20 000 erböht werden sollen. schreön engen ergekende Gewinn von 191 957 M gestattet die Ver ⸗
Der sich nach den diesjährigen Ab— theilung einer Divilende von 7 Oo.
— In der Generalversammlung der Aktionäre der Nürnberg⸗ Für bear Eisenbahn wurde beschlossen, aus dem Ueberschuß des Jahres 1886, welcher 48 935 M beträgt, 42 480 M als Superdivi⸗ dende von 24 6 pro Aktie zu rertheilen und 6455 S dem Reserve⸗
fond⸗ überweisen. — Der Pensions⸗ und Unterstützungsfonds der Bahe kKaläuft sich auf 62016 M; der Bahn⸗Erneuerungefonds ent⸗ hält 653 ς, und der Werth des Mobiliar und Immobiliar⸗Ver⸗ mr mird auf 1160720 ƽ angegeben. Die Bauschuld ist voll
ständig getilgt.
ür aber g, 26. Febrrar. (Hopfenmärktbericht von Leopold Der Markt hat wieder ein 1uhigeres Gepräge angenommen. Nach dem Dennerstag voch gegen 300 Ballen verkauft wurden, blieb
der Umstz gestern guf cg. 160 Ballen und heute auf ungefäbr Jh Baller keschränkt. Die Zufuhren erreicken nur etwa ein Drittel des
Umsat- s. Die Lagerbestände sind sehr klein. Gutfarbige Waare ist nur och in ganz beschränkter Auswahl vorhanden. Die Stimmung ist ruhig fest. Die Preise sind unverändert.
London, 25. Fehruar. (lllg. Corr.) Die Fxportfirma James Lyall u. Co, East India ⸗Avenue, London, hat sich in Folge des Falliments ihres Calcutta'er Hauses — Lyall. Reunie u. Co. — zur Zahlung einstellung genötbigt gesehen. Die größtentheils ge— sicherien Passiva belaufen sich auf ca. 250 000 Pfd. Sterl. Die Insolvenz wird unglücklicher Spekulation in Hanf zugeschrieben.
London, 26. Februar. (W. T. B. In der gestrigen Wollauktion waren Peeise unverändert.
Glasgow, 26. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 526 300 Tons gegen 443 5060 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Beirieb befindlichen Hochöfen 120 gegen 111 im vorigen Jahre.
Havre, 26. Februar. (W. T. B.) Wol laukt ion. 2450 . angeboten, 1025 Ballen verkauft. Belebter, Preise unver⸗ ändert.
New Jork, 26. Felkruar. (W. T. B.) Der Unterschatzsekrelär kauste heute für 4 700 600 Doll. 6oso Bonds von 1880. — Die
Bewegung auf dem biesigen Geldmarkt hält an, indeß scheint eine kessere Stimmung rorzuliegen. Trotz der gestrigen
Panik cuf dem Geldmarkte ist ein Fallissement bis jetzt nicht vorgekommen. Mehrere Journale verlangen eine Abänderung der Zwangeklauseln der Fundingbill und rufen die Intervention Des Präsidenten Hayes an, damit einer weiteren Zusammenziehung des Geldmarktes vorgebeugt und das Vertrauen wiederhergestellt werde. Der 5. Artikel der Fundingebill, der die Geldnoth herbei⸗ führte, bestimmt, daß die Banken 35½νige Obligationen als Garantie für ihren Fiduziarumlauf deponiren.
New York, 27. Februar. (W. T. B.) Das Schatz amt schätzt die Abnahme der Staatsschuld im Februar auf 19 Millionen. Der Export von Produkten im Januar äübersteigt die Einfuhr um 295 Millionen; in dim mit dem 31. Januar endenden Jahre überstieg der Produktenerxport den Idmport um 210 Millionen. Die Einfuhr an Edelmetall überstieg im Monat Januar die Ausfuhr um 44 Millionen und in dem mit dem 31. Januar endenden Jahre um 54 Millionen. — Git dem 19. Februar haben 89 Banken 14112930 Doll. für die Einlssung der umlaufenden Noten deponirt.
Berlin, 28. Februar 1881.
Da die Räumlichkeiten des hiesigen fiskalischen Packhofs auf der Museumsinsel dem zunehmenden Be⸗ dürfnisse nicht mehr entsprechen, so ist die Verlegung desselben nach dem unterhalb der Moltkebrücke zwischen der Spree und dem Lehrter, Güterbahnhof belegenen Terrain in Aussicht genommen. Die dem Fiskus hier für den gedachten Zweck zur Disposition stehenden Grundstücke sind jedoch 300 bis 100 m westlich von der Moltkebrücke entfernt, während die der letzteren näher belegenen Terrains sich größtentheils im Privatbesitz befinden. Wenn der Abstand des Packhofs von der Stadt um jene Entfernung verkürzt werden soll, so muß der Fiskus von diesen Privatgrundstücken noch etwa 5 Mor⸗ gen ankaufen. Ob guf die Abkürzung des Wegs zum Pack— hof im Interesse des Verkehrs ein hinreichender Werth zu legen ist, um die Ausgaben für den Erwerb der fraglichen Grundstücke zu rechtfertigen, darüber sind die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft von den Ministern des Handels und der Finanzen unterm 23. v. M. zur Aeußerung aufge⸗ 6 worden. Dieselbe ist jetzt eingegangen und lautet wie olgt:
Der Erlaß der hohen Ministerien des Handels und der Finanzen vom 23. Januar d. J. mackt uns Mittheilung von dem Projelt der Anlage eines neuen fiekalischen Packhofes in Verbindung mit einer Central⸗ Zollabfertigung für Berlin auf dem fiekalischen Grundlesitze unterhalb der Moltke⸗Brücke in der Nähe des Lehrter Güter⸗Bahn⸗ hofes auf dem rechten Ufer der Spree.
Der hohe Eilaß fordert uns auf, im Kreise der am Packhofs⸗ Verkehr meistbetheiligten Kaufmannschaft die Frage, ob ein zur Zeit im Privalbesitze befindliches obigen Staategrundbesitz theilweise unter⸗ brechendes Grundstück in die pꝛoöjektirte Anlage hineinzuziehen, im Interesse des Packhofverkehrs sür erforderlich erachtet werde, zu er— oͤrtern und das Ergebniß mitzutheilen.
Wir beebren uns nach Rücksprache mit den erwähnten Kreisen, wie folgt, zu berichten:
Zunächst sei uns erlaubt, im Anschluß an frühere gelegentliche Erklärungen von unserer Seite, zu bemerken, daß dem Handel und Gewerbfleiß unserer großen Stadt mit der Errichtung einer Cent:al⸗ Zellabfertigungsstelle in dem Sinne, daß die zur Zeit auf den meisten Eisenbahnböfen zugelassenen Zollabfertigungestellen eingezogen würden, nicht gedient sein kann. Die im Lause der Jahre auf dringendes Bedürfniß de steuerxflichtigen Güterverkehrs und der Eisenbahnen selbst nur immer weiter vermehrte Zahl der Steuerexxpeditionen auf den Bahnhöfen beweist, daß diese dezentralisirende Einrichtung bei den großen Dimensionen unserer fort und fort wacksenden Stadt eine dringende Nothwendigkeit für alle Zweige des Handels und der Ge⸗ werbe ist, welche zellpflichtige Güter von außen beziehen. Und der zollpflichtigen Güter sind seit der jüngsten Tarifrevision nicht weniger, sondern mehr geworden. Auch fuͤr die Entlastung des Straßenver- sehrs in den verkehrreichsten Passagen unserer Residenzstadt ist das Fortbestehen dieser dezentralisirenden Einrichtungen eine unumgäng—⸗ liche Nothwendigkeit. Nicht minder liegt es im augenscheinlichen Interesse det Handelt, über die Bestimmung der auf hiesigen Bahn⸗ höfen ar langenden autländischen Güter eist bei ihrer Ankunft zu disponiren, und sie zur Weiterversendung von den betreffenden Bahnhöfen zur Verfügung zu haben. Welche Weiterungen, Zeit⸗ verluste urd Kosten würden entstehen, wenn sie nicht sofort auf dem Ankunftsbahnbof steuerlich expedirt werden könnten, sondern erst nach der neuen Packboftanlage gefübrt werden müßten. Nur wenn sie zur Transito⸗Lagerung bestimmt sind, darf verlangt werden, daß sie nach dem Packhof geführt werden.
Es wäre heute geradezu unautführkar, mit Finem Packhofe, no derselbe auch belegen sei, eine Central ⸗Abfertigungsstelle zu ver⸗ kiaden, in dem Sinne, daß alle beute über verschiedene Stadtiheile zerstreuten Zollexpeditionen aufgehoben und“ lediglich auf den Einen Packhof zurÜckverlegt würden. Wir glauben auch, daß das uns vor⸗ gelegte Projekt wohl kaum in diesem Sinne aufgefaßt sein will; jedenfalls möchten wir darüber keine Ungewißheit lassen, daß wir die von den bohen Ministerien in das Auge gefaßte Anlage nicht
befürworten könnten, wenn sie mit solchen Folgen verkaüpft werden wůrde.
Was den cigentlichken Packbofs⸗ oder Niederlagererkehr betrifft, so lag eß in dem Interesse der Handeltreibenden, denselben im Mittelpunkt der Stadt zu haben. Hier im Mittelpunkt hat der Packhof stets gelegen, auch bvor er nach der Museumsinsel verlegt wurde. Jetzt scheinen anderweite Die positionen über diese Oertlich⸗ keiten getroffen zu sein, welche es wünsckenswerth machen, daß der Packhof. aus dem Centrum der Stadt verlegt werde.
Wir wellen diesen Dispositionen nicht im Wege sein, wenn uns eine andere Lage geboten wird, welche den Vorzug einer uamittel⸗ baren. Verbindung des Wasserweges mit den hier einmündenden Eisenbahnen gestattet, und wenn dadurch vor Allem einem Uebel siande abgeholfen wird, der weniger in dem Verkehr zollpflichtiger Waaren, als in dem Umstande begründet ist, daß die steuerliche Behandlung der im Laufe der Jahre stark varmehrten Spiritu:⸗ und SpritversendungLen von Berlin über Hamburg nach dem Aus— lande, auf dem Packhofe, wo diese Anlieferung, Verwitgungz, Alko⸗ bolisirung und Einladung des Sprit in Schlepplähne vorgenommen wird, weder genügenden Raum noch die geeigneten Einrichtungen wegen des Mangels an fꝛeten Ladestellen findet. Letzterer Umstand ist es daher auch, der urs seit geraumer Zeit nach einer Auskunft umschauen ließ, entweder die stenerliche Abfersigung dieses wichtigen Ausfuhrartikels von der Oertlichkeit des Packhofes getrennt, odtr sie fir dem Packhof auf einen anderen geeigneten Platz vorlegt zu sehen.
Det halb haben wir im August 1877 durch eine Kommissien aus unserer Mitte mit ltbhaftem Intertsse uns an den Verhand⸗ lungen betheiligt, welche damals, als die Linie der Stadtbahn fest— gestellt war, Aussichten auf eine anderweite Packhofs⸗ und Zollabfer⸗ ligungsstelle in Verbindung mit Cisenbahn und geräumigeren Wasser⸗ wegen und Ladeflellen eröffaete, als der bestehende Packhof darbiet't. Die Benutzung des damals bereite von den hohen Ministtrien in das Auge gefaßten Terrains zwischen der Moltke⸗Biücke und der Paulstraße auf dem rechten Spreeufer für den gedachten Zweck ist heute noch dadurch wesentlich erleichtert, daß der Berlin ⸗ Lehrter Güterbahnhof seitdem in Staafsbesitz übergegangen ist.
Die Längenausdehnung der Wasserfront urd des im fiskalischen Besitze befindlichen Terrains jenseits (unterhalb) des früher Tichp'schen PYrivaibesitzeß bis zur Paulsbrücke ist groß genug um der Reihe nach aufzunehmen:
1) Die eigentliche Packhofsanlage für Zollabfertigung der zu Schiff End per Eisenbahn anlangenden zesp. abgehenden zrlloflich tigen Güter, für Transitlagerung zu Wasser oder per Eisenbahn an⸗ langender resp. schon an anderen Zollstellen (auf den Bahnhöfen) abgefertigten Güter.
Auch, die heut uf dem Pachhofe befindlicken Theilungeslaagtr würden hier ihre Stelle sinden, da das Bedürfniß solcher noch nicht erloschen ist.
Die Wasserfront vor dieser Packhofsanlage würde genügende Ein⸗ und Aufdadestellen und Vorrichtungen darbieten zur Ent— wickelung des heute so sehr beengten Wasserverkehrs für die regel— mäßigen Schleypzüge.
27) Für einen gewöhnlichen steuerlich verschließbaren Boden resp. Hofraum (ohne Speicheranlage) wo die Abfertigung der Spiritus— und Sxritversendungen für Ausgange und Durchgangs verkehr bequem stattsinden könnte, ohne den Verkehr ad 1 zu belästigen.
3) Für einen genügenden und entwicklungzsfähigen Raum zur An— lage von Güterspeichern mit Bahngeleisen, zur miethsweisen Auf nahme ankommender resp. abgehender freier Verkehrsgüter. Die Wasserfront dieser dritten nach der Paulsbꝛücke zu gelegenen Ab— tbeilung der ganzen Anlage würde zur Plazirung der letren Schlepp⸗ schiffe für die regelmäßigen Toursahrten dienen können.
Vorausgesetzt darf werden, daß für alle drei genannten Ab— theilungen eine und dieselbe An⸗ und Abfuhrstraße zur Verfügung sein wird; zur dritten Abtheilung führt noch eine zweite Straße Lüneburgerstraße), welche diese Abtheilung unbehindert mit dem freien Verkehr in Verbiadung setzt.
Die Zahl der vothwendlgen Heberorrichtungen (Krahne) und die Zahl der Speicher in der Abtheilung 1, deren untere Böden wobl jedenfalls die Revistonsräume aufnebmen werder, wird wohl sräterer Festftellung vorbehalten sein.
Für fämmtliche Einrichtungen ist dringend zu empfehlen, daß die lokalen Umschlagsspesen, um die in Empfang genommenen Güter und Waaren zu Wasser und babnwärts weiter zu versenden. möglichst billig gestellt werden; nur in diesem Falle läßt sich auf einen bedeutenden Zuwachs sowehl in dem Umschlag freier Verrehrs—⸗ güter als zollpflichtiger Waaren für die projeltirt-: Aulage rechnen.
Wir halten es für zweifellos, daß die Verbindang mit Wasser— straße und Eisenbahn der projektirten Pachofsanlage allmählich eine ungleich umfangreichere Geschäftsbewegung zuführen wird, als der bestebende Packhof bei dem Mangel an direkten Kommunikationen mit den Eisenbahnen haben konnte.
Wenn der Vorzug der projektirten Padkhofsanlage vor der be— stehenden wesentlich auf ihrer Verbindung mit sämmtlichen in Berlin mündenden Eisenbabnen beruht, so läßt sich eiwarten, daß diese Packhoftanlaze zu einer eigenen Eisenbahnstation gemacht wird, welche direkte Tarife erhält.
Wir halten es für selbstverständlich, und scwohl in der Gerechtig⸗ keit als im Interesse des Verkehrs begründet, daß in der Höhe der Tarife, in der Schnelligkeit der Beförderung und in Beziebung auf den Verbandverkehr die Priratbahnen den Staatsbahnen völlig gleich— gestellt werden.
Wir müssen anerkennen, daß der von den hohen Ministerien in das Auge gesaßte Platz um einen neuen Packbof, da er nun einmal
verlegt werden sell, zu errichten, ein geeigneter ist; auch ist das dar⸗
gebotene fiskalische Terrain ohne daß es nöthig wäre, den früher Tichy'schen Privatbesitz hineinjuzieben, ausreichend und selbst einer erheblichen Vermehrung in steuerpflichtigen und in Gütern des freien Verkehrs gewachsen, da die Wasserfront lang genug ist, und die Tiefe des fiskalischen Eigenthums die Ausbreitung der Speicher— anlagen und Lagerplätze je nach Bedürfniß gestattet.
Allerdings würde die Hinzuziehung des früher Ticky'schen Prioat-⸗ besitzts den Packhof um (0 m der Stadt näher legen, aber viel empfindlicher würden die Nachtheile einer unnäthigen Vertheuerunz der neuen Anlage durch ein unverbältnißmäßiges Grundftücks⸗ erwerlz⸗Kapital und eine dadurch heribeigefübrte Erhöhung der Umschlagsspesen sein; sollte unter Anknüpfung an 5 97 des Vercinezollgesetztß vom 1. Juli 1869 die Frage augeregt werden, ob die Kaufmannschaft dies Privatgrundstück erwerben und zur Benutzung des Staates bereit stellen wolle, so sei es gestattet, faron hier auf die Thastsache hinzuwelsen, daß unserer Korporation bierzu Mittel nicht zu Gebote stehen; auch bat sie im Interesse des Handels und der Industrie keinen direkten Grund, auf die Verlegung rez Packhofs aus dem Mittelpunkt der Stadt zu dringen. Waß sie aber abzuwenden bestrebt ist, das ist die Vertheuerung der Um⸗ schlagsspesen einer neuen Packhofsanlage durch unnöthig, bohe Erwerbe kosten. Die weitere Entfernung ines an sich geeigneten Terrain, das sich bereitß im Eigenthum des Staateg be—
findet, von der Stadt um 300 m ist für die Kaufmann schaft kein zwingender Grund, um zu einer so erheblichen Erböbung der ÄAnlagekosten zu rathen; denn ob die abzu fahrenden oder anzufahrenden Güter 309 m neiter fahren,
ist nicht von so wesentlichem Belang. Für das Hülftpersonal der Handeltreibenden aber wird etz bei der regen Verbindung mit der neuen Packhofs Anlage durch Pferdebahn und künftig auch durch die Stadtbahn ziemlich gleichgültig seir, ob der Pachof auf, dem vormals Tichy'schen Grundstück oder jeaseits desselben zu liegen kommt.
Möglich, ja wahrscheinlich ist, daß das betceffende Privat- Grundftück, wenn jetzt nicht darauf reflektirt werd und die Erlan— gung von Bahnverbindung für daffelbe ausgeschlossen bleibt, später von der , zu billigeren Preisen erworben werden, kann; sellte dieser Fall eintreten, und die ntue Anlage in den Augen des Flikug durch den Einfluß, welchen sie vorrämlich auf die Entwickelung der Staat ⸗Eisenbahnen gewinnen wied, an Werth ge
wonnen haben, wird es immer noch Zeit sein, das Terrain zur Er⸗ welterung der Packhofa-Anlagen zu 3 4 Berlin, den 16. Februar 1881. Die Aeltesten der Kaufmannschast von Berlin. F. Mendelssobn. Wm. Oerz. B. Liebermann. An das Königliche Ministerium für Handel und Gewerbe und das Königliche Finanz⸗Ministerium hier.
Im nestlichen Oberlichtigal der Gemäldegalerie ist seit Dienstag als neueste glänzende Erwerbung der Königlichen Museen ein prächtiger Rubens ausgestellt, der bis vor Kurzem eine hervor ragende Zierde der bekannten — übrigens nach wie vor bestebenden — Galerie Schönborn kildete und sich bereits im Jahre 1790, als der große Stich des Gernäldes von J. M. Schmutzer erschien, im Besitz der bie herigen Eigenthümer befand. Die Größe des Bildes, die etwa 3 m im Quaprat beträgt sowie seine seltenen künstlerischen Qualitäten und die tadellose Erhaltung, rie es noch heute fast wie eben erst vollendet erscheinen läßt, rechtfertigen vollauf den hohen Preis von 200 000 , den der Ankauf erforderte. Den Gegenstand der Darstellung bilden Neptun und Ampbitrite in einer durch Thier und Menschengestalten belebten landschaftlichen Umgebung.
Am meerumspülten Uferrande einer Insel, über die sich ein mächtiges Segel hinspannt, sitzt, von dem dunklen
Fond desselben sich abhebend, ein hellblaues Gtwand um die Hüften geschlagen, der weißbärtige Gott, der mit der Rechten den Dreizeck e nt in ruhevoll bewegter Haltung da. An seine Seite ader lehnt sich, die Schultern von einem rothen Mantel umflattert, dessen Reflexe über den zarten Leib hisspielen, dig schlanke, blonde Gestalt der jugendlichen Amphitrite. Den rechten Arm schlingt sie um den Nacken des Sitzenden, während die lässig ausgestreckte Linke, um deren Gelenk ein Liebesgott eine Perlenschnuur windet, aus den Schäten des Meeres, die ein aus dem Wasser emportauchender weißkaariger Triton in einer kolossalen Muschel darbietet, einen
Korallenzweig herausgreift. Eine gleichfalls nur mit halbem Leib aus der Fluth aufragende Nymphe, die sich rückwärts gegen ein von ihr umschlungenes Krokodil lehnt, blickt
ron unten herauf zu dieser Gruppe empor, und ihr wendet auch ein aus dem schilfbewachsenen Hintergrund hervortretendes Nilpferd den breiten, durch seine frappante Naturwahrheit überraschenden Kopf zu. Auf der anderen Seite der Hauptgruppe erscheinen zwei dunkel farbige, satyrartig gebildete Flußgötter, von denen der eine ein mächtiges Gefäß umfaßt hält, der andere den flässigen Inhalt einer nicht minder riesigen, auf dem Haupt getragenen Muschel ausschüttet. Vor ihnen schreifen ein Löwe und ein Tiger, sich anknurrend, über den muschelbedeckten Strand, und noch mehr nach links
ragt hier der offenbar nicht nach der Natur, son⸗ dern nur nach mangelbaften Abbildungen gemalte Kopf eines Nathornß in die Komposition binein. Ebenso poetisch
wie phantastevoll schildert daz Bild, bei dessen Scenerie dem Maler wohl der Charakter der Nillandschaft vorschwebte, die von aller Kreatur der festlich prangenden weiblichen Schönheit dargebrachte Huldigung, und jeder Zug des Gemäldes athmet die seltene Frische, Fälle und Fiendigkeit des Lebeng, wie sie eben nur Rubens zum Aus⸗ druck bringt. Aber auch unter den von ihm herrührenden Meister⸗ werken nimmt wieder dieses in der leuchtenden Kraft und Gelundheit der Farbe und in der sonnig heiteren Klarheit der Komrosition, die sowohl den eigentlichen Aufbau wie fast noch mehr die in herrlicher Harmonie voll und groß sich entwickelnde Torstimmung auszeichnet, einen besonders hervorragenden Platz ein. Nicht blos im Ge— sammtchatakter, sondern auch in den einzelnen Accessoires eine unver⸗ sennbare Uebereinstömmung mit den „vier Welttheilen! im Wiener Belvedere aufweisend, muß das Bild gleich diesen bald nach der Rückkehr aus Italien, etwa um 16l0, entstanden sein, und hiermit stimmt die innerhalb, der Rubensschen Fülle doch immerhin knappe und maßvolle, deutlich den roch frischen Einfluß Italiens offen⸗ barende Formengebung, mit der fi als ein hoher Vorzug eine durchweg eigenhändige und außerordentlich sorgsame und liebevolle Durchführung verbindet.
Der Nachlaß Karl Friedrich Lessings, des im vorigen Jahre verstorbenen Meisters, bildet den hervorragendsten Bestandtheil zweier Versteigerungen, die am 2. und 3. März in Lepke's Kunst⸗ auktione hause hierselbst stattfinden und auf ein weitergehendes Inter⸗ esse rechnen dürfen. Neben einem männlichen Brustbild, zwei Land sckaften und verschiedenen Stuxien, ron Lessings eigener Hand ver⸗ zeichnet der Katalog der ersten Auktion, dem vier Nachbildungen nach Bildern von Sirmirgdiki, Schrader, H. Hirt und. F. W. Pfeiffer beigegeben sind, des Weiteren noch iateressante Gemälde, Aquarellen und Zeichnungen von Chodewleckli, W. v. Kaulbach, H. Ritter, C.
Hübner, Ad. Schtödter, Ad. Menzel, A. v. Werner, Camp⸗ bausen, Amberg, Brendel, Ch. Hogutt, Ed. Hildebrandt, J. W. Schirmer, A. Achenbach, St. Alt, Kalckreuth, Gude u . A., sowie ein „Schützenfest⸗ ron Bose, auf dem Lessing
als Schützenkönig figurirt. Der Katalog der zweiten Aultion weist dagegen zie reickhaltigen Sammlungen von zum Theil kostbaren Waffen, Gewändern und Stoffen nach, die meist als Studienmaterial und Requifiten des verstorbenen Meisters dienten, und reiht hieran noch eine ansehnliche Auswahl von kleineren Bildern, Stkijzen, Kupferstichen und kunstgewerblich interessanten Gegenständen verschie⸗ densler Art und Technik. Eine Skizze des Thurmhbaus zu Babel von W. v. Kaulbach und ein silberner Humpen mit Münzen det ersten Kaiserreichs sind u. a. in dieser Abtheilung als bemerken werthe Stücke hervorzuheben. — Zur Bisichtigung werden sämmtliche Objekte ron Sonntag, den 27. d. M., bis zum Mittwoch, den 2. März, im Kunstauktions hause öffentlich ausgestellt sein.
Das National ⸗Thea ter bereitet eine hochinter⸗ essante Woche vor. Heute srielt Ludwig Barnay seine be⸗ kannten Glanzrollen Uriel Acosta? und „Wilhelm Tell; am Dienstag findet eine vollsihümliche und Schülervorstellung von „Eamont“ mit Bontz, zu halben Kassenpreisen, statt; am Freitag be⸗ ginnt Hr. Mitterwurzer aus Wien sein Gastspiel mit dem neuen Meilbacschen Lastspiel „Die kleine Mama“, und am 7. März wird 6 e, n, . einmal als ‚Lorle' in „Dorf und Stadt“ auftreten.
— Im Belle ⸗Alliance⸗Theater ging gestern, Sonntaa, die Novistät „Saure Trauben“, Schwank in 4 Akten von J. Rosen, vor ausverkauftem Hause zum ersten Male in Scene und erfreute sich der beifälligsten Aufnahme.
Der durch selne Orgelkonzerte bekannte Hr. Otto Dienel wird nach mehrjäbriger Pause, in welcher die von ihm angegebene Richtung von vielen seiner Schöler verfolgt wurde, sich wieder einmal als konzertirender Orgelspieler hören lassen und am Mittwoch, den 2. März, Abends 7 Ubr, in der Maxienkirche cine Konzertfuge und eine Sonate mit Trauermarsch eigener Kom prsition vortragen. Fr Professor Schultzen- von Asten, 85 Schmidt⸗ lein, Hr. Jul. Sturm und Hr. Konzertmeister Fr. Struß werden dag Roneft durch Solovorträge unterstützen und ein aus mehr ols 109 Sängern bestehender Chor wird unter Leitung des Hin. Dienel einige Psalmen und das beliebte geistliche Lied Harre meine Seele= singen. Der Ertrag des Konzertes ist zum Zweck der Pflege und Erziehung verwalster und verlassener Kinder (Knaben und Mädchen) bestimmt, und sind Billeis zu 1 1 in der Mesikalienhandlung von Sulzbach, Lelprigerstraße 83, in der Buchhandlung von W,. Schulze. Scharrenstraße 11, bei Hrn. von Holtzendorff. Invalidenstraße 102 bis 103, und bei Hrn. Dlenel, Tempelhofer Ufer 30, zu haben.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Gypedition (Kessel). Druck! W. El tner.
Vier Beilagen (einschlie ylich Börsen · Beilage).
Berlin:
E244)
Berlin, den 22. Februar 1881.
zu 3 50.
Er ste Beilage
1
*. —
register nimmt
Brzußischrn Staatfa-Anzei garn: Bentz, 8. F. TBiIhelm-⸗Straße tr. B62.
6 ö
Faserate für dn Denen Reicht und König Vreazf. Siaatz⸗MAnztiger nad daß Gentral-Handelt⸗ nt die FK öꝝniglithe Erveditisn daz Uentshzn Reiche - Anztigers und Gögigitc
*
L. Steckariete und Untersaochungs-Bachen.
2. S- bhastationen, Aufgebot, Verlsdungen u. dergl.
Verkie to, Varpechrargen, Sabmissionen ete.
Verloeaüg, Amortisati n, Jinszahlung
re .
. 2. 8. V. von 5ffentlichen Papieren.
SDeffentlicher
m Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stagts⸗Anzeiger.
Berlin, Montag, den 28. Februar
— —— * **. 2 ? 8 — ** ö
65 — 2 — . 4 3 1 , = 4
0 — — — — — — — — ——— / ·
8 65. Iadustrislls Etahlisscrients, Fabriken nnd nd Grosshandel. & lene Beka nnutra achungen. eigen. Theater- Anzeigen. In der Börsen- Familien- Nachrichts a. dei lag s. 4
D C0 3 8
Büttner & Winter, sowmi-
5 4 ** — ö , 37 81 6 . * 5 *
tet * r, mer, dn 6. anon zen⸗Gzreh ttegzen b6s. 13 T rr wald J 9 2 73 *
nvalihzubank“, Rindol Husst, Haasen siein
C . Bcr atzz,
alle übrigen!
983 5 . . Bogler. G. 2. Tan de & Ce.
. 35 8482 * .
Anno ner nenne aas.
— — ü
Steckbriefe nud Untersuchnngs⸗Sachen.
Steckbriefs⸗ Erledigung. Der hinter den Commis Max Lasse wegen schweren und wiederholten einfachen Biehstahls in den Atten L. R. J. Nr. 169 de 181 unter dem 7. IJ. Mts. er- lassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. ͤ Königl. Land⸗ gericht J. Der Untersuchungsrichter. Johl.
Steckbrief. Gegen den Schlossergesellen Carl Mielke aus Jersenitz, welcher beschuldigt ist: 1) An⸗ fangs Februar 1881 zu Bernstein gebettelt zu haben, 2) feit längerer Zeit als Landstreicher im Inlande umbhergezogen zu sein, 3) am JT. Februar 1851 in der Näbe von Berastein den Entschluß, den Schuh macher August Lüty durch Gewalt zur Herausgabe seiner (des Mielke) Papiere zu nöihigen, durch Handlungen, welche einen Anfang der Ausführung dieses Vergehens enthalten bethätigt, und denselben vorsätzlich körperlich gemißhandelt zu haben (Ueber⸗ tretung bezw. Vergehen gegen 5§. 361 43, 223, 240, 43, 74 ff, 73 St. G. B.), wird, weil derselbe flüchtig ist, auf Grund der S§. 112, 113 Str. P. O. die gerichtliche Haft beschlossen. Es wird ersucht, denselben zu verkaften und in das Gerichtsgefängniß zu Berlinchen abzuliefern. Berlinchen, den 23. Fe bruar 1881. Königliches Amtsgericht. Beschrei⸗ bung. Alter 26 Jahre, Haare schwarz, Augen bläulich, Mund und Nase gewöhnlich, Gesicht läng⸗ lich, blaß, schmalbäckig, Größe ca. 5 Fuß 4 Zoll, Statur kräftlg. Kleidung: grau Jaquet, graue Hose, schwarzer Filzhut. Auch hatte er X.Beine.
Steckbriefserledigun g. Der unterm 6. März 1872 hinter den Tischlergesellen Hermann Eugen Marsch erlassene Stedbrief wird hierdurch zurück genommen. Prenzlau, den 24. Februar 1881. Königlicher Erster Staatsanwalt.
Der unterm 8. d. M. wider den Arbeiter Peter Raap aus Wohlenbeckermoor erlassene Steaͤbrief ist durch Ergreifung des 2c. Raap erledigt. Neu⸗ haus a. d. O., den 22. Februar 1881. Königli⸗ ches Amtsgericht. Gülle.
Der Landwehrmann, Zimmermann Johann Joseph Kitschke aus Kolzig ist durch rechtskräfti⸗ ges Erkenntniß des vormaligen Kreisgerichts, Kom⸗ mission für Uebertretungen hierselbst, vom 18. Juli 1873, wegen unerlaubten Auswandeens zu einer Geldbuße von zehn Thalern, im Unvermögensfalle zu einer Woche Hast verurtheilt worden. Da sein gegenwärtiger Aufenthalts ort unbekannt ist, so wer, den alle öffentlichen Sicherheitsbehörden hiermit erfucht, auf denselben zu vigiliren und im Betre— tungtfalle der nächsten Gerichtsbehörde davon Mit- theilung zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mittheilung hiervon an unt gebeten wird. Grünberg, den 15. Februar 1881. Königliches Amtsgericht. V.
Die Ersatz⸗Reservisten 1. Klasse: 1) der Pferde⸗ knecht Karl Herrmann Thiel, geboren am 30. Sep tember 1815 zu Louisdorf, Kreis Freistadt, heimaths berechtigt zu Ober⸗-Ochelhermsdorf, Kreis Grünberg, 2) der Tuchmacher Karl Julius Robert Henne, geboren am 18. November 1849 zu Rothenburg 4a. O, sind durch rechtskräftiges Erkenntniß des vor. maligen hiesigen Kreisgerichts vom 3. Oktober 1873 wegen unerlaubten Auswanderns zu je 10 Thalern Geldbuße, im Unvermögen falle zu je einer Woche Haft verurtheilt worden. Da ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, so werden alle öffent⸗ lichen Sicherheitsbehörden hiermit ersucht, auf die oben Genannten zu vigiliren und im Betretungs« falle der nächsten Gerichtsbeherde hierron Anzeige zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mit · tbeilung an uns gleichfalls ersucht wird, Grün⸗ berg, den 15. Februar 1881. Königliches Amte— gericht. V. ;
4034 24 Müller Wilhelm Friedrich Bahlow, am 29. September 1842 zu Pinnow, Kreis Anger muünde, geboren, zuletzt wohnhaft in Angermünde, wird beschuldigt, als ehemaliger Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Mi⸗ litärbehörde Anzeige erstattet zu habey, — Ueber tretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtègerichts hierselbst auf den 21. April 1881, Vormittag‘ 11 Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht zu Angermünde zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Bei uventschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach 5. 42 der Strasprozeß⸗
ordnung von dem Königlichen Bezirks kommando zu
Prenzlau ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Angermünde, den 4. Februar 1881. Spar feld, Gerlchtsschreiber des Königlichen Amtsgerichtẽ.
4035
. Fleischer Hermann August Friedrich Stege mann, am 13. August 1852 zu Polzin, Kreis Bel⸗ gard, geboren, zuletzt wohnhast zu G reiffenberg U / M. wird beschuldigt, als Wehrmann
Nr 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf An-
ordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Vormittags 11 Uhr, vor
den 21. April 1881,
der n . ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, obne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde nzeige erstattet zu haben — Uebertretung gegen §. 360
Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Be— zirks⸗Kommando zu Prenzlau ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Angermünde, den 4. Februar
Amtsgerichts.
4054
geboren, und zuletzt daselbst wohnhast, wird beschul⸗ digt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß
zu haben, Ucbertrtung gegen 5. 369 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf des Königlichen
Königliche Schöffengericht zu Hauptverhandlung geladen. Bei dusbleiben wird derselbe auf
Bezirks⸗Kommando zu Prenzlau ausgestellten Erklä— rung verurtheilt werden. Angermünde, den 4. Fe⸗ bruar 1881. Sparfeld, Gerichtsschreiber des Kö— niglichen Amtsgerichts.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
sn) Oeffentliche Zustellung.
Auf Grund amtsgerichtlichen Beschlusses
aufhaltenden Schuhmacher Heinrich Buchmann von Dufenbrücken, Bürgermeisteramt Nünschweiler, Amtsgerichts bezirks Pirmasens, nach Maßgabe des Art. 17 des Gesetzes zur Ausführung der Reichs— Civilprozeßordnung und Konkurgordnung nachstehende Zahlungs ⸗Aufforderung andurch öffentlich zugestellt: Zahlungs ⸗ Aufforderung. Der unterzeichnete Philipp Memmer, lediger Schuhmacher, früher auf dem Huberhofe, Gemeinde Rünschweiler, dermalen zu Kleinsteinhausen, Amts gerichtsbezirks Zweibrücken, wohnhast, fordert hiermit den Heinrich Buchmann, Schuster, früher und zuletzt in Tusenbrücken, Bürgermeisterei NRünschweiler, Amtt— gerichtsbezirks Pirmasens, wohnhaft gewesen, jetzt ohne bekannten Wohn, und Aufenthaltsort ah—⸗ wesend, auf, ihm ron dem nach Versteigerungsakt des Kgl. Notars Schelf in Pirmasens vom 25. Fe⸗ bruar vorigen Jahres geschuldeten Ackersteigpreis den an Martini rorigen Jahres fällig gewesenen ersten der drei bedungenen Zahlungstermine, das ist
und die Kosten des Verfahrens innerhalb vierzehn
zahlen, widrigenfalls er, der Unterzeichnete, das von genanntem Buchmann ersteigerte Immöhel Plan ⸗Nr. 00 und 7063 688 Aren Acker am Münchhosen, Stenergemeinde Dusenbrücken, auf Grund der cstirten? Notariats⸗ Urkunde zur vertrag mäßigen Wiederversteigerung bringen lassen wird.
Kleinsteinhausen, den 8. Januar 1881.
Gezeichnet: Memmer. Zweibrücken, am 25. Februgr 1881. Für die Richtigkeit: Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts: Weicht.
lots] Nothwendiger Verkauf.
Das in dem Kreise Wirsitz belegene, dem Baron Rschard v. Engeström gehörige Gut Komorswo, welches mit einem Flächeninhalte von 468 Hektaren 51 Aren 40 Quadratstab der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer ⸗Reinertrage vor 55 16 55 3 und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzunge⸗ werthe von 855 „ reranlagt ist, soll behufs Zwangsvollstreckung im Wege
der nothwendigen Subhastation den 23. Juni d. J., Bormittags um 19 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle versteigert werden.
Der Auszug aus der Steuerrolle, die beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts von dem Grundstücke und alle sonstigen dasselbe betreffenden Nachrichten, sowie die von den Inter ssenten bereits gestellten oder noch zu stellenden besonderen Ver kaufsbedin· gungen können in der Gerichtsschreiherei J. des unterzeichneten Königl. Amtsgerichts während der ge⸗ wöhnlichen Dienststunden eingeseben werden.
Diejenigen Personen, welche Gigenthums echte, oder welche hypothekarisch nicht eingetragene Real⸗ rechte, zu deren Wirksamkeit gegen Vritte jedoch die Eintragung in das Hypotheken buch gesetzlich erfor˖ derlich ist, auf das oben bezeichnete Grundstück gel⸗ tend machen wollen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem obigen Versteige⸗ rungstermine anzumelden. . ;
Ber Beschluß über die Ertheilung des Zuschlagt wird in dem auf
den 24. Juni d. J.,
Mittags um 12 Uhr, . an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Termine öffentlich verkündet werden.
Wirsitz, den 9. Februar 1881.
Königliches Amtsgericht.
dat Königliche Schöffengericht zu Angermünde zur
1881. Syarfeld, Gerichtsschreiber des Königlichen
. Der Bauersohn Christian Friedrich Schulz, am 28. Dezember 13554 zu Briest, Kreis Angermünde,
9 ö Grund der nach lichen V ücherrerisor, — S. 72 der Strafprojeßordnung von dem Königlichen Nr. 4! (l man FStrest in der Gitt, von London,
vom
Gesirlgen wird dem dermalen um betannt wo sich Untersuchungen anzustellen und Konten aufzumachen
mathe matische Sachver⸗
ein Drittel vom Gesammtsteigpreise ad „6 550 mit „S. 183,33 nebst Zinsen zu fünf Prezent aus der Hauptsumme vom 11. November vorigen Jahres an
Tagen von Zustellung dieses Schriftstückes an zu be⸗
2 —
Im Obergericht hof, Kanzlei Abtheilung, Vizekanzler Hall. Donnerstag, den 27. Januar 1881. Herr Tee dale, Registrator. Fo. 106. In Sachen betreffend: die Gesellschaftsakte 1862 und 1867, die Lebeneversicherungsgesellschaftsakt 18570 und die Great Britain Hutual Life Assurance Sc ciety. Auf einen heute bei diesem Gerichte von einem Rechtsanwalt (Counsel) Namens des Robert Bentham
o os
auszewandert! zu sein, hne von der beborstehenden Und Genpssen, Mitglieder des während zer Seneral⸗ Arenen öder? Möilitachebärde Anzeige erflattet persammlängs am J. Zankgar 1881 gewählten Muß,
schusses der Policen ⸗Juhaber der genannten Gesell⸗
Anordnung schaft, gestellten Antrag, nach Anhörung des Rechts Amte geri jerselbst uf den beistandes der genannten Gesellschaft und nach Ver⸗ sgerichts hierselbst auf den ken der Hern , , n ,, 21. April 1881. Vormittags 11 Uhr, vor das urg , n ng es Appellationsgerichts vom Argermisnde zur 19. Januar 158
unentschuldigtem
Verfügt dieser Gerichtshof, daß es dem öffent— Herrn John Young von alt dem Spez al-Referenten (6peciel Referee) über⸗ tragen werde, auszumitteln und dem Gericht zu berichten, in welcher Weise und unter welchen Be⸗ dingungen die vertragsmäßigen Verbindlichkeiten (Contracts) der Gesellschaft abgemindert werden könnten um der zwangsweisen Liquidation zu entzehen, ferner einen Plan, nach welchem die Reduktion der Verträge (Contracts) erfolgen soll, auszuarbeiten und dem Gericht zur Genehmi⸗ gung vorzulegen, auch zu diesen Zwecken eine mathe⸗ möatisch sachverständige Abschätzung des Risikos der Gesellschaft zu veranstalten, alle erforderlichen
und zu diesem Behufe ständige zuzuziehen; dem genannten Spezial⸗Refe⸗ renten soll freistehen, ohne weitere Verfügung diejenigen Befugnisse auszuüben und Handlungen vorzunehmen, welche Paragraph 34 in Vorschrift 36 der Ordnung des höchsten Gerichtshofes von 1875 gewährt bezw. zuläßt, und dieser Paragraph soll in der solcher maßen abgeänderten Gestalt auf diese hiermit an2— geordnete Verweisung Anwendung finden. Die Gerichte kammern werden hierdurch angewiesen, darüber zu, bestimmen, an wen diese Verfügung zu— gestellt werden und wem gestattet sein soll, vor dem genannten Spezial⸗Referenten behufs Vertretung von Mitgliedern derjenigen Klasse von Persenen zu erscheinen, welche mit ihm (dim Stellvertreter)
gleiche Interessen verfolgen. R. zz. 1 Gerichts⸗ Y n. ¶ Registrators⸗ . Siegel. eingetragen: l Siegel.
229. Im Obergerichtshof, Kanzlei ⸗Abtheilung. Vizekanzler Hall. In den Gerichts kammern. Sonnabend, den 19. Februar 1881. In Sachen betreffend: die Gesellschaftsakte 1362 und 1867, die Lebengverficherungsgesellschaftsakt 1870 und die Great Britain Mutual Life Assurance Society. . Auf Antrag des Robert Bentham und Genossen, Mitglieder des während der Generalversammlung am 7. Januar 1881 gewählten Ausschusses der Po⸗ licen⸗Inhaber der genannten Gesellschaft, nach An⸗ hörung des Rechtsanwalts (Solicitor) der Antrag⸗ steller und nach Verlautbarung der Verfügung vom 27. Januar 1881 und der am 19, Februar 1881 zu den Akten genommenen eidetstattlichen Erklärung des Frank Crisp ö. Wird hierdurch verfügt, daß je eine Abschrift der erwähnten Verfügung vom 27. Januar 1881, sowie dieser Verfügung an alle Policen · Inhaber und Rentenversicherer (Annuitants) der Gesell⸗ schaft, sowie an die Rechtt nachfolger verst orbe⸗ ner Polscen⸗ Inhaber, deren Policen zahl fällig geworden, aber unbezahlt geblieben sind, zuzustellen sst, daß diese Zustellung Lurch frankirte, an Brief⸗ post⸗Annahmestellen in England abzugebende, ge⸗ hörig an die betreffenden Personen adressirte, bezw. mst deren letztkekannten Adressen versehene Post⸗ sendungen zu bewerkstelligen ist? und daß solche auf diese Weise bewerkstelligten Zustellungen an Per sonen außerhalb des Jurisdiktlonsbezirks dieses Ge⸗ richtshofes als gehörig bewirkte Zustellungen zu erachten sind. Ferner wird hierdurch verfügt, daß Versammlungen von Policen⸗Inbabern und Renten⸗ versicherern (Annuitante) der genannten Gesellschaft, und jwar klassenweise getheilt, wie in der zweiten Golonne des Anhangs veranschaulicht, unter Vorsitz des Ersten Schreibers des genannten Richters in dem Lokal des „Law Institution,, Charcery Lane in der Grafschaft Middleser an den in der dritten Eolonne des Anhangs gegenüher den Klassenbezeich⸗ nungen angegebenen Tagen abzuhalten sind, um zu erwägen und ju bestimmen, wem gestattet sein soll, vor dem durch das Dekret vom 27. Januar 1881 bestellten Spezial Referenten John Young behuss Vertretung von Mitgliedern derjenigen Klasse von Personen zu erscheinen , deren Inter ˖ essen mit den seinigen (des zu wählenden Stell ver⸗ treters) gleichen Belangt sind; daß den Mitgliedern der verschiedenen Klassen frei stehen soll, den Ver⸗ sammlungen ihrer respektiven Klassen entweder in Person oder durch ihre Rechtsbeistände beizuwohnen und daß im Falle jhres. Nichterscheinens der ge— nannte Erste Schreiber in ihrer Abwesenheit zur
— — — —
— —
Erledigung der Geschäfte der respektiven Versamm— lungen schreiten soll; schließlich wird verfügt, daß die Ankündigung der Versammlungen durch die London Gazette“ vom 22. Februar 1881 und durch die Times? vom 22. Februar 1881 veröffent⸗ licht werden soll.
H. F. Church, Erster Schreiber.
Der obenerwähnte Anhang. Klasseneintheilung ron Personen, . — . ; er wilche Policen⸗Inhaber der oben ..
genannten Gesellschaft sind. sammlungen.
1) Policen⸗ Inhaber, welche am Gewinn der Gescllschaft Theil nehmen und deren Policen am 28.
8. Marz Oktober 1880, als dem Tage, an “* Marz welchem der Antrag auf Zwangs⸗ 1881, liquidation gestellt worden war, S R . 5st; Nachmitta gültig warn, - chmittags
2) Rechtsnachfolger iheilhabender PC, 2 Uhr.
licen⸗Inhaber, deren Policen vor dem genannten Tage zahlfällig geworden waren, . 3) Policen⸗Jnhaber, welche keinen
Antheil am Gewinn der Gesell— schaft haben und deren Policen
10. März
zur angegebenen Zeit gültig waren, 1881,
4) Rechtsnachfolger von Policen⸗In sNachmitta— babern, welche keinen Antheil am Nachmittags Gewinn der Gesellschaft haben 2
und deren Policen vor dem ange⸗ gebenen Tage zahlfällig waren, 5) Personen, die Policen der Serie B. der genannten Gesellschaft inne haben,
6) Personen, welche sich Jahres renten von der genannten Gesellschaft ver⸗ sichert haben, .
¶ 15. März 1891, Nachmitteigs 2 Uhr.
, ‚Registrators⸗ H. F. Church, Eingetrag. Siegel. Erster Schreiber. 4393 Ausfertigung.
ͤ Aufforderung Amortisirung einer Hypothek auf dem Mayerhofer⸗ schen Anwesen in Neuhaus betr. Im Hypotbekenbuche des unte fertigten Amts⸗ genschts für Neuhaus, Bd. J. S. 301 3. LI. sind auf dem Johann Mayerboferschen Anwesen Hs. Nr. 46 dortffelbst unterm 19. November 1840 an erster Rangstelle für Victoria Mayerhofer von Neuhaus 80 Fl. Südd. W. unverzinsliches Clterngut, sowie die Änsprüche auf lebenslänglichen Unterschluf, Krankenwarte und 5 Fl. südd. W. Medizinkosten beitrag für den ledigen Stand eingetragen. Victoria Mayerhofer ist zur Zeit verschollen und sind vom Tage der letzten auf diese Forderung bezuůglichen Handlung 30 Jahre verstrichen. ; (. Auf Antrag des gegenwärtigen Anwesenskbesitzers Johann Mayerhofer, bezüglich dieser Ansprüche das ÄAmortisationsverfahren einzuleiten, werden hiermit Ale, welche ein Recht auf die erwähnten Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte bei dem unterfertigten Gerichte inner sz Monaten und spätestens am Aufgebotstermine, als welcher Donnerstag, der 15. September 1881, gor nes 9 Uhr, Civilsitzungssaal 18 1. . bestimmt wird, anzumelden, widrigenfalls durch Aut⸗ schluß ⸗Urtheil die bezeichneten Ansprüche als er: loschen erklärt und im Hppothekenbuche gelöscht würden. Passan, am 19. Februar 1881. . Königliches Amtsgericht Passau. Frhr. v. Schwerin, K. A. R. Zur Beglaubigung: Der K. Gerichtsschreiber: Lohr.
lion Aufgebot. Der Inhaber des verloren gegangenen Hypotheken⸗ Einlieferungs⸗Scheins Nr. 86 über die von dem Gutsbesitzer August Mrongowius zu Julienhof, Kreis Ortelsburg, früher zu Rbeinswein, der Ost⸗ preuß. Landschastlichen Darlehne kasse am 20. De⸗ zember 1877 zur Ausbewahrung übergebenen Ur⸗ kunden: ; . a. das Hypotheken ⸗ Zweig ⸗ Dokument über die Post von 27,500 46, eingetragen auf Rheints⸗ wein, Abth. III. Nr. 27,
b. die Cessionsurkunde vom 1819. ber 1877,
e. den Wechsel über 26,000 , . wird auf den Antrag des benannten Niederlege rt aufgefordert, spätestens im Aufgebot termine
den 14. Juli 1881, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte auf den Einlieferungsschein bei dem unterzeichneten Gerichte (Theaterplatz 34. Ein⸗ gang B.. Zimmer Nr. 19) anjumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung desselben erfolgen wird. ͤ
Königsberg i Br, den 15. Dejemher 1880.
Königliches Amtsgericht. VII.
Deiem⸗
66861
Das Verfahren, gläubiger in der zu Lohe ist beendet. Silchenbach, den 21. Februar 1881. : Königliches Amtsgericht.
betr. Aufgebot der Nachlaß Nachlaßsache Margaretha Wolf