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bezog das Lager, welches bisher Logerot inne hatte. Sidi⸗Ali Bey verließ am 7. Medscher⸗el⸗Bab, um sich nach Teburba zu begeben, das 30 Km von Tunis entfernt liegt.
Die von ,,, n euesten Depeschen bestätigen, daß das Regenwetter jede militärische Operation und selbst den Vormarsch der Truppen des Generals Breard, der das Kommando der Besatzung von Biserta dem General Maurand überlassen hat, verhinderte. Forgemol steht in Tetasch und Mana. Die Stellung der Truppen war noch dieselbe wie am Morgen des 5. Mai. Die drei Brigaden Delebecque in der Umgegend des Hauptquartiers haben Hahl mit Logerot, der in Fernang i; die Reiterei des
um stand im Südosten, um die Nachzügler der Krumirs abzuschneiden. Logerot sollte mit der Brigade Callaux, die aus Zuaven und Turcos besteht, den Angriff machen. Der Gesundheitszustand der Truppen wird in den Depeschen als gut bezeichnet, da das Corps Delebecque, das 14 000 Mann stark, blos 1265 Kranke habe.
— 5. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der internationalen Münzkonferenz beantragten der französische Delegirte Cernuschi und der amerikanische Dele⸗
irte Dona Horton, daß die Vertreter eines jeden Staates enn g. Angaben über die Silberausprägung oder die Goldausprägung in ihren Staaten liefern möchten. Dieser Antrag wurde angenommen. Der niederländische Delegirte Pierson sprach sich zu Gunsten des Bimetallismus aus. Der belgische Delegirte Pirmez erklärte, daß er die Behauptung, daß für alle Staaten die Goldwährung als alleinige Währung eine Nothwendigkeit sei, aufrecht erhalte. Für diejenigen Staaten, in welchen ein Zwangscours für Papiergeld be⸗ stehe, sei der Bimetallismus eine finanzielle Frage, weil diese Staaten sich von dem Zwangscours durch das minderwerthige weiße Münzmetall freizumachen suchen. Schließlich sprach sich Pirmez für die Aufrechterhaltung des status quo aus. Dem Vorredner gegenüber erklärte der italienische Delegirte Seismet Doda im Namen seiner Regierung, daß Italien nicht daran gedacht habe, ein Geschäft daraus zu machen, indem es seine Delegirten zu der internationalen Münzkonferenz entsandt habe. Dieselben sollten vielmehr mit ihrer Erfahrung, ihren Kenntnissen und ihren Ansichten zur Lösung einer die ganze Welt interessirenden Frage beitragen. — Die nächste Sitzung der Münzkonferenz findet am Dienstag, den 10. d., statt. Am Montag werden die Mitglieder der Münzkonferenz von dem Präsidenten Greyy empfangen werden und auch die Banque de France besuchen. .
Dem „Temps“ zufolge steht die Veröffentlichung des allgemeinen Zolltarifs für den 8. Mai zu erwarten, und würden sämmtliche Handels verträge Frankreichs an diesem Tage gekündigt werden. Von Seiten mehrerer Regie— rungen würden demnächst Delegirte behufs Verhandlungen über neue Handelsverträge entsendet werden. .
— 8. Mai. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ m, heute das Gesetz über den allgemeinen Zoll⸗ tarif.
In der gestrigen Sitzung der internationalen Münzkonferenz erklärten die Delegirten Deutschlands: Deutschland erachte es für zweckmäßig, sich mit England ins Einvernehmen zu setzen, sowohl wegen der direkten wichtigen Beziehungen zwischen Deutschland und England, als auch weil der Londoner Markt vorzugsweise zur Liquidation der aus— wärts laufenden Rechnungen Deutschlands diene.
Italien. Rom, 7. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte in Beantwortung der Interpellationen Rudrai's und Massari's der Minister⸗Präsident Cairoli; er habe in der Sitzung der De⸗ putirtenkammer vom 6. April die Erklärungen der franzö⸗ sischen Regierung, betreffend den Zweck der militä⸗ rischen Operationen, genau wiedergegeben. Identische Erklärungen seien auch der englischen Regierung zugegangen. Die Okkupation Bizertas würde diesen Erklärungen nicht ent⸗ sprechen, wenn sie einen Charakter hätte, welcher mit dem von Frankreich unternommenen Feldzuge nicht im Einklang stünde. Italten und England seien übereingekommen, ein Kriegs⸗ schiff zum Schutze ihrer Staatsangehörigen nach Tun is zu entsenden. Die S nahmen von den Erklärungen des Ministers Alt.
— 8. Mai. (W. T. B.) Der en g hat dem Kron⸗ prinzen Rudolf von Oesterreich den Annunziaten⸗Orden verliehen.
Serbien. Belgrad, 7. Mai. (W. T. B.) Außer Bontour bewirbt sich ein englisches Konsortium um die Grün⸗ dung der serbischen Nationalbank. Die Skupschtina wird die diesbezügliche Entscheidung treffen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Mai. (W. T. B.) Der außerordentliche Botschafter der Pforte, Reuf Pascha ist gestern Nachmittag von dem Kaiser in Gatschina in feierlicher Audienz empfangen worden.
Das „Journal de St. Peter sbourg“ bemerkt gegen⸗ über einer Mittheilung der Moskauer Zeitung“, nach welcher die Unterhandlungen mit dem Vatikan auf die Er— richtung einer Nuntiatur in St. Petersburg abzielen sollten: ein solcher Gedanke sei weder von der einen noch von der anderen Seite in Anregung gebracht worden und könne er⸗ sichtlicher Weise auch nicht in Frage stehen.
Die Nowoje Wremja“ meldet aus Krasnowodsk, vom 6. April, daß General Skobeleff dorthin mit seinem Stabe zurückgekehrt und am 5. v. Mis nach Aßkhah weiter⸗ gereist 5 von wo er sich nach St. Peters burg begeben werde.
— 9g. Mai. (W. T. B.) Dem
rdnung eingeschritten. Schweden und Norwegen.
nach, wie folgt: Einnahmen.
nfte (darunter Grundrenten 4 369 000 Kr.,
weinfabrikationssteuer 14 009
ken 50 009 Ar,, direkte Steuern 5 600 000 Kr., Antheil am inn der Reichsbank 1 250 0090 Kr., zusammen 75 938 0090 Kr. Ausgaben: Civilliste des Königs 1 3538 000 Kr., Justijdepar⸗
„Golos“ wird aus Kiew, vom 8. d. M., gemeldet, im Siadttheil Podol seien Ausschreitungen gegen die jüdischen Einwohner vor⸗ und sei das Militar zur Wiederherstellung der
Stockholm, 4. Mai. (Hamb. Corr.) Das Budget pro 18352, welches nunmehr definitiv festgestellt ist, repräsentirt sich, seinem Hauptinhalte Vorhandene Ueberschüsse aus 6 Finanzperioden: 318 000 Kronen, m, ——
Zehnten 1645009 Kr., Pachtgelder 2 9090 009 Kr., Leuchtseuer⸗ und Bakengelder 1100 009 Kr., Staats telegraphen 1330 909 gr., Eisenbahnen 5 509 00 Kr., Staatswaldungen 10990 0090 Kr.) 19790 909 Kr. Außerordentliche Einkünfte: Zölle 27 000 00 Kr, Post 49090 900 Kr., Stempelabgaben 3 000090 Kr., Brannt⸗ Kr., Rübenzuckerfabrikations⸗
tement 3796 000 Kr., Auswärtiges Amt 618 300 Kr., Kriegs⸗ departement 18707 000 Kr., Marine 6 030 000 Kr., Depar⸗
tement des Innern 5 655 000 Kr., do. der Finan
13 300 000 Kr., do. des Kultus und Unterrichts 10 742 OQO Kr., Pensionswesen 3 330 000 Kr., Summa 63 516 300 Kr. Hierzu kommen Ausgaben des Reichsschuldenkomptoirs: 10 620 9090 Kr., Darlehen zur Senkung der Binnenseen Hielmaren und Qvis⸗ maren 300 000 Kr., Ueberschuß abzuführen zur Verstärkung des Staatsgrundfonds 1 501 700 Kr., zusammen 75 38 000 Kr.
Danemark. Kopenhagen, 7. Mai. (W. T. B.) Heute Nachmittags fand die Auflösung des Folkethings wegen Nichtübereinstimmung über das Finanzgesetz statt. Die Neuwahlen sind auf den 24 Mai d. J., der Zusam⸗ mentritt des neugewählten Folkethings auf den 27. Mai c. anberaumt.
Amerika. Washington, 5. Mai. (Allg. Corr) Der Senat bestätigte gestern mehrere der jüngsten Ernennun⸗ gen des Präsidenten Garfield, darunter die Mr. Hills, früheren Sekretärs der amerikanischen Gesandtschaft in Paris, als Unter⸗Staatssekretär. Die chin esischen Verträge wurden gleichfalls in Berathung gezogen, man kam indeß zu keinem Veschlusse über den Gegenstand. — Heute ratifizirte der Senat beide mit China geschlossenen Verträge und bestätigte Präsident Garfields Ernennung des Hrn. William Walter Phelps zum Gesandten der Vereinigten Staaten in Wien. — Der Präsident hat vermittelst einer Botschaft an den Senat alle seine Ernennungen zu wichtigen Landesämtern im Staate New⸗York zurückgezogen, mit Ausnahme der Mr. Robertsons für den Zolleinnehmerposten im Hafen von New-⸗York.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Paris, Montag, 9. Mai. Nachrichten aus Bizerta zufolge werden die Truppen heute nach Mater gehen, von wo aus ein Theil derselben die Operationen gegen die Krumirs beginnen wird; ein anderer Theil soll nach Djedeida, 6 Stun⸗ den von Tunis entfernt, gehen.
Die Nr. 271 des Amtsblatt des Reichs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verordnung des Fürsten Reichskanzlers vom 9. , betreffend die Ausführung von Dienstreisen und die Be⸗ scheinigung der Reisekosten⸗Forderungsnachweise. — Verfügungen: Vom 4. Mai 1881. Abrechnung mit den bestellenden Boten Über Verzollungs⸗ bezw. Bestellgebühren für Packete vom Auslande. — Vom 390. April. 1881: Postdienstbetrieb auf den Eisenbahnstrecken Saarbrücken Trier und Saarhrücken⸗Saargemünd. — Vom 3. Mai 1881. Postdienstbetrieb auf der Eisenbahnstrecke Dittersbach bei Waldenburg i /Schles. Sorgau. — Vom 3. Mai 1881. Postdienst⸗ betrieb auf der Eisenbahnstrecke Magdeburg⸗Schönebeck-Güsten⸗ Aschersleben. e
— Archiv für Post und Telegraphie, Beiheft zum Amts—⸗ blatt des Reichs⸗Postamts. Herausgegeben im Auftrage des Reichs =, , Berlin, April 1881. Nr. 8. — Inhalt: Aktenstücke und
ufsätze: Aenderungen in der Organisation der württembergischen Verkehrsverwaltung. — Das schwedische ir ws im Jahre 1579. — Ueber die Einwirkung der atmosphärijchen Elektrizität auf län⸗ gere unterirdische Telegraphenleitungen. — Die Betriebsergebnisse der Eisenbahnen Deutschlands. — Das heutige Cypern. — Kleine Mit⸗ theilungen: Postfreimarken als Stempelmarken. — Die neue Forth⸗ brücke in Schottland. — Die Zabl der in den Vereinigten Staaten von Amerika erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften. — Zeit⸗ schriften⸗Ueberschau.
— Nr. 98 des Central⸗Blatts der Abgaben⸗, Ge⸗ werbe⸗ und Handel gesetzgebung und Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Amtsunterschlagung. Geld. — Anschreibung des K in den Uebersichten über versteuerte Rüben—⸗ mengen 2c. — Nachtrag zum Waarenverzeichnisse vom Jahre 1879. — Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗
und Steuerstellen. — Indirekte Steuern: Von Seeschiffen zu fäh⸗ rende Signallaternen. — Rettungsgürtel zur Ausrüstung von See— schiffen. — Tarifirung von Schultafeln. — Tarifirung s. g. Carbon⸗
stifte. — Abänderung der Formulare zu Steuervergütungsanerkennt⸗ nissen über Branntweinausfuhren nach Bavern, Württemberg und Baden. — Personalnachrichten.
Sta tistische Nachrichten.
(St. Corr) Erwerb und Verlust der Reichs⸗ und Staatsangehörigkeit in Preußen 1889. — Im Königlichen statistischen Büreau sind die Berichte über die Bewegung der Staats⸗ angebörigkeit während des Jahres 1880 gesammelt und zu einer vor⸗ läufigen Uebersicht verschmolzen worden, welche ergiebt, daß die über⸗ aus schwache Auswanderung von 1874 — 79 jetzt in ihr Gegentheil umschlãgt.
Die Anschreibungen erfolgen seit 1872 auf Grund des Bundesgesetzes vom J. Juni 1870, welches zwischen dem Wechsel der bloßen Staatsangebörigkeit und dem Erwerbe oder Verluste der Reichsangehörigkeit unterscheidet. Im Austausche mit anderen Staaten des Deutschen Reiches erfolgten während des Jahres 1880: Erwerbungen der preußischen Staatsangehörig⸗ keit nach 88. 4. 5, T und 9 des Gesetzes durch Legitimation, Verhei⸗ rathung, Aufnabhme⸗Urkunden und Anstellung im Staats⸗ oder Ge⸗ meindedienste 1904 gegen 766 im Jahre 1872 und 2033 im Jahre 1875; Verluste der preußischen Staatsangehörigkeit nach S5. 13, 14. 20 und 22 durch Legitimation, Entlassungsurkunden für Petrsonen, welche die Staatsangehorigkeit eines andern Bundetstaates erwerben wollen, Verheirathung und Ausspruch der Behörde 1847, die bisher höchste Zahl gegen das Minimum von 390 im Jahre 1872; Gewinn für Preußen 57, der bieber geringste, gegen 1969 im Jabre 1873. Während der neun Jahre seit 1872 empfing das Königreich auf diese Weise 16017 und verlor 11 918 Staateangehörige. ;
In 4 Regierungebezirken brachte 1880 der gedachte Austausch keine Verãnderung der Kir r hervor, in 17 einen Verlust und in 15 einen Gewinn für den Staat; in 25 war er überhaupt so uner⸗ heblich, daß nur 230 Zu⸗ und 265 Austritte daselbst erfolgten. Die im Verhältniß zur eigenen Berölkerung größte Bewegung trifft den zerstückelten Bezirk Sigmaringen mit 61 Zu⸗ und 56 Augtritten. Die absolut meisten Aufnabmen fanden statt: in Wiesbaden M3 gegen Z6 Austritte und in Trier M gegen 103 Austritte; die meisten Ent⸗ lassungen: in Schleswig 374 gegen 163 Zutritte, in Erfurt 272 gegen 189 Zutritte und in Merseburg 203 gegen 169 Zutritte; Potedam verler 51. Gassel gewann 33, und Cöln gewann 29 Staatsangehörige im Ueberschuß. . ĩ 4
Bedeutender ist der Austausch mit nichtdeutschen Staaten. Im letzten Jahre erwarben nach S8. 4. 53, 8 und 3 des Gesetzes Tie deutsche Reichsangehsörigkeit durch Legitimatien, Verheirathung, Er⸗ tbeilung einer Naturalisatiensurkunde und Anstellung im Staate⸗ oder Gemeindedienste 3523 fremde Staatsangehörige gegen 1305 im Jahre 1872 und 8353 im Jabre 1875. Daju kam die Wieder- derleibung der Reichsangebörigkeit nach 8. 2. des Geseßes an Got tbeils im Auslande verbliebene, tbeils zurückgekebrte Personen gegen 419 im Jabre 1879 und 3305 im Jahre 1875. Hingegen schleden
durch Entlassungsurkunden an Personen, welche ins Ausland aus⸗
zuwandern beabsichtigten, durch Legitimation u. . w. 16231 Personen . 6113 im Jahre 1877 und 22 408 im Jahre 1872 aus dem
eichsverbande förmlich aus. Dieser Austausch betraf seit 1877 überhaupt 29 451 neu nnd 9856 wieder aufgenommene, aber 96 705 ausgeschiedene Personeu und brachte nur in dem einen Jahre 1875 einen Mehrzutritt von 4217 zuwege, sonst einen Verlust von ver— schiedener . der 1872 sich auf 20 451 belief.
Hinsichtlich der Wiederverleihung der Reichsangehörigkeit kamen 1880 vorzugsweise die Regierungsbezirke Oppeln mit 171, Danzig mit 95 und Düsseldorf mit 58 Personen in Betracht, 11 Bezirke hatten keinen Fall zu verzeichnen. Neu⸗ und Wiederaufnahme zu— sammen ergeben in 26 Bezirken mit unter 109 Fällen zusammen 628 und 261 zugetretene Personen, in den 10 übrigen n, , ren: , Aachen 451, Schleswig 325. 6. 249, Breslau 66 . 135, Königsberg 129, Liegnitz 125, Wiesbaden 111 und
in 105.
Der absolute Verlust durch förmliche Auswanderung ins Ausland war am größten in den Bezirken Trier mit 1564, Schleswig mit 1402, Cassel mit 1206. Stettin mit 1097 und Duͤsseldorf mit 984 Personen; es folgen Stade mit 827, Stralsund mit 754, Minden mit 631, Coblenz mit 614, Osnabrück mit 609, Potsdam mit 552 Cöslin mit 528 Personen. In 13 Bezirken wanderten je 2 - 505 Personen, in 8 Bezirken je 1—200 und in 3 Bezirken weniger als
100 Personen aus.
Nun werden auch solche nicht ausdrücklich erklärte Auswanderun⸗ gen verzeichnet, welche den Behörden bekannt geworden oder als wahr— scheinlich erfolgt anzusehen sind; hierher gehören unter anderen die Militärpflichtigen, welche bei der Aushebung und folgenden Nachfor⸗ schung nirgends vorgefunden werden. Wenn dieses Verfahren einer⸗ seits dazu führt, daß manche wegen Todesfalles oder aus einer sonsti⸗ gen Ursache zu ., gewesene, aber in den Stammrollen nicht ge⸗ löschte Dienstpflichtige den Ausgewanderten zugezählt werden, auch bezüglich anderer Personen die Auswanderung irrthümlich ver— muthet wird, — so ist umgekehrt die wirklich stattgefundene Auswanderung mehr oder minder zahlreicher Personen nicht zur Kenntniß der Behörde gelangt. Dieser Theil des Jahresbe⸗ richtes bleibt deswegen immer nur annähernd richtig. Im Jahre 1880 erwähnt er 31 108 Personen gegen 10 920 im Jahre 1877, aber gegen 42197) im Jahre 1872; die Summe der seit Anfang 1872 solchergestalt verzeichneten Auswanderer beträgt 189 401.
Sehr beträchtlich ist ihre Zahl in folgenden Regierungsbezirken: in Bromberg 5489. Danzig 3572, Marienwerder 3107, Köslin 2523, Schleswig 1768, Posen 16606. Trier 1269, Stettin 119, Cassel 997, Königsberg 875, Oppeln 713, Stade 654, Arnsberg 582 und Breslau 574; in 15 Bezirken beträgt sie zwischen 200 bis 509, in 7 Bezirken weniger als 260 Personen.
Die Summe der Ausgewanderten übertraf die des Vorjahres um 27 257 Personen, nur im Regierungsbezirk Oppeln verminderte sie sich im Jahre 1880. Die stärkste Zunahme finden wir: in Bromberg mit 4240, in Danzig mit 2657, in Schleswig mit 2514, in Cöslin mit 2251, in Trier mit 2000, in Stettin mit i700, in Marienwerder mit 1555 und in Cassel mit 1431. In anderen Bezirken nahm 1880 die Auswanderung um je 500-1005, in 9 Bezirken um je 2 —– 500 Personen zu. J
Nach dem Berichte über die Thätigkeit des Reichskommissars für das Auswandererwesen während des Jahres 1889 sind über Bremen, . Stettin und Antwerpen 67679 aus Preußen stammende
ersonen ausgewandert, d. h. 20 340 mehr als Ausgewanderte über⸗ zaupt in den preußischen Tabellen verzeichnet werden. Die Zahl der letzteren bleibt demnach muthmaßlich um ein volles Drittel oder mehr hinter der Wirklichkeit zurück. 3 — Nach dem kürzlich veröffentlichten Bericht der Königlich schwe⸗ dischen Forstverwaltung für das Jahr 1879 nehmen die Wälder in Schweden von dem zu 461 380 600 Quadratref (je 10000 Quadrat⸗ fuß) berechneten Umfange des ganzen Landes einen Flächenraum von 407 187 000 Quadratref ein; hiervon sind 62 308 000 Quadratref fiskalische und 344 819 090 Quadratref private Wälder. Die eigent⸗ lichen Staatsforsten umfaßten Ende 1879 ein Areal von 25 607 000 Quadratref und die Flugsandanpflanzungen von 24 609 Quadrat- ref, der Rest enffällt 3 Diensthõfe, ede, ., und den Bergwerken zur Kohlengewinnung überlassene Maäl— der. In ersteren wurden im Jahre 1879 13 700 00 Lubikfuß (1878 19509909 Kubikfuß) und in letzteren 17863 000 Kubikfuß 1878 19380 200 Kubikfuß) Holz gefällt. Durch einen Waldbrand wurden in Norrlands Län 58 309 Quadratref wachsendes Holz zer— stört. Von den Forstbeamten wurden 183 999 Kubikfuß unerlaubt gefälltes Hol; mit Beschlag belegt, gegen 214 009 Kubikfuß im Jahre 1878. Die Holidiebstähle nehmen von Jahr zu Jahr ab, denn wäh⸗ rend noch im Jahre 1870 205 009 Stück Baubolzstämme mit Be⸗ lag wurden, betrug deren Anzahl in 1879 nur Sch) Stück. An Raubthieren wurden getödtet: 32 Bären, 43 Wölfe (keiner südlich von Jemtlands Län), 12 251 Füchse und eine Menge kleinerer Raub— thiere. Getödtet sind von Raubthieren 21 Rinder, 8909 Schafe, 142 Ziegen, 2824 Renthiere und 36 469 Stück . Das beim Forstwesen angestellte Personal beträgt 823 Mann. Der Werth der Staateforsten wird auf 35 552 0909 Kronen geschätzt; die Einnahmen aus denselben betrugen im J. 18739 569 195 Kronen gegen 1039 772 Kronen in 1878. a die Ausgaben für die Staatsforsten in 1879 728 630 Kronen betrugen, so haben diese mithin 113 540 Kronen mehr als die Einnahmen betragen. In den vorhergehenden vier Jahren ergaben die Staateforsten dagegen einen zwischen 325 9090 dis ö G55) Kronen vgriirenden Ueberschuß. — Auf Bornholm wurden im vorigen Jahre von der Kaolin. Industriegesellschaft 19 500 Ctr. Kaolin gebrochen, gegen 11800 Ctr. in Is79, 88 50 Ctr. in 1878 und 58 550 Ctr. in 1877. In diesem Jahre hofft die Gesellschaft 150 000 Ctr. Kaolin produziren
zu können. Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Nr. 9 der Neuen Musik-Zeitung', vom 1. Mai (Verlag von P. J. Tonger in Cöln a. Rh., redigirt von Aug. Reiser daselbst, bringt an der Spitze eine ausführliche Biograpbie des Direktors Angelo Neumann rom Leipziger Stadt. theater, welchem Berlin, die gegenwärtigen Aufführungen des Nibelungenringes“ von Richard Wagner verdankt und die dem hiesi⸗ gen Publikum darum besonders interessant sein wird, nebst Porträt. Ferner finden wir in dieser Nummer Berichte über hervorragende Core rte Referate über neue Erscheinungen der musikalischen Literatur, Nachrichten aus dem Künstlerleben und Vermischtes. Der Nummet liegen 3 Beilagen bei, von denen die erste eine große treffliche Hol schnittillustration altdeutschen Charakters nach einer Zeichnung von Ernst Röber zu dem schönen Gedichte „Es ist bestimmt in Gottes Rath“, die Einleitung zu dem ‚Nibelungenring! aus dem bekannten „Führern von Hang von Wolzogen und die Fortsetzung der Erzählung aus dem Künstlerleben, Masaniello⸗, von Ernst Pasqus enthält, wäb⸗ rend die zweite, Notenbeilage, eine ansprechende Komposition für Piano⸗ sorte von Herm. Berens, Frühlingsabend“, und die dritte eine Novelle ven Elise Polko: Ein Geigenschicksal' bringt. Der Inhalt der Zeitschrift ist somit gewiß ein reichhaltiger und mannigfaltiger zu nennen. — Die Neue Mufik⸗ Zeitung erscheint vierteljährlich in 6 Nummern nebst 3 Rlarierstücken, Lieferungen eines Conversations⸗Lerikont der Musik, drei Porträts hervorragender Tondichter und deren Biograrbien, Illustrationen zu Volksliedern von tüchtigen Dussel dorfer und Münchener Künstlern, Feuilletons ze. zum Preise von nur 80 4, und lann durch alle Postaämter, Buch⸗ und Musikalienbandlungen be—⸗ zogen werden.
Land⸗ und irthschaft.
Hildesheim, 8. Mai. Für kie vom 2— 9. Sertember d. J stattfindende Dam p fyflug⸗ Konkurrenz bei Bauteln sind Seitens der Königlichen Behörden bereitwilligst die vom Hauptvergin Fildesbeim nachgesuchten Transport- und Zollrergünstigungen gewährt Forden. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat die Fönig den Staatsbabnen und die unter Staatsverwaltung stebenden Privat
vertretungen, ermächtigt, frachtfreien
babnen, letztere vorbehaltlich der r der Gesellschaftẽ ücktransport der bei der Kon—⸗
kurrenz unverkauft bleibenden Apparate auf der gleichen, für den Hin⸗ transport gewählten Route eintreten zu lassen. Ebenfo bat der Provinzial⸗Steuerdirektor bedingungsweise für die vom Auslande ein⸗ gebenden und nach beendigter Konkurrenz dorthin zurückgehenden Dampfpflüge die Zollfreiheit zugestanden.
; Gewerbe und Sandel.
Mit Rücksicht auf die in der Provinz Bagdad herrschende Pest hat der Gesundheitsrath in Tanger in Uebereinstimmung mit den von dem Gesundheitsrath zu Gibraltar getroffenen Maßregeln, für die Provenienzen aus dem Persischen Meerbusen eine Suaran⸗ täne,) bezw. die Ausweisung aus den marokkanischen Häfen angeord- net und die Verstattung der aus türkischen oder egyptischen Häfen kom— menden Schiffe, zur freien Praktik von einer vorgängigen ärztlichen Inspektion abhängig gemacht.
— In der vierten ordentlichen Generalversammlung der Glad—⸗ bacher Rückversicherungs⸗Gefellschaft vom 5. d. M. er= stattete der Vorstand über die Ergebniffe des Jahres 1886 Bericht, welchem wir Folgendes entnehmen: In Folge der ungünstigen Ge⸗ schäftsergehnisse der mit der Gesellschaft in engster Verbindung stehen— den Gladbacher Feuerversicherungs Gesellschaft ist im vergangenen Jahre nur ein Ueberschuß von 1558 M erzielt worden, welcher dem Kapital- Reservefonds zugeschrieben wurde. Die Summe der im Jahre 1880 in Kraft gewesenen Rückversicherungen beträgt, abzüglich der aufgehobenen Uebertragungen, 114 8656 678 M, ist also gegen das Vorjahr um 26 847 749 M gestiegen; es wurden für dieselbe brutto 225 309 4, mithin überhaupt 5 195 mehr vereinnahmt als 1879. Von obiger Rückversicherungssumme verblieben am Jahresschlusse 65 36 440 e in Kraft, für welche eine Prämienreserve von g0 853 6 frei von Provision auf neue Rechnung vorgetragen ist. Die am Jahresschlusse in Kraft verbliebene Ver⸗ sicherungssumme hat sich gegen das Vorjahr um 12857314 M und die Prämienreserve um 15 910 M erhöht. Die Gesellschaft wurde im Laufe des Jahres von 171 Schäden betroffen, während 1879 die Zahl, derselben 115, also 56 weniger betrug. Die im Jahre 1886 erledigten und am Schlusse desselben reservirten Schäden zusammen stellen sich auf 130 gö5 66 oder 45 609 Ce höher als im Vorjahre.
— Aus dem Geschäftsbericht der Desterreichischen Rord= westhahn für das Jahr 1880 entnehmen wir Folgendes über die finanziellen Ergebnisse: Die garantirten Linien ergaben im Jahre 15389 eine Gesammt-Einnahmensumme von 7 29 755 Fl., und ver⸗ blieb nach Abzug der Betriebsausgaben ein Betriebsüberschuß von 3966 453 Fl. ,, , ab für Steuern 2c. 55. 549 Fl., wonach schließlich ein Reinerträgniß von 3910 901 Fl. erzielt wurde. Das Ergänzungsnetz ergab ein solches von 2 803 587 Fl. Auf Antrag des Verwaltungsraths wird vorbehaltich der Genehmigung der General⸗ versammlung der am 1. Juli 1881 fällige Coupon der Stammaktien mit. 3 Fl. 40 Kr. und der am 1. Juli 1881 fällige Coupon der Aktien Litt. B. mit 10 Fl. öst. Währ. eingelöst werden, während der
noch verbleidende Restgewinn von 152 253 Fl. der außerordentlichen
Reserve des Ergänzungsnetzes zugeschrieben werden soll.
Glasgow, 7. Mai. W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 553 20 Tons gegen 9 1090 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 122 gegen 114 im vorigen Jahre.
. Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 8. Mai. (W. T. B) Der Lloyddampfer „Austria“ ist heute mit der ostindischen Ueberlandpost aus Aleran⸗ drien hier eingetroffen.
Riga, 8. Mai. (W. T. B.). Nachdem in den letzten Tagen an 20 Dampfer das Eis der Pafsage bei Do mesnees durch— brochen haben und in den hiesigen Hafen eingelaufen sind, kann die Durchfahrt nunmehr auch für Segelschiffe als frei betrachtet werden. In Bolderaa trafen heute ca. 30 Schiffe, der Mehrzahl nach Segler, ein.
) efr. „Reichs⸗Anzeiger Nr. 92 vom 20. April 1881.
Berlin, 9. Mai 1881.
Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Frühjahrs—
Meeting 1881. I. Tag, Sonntag, 8. Mai. Das Wetter war dem gestrigen Rennen weniger günstig als am ersten Tage. Trotzdem war der Besuch immerhin ein gutert zu nennen. Die Spitzen der Sportswelt, viele Offiziere und ein nicht minder zahlreiches Publikum hatten sich eingefunden und verfolgten mit großem Inter⸗ esse den Verlauf der einzelnen Konkurrenzen. Die Rennen begannen um 3 Uhr mit: I. Jungfern rennen. Staatspreis 1500 ƽ Für 3jähr. und ältere inländische Hengste und Stuten, die noch nie gesiegt, 60 Eins, ganz Reug. Distanz 1600 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der . und Reugelder. 4 Pferde erschienen am Ablauf. Es siegte nach einem sehr hübschen Kampf sicher mit 5 Längen des Grafen Bernstorff⸗Gyldensteen 3jähr. br. H. . Wetterprophet n ( Sopy) gegen Mr. Edwards 3jähr. Ex. St. „Lyra“ (Gogh). Zeit 1 Min. 9 Sek. Werth 1770 M für Wetterprophet‘, 270. 6½ für , Lyra. Es folgte dem Rennen um 34 Uhr:
. Staatspreis HI. Klasse 3009) M½. Für alle 3 jährige und ältere inländische Hengste und Stuten, welche noch keinen klaffi— fuürten Staatspreis J. oder II. Klasse gewonnen haben, 180 ½ Einf; balb Reug. Distanz 1809 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsätze und Reugelder. 2 Pferde starteten. Es siegte des Fürsten Hohenlohe⸗Dehringen 3jähr. br. S. . Blue Monkey (Matte) mit Längen im Canter gegen des Frhrn. Ed. v. Dppenheim 4 jähr. F. St. . Edeldame (Sopy). Zeit 2 Min. 8 Sek. Werth 3495. dem Ersten, 495 M der zweiten. — Um 4 Uhr folgte diesem Rennen:
III. Ostbahn San dieap. Klubpreis 1500 M½ Für Pferde aller Länder, 190 * Eins.', 60 * Reugeld, doch nur 30 6, wenn die Annabme bis 25. April nicht erklärt. Distanz 1839 m. Das dritte Pferd rettet seinen Eins., der Rest der Cin . u. Reug. zwischen dem ersten u. zweiten Pferde getheilt. 7 Pferde starteten u. lieferten ein schönes, spannendes Rennen,. 966 dem nach harter Gegenwehr des Den. W. Hiestrich 8 4jähr. br. S. . Havaneser⸗ (Prior) des Grafen M. Schmettom 1jabr. kr. H. . Them tolles (Sohr) mit ö Langen scklug. Des Mr. Decem 4sähr. F. St. Lemon Girl (Gogh) wurde dritte u, rettete ihren Einsatz, während Havaneser⸗ 19536 M und Themistokles · 48) M in den Stall brachten. Zeit 1 Min. 25 Sek. — Dem Rennen schloß sich um 44 Uhr an:
II. Sonntag Rennen. Graditzer Gestütspreis 120) 4 Derren⸗Reiten für 3 jähr. und ältere inlandische Pferde. 60. Eins., halb Reugeld. Distan 1859 m. Dem weiten Pferde die Einsätze und Reugelder bis 180 . nach Abzug eines einfachen Einsatzes für das dritte Pferd. Drei Pferde erschienen am Pfesten. Es sießte mit einem Vorsprung von 7 Längen des Hrn. D. Oehlschlagers 4jähr. schw. H. Kronos. (Reiter: Hr. von Terper-Lasfi] gegen des Frhrn. von dangen jähr. br. S.. Katarakt · (Reiter: Sicut. Besitzer), des Kart. Jos Kähr. br. S. . Humbug“ (Reiter: von Herden-Linden M.) rettete als Dritter seinen Einfatz. ronos erkielt 1375. M, Kataraft/ 120. Zeit: ? Minuten 14 Sekunden. Es folgte dem Rennen um 5 Uhr: T. Preis von Reuenbag en. Graditzer Gheftützpreis id. Für 3 jähr. und ältere i g Pferde 10) M ing ft. halb Reu⸗ ld. Der Sieger ist für M käuflich, wenn billiger, relative Vewichtsermãßigung. istan, 120) m. 3 Pferde erschienen am Start. Es siegte sicher mit à Längen des Hrn. D. Deblschläger jähr. Br. St.. Siegespalme- (1507 * (Barton Jegen des M. Arthur 4 jahr. br. S. . Andrassy⸗ (36MM , (eiter Gine Länge hinter diesem traf Rittmstr. Mollard s gar F. St. . Goldyerle 2 M 18 1g (Hunter) als dritte ein, mit 7 Min. 5 Sek. Siegespvalme- erhielt den Preis von 1360. und wurde in der Auktion don ihrem Besitzer mit 2850. zurückgekauft, so daß ihm für den Sieg nur eine Summe von 450 M verblieb und die Rennkasse einen Luktioneuüberschu von 1357 M erzielte. — Den Schluß des Tages bildete um 5 ki
TI. Mai⸗Steeple⸗Chase. Klubpreis 15909 M Herren— Neiten. Für 3 jahr. und altere inländische und österr.⸗ ungar. ö. 109 4 CGins, halb Reug. Distan; ca. 50 m. Das Rennen hatte 4Unterschriften. Am Pfosten erschienen Lieut. v. Heyden Lindens II. 6jãhr. ö H. Nostiz. (Reit.: Besitzer), ferner Srn. v. Gramms 5 jähr. br. H. „Freitag“ unter Hrn. v. Erdmannsdorff und Hrn. v. Wiltenburgs a. br. St. Nemesis“ unter Lieut. v. Kramsta. Die beiden letztgenannten Pferde nahmen nur die ersten Hindernisse und refüsirten das ii so hartnäckig, daß ihre Führer den Kampf auf⸗ gaben. „Nostiz siegte nach Gefallen und nahm Preis und Eins. in Höhe von 18560 4
Die Maisitzung der Geographischen Gesellschaft, die am Sonnabend im Saale des Architektenhauses stattfand, eröffnete Br. Nachtigal mit dem Bericht über den Fortgang der wissenschaftlichen Erpeditionen. Rohlfs letzte Nachrichten sind aus Gondar datirt; aus denselben geht hervor, daß Rohlfs, der bereits uf der Rückreife be—= griffen ist, vom Tode des Königs Johannes nichts weiß. Die Dis— positionen des Königs für die Weiterreise des Pr. Stecker find sehr günstige und lassen es um so wünschenswerther erscheinen, daß sich die durch die Tagesblätter gegangene Nachricht vom Tode des Königs nicht bestätigt. — Br. Stecker wartete nur noch auf den Führer, den ihm der König versprochen, um alsdann in das Schoa⸗Reich aufzubrechen, mit dessen Herrscher König Johannes freundliche Verbindungen eingegangen ist. —Vom Dr. Pogge ist die Mittheilung eingetroffen daß er und sein Begleiter Lieutenant Wiß— mann, am 25. Januar wohlbehalten in Mälange eingetroffen find. Sie gedenken dort einige Zeit zu verweilen, ehe sie in das Innere aufbrechen werden. Auf der von Pogge bisher zurückgelegten Strecke hat sich während der letzten 4 Jahre sehr vieles zum Rachtheis ver— ändert. Sowohl in Punga a Torigo wie auch in Melange selbst liegt der sonst blühende Handel fast ganz darnieder. Sie sonst zahl⸗ reichen Europäer, die sich hier niedergelassen hatten, sind entweder ge⸗ storben oder der schlechten Geschäfte wegen ausgewandert. Veranlafsung dieses Rückganges ist der Umstand, daß die Exportartikel in Europa jetzt einen bei Weitem geringeren Preis erzielen, während die Neger auf ihrem alten Verkaufspreis beharren. Um die Differenz wenigstens etwas auszugleichen, wird jetzt für die Exportartikel der billigere Wasserweg gewählt. Zur Zeit sind in Malange nur noch 8 Europãͤer, die in ihren kleinen Buden unbedeutende Geschäfte machen. — Dr. Buchner, ist auf der Rückreise begriffen, am 8. März in Malange eingetroffen und hat hier den gleichfalls heimkehrenden Major von Mech. vorgefunden. der bereits seit dem 26. Februar hier weilte. Das Mißgeschick Buchners, der nach drei⸗ maligem Versuch vorzudringen, unverrichteter Sache umkehren mußte, ist bekannt. Sein kürzlich hier eingetroffener Brief giebt über seine Erlebnisse nähere Auskunft. Zunächft hatte Buchner versucht, dem rechten Ufer des Casai entlang nach Norden vorzudringen, schon nach 15. Tagen zwang ihn aber die Rebellion seiner Leute, deren sz desertirten, nach dem linken Ufer überzusetzen; hier kam er bis zum 8 Gr. südlicher Breite, wo ihm die Nähe der menschenfressenden Tebingi wieder drei seiner Träger kostete, die aus Furcht vor jenen desertirten. Er kam nun zunächst in das Gebiet Sain⸗Sambos, der ihn nicht gerade sehr freundlich empfing und ihn über die wahre Topographie des Landes absichtlich zu täuschen suchte. Noch gefährlicher wurde ibm später der Widerstand der Eingeborenen. Jeder Dorfhäuptling wollte den Dr. Buchner bei sich behalten, und immer mehr steigerte sich die Aufregung, bis sie in der Residenz des Häuptlings Kalula ihren Höhe— punkt fand. Als Buchner ablehnte, mit ihm Sklaven- und Effen— beinhandel zu treiben, schickte sich Kalula an, dem fremden Eindring⸗ ling Krieg zu machen.“ Unter dem Schlachtruf Majo, Majo“ sammelten sich wohl 200 Krieger um Buchners Lager. Tau— sende von Pfeilen und auch einige Feuergewehre wurden her⸗ beigeschafft und immer neue Kriegerschaaren zogen herbei. Kalula stellte nunmehr die positive Forderung, Buchner folle in feiner Residenz ein Handelshaus errichten, außerdem aber 5 Faß Pulver und Gewehre als Strafzahlung abliefern. Buchner ignorkrte die Forde rung, befestigte vielmehr aus allen Kräften sein Lager und rüstete sich zum Kampfe. Als dies die Neger sahen, wurden sie bescheide= ner, und endlich gelang es dann Buchner, sich freien Rückzug zu erwirken. Ein dritter. Versuch, nordwärts vorzudringen, jcheiterte an dem Widerstande des Häuptlings Karangalla. Derselbe behauptete im Auftrag des Königs Muata Jambo zu han— deln, war aber thatsächlich von Buchners eigenen Trägern, die sich wieder empört hatten, inspirirt. Es hatte sich nämlich das Gerücht verbreitet, daß in Malange die Portugiesenherrschaft vorbei sei, und die Träger hatten in Folge dessen den lebhaften Wunsch heimzukeh⸗— ren. Karangalla behauptete nun Buchner, direkt nach Malange zu— rückbringen zu müssen, und es blieb dem Reisenden fomit nichts anderes übrig, als den Rückweg anzutreten. Ein nochmaliger Versuch, vorzudringen, scheiterte an der Desertion aller Trä—⸗ ger bis auf acht, und an dem Komplott der Ein⸗ geborenen, die, von Karangalla instruirt, den Reisenden über die topo⸗ graphischen Verhältnisse irre zu führen suchten. Buchner mußte daber nothgedrungen nach Malange zurückkehren. — Von Hildebrandt end⸗ lich ist ein vom 23. Februar datirter Brief eingetroffen. Der Rei⸗ sende hat am 17. Februar Tananarivo verlassen und sich dem Süden Madagaskars zugewandt; er haust gegenwärtig in einem einfamen Blockbause und lebt hier ausschließlich der Wissenschaft. Er ver⸗ spricht sich bedeutenden Erfolg von seinen Studien, da der Süden Mada⸗ gaskars sich wesentlich vom Norden und Westen unterscheidet.
SD Das Königliche Opernhaus brachte am Sonnabend eine
Novität von Adalbert Ueberlse: König Otto's Brautfahrt‘, große historisch romantische Oper in 3 Aufzügen, nach einem scenarischen Entwurf von Roderich Fels. Die Aufnahme war eine ziemlich warme und trug dem Komponisten Beifallsehren und Hervorrufe ein; ob dieselbe aber nicht eine andere gewesen, wenn das sehr kritische sonstige Premisren⸗Publikum nicht gegenwärtig durch das be— deutendste musikalisch⸗dramatische Ereigniß der Wintersaison dem Opernhause abwendig gemacht worden wäre, ist doch fraglich. Einen bleibenden Gewinn wird das Repertoire der Oper dadurch schwerlich erhalten, denn, alle Achtung vor dem fleißigen, tüchtigen Ganzen, fehlt es der Novität nicht nur an einem kinlänglich in⸗ teressanten Tertbuche, sondern, wie überhaupt an Driginalität, so na⸗ mentllch an der Charakteristik der handelnden Personen; dafür aber können auch die mancherlei Schönheiten des in großartigem poly— pbonen Style behandelten choralen und orchestralen Theils nicht ent- schädigen. Viele Reminiscenzen verstärken den Eindruck der Unselb⸗ ständigkeit. Die Ensembles sind häufig mehr oratorienbaft als opern- mäßig dramatisch, aber in ihrer Art imponirend. — Die Auffüh⸗ rung war eine wohlgelungene. Hr. Ernst (König Dtto II.), Fr. v. Voggenhuber (Theophania, seine Braut), Hr. Oberbauser (Anarchos), Frl. Lehmann (Hatmaris) Hr. Salomon (Hanulf]. Hr. Frelov (Edwin) trugen gleichmäßig dazu bei und wurden vielfach durch Beifall aus geieichnet. — Die reich ausgestattete Orer war von Hrn. Direkter von Strantz sorgfältig und wirksam inscenirt.
Im Victoria⸗ Theater brachte, gestern, Sonntag, der dritte Abend des ersten Cyklus von Richard Wagners Operntetralogie: Der Ring des Nikelungen“, die Aufführung des Sieg—⸗ fried. Das Theater, bot denselben Anblick wie an den beiden früberen Abenden: ein bis auf den letzten Platz vollbesetztes Haus und ein der Aufführung mit leidenschaftlicher Teilnahme folgendes Publikum, das seiner Begeisterung für das vom Dichter⸗Komponisten ersonnene, in durchweg gelungener, zum Theil meisterbafter Ausführung zur Er⸗ scheinung gebrachte Musikdrama nach den Aktschlüssen in rauschendem, jubelndem Beifall einen nicht mißzuverstebenden Ausdruck gab. Kein Zweifel, die bier rersammelten ee, waren entweder nicht ge⸗ ommen, um polemischen Anwandlungen gegen diese Ver⸗ wirklichung des Kunstwerks der Zukunft“ freien Lauf zu lassen. oder sie waren ron der gewaltigen Eigenart des Werkes völlig ergriffen und umgestimmt worden. Der hier gespendete Beifall trug den Charakter vollster Ueberzeugung, und doch stellt der Siegfried“, in bervorragendem Maße an den Juschauer und
Zubörer die Anforderung, von allem Altgewohnten und Serkõmmlichen l
abzusehen und sich auch in das Fremdartigste nach der Intention des Künstlers, der seinen dichterischen Gebilden auch gleich das musikalische Leben — zu lassen. Ein spröder Stoff; harte, von menschlichen Gefühlen wenig berührte Gestalten; alles übermensch⸗ lich. Phantastisch, ungeheuer; kaum ein Tact in diefer gewaltigen, unermüdlich rauschenden Tonfluth, der dem Ohre einen an sich leicht zugänglichen Genuß böte; überall das kunstvoll erdachte Filigranwerk der Leitmotive, die, wie äußere Zeichen wirkend, mablassig an das Gedächtniß und den Verstand des Hörers, an feinen Willen und an seine Geduld appelliren, um feinen Augenblick den Faden des Verstãndnisses aus der Hand zu geben und von der symbolisi⸗ renden und bezeichnenden Kraft dieser Töne sich überzeugen zu lassen. Der Siegfried macht es dem Zuhörer nicht leichter, eher schwerer als die beiden vorangegangenen Theile des gewaltigen Kunst⸗ werks. In den ersten beiden Akten erklingt kein Ton einer Frauen⸗ stimme, bis auf den Gesang des. Waldvögeleins, der denn auch um so leichter die Herzen gefangen nimmt, kein Ensemble bringt Abwechse⸗ lung in die von markig wogender Orchesterbegleitung erweckte Dekla— mation der Menschenftimmen. Ein gewaltiger scenischer Apparat bietet der Schaulust reichliche Unterhaltung; das Phantastische der Situationen, die eckige Rauheit und Ungeschlachtheit diefer Gestalten, der ahnungsvolle mythologische Hintergrund geben der Phantasie leb⸗ hafte Anregung. Nichtsdestoweniger ift es nur die rege Gestaltungs⸗ kraft und die unermüdliche Energie des Komponisten, die ihn 1. fähigt, durch seine Gebilde sein Publikum in so fremdartige Regionen einzuziehen und festzuhalten. Der dichterische Inhalt des Terthuches ist nach Hans von Welzogens Führer“ folgender: .
Wotan“ durchschweift fortan, der That entsagend, erhaben schauend, als Wan derer die Welt und sieht sich erfüllen, was auch er eVsehnt. hat. Im Walde des Ostenz, wo Fafners Riesenhöble, wãächst Siegfried auf, den Sieglinde dort sterbend gebar; und der Nibelung Mime ist der schlaue Erzieher, der sich in ihm den Tödter Fafners, den Gewinner des Ringes erziehen will. Aber Siegfried haßt den häßlichen Zwerg; er erziebt im freien Walde fich selber. Kaum erfuhr er, daß ihm das Schwert gebühre, dessen Stücken Mime nicht zufam— men zu schmieden vermag, so vollbringt der Jüngling selber die Ar— beit und mit Nothung“, dem neuen Schwerte, begehrt er den Wurm zu fällen. Mime braut einen Gifttrank für den Sieger, ihn zu tödten, sobald er den Wurm erlegt. — Siegfried führt die ge— waltige That aus, unkundig seiner Beute. Doch etwas Blut benetzt seine Lippen, und er lernt verstehen, was die Vögel singen. Auf ihren Rath nimmt er sich Ring und Tarnhelm und tödtet den meuchs lerischen Mime. Nun ist er der , des Hortes; doch wenig kümmert den munteren Sohn des Waldes das schimmernde Gold' Ihn ergreift in den Schauern der Waldeinsamkeit die heilige Sehn— sucht nach der stets entbehrten Liebe und jubelnd folgt er dem Vög— lein auf Brünnhildens Felsen. — Hier stellt sich noch einmal Wotan dem siegesfrohen Enkelkinde entgegen. Durch Kampf und Nofß und
eigene Kraft muß der Held sich gewinnen, was der Gott wünscht und
will. Sein Schwert zerschmettert den Götterfpeer, an dem es einst zersprang. Er weckt die Jungfrau. Den letzten Widerstand be— siegt der Held — sie wirft von sich den Schmer; um die verlorene ewige Jungfräulichkeit, die heilige Angst vor dem Manne, dem sie ge⸗ hören soll: die Liebe feiert ibren herrlichsten Sieg. — So schließt der zweite Tag des Festspiels Siegfried“. ö.
Um die Aufführung haben sich alle Mitwirkenden mit warmer Hingebung an die Sache verdient gemacht. Eine Meisterleistung, in Spiel, Vortrag und Gesang gleich vollendet, war der Mime des Hrn. Lieban vom Stadttheater in Leipzig, der denn auch nach dem 2. KRkte durch mehrmaligen Hervorruf ausgezeichnet wurde. Hr. Scaria als Wanderer, Fr. Materna als Brunhilde standen auf der Höhe ibrer Aufgabe. Hr. Jäger vom Hof⸗-Operntheater in Wien, der den Siegfried gab, hatte glänzende Momente, aber Spiel und Gesang deckten nicht ganz die ideale Vorstellung, welche die Gestalt des Hel— denjünglings erweckt. Den Alberich sang Hr. Schelper, die Erda Frl. Riegler, Beide vom Stadttheater in Leipzig. Fafner, der gräuliche Drache wurde durch Hrn. Rasz vertreten, dessen Gesang erst die Vermittelung eines Sprachrohres zu passiren hatte, ehe er an das Ohr des Hörers gelangte. Die meisten Arrangements sind im Siegfried! verhältnißmäßig einfach. Daß die Vorführung des Drachen auf der Bühne etwas Gewagtes hat, machte sich auch hier geltend Kurz vor Beginn der Auffübrung wurde der Meister des Werkes beim Eintritt in seine Loge vom Tusch des Orchesters und begeisterten Zurufen empfangen. Am Schluß der Aufführung wurden die Darsteller des Siegfried und der Brünnhilde, sodann der Dirigent der Kapelle, die ganz Ausge⸗ zeichnetes geleistet hatte, Hr. Seidl, wiederbolt gerufen. Richard Wagner selbst hatte sich der ihm zugedachten Huldigung entzogen.
Von den Allerhöchsten Herrschaften wohnte Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz den ersten beiden Akten, Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich Carl der ganzen Aufführung bei; Se. Hobeit der Erbgroßherzog und Ihre Königliche Hoheit die Erbgroß— herzogin von Sachfen⸗Meiningen beehrten gleichfalls Theile der Anf⸗ führung mit ihrer Anwesenheit.
Frankfurt a. M., 8. Mai. (W. T. B.) Der Kongre der deutschen Kriegervereine ist heute eröffnet worden. f Vereine mit 187 000 Mitgliedern waren vertreten. Der Bürger⸗ meister Dr. Heußenstamm bewillkommnete die Gäste Namens der Stadt Frankfurt. Hierauf sprach Diersch (Berlin) über den Jwech der Versammlung, als welchen er die Einigkeit unter den verschiede⸗ nen Korporationen bezeichnete. Der Redner schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, welches der Stadtkommandant von Lucadou beantwortete, indem er im Namen Sr. Majestät den Vereinen die besten Glückwünsche aussprach. Nach der Bildung des Bureaus wurde eine Kommission gewählt, welche morgen das Pro—⸗ gramm für die zu behandelnden Fragen vorlegen soll. Viele Häuser hatten zur Feier des Tages geflaggt.
In den Räumen der Flora hat gestern, Sonntag, der Char⸗ lottenburger Gartenbauverein seine diesjährige Früh ja hrsausstel lung eröffnet. Reichbaltigkeit und hervorragende Kulturergebnisse charakterisiren auch dies mal die Ausstellung. Betreten wir den kleinen Saal, in dem dieselbe im Wesentlichen untergebracht ist, so erregt zunächst jenes Teppichbeet unsere Aufmerksamkeit, dag Kunstgärtner LZindemann von der Flora mit gewohntem Geschmaq dem Eingang gegenüber arrangirt hat. An der rechten Saalwand hat der Königliche Schloßgarten (Obergärtner Nietner) eine gemischte Gruppe ausgestellt, an die sich zwei weitere gemischte Gruppen aus dem Dr. Siemenèschen Garten (Obergärtner Kordschmidt und aus dem Garten des Banquier Güterbogk (Obergärtner Maser) anschließen. Alle drei Gruppen entzücken durch ihre seltene Blunienpracht und durch das Geschick, das sich in ibrem Aufbau dokumentirt. Die Schmalwand des Saales nimmt auch diesmal die imposante Kaiser⸗ gruppe ein, deren Palmen dem Garten der Flora entstammen. Wir sinden hier prächtige Dracaenen, Philodendren, Phormien, Pandanen, Chamaereps und großblättrige Azalien, ohne Aut nahme von trefflichster Kultur. An sie links schließt sich eine vom DObergärtner Schmidt⸗Pankew ausgestellte Kollektion Waleen neuerer Sorten; alsdann führt uns der Reichenbeimsche Garten sebr schön gezogene großblumige Cinerarien und Handelsgärtner Paech⸗ Charlottenburg eine Gruppe vortrefflicher Zimmerpalmen vor. Auf der linken Seitenwand, dem Eingange zunächst endlich hat Handels= gärtner Kamos eine reiche gemischte Gruppe zur Außstellung gebracht. In Mitten des Saales grupriren sich um eine seltene Zamia epiralis Colens und Hortensien aus dem Dell⸗ schauschen Garten, letztere mit ganz immensen. Blumen: Cine⸗ rarien von Kamos, Brau und Dbergärtner Nietner, getriebene Rosen von Speck und Reseden, Betunien und Diosmen von Reinicke. Veredelte Gehölje haben im Palmenhause Carl Schulj, neue Pelar= gonien, nach der Kaiserin Augusta benannt, Lebmann⸗Dresden und-
Azaleen Allardt⸗ Schöneberg ebenda ausgestellt. Geschmack und Ge⸗ schick verrathen die Arrangements mit abgeschnittenen Blumen, die Kubn⸗Charlottenburg vorführt. Wie zu erwarten, war der Besuch der Ausstellung ein zahlreicher.