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Die Nummer 14 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Versendung gelangt, enthalt unter
Nr S782 das Gesetz zur Abänderung und Ergänzung des Gesetzes vom 18 März 1868, betreffend die Errichtung öffentlicher, ausschließlich zu benutzender Schlachthäuser (Gesetz⸗ Samml. 1868 S. 277). Vom 9. März 1881; unter
Nr. S783 das Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes, be⸗ treffend die Unterbringung verwahrloster Kinder vom 13. März 1878 (Gesetz Samml. S. 132). Vom 27. März 1881; unter
Nr. S784 die Verordnung, betreffend die Abänderung der Bestimmungen über die Tagegelder der gesandtschaftlichen Beamten. Vom 28. März 1881; und unter
Nr. S785 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil des Bezirks des Amtsgerichts Elze. Vom 23. März 1881.
Berlin, den 16. April 1881.
Königliches GesetzSammlungs-Amt. Didden.
Per sonalver änderungen.
Königlich preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 12. April. v. Hau gwitz. Oberst und Commandeur des Kadetten-Corps, mit der Uniform des Kadetten⸗ Corps zu den Offizieren der Armee versetzt. v. Lattre, Oberst und Commandeur des Garde-Füs. Regts., unter gleichzeitiger Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur des Kadetten Korps ernannt. v. Stülpnagel, Oberst-Lt. und Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, unter Belassung in diesem Verhältniß und unter Entbindung von dem Kommando bei der Gesandtschaft in München, mit der Führung des Garde-Füs. Regts., unter Stellung àz la suite desselben, beauftragt. v. Pan witz, Malor à læ suite des 1. Garde⸗ Regts. z. F., unter Entbindung von dem Verhältniß als persönlicher Adjutant des Kronprinzen Kaiserl. und Königl. Hoheit und unter Aggreg. bei dem gedachten Regt., zur Gesandtschaft in München als Militärattachs kommandirt.
. n der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 15 der Zeichenregister-Bekanntmachungen veröffentlicht.
Aichtamiliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 16. April. Ihre Kaiser— lichen und Königlichen Majestäten wohnten gestern dem Gottesdienst im Dome bei und waren Abends bei der Dratorium⸗-Aufführung in der Sing-Akademie anwesend.
Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Mittags 1 Uhr den Kaiserlich russischen General— Adjutanten Fürsten Galitzin, und um 4 Uhr den Staats— Minister von Puttkamer.
Heute Vormittag nahmen Se. Majestät militärische Mel⸗ dungen entgegen und hörten den Vortrag des Chefs des Militärkabinets, General-Adjutanten von Albedyll.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin wohnte heute der liturgischen Passionsandacht im Dome bei und besuchte die städtische Ausstellung der Lehrlingsarbeiten.
— In der Kapelle des Kronprinzlichen Palais fand am Donnerstag Vormittag 9! Uhr die Feier des heiligen Abend— mahls für die Mitglieder der Königlichen Familie statt.
Abends 6 Uhr besuchten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herr— schaften mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Hein— rich und den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe die liturgische Andacht im Dom.
Gestern Vormittag wohnten die Höchsten Herrschaften mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Heinrich und der Prinzessin Victoria dem Gottesdienst im Dome und Abends der Aufführung der Passionsmusik: „Der Tod Jesu“ von Graun in der Sing-Akademie bei.
— Das Gesetz, betreffend die Verwaltung der den Ge— meinden ꝛc. gehörigen Holzungen, vom 14. August 1876, beschränkt, nach einem Cirkularerlaß des Ministers der geist⸗ lichen ꝛc. Angelegenheiten und des Ministers des Innern vom 11. Februar d. J., die Befugniß der Aufsichtsbehörden zum Einschreiten nicht auf die Fälle des allgemeinen Landeskultur— oder Forstinteresses. Die §§. 2 ff. desselben legen den Ge—
meinden, Kirchen ꝛc. die unbedingte Verpflichtung auf, ihre Holzungen innerhalb der Grenzen der Nachhaltigkeit zu bewirthschaften und sich zu diesem Zwecke gewissen, näher bezeichneten Beschränkungen zu unterwerfen. Der 5. 10 aber räumt den Aussichtsbehörden das ebenso unbedingte Recht ein, Handlungen, zu denen ein Waldeigenthümer nach den S8. 2 bis 7 verpflichtet ist, im Falle der Säumigkeit auf Kosten des Verpflichteten ausführen zu lassen.
Der General-Lieutenant des Barres, Präses der Ober · Militär. Eraminations-Kommission, welcher sich kürzlich nach Dresden begeben hatte, ist wieder hierher zurückgekehrt.
— Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hohen⸗ Lollern, Oberst-Lieutenant und Commandeur des 2. Garde— Dragoner⸗Regiments, hat sich mit kurzem Urlaub nach Dres— den begeben.
— S. M. Kanonenboot „Cyclop“, 4 Geschütze, Kom⸗ mandant Kapitän⸗Lieutenant von Schuckmann J., ist am 15. April er. in Plymouth eingetroffen und beabsichtigte am 19. dess. Mttz. die Heimreise fortzusezen.
— Für den Stab des diesjährigen Uebungsgeschwa— der s, für die Stäbe der Schiffe des Geschwaders, Friedrich Carl“, „Kronprinz“, „Preußen“, „Friedrich der Große“ und Aviso Grille / sowie für S. M. S. „Blücher“ und S. M. Knbt. „Drache“ sind folgende Kommandirungen versügt worden, und zwar:
a. Geschwaderstab. v. Wickede, Kapt. z. S., al
Chef; Koester, Korvkapt. im Admiralstabe, als Chef des
des Geschwaders; v. Ahlefeld, Kaptlt, als Geschwader
Offizier; Siegel, Lt. z. S., als Flagglt.; Dr. Bäuerlein, Stabsarzt 2. Klasse, als Geschwaderarit Gugleich Ober⸗-Arzt Flagaschiffs); Kapitz ki, Maschinen⸗Ober⸗Ingenieur, als Geschwaden Maschineningenieur; Meding, Zablmeister, als Geschwaderzahl meister (zugleich Zahlmeister des Flaggschif's); Kleybolte, Unter Zablmeister, als Geschwadersekretär; From hol, Marinepfarrer, als Geschwaderprediger ]
b. für S. M. S. „Friedrich Carl“. Paschen, Kapt. z. S.,
als Kommandant; v. Reiche, Korrkapt., als J. Offizier; Geiseler, Herbing, Hornung, Galster, Kaptlts.; Bröker, Frhr. v. Sohlern, Pohl, Lts. z. S.; Bredow, Wislicenus, van Semmern, Schneider, Untlts. 3. S.: Bünte, Premlt. vom Seebataillon; Dr. Bäuerlein, Ober⸗Stabsarzt 2. Klasse; Dr. Hahn, Unterarzt; Aßmann, Maschinen-Unteringenieur; Meding, Zahlmeister. c. für S. M. S. „Kronprinz. Ditmar, Kapt. z. S., als Kommandant; Aschenborn, Korvkapt., als JI. Offizier; Rötger, Frhr. v. Maltzahn, Hirschberg, Kaptlts.6 Breusing, v. Ar⸗ noldi, Weihe, Frhr. v. Malapert-Neufville, Lts. z. S.; Gühler, Neitzke, Schack, Untlts. z. S.; Rasmus, Seklt. vom Seebataillon; Dr. Schotte, Stabsarzt; Herter, Maschinen⸗ Unteringenieur; Butterwegge, Unterzahlmeister.
d. für S. M. S. „Preußen“. Kühne, Kapt. z. S., als Kom⸗ mandant; von Pawelsz, Korvkapt., als J. Offizier; Ritt meyer, Maschke, Rottok, Bethge, Wodrig, Kaptlts; Wacheu⸗ husen, Winkler, Lts. z. S.; Bar. von Schimmelmann, Schwarzkopff, Scheibel, Börner, Untlts. z. S.; Bullrich, Seklt. vom Seebataillon; Dr. Martini, Stabsarzt; Dr. Richter, Unterarzt; Goetz, Maschinen-Ingenieur; Weinert, Zahlmeister.
e. für S. M. S. „Friedrich der Große“. Knorr, Kapt. z. S., als Kommandant; Barandon, Korvkapt., als J. Offizier; Diederichsen, Kirchhoff, Heßner, Kaptlts. Schmidt,
er,, n p, len n
. Dr. Wachter, Stabsarzt; Dr. Mül⸗
, Unterarzt; Groth, Maschineningenieur; Hartwig, Zahl— meister.
f. für S. M. Aviso „Grille“. Bar. v. Uckerm ann, Korv. Kapt.,, als Kommandant; Galster, Lt. z. S., als J. Offizier; Mittler, Obenheimer, Schnars, Lts. z. S.; Dr. Brassert, Assistenzt 2. Kl.; Barth, Maschinist.
g. für S. M. S. „Blücher“. Tirpitz, Kaptlt. im Admiral⸗ stabe, als Kommandant; Fischel, Kaptlt., als J. Offizier; Igeschke, Thiele l, Credner, Becker, Müller, Coerper, v. Chaulin, Lts. z. S.; Schwartz, Obermaschinist; Thiede, Zahlmeister— aspirant.
b. für S. M. Knbt. „Drache“. Holzhauer, Korvkapt. im Marinestabe, als Kommandant; v. Zülow, Lt. z. S., als J. Offi⸗ JJ . maschinist; Fichtner, Zahlmeisteraspirant.
— Das „Mar. V. Bl.“ enthält folgende Mittheilungen über Schiffsbewegungen: (Das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort.) S. M. S. „Arcona“ Kiel 4.4. — Zur Vornahme einer Uebungsfahrt. — 10.4. Kiel. S. M. S. „Ariadne“ 9. /2. Callao 11.3. — nach Valparaiso. (Poststation: Callao. S. M. Knbt. „Comet“ Kiel 26./3.— 26.3. Warnemünde 27. / 3.— 28. /3.Swine⸗ münde. (Poststation: Swinemünde.) S. M. Fnbt. „Cyclop“ 16.33. La Valetta (Malta) 20.3. — 22. /3. Tunis 23. 13. — 3.4. Gibraltar. (Poststation: Plymouth (England] ) S. M. Knbt. „Delphin“ 3./4. Wilhelmshaven. (Poststation: bis 29.4, Emden, vom 30. 4. ab Norderney) S. M. S. „Freya“ 26/62. Hongkeng. — Letzte Nachricht von dort 5.3. (Post— station: Hongkong) S. M. Av. „Habicht“ 27./2. Melbourne. — Beabsichtigte am 7.3. die Reise fortzusetzen. (Poststation: Auckland auf Neuseeland.? S. M. S. „Hertha“ 10./3. Mel— bourne 27.3. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 5/12. 80. Apia. — Letzte Nachricht von dort 2./1. er (Poststation: ben) . NM. Knbt. „tis“ 31.1. Hongkong. — Letzte Nachricht von dort 4. /3. (Post— station: Hongkong.) S. M. Av. „Loreley“ 10.11. 80 Kon— stantinopel 29/3. er. zu einer Uebungsfahrt ins Schwarze Meer. — 1.4. Konstantinopel 9.4. nach Chios. (Poststation: Konstantinovel) S. M. Av. „Möwe“ 2. / 3. Melbourne. (Poststation: Auckland auf Neuseeland.) S. M. Knbt. „Nautilus“ 11.12. 80. Apig. — Beabsichtigte am 27.12. 80 nach Saluafata zu gehen. (Poststation: Aden.) S. M. S. „Nymphe“ 16.3. Havanna 19.5. — nach den Bermudas. (Poststation: Norfolk Virginia, Nord⸗Amerika!.) S. M. S. „Victoria“ 26.2. Monrovia 4/3. — 5. / 8. Synoe 5. / 3. — 5.3. Nannakrou S8. / 3. — 9. /3. Monrovia 11./3. — 17.3. Porto Grande. — Letzte Nachricht von dort 21.3. (Poststation: Bahia [Brasilien !. S. M. S. „Vineta“ 25. /11. 80. Yoko⸗ hama 7. 2. er. — 13.2. Kobe. (Poststation: Hongkong.) S. M. Kbt. „Wolf“ 2.11. 80. Tientsin. — Letzte Nachricht von dort 5.2. cr. (Poststation: Hongkong.)
Bayern. München, 13. April. (Allg. Ztg.) Der Steuergesetzausschuß der Kammer der Reichs— räthe hat heute die zweite Lesung des Gesetzentwurfs be— züglich der Einkommensteuer beendet, so daß dieselbe in kom— mender Woche im Plenum der hohen Kammer zur Berathung gelangen kann. Der Antrag des Reichsrathes Grafen von Ortenburg, des Referenten über den Gesetzentwurf bezüglich der Kapitalrentensteuer, nach welchem eine Er—⸗— höhung der Steueranlagen beschlossen werden soll, so namentlich für Jahresrenten über 10090 ( mit 4 Proz., statt der von der Abgeordnetenkammer beschlossenen 3 Proz, findet, wie man vernimmt, vielfachen Widerspruch, und man
hält es deshalb für zweifelhaft, ob der Antrag die Zustim—
mung der Kammer erlangen werde.
Sessen. Darmstadt, 14. April. Der Prinz Wil⸗ heim ist heute Vormittag von Schwerin wieder hier ein— getroffen
HOesterreich⸗Ungarn. Wien, 13. April. Die „Bud. Corr“ enthält solgendes Communiqué: „Heute Vormittags fand unter Vorsitz Sr. Majestät eine zweistündige ge⸗ meinsame Ministerkonferenz statt, welcher die Minister Baron Haymerle, Graf Taasse, Dunajemski, Pino, Tisza, Baron Orczy und Baron Kemeny beivohnten. — Sektions— rath B. Glanz begiebt sich nun heute Abends mit den neuen Instruktionen nach Berlin zur Finalisirung der Vertrags— verhandlungen mit Deutschland. Die Minister Tisza, Bion Kemeny und Staatssekretär Matlekovies sind heute Nach⸗ mittag nach Pest gereist.“
— Wie die „Pol. Corr.“ meldet, besteht Seitens des Präsi⸗ diums des Abgeordnetenhauses die Absicht, die nächste Sitzung des Abgeordnetenhauses für den 28. April anzuberaumen uns auf deren Tagesordnung die Budgetdebatte zu 6 Die Berathung des Budgets soll daun in täglichen Sitzungen von 10 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Abends fortgesetzt werden, da in Abgeordnetenkreisen die Abhaltung von Abendsitzungen in der gegenwärtigen Saison wegen der mangelhaften Einrich⸗ tung der Abgeordnetenhauslokalitäten als nahezu unmöglich betrachtet wird. Für die Generaldebatte über das Budget
Jahren der Stefans⸗-Orden verliehen wurde, ist bei seinem Hiersein vom Kaiser mit einer goldenen, in Brillanten ge⸗ faßten und mit dem Bildniß des Kaisers geschmückten Tabatiere beschenkt worden.
— 16. April. (W. T. B) Nach übereinstimmenden Meldungen aus Szege din hat sich die Situation seit gestern Abend gebessert, die Gefahr ist beseitigt.
Schweiz. Bern, 16. April. (W. T. B.) Die Re⸗ gierung zu Bern, welche von dem eidgenössischen Justizö d artement um Berichterstattung über die letzte sozialistische Märzfeier ersucht worden war, erwidert in ihrem Antwort⸗ schreiben an dasselbe, daß sie jener Feier keine große Wichtig⸗ keit beigemessen und deshalb auch keinen Grund habe, eine Untersuchung darüber anzuordnen.
Großbritannien und Irland. London, 14. April. (Allg. Corr.) In der diplomatischen Vertretung Eng⸗ lands im Auslande treten demnächst einige wichtige Ver⸗ änderungen ein. Hr. Göschen kehrt im Laufe dieses Monats nach England zurück und wird durch Lord Dufferin, den bisherigen englischen Vertreter am russischen Hofe, ersetzt. Zu seinem Nachfolger in St. Petersburg ist Sir Augustus Paget, der britische Botschafter in Rom, ernannt worden. — Sir Charles Dilke hat sich nach dem südlichen Frankreich begeben, woselbst er bis zum Wiederzusammentritte des Par⸗ laments zu verweilen gedenkt.
Die „Dublin Gazette“ bringt eine vizekönigliche Verordnung, welche verfügt, daß vom 20. d. M. ab weder Waffen noch Schießbedarf in Irland importirt werden dürfen, ausgenommen in folgenden Häfen: Dublin, Belfast, Cork, Limerick, Londonderry, Waterford, Galway, Sligo, Drogheda, Dundalk, Greenore und Wexford.
. — 15. April. (W. T. W.) Lord Granville hat, wie die „London Gazette“ meldet, eine Depesche des englischen Ge⸗ sandten in Bern erhalten, in welcher dieser auf die Noth⸗ wendigkeit hinweist, den in der Schweiz lebenden englischen Unterthanen Pässe oder Geburksscheine zuzustellen, um ihnen den ferneren Aufenthalt in der Schweiz zu ermöglichen.
Frankreich. Paris, 13. April. (Cöln. Ztg.) Die „Rö⸗ publique Frangaise“ schreibt: Der Schauplatz, auf wel⸗ chem das französische Expedition scorps zunächst seine Rolle spielen wird, besteht aus zwei Landstrichen, einem nördlichen und einem südlichen. In jenem leben die Stämme, welche den Bund der Krumirs bilden, in diesem die Uschtetas. Beide Landstriche werden durch den Wed-Medbscherda getrennt, der auf algerischem Gebiet entspringt und sich ein wenig nördlich von Tunis ins Meer ergießt. Durch sein Thal geht die Eisenbahn, welche Constantine mit der Hauptstadt der Regentschaft verbindet, von der jedoch der zwischen Suk— Arras und Gardimau, der ersten Station in Tunesien, ge— legene Theil noch nicht fertig ist. Diese Lücke wird um so mehr bedauert, als sich gerade dort der Mittelpunkt der französischen Operationen befindet. Infolge dieser Lücke muß deshalb bis zur Grenze alles auf Maulthieren befördert werden. Die Hochebene, welche die Krumirs bewohnen, bildet im Norden einen Theil der zwischen dem Kap Roux und der Insel Tabarka liegenden Mittelmeerküste. Kap Roux, an der äußersten Spitze unserer Grenze, ist der letzte Ausläufer einer langen Reihe hoher Berge, welche sich bis zu 1200 m erhehen und sich längs der Grenze ziehen; sie heißen: Dschebel⸗ Krumir, Dschebel-Addeda, Dschebel-Adessa, Dschebel-Tagma, Dschebel-Ghorrg und Dscheb lHirug. Am Fuße dieses letzteren verläzt der Medscherda unser Gebiet und tritt in Tunesien ein. Im Osten dieses Berges dehnt sich die Hochebene der Krumirs aus und fällt langsam bis in die Umgegend von Besha ab, das unge— sähr auf dem halben Wege zwischen der französischen Grenze und Tunis liegt. Mehrere Flüsse durchschneiden sie, von denen zwei, Wed-Bidur und Wed⸗Grezela, Nebenflüsse des Medbscherda sind, wahrend die beiden andern, Wed⸗el⸗Kabir und Wed-Cehela (letzterer entspringt bei Besha), sich ins
seien die drei letzten Tage des laufenden Monats in Aucsicht genommen. —
= 14. April. (W. T. B.) Der außerordentliche russische BVotschafter, Graf Schuwaloff, welchem schon vor mehreren
Meer ergießen, und zwar beide der Insel Tabarka gegenüber.
Das Meer im Norden, die Bergkette am Kap Roux bis zum
Dschebel-Hirug im Westen, das Thal der Medscherda bis Besha im Süden, der Wed⸗-Ceheéla von dieser Stadt bis zur Insil Taharka im Osten scheinen also die natürlichen Grenzen des nördlichen Kriegsschauplatzes zu sein. Dieses ganze Ge— bist ist gebirgig, coupirt, voller Schluchten, mit Wäldern be⸗ deckt; die Wege sind selten und unbrauchbar. Die Operationen auf dieser Seite werden also mühselig sein. Der zweite Land⸗ strich, der südliche, bietet keine so großen Schwierigkeiten, aber doch immer noch sehr ernstliche dar. Das Land ist weniger bedeckt; es erstreckt ich vom Fluß Medscherda im Norden his zum Fluß Mellegue (Maalegh) im Süden. Letzterer Fluß entspringt in der Nähe von Tebessa, geht am Fuß des Kef vyrhei und fließt ein wenig oberhalb Beja in die Medscherda. Das Kampfgebiet bildet also für den ersten Theil des Feldzuges ein Dreieck, dessen Grundlinie unsere Grenze zwischen dem Kap Noux und Tebessa bildet, während die Spitze Besha erreicht; die linke Seite geht vom Kap Roux aus, durchschneidet die Insel Tabarla und folgt dem Laufe des Wed⸗Cehéla. Von unserer Grenze bis Besha zählt man 85 kim auf der Eisenbahn und bis Tunis 195 km. Die Länge der Operationsbasis beträgt ungefähr 200 km, und die Medscherda, die einen fast geraden Lauf hat, durchschneidet sie ungefähr in ihrer Mitte. Dort indet die Koncentration unserer Truppen gruppenweise statt. — Das französische Expeditionscorps wird aus fünf Brigaden unter dem Oberbefehl des Generals Osmont, Kom⸗ mandanten des 19. Corps, bestehen; mit diesem ist der Ge⸗ neral Forgemol. Die beiden Brigaden der Provinz Constantine werden von den Generälen Logerot und Ritter besehligt und durch das Thal der Medscherda im Süden des seindlichen Landes operiren. Die drei von Frankreich gekommenen Unter⸗ stützungsbrigaden, welche die Küste zur Grundlage ihrer Ope⸗ rationen nehmen, indem sie sich auf der Insel Tabarka, wo sie ausgeschifft werden, sestsetzen, sind: die erste, dem 15. Corps entnommen, vom General Vincendon, die zweite, dem 18. Corps (Vordeaur) entnommen, vom General Galand, die dritte, dem Corps in Montpellier entnommen, vom General de Braisme besehligt. Der Plan der französischen Generäle ist, den Lauf der Flüsse zu verfolgen. Die algerischen Truppen werden dieselben hinabsteigen und zu den aus Frankreich ge⸗ kommenen Truppen stoßen, welche von der Küste aus den Lauf der nämlichen Flüsse verfolgen werden. Besha, das einer der Punkte ist, von wo aus man am leichtesten in die Berge eindringen kann, wird jedenfalls besetzt werden. Die Krumirs (ohne die Uschtetas) sollen ungefähr 15 009 Mann stark sein, aber keineswegé Martini⸗Gewehre besitzen. Sie sollen keinen Dber⸗Besehlshaber haben, sondern in kleinen Banden kämpfen wollen. Die Uschtetas sind noch nicht zu den Krumirs ge⸗
sioßen; sie wollen nur kämpfen. wenn sie von den Franzosen selbst angegriffen werden. Der Plan der französischen Gene⸗ rale geht dahin, diese Vereinigung zu verhindern und die Stämme einzeln zu schlagen. .
Aus Bona wird gemeldet: „Wenn sich die Truppen des Bey in dem Kreise der Operationen unserer Armee zeigen, so werden, versichert man, die Corpskommandanten sie auf⸗ fordern, sich der Expedition anzuschließen, um an der Züchti⸗ gung der Krumirs theilzunehmen. Weigern sie sich und be— stehen sie darauf, als Observationscorps in der Nähe der Krieg⸗ führenden zu bleiben, so haben die Kommandanten der Expe⸗ bitionskolonnen Besehl, sie aufzufordern, sich so weit zu entfernen, daß von ihrer Seite keine feindliche Einmischung zu fürchten ist, und sie, wenn nöthig, dazu zu zwingen.“ .
Den letzten Nachrichten aus Bona zusolge hat sich der Bey nicht dazu verstehen wollen, in Gemeinschaft mit den' Franzosen die Lrumirs zu bekämpfen. Der Sultan sandte dem Bey ein Telegramm, worin er die von ihm zur Sicherstellung der lehnsherrlichen Rechte der Türkei und der Vorrechte des Bey ergriffenen Vorsichtsmaßregeln billigt. — Ein Telegramm aus Tunis, von gestern Abend lautet: . . .
„Das Lager unter dem Oberbefehl von Sidi⸗Ali⸗Bey ist dazu bestimmt, gegen die Franzosen und nicht gegen die Krumirs zu kämpfen. Ali Bey begab sich gestern nach der Moschee. Er wurde von einer zahlreichen Menge mit dem Ruf: „Gott gebe dir den Sieg! be⸗ grüßt. Obgleich die Anleihe von 800909. (nicht 300 000) Piaster noch nicht abgeschlossen ist, fo geht die Mobilmachung doch mit einer gewissen Rüstigkeit vor sich. Die Regierung des Bey verbot alle Zusammenrottungen und gab Befehl, die maurischen Kaffee säuser und die Läden der Eingeborenen um 9 Uhr Abends zu schließen. Reschiff, Gouverneur von Kef, ist mit zahlreichem Gefolge nach Suk⸗ el Arras abgegangen, wo sich der Kriegs-Minister noch mit 700 Mann Truppen befindet. Die Gums, die sich im dortigen Lager eingefunden, waren alle in verschiedenen Aufträgen wieder abgezogen.“
— 14. April, Nachmitt. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Bona (Algier) ist in Randon bei Bona ein Ita⸗ lien er verhaftet und der Gerichtsbehörde übergeben worden, der bei dem Verkauf von Pulver an die Eingebornen auf der That betroffen worden war. —⸗
— 14. April. Der „Temps“ erhielt solgende Depesche aus La Calle, vom 13. d. M: P
Die „Vienne“ liegt auf der Rhede mit 300 Tonnen Lebensmitteln; sie schifff einen Lieutenant z. S. aus, der für den Hafendienst auf die Dauer dort bleiben wird. Andere große Transportschiffe werden erwartet. Ungefähr 10000 Mann sind in der Gegend von Kef⸗Uni⸗ Tebul, El-Ainu und Rumel-Suk vereinigt. Oberst Hervs rückt mit den JZuaven nach Sukharras. Es ist das Vorspiel der. Bewegung, die als Basis Sukharras nehmen wird. Die Kavallerie wird wabhrschein— lich in dieser Richtung folgen, denn sie ist hier unnütz und wird guf der Medscherda große Dienste leisten. Die gegenwärtig in Bona be⸗ findlichen Generäle werden morgen im Lager erwartet.
Italien. Rom, 14. April. (W. T. B.) Nach⸗ dem Fairoli den Eintritt in das neue Kabinet abgelehnt hat und in Folge dessen auch Depretis sich weigert, in das neue Kabinet einzutreten, hat sich Depretis, den ihm er— theilten Auftrag als erledigt ansehend, zum Könige begeben, um Sr. Majestät von den Schwierigkeiten Mittheilung zu machen, die der Bildung des neuen Kabinets aus den Führern der sämmtlichen Gruppen der Linken entgegenstehen. Der König hat noch keine Entscheidung getroffen. (.
— Q 6 67 ug parlamentarischen Kreisen wird bestätigt, daß alle Führer der Gruppen der
Linken eventuell ein aus der Linken gebildetes Kabinet zu unterstützen versprachen. ; .
— 15. April, Abends. (W. T. B.) Die Nachrichten einiger Blätter von der Ausrüstung oder Konzentrirung von Kriegs⸗ schiffen entbehren jeder Begründung. — Der „Dirittg⸗“ hebt hervor, daß die Journale aller Parteien den sehr günsti⸗ gen Eindruck anerkennen, welchen das den strengsten konstitu⸗ tionellen Regeln entsprechende Verhalten Cairoli's in den letzten Tagen überall hervorgerufen habe. — Morgen werden sich die zurücktretenden Minister nach dem Quirinal begeben, um die letzten Dekrete zu unterzeichnen.
Türkei. Konstantinopel, 14. April. Die „Polit. Corresp.“ meldet von hier: Wie versichert wird, hat die Pforte in der tunesischen Frage ein Rundschreihen an ihre Vertreter im Auslande erlassen und darin der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß sich Frankreich darauf beschränken werde, Maßnahmen zur Sicherung seiner Grenze in Algier zu er⸗ greifen. In einer gleichzeitig an den Bey von. Tunis erlasse⸗ nen Note wäre demselben eine kluge und maßvolle Haltung eingeschärst worden. . .
— 16. April. (W. T. B) Reouf Pascha begiebt sich nach St. Petersburg zur Begrüßung des Kaisers Alexander III. — Die Botschafter hatten wiederholt Besprechungen über den weiteren modus procedendi in Folge der Annahme der Grenzvorschläge Seitens Griechenlands.
Rumänien. Bu karest, 15. April. (W. T. B) Die Deputirtenkammer hat das Gesetz üher die Ausweisung von Fremden, welche die Sicherheit des Staates gefährden, mit großer Majorität in der vom Senate beschlossenen Fassung angenommen. Im Laufe der Debatte erklärte der Minister⸗ Präsident auf eine Anfrage Jonesco's, der aus der Initiative des Parlaments hervorgegangene Gesetzentwurf sei von der Regierung unterstützn worden, nicht etwa um einer Pression von außen zu gehorchen, sondern weil sich im Lande Symptome gezeigt hätten, welche befürchten ließen, daß Umsturzdoktrinen karin Wurzel zu fassen suchten. Vom Senate wurde die Vor⸗ lage wegen Kreirung des Postens eines Ministers ohne Porte⸗ seuille angenommen und zu dem Bau der Eisenbahn Adjud⸗ Okna die Genehmigung ertheilt. Die Session der Kammern ist bis zum 12. Juni verlängert worden.
Serbien. Belgrad, 15. April (W. T. V.) Die Skupschtina hat eine aus 5. Mitgliedern bestehende Kontrol⸗ kommission niedergesetzt, welche die vom Jahre 1876 an bis zur
Ernennung des jetzigen Kabinets gemachten Staatsausgaben streng revidiren soll. Auch hat die Skupschtina die Vorlagen des
Finanz⸗Ministers über die Stempelgebühren, sowie über die Tabak und Gewölbesteuer einstimmig angenommen.
Nusiland und Polen. St. Petersburg, 15. April. (W. T. B.) Der Regierungsbote“ meldet, daß der Zeitraum zur Einreichung der Kassationsklage von den zum Tode Verurtheilten unbenutzt gelassen worden sei. Wohl aber hätten Ryssakoff und Michailoff Gnadengesuche eingereicht. Der Gerichtshof habe in Anbetracht des schreck⸗ lichen Verbrechens erkannt, daß die Begnadigungsgesuche un⸗ berücksichtigt zu lassen seien, habe dieselben aber dem Kaiser unterbreitet. Die Antwort des Kaisers laute dahin, daß dem
Veschlusse des Senatsgerichts gemäß zu verfahren sei. Dem⸗
nach seien alle Verurtheilten in Gemäßheit des Urtheils hin⸗ zurichten, die Hinrichtung der Verurtheilten Jesse Helfmann jedoch in Anbetracht deren Schwangerschaft bis nach ihrer Entbindung aufzuschieben. Die Hinrichtung findet laut Straßenanschlag heute Vormittag 9 Uhr statt.
— 15. April, Vormittags. (W. T. B.) Die Todes⸗ strafe durch den Strang ist heute Vormittag gegen die Ver⸗ urtheilten Ryssakoff, Michailoff. Kibaltschitsch Sophie Perow s⸗ kaja und Jeliaboff auf dem Semenoffschen Platze voll st reckt worden. Bei Michailoff war der Strick vorher zweimal ge⸗ rissen. Um 10 Uhr war die Hinrichtung beendet. Auf dem Richtplatze und in den angrenzenden Straßen hatten sich große Menschenmassen angesammelt. Die Ordnung ist nirgends ge⸗ stört worden, . -
— 15. April. (W. T. B.) Der englische Botschafter, Lord Dufferin, ist heute Nachmittags von hier abgereist.
— 16. April. (W. T. B.) Gestern erfolgte dem „Por⸗ ja dok“ zufolge, der Urtheilsspruch des hiesigen Universitätsgerichts über 204 Studenten der hiesigen Universität, welche die Vorschriften derselben verletzt hatten. 18 Studenten wurden relegirt, 71 erhielten 3⸗ bis Ttägigen Arrest mit angedrohter Ausschließung im Wiederholungsfalle; 100 wurden mit einem Verweise bestraft, 15 freigesprochen. Bei der Festsetzung der Strafe war das frühere Verhalten der betreffenden Studenten in Betracht gezogen worden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. April. Der König empfing heute den außerordentlichen Gesandten, General-Adjutanten Grafen Lewaschoff, der ein Schreiben seines Souveräns überreichte, in welchem das Hinscheiden Kaiser Alexanders 11. und die Thronbesteigung Kaiser Alexanders III. gemeldet wird. — Zum schwedischen Bevoll⸗ mächtigten bei der in Paris abzuhaltenden internationalen Münzkonferenz ist der frühere Finanz⸗Minister Forssell und zuͤm norwegischen Bevollmächtigten der Staats⸗Rath a. ö
Professor Dr. O. J. Broch ernannt worden.
Schwedens Staatseinnahmen im 1. Quartal er. betrugen Zölle 3 615 538 Kronen (gegen 4 605 629 Kronen in
der gleichen Zeit des Vorjahres), Branntweinsteuer 544 9g89 Kronen (5 614 330 Kronen), Staatseisenbahnen ca. 3 650 000
Kronen (4 168 434 Kronen), im Ganzen 14810528 Kronen
gegen 14 388 393 Kronen im Vorjahre.
Statistische Nachrichten.
Nach dem 8. Rechenschaftsbericht der Lebensversächerungs— anstalt für die Armee und Maxine für das Jahr 1880 wurden bei der Anstalt im Jahre 1880 1255 Versicherungen über 2367 509 S6 beantragt, wovon 1152 Versicherungen über 1941000 t angenommen wurden. Mit Hinzurechnung des Bestands von 6874 Versicherungen über 10 924 600 „ ergeben sich 89026 Ver⸗
sicherungen über 10924 600 MS, von denen 199 über 184 0 0j. / wieder eingegangen waren, so daß am Jahresschlusse 7827 Ver ⸗
sicherungen? (7665 Versicherte) über 19739 900 66 verblieben, ö , nen rechnungsmäßig 63 Todesfälle mit in Summa 101200 M1. Versicherungssumme zu erwarten; es sind jedoch nur 32 Versicherte mit in Summa 59 300 . Versiche⸗ rungssumme gestorben, mithin 31 Personen mit in Summa 41 0M . Verficherungssumme weniger, als nach den Sterblichkeitstabellen rechnungsmäßig zu erwarten war. Seit dem Bestehen der Anstalt waren 214 Todesfälle mit in Summa 416 100 „66 Versicherungs— summe zu erwarten; es sind jedoch nur 141 Personen mit in Summa 22 800 „MM. Versicherungssumme gestorben, mithin 70 Personen mit in Summa 93 300 MS. Versicherungssumme weniger, als nach den Sterblichkeitstabellen rechnungsmäßig zu erwarten war.
In die Sparkasse der Anstait wurden im Jahre 18380 5695 Einlagen gemacht und zwar: in Ahtheilung J. (Zins auf Zins) 294 520 MS, in Abtheilung II. (halbjährliche Zinszahlung 11] 300 ,
31. Dezember 1879: 582 51570 MS, ergiebt in Summa 988 565,70 S6. Im Laufe des Jahres sind wieder zurückgezogen: aus Abtheilung J. 70 101,60 s½, aus Abtheilung II. 18 5000) Ao, zusammen 88 601,60 „, mithin verblieb am 31. Dezember 1880 Ge— sammtbestand 899 964,10 (M, und zwar: 1) 5904 Einlagen in Abthe: lung 1. mit 605 464,10 „Æ, 117 Einlagen in Abtheilung 11. mit 294 500,00 66. Rechnet man zu diesem Gesammtbestand die ent sprechende Zinszuschreibung von K½ pro 1830 für Abtheilung J. mit 7 7063,40 Me, so ergiebt sich der Gesammtwerth der Spareinlagen am 31. Dezember 1880 — der Sparkassenfonds — YI7 667,50 Die durchschnittliche Höhe der Spareinlagen betrug überhaupt rund Sh00 „, in der Abtheilung J. rund 58,00 „, in der Abtheilung II. rund 2517,00 (.
Spareinlagen 406020 6, Zinsen 230 759 6, Coursgewinn 45 020 S; die Ausgabe: 49 300 (6. Versicherungssumme für 32 Todesfälle, 310 „6. Rückkaufspreis für eine Police, 88 601 „6 ge— kündigte Spaareinlagen, 48972 66. (9,65 60) Verwaltungskosten. Das Vermögen der Anstalt bestand am 31. Dezember 1880 aus dem vom Reich überwiesenen Garantiefonds im Betrage von 3000 00) 4, dem Sicherheitsfonds mit 1 30) 508 M, dem Prämien-Reservefonds mit 653 665 „S, dem Sparkassenfonds mit 917 667 „1. Die Bilanz schließt mit 5 ß 176 (
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Der Paster emer. der deutschen Gemeinde in Stockholm, Dr. theol. Johannes Rohtlieb, ist am 11. d. im Alter von 73 Jahren gestorben. Außer einer großen Anzahl kleinerer Arbeiten hat Roht⸗
Anmerkungen und Wörterbuch“ herausgegeben und Wallins „Predigten“ ins Deutsche übersetzt.
Gewerbe und Handel.
Dividenden⸗Tabelle“
bis zum
obne zeitraubendes Nachschlagen über Jin resp — Coupons aller marktgängigen Effekten Aufschluß erhält. Die Dividenden⸗Tabelle sell allmählich von 1879 an die Geschafts ergebnisse der letzten 5 Jahre enthalten un ian würde
einer Nummer dann den Werth der nicht verjährt Dividendenscheine ersehen können. Zweimal jährlich werden in der Tabelle auch die Zahlstellen für festen Zins tragende Papiere mit getheilt werden. Di —
ie vorliegende Nr. enthält in alphabetischer Ordnung für jede Gattung die Gisenbahn-, Bank- und Industrie Äktien, denen Angaben über Kündigungen folgen. Im Einzelnen werden bei jedem Effekt die Dividenden seit 1379 und die Zahlstellen mitagetbeilt. Der Druck ist sauber und in großen Lettern ausgeführt; zu bedauern dürfte nur sein, daß der Verfasser sich nicht gleich der Mühe unterzog, sämmtliche gegenwärtig nicht verjaährten Ceuvons anzuführen. . .
— Unter der Firma „Vereinsbank“ ist am hiesigen Platze ein neues Bankinstitut mit einem Grundkapital von 30006 0M) gegründet worden. Die Bank übernimmt, wie wir der „Berl. Börs.
Begründer der Bank haben von dem Grundkapital vorlaufig 6 0öoY M fest übernommen und mit 40 „ eingezahlt
Die Einnahmen der Anstalt betrugen an Prämien 276 503 6,
lieb eine Sammlung deutscher Fabeln, Parabeln und Legenden mit
Tage des Abschlusses „daß man
Jig.‘ entnehmen, das Geschäft der Firma Sternberg z Co.; die
— Jun der Generalversammlung der Transatlantischen Gütervẽrsicherungs-Gesellschaft vom 13. d. M. ist die Vertheilung einer Dividende von 13 — 45 M pro Aktie neben Zurückstellung ansehnlicher Reserven beschlossen worden.
— Dem vom 1. April datirten Wochenbericht der ‚New⸗ Vorker Hdls.-Itg.“ entnehmen wir Folgendes: Ueber die Lage des Geschäftes am Waaren⸗ und Produktenmarkt ist auch in dieser Woche nichts besonders Günstiges zu berichten. Mit Ansnahme eines vorübergehend lebhaften Begehrs für Weizen, Mais und Hafer zur Deckung von Märzkontrakten, verkehrten Brodstoffe in ruhiger und theilweise matter Haltung. Am Frachtenmarkt zeigte sich etwas mehr Leben, doch blieben die Chartres für volle Ladungen Getreide auf acht Fahrzeuge beschränkt. Die Transaktionen in dispo⸗
nibler Baumwolle erreichten nicht ganz den Umfang
der Vorwoche, und in Terminen nahm das Geschäft bei fast stetig weichenden Preisen einen ruhigen Verlauf. Rio⸗ Kaffee hat bei schwachem Begehr eine abermalige Einbuße erlitten; reinschmeckende Sorten haben dagegen letzte Notirungen behauptet. Rohzucker hatte stilles Geschäft. Schmal; hat wieder im Peeise angezogen; Schweinefleisch fand mehr Beachtung, während Speck weniger begehrt war und Rindfleisch die höchsten Notirungen der Woche nicht ganz einhalten konnte. Das Geschäft am Hopfen⸗ markt lag gänzlich darnieder. Raff. Petroleum stellte sich am Schlusse 3 C. pr. Gallone höher, als der niedrigste Punkt der Woche. Terpentin sowie Harz waren still und eine Kleinigkeit niedriger. Fremde Manufakturwaaren hatten ruhiges Geschäft. Der Im⸗ port fremder Webstoffe betrug während, der heute beendeten Woche 2641 6077 Doll. gegen 3 082653 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres. J
Leipzig, 15. April. (W. T. B) Das hiesige „Tageblatt“ meldet, daß der Verwaltungsrath der Turnau-Kratup-Prager Eifenbahngesellschaft in der am 21. Mai stattfindenden Generalperfammlung der Aktionäre die Vertheilung einer Dividende von 7! gleich 14 Gulden pro Aktie vorschlagen wird.
Verkehrs⸗A1Anstalten.
Triest, 14, rtl, ( d de end he nher Ettore“ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Berlin, 16. April 1881.
Bericht aus Melbourne über den deutschen Theil der Weltausstellung.
Der erste Eindruck, den die deutsche Abtheilung der hie⸗ sigen Weltausstellung auf den Beschauer macht, ist ein sehr
vortheilhafter in Folge der geschickten Aufstellung und har—⸗ monischen Gruppirung der zur Schau gestellten Gegenstände.
Hierin hat Deutschland diesmal alle anderen Nationen über— troffen, was allseitig sowohl im großen Publikum als auch
von den wenigen hier anwesenden Sachverständigen anerkannt
wird.
In anderen Abtheilungen, namentlich der englischen und amerikanischen, deren materielle Leistungen den unserigen mindestens ebenbürtig sind, ist den einzelnen Ausstellern ein größerer Spielraum gelassen, worunter bei aller Vortrefflich⸗ keit des individuellen Arrangements der Totaleindruck der Schaustellung gelitten hat. Manche Abtheilungen, zu denen fast alle australischen gehören, sind sehr wirksam und effektvoll aufgestellt, es fehlt in ihnen jedoch der feinere künstlerische Sinn, welcher das Erbe einer älteren Civilisation ist. Die
franzbsische Abtheilung, deren Arrangement im australischen
Publikum vielfachen Beifall gefunden, ist ungleich und ohne
einheitliche Wirkung. Vortrefflich in Anordnung und Grup⸗
pirung ist die österreichische Abtheilung, doch hat die Gering⸗
fügigkeit der von der Regierung bewilligten Mittel eine künst⸗ h. ? 9 ; lerische Ausstattung und die Anwendung dekorativen Schmuckes zusammen 406 020,00 „tt Hierzu der Bestand der Sparkase am
nicht gestattet.
Für Deutschland waren diesmal alle Faktoren thätig, welche bei dem erfolgreichen Arrangement einer internatio⸗
nalen Schaustellung in Betracht kommen: die energische ein⸗ heitliche Leitung, ein kunst- und sachverständiger Kommissar
und die erforderlichen Geldmittel. Bei den übrigen Nationen
fehlte es hald an dem einen, bald an dem andern dieser
Reduisite. . . . . Unter solchen Umständen ist es erklärlich, daß sich in der
ganzen Ausstellung nichts findet, was sich in dekorativer Ve⸗ ziehung mit dem Kaiserzelt, dem Gemäldesaal und dem Kla⸗
vierzimmer der deutschen Abtheilung messen kann. Neben diesen künstlerischen Leistungen der Reichskom mission haben es sich auch die einzelnen deutschen Aussteller angelegen sein lassen, ihre hierher geschickten Waaren in würdiger und mitunter prächtiger Fassung zur Schau zu stellen. Hierin ist ein bedeutender Fortschritt gegen Sydney wahrnehmbar, wo0 bei dem plötzlichen Entschluß der Veschickung von deutscher Seite die Eile der Vorbereitung eine größere Sorgfalt in der Aufmachung der Ausstellungsgüter nicht gestatiet hatte. . Tiesmal machen namentlich die durch amtliche Mitwirkung zu Stande gekommenen Gesamnit-Ausstellungen von Bielefeld, Nemscheid, Elberseld und andere, auch in ihrem außerlichen Schnunck einen imponirenden Eindruck. Ueberhaupt zeigt sich bei fast allen Ausstellern das Bestreben, durch gefallige Form und geschicktes Arrangement ihrer Waaren den Beschauer günstig zu stimmen, und zu näherer Betrachtung einzuladen. Sollten die Kaufleute und Industriellen in Deutschland sich daran gewöhnen, bei allen überserischen Waarensendungen auf daß Aeußere ähnliche Sorgfalt zu verwenden, wie es bei den hiesigen Ausstellungsgütern geschehen ist, so wäre damit ein großer Fortschritt gemacht, und ein vielbeklagtes Hinderniß, welches dem größeren Absatze unserer Industrieartikel im Auelande entgegensteht, aus em Wege geraumt ö Wenn man lich nach dem Studium der äußeren Erschei⸗ nung der deutschen Ausstellungsgegenstände zur Prüfung ihres inneren Gehalts und praktischen Werthes wender, so wird man zu dem Urtheile kommen, daß im Ganzen und Großen die Gediegenheit der vorgeführten Waaren des schönen Rahmens, in welchem sie zur Schau gestellt sinn, würdig ist. Die deutsche Abtheilung charakterisirt sich durch das Fehlen von schlecht und unsolide gearbeiteten Sachen, wie sie in andern Abtheilungen nicht ganz selten anzutreffen sind. Man ist bei uns in der Auswahl der Ausstellungsgegen⸗ stande offenbar strenger gewesen, und hat allen sogenannten „Schund“, der sich auf den a slandischen Märkten und auch in Australien sonst unter deutscher Etiquette leider ort genug einzuschleichen pflegt, sorgfaltig ausgemerzt. Die rege Vetheiligung, welche sich in den inzustriellen Kreisen Deutsch⸗ lands für die Beschickung der hiesigen Weltausstellung kund gab, ermöglichte es, nur das Beste zuzulassen. Was die praktische Brauchbarkeit der ausgestellten Gegen⸗ stände für den australischen Markt betrifft, so sind die in