für habe, daß die Beamten nun wirklich für die großen Auf⸗ aben geeignet sein würden. Er sei deshalb durch die Dis⸗ fon durchaus nicht zu einer anderen Meinung bekehrt worden.
Der Abg. Dr. Windthorst stimmte den Ausführungen des Abg. Frhrn. zu Franckenstein zu. Die Heranziehung neuer Kräfte für die Vorbereitung der wirthschaftlichen Gesetzgebung des Reichs sei um so nothwendiger, als die bisherigen eine von der gegenwärtig herrschenden Tendenz abweichende Rich⸗ tung hätten. Die Benutzung preußischer Organe für den ge⸗ nannten Zweck dürfe nicht länger fortdauern; schon jetzt prä⸗ valire der Einfluß Preußens in der Centralverwaltung des Reiches und es sei deshalb eine berechtigte Forderung Süd⸗ deutschlands, daß namentlich wegen der Verschiedenheit der wirthschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Landestheilen Mitglieder der verschiedenen Staaten in die wirthschaftliche Abtheilung hereingezogen würden. Endlich seien doch alle Parteien barin einig, daß die Gesetzgebung, um die es sich hier handele, gemacht werden solle und dazu halte er kem—⸗ missarische Berathungen nicht für geeignet. Es sei also nöthig, neue Kräfte heranzuziehen.
Die Debatte wurde hiermit geschlossen und nach Ab— , n des Antrages Weber die Position unverändert be— willigt.
Es folgte das Extra-Ordinarium dieses Etats, 394 605 6
Tit. 1—3 wurden ohne Debatte bewilligt.
Bei Tit. 4, Beihülfe zur Förderung der Erschließung Central⸗-Afrikas und anderer Ländergebiete, 75 000 , lenkte der Abg. Dr. Virchow die Aufmerksamkeit der verbündeten Regierungen auf die Bestrebungen zur Erforschung der Polar⸗ länder. Nach den verhältnißmäßig günstigen Resultaten der deutschen Polarfahrt habe die Reichsregierung im, Jahre 1875 eine besondere Kommission von Sachverständigen niedergesetz, um die Frage zu erörtern, ob es gerathen sei, auf dem betretenen Wege weiter zu gehen. Diese Kommis⸗ sion habe sich dahin entschieden, die Lösung des gestellten Problems nicht durch Polarexpeditionen, sondern durch ein System regelmäßiger Polarbeobachtungen von gewissen Sta⸗ tionen aus zu verfolgen. Dieser Ansicht seien die hervor— ragendsten Autoritäten anderer Länder beigetreten; insbeson⸗ dere hätten sich denselben die internationalen meteorologischen Konferenzen in Rom, Hamburg und Bern, sowie die hiesige Gesellschaft für Erdkunde angeschlossen. Bei diesen Beob⸗ achtungen handele es sich in erster Linie um die höchsten wissenfschaftlichen, insbesondere meteorologischen Probleme, nebenbei aber seien dieselben auch für die Lösung praktischer Fragen, namentlich für den Handel und die Landwirth⸗ schaft, von hohem Interesse. Für die Förderung der⸗ artiger Bestrebungen müsse zunächst das Reich ein⸗ treten. Die Pflicht desselben sei um so weniger abzuweisen, als die gestellte Aufgabe nur durch die Konkurrenz aller dabei interessiten Nationen gelöst werden könne, und gerade Deutschland neben der großen Zahl anderer Staaten, die ihre Beihülfe bereits in Aussicht gestellt hätten, eine doppelte Ver⸗ anlassung habe, seine Unterstüͤtzung zu gewähren, weil eine deutsche Kommission es gewesen sei, die das Programm ent⸗ worfen habe. Gerade in der nächsten Zeit würde die Aus⸗ führung dieses Programms von besonderer Wichtigkeit sein, weil in der elfjährigen Periode, welche in der Coincidenz der Sonnenflecken mit bestimmten meteorologischen Erscheinungen auf der Erde zu Tage trete, in Kurzem ein gewisser Abschnitt erreicht sei, der für die Untersuchung ein beson— deres Interesse biete. Unter solchen Umständen richte er an die verbündeten Regierungen die Frage, ob sie geneigt seien, für den genannten Zweck einzutreten. Die gestellte Auf⸗ gabe könne verschieden groß gefaßt werden. Nach der Petition der Gesellschaft für Erdkunde, welche die Gründung einer Station auf der Ostküste von Grönland, die Ausrüstung eines Polarschififs und überdies die Bereitstellung eines anderen Schiffes fordere, das vielleicht von der Kaiserlichen Marine hergegeben werden könne, würden sich die Kosten auf 600 000 6 belaufen. Erscheine diese Ausgabe zu hoch, so würde man sich allenfalls zunächst auf die Gründung der Beobachtungsstation beschränken können, immerhin aber würde dadurch mindestens ein Aufwand von 100 000 6 erfordert werden.
Der Staats Minister von Bötticher erklärte, daß die Reichsregierung den Bestrebungen für die Förderung der Polarersorschungen mit dem lebhaftesten Interesse gefolgt sei. Ein Schristwechsel zwischen den betheiligten Ressorts wegen einer Theilnahme Deutschlands an diesen Bestrebungen habe jedoch bisher nicht zu dem Resultat gesührt, in den Etat eine entsprechende Summe aufzunehmen. Nach den angestellten Erörterungen würde die Gründung einer Station, die Aus—⸗ stattung derselben für einen achtzehnmonatlichen Zeitraum, die Ausrüstung eines Schiffes für die Polargewässer und die Bereitstellung eines anderen Schiffes, das von der Kaiserlichen Marine nicht geliesert werden könne, mindestens die Summe von 600 000 6 erfordern. Die verbündeten Regierungen hätten Anstand genommen, diese Summe für jetzt in den Etat aufzunehmen.
Ohne weitere Debatte wurde hierauf der Titel genehmigt.
Zu Remunergtionen, Tagegeldern und Fuhrlosten für die auf Grund des Sozialistengesetzes berufene Reichskommission wirft der Etat die Summe von 18750 66 aus.
Der Abg. Kayser beantragte die Ablehnung dieser For⸗ derung. Wolle man die Kommission trotz ihrer verwerflichen Wirksamkeit, die sich am besten durch das Verbot von wissen⸗ schaftlichen Werken, wie Bastiat⸗Schulze von Lassalle, charak⸗ terisire, sortbestehen lassen, so möge man das in Gottes Namen thun, es sei aber unbillig, für eine solche Arbeit noch die Steuerrahler zu belasten, um so mehr, als die Mitglieder der Kommission sich sämmtlich nebenbei in gut bezahlten amtlichen Stellungen befanden.
Der Abg. Dr. Hänel trat dem Antrage des Vorredners entgegen, weil er trotz seiner Abneigung gegen das Sozialisten⸗ gesetz es für ungerechtfertigt halte, die Beamten diese Ab⸗ neigung entgelten zu lassen. Allerdings stimme er dem Vor⸗ redner darin bei, daß das Verbot eines trotz seiner scharfen Polemik gegen Schulze⸗Delitzsch so hoch wissenschastlichen
Verkes wie „Bastiat⸗Schulze“ geradezu unerhört sei.
Die Debatte wurde hierauf geschlossen und der Titel nach m. deg Antrages des Abg. Kayser bewilligt, ebenso Titel 6.
Tit. 7 sorderte eine Erstattung der Kosten, welche von Bayern für Abwehr der Rindervest in der Zeit vom 1. Ol⸗ tober 1878 big Marz 1881 verausgabt sind mit 207 g55 (6 Das Haus bewilligte diese Summe.
Damit war Ter Etat des Reichsamtes des Innern er⸗ ledigtz 14
46 ierauf vertagte sich das Haus um 4 Uhr auf Mittwoch .
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Im Verlage von Paul Parey hierselbst erschien soeben Johann Nepomut von Schwerj' Praktischer Ackerbau unter inn figmng der Viehzucht, nen bearbeitet und heraus⸗ egeben von Br. V. Funk, Direktor der Landwirthschaftsschule in . Mit 46060 in den Text gedruckten Holischnitten. Die usgabe dieses Werkes geschiebt in zwölf Lieferungen zu je 1 und soll dasselbe bis zum Herbst dieses Jahres vollständig in den Händen der Substribenten sein. Das wohl bekannte Werk von Schwerz, Anleitung zum praktischen Ackerbau“, das sich würdig den Werken der Altväter der Landwirthschaft, Koppe und Thaer anreiht, mußte natürlich entsprechend den Fortschritten der heutigen Landwirthschafts⸗ lebre verändert und vervollständigt werden, während das für alle Zeiten Dauernde und Werthvolle dieses Werkes erhalten blieb. von Schwerz war ein (eminenter und durch reiche Beobachtungen gebildeter Praktiker; sein Buch enthält eine Fülle selbst beobachteter That⸗ fachen in klarer und leicht faßlicher Sprache. Die erste Liefe⸗ rung der Neubearbeitung von Dr. Funk liegt uns vor; dieselbe behandelt in eingehender fachgemäßer Ausführung die animalischen Düngemittel, die vegetabilischen, die vegetabilisch ⸗ animalischen die flüsstgen Dungmittel, und die Behandlung und Verwendung dieses Düngers. In der zweiten und den weiteren Lieferungen soll nach dem Prospekt neu bearbeitet werden: die Lehre von den Handelsdüngemikteln, die Bodenkultur und die dazu erforderlichen Geräthe, die Drainage und die neuen Wiesenbaumethoden. Als dritter Theil soll endlich die Lehre von der Viebzucht in der neuen Bearbeitung beigegeben werden, da dieselbe in dem von Schwerzschen Original fehlt. -
— In J. D. Sauerländers Verlag zu Frankfurt a. / M. erschien soeben: der zweite Jahresbericht über die Leistungen und Fort⸗ schritte in der Forstwirtschaftz zusammengestellt für aus— übende Forstmänner und Privatwaldbesitzer, unter Mitwirkung von Fachgenossen und herausgegeben von Oberförster Saalborn. Die ars 156 Seiten bestehende Schrift berichtet über das Wesentlichste, waz Fachgenossen, Gelehrte und Praktiker im Jahre 1850 beschlossen, erforscht und beobachtet haben. Das Hauptstreben dieses Jahresbe⸗ richtes ist dahin gerichtet, durch die Zusammenstellung desjenigen, was für den ausübenden Forstmann von Wichtigkeit ist, einen Theil der Ergebnisse der forstlichen Jahresliteratur solchen Kreisen zugäng⸗ lich zu machen, denen die direkte Gelegenheit dazu fehlt. Eine er⸗ schöpfende Uebersicht würde allerdings nur dadurch gewonnen werden konnen, daß Spezialisten, wie dies z. B. in der Medizin geschieht, gemeinschaftlich ein Sammelwerk herausqäben, welches aber natur—⸗ gemäß einen viel größeren Umfang in Anspruch nehmen und ent— eren kostspieliger werden müßte; für den praktischen Forstmann owohl, als auch für die Landwirthe, welchen die Pflege und die ra— tionelle Behandlung ihres Waldeigenthums am Herzen liegen, genügt aber der Jahresbericht vollftändig; der Verfasser hofft ein Scherflein dazu beizutragen, daß der für die Lander wohlfahrt so wichtige Wald an der richtigen Stelle erhalten oder angebaut und sachgemäß be⸗ handelt werde. Der erste Abschnitt behandelt; A. Den Waldbau. (Vorbericht, Waldbau im Allgemeinen, die einzelnen Holzarten, Nach ⸗ trag). B. Die Forstbenutzung. Der zweite Abschnitt enthält die Anbauversuche mit fremdländischen Holzarten und die gesetzlichen Bestimmungen des Waldbaus. Der Dritte die Forstliteratur und endlich der vierte Skizzen aus dem Leben verstorbener oder in Ruhestand getretener Forstmänner“.
—
Das Schinkelfest des Architektenvereins.
Die von dem Berliner Architektenverein veranstaltete Säkular— feier zur Erinnerung an Karl Friedrich Schinkels Geburtstag, die zugleich dem Gedächtniß der im Laufe des vorigen Jahres verstorbe⸗ nen beiden bedeutenden Architekten Strack und Gropius gewid⸗ met war, fand unter außerordentlich zahlreicher Betheiligung der Mitglieder des Vereins, der weiteren künstlerischen und kunft wissenschaftlichen Kreise der Residenz und der betreffenden Verwal⸗ tungebebörden am Sonntag Abend in den oberen Räumen des Architeftenvereinshauses statt. In dem nach Osten gelegenen Mittel saal breitete sich über die Wandflächen und Über aufgestellte Schirmwände eine Arsstellung von Skizzen und Zeichnungen der beiden letztverstorbenen Meister aus, an die sich in dem anstoßenden Zimmer die Auzstellung der zu der diesjäbrigen Schinkel⸗Konkurrenz eingegangenen Arbeiten anschloß. Der große Festsaal der Westfront des Gebäudes zeigte dagegen an der einen Langseite den Aufbau einer mit schöngeordneten und farben prächtigen Draxirungen umkleideten Bühne, während vor einer rothen, die Fensterwand bedeckenden Drapirung auf lorbeergeschmückten Postamenten in der Mitte die Kolossalbuͤste Schinkels, ihr zur Rechten diejenige von Strack und zur Linken diejenige von Gropius aus den sie umgebenden Gruppen hober grüner Blaitpflanzen emporragten. Dem Rednervult gegenüber batten bier in der ersten Sesselreihe die als Ehrengäste geladenen Angebörigen der Familien der drei Gefeierten, unter ihnen die Tochter Schinkels, die Wsttwe des Geb. Ober ⸗Hof ⸗Bauraths Strack und die Wittwe des Professors Gropius, ihre Platze eingenommen, während die übrige Versammlung den weiten Raum dichtgedrängt anfüllte.
Um 7ise Ubr ersffnete der Versitzende des Vereing, Baurath Hobrecht, die gear um zunächst in üblicher Weise den Jah⸗ resbericht zu erstatten. Wir entnebmen demselben, daß der Archi⸗ tektenverein am J. Januar v. J. II3 einbeimische und 925 augwär⸗ ige, zusammen also 1658 Mitglieder zäblte. Neun aufgenommen wurden 114 einbeimische und 6 auswärtige Mitglieder, zu denen sich als wiede reingetreten 2 einbeimische und 1 auswärtiges Mitglied ge⸗ sellen. Ez schieden dagegen aus 9 einbeimische und 17 auswärtige, und etz verstarben 5 ef, be und 6 auswärtige Mitglieder, so daß der Verein mit 7165 einbeimischen und 1928 augwärtigen, ju - sammen also 1744 Mitgliedern in daz Jahr 1881 eintrat. Wäbrend des Jabres 1880 fanden 35 Versammlungen, und jwar 11 Haupt ⸗ versammlungen, 4 außerordentliche Haurtversammlungen und 20 ge⸗ wöhnliche Versammlungen statt. In denselben wurden 26 Vorträge, und zwar 12 streng architektonischen und 14 allgemein n sichen Inbalts gebalten. Besucht wurden die Sißungen im Durch- schnitt von je 25 Mitgliedern und 9 Gästen. wäbrend jede der 15 Erkursionen des Jabres durchschnittlich je 122 Theil nehmer vereinigte. Von II Aufgaben für die Monatzkonkurtenzen, von denen 19 dem Gebiet des Hochbau, 12 dem Ingenteurfach angehörten, fanden 24 befriedigende Lösungen. Verschiedene der gestellten Aufgaben, wie u. a. der Entwurf einet Diplems für die Fischereiaunstellung und der Entwurf der Stadtbabn ⸗Untersübrung, waren für die wirkliche Aut führung bestimmt. Zu der dieg jährigen Schinkel · Ronkurrenz gingen 5 Losungen der Aufgabe, die ein vermanenteg Augstellungg⸗ gebäude für Berlin nebst den es bebuft einer Wel taugstellung er⸗ weiternden Anlagen forderte, und 4 Läsungen der Aufgabe, die eine
Der Staatspreis von 1709 Æ nebst der Schinkelmedaille wurde im Ingenienrfach dem Baufübrer Otto Lehmann aus Bretlau, die Schin⸗
Otto Pötsch, für die der weiten dem Bauführer G. Schugt aug Dortmund juerkannt. Die Einnahmen des Vereing betrugen 2279, die Ausgaben 31 655 Æ, so daß ein Ueberschuß von 109 621 A verblieb; der Etat des Vereine bauseg vto 1881 bal neirt in Einnabme und Auegabe mit 135 626 Æ 31 4.
der Erwerbung det eigenen Hauses übernommenen Schulden kennten 19309 A, darunter die Hälfte der weiten Hrrotbek mit 15 C0 Æ getilet weiden. Ven Umgestaltungen der Statuten ist außer der Erhöhung des Einttittegeldeg von 15 arf * Æ eine Reibe von
Gebiet des Hochbaus dem Baufübrer A. Messel aus Darmstadt, im
felmedaille außerdem für die Loösung der ersten Aufgabe dem Baufübrer
rr, , e
' . ᷣ = ine d dli Hängebrücke über den Rbein jwischen Cöln und Deutz verlangte, ein. 22
Bestimmungen zu erwähnen, die, wie der Wegfall der Prorokoll vorlefungen u. 4. m., die Vereinzabende von zeitraubenden geschäft lichen Formalitäten n entlasten und den eigen lichen Aufgaben, den Vorträgen und der Die kusston, einen breiteren Raum zu schaffen be. Für reiche Zuwendungen, die vor allem der Bibliothek zu Jute gekommen sind, hat der Verein in erster Linie dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten und neben i
einer Reihe ungenannt gebliebener Wohlthäter zu danken. U
den Verlusten, die ihn betroffen haben, ist als der herbste der Tod von Strack und Gropius zu nennen, unter den freudigen Ereignissen die Begrüßung, die er seinem Genossen Humann, dem Urbeber der xergamenischen Ausgrabungen, widmen durfte, und die Genugthunng Rber die weiteren kuͤnstlerischen und wissenschaftlichen Ergebniffe der Ausgrabung von Olympia, an deren Leitern ein anderes Mitglied des Vereins, der Geheime Ober ⸗Baurath Adler, beroorragenden An⸗ theil hat. Nach außen bin trat der Verein endlich öffentlich auf durch Betheiligung an dem österreichischen Architektentage und an dem Cölner Dombaufest, sowie in den letztvergangenen Tagen durch die ihm anvertraute und von seinen Mitgliedern bewirkte Herstellung der Einzugsstraße für Ihre Königliche Hoheit die die nunmehrige Prinzessin Wilhelm von i r. — eine Leistung, für deren künstlerisch einheitliche und gelungene Durchführung der Magistrat in einem zur Verlesung gelangenden Anschreiben dem Verein den ehrenvollsten Dank ausspricht. Der Redner schloß mit dem Hinweis darauf, daß das dies malige Schinkelfest, das am hun⸗ dertsten Geburtstage des Gefeierten begangen werde, das letzte in der langen Reihe derer sein solle, die seiner als eines von uns ge—⸗ schiedenen Meisters gedächten. Den festlichen Tag werde sich der Verein auch für die Zukunft nicht nehmen lassen; die That Schinkels aber sei zum Besitz seines Volkes und, darüber hinaus, der Welt geworden. Es gelte ihn deshalb fortan nicht mehr durch eine Klage zu feiern, sondern vielmehr in dem Gefühl jener wahren Freude, die so selten sei, so wohl anstehe und die herrlichsten Früchte zeitige.
Der Ueberreichung der Medaillen an die Sieger in der diesjäh⸗ rigen Schinkel Konkurrenz durch den Oser⸗Bau und Ministerial Direktor Schneider, dessen Worten Baurath Hobrecht auch seinerseits die Mahnung binzufügte, den errungenen Sieg nicht zum Ausruhen, sondern als Aufforderung zu neuem Kampf und beglücken⸗ der Thätigkeit zu betrachten, folgte eine von einem Quartett nach einer Melodie von Franz Schubert vorgetragenen Ode mit dem Refrain ‚Edlem Streben sei die Ehre!“ Alsdann ergriff der Ge—⸗ neral⸗Direktor der Königlichen Museen, Gebeime Ober⸗Regierungt⸗ Rath Dr. Schöne das Wort zu der eigentlichen Festrede, die, dem Inhalt nach ebenso reich wie der Form nach vollendet, sich des halb um so mehr einer auch nur annäbernd erschöpfenden Wieder gabe im Einzelnen entzieht. Der Vortragende ging davon aus, daß Schinkel, eine so weite Kluft uns heut auch von jener stilleren Periode trenne, doch unbeschadet seiner längst erkannten historischen Bedeutung noch gleichsam wie ein Lebender unter uns stehe und in seiner Wirksamkeit noch keineswegs, wie andere ihm zeitgenössische Erscheinungen, der Diskussion entrückt sei. Der Einfluß seines Schaffens innerhalb des in erster Linie in Betracht kommenden Gebiets seiner nach den verschiedensten Seiten a erstreckenden Thäti. keit, desjenigen der Architektur, auf die ge⸗ ammte europäische Kunstentwickelung lasse sich deshalb heut noch kaum ermessen, und fruchtbarer sei es daber, bei der heimischen Kunst stehen zu bleiben. In eingehender und lichtvoller Weise charakteri⸗ sirte der Redner hierauf die beiden bedeutsamsten Systeme der hinter uns liegenden architektonischen Produktion, der auf dem Prinzip senk rechter Belastung beruhenden Aniike und der in der Gothik am vollendetsten ausgeprägten mittelalterlich chrislichen Bauweise, um an zweien der hervorragendsten Schöpsungen Schinkels, dem nach Geist und Form in der Antike wurzelnden Museum und dem auf die konse⸗ guente Durchführung des Flachbogens gegründeten Gewölbebau der Bauakademie, die Stellung des Meisters zu jenen beiden in sich einheitlich geschlossenen und streng organischen architektonischen Aus drucksformen und damit des Weiteren die Bedeutung Schinkels für die Entwickelung unserer Architektur und seine besondere Eigenart i schildern. An eine feinsinnige Würdigung der beiden jüngst verstorbenen Meister, des liebenswürdigen, doch zu einem mehr reflektirenden Schaffen binneigenden Strack und des unmittelbarer wirkenden Gro— pins, die beide den von Schintel eingeschlagenen Bahnen in unent- wegler Treue folgten, schloß sich sodann ein Blick auf die in den Mitteln und Wirkungen reichere, aber minder organische Rengissance, der Schinkel seinem gan jen Wesen nach fremder gegenüber stehen mußte, während sie in der neuesten Pbase der Entwickelung als Vorbild eintritt. In dem Kampf der Meinungen aber, der diesen Umschwung begleiret, sei auf die Analogie binzuweisen, welche die Ausbildung der indo⸗ germanischen Sprachen in jwei in ihrer Tendenz einander ebenso entgegenstehenden Entwickelungs verioden darbiete, und so sei es nicht geftattet, in der neuen Richtung einen Verfall ju bebaupten,. Eken= sowenig indeß werde durch sie die Bedeutung Schinkels beseitigt; letztere behalfe vielmehr auch für uns die gleiche Geltung als maß- gebende Verkörperung innerer Gesetzmäßigkeit und als leuchtendes Beispiel der Beschränkung, in der — nach dem Wort Goetheg — sich erst der Meister zeige und ohne welche die reine Höhe der Voll ⸗ endung nicht zu erreichen sei. ᷣ
Abermaliger Quartettgesang, das von Reinbardt kemponirte Festlied In dieser bebren Stunde“, schloß den ersten Theil der Feier ab. Degen 10 Ubr vereinigte sich sodann die Versammlung bon Neuem an den inzwischen in beiden Sälen aufgeschlagenen Tafeln zu dem Festmabl, das, Lurch gemeinsame Lieder und durch mehrere Solororträge des Hrn. Wowors kv belebt, die Anwesenden bis in die ersten Morgenstunden des neuen Tages zusammenhielt. Den ersten Toast auf Se. Majestät dem Kaiser, der, fern von jedem Illettantismusg, der Kunst weiße Bahnen geöffnet und ihr die reichste Förderung gewäbrt habe, brachte Baurath Hobrecht aus, unter dem frischen Eindruck des eben bekannt gewordenen St. Petersburger Attentats den Wunsch „Gott erbalte und schüße den Kaiser!“ doppelt betonend. Sein Hoch sand in der Versammlung den begeistertften Wverball. Baurat Ende widmete hierauf dem Andenken Schinkels ein süilles Glaz. An die Grüße von augwärtigen Fach: genossen, die aus Neapel, Königsberg, Nen. Ruppin, en und Basel einliefen und zur Veriesung gelangten, reibte Professo Giese aus Dregden ein Hoch auf den Architekten Verein. Pref. Slichting berlas einen Fesigraß deg abwesenden Karl Boetticher; ein Enkel Sqchinkelg srrach den Dank der geladenen Gbrengäste aus; Bauratb Ende endiich forderte u einer Sammlung für einen allgemein be. sannten notbleidenden Fachgenossen auf, die sofort ing Werk gesetzt wurde.
Alg künstlerische Gabe des Abends arlangten gegen Ende der Tafel auf der im Saal errichteten Bübne drei von Professor FBocrler angeordnete, meisterbaft autgefübrte lebende Bilder zur Darstellung, die, jedesmal durch einen poetischen Prolog eines . in dem entsprechenden Zeitkostüm eingeleitet, die Oaupterochen
ünftlerischer Biürbe durch eine Scene in der Werkstatt des Praxi⸗ tele, durch die Ueberreichung des Baurlang eines mittelalterlichen Domeg an den ihronenden Kaiser und durch eine besonders reich und prächtig gruprirte Scene am kanstschüßzenden Hofe der Mediccer aralfterisrten. In weit rorgerückter Stunde wur⸗ noch auf derselben Bübne drei — — von Nebelbildern vorgefübrt, welche eine Reibe der vollendetsten Schöpfungen und unaut geführt gebliebenen pbantasierollen Entwũrfe Schinkelg und der belden anderen Berliner Meister, denen die Feier galt, zur Anschauung brachten. J *.
Statt der sonst bei den Schinkelfesten gewohnten bumoristischen
Tischlarte warde den Theilnebmern deg Festes als künstlerisches An-
denken ein boöhst originelles Profil ⸗Bratbild Scinkelg überreicht.
Von dein mit
dag nach der Kreideseiknung Gottfried Schademe in dem Atelier von A. Frisch in trefflicihem Lichtdruck vervielfältigt worden war. ö
nenn
ö
Zweite
Beilage
Am Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag der 15. März
KRrrnischen Staats- Anzeigers:
Inserate fär den Deutschen Reiche⸗ nnd Cemil.
Vreuß. Staate · Anzeiger und das Gentral⸗ Handels
cegister nimmt an: die Königliche Expeditisn dez Beutschen Rrichs Anzeigers und Königlich
Berlin 8w., Wilelm⸗ Straße Rr. 32.
1. Steckbriefe und Untersnehungs- Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Jerlossung, Amortisation, Zinszahlung
n. 8. w. von öffentlicken Papieren.
Deffen tlicher Rnzeiger f
Inserate nebmen an die Annoncen⸗Expeditlenen des Invalidendant , Rndelf Mosse, Haasenstein & Vogler
3. Jer kante ᷓ erpechtungen, Snbraiesicnen ete Büttner & Wen er ox all̃e ünrigen arSßeren
I1SSA.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken 3 =, e.
PVereachiedene Bekanntmsehangen.
7. Literarische Anzeigen. .
8. Theater- Anaeig en. In der Börsen 9. Familien- Nachrichten. beilage. *
Subhastationen, Aufgebote, Bor⸗ ladungen n. dergl. 7388
Oeffentliche Znstellung.
Philipp Schwarz, Kaufmann dahier, erbob am
15. September 1879 bei 89
an il S6, Konventional⸗ straf. nebst 50/0 Zinsen hieraus seit dem * der Klagezustellung zu bezahlen und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen beziehentlich zu ersetzen. Auf Berufung der Beklagten erließ jedoch das K. Oberlandesgerlcht München am 7. April 1859 Ur- theil auf Klagabweisung unter Verfällung des Klä— gers in die Kosten des J. und II. Rechtszuas. Schwarz erhob nun bei dem K. Oberlandesgerichi München am 23. Februar d. J. eine Restitutionz« klage, darauf gestützt, daß ihm erst in der am 3 Februar d. J. Rattgefundenen strafgerichtlichen Verhandlung im Strafverfahren gegen Wilhelm Schweizer und Genossen wegen Betrugs urkundliche Behelfe bekannt geworden seien, durch deren Be⸗ nutzung er eine für ihn günstigere Entscheidung berbeiführen zu können glaubt und deshalb Antrag stellt, es solle das Urtbeil vem 7. April 1880 im Weg der Restitution aufgehoben, in der Haupt⸗ sache die Berufung der Maurer gegen das litheil vom 19, Februar 1880 verworfen, und die Restitu⸗ tiensbeklagte in die Kosten des II. Rechtszugs ein— schließlich des Restitutionsverfahrens verfällt . Zur mündlichen Verhandlung über diese Resti⸗ tutionsklage ist bei dem Oberlandesgerichte Mün— cken im II. Cipilsenat Termin auf Mittwoch, 1. Juni d. J.. Vormittags 9 Uhr, ankeraumi und ladet der Rechtsanwalt Fischer dabier als Pro⸗ zeßbercllmächtiater des Schwarz die Christ. Maurer ju diesem Termine mit der Aufforderung vor, ibis dabin einen bei dem K. Oberlandesgericht München zugelassenen Rechlganwalt für sich zu bestellen, vor. Mit Besuch vom 25. Praes. 28. v. Mtè. beanira te Rechtsanwalt Fischer Namens deg Schwar jugleich diese Ladung der Maurer wegen Unbekannthest ibres Aufenthalts zustellen ju lassen, welckem Gesuche durch oberlandes gerichtlichen Beschluß vom 3. J. Mig. stattgegeben wurdz. Demzufolge wird die erwäbnte Ladung der Christ. Maurer hiermit öffentlich nach 5 1586 ff. R. C. P. O. zugestellt und bemerkt, daß Abschriyt der Restitutionsklage auf diesseitiger Ge⸗ richteschreiherei in Empfang ju nebmen ist, wosel bst
auc die Akten zur Einsicht bereit liegen.
München, den 9. März 1851. Der R. Dber Landesgerichtaschrelber am Dber · Landesgerichte München.
173863 Oeffentliche Instellung.
Der Notar Brice Benoit Felix zu Habndingen fagt gegen den Maurer Carl Pillot, früher zu Dampont, jetzt obne bekannten Wohn und Auf entbaltgtort, wegen Zablung von Zweibundert Sechg und Vier ig Mark 84 5 mit dem Antrage auf Verurtbellung des Beklagten zur Zablang von 246 M 81 nebst 5 Projent Zinsen eit Zastel lung dieser Klage und in die Kosten, und ladet den ern r n 1— 3 des Rechte⸗
reits vor das Kaiserliche Amtegericht zu Ghäteau Salint (Lothringen) auf .
Mittwoch, den 4. Mai 1881, Vormittags 95 Urzr. Zum Zwecke der öffentlichen Zastellung wird dieser Auszug der lage bekannt gemacht. Cltatean Salint, den 11. Mar; 1851. Doise an. Gerichteschrelber des Kaiserlichen Amtegerichte.
7334 deffentliche Zustellung.
Die Wittwe Fran Struwe zu Bochum klaagt gegen den Exekutor Hermann Backbaug, früber ju Bochum. letzt unbekannten Aufenthaltsort, wegen Kostgeldforderung ven 160, 80 Æ nebst 5 oM 857 seit dem 1. Februar 18981! mit dem Antrage auf Verurteilung des Verllagten zur Zablung von 169 80 Æ nebst 5 , — seit dem J. Februar 1881 und ladet den Verklagten jur mündlichen Ver⸗
*
S. L. Danbe & Co., E. Schlotte,
ziInnonzen · * ęErYea .
auf den 19. Mai 1881, Vormittags 9 Uhr, Zimmer 31. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Bochum, den 8. März 1351. 1 Bel; Gerichtsschreiber des Königlichen Amtegerichts.
7376 Snoꝛ; ank lrsis Spezial⸗Konkurshroklam. Da über das dem Friedrich Carl Jobann Roden⸗ berg in Otten sen gehörize, daselbst a der Bahren felderstraße belegene und im Ottensener Schuld—⸗ und. Pfand · Protokolle Vol. XI. Fol. 213, 263 be- schriebene Erbe auf Grund des vollsteeckbaren Zab—⸗ lungsbefehls des Königlichen Amtsgerichts, Abthei⸗ lung III. c., hierselbst vom 24. Nobernber 1880 und in Folge Antrages des klägerischen Sa bwalters, Rechtsanwalts Heymann hierselbst, die Zwangs—⸗ vollstreckung in Wege des Spezial-Konkurses er⸗ kannt worden ift, so werden Alle und Jede, welche an diesem Erbe aus irgend einem rechtlichen Grunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermrinen, mit alleiniger Ausnahme Ter protokollirten Gläubiger, hierdurch bei Vermeidung, der Ausschließung von dieser Masse aufgefordert, solche binnen 6 Wochen nach der leßten Bekanntmachung dieses Proklams und spätestens am 16. Mal 1881, Mittags 12 Uhr, als dem peremtorischen Angabeterinine, im unter⸗
unter geh riger Prokuraturbestellung, und eine Abschrift der Anmeldung beizufügen.
Termin cuf du 23. Mai 1881
gerichte, Zimmer Nr. 10, einfinden wollen.
dem Termine in
jeichneten Amtsgerichts eingesehen werden.
Altona, den 11. März 1881. Königliches Amts gericht.
7369) .
Abtheilung V.
und Aufgebat.
hierselbst vertretenen Kinder
Catharine, geb. Uihoff, von Hildesheim sollen behuf
Erbtheilung die zum Nachlasse der Letzteren ö.
hörigen Grundstücke, als
1) die unter Artikel Nr. 1613 der Grundsteuer⸗
Mutterrolle ron Hildesheim beschriebenen Grund—⸗
güter, bestehend in
a. 11,62 a Garten auf der großen Vegelweide, Parzelle 18 des Kartenblatts 6.
b. 61.70 a Garten daselbst, Parzelle Kartenblatts 6,
o. 1,23 a Hofraum daselbst, Parzelle 20 des Kar⸗ tenblatts 6 mit dem auf dieser Parzelle be⸗ legenen Wehnhaufe, Gebäudesteurrrolle Nr. 2132 (nach der Häuserliste mit dem Haus Nr. 3 im alten Derse bejeichney,
11,B77 a Garten auf der großen Vogelweide, Parjelle 21 des Kartenblatts 6,
29,37 a Garten daselbst, Parzelle 22 des Kar⸗ tenblatts 6, unter Abjug der im Kataster von dieser Parzelle noch nicht abaeschriebenen, Sel⸗ tens der Eiblasserin, Wittwe Risch, mittelst
14. Juli 21 ö.
5 1879 und Verlas⸗ sunge protokoll vom 25. Nevember 1879 an die
Königliche Eisenbabn⸗Direktioön in Hannover zur Anlage des neuen Babubols in Hildes beim verkausten und rverlassenen Grundfläche von 2.01 a Grůß:;
2) die unter Arnikel Nr. 2360 der Grundstener⸗
Mutterrolle von Hildeg deim bescheiebenen Grund-
gũter, bestehend in
a. 47 a Garten auf der großen Vogelweide, Parzelle 14 des Kartenblatts 6,
b. 1409 a Acker auf der leinen Vegelweide, Parjelle 27 des Kartenblatts 7,
e. 283, 31 a Acker im Galgenbergs felde, Parzelle 8 des Kartenblatte 12,
in dem zu diesem Zwecke auf
Fieitag, den 29 Uyril 1881,
. Morgens 11 Ur,
im biesigen Ger chtöl'kale anberaumten Termine
oͤffentlich meistbie tend verlauft werden.
Zugleich werden alle Dirjenigen, welche an die
Verkauft gegenstãnde Eigenthum t-, Näber⸗, lebn⸗
rechtliche, fideiko nmissarische, Pfand. und andere
dingliche Rechte, iat besondere anch Serdituten und
r zu haben vermeinen, aufgefordert,
solche im obigen Termine bier so gewiß anzumelden,
als andernfalls für den sich nicht Meldenden dessen
Recht im Verhältnisse zum nenen Erwerber ver⸗
loten gebt.
Diejenigen Gläubiger, welke vom Gerichte wegen
lbrer brrotbefarisch eingetragenen Forderungen
r . erhalten baben, bedürfen der Anmeldung
nicht.
Das Augscklußurtheil wird demnächst nur durch
Auehang an hiesiger Gericht tafel bekarnt gemacht
werden.
Hildesheim, den 11. Mär 1851.
19 des
Kontrakts vom
bandlang des Rechtestreltz dor das Königliche Amtt⸗ gericht 9 Bochum
Königliches Amtegericht. Abth. II.
R
fön SEubhastatisuspatent
des Holzh bigers, wider
Schuldners,
— ; jetzt Subhastation, soll die den Schuldnern gehörige, denselben abge— pfändete Anbauerstelle Nr. 34 zu Lädersen am Mitiwach, den 1. Juni d. J., . Morßeuns 11 Uhr,
auf hiesiger Gerichtsstube öffentlich mein bietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Tie vorgedachte Stelle besteht aus einem Wohn— bause nebst Stallung, theils massio, theils aus in, 1 ö ö. der Grundfteuermutter⸗ rolle von Lüdersen sub Art. Nr. 33 eingetragenen Grundstücken: . 6 I) Hofraum im Dorfe, Kartenblatt 3, Parzelle
Rr. S4, 15 a sö5 qu, Garten im Dorfe, Kartenblatt 3, Parzelle
334
die Erben des weil. Friedrich Ernst zu Lädersen,
Töchter der verstorkenen Philippine, geb. Schenk, Wittwe des 2 Maul, ; aufaefordert, im Termine Mittwoch, den 27. April J. J., BS. M. 8 Uhzr, das von ibrer Mutter hinterlassene Testament an⸗ zufechten, widrigenfalls sie kiermit ausgeschlossen und Vollstreckung desselben verfügt werden wird. Jnbaltlich dieses Testaments ist der Sohn der Maul Wittwe, Johannes Maul II. in Villingen als alleiniger Erbe des mütterlichen Nachlasses ein gesetzt, wobei bestimmt ist, daß, falls die oben be⸗ zeichneten Töchter das Testament anfechten, dieselben auf den Pflichttheil beschränkt werden sollen. ,. Zugleich werden die oben Benannten aufgefordert, sich in gleichem Termine über die Erhebung des bis ber in Nutznießung ihrer Mutter befindlichen Nachlasses ihres Vaters, des Johannes Maul, zu erklären, widrigenfalls ihr Erbtheil daraus aaf ihre Kosten kuratorisch verwaltet werden wird. Zum . ist vorläufig Reinhard Graf von Villingen Hungen, den 4. März 1881. Großherzoꝛl. Amtsgericht. Krauß.
. Aufgebot.
Ne. 3823. Die evang. Kirchengemeinde Plank—
zeichneten Amtsgerichte, Bureau Nr. 5, Auswärtige anzumelden
Zum öffentlichen Verkaufe des beregten Eibes ist anberaumt worden, an welgem Tage Nachmittags 5 Uhr die Kaufliebhaber sich im hiesigen Amte⸗
Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor er Gericktsschreiberei dꝛs unter⸗
Gerichtliche Verkaufs⸗Tekanntaiachang
Auf Antrag der durch den Justürath Dettmar e K r und Erben der ver storbenen Wittwe des Schneidermeisters Carl Risch,
196 13 a 50 am,
105, 12 a 55 am, groß,
groß 22 2 08 am, Wiese ebendaselbst,
die darũber
Immobilien verloren gebt. Springe, den 5. März 1881. Königliches Amtsgericht. (ge) Engelbardt. Beglaubigt: Tubbe, Secretair, . Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts.
7337] F. Wärtt. Amtsgericht Frendenstadt.
Aufgebot.
Eheleute bier auf Grund Pjandeintrags
gebotverfabrens bean ragt. Nachdem nun der Aufgebetstermin auf
für krafilos erklärt würde. Frendenstadt den 19. März 1851. Gerichte schreiber Palm.
nu Aufgebot.
Auf Antrag des Lebreig Ernst Heinrich Friedrich
Auguft Plaß in Siebenbäumen werden Alle und
Jede, mit Ausnahme der protokollirten Gläubiger,
welche an das von ihm ven der Ebefrau Christine
Margareiha Elise Borchert, geb. Westybal, gekaufte,
in Siebenbäumen belegene Grundstück (Fol. 503 des
Schuld⸗ und Pfandyretokolle) Forderungen oder
Ansprüche zu haben vermtinen, biedurch aufgefordert,
solche bei Vermeidung des Ausschlusses fernerer
Geltendmachung ihrer Ansrrüche und Rechte, spaͤte⸗
stens in dem auf
Donnerstag, den 12. Mai 1881, Vormlttags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗
gebote termin anzumelden.
Stelnhorst, den 8. Mär 1851.
Königliche? Amtsgericht.
a. Aufgebot. Auf Antrag des Jebannegz Maul II. und des
Reinhard Graf ror Villingen werden die unbekannt wo abwesenden
1) Karoline, Ebefran des Heinrich Reuß, 2) Anna Maria, 3) Glisabetbe, aeschledene Ebefrau det Friedrich
V. Heine.
Rur pel von Villingen,
Wiese im Dorfe, Kartenblatt 3, Parielle Nr.
Acker, das Fluthfeld, Kartenbklatt 3. Parzelle Nr. 125 Gwischen Halle und Prelle) 72 a 86 am
Acker, das stumme Bruch, Kartenblatt 3, Par. zelle Nr. 113 (iwischen Bennecke und Rockahr)
Kartenblatt 3, Parzelle
dem Verwarnen, daß im Nichtanmel dun ss falle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber der fr.
Der Stadtrfleger Nestle von Freudenstadt hat be⸗ jüglich eines der biesigen Stadtpflege über ein vom i5. Mär 1875 an zu 5 rersirglichen Darleben von 109 Fr. an die Hafuer Christ. Feigenbaum'schen vom II. Mär 1875 (U. Pf. B. Thl. 26 Bl. 323) jugefertigten, angeblich verloren gegangenen Pfand⸗ schting vom l tzterea Tage die Einleitung des Auf⸗
Mittwoch, den 27. April d. JIz3. Vorm. 19 Uhr, bestimmt ist, wird der etwaige Inbaber dis Pfand scheing aufefordert, seine Ansprüche und Rechte unter Verlegung der Urkunde spätestens an diesem Termine anzumelden, widrigenfalls der Pfandschein
stadt besitzt auf der Gemarkung allda folgende Lie⸗ genschaften: I) Lab. Nr. 76, 272 26 4m Grasgarten, Weg und Ackerland. worauf erbaut ist: Haus Nr. 3. b. das Kirchenlangbaus neben Aufstößer und Mathias Volz, vornen Rathhaus und Schwetz inger⸗ Straße, hinten Aufstöser, taxirt zu 6000 M Auf diesem Platze ist gleichfalls Haus Nr. 32. der Kirch⸗ tburm erbaut, welcher sammt der Grundfläche, worauf er steht, Eigenthum der politischen Gemeinde ist sammt den darin befindlichen 2 Glocken und einer Thurmuhr. 2) Lgb. Nt. 164, 238 a 89 m Garten beim früheren evang. Schulhaus neben Abraham Schuhmacher II., politische Gemeinde mit Schulhaus und Phil. Jak. Gaa, taxirt zu 2000 M4 3) Lgb. I52, 9 a 23 am Acker in den Glockenäckern, neben Georg Seßler J. und Hermann Treiber II. taxirt zu 50 0 6. Beim Mangel des Eintrags dieser Liegenschaften im Grundbuch beantragt der Kirchengemeinderath das Aufgebots verfahren. Es werden daher alle Diejenigen, welche an den oben beschriebenen Liegenschaften in dem Grund- und Pfandbrch nicht eingetragene, auch sonst nicht be⸗ kannte dingliche oder auf einem Stammguts oder Familienguts verband. beruhende Rechte zu haben „lauben, aufgefordert, solche Rechte srätestens in dem auf Mittwoch, den 18. Mai, Vorm. 9 Uhr, festgeseßten Aufgebotstermin anzumelden, widrigen⸗ falls die nicht angemeldeten Ansxprüche für erloschen erklärt würden. Schwetzingen, den 22 Februar 1851.
Großh. Amisgericht.
Gerichts schreiberei:
No.
raten Aufgebot. Der Maurer Wilhelm Beckmann aus Läerdissen hat das Aufgebot der ihm angeblich abbanden ge⸗ kommenen Obligation der Herjoglich Braunschweig⸗ schen Leihhaus ⸗Administration hierselbst über 30 Thlr. Litt. GQ. Nr. 3537 beantragt. Der unbekannte Jahaber der vorbezeichneten auf den Inhaber lautenden Uckunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. September d. J., 10 Uhr Morgens,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter⸗ mine seine etwaigen Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die letztere der Her⸗ zoglichen gelbkaus. Mm In sitration gegenũber für kraftlos erklärt werden soll. Holjminden den 24. Februar 1851.
Herzogliches Amtsgericht.
Maerz.
7352]
Durch Ausschlußurtheil vem 26. Februar 1881 sind die nachstehend bezeichneten Hyrotheken⸗ Urkunden:
I) die Hwpotbeken ⸗ Urkande siber die auf dem dem Schiffer Carl Julius Spilling in Caputh gehörigen, Blatt Nr. 65 des Grundbuchs von Caxruth verzeichneten Grundstücke Ab- theilung III. Nr. 4, aus dem Vertrage vom 19. Januar 1811 und Vererbung ⸗ Attest vem 13. Juni 1849 für die Geschwister Auguste Caroline Wilbelmine, Christian Friedrich Wilbelm, Albert Friedrich Wil⸗ belm Schulje eingetrazenen 20) Thaler, die Hyxotbeken ⸗ Urkunde über die auf dem dem Gastwirtb August Jentsch gebärigen, Blatt Nr. 41 Tes Grundbuchz ron Potg⸗ dams Teltower Verstadt verseichneten Stund ⸗ stücke Abtheilurg III. Nr. 2), aug dem Ver⸗ trage vom 15. Mat 1874 für den Schank⸗ wirih Jebann Friedrich Wilhelm Heere ein getragenen und am 24. Augrst 1875 auf den Bäqkermeister Ernst Nenz u Potedam um
ö ier , 2090 Thaler Restkaufgeld
für kraftlos erklärt.
Potsdam, den 4. Mär 1851.
Königliches Amtsgericht.
Belanntmichung.
Abtheilung J.