1881 / 71 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Mar 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Außerdem waren nech in nichtöffentlichem Betriebe: 1194,61 km Zweigbahnen bezw. Zweiggeleise, daron 848, 12 Em normalsxurige und 17129 Em schmalspurige Lekomotivbabnen, 76, 988 Rm normal- spurige und 97,92 Em schmalspuige Pferdebabnen. Das Anlage⸗ kapital für 321,75 Rm dieser Lokomotivbahnen berechnet sich auf 20 062 117 AK, dasjenige für 44 22 Rm Pferdebabnen auf 1057 913 4 Nach Abrechnung der 193,27 Em langen Oberschlesischen schmal⸗ spuringen Zweigbabn, welche 10 304 200 M gekoftet hat, stellten sich die Anlagekosten für den Kilometer Lokemotivrahn auf 44 431 A; rro Kilometer Pferdebabn betragen dieselben 23 924 4

Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs⸗ Aktiengesellschaft Abtheilung für Unfallversicherung kamen im Monat Februar 1881 zur Anzeige: 15 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben; 12 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben; 27 Unfälle, welche für die Verletzten voraussichtlich lebenslängliche, theils totale, tbeils partielle Inralidität zur Folge haben werden, 646 Unfälle 46 ,, n. nur vorübergehender Erwerbtzunfäbigkeit: Summa

nfãälle.

Gewerbe und Handel.

Aus dem Verwaltungskerichte der Reichsbank ür das Jahr 1880 sind folgende Mittheilungen entnommen: Der Gesammt⸗ um satz der Reichsbank hat im Jahre 1880 betragen: 52 193 508 000 , 1879: 47 458 751 900 ,, also 1880 mehr 4734 756 100 S6. Der Bankzinsfuß berechnet sich im Durchschnitt des ganzen Jahres 1880 auf 4,24 60 für Wechsel und 5.15 ½υ für das Lombard. Bank- noten sind durchschnittlich 735 013 060 Ss im Umlauf und mit 76, 47 durch Metall gedeckt gewesen. Die Grundstücke hatten om 31. Dezember 1880 einen Buchwerth von 18 622 600 „S6. Der Reservefonds ist um 896 253 „M gestiegen und beträgt jetzt 16424785 66 An Wechseln wurden gekauft oder zur Einziehung übernemmen: 2329 485 Stück über 3 545 189 762 S6 Von den am 31. Dezember 1860 im Bestand gewesenen Diskont. und Rimessen⸗ wechseln waren säͤllig: binnen 15 Tagen 158 058 200 , kinnen 16— 50 Tagen 656 590 420 4M, binnen 31—60 Tagen 92 927 600 ½, binnen 61-90 Tagen 60 019 620 ½ An Lombard— darlehen wurden 839 701 650 ½ ertheilt. Die durchschnittliche Wechsel“ und Lombardanlage betrug 397 661 000 . Am Schlusse des Jahres 1880 lieben Tarlehne mit 95 687 550 41 ausgeliehen. Im Giroverkehr hat der Umsatz rund 35 363 Millionen und einschließlich der Ein und Auezählungen für Rechnung des Reichs und der Bundesstaaten 36 606 Millionen betragen. Die Guthaben der Girokunden beliefen sich am Schluß des Jabrtes auf rund 131 Millionen. Dieselben sind nebst den schwebenden Uebertragungen über und 23 Millionen in die neue Rechnung übernommen. Bei dem Comtoir für Werthpapiere waren am Schluß des Jahres 1880 79 199 Depots im Nominalwerthe von 866 470 238 und in A6! ver⸗ schiedenen Gattungen niedergelegt. Bei 1243 835 Stück Werthpapieren war dem Compfoir die Kontrole über die Verloosung übertragen. An Zinsen bezw. Dividenden von den deponirten Effekten wurden im Laufe des Jahres 34778704 M eingezogen. Der Bruttogewinn für 1880 hat betragen 17 640 343 Bavon gehen ab: I) die Ver— waltungslosten mit 5399 793 S, 2) für Banknoten⸗-Anfertigung 64 667 M, 3) die an den preußischen Staat gemäß §. 6 des Ver⸗ trages vom 17/18. Mai 1875 gezahlten 1 865 735 S, 4) für zwefsfel⸗ haste Wechselforderungen reservirte 382.592 M, 5) an uneinziehbaren Buchforderungen 46 289 ½, in Summa 7 769 678 ½ Der Rein— gewinn beträgt demnach 9 881 265 ½ Von letzterem erhalten: I) die Antheilseigner 45 o von 120 000 007 46 5400 000 ς, ') der Reservefonds S9 253 , zusammen 6 296 253 6; und vom Ueber lest von 3 585 012 M die Reich skasse die eine Hälfte mit 1792 506 4, die Anteilseigner die andere Hälfle mit 1592516 6 Dem Ge—

Innantheil der Antheilscigner von 1792 506 M tritt hinzu der ultimo 1879 unvertheilt gebliebene Rest von 10083 S, ergiebt zu— sammen 1 802589 „6. Auf jeden Antheilschein der Reichsbank sind hiernach noch als Restdividende 45 M, auf sämmtliche 40 000 An ih ile also 1 800 000 M zu zahlen. Die übrigen 2589 M bleiben der späteren Berechnung vorbebalten. Dle Antheilseigner erhalten dem Jsemäß pro 1880 für jLeden Antheil von 3000 im Ganzen einen Ertrag von 60 . .

In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Deutschen Hypothekenbank, Aktiengesellschaft in Berlin, wurde der vorgelegte Rechrungsabschluß pro 1880 sowie die auf 56 festgesetzte und ron heute ab zablbare Dividende ge⸗ nehmigt und der Verwaltung Decharge ertheilt. Einige von der Direktion vorgeschlagene unwesentliche Statuten⸗Aenderungen wurden einstimmig genehmigt.

Bautzen, 23. März. Die heute hierselbst im Hotel „zur Wein trauben abgebaltene neunte ordentliche Ge neralversammlung der Aktiengesellschaft Vereinigte Bautzner Papierfabriken erledigte die Gegenstände der Tagesordnung durch Genehmigung der Bilan, und der vorgeschlagenen Dividende ven 9 ½ sowie durch Dechargirung des Vorstandes. Von den anwesenden 17 Aftionären, welche 3519 Aktien mit 703 Stimmen vertraten, wurden die aus dem Aufsichtsrathe artscheidenden Herren Rechtsanwalt Thiel, Bankier Stadtrath Hevdemann und Handels kammer Präsident Wauer mit grofer Majorität wiederzcwählt.

ien, 24. März. (W. T. B) Die Bilanz der Kredit- anstalt für 18890 enthält folgende Ziffern: Attiva: Effekten 4535791, Porteseuille 37 829 824, Kasse 7218 052, Reports 18137 886, Waarenrorschüsse 36 0900, Inventar 71 100, Realitäten 16580006, Waaren 1655, Dekitoren 72 79788 Fl. Passira: Akftienkarxital 40 Millionen, räckständige Dioidenden 24 306, Tec pte 12 158 5341, Reservefond 1468 560, verzine⸗ liche Eiplagen 12 801 252, Kreditoren 70 211719, Gewinn per Saldo 5597 817 Fl. Verlustkonto: Gebalte 837 765, Spesen 329 115, Abschreibung auf Inventar 8620. Steuer und Stempel 500 342. Pensiontfondsbeitrag 25 (00. Verluste an Forderungen 41 303. Gewinnsaldo 5 599 817 Fl. Gewinnkonto: An Gffekien

1686757, Konsortialgeschäfte 665 523, Zinsen 3 185 514. Provisionen L097 418, Mietbezintertrag 29 809, Gewinn an Divisen 393 459, Waarenkonto 14 895, Antbeil an dem Gewinn der ungar. Kredit anstalt 231 469, unbebobene Dividenden 499, Gewinnvertrag 368181.

London, 23. März. (W. T. B.) In der gesttigen Woll⸗ 8 waren austtal sche Wollen unverändert, Kaxwollen nicht off erirt.

Verkebrs· Anstalten

Plymonth, 23. März. *: T. B.) Der Dampfer det Norddeutschen Llovd Mosel! ist hier eingetroffen. New York, 23. Märj. (W. T. B) Der Hamburger ostdampfer Lessing' und der Dampfer der National⸗ ampfschiffs ˖ Gompagnie (G. Messingsche Linie) Helvetia sind hier eingetroffen.

Berlin, 24. März 1851.

Ueber die württembergische Landes Gewerbeaut⸗ stellung 1881 schreibt daß Gew. Bl. aus W.“ Die Feststellung eines Sxeditionerlaneß, welche die Beamten des Ausstellungebareaus seit Wochen beschäftigte, ist nun scweit gedieben, daß die Bestim⸗ mungen der Installationg fommission zur Begutachtung vorgelegt werden konnten. Die Graebnisse dieser Beratbungen gelangen un- verjüglich mittelst Cirkulars in die Hände der Augzsteller, deren Auf⸗ merksamkeit wir beute schon diesem Schriststücke zulenken möchten, weil den Störungen und Schärigungen, welche bei einem Terartigen Massenversandt möglich sind, am beslen durch genare Kenntnißnabme und Beobachtung der gemeinsamen Anerdnungen vorgebeugt wird, die unter Verwertbung von Erfabrungen bei früberen Ausstellun gen in diesem CGirkular sormulirt sein werden. Ja der An⸗

fertigung der Aut stellungkobjekte selbst nird den Ausstellern jede mögliche Beschleunigung empfohlen, da die Ablieferung termige nur kurz bemessen werden können.

Die Landes gewerbeaus stellung wird namentlich auch ein umfassen⸗ des Bild von der Bedeutung der in 526 Betrieben über das Land ver— breiteten Industrie der Instrumente und Appa ate zu wissenschaftlichen Zwecken zeigen. Außer den auf dem Wege der Haus industrie entstehenden Waagen zu wissenschaftlichen Uniersuchungen, optischen und chirurgischen Instrumenten, werden aus den Großbetrieben des Landes Instrumer te und Apparate zu chemischen, medizinischen, astro= nomischen, optischen Zwecken in großer Zahl auf der Ausstellung er⸗ scheinen. Eine mechanische Werkstätte, weiche mit der naturwissenschaft⸗ lichen und medizinischen Fakultät der Landesuniversität in Verbin⸗ dung steht (Albrecht in Tübingen) wird nach Angaben von Vierordt, Bruns ꝛe. verfertigte Apparate ausstellen. Elektrische Apparate werden von der Telegraphenbau Anstalt Fein ing Stuttgart in großer Mannig⸗ faltigkeit ausgestellt werden, wie Apparate für Haus-, Feuer und Staatztztelegraphen⸗Anlagen, Telephone und ganze Fernsprechapparate, elektrische Uhren und Kontroluhren, Batterien, elektro medizinische Apparate, Kraftübertragung, eleklrische Beleuchtung, elektrische Lampen und dynamo-elektrische Maschinen für Galranoplastik. Es wird uns mitgetheilt, daß sich darunter cine Anzahl eigener patentirter Erfin⸗ dungen und Konstruk ionen befindet. Diese Firma wird die dynamo⸗ elektrischen Maschinen mittelst Gasmotors in Betrieb setzen und damit dem Publikum eine der größten Erfindungen unseres Jahr— hunderts auf dankenswerthe Weise veranschaulichen.

In der in Nr. 51 d. Bl. vom 28. Februar d. J. besprochenen Publikation der Entwürfe Wentzel Jamitzers zu Pracht⸗ gefäßen in Silber und Gold“ (Berlin, Verlag von Paul Bette) bat Professor R. Be rgau dem Forscher und Kunstliebhaber zum ersten Mal eine übersichtliche Zusammenstel ung der zahlreichen, in Kupferstichen vorhandenen Zeichnungen dargeboren, die neben der verhältnißmäßig sebr, geringen Zahl uns erhaltener ausgeführter Werke für eine Würdigung des gesammten künstlerischen Schaffens des großen Nürnberger Goldschmieds in Betracht kommen. Eine neue Ausgabe des verdienstlicken, auch als kunstgewerbliche Vorbilder⸗ sammlung dankenswerthen Werkes ist jetzt die Veranlaffung zur Herausgabe einets Ergänzungheftes geworden, das in vier gleichfalls in Lichtdruck reproduzirten Blättern einige bisher noch nicht veröffentlichte Handzeichnungen reichverierter Pokale darbietet, von denen der Herausgeber annimmt. daß sie nach Skizzen des Meisters von Schülern desselben ausgeführt worden sind. Zwei dieser Ent— würfeé, die im Original der jüngst von der preußischen Staatz, regierung für die Königlicken Museen und das Kunstgewerbe⸗Museum erworbenen kostbaren Bestreilleurschen Ornamentstichsammlung zuge— hören und eine entschiedene Ven wandtschaft der ornamentalen Motive auf weisen, zumal der große, fein und harmonisch gegliederte Pokal mit einge⸗ zogenem Mitteltheil, tragen in der That deutlich dasselbe Gepräge an sich. wie eine Reihe der bereits in der ersten Sammlung vereinigten Blätter. Was dagegen die beiden anderen Kompositicnen betrifft, deren bisher unbeachtet gebliebene Originale nach Ausweis der noch vorhandenen Correspondenzen im Jahre 1571 zu Nürnberg für den Herzog Johann Wilhelm von Sachsen gezeichnet wurden und sich jetzt im Staats— archiv zu Weimar befinden, so dürfte den schweren und üppigen For— men des einen, von figürlichem Ornament fast völlig überwucherten Pokals kaum dieselbe oder auch nur eine nahe verwandte Herkanft wie dem anderen stilistisch weitaus strengeren Entwurf zuzuschreiben sein. In jedem Fall aber bildet die Veröffentlichung der vier interessanten Handzeichnungen abermals eine willkommene Bereicherung unfeter kunstgewerblichen Literatur.

Nizza, 23. März. (W. T. B.) Heute Abend brach bei Be⸗ ginn der Verstellung „Lueia“ im italienischen Opernhause . aus, welches trotz aller Ar strengungen nicht gelöscht werden onnte. Das Theater brannte nieder. Bis jetzt sind 18 Todte auf— gefunden worden; 14 wurden in die der Oper gegenüberliegende Kirche gebracht. Man glaubt, daß gegen 100 Personen bei dem Brande ums Leben gekommen sind.

—. 24. März. (W. T. B.) Der Theaterbrand entstand durch eine Gasexplosion. Als das Gas explodirte, herrschte im Theater röllige Dunkelbeit, wodurch eine schreckliche allgemeine Be— stürzung herrorgerufen wurde. Bis 3 Uhr Morgens wurden 59 Leichen aus dem Theater geschafft und nach der Kapelle des Schloß— kirchbofes gebracht. Man glaubt, daß die Zabl der Todten sehr beträchtlich ist. Die Verunglückten gebören meist der arbe tenden Klasse an; die Orchester⸗ und ersten Logen waren zur Zeit der Erplosion noch meist leer. Eire Familie von 5 Personen und eine von 3 Personen sind umgekommen. Die Sängeria Biar ca Donadio bat sich gerettet, der Impresario Strakosch ist leicht verletzt. Ein Marinedetachement des Geschwaders von Villaftarea kam mit Sgdifférumpen herbei und rettefe und löschte. Gegen 10 Uhr wurde man des Feuers Lerr. Für die unbemittelten Hinterbliebenen der Verunglückten sind bereits Sammlungen eröffnet worden. Die Re⸗ gatten sind abgesagt worden. Die ausgesetzten Preise werden für die Familien der Umgekommenen veiwandt werden.

Die am Sonntag, den 3. April, im Königlichen Opernhause stattfindene Matirée des engagirten König lichen Theater⸗Cbor-Personals wird dem Publikum dies mal (inen in der That seltenen Kunstgenuß bereiten. Das bekannte, seit Jabren hier nicht gehörte Künstleipaar Artoöt de Padilla, welches auf Allerböchste Einladung in den Hof ⸗Konzerten miwirken sollte, hat seine Betheiligung bereit- willigst zugesagt aß. den eben Genannten werden die meisten unserer ersten biesigen Künstler durch Lieder⸗ und dellamato⸗ rische Vornäge dem Programm einen kesonderen Reiz verleiben. Den Schluß des Programmgz bildet die Aufführung der komischen Operette: Der Schansrieldirekltor von Louis Schneider, Musik von Mozart. Die eirzelnen Partien befinden sich in den Händen der Damen Frl. Lehmann und Fil. Tagliana und der Herren Ernst, Junck, Krolop und Schmidt.

Im Belle Alliance / Tbeater gelangt am Sonnabend bereits wieder eine Norität zur Aufführung, nämlich Hopfenrathg Erben“, Volke stück mit Gesang in 5 Akten von H. Wisken (Masik ven Michaeli). Ja dem Stück werden mehrere der besten Kräfte des Wallner Theater beschäftigt sein.

Die zur Autstellurg bestimmten bolländischen Zwiebel⸗ ewächse sind im Flora ⸗Etablissement zu Charlotten⸗ urg in sebr guter Beschaffenbeit eingetreffen und wird die Aut— stellung am . 25. d. Mt., eröffnet werden. Der Ein⸗

gang zu dem Gtablissement ist in der 8223 die Anfabrt für Wagen auf der Rampe an der Spree (Uferstraße) Dle Kasse in der Wilmergtorferstraße ist geschlossen.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Preußisches Verwaltunasblatt. Wochenschrift für Ver⸗ waltung und Verwaltung rechtepflege in Preußen. Herausgeber: Dr. jur. Binscel. Verlag und Crredition: Otto Diewsß in Berlla N., Monbijcurlatz 19. Jabrgang 11. Nr. 25. Inhalt: Staate⸗ aufsicht über die Verwaltung der Gemeindewaldungen in den einzel nen Lander tbeilen. Zur Eibebung der Klassensteuer. Einzie⸗ bung oder Kürzung der y und Wartegel der. Besteuerung der Kredit und Vorschußverelne. Polizeiliche nachträgliche Aende⸗ tungen zu einem Baunkensense. Auestellung der Armutbezeugnisse. Stellung der Strafanträge. Heranziehung ven Essenbabn⸗ gesellschaften zur Kommunalsteuer. Zum Reichtzgesetze, betreffend

den Verkehr mit Nahrungsmitteln. Mündliche Aufforderung zur Begebung eines Verbrechens. Nachtzeit im Siane d. Reicht. Strafgesetzbuchs. Glüqdsspiel statt Waarenausspielur g. Oeffent. liche Beleidigung. Halten von Pflegekindern unter 6 Jahren gegen Entgeld. Literariscke Mittheilungen.

Monatsschrift für Deutsche Begmte, Organ des Preußischen Begmtenvereins, redigirt von L. Jacobi, Königl. Geh. Regierungs⸗Rath. (Eiegnitz) Grünberg i. Schl. Verlag von Fr. Weit Vachfolger. (Hugo Söderström) 11851. 5. Jahrgang. 3. Heft. = Inhalt: Allerhochite Kundgebung aus dem Civilkabinet Sr. Majestät des Kaiserg. Angelegenheiten des Vereins: Bekanntmachungen der Direktion des Preußischen Beamtenvereins. Das Stiftungsfest der Berliner Beamtenvereinigung. Der Zweigverein Potsdam. Rechte verhältniss. der Beamten. A. Verordnungen und Erkenntnisse. B. Ab. handlungen und Nachrichten über Fragen des Beamtenthums. Wohl« fahrts Einrichtungen für Beamte und deren Hinterbliebene. König Wilhelm. Stiftung für hülfsbedürftige erwachsene Beamtentöchter. Die Ausbildung der Beamten der preußischen Staats. Eifenbahnver= waltung. Ueber das menschliche und Rangverhältniß unter den. Subaltern Beamten. Aus dem Landtage. Ueber das Gehalts ⸗Auf⸗ rücken der Beamten. Das Gaadenquartal und der Gnadenmonat. eber die Pensionequittungn. Darlehnt kaffenverein der Kontrol— Beamten zu Straßburg i E. Das neue Verwendungsgesetz. Be—⸗ nutzung technischer Einrichtungen bei Behörden: Der Collograph. Abhandlungen und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Friedrich Wil. helm III. Aus der Franzosenzeit. Der Advokat in Frankreich. Sonst und jetzt Vermischtes. Wie urtheilt man außerhalb der Beamtenkreise über die uns gebührende Rangstufe? Diurniften. Die deppelte Journalführung in alten Zeiten. Herzensergießungen eines Uniformschwärmers. Lotteriespielen von Buchbändlern zu Gunsten der Abonnenten literarischer Werke. Sprechfaal. Erklärung des Herausgeberg. Vorschriften über die Dienstverhältnise der Kreis— sekretäre. Ueber unsere Olthographie. Frankirung der Antworten auf Bewerbungkgesuche. Bächerschau. Briefkasten.

Deutsche Landwirthschaftliche Presfe. Nr. 23. In⸗ halt: Ueber den Nutzen einer auf bestimmte Monate beschränklen Grenzöffnung behufs Einfuhr von Schlachtoiteh aus Polen für Preußen Landwirthschaft. Von Schäferei Direktor R. Muller. Drillsaaten und die Sacksche Drillmaschine. (Mit Abb.) Zer— lleingrung von Arsenik. Von Dr. Fittbogen. Hafeibau mit Kunstdünger. Von Dr. Eisbein. Tuberkulose in einer oldenburg. Herde. Von Benno Martiny. Homöopathie in der Thierheil kunde. Von Prof. Dammann.

Milch -⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das, Molkereiwesen. Begründet von Benno Martinp. Ünter Mit wirkung von Fachmännern herausgegeben von C. Petersen, Dekonomie— Rath in Eutin (Fürstenthum Lübeck). Nr. 11. Inhalt: Die Sali— eylsäure als Vorbeugung und Heilmittel gegen Krankheiten unserer Hausthiere. Von D. H. Pütz, Professor in Halle a. d. S. Ver⸗ schiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Viehmarlts berichte. MPünster. Absatz von frischer Tafelbutter. Desterreich Ungarn. Wien. Atreßbuch für Züchter in Tirol. Anstalt zur Aufzucht von Stieren in Ungarn. Frankreich. aris. Einfuhrverbot von Vieh aus Clsas Lothringen. England. London. Tepfford. Markt. Amerika. New. Jork Viehverluste durch strengen Winter. Ansteckende Hautthierkrankheiten. Deutschland. Die Verbreitung der ansteckenden Thierkrankheiten in Preußen während des Quartals Juli⸗Siptember 18809. Afrika. Vieh und Pferdeseuche in Abu— Homos (Unter Egypten). Ausstellungen. Amerika. Welt. Auk— stellung. Deutschbrasilianische Ausstellung in Porto. Alegre. Allgemeine Berichte. Nahrungsmittelgesetz Neue staͤdtische Meierei in Hamburg. Zum überseeischen Butterexport. Von O. Schuler, Negt. in Paris. Kreuzung von Charolaisstieren in der Rhein⸗ provinz. Erfahrungen in der Praxis. Vererbungsfähigkeit von Bastarden. Das Ziegenschaf. Entbitterung von Lupinen. Ein Fall, von Tuberkulose bei, einem 57 Tage alten Kalbe. Von F. Müller. Ruhr beim Rinde. Von Albrecht. Geräthe⸗, Ma—⸗ schinen und Baukunde: Transportable Vieh Einfänge. Literatar. Schriften der Deutschen Viehjucht. und Herdbuch-⸗Gesellschaft Nr. 1‘. Bericht der Stuttzarter MilchkurAnstalt über deren Betrleb und Eatwickelung'. Sprechsal. Einheitlicke Nomenklatur in Deutschland für die verschiedenen Geschlechter und Zeitalter der Rin— der. Von J. Ziele. Butter ⸗Export nach Brasilien. Von J. W. Seibel, Kiel. Milchwirthschaftit ber Verein. Zur besseren Ver= werthung der Molkerel- Nebenprodukte. Marktberichte. Anzei)en.

Baugewerks- Zeitung, Organ des Verbandes deutscher Baugewerkemeister, Zelischrift für praktisches Bauwesen (Redaktion und Verlag von Bernbard Felisch, Baumeister in Berlin), Nr. 22. Inhalt: 1) Die Feier des hundertsten Geburtsta es Schinkels zu Berlin. 2) Vereint angelegenheiten. 3) Schulnachrichten. 4) Lolales und Vermischtes. 5) Trief⸗ und Fragekasten. 6) Submissionen. 7) Annoncen. ;

Nr. 23 vom 20. März. Inhalt 1) Denkschrift über die Entwickelurg der g werblichen Fachschulen in Preußen. 2) Das Projekt des Weser⸗ Elbe Kanals. 3) Bauordnungé entwurf für Berlin. 4) Thür des Demes zu Parma. 5) Patentirte Maschine. 6) Swulnachrichten. 7) Vereingangelegenbeiten. 8) Lokales und Vermischtes. 9 Tech⸗ nische Notizen. 109) Amtliches. 11) Patentertheilungen. 13) Per— sonalnachrichten. 13) Brief- und Fragekasten. 14) Submissionen. 15) Berliner Baumarkt. 16) Eingesandt. 17) Annoncen.

Das Sciff, Wochenschrist für die gesammten Interessen der Binnenschiffabrt (vierteli. 2 MÆ). Nr. 50. Inbalt: Die Noth⸗ lage der deutschen Rhederei. Vom Rheine. Direkte Rheinsee⸗ schiffahrt. ‚Das Schiff. Wasserstands nachrichten. Nor⸗ dische Stromrersicherunge ⸗Compination. Dag Verhältniß der Eibeschiffahrt zu den Trangport . Versicherungeanstalten. Versiche⸗ rung. Remorgquer⸗System Paul Jaquel. Schiffbau. Wasserbau. Häfen. Gefälle des Rheins vom O. Punkt der Pegel. Kanalprejekte. Schiffahitsbetrleb. Kanalsperrungen 1881 in Frankreich. Notizen. Personalien. Unfälle. Vom Frachtenmarkt. Tarife. Preistabelle. Submissionen. Submissione⸗Resultate. Geschafte berichte. Kalender. Dieb stähle. Anfragen. Sport. Die Taufe der Windt⸗ braut. Wasserst ind. Kurse. Inserate.

Sozial ⸗Correspondenz!“. Allzemeine Auf zabe (beraus gegeben von Dr. Victor Böhmert und Arthur von Studnitz in Drer den). Nr. 22. Inhalt: Die vorläufigen Resultate der deutschen Vollsählung. Deutsche Sozialdemokraten in New ⸗JYork. 3 Frage der Volkesbibliotheken und ihrer Einrichtung. Für die Konfirmanden. Abwendung der Kurzsichtigkeit. Die britische Aut wanderung. Arbeite markt.

Der Bär, Illustrirte Berliner Wochenschrift. e Haus. Herauegegeben von Ernst Friedel und Emil Dominik.

erlag von Gebrüder Paetel in Berlin. VII. Jahrgang. Nr. 25. Inbalt: Des Kaisers Geburtstaggzimmer, Jeichnung von H. dert. Lottchen Lindholz, eine Berlinische Geschichte aus dem 17. Jahrhundert von Ladodica Heseklel (Fortsetzung). Andreas Schlüter von Ferdinand Mever (mit Illustta lien König Friedrib 1. im Ate⸗ lier Schlüters vor dem Relterstandbild seines Vaters, des großen Kurfürsten, nach einem Gemälde von F. Z5pke*). Acht Jabre am Hof des Prinzen Heinrich (1770 17783), aus den Memolren eint alten Franzosen, deutsch von Ernst Breest (Fortsetzung] Miegzellen: Der große Stein an der Schloßbrücke; Vem arünen Tisch; einem grün und nicht grün seln; Der Neubau des Kasernements für das 8 . eine Anfrage. Brieffasten.

nserate.

Eine Chronik

Redacteur: Riedel.

erlag der Cypedition (Cessel). Druck W. Giane Fünf Beilagen

(einschließllik Börsen · Beilage)

Ber lla:

zum Deutschen Reichs⸗Anzei

n.

Erste Beilage ger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 24. Mãtʒ

E881.

Königreich Sreußen. Privileg i um

wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine (2. Ausgabe) der Stadt Oranienburg im Betrage von 293 000 M.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem die Stadtvtrordneten zu Oranienburg unter Zustimmung des dortigen Magistrats vom 4. Februar 1886 beschlossen haben, behufs Entschädigung der nutz ungeberechtigten Bürger daselbst für die denselben zuständig gewesenen Nutzungen des der Stadtgemeinde als Bürgervermögen zugefallenen Brennholj⸗Ablösungs⸗Kapitals, welches der Stadtzemeinde zur freien Verwendung als Kämmerei⸗ vermögen überwiesen ist, auf, jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkünd— bare Anleihescheine im Betrage von 293 000 „S6 ausstellen zu dürfen, wollen Wir, da sich hiergezen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldner Etwas zu erinnern gefunden hat, auf den Antrag des Magistrats in Gemäßheit des § 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 293 0065 , in Buchstaben; zweihundert drei und neunzigtausend Mark“, welche in folgenden Abschnitten: 95 (C00 s à 500 M, 198 000 M à 200 ,

Summa 293 000 e nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit 35 Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem sestgestellten Tilgung plane mittelst Ver— loosung jährlich vom 1. Oktober 1381“ ab mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals, unter Zawachs der Ziasen von den getilgten Anleihescheinen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Pridilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen.

Die Ertheilung erfelgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber diefer Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung des Staates nichtübernommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 75. Februar 1881.

(Li. S.) Wilhelm.

von Bismarck. Graf Eulenburg. Bitter.

Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Pots dam. Anleibeschein der Stadt Oranienburg 2. Ausgabe. Nr Mark Reichs währung.

Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums rom 25. Februar 1881 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam vom .... ten e und Gesetz⸗ Sammlung für 188 .. Seite . . . laufende Nr

Auf Grund des von der Königlichen Regierung zu Potsdam am genehmigten Lommunalbeschlusses vom 2. 4. Februar 1880 wegen Aufnahme einer Schuld von 293 000 MS bekennt sich der Magistrat der Stadt Oranienburg Namens derselben durch diesen, für jeden Inhaber gültigen, Seitens des Gläubigers unkündbaren Anleiheschein zu einer Darlehnäaschuld von

hundert Mark, . welche mit drei und einem balben Pro ent jährlich zu verzinsen ist.

Den Werth hat die Stadtgemeinde Oranienburg baar erhalten durch die erfolgte Umwandlung und Ueberweisung der für die aufgehobene Brennholjberechtigung der hiesigen Bärger von dem Königlichen Forstfiskus ihr bagr gezahlten bezw. noch zu zahlenden 3 und Entschädigungs⸗Ablösungs⸗Kapitalien zum Kämmerei⸗

ermögen.

Die Rückjahlung der ganzen Schuld von 293 000 A erfolgt nach Maßgabe der umstehend abgedruckten Bedingungen.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Dranienburg, den

Der Magistrat. ;

Anmerkung. Die Anleihescheine sind mit den eigenhän— digen Unterschriften des Magistrats⸗Vorsitzenden und eines zweiten Mitaliedes des Magistrats und mit dem Abdruck des Mazistrate— siegels zu versehen.

Bedingungen, unter welchen die Stadtgemeinde Oranienburg auf den Inbaber lau— tende Anleihescheine (2. Aufgabe) zum Betrage ron 293 000 Reicht wãhrung ausgiebt.

Die bigherigen 216 Nutzmeßer des der Stadtgemeinde Dranien⸗ burg als Bürgervermögen zugefallenen BrennholnEntschädigungs Ablösunge⸗Kapitals, welches mit den Nutzungen desselben zur frelen Verwendung als Kämmereivermögen der Stadtzemeinde überwiesen ist, empfangen nach dem Kommunalbeschluß vom 2.4. Februar 1880 für die Aufhebung der denselben zuständig gewesenen Nutzungen diesegs Bürgervermögen« als Entschädigung zusammen den Betrag von 312 157,80 MS Reichswährung, und zwar: ö

A. Durch Stadtanleihescheine in folgenden Abschnitten:

95 000 MS à 500 0 198 000 M ü 200

Summa 295 007 4

B. 19 157,80 M in baar.

Der Magistrat giebt Nament der Stadt Oranienburg diese An⸗ leibescheine aug. Dleselben sind für jeden Inhaber gültin, Seitens der Gläubiger unkündbar und werden mit drei und einem halben Prejent jäbrlich rerzinst. Die , af der ganzen Schuld von 293 0900 MS eifolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilqungeplanes mittelst Verlcosung der Anleibescheine in den Jahren 1881 bis srätestens 1924 einschließlich aus einem Tilgunge stocke, welcher mit wenigsten einem Prozent des Kapitals jäbrlich unter Zuwachs der Znsen von den getilgten Anleibescheinen gebildet wird.

Die Augloosung geschiebt in dem Mon 1 März jeden Jahres in oͤffentlicher Magistratesitzung.

Der Stadt Oranienburg bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungestock zu verstärken, oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleibescheine auf einmal zu kündigen.

Die durch die verstärkte Tilgung ersrarten Zinsen wachsen eben falls dem Tilgungẽstecke zu. . .

Die ausgeloosten, sewie die gekündigten Anleihescheine werden unter Beieichnung ibrer Buchstaben, Nummern und Be—⸗ träge, sowie des Terming, an welchem die Rückjablung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, wei und einen Monat vor dem Zablungetermine in dem Dentschen Neichs⸗ und Preußischen Eiaatgs. Anzeiger, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Polgdam, in einem in Oranienburg erscheinenden öffentlichen d em Kreieblatte.

Vlatte und

gabe in der Zeit vom 1. Oktober (bejw.) 1. April 18 ..

der gestrigen

Gebt eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrate mit Genehmigung des Königlichen Regierungs— Präsidenten in Potsdam ein anderes Blatt bestimmt.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am J. April und am 1. Oktober, vom 1. Oktober 188) an gerechaet, mit drei und einem halben Prozent jährlich verzinset. Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zins scheine, beiiehungsweise dieses Anleihescheins bei der Kämmerei⸗ kasse zu Ocanienburg, und zwar auch in der nach dem Eintritte des Fälligkeits termins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleibescheine sind auch die dazu gehörigen Zinescheine und Zins-Ernenerungsscheine der späteren Faͤlligkeits⸗ termine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Be⸗ trag vom Kapital abgezogen. Die eingelösten Anleihescheine und Zins scheine hat der Magistrat ungültig zu machen resp. zu vernichten.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerbalb 30 Jahren (dreißig Jahren) nach dem Rückzahlungstermine nicht erboben werden, sowie die innerbalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen versähren zu Gunsten der Statt Oranienburg. Das Aufgebot und die Kraft— loserklärung verlorener oder vernichteter Aaleibescheine erfolgt nach Vorschrift der 58. 838 ff. der Civil⸗Projeß⸗Ordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (R. Ges. Bl. S. S3), bezw. nach §. 20 des Ausführungsgesetzes zur Deutschen Civil? Prozeß⸗ Ordnung vom 24. März 1875 (G. S. S. 281).

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zine—⸗ scheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung der Anleihescheine oder sonst in , Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der ange— meldeten und bis dabin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.

Stadtanleihescheine, Zinsscheine und Erneuerungescheine werden ungültig, wenn dieselben auf deren Vorderseiten durchkreuzt, von . Ecke abgeschnitten, oder wenn dieselben durchlocht wor— en sind.

Mit diesem Stadtanleiheschein sind halbjährliche Zinsscheine bis zum 1. Oktober 1890 ausgegeben; die ferneren Zinsscheine wer— den für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Kämmereikasse in Oranienburg gegen Ablieferung des, der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Erneuerungsscheines. Beim Verluste des Erneuerungz— scheines erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den , . Anleihescheins sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig ge— chehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde Oranienburg mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. ;

Oranienburg, dea 2. Februar 1880.

Der Magistrat. Unterschriften.)

Wir genehmigen die vorstehenden Bedingungen zur zweiten Aus- gabe der Stadtanleihescheine.

Oranienburg, den 4. Februar 1880.

Die Stadtverordneten Versammlung. (Unterschriften). Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. Zinsschein Reihe zu dem Anleihescheine der Stadt Oranienburg 2. Ausgabe

6sn⸗ Mark zu 37 Prozent Zinsen, über..... Mark ... Pfennig.

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dasen 3 ab die Zinsen des vorbenannten Stadtanleihescheines für das Halbjahr vom. ten 11, . 233 ... Pfennig bei der Kämmereikasse zu Oranienburg. Oranienburg den .. ten 188... Der Magistrat. (Des Magistrats ⸗Vorsitzenden und des 2. Magistrate⸗Mitgliedes Unterschriften.)

Dieser Zineschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nig innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fällig— keit erhoben wird. 66

Anmerkung. Die Nameneunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zineschein mit der eigenhändigen Namens unterschrift eines Kontrolbeamten verseben werden.

Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. Erneuerungsschein zum Anleiheschein der Stadt Oranienburg 2. Ausgabe Buchstabe .. Nr. . . . Über Mark. .

Der Jahaber dieses Erneuerungsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die . .. te Reihe von Zine⸗ scheinen für die. . Jahre 188. . big 188 .. bei der Kämmerei⸗ kasse zu Oranienburg, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen

sich ausweisenden Inhaber des Anleibescheineg dagegen Widerspruch

erhoben wird. Oranienburg, den ..

(Unteischtiften des MagistrattVorsitzenden und eines zweiten Magistrats · Mitgliedes.)

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, dach muß jeder Erneuerungeschein mit der eigenhändigen Namenkunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Der Erneuerungeschein ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den letzten Zinescheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstebender Art abzudrucken:

ter Zinẽ schein

ter Zinsschein Erneuerungsschein.

Nichtamtliches.

Berlin, 24. März. Im weiteren Verlaufe (20. 86 setzte der Reichstag die dritte ir . des Gesetzentwurss, betreffend die Fest⸗ stellung des Reichshaushalts-Etats für das Etatsjahr

Preußen.

mindestens 1881582 mit der Diskussion des Etats der Verwaltung

des Reichsheeres (Kapitel 14) sort. ͤ merkte der Abg. Kayser, in Sachsen, besonders in Dresden,

Vei diesem Etat be⸗

——

sei dem Militär Seitens der Verwaltung der Besuch von Gastwirthschaften untersagt worden, blos weil in denselben Wahlversammlungen stattgefunden hätten. Damit noch nicht genug, habe man das Verbot sogar auf ein gewöhnliches Cigarrengeschäft erstreckt und zwar auf das von Kayser u. Co. Die Militärverwaltung habe zwar das Recht, den Dienst— pflichtigen körperlich auszubilden, aber nicht, ihn zur politi⸗ schen Knechtschaft zu erziehen. Das Schlimmste sei, daß solche Verbote auch auf die Uebungsmannschasten der Reserve und der Landwehr ausgedehnt würden. So wenig derartige Maßnahmen einem Geschäfte wie dem seinigen schaden könnten, weil dasselbe in der Achtung der arbeitenden Bevölkerung feststehe, so sehr könnten sie doch anderwärts beeinträchtigend wirken. Früher seien in Sachsen solche Dinge nicht Mode gewesen; dieselben seien erst in der letzten Zeit aus Berlin herübergekommen. Von Schlemmereien, die in den betreffenden Gastwirthschaften vorkämen und das Verbot veranlaßt haben könnten, sei nicht die Rede. Andererseits müßten solche Maßregeln das vom Reichskanzler neulich so energisch bekämpfte Uebel der Wahlbeeinflussungen fördern. Das Verbot, welches sein Cigarrengeschäst betreffe, sei um so komischer, als sein Geschäft allein Tabake der Straßburger Manufaktur führe.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath Königlich sächsische Oberst-Lieutenant Edler von der Planitz bedauerte, daß der Abg. Kayser ihm diese Angelegenheit nicht vorher mitgetheilt habe. Augenblicklich sei er außer Stande, die Gründe anzugeben, welche zu den Verboten geführt hätten; er vermuthe indessen, daß die Maßregeln in Ausführung des Gesetzes gegen die So— zialdemokratie ersolgt seien.

Der Abg. Kayser erklärte, mit der Ausführung des So— zialistengesetzes könnten die Verbote nichts zu thun haben. Wie solle auch ein Cigarrengeschäft eine Agitation im Sinne dieses Gesetzes treiben? Der Grund liege vielmehr wohl darin, ö überhaupt von radikal gesinnten Bürgern fern zu halten.

Der Abg. Ackermann war der Militärverwaltung in Sachsen dankbar dafür, daß sie den Soldaten den Besuch öffentlicher Orte untersage, bei denen die Gefahr einer Lockerung der Disziplin bestehe. Ihre Aufgabe bestehe keineswegs blos in der körperlichen Ausbildung der Mannschaften; die Militär⸗ verwaltung habe auch die Pflicht, den guten Geist in den Mannschasten zu erhalten und alle Vorkehrungen zu treffen, die nöthig seien, damit eine Erschütterung der Diszipein in der Armee verhütet werde. Es gebe allerdings gewisse öffent— liche Orte, seien es Schankwirthschaften oder Eigarrenläden, welche die Befürchtung erweckten, daß, falls Soldaten dort ver⸗ kehrten, ihnen Ansichten beigebracht würden, die in aller Welt von der Armee ferngehalten werden müßten, und die, wenn sie Eingang finden sollten, der Schaden und der Ruin des deutschen Vaterlandes sein würden.

Der Abg. Kayser erklärte, daß in den Gastwirthschasten sozialdemokratische Agitationen betrieben würden, sei von der Militärverwaltung nicht bewiesen. Diese habe übrigens über die verfassungsmäßig feststehende Wehrpflicht hinaus nicht das Recht, den sog. guten Geist in den Soldaten zu erziehen. Ihrer Wehrpflicht hätten sehr viele Gesinnungsgenossen von ihm genügen wüssen; warum habe man sie denn nach der Ansicht des Vorredners nicht vom Militärdienst ferngehalten, da sie doch den „guten Geist“ hätten beeinträchtigen können? In Sachsen sei die Sozialdemokratie schon Ueberlieferung ge⸗ worden, sie vererbe sich von dem alten Webermeister auf sei⸗ nen Sohn; dieser komme daher schon mit einem Geiste in die Armee, der allerdings nicht der gute Geist des Abg. Acker⸗ mann sei.

Der Abg. Frhr. von Minnigerode bemerkte, über den Geist, der in der betreffenden Cigarrenhandlung herrsche, könne man wohl kaum noch im Zweifel sein. Der Vertreter dieser Handlung habe sich in dieser Beziehung heute hier am besten legitimirt. Die Militärverwaltung sei daher durchaus be— rechtigt, wenn sie die Soldaten von solchen mindestens zweifel⸗ haften Lokalen fern halte.

Die Kap. 14 44, sortdauernde Ausgaben der Verwal⸗ tung des Reichsheeres, wurden darauf ohne weitere Debatte nach den Beschlüssen der zweiten Lesung unverändert ge⸗ nehmigt. ;

Vei dem Etat der Marineverwaltung, fortdauernde Ausgaben (Kap. 45), führte der Abg. Hasenclever darüber Klage, daß die Behörde von den Arbeitern des Werftbetriebes in Wilhelmshaven für die Entlassungsscheine eine Stempel⸗ gebühr von 1,50 S fordere, die allerdings auf einer allen Verordnung beruhe, aber mit dem im 53. 113 der Gewerbe⸗ ordnung ausgesprochenen Grundsatze, daß jeder Arbeiter ein kosten⸗ und stempelfreies Attest verlangen könne, in Wider⸗ spruch stehe. Er begreise nicht, weshalb die Kaiserliche Werft an dieser Fordernng sest halte, da doch auch von den Arbeitern in den Staatsbahnwerkstätten kein Sten pel für die Entlassungsscheine erhoben werde, er schlage vor, daß die Werftkasse die im Jahre etwa 900 0 betragenden Stempelgebühren selber über⸗ nehme. Redner beklagte sodann, daß die Kaiserliche Werst keine Arbeiter über 40 Jahre einstelle. Wie vertrügen sich solche Maximen damit, daß man jetzt Seitens der Reiche⸗ behörden so stark in Arbeiterfreundlichkeit mache, ein Arbeiter⸗ versicherungsgesetz in Aussicht stelle u. s. w.“ Solche Maß⸗ nahmen seien hart und riesen ganz von seller Unzufriedenheit hervor, ohne daß seine (des Redners) Partei diese erst zu er⸗ regen brauche, wie man ihr vorwerfe.

Hierauf ergriff der Vevollmächtigte zum Vundesrath, Chef der Admiralitat von Stosch das Wort:

Was die erste von dem Herrn Vortedner angeregte Frage betrifft, so muß ich sie alg eine rein vreunische be- zeichnen. Ca ist die Geltung deg Stempelgesereg, gegen welches anzukämpfen ich außer Siande bin und gewesen bin. Wag dann den Rath betrifft, die Stempel durch die Werstkasse bejabler iu lassen, so muß ich darauf binweisen, daß es nach allen Rechnung grundfätzen unzulässig ift, gesetzliche Forderungen an Private aug Kassen zu nebmen. Die Kassen sind nicht damn außgestattet, solche Almoser, Remunerationen ertraordinär ju geben. Die Frage ist also eine rein preußische und gebört durchaue nicht vor den Reich? tan. .

Was nun die jweite Angelegenbeit wegen der Vierzigiäbrigen betrifft, so wird eg dem Herrn Vorredner, da er sonst mit den Dingen