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Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten, noch rückständigen Prioritãäts⸗Aktien wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Ver⸗ infung derfelben bereits mit dem 1. Juli des Jahres ihrer ö ung aufgehört hat.
Formulare zu den Quittungen werden von den oben ge— dachten Kassen unentgeltlich verabfolgt.
Berlin, den 5. April 1881.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Sydow. Hering. Merleker. Michellyn.
Evangelischer Ober⸗Kirchenrath. Der in die Pfarrstelle zu Lissen berufene Superintendent
Anz in Eckartsberga ist zum Superintendenten der Diözese
Lissen, Regierungsbezirk Merseburg, bestellt worden.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1815.
Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund von 5§. 11 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ok⸗ tober 1878
die Nummer 41 der „Dresdner Abendzeitung“ vom 9. April 1881, Redacteur Petzold, Verleger Waldapfel, Druck Zum⸗ busch u. Co. und zugleich das fernere Erscheinen dieser Zeitschrift verboten.
Dresden, den 11. April 1881.
Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. von Einsiedel.
Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft hat auf Grund von 5. 11 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ . Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ofto⸗ er
die Nummern 12 und 15 vom 19. März und
vom 9. April 1881 der allhier erscheinenden Wochen⸗
schrift Hiddigeigei, Organ für Witz und Galgen⸗ humor, Beiblatt zur „Dresdner Abendzeitung“, Heraus⸗ geber, Verleger und verantwortlicher Redacteur Max
Kegel, Druck von H. Zumbusch und Co, und zugleich
das fernere Ersche inen dieser Zeitschrist verboten.
Dresden, den 11. April 1881.
Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. von Einsiedel.
Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft als Landespolizeibehörde hat die im Verlage der vormaligen Ge⸗ ,, zu Leipzig erschienene Druck—
rift:
„Die Regierung des Deutschen Reichs und der
Deutsche Reichstag in ihrer Stellung zur
So zial dem okra tie.“ Die eden des preußischen
Ministers Eulenburg und der Abgeordneten Hasselmann
und Bamberger in der Reichstagssitzung am 29. Ja⸗
nuar 1876, auf Grund von §. 11 und 5. 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 verboten.
Leipzig, den 11. April 1881.
Königliche Kreishauptmannschaft. Graf von Münster.
Verzeichniß der Vorlesungen, welche im Sommersemester 1881 an der mit der Uni⸗ versität in Beziehung stehenden landwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin, , m, 42, stattfinden werden. 1) Landwirthschaft, Forstwirthschaft und Gartenbau,
Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Settegast: Landwirthschaftliche Betriebslehre. 4stündig. Vergleichendes Exterieur der landwirth⸗
chaftlichen Hausthiere und das Vieh⸗Prämiirungswesen. 1Istündig. — rofessor Pr. Orth: Landwirthschaftliche Bodenkunde. z2stündig. pezielle Pflanzenbaulehre. Istündig. Ueber die Produktivkräfte des Landes und ihre Entwickelung. 1stündig. Praktische Uebungen im agronomischen Laboratorium. A4stündig. Exkursionen. — Garten⸗ inspektor Bouchsé: Ueber Gartenbau, unter besonderer Berück— enn des Gemüse⸗ und Obstbaues, der Gehölzzucht, der arkanlagen, der Konstruktion von Gewächshäusern. 2stündig. — Dekonomie⸗ Rath Dr. Freiherr von . Dünger⸗ lehre. 2stündig. — Dr. Grahl: Allgemeiner Acker! und Pflanzen⸗ bau. 4stündig. — Professor Dr. Großmann: Buchführung, insbeson⸗ dere die doppelte Buchführung für größere und kleinere Güter; lanimetrie und Trigonometrie, mit besonderer Berücksichtigung der ufgaben der Feldmeßkunst. 3stündig. — Dr. Hartmann: Schaßucht und Wollkunde. 2stündig. — Rindviehzucht. 2stündig. — Oberförster Krieger: Forstliche Bodenkunde und besondere Holzkenntniß. 2stündig. Forstschutßz und Forstpolizeilehre. 2stündig. — Dr. Lehmann: Landwirthschaftliche Fütterungslehre. 2 stündig. — Benno Martiny: Molkereiwesen. 2 stündig. — Ingenieur Schotte: Landwirthschafiliche Maschinenkunde und zwar speziell über Maschinen der landwirthschaftlichen Gewerbe (Maschinen für Brauerei, Brenne⸗ rei, Mahlmühlen, Oelmühlen, Sägemühlen, Ziegeleien, Zuckerfabri⸗ ken). 2stündig. Uebungen im technischen Zeichnen. A4 stündig. 27) Naturwissenschaften.
a. Botanik und Pflanzenphvsiologie. Professor Dr. Kny: Experimental⸗Physiologie der Pflanzen. Istündig. Mikrosko— pischer Kursus für Geübtere, mit besonderer Rücksicht auf Pflanzen⸗ krankheiten. 4stündig. Leitung botanischer Untersuchungen, täglich. — Professor Dr. Wittmack: Land und forstwirthschaftliche Botanik. Ueber Früchte und Samen mit besonderer Rücksicht auf deren Ver⸗ fälschungen. 2stündig. Botanische Erkursionen. — Dr. Zopf; Ent⸗ wickelungsgeschichte der Pilje mit spezieller Berücksichtigung der Krank⸗ beiten unserer Kulturgewächse. 2stündig. Entwickelungsgeschichte der Algen. 2stündig.
b. Chemse und Technologie: Geheimer. Regierungs Rath rofessor Dr. Landolt: Organische Chemie. 5stündig. Großes chemi⸗ ches Praktikum. Kleines chemisches Praktikum. — Dr. Degener: eueste Fortschritte auf dem Gebiefe der Rübenzuckerfabrikation. Zstündig. — Dr. Delbrück: Fortschritte der Spiritus und Preßhefen⸗ fabrikation. Istündig. — Professor Mr. Scheibler; Chemie und Tech= nologie der Ruͤbenzuckerfabrikation mit besonderer Berücksichtigung der analytischen Untersuchungsmethode. 4stündig.
e. Mineralogie, Geclogie und Geognosie. Dr. Gruner: Mineralogie. Geognostische Erkursionen.
d.. Phusit. Professor Dr. Börnstein: Experimentalphvsik. 4 stündig. Meteorologie. J stündig. Uebungen im Gebrauch meteoro—⸗ logischer und sonstiger physikalischer Instrumente. 2 stündig. se. Zoclogie und Thierphysielegie,. Dr. Nebring: Zoologie und vergleichende Anatomie der Wirbelthiere. 4 stündig. —
Professor Dr. Zuntz: Ueberblick der gesammten Thierphysiologie. 1 En. ig. — Dr. Karsch: Landwirthschaftliche Entomologie. Q stündig. ionen. 3) Staats⸗ und Rechtswissenschaft.
Dr. Jannasch. . Nationalökonomie. 3 stündig. — Kammergerichts Rath Keyßner. Reichs- und pre e, Recht mit befonderer Rücksicht auf die für den Landwirth wichtigen Rechtsver⸗ hältnisse. 2 stündig.
H Veterinärkunde.
Professor Müller: Anatomie der Hausthiere verhunden mit Demonstrationen. 2stündig. Statistik und in der Seuchen der Sausthiere. 1stündig. — Professor Dieckerhoff: Krankheiten der Haus thiere. — Ober⸗Roßarzt Küttner; Hufbeschlagslehre verbunden mit Demonstrationen und praktischen Uebungen. I stündig.
5) Baukunde und Meliorationswesen. t
Professor Schlichting: Landwirthschaftlicher Wege⸗ und Wasser⸗ bau. Z stůndig. = Post⸗Baurath Tuckermann: Praktische Uebungen im . und Nivelliren, Kartiren und Berechnen, von Flächen mit
inweisung auf Drainagen und Berieselungen. 3 stündig.
Die Vorlesungen an der Universität, der technischen Hochschule, der Bergakademie und der Thierarzneischule stehen den Studirenden der landwirthschaftlichen 0j ule ohne besondere Immatrikulation offen. Dieselben haben hierfür nur das betreffende Kollegien honorar zu zahlen und sind von der Erlegung einer besonderen Einschreibe⸗ oder Immatrikulationsgebühr befreit. Den Studirenden ist Gelegen⸗ heit gegeben, an den praktischen Uebungen im Vereins-Laboratorium und an den Exkursionen zur Versuchsbrennerei des Vereins der Spiritusfabrikanken in Deutschland theilzunehmen. Meldungen hier⸗ zu bei Pr. Delbrück im Vereins⸗-Laborgtorium. Desgleichen ist den Studirenden die Theilnahme an den Arbeiten im Laboratorium des Vereins der deutschen Zuckerfabrikanten ermöglicht. Meldungen hier⸗ zu beim Geheimen Regierungs⸗Rath Landolt im chemischen Labora⸗ torium der Hochschule. . .
Das Sommersemester . gleichzeitig mit dem Sommer⸗ semester an der Königlichen Üniversität am 16. April 1881. Mel⸗ dungen wegen der Aufnahme in die Hochschule werden im Bureau derselben, Invalidenstraße 42, ,,, . ö
Die Suästur befindet sich im Gebäude der Hochschule und ist von 10—1 Uhr geöffnet.
Von derselben werden fortan erhoben: a., an Einschreibegebühren 10 60 pro Semester; b. ein noch näher festzusetzendes Honorar per Vorlesung und Semester; c) Gebühr für Ausfertigung eines Studien⸗ zeugnisses 3 (.
Personalver änderungen.
Königlich preußische Armee.
Ernennungen Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 7. April, Perthes, Majer vom Generalstabe der 8. Div., zum Generalstabe des J. Armee⸗Corps, Frhr. v. Rechenberg, Hauptm. vom Generalstabe des IV. Armee⸗Corps, zum Generalstabe der 8. Division. Linde, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des IV. Armee⸗Corps, v. Mützschefahl, . vom Großen Generalstabe, zum Genexalstabe der 15. Division, v. Franckenberg, mn vom Großen Generalstabe, zum gener . der 18. Dirision, von der Marwitz, Hauptm. vom Generalstabe des Garde-Corps, zum Generalstabe der 25. Di⸗ vision, v. Rosenberg-⸗Gruszezynski JI, Hauptmann vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des Garde⸗Corps, Stoetz er, Hauptmann vom Großen Generalstabe, zum Heneralstabe der 29. Div., v. Hagenow, Hauptmann vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 30. Div. versetzt. Graf v. PCurta les, Sec, Lt. vom Huf. Regt. Nr. 7, dessen Kommando zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amte um 6 Monate verlängert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 5. April. v. Guretzky⸗Cornitz, Hauptm. 4. D., zuletzt von der Inf. des 2. Aufgebots des damaligen J. Bats. Landw. Regts. Nr. 20, früher Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 47, die Erlaubniß zum Tra⸗ gen der Armee⸗Unif, ertheilt. — 7. April. v. Gerstein⸗Hohen⸗ stein, Gen. Lt. 3 De, zuletzt Kommandant von Altona und über die in Hamburg garnisonirenden Truppen, der nachgesuchte Abschied mit seiner Pension bewilligt. wi Bayerische Armee. t Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 2. April. Miller, charakteris. Hauptm. . D. und Adjutant beim Landw. Bez. Traunstein, ein Patent vom 1. d. M. verliehen.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 28. März. Düppel, Hauptm. 4. D., auf Nachsuchen in die Kategorie der ohne die Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedeten Offiziere ver⸗ setzt — 6. April. Sch un ck, Hauptmann und Comp. Chef des 14. Inf. Regts, der erbetene Abschied mit Pensien und mit der Er— laubniß zum Tragen der Uniform, unter Verleihung des Charakters als Major bewilligt.
Im Sanitäts Corps. 3. April. Dr. Leibold, Assistenz⸗ Arzt 2. Kl. des Feld⸗Art. Regts., auf Nachsuchen im Sanitãts⸗ Corps zur Res. versetzt.
XII. (stöniglich Sächsisches7 Armee⸗Corps. 5. April.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen im aktiven Heere. v. Tschirschky und Bögendor ff, Oberst u. Com⸗ mandeur des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Nr. 198, unter Beförd. zum Gen. Major, zum Commandeur der Juf. Brig. Nr. 48 ernannt. v. Hol⸗ leben gen. vx. Normann, Oberst und Chef des Generalstabes, v. Schön berg, Oberst à la snite des Ulan. Regts. Nr. 18 und Commandeur der J. Kav. Brig. Nr. 23, zu Gen. Majors befördert. v. Minckwitz. Oberst und Königl. n,, zum Schützen⸗ Ging Regt. Nr. 108 kommandirt, behufs Führung dieses Regts.
Im Sanitäts⸗-Corps. Pr. Zimmer, Ober-Stabsarzt 1 Kl. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 28, als Regts. Arzt zum Inf. Regt. Nr. 134, Dr. Leo, Ober⸗Stabsarzt 1. Al. des Gren. Regte. Nr. 101, als Regts. Arzt zum Inf. Regt. Nr. 133, versetzt. Dr. Döhler, Ober⸗Stabsarzt 2 Kl. des Inf. Regts. Nr. 105, zum Sber⸗Stabsarzt 1. Kl., Dr. Stecher, Stabsarzt des Gren. Regts. Nr. 1091, zum Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt, Dr. Becker, Stabsarzt des Gren. Regts. Nr. 109, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt beim Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, befördert. Dr. Strüb, Stabsarjzt des Inf. Regts. Nr. 10, zum Fuß⸗ rt. Regt, Nr. 12, Dr. Selle, Stabsarzt des Feld⸗ Art. Regts. Nr. 12, zum 3. Bat. Gren. Regts. Nr. 101, versetzt.! Dr. Lier, Assist. Arjt J. Kl. des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 12, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 133 versetzt, behufs Wahr⸗ nehm. des bataillonsärstlichen Dienstes bei genanntem Bat. Dr. Müller, Assist. Arzt J. Kl. des Inf. Regts. Nr. 107, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt beim 2. Bat. desselben Regts,, Kallie fe, Assist. Arzt J. Kl. des Feld. Art. Regts. Nr. 12, zum Stabes. und Abtheil. Arjt bei der 3. Abtheil. desselben Regts., Dr. Düms, ft. Arzt J. Kl. des Inf. Regts. Nr. 102, zum Stabs⸗ und Bates. Arzt beim 2. Bat. Inf. Regie. Rr. 134. Dr. Appel, Assist. Arzt I. Kl. des Train⸗Bats. Nr. 12, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt beim 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 133, hr. Ram do hr. Assist. Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 106, zum Stabs⸗ und Bates. Arzt beim 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 151, Dr. Diemer, Assist. Arjt 1. Al, des Gren. Regts. Nr. 101, zum Stabs« und Bats. Arzt beim 3. Bat. Gren. Regt. Nr. 169 befördert. Dr. Winkler, Assist. Arzt 1. Kl. des Jäger⸗Batg. Nr. 12, zu den Reit. Battrn. des Feld. Art. Regt. Nr. 12, Dr Rabenhorst, Assist. Arzt 1. Al. des Schützen (Füs.) Regts. Nr. 108, zum Train⸗Bat. Nr. 12, Dr. Lebelt, Assist. Arzt J. Rl. des Inf. Regts. Nr. 1963, zum 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 196, versetzt. Dr. Krebs, Assist. Arzt 2. Kl. des Inf. Regts. Nr. 193, Dr. Schaffrath, Assist. Art 2. Al. des Inf. Negts. Nr. 191, Dr. Pöschke, Aff rjt 2. Kl. des Hus. Regts. Nr. 18, zu Assist. Aerzfen J. Kl. befördert. Fröhlich, Assist. Arzt 2. Kl. des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Nr. I08, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 133
versetzt.
Nichtamtliches.
Königreich Preußen.
Preußen. Berlin, 13. April. Ihre Kaiser— lichen und Königlichen Majestäten dinirten gestern bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem Kron⸗ prinzen und der Kronprinzessin.
Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des Geheimen Civil⸗Kabinets entgegen und empfingen die Afrikareisenden Nachtigal und Lenz.
Nachmittags 2 Uhr ertheilten Se. Majestät dem Fürsten Drloff Audienz.
hre Majestät die Kaiserin und Königin
wohnte gestern der liturgischen Passions-Abend⸗A Andacht im Dome bei.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der
Kronprinz nahm gestern Vormittags 1113 Uhr militärische Meldungen entgegen und empfing den Afrika⸗Reisenden Dr. Lenz und Abends 8 Uhr den Kaiserlich russischen Botschafter bei der französischen Regierung, Fürsten Orloff.
— Se. Majestät der Kaiser Alexander Ill, von Rußland ist unter dem 27. v. Mts. zum Chef des Kaiser⸗ Alexander⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. I ernannt worden.
— Der Bundesrath hat in der Sitzung vom 19. v. M. olgendes beschlossen: Solchen Essigfabrikanten, welche sich chon vor dem J. Januar 1880 im Besitze eines in dem Ge⸗
bäude, in welchem die Essigbereitung stattfindet, oder in einem angrenzenden Raume aufgestellten Destillirapparates befunden haben, kann das Halten und die Benutzung des letzteren in den bezeichneten Lokalitäten auch ferner auf jeder⸗ zeitigen Widerruf und unter den nachstehenden Bedingungen und Kontrolen gestattet werden; 1) Die Fabrikanten dürfen den dengturirten Branntwein, das Essiggut und den berei— teten Essig nur in den der Steuerstelle angemeldeten Räumen und Gefäßen aufbewahren. Y) Ueber den Betrieb des Destil⸗ lirapparates, welcher zum Zwecke der Prüfung seines In— haltes mit einem Abzugshahn versehen sein muß, ist vor Beginn des Betriebes eine Deklaration an die Steuerstelle in duplo abzugeben, welche ersehen läßt, an welchen Tagen der Destillirapparat im Betriebe sein soll. Der Be⸗ trieb des Destillirapparates ist, vorbehaltlich der bei nach⸗ gewiesenem Bedürfnisse zu gestattenden Ausnahmen, nur innerhalb der Stunden von 6 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends zulässig. 3). Das eine Exemplar der Betriebsdekla⸗ ration, welches von der Steuerstelle mit ihrem Visum zu ver⸗ sehen und dem Fabrikanten sofort wieder zurückzugeben ist, muß in der Betriebsanstalt an einer dazu von der Steuer— behörde bestimmten Stelle aufbewahrt und zur Einsicht der Steuerbeamten bereit gehalten werden. Bevor die Dekla⸗ ration wieder zur Betriebsanstalt gelangt ist, darf mit dem Betriebe des Destillirapparates nicht begonnen werden. 4 Der Dellaration nach Ziffer 2 bedarf es nicht für die eit: a. innerhalb welcher in der Essigfabrik denaturirter
ranntwein nicht vorhanden ist, b. für welche der Betrieb des Destillirapparates schon nach den Vorschriften über die Branntweinbesteuerung deklarirt wird. 5) Der Destillir⸗ apparat unterliegt der steuerlichen Kontrole in demselben Um⸗ fang wie die Brennapparate in den Brennereien. 6) Für die Dauer betriebsloser Zeiten kann der Destillirapparat steuer⸗ amtlich unter Verschluß gesetzt werden und finden in Bezug hierauf die für den Verschluß der Brennereigeräthe gegebenen Vorschristen sinngemäße Anwendung.
— Nach der im Reichs⸗Eisenbahn⸗-A Amt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung der auf deutschen Eisenbahnen — ausschließlich Bayerns — im Monat Februar d. J. beim Eisenbahnbetriebe (mit Aus⸗ schluß der Werkstätten) vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 9 Entgleisungen und 4 n stöße auf freier Bahn, 13 Entgleisungen und 28 Husammen—⸗ stöße in Stationen und 135 sonstige Unfälle (Ueberfahren von e,, Feuer im Zuge, Kessel⸗Explosionen und an⸗ dere Betriebs⸗Ereignisse, wobei Personen getödtet oder verletzt worden sind).
Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größten⸗ theils durch eigenes Verschulden, 135 Personen verunglückt, sowie 44 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 107 unerheblich beschädigt. Es wurden von den 11 055 182 überhaupt beför⸗ derten Reisenden 2 getödtet, 1, verletzt (es entfällt je eine Tödtung auf die württembergischen Staatseisenbahnen und die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahndirektion Hannover, während die Verletzung auf der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn vorkam); von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 16 getödtet und 51 verletzt und bei Nebenbeschäftigungen 31 verletzt; von Post⸗, Steuer⸗ ꝛc. Beamten 1 verletzt; von fremden Personen (einschließlich der nicht im Diensi befind⸗ lichen Bahnbeamten und Arbeiter) 15 getödtet und 11 ver⸗ letzt, sowie bei Selbstmordversuchen 10 Personen getödtet.
Von den sämmtlichen Verunglückungen — mit Ausschluß der Selbstmorde — entfallen 83 x
X. Staatsbahnen und unter Staatsverwal⸗ tung stehende Bahnen (bei zusammen 21 842 Rm Ve⸗ triebslänge und 482 417 496 geförderten Achskilometern) 115 Fels darunter die größte Anzahl auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der , Königlichen Direktion der Cöln⸗Mindener Eisenbahn, jetzigen Königlichen Eisenbahn⸗ direktion zu Cöln a ar hen f n der Königlichen Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn (15) und der nf. sichen Eisenbahndirektion zu Hannover (13; verhältniß⸗ mäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achs filomeler und der im Betriebe gewesenen Längen sind jedoch auf den Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der vormaligen Königlichen Direktion der Cöln⸗Mindener Eisenbahn, auf der Main Neckar Eisenbahn und auf der Oberschlesischen Eisenbahn die meisten Verunglückungen vorgekommen.
ß. Größere Privat bahnen — mit je über 150 km Betriebelänge — (bei zusammen 58666 km Betriebelänge und 84 588 Sog geförderten Achskilometern) 13 Fälle, darunter
di te Anzahl di L 8. 4), die , Freiburger
auf der Dtaunschweigischen Eisenbahn, der Ludwigsbahn und der Mecklenburgischen Friedri nz⸗
enbahn (3; verhältnißmäßig sind jed . Eisenbahn die meisten Verunglückungen vorgekommen. Auf den
C. Kleineren Privatbahnen — mit je unter 150 km Betriebelänge. (bei zusammen 1043 km Betriebslänge und 5 8 246 geförderten Achskilometern) sind Verunglückungen nicht vorgekommen.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sachsische Geheime Finanz Rath Golz ist nach Dresden abgereist.
— Der General Lieutenant von Heuduck, Chef des Militär Reitinstituts in Hannover, ist nach Abstattung per⸗ sonlicher Meldungen wieder abgereist.
Württemberg. Stuttgart, 10. April. Die Neu⸗ organisation der Behörden bei den Vexkehrs⸗ anft alten ist vollzogen; wir haben, so schreibt man der Karlsr. Ztg.“x“ nun eine General-Direktion der Staats Eisenbahnen und der Bodensee⸗Dampfschiffahrt, eine General Direktion der Posten und Telegraphen und nen Rath der Verkehrsanstalten, sämmtlich unter dem Ptinisterium der auswärtigen Angelegenheiten stehend. In den Rath der Verkehrsanstalten wurden drei Ober⸗Bauräthe, zwei Ober ⸗ Finanz Räthe und ein Ober⸗Postrath berufen. Die Verlegung des forstlichen, Unterrichts von Hohenheim an die staatswirthschaftliche Fakultät in Tübin⸗ gen ist unter dem 3. d. M. vollzogen; Hohenheim ist jetzt nur noch landwirthschaftliche Akademie.
Baden. Karlsruhe, 12. April, (W. T. B.) Der Großherzog empfing heute den russischen Minister⸗Resi⸗ denten Kotofchyn zur Entgegennahme, der Notifikation der Thronbesteigung Kaiser Alexander III., sowie des neuen Be⸗ glaubigungsschreibens Koloschyns.
Hamburg. 1. April,. (W. T. B.) Heute Nachmittag fand hier im Saale des Börsengebäudes eine Versamm⸗ lung' von Kau fleu ten statt, welche eine Resolution faßte, hie sich für Beibehaltung der Fre ihafenst ellung Ham⸗ burg und fernerweit dahin ausspricht, daß, falls ein Ueber— einkommen über anderweite Abgrenzung des Freihafengebietes zu Stande kommt, Abänderungen nur unter Zustimmung Hamburgs erfolgen können.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 11. April. Wie hiesige Blätter melden, werde der Kronprinz Rudolf zum 16. d. in Wien erwartet und werde sich derselbe nach den Feiertagen nach Brüssel begeben. . —
Ver „Bud. Corr.“ berichtet man von hier: Um 1 Uhr Nachmittags begann eine bis 4 Uhr währende gemeinsame Rinister-Konferenz im Auswärtigen Amt unter Vorsitz des Barons Haymerle. Der Konferenz haben beigewohnt die Minister Graf Taaffe, Dungjemski, Baron Pino, Tisza, Szapary und Baron Kemeny, sowie auch Sektionschef Kallay. Ee wurden verschiedene gemeinsame Angelegenheiten, darunter auch die Vertragsverhandlungen mit Deutschland und Ser⸗ bien, besprochen. Die Minister⸗Konferenzen werden morgen fortgesetzt, . Graf Szapary reist heute Abends nach Pest zurück.“
c eng April. (W. T. B.) Das „Armeeverordnungs⸗ blatt“ publizirt eine Kaiser liche Verordnung vom 8. d., nach welcher das Infanterie-⸗ Regiment Fürst Karl von Rumä—⸗ nien, Nr. 6, nunmehr den Namen Karl J, König von Rumä⸗ nien, zu führen hat. .
Pe st, 12. April. Das Oberhaus beschloß, den Bericht über die von dem Ausschusse in Abwesenheit des Finanz Ministers beantragten Modifikationen zu dem Gesetzent⸗ wurfe über die Grundsteuerre gulirung, dem der Finanz-Minister nicht zustimmen zu können erklärte, auf Wunsch des Finan⸗Ministers erst nach den Feiertagen zu berathen, da⸗ mit dem Minister Gelegenheit geboten werde, seine Meinung dem Ausschusse gegenüber geltend zu machen.
Schweiz. Bern, 10. April. (N. Zürch. Itg) Das Trastandenverzeichniß für die am 19. April zusammen⸗ fretende Bundesverfammlung enthält 28 Verhandlungs⸗ gegenstände, von denen jedoch nur die Wahl eines Vize⸗ a, D. des Nationalraths und zwei Begnadigungsgesuche neu sind.
Großbritannien und Irland. London, 12. April. (W. T. 89 Lord Beaconsfield hat eine ziemlich gute Nacht gehabt; die asthmatischen Beschwerden haben sich ge— bessert, auch der Kräftezustand hat sich gehoben.
— 9 Corr ). General Hin ne hat, wie die Tim es“ mel⸗ det, die Marschordre für die Räumung von Kandahar be⸗ kannt gegeben, welche, falls erstere die Billigung des Höchstlomman⸗ direnden erlangt, am 15. d. M. beginnt und am 22. d. enden wird. Sirdar Shamsuddin Khan, der Vize⸗Gouverneur, be⸗ findet sich feit einigen Tagen in Kandahar und trifft Vor— kehrungen zur Uebernahme der Civil verwaltung vom Oberst St. John. Das schlechte Wetter hat die Insanterie des Emirs aufgehalten, welche nicht vor dem 15. d. erwartet wird.
Dublin, 12. April. (W. T. B.) In dem heute statl⸗ gehabten Meeting der AÄgrarliga traten Parnell und Dillon als Redner auf; es wurde eine Resolution angenommen, die die Landbill für nicht jureichend erklärt. .
— 15. April. (W. T. B.) Der Botschafter Göschen trifft noch im Laufe dieses Monats von Konstantinopel hier ein und wird auf dem Posten in Konstantinopel durch Lord Dufferin ersetzt, weicher St. Petersburg noch im Laufe dieser Woche verläßt und sich zunächst hierher begeben wird.
Frankreich. Paris, 11. April, (Fr. Corr.) Sidi Ali Ben ist, schreibt man dem „Temps“, am Montag Morgen im Bardo, dem Regierungspalais, mit dem Kommando der Armee des Bey von Tunis betraut worden. Mitte der anderen Woche wird die Kolonne, etwa 5000 Mann stark, ab⸗ marschiren. Der Protest des Gen ist überall angeschlagen.
= 12. April. (B. T. B) Die Deyvutirtenkam⸗ mer nahm heute den zweiten Theil der in, dem Werichte der gommission zur Untersuchung der Affaire Cissen Cen Anträge an, wonach dem Kriegs-Minister und der
üudgetlommissson einige in der Kriegsverwaltung vor— ekommenen Unregelmäßigkeiten bezeichnet werden sollen. Die ammer vertagte sich sodann bis zum 12. Mai. 26 Nach einem Telegramm des Gouverneurs von Algier ist nur ein Theil der Frrfsich des Qbersten Flatterz ermordet worden; der andere Theil en g in Fe een g befinden. Man glaubt, daß auch Dberst Flatters gesangen i und die Auswechfelung' der Gefangenen mit Frauen und Kin⸗ dern, die sich in Algier befinden, beantragen würde.
Wie der Agence Havas“ aus Tunis gemeldet wird, hätte der dortige französische Konsul gegen die Frank⸗ reich zugeschriebene Abficht, Tunis zu erobern und den Bey abzusetzen, bei dem letzteren Verwahrung eingelegt und erklärt, Frankreich erstrebe lediglich wirksame Garantien zum Schutze seiner Grenze. ;
— 153. April. (W. T. B.) Magnin, Dumas, de la Normandie und Cernusch sind zu Delegirten Frankreichs für die internationale Münzkonferenz ernannt worden.
Italien. Rom, 12. April. (B. T. B.). Dem „Dikitto“ zufolge sind — entsprechend der vom König aus⸗ gesprochenen Ansicht, daß die verschiedenen Gruppenführer der Linken sich über die Bildung eines starken Kabinets verständigen möchten — die bezüglichen Verhandlungen gest ern und heute fortgesetzt worden. Nach einem Vorschlage, der die meisten Aussichten auf Verwirklichung hätte, sollten Cairoli und Depretis im Kabinete bleiben, Crispi, Nicotera und Zanardelli aber als neue Minister eintreten; die drei letzteren hätten dem Vorschlage zugestimmt, Cairoli aber habe sich noch nicht erklärt. — Der außerordentliche russische Bot⸗ schafter, Graf Schuwal off, ist hier angekommen.
Türkei. Konstantinopel, 12. April, (W. T. B.) Der außerordentliche russische Botschafter Fürst Jmeretins ki, war heute vom Sultan zum Diner geladen; derselbe wird morgen seine Reise nach Athen fortsetzen.
Rumänien. Bukarest, 12. April. (W. T. B) Die Deputirtenkammer genehmigte das Budget für das morgen beginnende Finanzjahr und nahm die Vorlage bezüglich des Baues der Eisenbahn Adjud⸗Okna an.
Serbien. Belgrad, 12. April. C. T. B.) Der Schluß der Skupschtina erfolgt am nächsten Sonntag, der Minister des Auswärtigen, Mijatowitsch, tritt sodann einen zweimonatlichen Urlaub nach Italien an.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. April. W. T. B. Die „Agence Russe“ bemerkt bezüglich der Frage der Verfolgung politischer Mörderz Die Kaiferliche Regierung verharre auf ihrem gemäßigten Stand⸗ punkte. Eine Solidarität der Interessen in dieser Frage be⸗ stehe und werde sich auch manifestiren. Jedenfalls werde es zu einem Ideenaustausche i gg, den Regierungen in dieser Ange⸗ legenheit kommen. Ob mittelst einer Konferenz oder vermöge von Mittheilungen von Kabinet zu Kabinet sei noch ungewiß. Die Hauptsache sei, zu einem Einverständniß zu gelangen. Dieselbe Agence erklärt es für unbegründet, daß Graf Schuwaloff mit einer geheimen Mission in Wien betraut sei. — Die Mission des Generals Surow nach Bukare st wird erst in einigen Wochen erfolgen.
Der Minister des Innern hat dem „Golos“ die zweite Verwarnung und der in Moskau erscheinenden Zei⸗ tung „Sem stwo“ die erste Verwarnung ertheilt.
Von der Regierung wird folgende Bekanntmachung veröffentlicht: Sofort nach der Katastrophe vom 13. März erschlenen in einigen Zeitungen Andeutungen über einen möglichen Zusammenhang der Verfertigung der Explosions⸗ materialien mit dem in dem Palast der verstorbenen Großfürstin Maria Nicolajewna befindlichen Laboratorium. Diese Andeutungen sind seiner Zeit berücksichtigt worden und haben sich als völlig unbegründet erwiesen. Das erwähnte Laboratorium, welches im Jahre 1840 von dem Herzog Maximilian von Leuchtenberg behufs chemischer Studien er⸗ richtet worden ist, hat stets unter der besonderen Aussicht der damit betrauten Bedienung des Herzogs Nikolaus Maxi— milianowitsch von Leuchtenberg gestanden.
Süd⸗Amerika. (Allg. Corr) Der „Panama Star and Herold“ veröffentlicht eine Depesche aus Lima vom Iz. v. M., welche meldet, daß die provisorische Regie⸗ rung von Peru vereidigt worden und ihren Sitz in Magda⸗ lena, 2 Meilen von Lima, genommen hat. In einer Ver⸗ sammlung von Kaufleuten wurden 200 090 harte Do llars auf Abschlag der ersten Million der von den Chilenen auf⸗ erlegten Kriegsentschädigung gezeichnet.
Statistische Nachrich ten.
Ueber den Post- und Telegraphenperkehr im Groß⸗= herzogthum Hessen im Jahre 1879 entnehmen wir den Mitthei⸗ lungen der Großherzoglich hessischen dre, d. für die Landes,; statistik folgende Angaben: Das ganze Großherzogthum hatte bei einer Zahl von 936 944 Einwohnern eine Einnahme von? 348 805.4. an Porto« und Telegrammgebühren. Die Zahl der eingegangenen Briefe, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben hetrug 153 63. 882 Stück, der Packete ohne Werthangabe 1 124694, der Briefe und Packete mit Werthangabe 165 834 Stück. Die Zahl der aufgegebenen Packete ohne Werthangabe bezfferte sich auf 1150 326, die der aufgegebenen Briefe und Packete mit Werthangabe auf 166 806. Postnachnahmesen⸗ dungen waren eingegangen 147996, Postauftragsbriefe 98 050 Stück. Der Betrag der eingezahlten Postanweisungen betrug 45 872 644 M, der der ausgezahlten Postanwelsungen 48 141 70 44. Zeitungs nummern wurden 7 358 688 befördert, die Zahl der Postreisenden war 62 671. Telegramme wurden aufgegeben 192230 Stück, eingegangen sind Ai 534 Stück. Auf die 7 größten Städte mit Pestãmtern J. Klasse dertheilten sich diefe Zahlen in folgender Weise: Mainz mit 61 322 Einwohnern hatte an Porto⸗ und Telesrammgebühren Einnahme 572 456 M; an eingegangenen Briefen, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben 3 322 8563, an Packeten ohne Werthangabe 221 500, Briefe und Packete mit Werthangabe 4449) Stück an aufgegebenen Packeten obne Werthangabe 257200, Briefen und Packeten mit Werthangabe 16 60 Stück, eingegangene Postnachnahmesendungen 16 690, Post⸗ auftragsßriefe 12716 Stück, Betrag der eingezahlten Postanweisungen 76h 55h M, der ausgezablten 12274 805 , beförderte Zeitungs nummern 1170 M8, aufgegebene Telegramme 64 So, eingegangene 67 77 Stück. Darmstadt mit Bessungen mit 48 863 Einwohnern hatte an Porto und Telegrammgebühreneinnakme 357 839 M, ein— gegangene Briefe 2c. 2 187 200, Packete ohne Werthangabe 171 49), Briefe c. mit Werthangabe 27 699. Stück; aufgegebene Packete obne Werthangabe 183209, Briefe ꝛc. mit Werthangabe 21 5300 Stück; eingegangene Postnachnahmesendungen 18 M9), Postauftragsbriefe 19199 Stück; Betrag der eingejahlten Post— anweisungen 6 222 917 , der ausgezahlten 6 671133. M be⸗ forderte Zeitungsnummern 2 27 1835. Telegramme: aufgegebene zz 455, eingegangene ö st Stück. Offenbach mit 28 6) Einwohnern Porto⸗ ꝛc. Een en. 241 695 M; eingegangene Briefe 3. 1 173709, Packete ohne Werthangabe 95 5M). Briefe zc. mit Werthangabe 6 z Stück; aufgegebene Packete ohne Werthangabe 178 50), mit Werthangabe 11 300; eingegangene Postnachnahmesendungen od, Postauftragsbriefe 7106 Stück; Betrag der eingejahlten Postan⸗ weisungen 2 803 375 M, der ausgezahlten 5 ol4 120 M; beförderte Zeitungsnummern 93 263; Telegramme aufgegebene 19583, ein⸗ Fegangene 11 817 Stück. Werms mit 18035 Einwohnern Porto ⸗ und Telegraphengebühren⸗Einnahme 134 03 M eingegangene Briefe ꝛc. 761 i050, Packete ohne Werthangabe 52 60,
Briefe ꝛc. mit Werthangabe 9800; aufgegebene Packete obne Werthangabe 62 509. Briefe ꝛc. mit Werthangabe 90990; eingegangene Postnachnahmesendungen 5180, Postauftragsbriefe 5742 Stück; Betrag der eingezahlten Postanweisungen 2398 829 S, der ausgezahlten 3 196 034 , beförderte Zeitungsnummern. 949 035, Telegramme: aufgegebene 14075, eingegangene 15 720 Stück. Gießen mit 16997 Einwohnern: Porto- ꝛc. Gebühreneinnahme 146 526 1; eingegangene Briefe 2c. 8963 700, Packete ohne Werthangabe S6 109. Briefe ꝛc. mit Werthangabe 11 400, aufgegebene Packete ohne Werth⸗ angabe 88 109, Briefe 2c. mit Werthangabe 95h), eingegangene Post⸗ nachnahmesendungen 12510, Postauftragsbriefe 4939 Stuck; ng der eingezahlten Postanweisungen 2924596 ½½, der ausgezahlten 4014802 AM, beförderte Zeitungen 397 951; Telegramme auf⸗ gegebene 14924, eingegangene 13 742 Stück. Bingen mit 7059 Einwohnern: Porto⸗ ꝛc. Gebühreneinnahme: 57 016 M; eingegangene Briefe ꝛc. 308 200, Packete ohne Werthangabe 24 500. Briefe c. mit Werthangabe 4500; aufgegebene Packete ohne Werthangabe 20 800, Briefe · und Packete mit Werthangabe 4100, eingegangene Post⸗ nachnahmesendungen 3380, Postauftragsbriefe 3178 Stück. Betrag der eingezahlten Postanweisungen 1214225 M, der ausgezahlten 1243516 M6; beförderte Zeitungsnummern 29 640; Telegramme auf⸗ gegebene 7568, eingegangene 7473 Stück. Bensheim mit einer . von 5965 Einwohnern hatte an Porto- und Telegrammgebühren-Ein⸗ nahme 24 368 M, eingegangene Briefe, Postkarten, Drucksachen und Waarenproben 163 500, Packete ohne Werthangabe 14700. Briefe und Packete mit Werthangabe 1700 Stück; aufgegebene Packete ohne Werthangabe 14 800, Briefe und Packete mit Werthangabe 1600 Stück; eingegangene Postnachnahmesendungen 1840, Postauftrags⸗ briefe 1600 Stück; Betrag der eingezahlten Postanweisungen 578 821 1, der ausgezahlten Postanweisungen 551 407 „; beförderte Zeitungs⸗ . 922; Telegramme: aufgegebene 1358 Stück, eingegangene 2 Stück.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von der im Verlage von Julius Springer hierselbst erschei⸗ nenden Politischen Geschichke der Gegenwart“ von Wil⸗ helm Müller, Professor in Tübingen, ist jetzt Band XIV., welcher die Geschichte des Jahres 1880 darstellt, ausgegeben worden. — Die Müllersche Geschichte der Gegenwart ist von der Kritik wie von dem lesenden Publikum günstig beurtheilt und aufgenommen worden. Die geschickte Anordnung, die frische und übersichtliche Art, kaum ent⸗ schwundne Ereignisse darzustellen und zu beleuchten, hat vielseitig Anerkennung gefunden und dem Unternehmen zahlreiche Freunde zugeführt. Dem vorliegenden 14. Bande, dessen Preis 4 MÆ beträgt, ist nebst einer Chronik der Ereignisse des Jahres 1380, wie vom 6. Bande an bereits jedem Jahrgange, auch ein alphabetisches Verzeichniß der hervorragenden Personen beigefügt. Das Jahr 1880 ist fast für alle Staaten Europas ein ereignißvolles Jahr gewesen. Als für das Deutsche Reich bedeutungsvolle, Thatsachen werden des Näheren behandelt: die Annahme des Reichs-Militär= gesetzes und, die Verlängerung des Sozialistengesetzes im Reichstage, sowie die Feier der Vollendung des Cölner Domes. — Die Zögerung der Pforte, die Bestimmungen des Berliner Vertrages auszuführen, ver⸗
anlaßte die Berufung der Berliner Konferenz und die Flottendemonstra⸗
tion und bewog Griechenland zu Kriegsrüstungen. In Frankreich veranlaßte der Widerstand des Senates die Regierung zum Erlasse der Märzdekrete; weiter ist hier bemerkenswerth die Amnestirung sämmtlicher Kommunarden. In England vollzog sich ein folgenreicher Kabinetswechsel; weiter erscheinen hier die agrarischen Unruhen in Irland, und der Aufstand der Boeren von Transvaal. Aus der Reihe der weiteren historischen Ereignisse des Jahres 1880 sei hier ,, noch die Vollendung des Tunnel-Durchstiches des St. Gotthard aufgeführt, und der damit hergestellten direkten Schienen⸗ k zwischen Deutschland, der Schweiz und Italien Erwähnung gethan.
— Die Firma F. A. Brockhaus in Leipzig erstattet von Zeit zu Zeit in den von ihr veröffentlichten Mittheilungen“ dem Publikum Bericht über die neuesten Unternehmungen ihres Verlags sowie über Erscheinungen der deutschen und ausländischen Literatur, welche durch ihr Sortiment und Antiquarium zu beziehen sind. So ift auch jetzt Nr. 2 dieser „Mittheilungen“ pro 1881 erschienen, in denen über den neuesten Brockhausschen Verlag berichtet wird. Unter den hier aufgeführten Proben heben wir Rönne's Staatsrecht der Preußischen Monarchie, das in 4. vermehrter und verbesserter Auflage erscheint, besonders hervor.
— J. A. Stargardts Buch- und Antiguariatshand⸗ lung in Berlin (Jägerstr. 53) hat in Katalog 131 soeben ein Ver⸗ zeichniß der 3. Abtheilung der Bibliothek des verstorbenen Prof. Dr. Aug. Hagen „Kunstgeschichte, Kunstgewerbe, Kupfer⸗ werke? veröffentlicht. In demselben, der zugleich auch Werke aus der Bibliothek des Florentiner Bildhauers Santorelli enthält, sind im Ganzen 915 Schriften verzeichnet, und zwar unter folgenden Ru⸗ briken: Kunstsammlungen und Reisen (180 u. 43); Kunstgeschichte, Kunstgewerbe (131); Archäologie und Kunst, illustrirte Werke (490. Wie schon die beiden ersten Abtheilungen, so bringt auch die 3. Ab⸗ heilung der vormals Hagenschen Bibliothek, die sich jetzt im Besitze Stargardts befindet und in seinem Antiquariat zu verkaufen ist, eine Menge wichtiger, interessanter und zum Theil auch seltener Werke aus den ge⸗ nannten Fächern. Berlin. Potsdam, Königsberg, Danzig, Dresden, München, Prag, Wien, Straßburg, Rom, Paris u. s. w. sind mit Beschreibungen im Allgemeinen sowie mit ihren Kunstsammlungen und fonstigen Merkwürdigkeiten vertreten. Unter der Rubrik „Nunst geschichte“ u. s. w. finden sich zahlreiche Schriften über Kunst⸗ geschichte im Allgemeinen, Malerei einschl. Glasmalerei, Bild⸗ bauerkunst, Bauwesen und Bauwerke, Holzschneidekunst, Gemmen⸗ kunde, Münzen, Heraldik, Künstlerlerxika, Kestümkunde, Buch. druckerkunst, Handschriftenkunde u. s. w.; unter der 3. Rubrik u. A. Wappenbücher, Albums, Schriften über Kalligraphie und Broderie, eine Menge interessanter Werke mit Kupfern u. J. w. Außerdem ist in Stargardts Antiquariat auch ein Band fäuflich zu bekommen, der 54 Briefe Friedrichs des Großen an den Fürsten von Anhalt⸗Cöthen von 1744 —36 mit der eigenhändigen UÜnterschrift des Königs enthält. In demselben Bande befindet sich eine eigene Radirung des Königs: Friederiens Frine. Boruss inv. et fee. 7as; ferner eine Aller. Instruktion Friedrichs II. für den Minister Graf Finckenstein vom 16. Januar 1757“ Facsimile; drei Porträts Friedrichs des Großen und 8 Bilder, enthaltend Darstellun⸗ gen aus Friedrichs des Großen Leben von Geyser, Frenzel. Meil. Farstens, M. Hans u. A. im Stil der Zeit, roth Maroq. mit
Goldschn. — Das „Magazin für die Literatur des In- und Auslandes“ (50. Jahrgang 1881, Herausgeber Eduard Engel in
Berlin, Verlag von Wilhelm Friedrich in Leipzig) enthält in seiner neuesten Nummer: Deutschland: Setzerscholien zu Eduard asker: „Wege und Ziele der Kulturentwickelung“ (Schluß). (Peter Simpler. in Setzer — Frankreich: Alfred de Musset (Schluß). Alfred Meißner. — Dänemark: Ungedruckte Reisebriefe Andersens an eine deutsche Freundin (Schluß). — Rußland: Iwan Turgenjemn (Schluf). fAlugust Schol) — Polen; Geschichte der polnischen Dichtkunst in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Adalbert Cybulski (Ger. man. — Nordamerika: Sie Schwanengesänge zweier Dichter (Robert Wald müller⸗. — Kleine Rundschau: Germanistisches aus Rem. — Saint E man: Nouvelles toutes nenves. — Einladung zum fünften snternationalen Drientalisten Kongreß. — Literarische Neuigkeiten. — Aus Zeitschriften.
— Die nordische Kunstausst ellung in Gothenburg, welche am J. Juni eroffnet werden soll, wird Arbeiten von fast allen bervorragenden nordischen Künstlern umfassen. Angemeldet sind bis jetzt 1 Kunstwerke, wovon 29 Skulpturarbeiten sind, und zwar von 170 Nänstlern, nämlich 79) schwedischen, 43 norwegischen, 35 danischen. J finnländischen und einem alteren unbekannten. Unter den dänischen Künftlern, welche auestellen werden, sind zu erwähnen: Frau Jerichau— Baumann, Exner, Frölich, Bloch z. Vom 9. bis 12. Juni wird cine freie Künstlerversammlung in Gothenburg stattsinden.