uhr 10 Min. früh. (Tel.) Die englische Post vom 21. Februar früh, planmäßig in Ver— viers um 8 Uhr 21 Abends, ist ausgeblieben. Grund: Ver— spätete Ankunft des Schiffes in Ostende.
Der Kongreß deutscher Landwirthe wurde heute Vor— mittag 105 Uhr in dem Saale des Centralbotels eröffnet. Der Voisitzende, Oekoncmie⸗Raih Schütze (Heinsdo.), eréffnete die Sitzung, indem er darauf hinwies, daß der Fürst ron Bismarck in seiner neueren Wirthschaftepolitit sich der Interessen der Landwirth— sckaft so warm angenommen, daß die Landwirtbe ihm nur dankbar sein könnten. Gleichzeitig aber müßten nun arch sie se bst sich ihrer Aufgaben bewußt sein und ihre Interessen zu fördern suchen, indem sie den maßgebenden Kreisen der Staatsregierung ihre Wünsche zu erkennen geben, damit diese in der Lage sei nech ferner der deut schen Landwirthschaft den Schutz zu gewähren, dessen sie bedürfe. Redner schloß hieran ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert drei Mal einstimmte. — Demnächst konstituirte sich der Kongreß und wählte zu seinem Vorstand die Herren Oekonomie Rath Schütze, Erb Ober-Jägermeister v. Jagow Rühstädt, Frhr. v. Thüngen Roßbach und als Stellvertreter det Letzteren Dr. Frege. Abtnaundoif. Als Schriftführer wurden gewäblt die Herren v. Wedell⸗Schwerin, Hauptmann v. Dewitz ⸗ Krebs auf Weitenmagen und Gontard⸗ Meckau. Dann trat der Kongreß in die Tagesordnung ein, deren erster Gegen⸗ stand war: „Die Produktion Amerika's als größte Gefahr füt die deutsche Landwirthschafi“.
Mit Bezug auf die Mitibeilung aus München, daß das be⸗ klagentwerthe Bran dungläck daselbst durch eine Cigarre veranlaßt wolden sei, macht die hiesige Belgische Flach eEbereitunge⸗Akademie uns darauf aufmerksam, daß Flachs und Werg duich glimmende Cigarren nicht in Brand zu stecken, für belle Flammen dagegen über— aus empfänglich seien, daß daher das Unglück nicht durch eine Cigarre verursacht worden sein könre.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Das Staatsrecht der Preußischen Monarchie. Von Dr. Ludwig von Rönne, Arvellationsgerichte⸗Vize ˖ Pnaͤsident a. D. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. In jünf Bänden. Zweite Lieferung. Bogen 11—19 der ersten Abtheilung des ersten Bandes. Leipzig, F. A. Brockbaus. 1881.
Universal⸗Lexikon der Kochkunst. Zweite, bedeutend vermebrte und verbesserte Auflage. Ueber 10000 Rezepte enthaltend. 1. Lieserung. Monat Februar 1881. Preis 1 40 20 5.
Der Hol;sschuh und seine Fabrikation. Ein neuer Industriezweig für Oberschlesien. Für Leut' und Land zu Nutz und Frommen dargtstellt von J. Schneider, Hauxtlebrer. Ratibor 1851. Druck und Verlag ron Max Muschik. Preis 25 5.
Monatsschrift für Deutsche Beamte, Organ des Preußischen Beamtenvereins, redigirt von L. Jacobi, Königl. Geh. Regierungs- Rath. (Liegnitz) Grünberg i. Schl. Verlag von Fr. Weiß's Nachfolger. (Hugo Söderström.) 1881. 5. Jahrgang. 2. Heft. — Inhalt: Angelegenheiten des Vereins: Bekanntmachungen dec Direk- non des Preußischen Beamtenvereinz. Anerkennungen von hohen Stellen. — Rechtsverhältnisse der Beamten. A. Verordnungen und Erkenntnisse. B. Athandlungen und Nachrichten über Fragen des Beamtenthums. Zur Stellung der preußischen Rechnungsbeamten, J. und II. Aus dem Landtage. Allgemeiner Spar und Vorschuß⸗ Verein der Reichteisenbahn⸗Beamten in Straßburg. Der Fall Ursi⸗ nus. — Abhandlungen und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Sessionen bei hobem Besuch. Russische Beamtenverhältnisse. Ein Lehrer nach alter Art. Zur Würdigung des Send treibens an die Feinde und Gegner der Jugend, besw. Schulsparkassen. Eine Klixpe beim Baar⸗ zahlungswesen. Verdeutschungen von Fremdwörtern. — Vermischtes. Belohnungen für Polizeibeamte. Was uns unsere Gerichtsoollzieher kosten. Praktische Verwerthung der Lebengversicherungen. König— liche Ermahnungen Friedtich Wilhelm J. bei Beförderungen.
Wie urtheilte Friedrich Wilbelm J. über den Unterschied der Befähigung zum Verwaltungs beam ten und zum Richter. Wie wur den die Dorfschullebrer vor 100 Jahren besoldet und wie ausgebildet? Wie Geschichte sich macht oder verspätete Antwort auf späte Frage. Sxezifischer Unterschied zwiscken Amtginbabern und Amts verwesern. Beamtenspiegel. Die Stellung des Privatsekretärs des Königs von Bayern. Die österreichische Beamtenschaft. Unterhauen. Buch⸗ händlerschwindel. Wann sind die Regenschirme auf die deutsche Erde Cekemmen? — Bücherschau.
Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preußischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Redacteur Dr. L. Wittmack, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbau-g, Kusltos des Kgl. landw. Museume, a. o. Professor an der Uaiversität zu Berlin. Kommissions verlag von Paul Parey in Berlin. 24. Jahrgang. Februar 1881. — Mit Tafel II. und 1 Holjschnitt. — Inhalt: Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. — Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 17. Dezember 1880. — Desgl. am 7. Januar 1880. — Desgl. am 7. Februar 1881. — Verzeichniß der Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues pro 1881. — Verzeichniß der Mitglie⸗ der der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlin am 1. Januar 1881. — Dr. Tschaxlowitz, Ueber Gewächshäuser (Forts.). — E. Betche, Ve⸗ getationkcharakter der Samoa ⸗Inseln (Schluß). — Joseph Klar. die Kultur oder Zucht der Balsamine. — Koopmann, Böiota orientalis Lin. Central ⸗Asien. — R. Müller, Zur Anzucht bochstämmiger Stachel⸗ und Johannisbeeren. — Aus England. — Olearia Haastii Hook (mit Abbildung). — Zur Statistik des Gartenbaues in Guben. — Aufruf zu Gunsten der durch Hochwasser geschädigten Gärtner Bre⸗ mens. — Drohende Absperrmaßregeln Rußlands wegen der Reblaus und Blutlaus. — Vermischtes. — Literatur. — Recensiozen. — Aus—⸗ stellungen. — Personal⸗Nachrichten. — Berichtigungen. — Briefkasten der Redaktion. — Sechstes Verzeichniß der gezahlten Beiträge zum Grabdenkmal von Prorsessor K. Koch.
Deutsche landwirthschaftliche Presse Nr. 15. — In⸗ balt; Universal⸗Säemaschinen. Von Prof. Hr. Wüst in Halle a. S. (Mit Abbild.). — Luftdichte Ofenthüren. Von Baurath Engel; — Sägespäne als Einstreu. Von Gutsbesitzer Schmidt. — Praktische Düngerstreumaschine. Von Gutsbes. Schulz. Zumischungẽ verhãltniß des Cilisalreters zur Saatfrucht. Von Dr. Eisbein. — Umsonst an— gebotener Düngerasps einer Schweselsäure⸗ und Alaunfabrik. Von Dr. Stutzer. — Vierscharige Pflüge der Eckertschen oder Wöhlert— schen Maschirenbauanstalt. Von Prof. Wüst. — Kanon-Land. Von Assessor von Oesfeld. — Vor ⸗ oder Nachtheil der Schafmastfütte⸗ rung ohne Verwendung von Hackfrüchten oder Rückständen technischer Fabriken. Von Mitschke - Collande. — Mischsaat von Seradella und Spörgel. Von Gattbes. König.
Baugewerks⸗ Zeitung, Organ des Verbandes deut scher Baugewerksmeister. Zeitschrist für praktisches Bauwesen. Re⸗ daktion und Verlag von Bernbard Felisch, Baumeister in Berlin. Nr. 14. — Inhalt: Vereinsangelegenbeiten. — Lokales und Ver⸗ mischtes. — Technische Notizen. — Patentertheilungen. — Brief⸗ und Fragekasten. — Submissionen. — Berliner Baumarkt. — Annoncen.
Nr. 15. — Inhalt: Der Vollswirtbschaftsrath. — Die Heizungs—⸗ und Ventilations⸗-Anlage im neuen Opernhause zu Frankfurt a. M. — Die XVII. Generalverfammlung des Deutschen Vereins für Fabri—⸗ kation von Ziegeln ꝛe. — Daß neue Tost. und Telegraphen⸗Amts⸗ Gebäude zu Hannover (mit einer Zeichen-Beilage, darstellend die Fa ade). — Vereinsangelegenheiten. — Schulnachrichten. — Lokales und Vermischtes. — Technische Notizen. — Bücheranzeigen und Re⸗ censionen. — Personalnachrichten. — Brief ⸗ und Fragekasten. — Berliner Baumarkt. — Submissionen. — Annoncen.
Das Schiff, Wochenschriftfür die gesammten Interessen der Binnenschiffahrt. Dresden (vierteljährl. 2 M). Nr. 46. — In⸗ halt: Aktenstücke. — Unter welchen Umständen ist es zweckmäßig, einen schiffbaren Fluß zu kanalisiren: — Zur Netz eregulirung, — Neue Oderschiffahrtsgesellschaft. — Wasserverkehr an der deutsch⸗ russischen Grenze. — Schiffahrt verkehr bei Wesel 1880. — Holland in Noth. — Vom Mississipdpni. — Wasserbau. — Wiener ⸗Neustädter Kanal. — Häfen. — Holzschiffahrt. — Schiffbau. — Reue Schiff fahrtslinien. — Versicherungen. — Notizen. — Personalien. — Un⸗ fälle. — Diebstähle. — Submissionen. — Eisenbabnfahrpreisermä—⸗ ßigung für Schiffer. — Hülfskassen. — Vom Frachtenmarkt. — Vakanzen. — Finanzielles. — Wasserstand. — Kurse. — Geschäfte⸗ berichte. — Sport. — Anfragen. — Inserate.
Friedrich Georg Wieck's „Deutsche illustrirte Gewerbezeitung“, herausgegeben von der Verlagshandlung unter Mitwirkung tüchtiger volkswirthschaftlicher und technologischer Krätte. Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart. Nr. 4. — Inhalt: Ueber die praktische Bedeutung des Zinks (Schluß). — Erfahrungen und Vorkommnisse bei Dichtungen. — Jahresbericht des Kaiserlichen 1 — Ueber weikliche Beschästigungen. — Maschine zur
rennung magnetischer und unmagnetischer Erze. — Wochenbericht des technischen und Patentbureaus von H. Simon. — Verschiedenes. — Vom Büchertische. — Anzeigen. ö
Nr. 5. Inhalt: Die Fachautbildung in Werkstatt und Schule. — Die Weihnachtsausstellung im österreichischen Museum zu Wien. — Die Bestrebungen jur Ankaüpfung von Handelsverbindungen mit Sibirier. — Die Installationspläne zur Württembergischen (und Hobenzollernschen) Landesgewerbe⸗Ausstellung. — Die nꝛueste Glas⸗ Webestofffabrikation. — Augemeinnätziges aus dem Gebirte des Patentwesens XIX. — Ueber die Vorzuͤge der Menck⸗ und Hambrock⸗ Präzisions Steuerung gegenüber anderen Steuerungen. — Absperr⸗ ventile für Schlammpressen. — Meber die Herstellung des Indigo auf künstlichem Wege. — Wochenbericht des technischen und Patent kureaus von H. Simon. — Verschiedenes. — Vom Büchertische. —
Anzeigen.
Reue Deutsche Jagd-⸗-Zeitung. Nr. 21. Inbalt: Zucht, Prüfungen und Preis suchen für Häbnerhunde. — Sau— sagden im Regierangsbesirk Trier. — Die alte Ricke (Fort- setzung). — Ein Wörtchen zu Gunsten des Schwarzwildes. — Das Birkhuhn wechselt seinen Standort. — Vom rothen Räuber. — Zwei lehrreiche Episoden aus meinem Jägerleben. — Jagd ⸗R mi⸗ nie cenzen aus Ungarn. — Jagd ⸗Corresrondenz. — Internationale Jagdausstellung in Cleve. — Vergiften der FischOttern. — Fischerei, die Schwester der Jagd. — Fischen und Angeln. — Zu unseren Illustratlonen: Rette sich, wer kann. — Jaęgdtasche. — Briefkasten. — Anzeigen. ö
Allgemeine Literarische Correspondenz, heraus⸗ gegeben von Johannes Proelß und Jullus Riffert, Verlag von Carl Reißner in Leipzig. Nr. 83. — Inhalt: Das Trazische in Lessings Leben. Zur Gedächtnißfeier von Lessings hundertjährigem Todestage (15. Februar 1881). Von Richard Gosche. — Das hun dertundfünfzigjäbrige Jubiläum einer deutschen Zeitung. — Kritische Umschau: Romane: Frevytag, Die Ahnen. Bd. 6. Auz einer kleinen Stadt, bespr. von Johannes Proelß; Ebers, Der Kaiser, bespr. von Julian Weiß; Kirchbach, Saloator Rosa, bespe. ron Julius Riffert; Taylor, Anfinous, bespr. Lon J. Kalau v. Hofe; Auther of, Lothair'“. Endymion, bespr. von Ruzosf Doebn; Glümer, Dönningbausen, bespr. von Max Vogler; Waldmüller, Die Somosieria. despr. von Rudolf Doehn; Temme, Gleich und ungleich, bespr. von Max Vogler. — Zeltgeschichtliche Mittheilungen. — Fragen und Antworten. — Neuigkeiten vom Büchermatkt. — Freits Deutsches Hochstift zu Frankfurt a. M. — Anzeigen.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck! W. El gat. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage), außerdem ein Fahrplan der Berliner Nordbahn.
Serlin:
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66 . w.
Erste Beilage
zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen
M 45.
/ —
Aichtamtliches.
Preußen. Berlin, 22. Februar. In der gestrigen (17.) Sitzung des Herrenhauses wurde die am Sonnabend abgebrochene Berathung über das Zuständigkeitsgesetz fortgesetzt.
§. 16 lautet nach der Regierungsvorlage:
Die Aussicht des Staats über die Verwaltung der Angelegen⸗ heiten der Landgemeinden, der Aemter in der Prorigz Westfalen und der Bürgermeistereien in der Rheinprovinz, scwie der selbst⸗ ständigen Gutsbezirke wird in erster Instanz von dem Landrathe, in höherer und letzter Instanz von dem Regierungs⸗Präsidenten gäübt, unbeschadet der in den Gesetzen geordneten Mitwirkung des Kreisausschusses und des Bezirkératbes. Beschwerden bei den Aufsichsbehörden in Angelegenheiten der Landgemeinden und Gute— ö sind in allen Instanzen innerhalb zwei Wochen anzu—⸗ M ingen.
Das Abgeordnetenhaus hatte an die Stelle dieser Be— stimmung die folgende gesetzt, welche den bestehenden Kreis— rdnungsbestimmungen entspricht:
Die Aufsicht des Staates über die Verwaltung der Ange heiten der Landgemeinden, der Aemter in der Provinz Westfale
und der Bürgermeistereien in der Rbeinproviaz, sowie der Guts—
bezirke wird, unbeschadet der nachfolgenden Bestimmungen, und der
Vorschriften der Kreikordnungen, in erster Jastanz von dem
Kreisausschusse, in höherer und letzter Instanz ven dem Bezirks⸗
rathe geübt.
Das Herrenhaus hatte beschlossen, die Aufsicht dem „Land— rathe als Vorsitzenden des Kreisausschusses“ zu übertragen. Diesen Antrag hatte Herr von Kleist-Retzow wieder aufgenom— men, während die Kommission des Herrenhauses beschlossen hatte, sich den Beschlüssen des Abgeordm s schließen.
1 1 1 1
Das Wort erhielt zunächst der Präsident des Staats-
Ministeriums, Fürst von Bismarck:
wiederum vor uns liegt, bereits Sonnabend in persenlicher Verbin, derung durch einen Vertreter aussprechen lassen. Ich hätte deshalb keinen Grund, in die sachliche Diskussion von Ner
und wenn ich dennoch das Wort ergreife, so geschiebt es, um uarich— tigen Auslegungen der hier in meinem Namen verlesenen, ö aber nicht zum Verltsen, sondern zur Instruktion des Herrn Kom— missars bestimmten Auslassung entgegenzutreien.
Ich war durch Zafall verhindert, Liese Instruktlon mündlich zu ertheilen und mußte sie deshalb schriftlich geben, sie war nicht darauf berechnet, daß sie buchstäblich verlesen warden würde.
Die irrthümlichen Eindrücke, die sich daran geknüpft haben und denen die Presse auch schon Ausdruck gegeben bat, beruhen wisent⸗ lich auf ciner ungenauen Unterschtidung der Natur der Vorlagen, die eine parlamentarische Versammlung beschäftigen. Die ursprüng—⸗ liche Vorlage der Regierung, so wie sie in Bezug auf diese Frage noch heut kesteht, in anderer Gestalt, als die uns gegenwärtig be— schästigende, aber bie ber die alleinige mit der Königlichen Sanktion betleidete — die utsprüngliche Verlage der Regierung geht aus einem Beschluß des StaatsMinisteriums hervor. Es wird an— genommen, jedes Mitglied des Staats-Ministeriums die Eirwendungen, die es dagegen haben kann, in dem Kreise des Siaats.⸗ Ministeriums erledigt. Meinungsverschiedenheiten finden ja über die meisten Vorlagen statt, sonst gäbe es keine Abstimmungen mit Majorität und Minorität. Vie Veifcbieden heit der Auffassung, auch die Verschieden beit der Motige
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verschwinder ober, sobald die Vorlage mit der Königlichen Unterschrift
wird und dadurch die Allerböchste Sanktion erhält. Ein nister in Preußen ist ein Diener des Königs und kann
bekleidet Staats ˖
gegen eine mit der Königlichen Unterschrift betleivete Vorlage an zenn er die Allerhöchste Genehmi⸗
sich nicht anders auftreten, als ; gung dazu hat eder beregtigt ist, sie vorauszufetzen, wenn er bin⸗ reichende Gründe dafür beibringt. Also, es ist ganz richtig, daz in der Regel über Vorlagen, die nomine Regis an die Landes vertretung gebracht werden, zwischen Ministern eine Meinung? verschiedenbeit nicht mehr das Recht hat, zum Ausdruck zu gelangen, weil die Könieliche Unterfcrift das Band bildet, welez durch diesen Ausdruck zerrissen wer würde. Beste hen können solche Meinunztverschiedenhciten ja dennoch, aber es ist nothwendig, ie zu verschweigen. Nun bat sich, von dieser richtigen Voraussetzung ausgehend, das Vorurtbeil verbreitet, daß alle Vorlagen oleicher Natur wären. Das kann ich aber von einer Vorlage, die von Seiten des Abgeorbnelenbhauses in das Hirrenhaus gebracht wird, so un— bedingt doch nicht zugeben. . Als Königliche Vorlage besteht noch beute die ursprüngliche; sie ist noch nicht geändert und sie stimmt mit der Vorlage des Ab˖ geordneter hauses nicht überein. Nun muß aber auch in Bezug auf die Vorlagen, die aus dem Abgeordnetenbause kommen, im Ministe⸗
rium eine Einigung beschafft werden; die Art des Geschajte betriebes
zwischen den keiden hohen Häusern erschwert das iadessen außer: ordentlich, wenn das Abgeordnetenkaus eine Vorlage drei
Monate lang disfutirt, und nachher in drei Tazen das Herrenhaus
einschlicslich des Staats. Ministeriums sich schlüssig und einig machen foll darüber, wie es diese Vorlage aufnimmt. Es ist dann mensch⸗ lich, natü lich, daß über die Noxationen, die vom Abgeordnetenhause kemmen, auch selbst unter dem Staatz. Mnisterium Meinungs—
zerschiedenbeisen obwalten können, die in 3 Tagen vielleicht eiledigt 7 ; 8 Mr ß 8 k men Mir * sj n Kommission habe von der im Namen des Präsidenten des
werden können, wenn alle Staats. Minister weitet gar nichts zu tbun hälten, als sich damit zu beschäftigen. Die Zeit aber, die da ju noth— wendig ist, müsse⸗ manche, deren Ressorts sie hierauf nicht gerade au⸗ weisen, mit Mübe von ar deren für ihr Ressort gerade dringligen Arbeiten ersparen. Es kann also dann nicht nureine Meinungsverschieden beit jwischen den Ministern bestehen, sondern es können namentlich, wie hier der Fall anscheinend rorliegt, die Motive, aus denen Jeder dꝛnnoch der Vorlage des Abgeordneten bauses abweichend von der des Könizs zustimmt, fehr verschiedene sein. Der Eine thut 6 vielleicht aus der Ucherseuzung, daß das Amendement des Abgeord⸗ netenhauses, wenn nicht besser, so doch ebenso gut sei. Der Andere thut es, urn daz Gesetz zu Stande zu bringen, an dem ihm ansonst etwas mehr liegt; der Dritte ihut es, um cine ministerielle Krisis zu verhindern; der Vierte thut es, wie ich, in der Hoffnung, daß Die Zustimmung ihn nicht ewig bindet, in der Hoffnung auf eine Re⸗ diston, die frährr oder später einmal wizd eintreten können.
Zu diesem Bebufe babe ich aus keinem anderen wie sachlichen Beweggrunde daz Bedürfniß gefüblt, bei meiner Zustimmung so zu sagen Ten Haken einzuscklazen, an dem zukünftig die Rexision die ser selben Bestimmung angekeürft werden kann, sobald sie aus der ziemlich unfchädlichen Wirksamkeit, in der sie sich in den fünf alten Provinzen befindet, zu der schwierigen auch auf die anderen Provinzen übergesührt und erweitert werden soll. Dag war, was ich mit meiner Erklärung zum Autdruck bringen wollte. In welchem Stadium die Abgabe derselben in die Tiskussien eingreifen, daß sie verlesen werden, was kurz vorher gesprochen sein würde — das Alles konnte ich nicht vorhersehen, und ich hatte in der That nicht er— wartet, daß die Diskussion gerade die Wendung nehmen könnte, die ich nachher aus den Sitzungeberichten ersah, und die eine an
— —— — / —— ——
Berlin, Dienstag den 22.
Februar
scheinende Meinungeverschn er heit m ischen zrei Ministern zum öffentlichen Ausdruck bracht“. Ich sage anscheinend, denn mischen den Voten beider Minister. en ist lein Unterschied. Beide stimmen der Verlage zu, so wie sie ms damals hier beschäftigte
te
sher gilt, eingegangen. Dir Here Mi zu, weil die Sache so schlimm, wie nian an— t, doch nicht sei nach ihrer jetzigen Wirksamkeit. Der Minister—⸗ besser wer en. der das teolsrari 98 ꝛ vielleickt in einer in Bezug auf as Uirtheil übe Maß des Unerwünschten, was mit dem tolerari erbunden ist; aber Beide sind in der Sache gleicher Meinung; ob er Herr Minister des Janern über die Wirkungen mit mir gleicher Meinung sei, die eine Tusdehnung auf Proxinzen haben könnte, wo die politische Erregbarkeit oder Spannung der Meinungs?verschieden—
d v d
die Gelegen Ich habe meine Zustimmung zu der Vorlage, wie sit heute
Königlich nister zunden ist durch d iem einzutreten, und d
von mir
1 214 NM.eestꝗnrdigsi ; 2324 zur BVerstandigung g et
heiten der Parteien schärfer ist als bei uns auf dem Lande — dar— über hat er sich nicht ausgesxroten. Ich halte also die Folgerung, ie ron Manchem ge;ogen ist, als ob innerhalb der Königlichen Staatsregierung eine prinzipielle Meinungsverschiedenheit otwalte, ige Aenderung im Personalbestande noihwendig mache, für un ig; wenigstens aus den Erscheinungen, die am Sonnabend zu getreten sind, kann meines Erachtens dieg, wie ich glaube, nachge—
nicht gefolgert werden. Ich kenne keine solche Mei⸗
edenbeit, k se, die im Schooße des Staats⸗
k—
. Ic erstrebe
b existiren, das weiß ich nicht.
ö weder eine Aenderung, noch wünsche ich sie; erfolgt sie, so wird Se. etenhauses anzu⸗ ö.
Maj: stãt tere zu entscheiden haben. Ich habe nur meine S Sache, die durch eine Kette von Zufällig— keilen, die ich nicht rorhersehen noch berechnen konnte, vielleicht im irrthümlichen Lichte erscheinen könnte, hier darstellen, und zuzleich eit wahrnehmen wellen, auf den wichtigen staate— nterschitd aufmerkfam zu machen, der zwischken sanktionitten Ve durch die jeder Mi—⸗
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„Anderen existirt Wenn bezüglich der e Latijsüde der Ansichten, eine gewisse Zeit wird, dann entziehen Sie die Eatschei⸗ dang über die Uaterschiede, die dabei obwalten, der eigentlich allein für kompetenten 9 des unter der Leitung Sr. Majestäͤ önigs beschließenden Staaté⸗Ministeriumè, dann legen Sie e Hände einzelner Minister, ja soaar des Kommissars ders r ibn im Ausschuß vertritt. Das kann weder in der Verfassung, ch im Willen Sr. Majestät des Königs, noch in dem des Staats Rinisteriums liegen, und ich glaube auch nicht, daß darüber zwischen zei Ministern des Staate⸗Ministeriums eine Meinungsverschiedenheit steht, denn diese Folgerung fließt ganz unmittelbar aus den Grund setzen unseres Staates. Soll das Staats Ministerium in der ge⸗ lessenen Einheit auftreten. mit welcher es vor Sie tritt mit iner Verlage, über die es sich im Sommer und vielleicht länger 'erständigen Zeit hat, so muß ihm mehr Zeit, als wic heut dafür en, gelassen werden zur Erwägung und Verständigung, oder das af so scharf in Einselnen angelegt werden, wie es hie on der öffentlichen Meinang angelegt wird; man muß gestatten, daß
nöthige Verständigun] sich auch öffentlich erkennbar voll i
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Minister sind kefne Maschinen und kein Bataillen, welches andirt werden kann; jeder will seine Ueberzeugung bezüglich der ron dem Äbaeordnetenbause gewollten Aenderung der Königlichen Vorlage in selbständiger Erwägung in sich bilden und für d druck fertig machen. Ez mußt, wenn dies staltsinden sell, ein; Einrichtung in der Konkurrenz der beiden Häuser finden, daß die Zeit, die eine Landtagssession also in der Regel 4 bis 5 Monate, billiger d dem anderen. Es kann
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nicht ver⸗
beschäftigt haben, in der
zwischen dem Ministerium und wied
e dieses Hauses nicht genügend anerkannt und ge—
sie es verdient und wie sie das Recht hat, und ich
ar sein und als Mitglied des Hauses, dem ich dle anzugehören, jede Wünsche unterstützen, die zu Liesem Fortbildung unseres ganzen Verfassungslebens schädlichen, ingerissenen Gebrauch eine Stellung nehmen. Ich muß aber leider gesteben, daß mir bisher schriftlich oder in amtlicher Form ein Ausdruck der Unzufctedenbeit dieses Hauses nicht rorgelegen hat. Es liegt ja hierin eine wohlwollende Schenung der Schwierigkeit, in welcher sich die Regierung dem anderen Hause gegenüber befindet; aber ich verbinde mit meiner Aeußerung bet dieser Gelegenheit aus— drücklich die Zusage, daß ich als Mitglied des Hauses sowohl, wie des Staats. Ministerinms den Schritten, die auf Aenderung, auf Ab—
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steluag dieses Uebelstandes gerichtet sind, meine rolle Unterstätzung leihen werde.
Dir Berichterstatter Herr von Winterfeld führte aus, die
Staats-Minisseriums und Handels⸗Ministers in der Sitzung des Herrenhauses vom 19. d. M. abgegebenen Erklärung be⸗ züglich der s,. 17 und 142 eingehend Kenntniß genommen, und nachdem sie die ganze Sach⸗ und Rechtslage einer allsei⸗ tigen Prüfung unterzogen habe, empfehle sie dem Hause, unter Aufrechterhaltung ihres Beschlusses in Nr. 89 der Druck⸗ sachen die 85. 17 und 142 in der Fassung des Abgeordneten⸗ hauses unverändert anzunehmen. Dieser Beschluß sei in der Kommission mit egen 4 Stimmen gegen seinen Antrag ge— faßt, welcher die Werherstellung der Regierungs vorlage nach der Fassung des Kommissionsberichtes vom 65. Februar 1881 empfohlen hätte. Die Mehrzahl der Kommission sei von der Ansicht ausgegangen, daß die Uebertragung der Staatgaussicht über die Landgemeinden an den Landrath resp. Regierungs⸗ und Ober Präsidenten zwar dem leitenden Grundsatze des 8. 3 des Organisations-Gesetzes vom 26. Juli 1880 ent⸗ sprechen und sich aus praktischen Gründen empfehlen würde, daß aber in den bsllichen Provinzen zur Zeit die 58. 60 und 160 des Kompetenzgesetzes vom 26. Juli 1876, welche die Aufsicht des Staates in den gedachten Beziehungen in erster Instanz dem Kreisausschusse, in höherer Instanz dem Bezir! s resp. Pro⸗ vinzialrathe übertragen, noch bestehendes Recht seien, da das Orhanisationsgesetz vom 26. Juli 1880 daselbst erst am 1. April 1861 in Kraft treten würde. Gleichwohl sei ge⸗ „wünscht worden, das allgemeine Prinzip des 8. 3 auch in Ves
gehenden Erwägung bei
werden müßten.
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treff der gedachten Staatsaufsicht durchgeführt zu sehen. Man habe jedoch Abstand genommen, auf die Regierungsvorlage zurückzugehen, welche dies beabsichtigie, weil man den wieder⸗ holten Beschlüssen des Abgeordnetenhauses gegenüber in der gegenwärtigen Geschäftslage die Gefahr, daß an dem Wider— stande des Herrenhauses das ganze Gesetz scheitern könnte, wäh⸗
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rend dasselbe nicht zu entbehren fei, dem Lande gegenüber nich vertreten zu können geglaubt habe, zumal das gegenwärtige
Gesetz viele wesentliche Besserungen enthielte. Da nach den Erklärungen des Präsidenten des Staats-Ministeriums und des Ministers des Innern in der Annahme dieser Beschlüsfe kein Hinderniß für die Annahme des Gesetzes Seitens der Staatsregierung läge, so würde es der Kommission umsoweniger anstehen, von ihren bisherigen Anträgen ohne zwingenden Grund abzugehen. Dagegen erkenne die Kommission in ihrer Mehrheit an, daß die Frage wegen Uebertragung von Staatsaussichts-— rechten an den Kreisausschuß und den Bezirksrath einer ein—
t i der weiteren Einführung der Kreis⸗ ordnung in diejenigen Provinzen, welche dieselbe noch nicht besitzen, bedürfe, und daß die deshalb eintretende Revision behufs einheitlicher Regelung sich auch auf die 6 alten Pro— vinzen zu erstrecken habe. Einer solchen Revision solle der gegenwärtige Beschluß ausdrücklich nicht präjudiziren. Die
Minorität der Kommission halte den 5. 3 für die grund—
legende Bestimmung, zu welcher alle einschlagenden Verhält—
nisse, also auch die 858. 17 und 142, in Einklang gebracht Seitens der erschienenen Kommissarien des Präsidenten des Staats-Ministeriums und des Ministers des Innern seien Erklärungen nicht abgegeben worden. Als Referent der Kommission sei er nur befugt, dem Hause zu empfehlen, dem Majoritätsbeschlusse der Kommission beizu— treten.
Herr von Simpson-Georgenburg plaidirte für die Auf— rechterhaltung der früheren Beschlüsse des Herrenhauses und wies namentlich darauf hin, daß es keinen Zweck habe, wenn das Haus jetzt einer Vorlage zustimme, deren Abänderung in wenigen Jahren mit vollkommener Sicherheit erfolgen würde.
Herr Adams ersuchte das Haus, bei seinen ersten Be— schlüssen stehen zu bleiben; das Haus habe diese Beschlüsse damals mit so großer Majorität gefaßt, daß es heute nicht gut davon zurückkommen könne. Es habe damals sehr richtig gemeint, es sei eine schiefe Stellung der Landgemeinden, wenn man die kleineren Städte dem Landrath unterstelle, die von der Regierung viel abhängigeren Landgemeinden aber nicht. Zu diesen Gründen komme heute noch die Rücksicht auf die neuen Provinzen, in denen man die Aussicht durch den Land— rath nicht vermeiden könne; diesen Rücksichten gegenber müßten Opportunitätsgründe schweigen, darum ersuche er das Haus, bei seinem Beschlusse stehen zu bleiben und das Amendement des Herrn von Kleist-Retzow anzunehmen, es sei sehr möglich, daß das Abgeordnetenhaus nachgebe.
Graf von Brühl wendete sich gegen die Ausführungen des Präsidenten des Staats-Ministeriums. Wenn sich die Sache wirklich so verhielte, wie dieser ausgeführt habe, so hätte sich eine andere Form empfohlen, in der die „Kanzler— botschast“ zur Kenntniß des Hauses hätte gebracht werden werden können. Daß die Kommission sich dafür entschieder habe, bei ihrem erstmaligen Votum stehen zu bleiben, finde er ganz korrekt, weil es sonst leicht hätte den Anschein gewinnen können, daß sie einem höheren Drängen nach⸗ gegeben. Wenn der Präsident des Staats-Ministeriums den Wunsch hege, daß eine Form gefunden werde, durch welche der Uebelstand beseitigt werde, daß in diesem Hause in Eile erledigt werden solle, was in dem anderen Hause monatelang berathen worden sei, so sei dieser Wunsch schon sehr ost kundgegeben worden. Der Präsident des Staats-Ministeriums werde aber auch finden, daß es schwer sein werde, ihn zu erfüllen. (Fürst Bismarck: Durch⸗ aus nicht) Jedenfalls würde dem Präsidenten des Staats— Ministeriums das Haus sehr dankbar sein, wenn er seinen Einfluß in dem gedachten Sinne geltend mache. Redner em— pfahl schließlich die Annahme des Kleist'schen Amendements.
Hierauf erklärte der Präsident des Staats-Ministeriums, Fürst von Bismarck:
Ich bin während der Rede des Herrn Vorredners vielfach zwei⸗ felhast gewesen, ob er für oder gegen die heutige Vorlage, für oder gegen den ertzegenstehenden Antrag plaidirte; ich habe aber das Ge fübl gehabt, daß die Rede gegen mich, deu Mini ster ⸗ Präsidenten, in ihten Prinzip und ihrer Tendenz gerichtet war, und will des halb nur zwei Wendungen richtig stellen, die der Herr Vorredner ge⸗— brauchte, und die ich für formell ungerechtfertigt halte. .
Die eine ist die Wiederholung der Behauptung, daß zwischen dem Herrn Minister des Innera und mit eine Meinung perschieden · heit bestände. Diese Meinungsoerschiedenheit besteht über nnser Votum nicht, und über Welsteres bin ich weder dem Herrn Vor⸗ redner noch der Oeffentlichkeit Nechenschaft schuldig; über Motive wird nicht abzestimmt; aus welchen Menixen ich mit dem Minister des Junern einig bin, gehört nicht zur Sache, und nachdem ich hier ausdrücklich betont habe, und das mit ein Hauptzweck meiner Er= klärung war, daß materiell zwischen dem Minister des Junern und mir kene Meinungsverschiedenheit heute bestebt, kann ich den Derrn. Vorredner nicht für berechtigt halten, ausdrücklich zu erklären, sier bestände doch. ö
Nachher bat der Herr Vorredner unseren politis den Srra h- gebrauch um ein geflügeltes Wort zu bereichern gesucht, indem er sich bes Ausdrucke ‚Kanzlerbotschaft“ bediente. Meine Herren, bier ist kein Kanzler, sondern der Minister ⸗Präsident der Dicaer des Königs von Preußen, roc Ihnen. Der Augdruck Botschafk' ist im parla⸗ mentarischen Sprachgebrauch nur für Eröffnung: Namens St. Majestät des Königs üblich, und wenn man mir die Anmaßung beilegt, daß ich Botschaften an eines der beiden Fäuser deg Landtages, richten wolle, and obenein in der Gigenschaft als Kanzler, so hat das einen Ar,klang an Die Tendenzen, die ich in der Press: der Dpposition, und Uamenilich des Centrums, vielfach gefunden habe, die Tendenz, zu ansinuiren, daß ich mich in meirer Stellung überhöbe und Rechte in Anspruch näbme, die mir nicht zustehen. Die Stelle, wobin diene Insinuationen in der Haupt fache gerichtet sind, ist zum Glück va lständig unzugänglich dafür und gepanzeit geg:n solche Insinuaftdaen. Niemand weiß genauer. als Se. Majestät der König, daß er nicht, nur keinen treueren, soarkern auch, keigen u terthänigeren Diener haben kan als mich, nicht blog in meiner Eigenschaft als Beamter. Htaatzs⸗ und Reiche beamter, sondern auch von Geburt ab in meiner Gigenschaft als Kurhrandenburgischer Vasall und ohendtein Alt