1881 / 52 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Mar 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern Vormittag um 10 Uhr nach dem Kasernement des Kaiser Franz-Garde⸗Grenadier⸗Re⸗ giments Nr. 2 und demnächst von dort aus mit Sr. König— lichen Hoheit dem Kronprinzen von Schweden und Sr. König— lichen Soheit dem Prinzen Arnulf von Bayern nach der Kaserne des 2. Garde⸗Dragoner⸗-Regiments.

Nachmittags 4M Uhr fand bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten den Kronprinzlichen Herrschaften das Familiendiner statt.

Abends 9 Uhr begaben Ihre gaiserlichen und Königlichen Hoheiten Sich mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria zum Ball nach dem Königlichen Schlosse.

Heute früh Si, Uhr fuhr Se.. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz mit Sr. Königlicken Hoheit dem Prinzen Hein— rich nach dem Königlichen Schlosse zu Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Carl Ludwig von Desterreich und gab dem⸗ nächst Höchstdemselben bei der Abreise um 8 Uhr das Geleit nach dem Anhalter Bahnhofe.

Gestern Nachmittag fand im Königlichen Schlosse der feierliche Empfang der Deputationen zur Beglückwünschung Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm sowie die Ueberreichung der Hoch⸗ zeitsgeschenke fur das Hohe neuvermählte Paar statt. Der Gefammtvorstand des Reichstages begab sich gegen 1 Uhr in neun Gala⸗Equipagen vom Reichstagsgebäude aus nach dem Schlosse, wo derselbe in der Neuen Gallerie empfangen wurde. Der Präsident von Goßler sprach den Hohen Neuvermählten die Glückwünsche des Reichstages aus. Das deutsche Volk sehe in der Ehe die Grundlage und Quelle alles Glückes, und dies Glück und das Gottvertrauen gebe dem Manne die Kraft, zu ertragen, was ihm aufgelegt sei, und der Frau zu ihrer Wirksamkeit. Die edelsten Vorbilder finde das Paar in den Urgroßeltern des Prinzen, die, als das Vaterland danieder ag, im Gottvertrauen und dem Glück der Ehe die Kraft gefunden hätten, sich und das Vaterland aufrecht zu erhalten.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm erwiderte, daß Er für die freundliche Ansprache danke, daß Er bestrebt sei, in die Fußstapfen Seiner Vorfahren zu treten, und hoffe, es werde Ihm gelingen, denselben Bahnen folgen zu können.

In den Braunschweigischen Kammern hatten die Depu⸗ tationen des Magistrats und der Stadtverordnetenversamm⸗ lung von Berlin ihre Aufstellung genommen, ihnen gegenüber die 35 Ehrenjungfrauen. Zunächst folgte die Beglückwünschung der Hohen Neuvermählten durch die Ehrenjungfrauen, Hierauf begaben sich der Ober⸗Bürgermeister, der Bürgermeister, der Stadtverordnetenvorsteher imd der Stadtverordneten vorsteher⸗ Stellververtreter von Berlin in die Neue Gallerie, um sich dort der Deputation der Städte anzuschließen, welche das Mo⸗ dell zu dem (gestern bereits beschriebenen) Festgeschenke der preußischen Städte überreichen sollte.

Der Oberbürgermeister von Forckenbeck verlas bei der Ueber⸗ reichung eine Adresse, in welcher dem Wunsche der Städte Ausdruck gegeben wird, auch ihrerseits Zeugniß abzulegen von der ungetheil⸗ ien Freude, mit welcher die glückverheißende Vermählung Ihrer Königlichen Hoheiten das ganze Land erfülle, und zu bekunden, daß die Bürger preußischer Städte, die fest uud treu zu dem erhabenen Herrscherhause der Hohenzollern ständen wie Glieder einer großen Familie, den herzlichsten und innigsten Antheil an dem für die Dynastie und das Land gleich hoffnungsreichen Ereignisse nähmen. Als Probe des in ihren Mauern gehegten deutschen Kunstfleißes bäten die Städte die Hohen Neuver— mählten, zu längerem Gedächtniß in Höchstihrem Hausrath dem erwähnten Geschenke eine Stelle einräumen zu wollen.

Die übrigen Deputationen, welche die Geschenke überbrachten, füllten die ganze Länge der Galerie. Das Hohe Paar schritt von einer Deputation zur anderen, hörte zunächst den Sprecher und ließ Sich alsdann die Herren einzeln vorstellen. Die De— putationen waren in folgender Ordnung aufgestellt: 1) Die preußischen Provinzen; 2 die größeren Städte der Monarchie, vertreten durch ihre Ober Bürgermeister; 3) aus der Stadt Berlin: die Korporation der Kaufmannschaft, der preußische Beamten⸗ verein, 4) die Akademien, die Universitäten, die Hochschulen; 5) Berliner Künstler; 6) einzelne Städte (Charlotten⸗ burg, Cassel, Hanauß; 7) die Städte in den Kreisen Essen und Mülheim; 8) jetzige und frühere Studirende; 9) der Thierschutzverein in Königsberg i. Pr. Die Entgegen⸗ nahme der Gratulationen und Adressen währte 2 Stunden. Nach Entgegennahme aller Ansprachen stellte Sich das Fürfliche Paar in die Mitte des Saales, und Prinz Wilhelm hielt sol⸗ gende Ansprache:

Es gereicht Meiner Gemablin und Mir zur ganz besonderen Freude, dem herzlichen Danke für die urzäblig:n Beweise treuer Theilrabme, welche Uns aus Anlaß Unserer Vermäblung ars allen Theilen Unseres theuren Vaterlandetz zrgegangen sind, beute öffent- lich Ausdrack geben zu können.

Prorinzen und Städte baben mit einander gewetteifert, Uns durch wertbrolle äußere Zeichen zu bejeugen, wie innig sich das ge⸗ sammte Vaterland mit den Geschicken seines Färster hauses verbunden füblt.

Der berrliche Emrfang, welchen die Hauxistadt Meiner Gemahlin bereitet bat, die treuen Wünsche, welche Uns die Ver⸗ treter des deutschen Volkes, der Provinzen und Städte der Monarchie, der Universitäten wie vieler anderer Körperschaften soeben aug gesrprochen baben, werden Unt unverzeßlich bleiben und stetz zu den schönsten Erinnerungen Unseres Leben zäblen.

Wir sind Unt voll bewußt, daß alle diese Haldigunzen nicht Une, sondern Unserem Hause gelten, daß Wir so viele Zeichen treuer

ebe eist durch ernste Pflichterfüllung zu verdienen baben.

Die leuchtenden Tugenden Uasercr Vorfabten, das edle Vor⸗ bild, welckes Ung die Majestäten und das Krorxrrinzliche Paar, Unsere innigst geliebten Großeltetn und Eltern, geben, sellen Unser Leitstern für das Liben sein.

Die es Gelèbnis bitten Wir Sie, die bernfenen Vertrelet Uasert weileren und ergeren Vateilandet, ron Uatz als schwachen Dank für so viele Zelchen tiener Liebe und Anbänzlichkeid, enn zegerjunebmen und dem gesammten Vaterlande Kundꝛ: ju geben, daß Unser ganzes Leben der Erfüllung Unserer Pflichten gewidmet sein soll.

Außer den aufgeführten Deputationen empsing das neuver⸗ wählte Prinzliche Paar auch eine Deputation der Berliner Buchhändler⸗Korporation, welche den Katalog der von der Korporation dem Paare gestifteten Bibliothek nebst einer Adresse überreichte.

Den Schluß der Vermählungsfeierlichkeiten bildete ein

glänzendes Ballfest, welches gestern hei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten im Weißen Saale des Königlichen Schlosses hierselbst siattfand. Für die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften war die Anfahrt gegen 9 Uhr von dem Lustgarten durch Portal Nummer 5 bei der Wendeltreppe und die Versammlung in dem Kurfürsten-Zimmer und in der Boisirten Gallerie. Die Obersten Hof-, die Ober Hof- und die Hoschargen, die General⸗Adjutanten, die Generale à la 3uite und die Flügel-Adjutanten Sr. Majestät, sowie die Gefolge der Allerhöchsten und der Höchsten Herrschaften nahmen dieselbe Anfahrt und versammelten sich um S3. Uhr in dem Königs-Zimmer und in der Rothen (Drap d or-) Kammer. Alle anderen Gäste waren zu 3! Uhr eingeladen. Die Versammlung war für sämmtliche Damen, die Fürstlichen Gäste, das diplomatische Corps und die Excellenzen im Weißen Saale, für die noch vorzustellenden Damen und Herren im Kö— niginnengemach, die General-Majors und die Räthe Erster Klasse in dem Ausbau der Bildergallerie, die Bevollmächtigten zum Bundesrathe und die Mitglieder des Reichstages in der neben dem Ausbau belegenen ersten Hälfte der Bildergallerie und für die anderen eingeladenen Herren in dem Theile der Bildergallerie, welcher nach dem Kapitelsaale zu belegen ist.

Nachdem Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten, das Hohe neuvermählte Paar und die Höchsten und Hohen Gäste Ihre Plätze im Weißen Saale eingenommen hatten, marschirken unter Trommelschlag und dem Schall der Quer⸗ pfeifen, voran unter den Querpfeifern Se, Königliche Hoheit Prinz Leopold, 52 Offiziere in der Tracht der Riesen⸗ garde König Friedrich Wilhelm J. in, den Weißen Saal, machten die Hoͤnneurs vor Ihren Majestäten und bildeten dann ein offenes Quarré, um den Naum für die nachfolgen⸗ den drei Quadrillen freizuhalten. Jede Quadrille bestand aus 13 Paaren; die erste hatte Hofkostüme aus der Zeit König Friedrich J. angelegt; bei der zweiten trugen die Herren die Uniform der Musketiere des Regiments Kronprin;, welches unter König Friedrich Wilhelm J. in Rheinsberg garnisonirte, die Damen die Tracht wendischer Bäuerinnen; in der dritten Quavdrille erschienen die Herren in den Uniformen der alten Husaren-Regimenter Ziethen, von Möhring, von Dingel⸗ siedt und von Ruesch, die Damen ebenfalls mit Husaren— röcken, Dolmans und Kalpaks.

Nach der Aufführung der Quadrillen begann der Tanz, den Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Wilhelm eröffnete.

Gegen ü Uhr fand ein Souper an Büffets statt, wel⸗ chem dann noch einige Tänze folgten, bis das Fest gegen 1 Uhr sein Ende erreichte.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für 8

Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr traten heute zu einer Sitzung zusammen.

In der heutigen (7. Sitzung des Reichstags, welcher mehrere Bevollmächtigte zum Bundesrath und zahl— reiche Kommissarien desselben beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß der Gesammtvorstand des Hauses gestern als Deputation die Ehre gehabt habe, von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm und Seiner Hohen Gemahlin einpfangen zu werden. Das Hohe Paar habe die Wünsche ves Reichstags huldvollst entgegfngenommen. Se. Königliche Hoheit habe diese Wünsche in der wärmsten Weise erwidert und die Deputation beauftragt, dem Reichstage Seinen und Seiner Erlauchten Gemahlin Dank auszusprechen. Das Haus trat hierauf in die Berathung der Denkschrist über die Ausführung der Anleihegesetze. Der Abg. Sonnemann sprach seine volle Anerkennung über die Berück⸗ sichtigung der früher im Hause geäußerten Wünsche, insbe⸗ sondere über die Begebung der Anleihen ohne Vermittelung von Bankierskonsortien aus, worauf die Denkschrift durch die erfolgte Kenntnißnahme für erledigt erklärt wurde. Die Berathung der am 3. November 18390 zu Paris abge— schlossenen Uebereinkunst, betreffend den Austausch von Po stpacketen ohne Werthangabe nebst Schlußprotolel wurde von dem Staatesekretär Dr. Stephan durch eine historische Darlegung der Entstehung des Vertrages eingeleitet, an welche er die Vitie um Annahme desselben knüpfte. Der Abg. von Below⸗ Salleske vermißte mit Bedauern Rußland unter den vertrag⸗ schließenden Staaten sowie die Einheitlichkeit der Taxissätze, welche mit Rücksicht auf die niedrige Grenze des zulässigen Packetgewichts als ziemlich hoch zu betrachten seien. Der Staats⸗ sekretär Dr. Stephan bestritt, daß durch den Vertrag eine Ver⸗ theuerung des Packetportos gegenüber den bisherigen Tarifsätzen herbeigesührt werde. Nachdem der Abg. Haerle noch den Wunsch einer Ausdehnung der Konvention auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika ausgesprochen hatte, wurde die Uebereinkunft in zweiter Lesung ohne weitere Debatte ge⸗ nehmigt. Den nächsten Gegenstand der Tagegordnung bildete die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Gesetzes vom 13. Februar 1875 über die Natural⸗ leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden. Der Staats⸗-Minister von Bötticher begründete die Nothwendigkeit der Vorlage, indem er darauf hinwies, daß vielfach Ver—⸗ gütungssatze für Vorspann beansprucht und als „ortsüb⸗ lich“ bescheinigt würden, welche in gar keinem Verhältniß zu der Leistung ständen. Auf den Antrag der Abgg. Bieler und von Maltzahn⸗Gültz wurde die Vorlage an eine Kom⸗ mission von 14 Mitgliedern verwiesen. Beim Schluß des Blattes ging das Hau zur weiteren Berathung des Reicht⸗ haushaltsetats sür das Jahr 1881 82 über.

Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat durch Cirkularversügung vom 25. August 1879 mehrfache Anord⸗ nungen zum Zweck der Einsührung eines einheitlichen und abgekürzten Verfahrens bezüglich der Verechnungen in den Kostenanschlägen und Bau⸗Abrechnungen getrof⸗ fen. Der Minister sür Landwirthschaft ꝛc. hat durch Cir⸗ kularerlaß vom 14. v. M. bestimmt, daß diese Anordnun gen auch auf ale Bau⸗Angelegenheiten seines Nessorts An⸗ wendung sinden.

Der Minister für Landwirthschaft 3c. hat die Bezirk⸗ regierungen durch Cirkularerlaß vom 17. v. M. veranlaßt, binnen 4 Monaten eine Nachweisung über die in ihren Be⸗ zirken vorhandenen Sandschellen nach Kreis, Gemeinde⸗ bezw. Gutsbezirk auch Größe nach ungefährer Schätzung vorzulegen und zu bemerken, ob die Sandschellen benachbartes Kultur⸗ gelande gesahrden. In die Nachweisung sind nur solche Flachen aufzunehmen, welche gegenwärtig fliegenden Sand enthalten, nicht auch die bereit gebundenen Sandschellen und sonstige

Flächen, deren Flüchtigwerden in Zukunst zu befürchten sieht, ebensowenig die Meeresdünen.

Behufs Beseitigung entstandener Zweifel hat der Minister des Innern durch Cirkularerlaß vom 5. v. M. im Einverständnisse mit dem Justiz-Minister bestimmt, daß im Falle der Beurlaubungseines als Amtsanwalt fun—⸗ girenden Gemeinde-Vorstehers bei dem Mangel eines ständigen Stellvertreters (5. 64 Abs. 2 des Ausführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 27. Januar 1877) Der⸗ jenige, welcher den Beurlaubten in seinem Hauptamte vertritt. auch die Funktionen des Amtsanwalts für die Dauer der Vertretung zu übernehmen hat.

Der Verkauf von Antheilscheinen für Loose einer erlaubten Lotterie, wobei der Verkäufer thatsächlich die bezüglichen Originallose spielt, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 17. Dezember v. J., als Veranstaltung einer besonderen Lotterie zu erachten, welche ohne obrigkeitliche Genehmigung strafbar ist, falls nicht er⸗ kennbar bas Miteigenthum an dem Originallose zugleich mit der Uebergabe des Antheilscheins an den Käufer übertragen wird.

Die für den Sommerkursus dieses Jahres zur Cen— tral-Turnanstalt kommandirten Offiziere sind hier ein— getroffen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich säch⸗ sische Staats-Minister von Nostitz-Wallwitz ist in Berlin wieder angekommen.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Sommerfeld in Freienwalde a. O., Dr. Bode in Gilde— haus, Lüttig in Fürstenberg, Goemann in Levern, Dr. Kies⸗ ner in Schweicheln, hr. Grüne in Unna, Schaefer in Harpen, Dr. van Erkelens in Burtscheid, Dr. Miessen in Düren, Ober⸗ Stabs- und Regiments-Arzt Dr. Ockel in Saarbrücken.

Württemberg. Stuttgart, 28. Februar. (St. A. f. W.) Die Kammer der Standesherren berieth heute über die Frage der Verlegung der Forstaka demie Hohenheim nach Tübingen. Die Minderheit der Kommission, vertreten durch den Präsidenten von Werner, beantragte Beitritt zu den Beschlüssen des andern Hauses, die Mehrheit beantragte, auf dem früher gefaßten Beschlusse, welcher gegen die Verlegung gerichtet ist, zu beharren. Der Antrag der Mehrheit der Kommission, auf dem früheren Beschluß zu beharren, wurde mit 19 gegen 13 Stimmen angenommen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 28. Februar. (Els. Lothr. Ztg.) Der Statthalter gab gestern anläßlich der Vermählungsfeierlichkeiten in Berlin, an welchen theilzu⸗ nehmen er durch seinen Gesundheitszustand verhindert war, ein größeres Diner, zu welchem namentlich auch die in Straß⸗ burg lebenden, bei dem letzten Krönungs- und Ordensfest dekorirten Herren Einladungen erhalten hatten.

Oesterreich⸗sangarn. Wien, 1. März. (W. T. B.)

Nach einer Meldung der Wiener Abendpost“ wies der Minister-Präsident beim Empfang einer von den Stu⸗ denten an ihn abgesendeten Deputation darauf hin, daß in einem Rechtsstaate Ausschreitungen auf der Straße nicht geduldet werden könnten, daß die Abgeordneten Immunität genössen und daß es die Aufgabe der Sicherheitsbehörde sei, Ausschreitungen fern zu halten. Die Untersuchung werde rasch durchgeführt werden, damit die etwa Un⸗ schuldigen möglichst bald wieder freigegeben werden könnten. Vor dem Gesetz seien zwar Alle gleich, man werde indeß nicht vergessen, daß man es mit heißblütigen jungen Leuten zu thun habe. Nach einer weiteren Mittheilung der „Wiener Abendposi“ sind in Folge Beschlusses der Naths⸗ kammer des Landgerichts sämmtliche verhafteten Stu⸗ denten heute Nachmittag auf freien Fuß gesetzt worden, die Untersuchung wird jedoch noch fortgeführt. Nach der „Pol. Corr.“ haben heute Nachmittag die Verathungen der Konferenz ä quatre ihren Anfang ge⸗ nommen. Seitens des Ministeriums des Auswärtigen nehmen der Sektionschef Kallah und Graf Wolkenstein, sowie der General⸗Konsul in Sofia, Graf Khevenhüller, und der Sektions⸗ chef Glanz an den Berathungen Theil. Die österreichische Regierung ist durch den Ministerial⸗Rath Wittek, die ungarische Regierung durch den Sektionsrath Kilenyi, die Türkei durch den Bot⸗ schafter Edhem Pascha und durch den Bau⸗Ingenieur Galland, Serbien durch den Gesandten Christic und durch den Oberst Idravkovie, Bulgarien durch den Minister des Auswärtigen Stoitscheff und durch Harrower vertreten. Den Vorsitz führt Sektionschef Kallay.

Nicht nur in den Plenarsitzungen des Abgeord⸗ netenhauses ist eine Pause eingetreten, auch die Ausschüsse feiern in der Faschingswoche, so daß bei Wiederaufnahme der Sitzungen dem Hause nur das in der Vorwoche aufgearbeitete Material wird vorgelegt werden können. Der Budgetausschuß wird erst am Sonnabend zusammentreten, um den General⸗ bericht entgegenzunehmen und das Finanzgesetz in Verhand⸗ lung zu ziehen. Die Budgetdebgtte dürfte im Plenum erst in der zweitnächsten Woche ihren Anfang nehmen. Zuvor soll moch das Gesetz über die Grundsteuerhauptsumme auf die Tagesordnung gelangen. Wegen dieses letztgenannten Ge⸗ setzes erfolgte auch die Einberufung des Herrenhauses zur Sonnabendsitzung.

Wie die „Presse“ mittheilt, sollen die Verhandlungen zwischen der Kurie und dem Wiener Kabinet wegen Organi⸗ sation der katholischen Lirche in Bosnien zum Ab⸗ schlusse gelangt sein. Die Kurie habe drei Vischöse, und zwar für Serajewo, Mostar und Zwornik vorgeschlagen, doch sei der letzte Bischofesitz mit Ruͤcksicht auf die thatsächliche Ver⸗ theilung des katholischen Elements in Bosnien und die sinan⸗ ziellen Kräste des Landes abgelehnt worden.

Niederlande Haag, 1. März. (W. T. B.) In der Ersten Kammer beantwortete der Minister des Auewärti⸗ gen, Baron von Lynden, eine Interpellation bezüglich der Haltung der Regierung gegenüber dem Kriege im Trantz⸗ vaallande dahin: die Regierung müsse im Interesse der Niederlande Neutralität beobachten; irgend eine Vermittlung sei ohne Mitwirkung der Kriegführenden nicht siatthast. Die Regierung werde aber nicht aufhören, ihren Einfluß bei dem englischen Kabinet zur Beendigung des Krieges geltend zu nachen. Dag englische Kabinet wisse, daß die Regierung der Niederlande bereit sein würde, auf die Erreichung dieses Zie⸗ les hinzuwirken.

ermächtigt, in den Häusern und hei

Großbritannien und Irland. London, 1. März. (BW. T. B.). In der heutigen Sitzung des Ober⸗ hauses erklärte der Unter⸗Staatssekretär Lord Enfield auf eine Anfrage Lord Landsdownes: die Regierung wünsche, die englischen Truppen sowehl aus Pischin, wie auch aus Kandahar zurückzuziehen, überlasse es aber dem dis⸗ kretionären Ermessen der indischen Regierung, den Zeitpunkt für den Rück zug der Truppen aus Pischin zu bestimmen. Hin sichtlich der Besetzung von Quetta sei gegenwärtig keine Aenderung beabsich⸗ igt. Die irische Zwangsbill wurde in zweiter Lesung ohne besondere Abstimmung angenommen und ron einer Einzelberathung abgesehen. Die dritte Lesung der Bill soll morgen Vormittag erfolgen.

Im Unterhause erwiderte in Beantwortung einer An⸗ frage Stanley's der Staatssekretär des Kriegs, Childers: Genera? Roberts habe den Oberbefehl gegen Transvaal erhalten; die Regierung habe bereits gestern beschlossen, drei Regimenter Verstärkungen abgehen zu lassen und sich heute im“ Einvernehmen mit General Roberts dahin entschieden, drei weitere Regimenter in Gibraltar und Malta bereit zu halten. Wenn General Wood Maunlthiere und Kavallerie⸗ und Artilleriepferde wünsche, würden dieselben sofort abge⸗ sendet werden. Bei dem Treffen vom 27. v. M. seien 35 Offiziere und 693 Mann engagirt gewesen; davon seien 3 Sffiziere und 82 Mann todt, 9 Offiziere und 122 Mann ver⸗ wundet, 7 Offiziere und 50 Mann gefangen, 1 Offizier und 12 Mann würden vermißt. Die Beralhung der irischen Waffenbill wurde mit 395 gegen 37 Stimmen sür dringend erklärt und die Waffenbill hierauf von Harcourt beantragt. Dieselbe erklärt das Führen von Waffen in solchen Distrikten, welche durch eine bezügliche Proklamation bezeichnet sind, mit Ausnahme der Fälle, in welchen ein Waffenschein ertheilt wird, für ungesetz lich. Die Behörden werden durch die Bill Personen nach Waffen zu suchen und die Einfuhr und den Verkauf von Waffen sowie von Dynamit und Nitröglyzerin zu verbieten resp. zu regeln. Bei Uebertretung des Verbotes findet ein summarisches Verfahren statt, in welchem auf Gefängniß bis zu drei Monaten, aber nicht auf schwere Arbeit, erkannt werden fann. Die Dauer des Gesetzes ist auf einen Zeitraum von 5 Jahren festgesetzt, Von O'Donnell wurde die Ab⸗ lehnung der Waffenbill, von Sexton nach mehrstündiger De⸗ batte die Vertagung beantragt. Lord Hartington wider⸗ sprach der Vertagung, und der Vertagungsantrag wurde schließlich mit 208 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Als sich darauf Haly erhob, unterbrach der Sprecher denselben mit der Erklarung, daß das Haus den Schluß der Debatte zu wünschen'scheine. Vom Hause wurde der Schluß der Debatte mit 200 gegen 22 Stimmen angenommen, die Einbringung der Waffenbill mit 196 gegen 26 Stimmen genehmigt und bie Bil in erster Lesung mit 188 gegen 25 Stimmen ange— nommen.

= 2. März. (W. T. B.) Das Reutersche Buregu meldet aus Mount Prospect, von gestern; Major Fraser, der der Gefangennahme durch die Boern entging, ist in das englische Lager zurückgekehrt. Die Zahl der verwundeten oder gefangenen Engländer beträgt 330. Colley wurde auf 4 Schritt Entfernung getödtet. An dem Angriff auf die englische Position nahmen etwa 2000 Boern Theil, etwa ebensoviel standen in Jieferve. Der Oberbefehlshaber der Boern meldete nach Bloemfontein: Wir haben nach einem 5sstündigen Gefechte eine Compagnie Engländer mit 7 Offizieren zu Gefangenen

emacht. .

ö Ein Correspondent des „Standard“ berichtet über eine Unterredung, die er am 28. Februar mit Joubert, dem Anführer der Bo ern, in deren Lager hatte. Joubert klagte Colley an, durch seinen Angriff die Friedensunterhandlungen unterbrochen zu haben. Das Transvaaglland sei bꝛreit, Frieden zu schließen, jedoch nur auf der Basis der Freiheit; es wolle Mitglied des Afrilabundes werden, falls es seine Unabhängigkeit wieder erlangt habe. Der betreffende Correspondent beziffert den Verlust der Boern im Kampse vom

Sonntag auf einen Todten und 5 Verwundete.

Frankreich. Paris, 1. März. (W. T. B.) In dem heute abgehaltenen Ministerrathe würde über das Projekt der Durchbohrung des Simpion herathen; der Arheits—⸗ Minister trug den Stand der Frage vor, eine Entscheidung wurde aber noch nicht getroffen. Dro uin de l'Hunys, welcher von Napoleon III. zu wiederholten Malen mit der Leitung des Ministeriums des Auswärtigen betraut war, ist

gestorben.

Griechenland. Athen, 28. Februar. (W. T. V.) Nachrichten aus Janina und Salonichi melden den Abmarsch mehrerer türkifcher Bataillone nach dem Norden Albaniens. Als Grund bezeichnet man den Ausbruch von Unruhen in der Umgegend von Prisrend und Uesküb,

1. März. Die Deputirtenkammer sprach heute zu der vom Minister⸗Präsidenten Komunduros am Sonnabend den Vertretern der Mächte ertheilten Antwort einstimmig ihre Zustimmung aus und ging dann zur Tagesordnung über. = Ts geht hier das Gerücht, daß die albanesische Liga die Tutorttät der türkischen Behörden in Prisrend und Dervend

befeitigt und diese Städte besetzt habe.

Türkei. Konstantin opel, 22. Februar. Der „Pol. Corr.“ wird von hier geschrieben: Die Unterhand lungen zwischen den Botfchaftern und der Pforte, haben begonnen. Da Graf Corts sich den Fuß verletzt hat und nicht ausgehen kann, sinden dieselben im italienischen Botschastsgehaude statt. In der ersten Versammlung, wurden die Mnstruktionen in Be ug auf die Note ausgetauscht, welche der Pforte überreicht werden sollle. Man sah, daß alle Botschaster dieselben In⸗ struktionen erhalten hatien, und der Inhalt der einzelnen Noten mußte daher identisch ausfallen. Der Inhalt dieser gleichzeitig übergebenen und übereinstimmenden Spezial⸗ noten ist der solgende: Es wird im Eingange der Empfang der Noten der hohen Pforte vom 14. Dktober und J. Januar, durch welche letztere das Cirkulartelegramm der Pforte mitgelhesst worden war, bestatigt, sodann der Voraus- etzung Ausdruck gegeben, daß die fürkische Regierung ihr Werfprechen, nicht oßgressiv gegen Griechenland vorzugehen, aufrechterhalten werde. Geleitet von der Ueberzeugung, daß die Konzessionen der Pforte über jene des 3. Dltober hinaus⸗ gehen werden erklart hierauf jede der Noten habe die betrej⸗ sende Regierung ihren Botschafter beauftragt, an den zur fried⸗ lid en Lösungder griechischen Grenzfrage statifindenden Pourpar⸗ lers Theil zu nehmen. Diese Noten wurden gestern dem Minister der Auewärtigen Angelegenheiten eingehändigt und ihre Ueberreichung wurde mit einer gleichlautenden mündlichen

Versicherung begleitet, welche dahin ging, daß die Mächte sich der Hoffnung hingeben, daß dies Resultat der Unterhandlungen ein entscheidendes sein werde und daß alle Mächte in ihren Anschauungen einig seien. Von Seite der Pforte werden göieichzeitig die Kriegsvorbereitungen fort⸗ geführt. Große Bestellungen von Kriegsmunition sind namentlich in Amerika gemacht worden. Die größten An⸗ strengungen werden gemacht, um die Türkei auch zur See so stark als möglich zu machen. Achtundzwanzig Kriegsschiffe werden in diesem Augenblicke ausgestattet, und es ist wahr— scheinlich, daß Hobart Pascha mit dem obersten Kommando des Geschwaders betraut werden dürfte. Ein anderer Eng— länger, Kapitän Woode, ist bereits mit der speziellen Verthei⸗ digung von Volo beauftragt worden; doch sollen die definitiven Verfügungen erst in einigen Tagen getroffen werden. Was die militärischen Arrangements betrifft, so steht fest, daß Der— wisch Pascha das oberste Kommando erhalten werde, und daß fünf Marschälle unter ihm dienen werden. Die Armer in Thessalien, Epirus und Macedonien wird so lange verstärkt werden, bis dieselbe die Ziffer von 110 000 Mann erreicht haben wird.“

Serbien. Belgrad, 28. Februar. (W. Presse) Die Donaukommission wird im April wieder in Galatz zu— sammentreten. In der heutigen Skupschtina wurde der aut neun Mitgliedern bestehende Sanitätsausschuß gewählt, die Neuwahlen zweier Abgeordneter aus der Matschwa an— nullirt; ferner ein von Bulgaren unterzeichnetes Begrüßungs— telegramm aus Varna wegen Votirung des neuen Preßgesetzes . Die Skupschtina beschloß, das Telegramm zu beant— worten.

Montenegro. Pr.“ schreibt man:

Mit der definitiven Abstechung uviserer Geenzen vom adriatischen Meere bis zur Insel Goöriza Topal im Scatari- See baben unfere auswärtigen Angelegenheiten wenigstens vorläufig aufgebört, die Ursache von allerlei Beängstigungen und ein Hinder⸗ niß für die Herstellung dauernder friedlicher Verhältnisse zu sein. Die Montenegriner sind damit vollkommen zufrieden, da seit drei Jahren ein tiefgefühltes Bedürfniß nach Ruhe and Fäieden alle Ge⸗ mütker beserrsckte. Angesichts der Beftiedigung dieses Wunsches vergißt man sogar den Umstand, daß die Grenzlinie von Goriʒa ·˖ Topal bis zur Mokra Planina, also längs des wahren Arnautenlandes, noch immer in der Luft schwebt und daß deren endgültige Bestimmung wenigstens für die nächste Zukunst kaum zu gewärtigen ist. Die montenegrinische Regierunz will sich den Aufgaben der inneren Staatsihätigkeit und namentlich der Hebung der Aarikultur und des Schulwesens widmen. Man ist hier zur Einsicht ge⸗ kommen, daß der montenegrinische Staat in seinen bisberigen Tra⸗ ditiosen, welche einzig und allein darin bestanden, das Kriegs hand⸗ werk zu hegen und zue rflegen, brechen und sich die Pflege der Kultur und Elvilifation zur bauptsächlichen Aufgabe machen müßse. In Folge dessen gedenkt man namentlich den materiellen Wohlftand des Landes und dle Aufklärung des Volkes, die leider noch auf einer sehr niedrigen Stufe steben, zu heben. Um das erreichen zu können, beat sich tigt man, das bereits begonnere Straßennetz rollständig auszubauen und mit einigen Scitenlinien, die sich durch das neuerworbene Ge— biet von Dulcigno als rothwendig erwiesen bat, zu rerrollkommnen. Gleichzeitig will man das durch die Kriegsertignisse arg darnieder⸗ liegende Schulwesen wenigstens auf eine verbältnißmäßig höbere Stufe beben, was namentlich durch die Gründung einzr Mittel,; schule, ewa eines Realgymnastums, zu geschehen hätte. Dabei will man ja auch nicht die wilitärische Kapazität des Landes und seintr BVewehner bernachlässizen, und soeben befiadet sich der Färst, zum zweiten Male seit zwei Wochtn, in Rjcka, wo er die Etablitung einer unter Leitung cines österreichischen Fachmannes zu errichtenden Gewehrfabrik in Augensckein nimmt. Um alle diese und noch viele andere ähnliche Pläne in Verwirklichung bringen zu können, muß man, wie männiglich bekannt, im Besitze des nervas rerum sein, und gerade daran füblt man bier den schmerzlicksten Mangel. In Folge dessen fühlt man sich gedrängt, den auswärtigen Kredit u Hälfe ju nehmen. Man bofft bier, an denselben arpelliren zu können, da das Land in Folge feiner neuen Acquisitionen den An syrücen der auswärtigen Kreditwelt Genöge zu leisten im Stande sein soll. In Ankesrackt der enormen unangetasteten Wald lomvlere in Bjelcreriissci und Moratscha, deten Werth nach Millionen zählt, soll diefe Hoffaung in der That begründet sein, und wir können nur unserem aufrichtigsten Wansche Ausdruck geben, wenn wir dem monte⸗ nearinischen Staate, Ängesichts der edlen Zwecke, die er vor Augen bat, den beffen Erfolg auf dem europäischen Geld markte her ei · wünschen. Der hiesige griechische Vertreter, Logolbetis, bewirbt sich vieiscch um Teffeltive Wetbäsiqurg unserer Sympathlen für die zrieckische Sache im Falle eines Zasammensteßes zriscken den Türken und Griecken. Obwoll man hlierorts Lie kesten Wünsche für das Griechentbum und dessen eventuellen Sieg über die Tärken ertgegenbringt, will man denrech ron einem mate—⸗ riellen Engagcment gar nichts wissen, was auch nicht zu gerwundern ist, va bdem tenterezto Hotz feiner Siege über die Tärken. noch an den eigenen Wunden genug blutet. Unsere höchste Gerichts instanz, ker Appell. und Kaffatient hof. warde dieler Tage durch ein neues Mitglied vermebit, nämlich durch cinen ü- kicken Hodscka aus Podgeriza, Namens. Juss-f. welcher zum Ober Gerichtt⸗ Kath ernannt wurde. In Antke⸗ tracht der zablreichen kriminellen und civilrechtlichen Gerichte⸗ streitigkeiten unter unseren ein beimiichen Türken, bei deren Sclich. trug man den Satzungen den Korant eine gen isse Geltung nicht absrrechen will, wirs die obige Ernennung als ein⸗ Tecenisprechende gebilligt. Hzute sand in der hiesiz:n Merrorglitartitche die Ver-; mäblung des Cousins des regierenden Fürstea, Philip Petroviet, mit Frl. Poxovics, der anmuthigen Tochter unsereg berũhntesten Heiden und Wejweden Marko Milianeff, statt. Dieser Lerzens. Fund zwischen cinem Mitaliede der fürstlicihen Familie und dem Kinde eincs einfachen, aber rubmvrollen montenegrinischen Hauses hat im ganzen Lande besten Eindtuck gemacht.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 2. März (W. T. B.) Nach einer amtlichen Mittheilung ist Vatum zum Freihafen erklärt worden.

Danemark. Kopenhagen, 1. März. (W. T. B) In der dem Reichstage zugegangenen Budgetvorlage wird die Bewilligung von 1100 Kronen für eine größere Ingenieurerlursion von 39 Studirenden des hiesigen Poly technikums nach Kiel, Damburg und Husum beantragt. Fur die hiesige Universität werden an Stelle der bisherigen 50 000 Kronen 138 000 Kronen gefordert.

Amerika. Washington, 28. Februar. (W. T. B.) Die Repräsentantenkammer hat den Antrag des Eomitès wegen Errichtung einer Kohlen statien auf. dem Isthmus von Panama genehmigt. Der BVeschluß des Tomites, nach welchem die Vertreter Staaten auf der inte r⸗ nationalen Münzkonferenz angewiesen werden sollen, keine Löfung zu acceptiten, welche nicht die Silberwährung als einen Theil des Münzsystems der an der Konserenz theil⸗ nehmenden Nationen anerkennt, wurde abgelehnt. 1.

. Harz. (R. T. B.). Der neu gewählte Präsident Garfield ist heute Morgen hier angekommen; ein sormeller Empfang desselben fand nicht statt. Das Repräsen⸗

Cettinje, 22. Febru Der

tantenhaus berieth Nachmittags die Fundingbill. Die Abnahme der Staatsschuld im Monat Februar betrug 11 846 000 Dollars, in der Schatzkasse befanden sich am Ende des Monats 233 210 000 Dollars.

Veichstags⸗Angelegenheiten. den Etats für die Verwaltung des Reicksbeers st der Etat fär das preußische Reichs ⸗Militärkontingent urd ia die rrenßiscke Verwaltung übernommenen Kontingente ꝛc. an innahmen für Rechnung der Bur der staaten mit Arsschluß von (Kay. 9) 3 0366 8958 0 (— 653 421 1) und an Ein—⸗ für Rechnung der Gesammtbeit aller Bundes⸗ (Kap. 912.) 156 948 SJ (— 693 726 4) auf. In Kar. 9 fließen die Mehreinrobmen bauptsächlich aus den Miethen und Pachten für Garrison⸗Veiwaltungsgebäude und Räumlichkeiten (120 000 Æ, 4 36 342 *), iowie aus 275 60) A einmaliger Einnahme, die der Verkauf der Marienthaler Kaserne in Aachen ergiebt, wogegen allerdings 230602 „S6 für anderweitige derartige Verfäufe, die in dem laufenden Etat enthalten sind, aus⸗ sallen. Der Materialienverkauf (1300 020 M) ergiebt 90 000 66 weniger als der Etat 1880— 81, 80 000 S Beitrag Preufens zu den Kosten der Landes zermessung sind aus diesem Titel abagesetzt und auf Kap. 22 übertragen. In Kap. ga. ergeben sich bei dem Verkaaf von Garnisecnarundstũcken und Materialien Mehreinnahmen von 22 00 bezw. 90 000 Æ, wozegen 767 500 4 Ansätze aus dem Vorjahre in Wegfall kommen.

Die fortdauernden Ausgaben 2864 8864 507 MS (— 13761 574 M), und Miaisterium 1 698 550 M, Kap. 15 Militärkassenr Kap. 16 Militär⸗Intendanturen 1437313 (6, EGeistlichkeit 597 519 4 ( 23243 6), Kap wallung 546 197 (4 39 950 Æ, Kap 198 Höh

8 & 2 F *

5 21

Komman⸗ Pl; 2. It), Kap. 21 At ju⸗ sere und Offi,iere in besonderen Stellungen 851 412 „. Kap. Generalstab und Landes vermeffungs wesen 14272721 7589 C00 α6s), Kap. 23 Ingenieur ˖ Corps 1 4305 734 60 6 18492 6), Kap. 24 Geldverpflegung der Trupren 385 534 435 MgJ (4 4828707 96). Die Erhöhung ist eine Felge der durch das Gesetz vom 6. Mai 1880 genebmigte Vermebrung der Offizier,, Arit.,, Beamten und Mannschaftsstellen. Hiernach erhöbt sich die Friedens Präsenzstärke des preußiscken Verwaltungsbeteicks um 19206 Mann. Diese Erhöhung dient zu der gesetzlich vorgesebenen Neuerrichtung von 25 Infanttrie⸗Bataillonen (8 Jafanterie ⸗Regi⸗ menter zu je 3 Bataillonen und einem dem Infanterie⸗Regiment Nr. 116 zuzutbeilenden 3. Bataillon), 32 Feld⸗Batterien (1 Regt⸗ ment zu 8 Batterien und 24 Feld Batterien, welche bestebrnden Regimentern und Abtheilungen binzutreten), 1 Faß Artillerie Regi⸗ ment, 1 Pionier⸗Bataillon. Der verbleibende Rest an Maunschaften findet vorzugsweise in einer gebotenen Verstärkung der bestebenden Fuß⸗ Artillerie ⸗Truppentheile und der Landwehr Bezitks⸗ kemmandos Verwendung. Es rermthren suich die Offzierstellen um 19 Regiment commandenre, 39 Stabsoffiziere, T3 Haurtleute JI. und 70 II. Kl., 140 Premicr und 328 Sconde ⸗Lieutenants, 9 Ober ⸗Stabsärzte, 20 Stabtärjte, 26 Assistenzärte u. s. w.). Kap. 25 Naturalyerpflegusg 72 153 713 6 (4 3559 891 66), Kap. 25 Be⸗ leidung und Ausrüstung der Truppen 18 750 966 0, ( 1352 0354). Kap. 27 Garnisonverwaltungs , und Serviswesen 25 531 281 4166 (— 1046842 Æ*), Kay. 28 Garnisen⸗Bauwesen 3550190 6 4 355 010 ), Kap. 29 Militaär⸗Medtzinalwesen 5 139 170 46 (4 179798 M6), Kay. 39 Verwaltung der Train ⸗Derots und In⸗ standbaltung der Feldgeräthe 422 040 6, Kap. 31 Verrflezung der

Ersatz⸗ und Reserve Mannschaften z. 2 680 136 M (= 368 230 . Kap. 32 Ankauf der Remontepferde 4778 501 * ( 118158 0), Kep 33 Verwaltung der Remente⸗Depots 1518 932 6 (= 51 332 6). Rep. 34 Reisekosten und Tagegelder, Vorspann⸗ und Trantporttkosten 4689 177 4,9 (4 218 900 Æ), Kap. 35 Militär -⸗Erzie bung? und Bildungkwesen 4418764 1 ( 9314 66), Kip. 36. Militär- Gelängnifwesen 791 407 M (— 31916 ), Kar. 37 Attillerie⸗ und Waffenwesen 11 426367 66 (4 226 927 6), Technische ), Kap. 39 Bau und

danten un

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. Bu . 2235 2. Lo rnall stznBzamm . 2 2 1 1 1

Krie e kartenmaterial6, 136 M00 C ( 13 ciner Garnisenbäckerei in Altona, 5 2684

dal. Barten ia anderen Städien, f

Lajaretbbauten, 60 000 4M (6. Rate) J

den Remontederots, 150 0900 0 (1. Rate die 2 durck Uebersiede lung der Kriegeschule von Erfurt dorthin erforderlich w den, 5 332812. zur Belleid ng und Autrüstung der nen aufm stellend Tiurpentbeile 8 JInfanterie⸗Regimerter mit je 1 Ersatn

L Jafanterie⸗Bafaillen und Eihsbung der Stärke

Bat illcne, 1 Feld ⸗Artillerie⸗Reriment zu 2 Ab

ferien, 1 Eisatzabtbeilung zu 2 Batterien. 2 Artillerie Munit felen ren und 21 Feld⸗Balterien, davon 11 nur auf den stand, 1 Fuß ⸗Artillerie⸗Neziment zu 2 Bataillonen u

wer- Bafaillene, 6 Festungz ˖ Poꝛxier ˖ Gempagnien u

ab beilung ju 2 Comragnien, 183 G meine ba

* 9 211 54.4 f5nA 2 T2241 ko G). M zur Beschaff ung des Fel

H 1 1Ibibeilungen

2 89 . 417 BVejirk kommandos; 417 d *r *

8255

2e 3881 1. e

erie⸗Bataillen, kosten für die in Folge der Neuformirung v 2c. 50) 6 Marsch zebübrnisse für die erste Ginstelluag der Ver

schafen, 1475 450 A⸗kauftkosten sür 1419

6576 200 16 zum Ankauf der Handfeuerwaffen,

G. schũtze u. s. w.

Kunst, Wissenschaft und Literatur

Die die Amtegerichtsverfassung, die Stellang des Am seric ters und das Verfahren vor den Amtegerichten ßeireffenden gesetzlichen und insttuttienellen Bestimmungen nach ihrer biuttzen Gestalt' und Geltung in systematischer Anordnung Mit Parallesstellen und CGilänterurßen aus din Entiche dungen des Reiche · gerichtß und des Kammergericht. Ven br. F. ler, Amtè- ri ter (der Amttzrickter in Preußen. J. Lieferung). Pa rn. Druck und Verlag ron Ferdirand Scköningb. 1881. Pteit In dicsem Werke, dessen erste Lielern bat Der Verfasser den Verspch cemacht, der ; für seine rielseitige Thätigkeit auf den vrrschiedenen Rechts bejw. Veiwaltunzs gebieten ein Hülfemtttel iu gemäbren, welches irn in allen rerkemmerden Lagen orientiten sell. Das Ge⸗ sammtrerk jerfällt in wei Tbelle, ren welchem merst der eite ersckeirt. TDieser entbält die gesammten gesetz ien und instruktio · rillen Bessimmunzen in einer übersi Filichen Anerdnurg, welche das sosorflge Auffinden einer gesinschten Bestiamurg ermöglicht. Der erfte, alg systematischez Lebrbuch entwerfene, Treil sell sräter folgen. Ter Inkast der folgenden Lieferun zen des mweiten Tbeiles ist fol zen⸗ der: Zwestes Brch. Er ster Abschr itt. Die streitt ge Givilzerichteębarfeit und das Siraspersabren. Derselbe entbältallgemeine Be stimmun zen und die Tarstellung der einielten Zweige der Freitigen Givilgerichtebarteit. nämlich des Cirilrrejeß⸗, des Zwangerellstred ung.. des Konkurz oer abtens nd des Strafeerfabteng (ie Cidilrreletzordnung, die Sub⸗