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Gewerbe und Sandel.
Nach dem Jahresbericht des Berliner Spedit eur⸗ vereins für das letzte Geschäftsjahr ist eine erhebliche Zunahme des Verkehrs wahrzunehmen. Der Schwerpunkt des Geschäfts beim Berliner Spediteurverein liegt in dem Transitverkehr, der auf Grund des Raumtarifs (Sammelladung) herangezogen wird. Im Transit⸗ verkehr gingen in Wagenladungen ein: 1878 3442 Ladungen mit 24890276 kg, 1879 4326 Ladungen mit 30 913511 kg, 1880 1856 Ladungen mit 35 409 382 Eg. Eine gleiche Zunahme des Ver⸗ kehrs, ist aus dem Versandt im Raumtarif, und dem Abgang von Berliner Gütern der hiesigen Stadtkundschaft, zu konstatiren. 1879: Gesammtgewicht 1 541 893 kg, 1880: 3633 Ladungen mit 25 745 412 kg. Außerdem wurden von den hiesigen Versandtgütern als Einzelgut verladen; 1859 Gesammtgewicht 16741 659 kg, 1880 17910750 kg. Obwohl hieraus eine kräftige Entwickelung des Ge⸗ schäfts genannter Gesellschaft hervorgeht, hat der Spediteur verein im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von rund 30 000 6 am Rein⸗ gewinn erlitten. Die Dividende für das Jahr 1880 beträgt Gz 0so.
— Die ordentliche Generalversammlung der Aktionäre, der Chemnitzer Aktien-Färberei und Appretur-Anstalt, vormals Heinrich Körner, genehmigte den Antrag der Direktion auf ö einer Dividende von 79½ und ertheilte einstimmig
echarge.
— Iͤnter dem Protektorat des Grafen Albin von Csaky, Ober⸗ gespan des Zipser Komitates, wird zu Kesmark in Ungarn am 15. 16. und J7. Juli 1881 eine Leinwandausstellung und der erste Zipser Leinwandmarkt abgehalten werden. —
Zum Zwecke einer leichteren ö und Beurtheilung werden die auszustellenden Gegenstände in sieben Gruppen getheilt werden, und zwar: I) Vaterländischer Lein in unverarbeitetem Zustande; 2) Leinengewebe in rohem und gebleichtem Zustande; 3) Muster⸗ zeichnungen zu Damastgeweben; 4 ausländische Gewebe und in dieses beh. schlagende vaterländische Kunstantiquitäten; 5) zur Flachs—=
ereitung nothwendige Vorrichtungen oder an diesen Vorrichtungen 4 Verbesserungen; 6) zum Weben nothwendige mustergültige orrichtungen, als: Webestühle und Hülfsgeräthe; ) die auf die Flachsbereitung und Leinwand-Fabrikation bezügliche Literatur.
An der Ausstellung von Gegenständen der Gruppen 1, 2 und 3 dürfen sich nur in Ungarn wohnende Produzenten oder Gewerbe⸗ treibende betheiligen, dagegen besteht für die Gruppen 4— 7 keine Beschränkung, und kann die Ausstellung bezüglich dieser letzt⸗
enannten Gruppen auch von Ausländern beschickt werden.
ur 4. Gruppe, Ausländische Gewebe, gehören im Auslande erzeugte derartige Gewebe, welche in Ungarn am gesuchtesten und sowohl in Ausführung, als auch in Geschmack mustergültig sind. — Diese Ge— webe können von inländischen und ausländischen Erzeugern oder Kauf⸗— leuten ausgestellt werden. In dieser Gruppe finden auch inländische antike Kunstgewebe Aufnahme. In die 5. Gruppe. Werkzeuge und Geräthschaften zur Flachsbereitung, zählen: Samenhächel, Kunströsten, Flachsbrech-⸗Apparate, Pressen u. dgl. In die 6. Gruppe, zm Weben nothwendige Hülfsvorrichtungen, ge⸗ hören: Komplete Handwebestühle oder deren Bestandtheile, und jwar: Rittblätter, Schäfte, dann. Jaegugrd-Maschinen, Spulen, Scheeren u. s. w. In Gruppe 7. Litergtur, werden in und auslän⸗ dische, die Leinenindustrie behandelnde Werke, sowie Fachzeitungen für Leinbau und Leinenindustrie behandelnde Werke, sowie Fachzeitungen für Leinbau und Leinenindustrie aufgenommen.
Die Anmeldungen für die Ausstellung sind bis längstens 1. Mai 1881 in zwei gleichlautenden Exemplaren an den Pröäsidenten des Ausstellungscomites, Hrn. Paul Köler, Advokaten in Kesmark, ein⸗ zusenden. — Anmeldungsbogen und Vignetten sind bei genanntem Präsidenten, bei der Kaschauer Handels- und Gewerbekammer, beim Zipfer Hausindustrie⸗Vereine in Igls und bei den Bürgermeister⸗ Aemtern zu Kesmark, Pudlein, Lublau, Igls und Leutschau zu haben.
Die für die Ausstellung bestimmten Gegenstände sind an den Präses des Ausstellungscomités zu adressiren und porto⸗ und spesenfrei nach Kesmark (Post Kesmark, Bahnstgtion Poprad⸗Felka der Kaschau⸗Oderberger Eisenbahn) einzusenden. Die Einsendung der zur Ausstellung gelangenden Gegenstände hat derart zu geschehen, daß solche bis längstens 15. Juni l. J. an ihrem Bestimmungsorte an⸗ langen. Die Aufstellung besorgt das Exekutivcomité, doch ist es jedem Aussteller gestattet, die Aufstellung seines Objektes auf dem ihm durch das Exekutivcomits angewiesenen Platze auf seine eigenen Kosten nach seinem Geschmacke zu besorgen. Die Aufstellung sämmt⸗ licher zur Ausstellung gelangenden Gegenstände muß bis 12. Juli J. J. beendet sein. Für den angewiesenen Ausstellungsraum ist keine Platz— miethe zu entrichten.
Die Beurtheilung der ansgestellten Gegenstände liegt einer aus Fachmännern bestehenden und in Gruppen wirkenden Jury ob.
Die Aussteller der preiswürdigsten Gegenstände der verschiedensten Gruppen erhalten I) Ehrendiplome, 2) Anerkennungsdiplome. Nebst diesen Diplomen gelangen an die Aussteller von Gegenständen der Gruppen 1, 2 und 3 noch Geldprämien zur Vertheilung.
Dortmund 11. April. (Ess. Ztg.) Auf dem Eisenmarkte ist eine kleine Besserung in der Stimmung zu konstatiren; es hat 6 somit die Ansicht, daß der bessere Ten auf dem englischen und cbottischen Eisenmarkt von günstigem Einfluß auf das heimische Geschäft sein werde, als begründet erwiesen. Im Roheisen⸗ geschäft hat die weichende Tendenz einer festen Haltung in den Notirungen Platz gemacht und eine etwas vergrößerte Nachfrage dürfte eine, wenn auch vorläufig geringe Preiserhöhung bewirken. Auch in Sta beisen und Blechen ist ein zuversichtlicherer Ton eingetreten und die Notirungen sind als fest zu bezeichnen. In Stabeisen sind zwar bei minder gut beschäftigten Werken, besonders wenn die Lieferfristen günstig liegen und die Spezifikation konveniren, noch Aufträge zu 115.0 pro 1000 kg ab Werk zu placiren, aber die großen Etablissements notiren nach mir vorliegenden Preiscourants 118 ½ für Stabeisen, 128 Æ für Winkeleisen und 130 M für Trägereisen und zwar bei Abnahme von Wagenladungen, während Partien entsprechend höher normirt sind. Kesselbleche halten den Konventionspreis von 185 6 pro 1000 kg aufrecht und ist in diesem Fabrikat eine kleine Belebung unverkennbar. In Wal draht herrscht nach wie vor bei unveränderten Notirungen eine rege Beschäftigung. Am lebhaftesten und angestrengtesten ist aber noch immer die Thätigkeit in den Stahlschienenwaljjwerken, da dieselben sämmtlich so reichlich mit Aufträgen versehen sind, wie jemals früher, wobei besonders bemerkenswerth ist, daß sie meist zu lohnenden Preisen abgeschlossen sind. An bedeutenden Submissionen, die noch im Laufe dieses Monats veranstaltet werden, sind zu erwähnen die in Helsingfors in Finnland stattfindende der sinnländischen Staatsbahnen auf Lieferung von ca. Ag et Schienen und Kleineisenzeug, ferner die der Hafenbaukom— mission auf Lieferung von 602 1 Schienen, 62 Drehscheiben nebst 6 Weichen. — Im Kohlengeschäft dauert zwar die abwartende Haltung Seitens der Händler und Konsumenten fort und es kommen auch nur kleine Abschlüsse zu Stande, aber der Absatz, der in den ersten Monaten dieses Jahres durch starke Wasserzuflüsse bei manchen Zechen, sowie durch gehemmte Schiffahrt behindert gewesen, hat doch auf Grund älterer Verträge seit einigen Wochen wieder erheblich zu⸗ genommen. In Koks wächst das Angebot.
Glasgow, 12. April. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der letzten Woche betrugen 10 647, gegen 18 309 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Washington, 12. April. (W. T. B.) Die durch die Be⸗ kanntmachung des Schatzsekretärs Windom einberufenen 6pro— zentigen Fra ** umfassen Couponbonds im Betrage von 10 251 550 Dollars und registrirte Bonds im Betrage von 155 438 850 Dollars. Die Zahlung der Zinsen für die einberufenen Obligationen wird mit dem J. Juli eingestellt. Diejenigen Obligationen, deren Gültigkeit die Besitzer gegen I prozentige Kensnfuen zu verlängern wünschen, müssen bis zum 109. Mai d. J. eingesandt werden.
New⸗Pork, 11. April. (W. T. B.) eizenverschiffun⸗ gen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach England 106 000, do. nach Lem Kontinent 130 00, do. von Kalifornien und Oregon nach England 50 009 Qrtrs.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Berner Bund meldet: Der Stand und Fortschritt der Bauarbeiten am großen Gotthard⸗Tunnel war Ende resp. während des Monats Marz dieses Jahres r,. Als Rest der Ausweitung des Firststollens zur Calotte verblieben 40 m, die Länge der mittleren Druckpartie bei 7500 km, woselbst mit dem Ausbruch zugleich, und r von unten, der Tunnelsohle auf, zu mauern ist. Von der übrigen Arbeit schritt die Gewölbemauerung um 24,5 m vor (Februar 21,5 m, Januar 74,7 m), so daß von dieser Arbeitsggttung noch 8039 m zu leisten verbleiben. Der Fortschritt im Sohlenschlitz war 55,4 m (Februar 4435 m, Januar 3967 m), der verbleibende Rest 777 m; der Fortschritt im Strossenabbruch 4157 m (Februar 3865 m, Januar 447,! m), verbliebener Rest 18374 m; die Widerlagermauerung erreichte 304,6 m (Februar 215.0 m, Januar 196, m), zu leisten verbleiben 3909, 1 m (ein—= fach Her n Noch nicht vollendet sind 4847,57 m des Tunnels. — Die Gesammtleistung, das heißt der Werth der ausgeführten Arbeiten kam damit derjenigen vom Oktober letzten Jahres, dem ersten Monat nach Ablauf der vertraglichen Vollendungsfrist des Tun⸗ nels, gleich, indem sie wie jene um 31 ν hinter dem Programm mit Beendigung des Tunnels auf Ende Mai nächsthin, also noch mehr hinter, dem eigenen Programm der Tunnelunter⸗ nehmung mit Fertigstellung auf Ende laufenden Monats zurück⸗ blieb. — Jetzt erst ist die Unternehmung in der Gesammtlänge des Tunnels, die centrale Druckpartie immer noch ausgenommen, bis auf die Sohle des Tunnels . wenn auch nur erst mit dem Sohlenschlitz, der noch auf fast zwei Kilometer Länge zur Strosse zu erweitern bleibt. Die langwierigste Arbeit aber, welche noch zu seisten erübrigt, ist ohne Frage die Aufmauerung der Widerlager in einer Gesammtlänge von nahezu 8 km, langwierig einerseits wegen der enormen Mauerungsfläche, dann aber auch deshalb, weil diese Arbeit, bei der es sich um eine Untermauerung des Gewölbes handelt, nur mit großer Vorsicht und Sorgfalt, nach Aussprengung kurzer, einander nie entgegengefetzter Kammern unter dem Gewölbe vorge⸗ nommen werden kann.“
Southampton, 12. April. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 13. April 1881.
Die Gesellschaft für Erdkunde veranstaltete im Verein mit der deut schen afrikanischen GesellschaFt gestern Abend im Architektenhause eine feierliche außerordentliche Sitzung, um vn ihrem berühmten Mitgliede, dem Dr. O. Lenz, den Bericht über seine Reise von Marokko nach Timbuktu und dem Senegal entgegen⸗ zu nehmen. Der große Saal war lange vor Eröffnung der Sitzung überfüllt. Um 77 Uhr begrüßte der Vorsitzende beider genannten Gesellschaften, Dr. G. Nachtigal, die Anwesenden, insbesondere die Ehrengäfte, unter denen man den österreichischen Botschafter Grafen Szechenyi und die Staats-Minister von Puttkamer und von Boetticher bemerkte, und dann den Dr. O. Lenz, dessen Name sich ruhmpvoll den bedeu⸗ tendsten Afrikareisenden anreihe. Von den rauschenden Beifallsbezeu⸗ gungen der Gesellschaft empfangen, bestieg nunmehr Dr. O. Len; die Rednertribüne, um in einem anderthalbstündigen dem Inhalt wie der Form nach gleich fesselnden Vortrage seine Reise von Tanger nach Timbuktu zu schildern. In Sommer 1879 erhielt der Reisende von der afrikanischen Gesellschaft in Deutschland den Auftrag, nach Ma—⸗ rokko zu gehen, um das Atlasgebirge geologisch zu untersuchen und feine Reise event. bis nach Timbuktu auszudehnen. Als Ausgangspunkt diente die Stadt Tanger, von wo aus er einen kurzen orientiren⸗ den Ausflug nach Tetuan machte. Mit zwei Dolmetschern, deren einer ein Verwandter Abd el Kaders war, und mit einem allenthalben respektirten Passe des Sultans von Marokko verfehen, brach Pr. Lenz von Tanger nach Faz auf. wo er am 31 Dejember 1875 anlangte. Faz ist eine bedeutende Stadt von 80 909 EGinwohnern und hat Schulen, Museen und Bibliotheken; der Haß gegen die Christen ist hier groß, Berber und Araber bilden die Be⸗ völkerung. Eine zweitägige Reise führte nach Mehnes, einem kleinen Platze mit schöner Lage, in dessen Nähe sich die Ruinen der römi⸗ schen Stadt Volubilis befinden. Ueber Rabat ging dann der Weg des kühnen Forschers nach Maltakesch, der zweiten Residenz des Sultans, in der er am 14. Februar eintraf. In dieser prachtvoll an den Abhängen des Atlas gelegenen Stadt, in der gerade der Geburtstag des Propheten gefeiert wurde, wurden alle Vor⸗ bereitungen für die Reise in die Wüste getroffen; hier verwandelte sich auch seiner persönlichen Sicherheit halber Dr. O. Lenz in den türkischen Militärarzt Hakem Omar ben Ali. Ueber die Schneegefilde des Atlas hinweg gelangte der Rei⸗ sende durch das Wad Sus nach Taradant, wo er Anfangs eine un⸗ freundliche Aufnahme fand, und von dort, nachdem er die Vorkette des Atlas überstiegen, nach Ilegh, der Residenz des viel vermögenden Scheriss Sidi Hossein. Nachdem hier Kameele und Proviant gekauft worden und die Karawane sich gebildet hatte, ging die Reise in die Wüste, wo sich Dr. Lenz des besonderen Entgegenkommens vom Scheich des Kabvlenstammes Marybda, Ali, zu erfreuen hatte. Der Weg ging über Tenduf (5. Mai) durch daz Wüstenplateun von Areg, wo er die (auf Friktionen der heißen Quarzkörner zurückgeführte) Erscheinung des tönenden Sandes wahrnahm, über Taudeni (29. Maß, Ärauan (9. Juni) nach Timbuktu, wo Dr. Lenz am 1. Juli 18s eintraf. Redner warf bier einen Rückblick auf seine Reise durch die Sahara und gab eine anziehende Schilderung der Stadt Timbuktu, in der der Aufenthalt ein sehr angenehmer war. Von hier aus schlug nun Dr. Lenz eine Route ein, die vor ihm noch nie ein Europäer betreten. Er wandte sich nämlich westwärts, um durch unbekannte Gegenden den Senegal zu erreichen. Nach einem gefähr— sichen Zusammenstoße mit den räuberischen Beduinen kam er zunächst nach Basikunnu (4. August), dann durch eine fruchtbare, bewaldete, aber wenig bewohnte Gegend nach Sokolo, am 6. September nach Gumbu und über Bachuinid und Nioro endlich nach Medina, dem äußersten französischen Posten, wo ihn der Gouverneur auf das Liebenswürdigste empfing. Ein Dampfschiff führte ihn dann den Senegal hinunter nach St. Louis am atlantischen Ozean, von wo aus er die Rückkehr in die Heimath antrat. — Das ist eine kurze Aufführung der Punkte, die Dr. O. Lenz auf seiner Forscher⸗ reise berührt hat; der Redner selbst gab von einzelnen Völkerschaften und Städten eine genaue Beschreibung, deren auch nur andeutende Wiedergabe den engen Rahmen eines. Referats überschreitet. Uus dem reichen Schatze der gewonnenen Resultate konnte der Vor⸗ tragende selbst nur Andeutungen geben, die er auf Wunsch des Vor⸗ sizenden in der Zeitschrift der Gesellschaft weiter ausführen wird. Den Dankesworten des Dr. Nachtigal folgte zum Schlusse ein er⸗ neuter a . Beifall über den abgestatteten Bericht. — Heute ae. en Ehren des Reisenden im Architektenhause ein großes Fest⸗ ma att. ö
Deutsche geelogische Cesellschaft. Der Vorsitzende Hr. Beyrich legte die für die Bibliothek eingegangenen Schriften und Karten vor. Hr. Bücking trug unter Vorlage von ihm selbst gesammelter Gesteine über die krystallinen Schiefer und die Kreide vom Pentelikon und der Gegend von Athen vor. Vortragender unterwarf die von Seiten Neumavrg auggesprochene Ansicht, daß die krystallinen 6 metamorphosirte Kreidegesteine seien, einer Kritik und wies das Irrthümliche der Neumayrschen Annahme nach. Die Kalke der Hügel bei Athen gehören zufolge ihrer Petre. faktenführung zur Kreide; dagegen ist es vorläufig nicht lungen, das Alter der unter jenen lagernden Schiefer eftzuftellen. Jedenfalls sind sie viel älter als die Kreideschichten bei
ben. Hr. Lossen sprach über die Andreasberger Ruscheln, in welchen die Erzgänge liegen, legte ferner die von Hrn. Kavser auf⸗ genommene Karte der Umgegend von Andreasberg vor und erläuterte den Zusammenhang zwischen Ruscheln und Erzgängen mit den Erup⸗ tivmassen der Dia a und Granite. Besonders hob er die Bedeu⸗ tung der éstlich von Andreasberg in nahejn nördlicher Richtung
das Harzgebirge durchsetzenden Verwerfung hervor, die
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nahme in der Gegend von Andreasberg an den vorigen kurz die schon vom Vorredner erwähnte k k
eine zweite, die erstere abschneidende Verwerfung aufmerksam, r.
eine NW.⸗Richtung einhält und vom Vortragenden nach d
berge, nach dem sie hinstreicht, den Namen Ackerspalte ö 9 An diesen Vortrag knüpfte Hr. Lofsen weitere Bemerkungen. Hr. Favser fegte Deponverfteinerungen von der asturischen Küste vol und sprach deren Aehnlichkeit mit denjenigen der Eifel. g
In der 30. Hauptversammlung des Vereins für deuts
Kunstgewerbe, am 6. April gedachte zuerst der a er er er meister Schäfer, mit warmen Worten des unerwarteten Hintritts dez Hrn. Kommerzien⸗Raths Sy, des Vereins-Schatzmeisters, und hob die vielen Verdienste hervor, welche derselbe 16 um das Kunff— gewerbe erworben hat. Die Versammlung ehrte das An⸗ denken des Entschlafenen durch Erheben von den Sitzen. — dietnuf hielt der erste Direktor des Kunstgewerbe⸗Museums, Hr. Grunow einen Vortrag über eingelegte Arbeit und schilderte ihre Anwen dung zu dekorativen Zwecken sowohl in der Architektur als für kunst= gewerbliche Gegenstaͤnde. Hinsichtlich ersterer kommt Mosait᷑ aus Stein, aus Glas, aus gebranntem Thon und aus Mörtel vor; ersteres Material am frühesten und schon in der Urzeit später vorwiegend in Konstantinopel und besonders vollendet in Italien, wo sich in Pisa, Sieng, Florenz 2c. noch bedeutende Reste finden. Die Technik war insofern eine verschiedenartige, als ent weder kleine Würfel oder größere Platten benutzt wurden; letztere be⸗ malte man im 12. und 13. Jahrhundert häufig mit schwarzen 5 Glasmosaik erwähnt schon Plinius; sie findet ihre haupt⸗ sächliche Verwendung zur Dekoratien im Innern von Gebäuden. Au gebrannten Steinen und huntfarbigen Fliesen eingelegte Fußböden kommen seit alten 6 bis jetzt vor, ebenso aus verschiedenfarbigem Mörtel gegossene Muster. Die Verwendung der eingelegten Arbeit für kunstgewerbliche Zwecke ist eine sehr vielseitige; Schmucksachen Möbel, Gefäße, Geräthe aller Art werden damit verziert. Fit erstere kommen Einlagen aus allerlei farbigen Steinen in Betracht; Gefäße aus Thon wurden schon in man ger Zeit mit Mustern von andersfarbiger Masse eingelegt, auch fertigt man dergleichen noch heute. Metallsachen mit eingelegter Arbeit sind wohl ursprüng= lich orientalisch, wurden aber später besonders von italienischen und deutschen Meistern hergestellt und sind noch heute sehr beliebt. Dahin gehören die tauschirten Sachen, die Niello⸗ und Tula⸗-Arbeiten. Ferner sind die Einlagen von Metall in Holz und Schildpatt zu erwähnen. Die musivischen Verzierungen an Möbeln bezeichnet man als In— tarsien; dieselben kommen in der Periode der Gothik zuerst vor und werden noch jetzt vielfach angewendet; auch andere Stoffe, als Elfen⸗ bein ꝛe. werden in Holz eingelegt. Endlich ist Mosaik aus Stroh, deder und Tuch zu nennen. — Nach Beendigung des mit lebhaftem Beifall gufgenommenen Vortrags erläuterte der Vorsitzende die von Frau M. Henning, Frau Kretschmann und Hrn. Hasel⸗ berger ausgestellten Glasmalereien; dieselben erregten durch die Schönheit ihrer Ausführung ungetheiltes Interesse und wurden als u dem Besten gehörend anerkannt, was auf diesem Gebiet in der Neuzeit geschaffen worden ist. — Hr. Hofbildhauer Knötschke zeigte eine vom Bildhauer Steiner in Meran kunstvoll ausgeführte Holz. schnitzerei, und Hr. Prof. Burger besprach die von Hrn. Buschbeck ausgestellten Lithographien, welche sich durch saubern Druck und kor⸗
rekte Manier auszeichneten. — Endlich wurde die auf Antrag des Hrn.
H. Hirschwald vom Vorstand ausgeschriebene Konkurrenz, betreffend eine in Strichmanier auszuführende Zeichnung für ein Aushängeschild, besprochen; die näheren Bestimmungen dieses Preisausschreibens sind in Nr. 6 des Vereinsorgans bekannt gemacht und werden auch auf Wunsch durch den Schriftführer des Vereins, Prof. Hildebrandt, Genthiner Str. 37, mitgetheilt.
Am Sonntag, den 24. d. M. findet, veranstaltet vom ki en,
Wagnerverein, eine Begrüßungsfeier für Franz Liszt statt,
der zur Aufführung seines Oratoriums Christus“ durch den Cäcilien verein zum 3 Mal seit langer Zeit Berlin zu einem mehr als nur vorübergehenden Aufenthalt besucht. Die Feier wird in den prächtigen Räumen des Central-Hotels in der Friedrichstraße statt= sinden und aus einer musikalischen Aufführung im Wintergarten be— stehen, an welche sich ein Festmahl in den Sälen des Hotels unmit— telbar anschließt. Das Programm der musikalischen Begrüßung feier setzt sich aus einigen sinfonischen Osꝛchesterwerken, die von der durch namhafte Künstler verstärkten Parlowschen Kapelle unter Leitung der Hrrn. Otto Leßmann und Franz Mannstädt, zwei Chören aus dem „Prometheus“ welche mit Orchester⸗= begleitung von einem ad hoc zusammengestellten Chore von 170 Per— sonen unter Leitung des Hrn. O. Eichberg ausgeführt werden, aus dem Vortrag der Jeanne d Are durch Frl. Marianne Brandt, und Lieder. vorträgen des Hrn. Betz zusammen. Der Zutritt zu der musikalischen Feier findet ohne Entgelt auf besondere Einladung des Vereins statt während Karten für das Festmahl für die Mitglieder des Vereins und dessen Gäste bei dem Schatzmeister *. Th. Barth (Simrocksche Mußikhandlung), Mohrenstraße 21, zu haben sind. Der Beginn der Feier ist, da die Generalprobe des . den Meister während des Vormittags in Anspruch nimmt, auf 4 Uhr Nachmittags festge— setzt worden.
Das Erdbeben in Chios. Auf der Südseite der Insel ist nach dem „ Tim es * CGorrespondenten allem Anscheine zufolge die Erschütterung noch staͤrker gewesen als in der Stadt Chies sellst. Menito, eine Stadt von 1260 Einwohnern, die Dörfer Monastit, Virinos und Philota sind buchstäblich ein Trümmerhaufen; nicht ein einziges Haus ist ganz geblieben. Die Zahl der 8 ist natũr⸗ lich noch nicht genau anzugeben, sie muß aber sehr groß Len. Die Ueberlebenden wohnen in Zelten, Buden oder hölzernen Ver⸗ schlägen, Niemand wagt sich wieder in die Stadt. Sie sind leid lich mit Brod und Lebensmitteln versehen, es fehlt aber an ärzt= licher Hülfe. Englische und amerikanische Aerzte thun ihr. Mg. lichftes. Drei englische Kriegsschiffe, der ‚Thunderer', Bittern und „Antelope“, liegen bei Chios; sie hatten Lebensmittel gebracht und Mannsckaflen ausgesetzt, um den Insulanern beim Ausgraben und Tragen der Verwundeten zu helfen. Der „Thunderer , ist mit etwa oJ Verwundeten nach Smyrna abgegangen. Die Chioten selbst ge winnen erst nach und Rach die Energie wieder, um sich umzusehen, was aus ihrer Habe und aus den Vermißten geworden ist. Die Erd stöße sind sehr schwach geworden, dauern aber noch fort, und e ist keneih , daß die erschreckten Bewohner nur mit AÄngst und. Miß trauen sich in die Ruinen wagen; doch sieht man einzelne, die aus den stehengebliebenen Wohnungen Betten und anderes Eigenthum herausholen. z
Am 1I. d. M. Abends fand, wie schon gemeldet, eine neue hef⸗ tige, J bis 1 Sekunden dauernde Erderschütterung statt, welche große Zerstörungen anrichtete. Im Germania⸗Theater kom]mt morgen, manchen Wünschn Ti, das feiner Jeit mit vielem Beifall aufgenemmeng Felt; spiel Vom Fels zum Meern zur Aufführung. Den Rest des Abend wird das Schauspiel „Anne Liser ausfüllen.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition Kesseh. Druck: W. Els ner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), um außerdem ein Verzeichniß der in der 32. Verloosung gezosßf oritäts Aktien . . n n chen enbahn.
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Anzeigen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Hau⸗ delsmann August Wilhelm Mahlendorff, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreck⸗ bares Urtheil des Königlichen Landgerichts J. der Strafkammer 4 zu Berlin vom 26. Oktober 1881 erkannte Gefängnißstrafe von 6 Monaten in actis J. III. A. 485. 80. vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern, welches um Voll⸗ streckung der Gefängnißstrafe und Mittheilung hierher ersucht wird. Berlin, den 6. April 1881. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J. Beschreibung: Alter: am 5. November 1844 ge⸗ boren, Größe 184 em, Statur kräftig, Haare braun, Stirne schmal, hoch, Bart Schnurrbart dunkelblond, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase vorstehend, Mund dicke Lippen, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Ueber dem rechten Schulterblatt ein bohnengroßer Leber⸗ fleck. Auf dem Mittelbauch 5 linsengroße Leber— flecke. In linker Leiste eine Narbe.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Sattler Gustav Adolph Albert Petit ist in den Akten U. R. II. No. 242 de 1881 die Untersuchungs⸗ haft wegen Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und an die Königliche Stadt⸗ voigteidirektion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 8. April 1881. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J. Johl. Beschreibung: Alter 23 Jahr, Geburtsort Berlin, Größe 178 em, Statur kräftig, Haare braun, Augenbrauen dunkel⸗ blond, Augen hellgrau, Nase breit, eingedrückt, Mund dicke Lippen, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht voll, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Zwischen den Schulter— blättern ein kleiner Leberfleck.
Strafvollstreckungs⸗Erledigung. Das unterm 21. September 1878 gegen die Kaufleute Martin Kaufmann und Meyer Simon zu. Hamburg erlaffene Strafvollstreckungs-Ersuchen ist erledigt. Halberstadt, den 8. April 1881. Königliche Staatsanwaltschaft.
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Der unterm 7. April d. J. erlassene Steckbrief gegen den Kaufmann Julius Arnold aus Masde⸗ burg ist durch dessen Verhaftung erledigt.
Waltershausen, den 11. April 1881.
Herzogl. S. Amtsgericht Tenneberg, Abth. II.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
s8560 Oeffentliche Zustellung.
Der Gastwirth August Hildebrandt zu Sollnitz, verfreten durch den Rechtsanwalt Freyberg in Dessau, klagt gegen die Luise Altmann, zuletzt in Wien, aus einem mit den Erben des verstorbenen Oberförsters Altmann in Sollnitz abgeschlossenen Kaufkontrakte mit dem Antrage, die Beklagte zu verurtheilen, ihren Antheil an dem im Grundbuch von Sollnitz Band J. Bl. 33 geführten, den Erben des Oberförsters Johann Carl Dietrich Altmann gehörigen Plan dom neuen Begräbnißplatz auf den kurzen Stücken zu Sollnitz mit Gartenrecht, Karten Nr. 40, von 6,1277 ha, welchen der Oberförster Altmann durch Eigenthumsbrief vom 3.6. Juni 1840 erworben hat und seine Erben laut Rezesses vom 238. Dezem⸗ ber 1857 besitzen, an den Kläger zu übereignen, ihm Besitz und Eigenthum daran zu übertragen und den Eintrag des Klägers als Eigenthümer in das Grund⸗ buch zu beantragen resp. in die Umschreibung des qu. Planes auf den Namen des Klägers zu willigen und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Herzogliche Amts⸗ gericht zu Dessau auf
den 18. Mai 1881, Vormittags 11 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dessau, 21. März 1851.
Ahlfeld, Büreau⸗Assistent, als Gerichtsschreiber des Herzogl. Amtegerichts.
ion n Aufgebot.
Der Rechtsanwalt Augustin in Gnesen hat als Abwesenheitsvormund das Aufgebot behufs Todes⸗ erklärung der verehelichten Frank, Charlotte, ge⸗ borene Klawitter und deren Ehemanns, welche ihren letzten Wohnsitz in Mrotschen hatten und im Jahre 1853 nach Amerika ausgewandert, seitdem aber ver⸗ schollen sind, beantragt: 5
Dieselben sowie deren zurückgelassenen unbe⸗ lannten Erben und Erbnehmer namentlich die
Geschwisterkinder ihres Vaters Paul Klawitter
a. Rosa Klawitter, verehelichte Kanneberg, ge⸗ boren am 5. Mai 1822 zu Zempelburg Abbau,
b. Johann David Klawitter, geboren am T7. Juni 1825 zu Moritzfelde, .
c. Michael Klawitter, geboren den 10. März 1832, jetzt in Amerika, ͤ
d. Lonise Klawitter, verehelichte Schneider, ge⸗ boren den 25. Mai 1841 in Kolrowo,
2) die Geschwisterkinder: ⸗
4. Justine Klawitter, verehelichte Frase,
p. Taroline Klawitter, verehelichte Schülke,
letztere Beide in Amerika verschollen, ; werden aufgefordert, sich vor dem oder in dem auf den 28. Januar 1882 vor dem unter eichneten Ge— richte angesetzten Termine oder in dessen Gerichtes schreiberei N. schriftlich oder versönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls ibre Todeserklärung erfolgen wird.
Natel, den 11. März 1851.
11Verwaltun
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Königliches Amtsgericht.