1881 / 111 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 May 1881 18:00:01 GMT) scan diff

bemerkungen nicht erwartet und nicht beschafft werden kann, geboten hat. Mit der flüssigen und sehr gewandten Bearbeitung des vor⸗ handenen reichen, durch die Wissenschaft und die Judikatur gebotenen 2 verbindet das Werk eine klare und übersichtliche Dar⸗ ellung.

Die am 14. Mai erscheinende Nr. 1976 der Illustririrten Zeitung Eeipzig J. J. We ber) enthält folgende Abbildungen: Die Proklamation Rumäniens zum Königreich: Die Ovation vor dem Königl. Palais in Bukarest am 26. März. Nach einer Zeich⸗ nung von Richard Buths. Tunesische Typen. 2 Abbildungen, nach Skizzen gezeichnet von A. Richter: 1) Beduinen. 2) Krumirs.

Aus, Tunis: Ansicht der den Franzosen uͤbergebenen in Kef. Nach einer re,, Aufnahme. Eine alvatorbierseene in München: Absingung des Liedes „Guten Morgen, 86 Fischer. Driginaljeichnung von G. Heine. Deutsche Bäder: Wiesbaden. Originalzeichnung von R. Cronau (Zweiseitig) Das Hauptgebäude der am 15. Mai zu eröffnenden Gewerbe⸗ und Industrieausstellung zu Halle a. d. S. Die Züch⸗ tigung der liberischen Neger durch die deutsche Korvette „Victoria“. 3 Abbildungen, nach Skizzen des Kommandanten der „Victoria“: I) King Jah von King-Williamstown. 2) Die Victoria“ vor Nanna⸗ krou. 3) Landung in Nannakrou. Dr. Friedr. Konrad Müller von der Werra. Ff am 26. April. Emile de Girardin, F am

27. April. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die neuesten Publikationen des ungarischen statistischen Bureaus enthalten die Daten über die landwirthschaftliche Produktion Ungarns im Jahre 1879. Wir entnehmen den— selben die wichtigsten Zahlen: Die gesammte Ackerfläche umfaßt 11440405 ha, von welchen als Brache verblieben 2 386 772 ha (20, 86 oo), der Herbstanbau umfaßte 3 829 361 ha (33,17 06/6), der Sommeranbau 5 224272 ha (45,78 Olo). Produzirt wurden: 17 337 626 h Winterweizen, 1 062 995 hb Sommerweizen, 1 983 270 h Halbfrucht, 8280 649 hl Winterkorn, 216158 bl Sommerkorn, 461 126 hl Wintergerste, 8 772 080 hl Sommergerste, 626512 hi Winterraps, 28 640 hl Sommerraps, 13 480 030 bl Hafer, I5 206 in Spelz, 650 55s h. Hirse, 23 242 752 HI Mais, 15 851 030 hl Kartoffel, 582 205 Metr. (100 kg) Tabak, 112 840 hl Weidekorn, 355 250 hl Wicken, 362 987 hl Hülsenfrüchte, 63 352 hl Flachssamen und 53 891 Metr. Flachs zu Garn, 476 265 hl Hanfsamen und 452 128 Metr. Hanfgarn, 5224669 Metr. Zuckerrüben, 6477331 Metr. Futterrüben, 5 506 655 Metr. Luzerner Klee und Süßklee, 41 774737 Metr. Wiesen⸗ und Rasenheu. Die Menge des Winterstrohes wird auf 44714974 Metr. die des Sommerstrohes auf 47514552 Metr. angegeben. Mit Wein waren bebaut 629526 Joch 318 Klafter; erzeugt wurden 7014816 bl Most, hiervon verkauft 984 693 I. Die Weinproduktion betrug 3 265 597 hl gewöhnlichen und 43979 hl feinen Dessertweiß⸗ wein, 991 391 hl gewöhnlichen und 6014 hl feinen Dessertrothwein, 1195284 hl Schiller, 5854 bl Ausbruch. Trauben wurden verkauft in das Ausland 832 827 kg, im Inlande 2995 808 kg. Der Werth des erzeugten Weines ist mit 36 259 244 Fl., der verkauften Trauben mit 296 586 Fl. angegeben. Aus der vergleichenden Zusammenstellung der Produktion während der Jahre 1869 bis 1879 geht hervor, daß der Ertrag an Brotfrüchten im Jahre 1879 hinter den Erträgnissen der vorhergegangenen drei Jahre zurückgeblieben ist, dagegen die der Jahre 1869 bis 1875 übersteigt, der Ertrag an den übrigen ange⸗ führten Produkten wird nur von den Erträgnissen der Jahre 1876 und 1878 übertroffen.

Gewerbe und Handel.

In R. Gaertners Verlagsbuchhandlung (Herrmann Heyfelder) in Berlin erschien soeben in dritter neubearbeiteter Auflage das Lehr⸗ und Nachschlagebuch: Rechnen und Usancen im Wechsel⸗ Geld- und Effekten⸗Verkehr“ von W. Christians, dem Verfasser mehrerer anderer das Bank⸗ und Börsenfach betreffender schriftstellerischer Arbeiten. Das vorliegende Buch ist entstanden aus einer Zusammenfassung der früher getrennt erschienenen drei Theile „Wechsel⸗ und Münzrechnung“, „Staatspapiere⸗ und Aktienrechnung“, und „Effektenkalkulationen“. In der neuen Gestalt bietet das Buch in der That lehrreichen Stoff für den werdenden Kaufmann, besonders wenn er sich dem Bankfach widmet; aber auch dem erfahrenen Banquier wird dasselbe als ein nützliches und brauchbares Nachschlagebuch will⸗ kommen sein. In ersterer Beziehung sind es namentlich die Theile, die sich mit den „Grundbegriffen“, dem „kaufmännischen Rechnen“ (bei Christians „Arithmetik“ und mit der „Arbitrage“ beschäftigen, welche Anerkennung verdienen. Die Darstellung ist einfach und klar, auf den jung in den Beruf Eintretenden berechnet und kann jungen Leuten, die diese Theile fleißig studiren, von großem Vortheil sein. In letzterer Beziehung sind namentlich diejenigen Theile der Arbeit, welche die Usancen an den verschiedenen Börsenplätzen und die Arbitrage⸗ Papiere behandeln, hervorzuheben. Für den gut vorgebildeten Banquier werden auch die, Mathematischen Berechnungen zum Zweck der Werths⸗ ermittelung von Prämien⸗, Lotterie⸗ und anderen Anleihen“ manche nützliche Anregung darbieten, wenn er dem Verfasser nicht nur nach—⸗ rechnet, sondern im Spezialfalle selbständig zu reproduziren be⸗

stellt ist.

Aus dem Rechenschaftsbericht der Vaterländischen Lebens versicherungs Aktiengesellschaft zu Elberfeld entnehmen wir folgende Daten: Die Zahl der im Jahre 1880 neu eingereichten Versicherungsanträge belief sich auf 1330 mit 6 616710 Kapital und 4481 M jährliche Rente, zu denen aus dem Vorjahre 28 unerledigte Anträge auf 212 600 S hinzukommen. Hiervon wurden angenommen 909 Anträge auf 4 649 810 ½ und 4481 ½ Kapital jährliche Rente und abgelehnt 268 Anträge auf 1701900 S Kapital. Der Versicherungsbestand stellte sich am 31. Dezember 1880 auf 4717 Versicherungen mit 20 430 898 S Kapital und 17379 jährlicher Rente und zeigt gegen das Vorjahr einen reinen Zugang von 543 Versicherungen mit 2750031 Æ6 Kapital und 4181 M jähr⸗ licher Rente. Auf den Todesfall sind 3606 Personen mit 17909938 ½ Kapital versichert. Die Prämieneinnahme ist im Jahre 1880 um 94 683 ½ auf 677 880 M gestiegen, die Zinsenein⸗ nahme um M82 M auf 127 441 ½½ Die sämmtlichen Aktiven, unter denen Hypotheken mit 21760090 ½ und Effekten mit 293 230 , zeigen zusammen eine Zunahme um 303 177 4 und nach Absetzung der nur vorübergehend reservirten Beträge für Schadenreserve, diverse Forderungen ꝛc. noch eine Vermögenszunahme um 286 401 ½ Die für die. Versicherten bleibenden Garantiemittel der Gesellschaft be⸗ tragen hiernach für den 31. Dezember 18890: Grundkapital 900090) , Prämienreserre 1 338 80 , Kapitalreserve 31 084 M, Summa j0 369 165 ½ Nach Bestreitung aller Ausgaben verblieb ein Ueber⸗ schuß ven 190 074 , der die Gewährung einer Dividende von 40/ der Baarjzahlung der Aktionäre oder 27 M auf die einzelne Aktie er⸗ möglicht.

Der Geschäftsbericht der Vorarlberger Bahn für das Jahr 1880 bebt im Allgemeinen Theile bervor, daß sich im abgelau⸗ fenen Jahre eine Steigerung der Einnahmen ergab. Der Personen⸗ verkehr ist sowohl in der Anzahl der Reisenden als in den Cinnahme⸗ ziffern gestiegen; die Mehrfrequenz betrug 26 249 Personen, die Mehr⸗ einnahmen bezifferten sich mit 10 668 Fl. Der Güterverkehr weist in den Quantitäten eine Zunabme ven 14089 Tonnen aus und ergiebt 7 das Vorjahr eine Mehreinnahme von 34 145 Fl. Die gesammten

uslagen haben trotz der größeren Leistung eine Verminderung um 5714 Fl. erfahren. Durch die Mehreinnahmen einerseits und die Minderausgaben andererseits reduzirte sich der Betriebsfondz auf 46 442 Fl. Das finanzielle Erträgniß stellt sich folgendermaßen: Gesammteinnahmen 476 204 Fl., Betriebsauslagen 536 212 Fl., Be⸗ triebe defizit 60 0907 Fl. Unter den Baarauslagen befinden sich 9621 Fl. für bauliche Ergänzungen. Hiemmach muß nicht nur die ge⸗ sammte Staategarantie von 678 089 Fl.ů, sondern auch zur Deckung des Betriebedefisits der Betrag von 60 0M Fl. von der Staats⸗ verwaltung in Anspruch genommen werden. Dem Geschäftsberichte der Versicherungs⸗Gesellschaft Thuringia pro 1880 entnehmen wir Folgendes: In der Feuer⸗ versicherungsabtbeilung batte die Gesellschaft 1 490 246 664 * Ver⸗ sicherungssumme gegen 1447421636 in 1879, die Praͤmienein⸗

nahme betrug 1880 3 104 260 4 gegen 3 059 957 in 1879. An Rückversicherungsprämien wurden verausgabt pro 1880 1012547 . ( 25 834 M). An Agenturprovisionen und sonstigen Agenturkosten sind verausgabt worden pro 1880: 269 198 M (4 20 558 665) An Prämien und Ertrareserve sind pro 1881 und später zurückgestellt 1126 135 1, während pro 1880 resewirt waren 1998030 1 Für Brand⸗ schäden aus 1879 und früheren Jahren sind im vergangenen Jahre gezahlt worden 167 841 6, für Brandschäden des Jahres 1889 sind 15M 896 6, für Brandschäden aus 1889 und aus früheren Jahren reservirt 216 662 MS, zusammen 1 892 200 MS, worauf die Schadenreserve aus 1879 mit 248 792 M abzurechnen ist, so daß im Jahre 1880 die Nettoschäden 1 643 408 S (* S6 610 6) betrugen. In der Kapitalversicherung auf den Todesfall, auf Begräbnißgeld⸗ versicherung, auf den Lebensfall lagen 4272 Gesuche in Höhe von 2491478 M vor; davon wurden 3487 Gesuche in ohe von 7499228 S angenommen. Am Schlusse des Jahres betrug der Versicherungsstand 61 055 182 6 CK 3061 812 6). Der Prämien⸗ reservefond erhöhte sich auf 8 S87 374 S. Die Gesammtüberträge der Lebensbranche pro 1881 betrugen 9 309 842 M. ꝛc. Der Netto⸗ gewinn von 249 972 M gestattet die Vertheilung einer Dividende von 135 9s0. Totalsumme der Bilanz 15 200269 M.

Die „New Yorker Hdls. Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 29. April datirten Wochenbericht uͤber die allgemeine Geschäfts⸗ lage folgendermaßen: Endlich erfreuen wir uns zeitgemäßer Witte— rung, die auf baldiges Verschwinden der bisherigen Verkehrsstörungen schließen läßt und günstige Aussichten für die nächste Ernte eröffnet, auch in einzelne Geschäftsbranchen, die hauptsächlich auf das Frühjahr angewiesen sind, noch etwas Leben gebracht hat, aber doch zu spät eingetreten ist, um das Endresultat der Saison noch erheblich zu bessern. Mehr Chance das Versäumte mindestens theilweise einzu⸗ holen, hat der Exporthandel, obwohl auch für diesen noch mehrere Wochen vergehen dürften, ehe die Entwickelung in vollem Gange ist. Läßt sich nun für diese Berichtswoche ebensowenig wie für die vorige der Verlauf des Geschäfts als befriedigend bezeichnen, so hat sich doch auf Grund der verbesserten Auspizien die allgemeine Stimmung etwas gehoben. Am Waaren⸗ und Produkten markt war es in der verflossenen Woche wieder sehr ruhig. In Folge der durch die Spekulation in den Weizen⸗ und Maispreisen inscenirten Oausse lag das Exportgeschäft in diesen Cerealien fast gänzlich darnieder und wurden daher für volle Getreideladungen auch nur zwei Fahrzeuge geschlossen; in Petroleumfrachten hat da⸗ gegen zu vierwöchentlichen Raten ein ziemlich belangreiches Geschäft stattgefunden. Baumwolle hatte in disponibler Waare sowohl wie auf Termine sehr stillen Verkehr. In Rio⸗ sowie in west- und ostindischen Kaffees nahm das Geschäft einen äußerst trägen Ver⸗ lauf. Der Markt für Rohzucker war ruhig, aber fest. Während der Export von Schmalz fast ganz ins Stocken gerathen ist, war die Spekulation in diesem Artikel, bei stark fluktuirenden Preisen, wieder sehr rege; Schweinefleisch und Rindfleisch waren beachtet; Speck wurde nur in kleinen Partien gehandelt. Raffinirtes Petroleum ist still, aber fest behauptet. Von Hopfen sollen einige größere Partien für Export genommen sein, das Konsumgeschäft verharrte dagegen in ruhiger Lage. Terpentinöl sowie Harz standen bei fester Preishaltung in gutem Begehr. Das Geschäft in fremden Manu⸗ fakturwagaren war etwas lebhafter als bisher. Der Import fremder Webstoffe betrug für die heute beendete Woche 1955590 Doll. gegen 2 474 517 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Dortmund, 9. Mai. (Ess. Ztg.) Die vertrauensvollere Stim⸗ mung, welche nach den Osterfeiertagen auf dem Eisenmarkte herrschte, hat durch das bedeutende und dringende Angebot der englischen Konkurrenz in Gießerei⸗ und Bessemer⸗Roheisen eine wesentliche Abschwächung erfahren. Da auch in Puddeleisen und Spiegeleisen sich die Nachfrage vermindert hat, so haben sämmtliche Roheisensorten eine Reduktion der Preise erfahren. Die Stab⸗

eisennotirungen haben ebenfalls ihren Standpunkt nicht zu behaupten

vermocht; wie auch Feinbleche und Walzdraht wegen verringerter Nachfrage weichende Tendenz angenommen haben. Stahldraht ist dagegen noch immer sehr belebt, und schwere Bleche zu Dampfkesseln und zum Schiffsbau haben ebenfalls andauernd regen Verkehr bei festen Preisen aufzuweisen. Auch in Oberbaumaterialien der Eisen⸗ bahnen ist fortwährend eine gute Stimmung zu konstatiren. Die betreffenden Etablissements sind in Stahlschienen, Laschen und Kleineisenzeug vollauf für das laufende Jahr beschäftigt. Die Stahl⸗ schienenpreise sind indessen in Folge der Aufhebung des Schienen⸗ kartells nicht unwesentlich zurückgegangen. An neu ausgeschriebenen Submissionen sind folgende bemerkenswerth: 250 Stück eiserne Kohlen⸗ wagen für die Bergisch⸗Märkische Bahn, 660 Stück Achsen mit Rädern für die Rechte Oder⸗Ufer⸗Bahn, 100 t Flußstahlschienen für die Karlsruhe⸗Durlacher Denn f , ,. 206 t Eisenkonstruktionen für die Reichseisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen, 1066 t Eisenkonstruk⸗ tionen für die Allerfluthbrücke bei Wehlau. Im Kohlengeschäft ist der Begehr zwar nech immer nicht besonders rege, aber der Absatz ist doch immer wesentlich krßer als im vorigen Jahre um diese Zeit, auch können die Preise besser behauptet werden, als damals. Der Kohlenverkehr mit Hamburg bleibt in stetiger Zunahme; der Ver⸗ sandt dorthin e,, im April d. J. 3760 Doppelladungen à 200 Ctr. gegen 2278 Doppelladungen im April 1880, mithin diesmal 482 Doppellader mehr.

London, 12. Mai. (W. T. B.) In der gestrigen Woll⸗ auktion blieben Eröffnungspreise behauptet.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 12. Mai. (W. T. B) Der Llovddampfer

Juno“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Berlin, 13. Mai 1881.

Am 4. Mai stand vor dem Ober⸗Seeamte zur Verhandlung die Beschwerde des Reichskommissars gegen den Spruch des Königlich preußischen Seeamtes zu Emden vom 5. Februar d. J., betreffend den Untergang des deuischen Schooners Alida“ vor Westrander⸗ fehn, Schiffer Dirk Dieckmann. Die „Alida“ befand sich im De—⸗ zember v. J. mit einer vollen Ladung Hafer auf der Reise von Randers nach Leith. Am 25. Dezember Abends traf eine schwere Sturzsee das Schiff, in Folge dessen die Ladung überging und das Schiff leck wurde. Der Leck nahm in den folgenden Tagen immer mehr zu, so daß die Besatzung, bestehend aus dem Schiffer und drei Mann, am 28. De⸗ zember gejwungen war, das sinkende Schiff zu verlassen. Kurze Zeit nach dem Verlassen der Ellidar, sank dieselbe in die Tiefe. Die Leute wurden durch das englische Fischerboot Livingston“ geborgen und in Grimsby an Land gesetzt. Das Seeamt zu Emden, welches den See unfall untersucht hat, hat den Untergang der Ellida“ lediglich auf die stürmische Witterung zurückgeführt und den Antrag des Reichs kommissars, dem Schiffer Dieckmann die Befugniß zur fer⸗ neren Ausübung seines Gewerbes zu entziehen, ab nelehn. In seiner Beschwerde gegen diesen Spruch fübrte der Reichskom⸗ missar aus, daß das stürmische Wetter wohl eine mitwirkende, aber nicht die alleinige und Hauptursache des Verlustes des Schiffes gewesen sei. Die letztere sei vielmehr in dem Ueberschießen der La⸗ dung zu suchen, und dieses sei veranlaßt durch das Unterlassen der Abschottung der Ladung. Diese Unterlassung sei ein Verschulden des Kaxitäns und sei er daher für den Untergang des Schiffes verant wortlich. Das Ober Seeamt trat den Ausführungen der Beschwerden, soweit dieselben sich auf die Ursache des Schiffsunfalls bezieben, bei, bestätigte aber im Uebrigen den Spruch der ersten Instanz. Zur Begründung dieses Spruches führte der Vorsitzende aug, daß es vorsichtiger gewesen wäre, die Ladung abzuschotten oder doch wenigstens durch eine volle Lage Säcke obenauf ju befestigen. Indessen habe der Schiffer die Ladung in einer Weise gestaut, wie es bei Hafer vielfach Seemanngbrauch sei; er habe sich daher von dem berrschenden Seemannabrauch nicht entfernt, und könne ihm deshalb die Befugniß zur Ausübung seines Gewerbes nicht entzogen werden.

Deutsche Geologische Gesellschaft. Der Vorsitzend Hr. Beyrich legte nach Verlesung und Genehmigung des r eg. der Aprilsitzung die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Druckschriften und Karten vor und erläuterte ihren Inhalt. Hr. Hal— far trug über Faltenbildungen im hannoverischen Oberharze vor und knüpfte daran allgemeine Betrachtungen über den Zusammenhang zwischen Falten und Zerreißungsrichtungen. Hr. Dames legte vor und besprach tertiäre Wirbelthierreste von Kieferstädt!l in Ober-

schlesien. Hr. Kayser machte eine Mittheilung über die Kohlen-

kalkfauna von Lo ping in Ching, deren Reste er zur Bearbeitung von Hrn. v. Richthofen erhalten hatte und welche aus Repräsentanten von etwa 50 Arten besteht. Viele Formen stimmen mit solchen aus dem nordamerikanischen Kohlenkalk überein, einige sind mit indischen und russischen identisch, am Entferntesten steht aber diese chinefische Fauna zu derjenigen von Furspa. Hr. Arzruni theilte die Resultate einer von den Herren Feußner und Bamberger ausgeführten optischen und chemischen Untersuchung eines von Hrn. Stübel in der Trüͤmmer—⸗ stadt Tiahuangco in Bolivien gesammelten blauen Sodaliths mit, welcher daselbst in Bruchstücken vorgefunden wurde und dessen Ur⸗ sprung unbekannt geblieben ist. Die chemische Analvse führt zu einer einfacheren Formel, als die bisher angenommene es ist.

In der Querhalle der Nationalgalerie präsentirt sich seit einigen Tagen, einstweilen noch ohne Rahmen, das auf der letzten akademischen Kunstausstellung durch die Verleihung der goldenen Medaille ausgezeichnete Gemälde von Vaes lay Brozik, das in figurenreicher Komposition von lebensgroßem Maßstabe den Empfang der Gesandten des Königs Ladislaus von Ungarn und Böhmen am Hofe Karls VII. von Frankreich und die Ueberbringung der Braut- geschenke an die den Mittelpunkt der Darstellung bildende jugendlich schöne Prin zessin Madeleine schildert. Von dem bisherigen Besitzer, dem Baron Emil von Erlanger in Paris der Berliner Sammlung, wie bereits früher gemeldet wurde, als Geschenk überwiesen, ist das Bild seit dem im Jahre 1874 erfolgten Ankauf der „Parforeejagd“ des hoch⸗ begabten, allzu früh verstorbenen Mar Gierymski, die erste Arbeit eines Künstlers nichtdeutscher Nationalität, die der Galerie ein⸗ verleibt wird und sie um ein Werk von hervorragender malerischer Bedeutung bereichert.

Am Sonntag wird die elektrische Eisenbahn zu Groß— Lichterfelde bei Berlin eröffnet werden. Dieselbe ist von der Firma Siemens und Halske lediglich zu dem Zwecke erbaut, um den Betrieb von Wagen für Personen⸗ resp. Güterbeförderung durch elektrische Kraftübertragung als praktisch brauchbar nachzuweisen und auch das Vorrecht der ersten Ausführung für Deutschland zu sichern, nachdem bereits kleinere derartige Einrichtungen auf der Berliner Gewerbeausstellung im Jahre 1879 und später auf mehreren anderen Ausstellungen von Siemens und Halske ausgeführt waren. Die elektrische Eisenbahn in Lichterfelde führt von dem Bahnhofe der Anhaltischen Eisenbahn nach der Haupt-Kadettenanstalt und ist 25 km lang. Die Spurweite beträgt einen Meter; die Stahlschienen sind wie bei Eisenbahnen üblich, auf Holzschwellen be⸗ festigt, wie überhaupt der ganze Unterbau dem einer Sekundärbahn entspricht. Etwa, einen halben Kilometer vom Bahnhofe entfernt, ist in dem Maschinengebäude der Wasserwerke eine dynamo-⸗elektrische Maschine aufgestellt, welche, durch eine Dampfmaschine in rasche Umdrehung versetzt, den elektrischen Strom erzeugt, der mittelst unter⸗ irdischer Leitungsdrähte den Schienen der Bahn zugeführt wird und durch diese vermittelst der Räder des Wagens zu der elektrischen Maschine gelangt, welche, durch ihn gedreht, ihrerseits die Räder des Wagens in Umdrehung versetzt und dadurch denselben fortbewegt. Der Wagen ist denjenigen einer gewöhnlichen Pferdebahn durch⸗ aus ähnlich; für den hier vorliegenden Fall bietet er außer dem Führer für zwanzig Personen Platz. Er hat zwölf Sitzplaͤtze und acht Stehplätze. Die elektrische Maschine ist zwischen den Rädern unterhalb des Fußbodens angebracht, arbeitet geräuschlos, ist kaum sichtbar und macht sich durch nichts äußerlich bemerkbar. Der behörd⸗ lichen Anordnung gemäß soll die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit 15 km pro Stunde betragen und darf an keiner Stelle 29 km pro Stunde übersteigen, obgleich eine weit größere Geschwindigkeit erzielt werden könnte.

Im Victoria⸗Theater begann gestern der II. Cyklus des Bühnenfestspiels, Der Ring des Nibelungen“ mit dem ‚Rhein⸗ gold“. Die Besetzung der Partien war gegen den J. Cyklus im Ganzen unverändert geblieben, nur daß der Donner“ von Hrn. Ro⸗ bert Biberti und die Freia“' von Frl. Anna Stürmer, beide vom Stadt⸗ theater in Leipzig, übernommen worden waren. Die Aufführung war wieder in allen Theilen mustergültig, und das gut besetzte Haus spendete den Sängern, besonders den HH. Saria und Vogel, dem Orchester und dem artistischen Direktor, Hrn. Angelo Neumann, den 2 Beifall. Zum Schluß wurden sämmtliche Künstler viermal 8 en. Hr. Vogel hat sich bereit finden lassen, im IJ. Cyklus statt des Hrn. Jäger) auch den Siegfried im Siegfried“ und der Götterdãmmerung! n singen, wodurch die Aufführung dieses Cyklus die des ersten noch übertreffen wird. Der „Siegfried“ ist auf Sonn⸗ tag, die Götterdämmerung“ auf Montag ange 3

Die Krollsche Oper wird, neueren Bestimmungen zufolge, nicht erst am Sonntag, sondern bereits morgen, Sonnabend, eröffnet werden, und zwar mit Gounods „Faust'. Am Sonntag geht sodann als zweite Opernporstellung „Fra Diavolo“ in der Titelrolle mit dem Großherzoglichen Kammersänger aus Schwerin, Hrn von Witt als Gast, in Szene. 2

Das Gastspiel des italienischen Tragöden Ernesto Rossi im National⸗Theater bringt morgen die Komödie: „Sullivan“ nach Melesville von Pietro Manzoni. Das Stück ist dem Stoffe nach identisch mit Doctor Robin“, die Direktion hat aber, um das Ver— ständniß für das Publikum, welches nicht italienisch versteht, zu er⸗ leichtern, Inhaltsangaben herstellen lassen, die dem Theaterzettel gratis beiliegen. Sie glaubt damit einem Bedürfniß Vieler entgegen zu kommen. ;

Die Direktion des Belle ⸗Allian ce: Theaters hat ihren eleganten Sommergarten eröffnet. Wie alljährlich, so werden auch diesmal in demselben die beliebten Doppelconcerte stattfinden, bei welchen die Gesangs vorträge der Tvroler Sängergesellschaft Ludwig Rainer jun und das bekannte Norddeutsche Männerquartett eine will- kommene Abwechselung bieten werden. Abends ist der prächtige Garten brillant erleuchtet. Im Theater bleiben Hopfenraths Erben“ auf dem Repertoire.

Die Aktiengesellschaft Flora“ in Charlottenburg hat die Luftschiffer Eugene Godard und Pierre Crommelin aus Paris, von denen der . bereits im Jahre 1851 in Berlin aufgestiegen ist, für mehrere Auffahrten, theils Tag, theils Nachtfahrten mit er⸗ leuchtetem Ballon, gewonnen. Die Luftfahrten sollen mit den Riesen⸗ Ballons „IL Espace“ resp. „Le Metsoren ven einem Kubikinhalt von 160900) 1 Gas, welche 8 10 Personen die Mitfahrt ermöglichen, stattfinden und zwar zunächst am Sonntag, den 22. Mai er. Eugene Godard fungirte als Luftschiffer wäbrend des Krieges in Italien (1859), war Censtrueteur der Pariser Ballonpost 1870 71 und hat bei seinen Luftfahrten in Europa und Amerika mehr als 500 Per- sonen befördert. Unter Anderem führte er fei Fahrten aus: von Paris nach Ostende in 4 Stunden, von New-Drleans nach Wichburg 20) Meilen Entfernung, von Wien nach Austerlitz, von Paris nach Spag, von Paris nach Solingen. Seine Luftfahrten werden nicht verfeblen, auch in Berlin großes Interesse zu erregen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. El g ner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

lum

Erste B

Berlin, Freitag,

ei Lage

den 13. Mai

schen Staats⸗Anzeiger.

1881.

sera te für den Deutschen Reichs- und Königl. uch. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ ar gimmt an: die Königliche Erpedition

es Brntschtn Reich Anzeigers und Königlich Preußischen Staats · Anztigers: Berlin sw., Wilhelm⸗Straße Rr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

283

u. s. w. Von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.

8. Theater- Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

In der Börsen- beilage. *

Interate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren

*

Annoncen⸗Bureaux.

23

H riefe und Untersuchungs-TSachen.

brief. Gegen den unten beschriebenen Haus—

. Hel ia am 28. August 1838 zu zeboren, welcher flüchtig ist, ist die Unter⸗ Faft wegen Unterschlagung in den Akten 8 ae SI verhängt. Es wird ersucht, den- u verhaften und in das Königliche Stadt⸗ sangniß zu Berlin, abzuliefern. Berlin, den 'I8861. Königliches Amtsgericht J. Ahthei⸗

Beschreibung; Alter 22 Jahre, Größe

Stur schlank, Haare dunkelbraun, Stirn Bart Auge dmnkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, j Kinn länglich, Gesicht länglich, Gesichts. ß, Sprache deutsch. Kleidung schwarzer Rock sose, kleiner schwarzer Hut.

jef. Gegen den früheren Ziegeleibesitzer . . in Gömnigk bei Belzig und in icke bei. Kropstaedt aufhältlich gewesen, flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen denfalschung aus S8. 267 und 268 Nr. 1 des geetzbuches und wegen dringender Verdachts⸗ lem Vorliegen eines Verbrechens und wegen aten Fluchtverdachtes verhängt. Es wird er⸗ denselben zu verhaften und in das Gerichts— ri zu Potsdam, Lindenstr. 54. abzuliefern. dam, den 6. Mai 1881. Der Untersuchungs⸗ kei dem Königlichen Landgerichte.

rief. Gegen den unten beschriebenen Karl ö. Waldmünchen, angeblich Brauer, p flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen denfälschung verhängt. Es wird ersucht, den⸗ u verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu abzuliefern. Beschreibung. Ziemlich große etwas stark und breitschultrig, volles Gesicht, art, blondröthliches Haar, leicht beweglich, dan einer Schläfenseite. Hanau, den 9. Mai Königliches Landgericht. Der Untersuchungs⸗

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. 21. März 1879 wider den Lotterie⸗ teur Karl Windus in Hamburg und unterm 6 1879 wider den Lotterie⸗Kollekteur Her⸗ n Isage in Hamburg erlassenen Steckbriefe 1 öierdurch erneuert. (Aetz. AI. 220 78 8.) zburg, den 6. Mai 1881. Königl. Staats⸗ ltschaft.

. Der Drahtbinder Johann Sztroeska, ahr alt, aus Csacza in Ungarn dessen Auf— lt unbekannt ist, und welchem zur. Last gelegt u Zehlendorf am 19 März dieses Jahres, mittags, umherziehend Drahtbinderwaaren feil⸗ en zu haben, ohne im Besitze des zu diesem ubebetriebe erforderlichen Gewerbescheines ge⸗ u sein, Uebertretung gegen die Ss. 1 u. 18 ssetzes vom 3. 7. 1876, wird auf Anordnung soniglichen Amtsgerichts II. bierselbst auf den uli 1881, Mittags 12 Uhr, vor das König Schöffengericht Berlin II., Hausvogteiplatz 14, nwtverbandlung geladen. Auch bei unentschul⸗ n Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge—⸗ n werden. Berlin, den 4. Mai 1881. iber, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts⸗ t. II.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Oeffentliche Zustellung.

se Arbeiterfrau Pauline Paulus, geborne Samall, mmitzew bei Lassan, vertreten durch den Rechts lt Loewenhardt, klagt gegen den Arbeiter Joseyb a, jetzt unbekannten Aufenthals wegen böelicher sung mit dem Antrage auf Trennung der uind ladet den Beklagten zur mündlichen Ver ung des Rechtestreits vor die J. Civilkammer Königlichen Landgerichts zu Schneidemühl den 19. Oftober 881, Vormittags 10 Uhr, der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- Eugelassenen Anwalt zu bestellen. ; m Jwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser ug der Klage bekannt gemacht.

neidemühl, den 3. Mai 1881.

stlawiter,

Berichteschreiber des Röniglichen Landgerichts.

9 Oeffentliche Zustellung. minorenne Heinrie det durch den Schäfer etlistingen und vertreten

mbeit lebende 3. Anna Katharina

Genossen von J. Mär 1877 mit dem Antrage auf:

klagten zur Zahlung von Verurtheilung der Beklag . * r Prozeß⸗

lad ĩ enannte Beklagte zur münd⸗ e Rechtsstreits vor die III. zu Cassel

8 M 420 d nebst 5 No k debcar cr. und zur Tragung osten,

n Verhandlung des lammer des Königlichen Landgerichts

n 15. ber 1881, Bormittags 11 Uhr, der einen bel dem gedachten Ge

Auszug der Klage bekannt gemacht.

isn Oeffentliche Zustellung.

stein, vertreten durch den Geschäftsführer Peter

kleiner dunkler Schnurrbart, Augen⸗ Theifen aus Mittelstrimmig, zur Zeit ohne bekann⸗

einrich Wilhelm Fehring, bevor · Henricus Wiegand, zu durch den Rechtsanwalt ann bier, niast gegen die in . wergen aus Ansatz⸗Vertrag h

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Cassel, den 6. Mai 1881.

Hurttig, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. III. Civilkammer.

Der Winzer Mathias Joseph Koelzer zu Beil— Wagner dahier, klagt gegen den Ackerer Peter Joseph

ten Aufenthaltsort, aus einem unterm 27. Septem⸗ ber vorigen Jahres zwischen ihm und dem Ackerer Johann Castor zu Mittelstrimmig gethätigten und unterm 2. Oktober 1880 beim hiesigen Königlichen Amtsgerichte suß Nr. 30 einregistrirten Privat— kaufvertrage mit dem Antrage auf Anerkennung des Eigenthums und resp. Miteigenthums an den auf Grund eines vollstreckbaren Urtheils des Königlichen Landgerichts zu Coblenz vom 10. Juli 1886 und eines durch den Königlichen Notar Feitzer dahier am 26. März 1872 aufgenommenen Immobiliarverstei⸗ gerungsprotokolls gegen den 2c. Castor durch den Gerichtsvollzieher Adams in Castellane gepfändeten Mobilien, nämlich einer fahlen Kuh und einem braunen Kalbe, und ladet den Beklagten zur münd⸗— lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König— liche Amtsgericht zu Zell auf den 12. Juli 1881, Vormittags 9 Uhr. Zum Zweck der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Bauer, ̃ Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

isis] Oeffentliche Zustellung

mit Ladung. K um Königl. Amtsgericht Waldfischbach hat das . unter der Firma: F. J. Pallmann zu Kaiserslautern Klage erhoben, Zinsmeist il er von Schmalenberg einri nsmeister, Ackerer von S ; . ohne bekannten Aufenthaltsort abwe⸗ fend mit dem in der eingereichten Klageschrift ent—⸗ haltenen Antrag: Es wolle dem Königlichen Amts⸗ gerichte gefallen, den Beklagten zu verurtheilen, an die Klägersche Firma für von derselben in der Zeit vom Januar bis 7. Mai 1880 kausweise erhaltene Eifenwaaren den Betrag von 1446 32 S nebst Zins zu 66/0, vom 7. August 1880 an und die Prozeß⸗ kosten zu bezahlen, auch das ergehende Urtheil für vorläusig vollstreckbar zu erklären. Die Klageschrift enthält zugleich die Vorladung des Beklagten zu der zur mündlichen Verhandlung der Sache richterlich bestimmten Sitzung des st. Amtsgerichts Wald- fischbach, vom ersten Juli 1881, Morgeus 8 Uhr, respektive die Aufforderung, hierbei zu erscheinen. 8 Ausführung der bewilligten öffentlichen Zu⸗ stellung an den abwesenden Beklagten Heinrich Zins- meister wurde Abschrift ven Gegenwärtigem an der Gerichtstafel des Königl. Amtegerichts Waldfischbach heute angeheftet und wird Vorstehendes anmit be— kannt gegeben. Wall sfaͤbach, den 7. Mai 1881. Der Gerichts chteih 9 K. Amtsgerichts. a 2.

iss: a Aufgebot. Der Kammerherr Frelherr Ludolf von Veltheim zur Gr. Veltheim, als Eigenthümer des Rittergutes ro. ass. 35 dafelbst, hat das Aufgebot der Qbli⸗ ation vom 5. Februar 1839, laut deren auf dem meer Rittergute für den Kanunerrath und Zrebst Freiherrn Carl Friedrich von Veltheim auf Deftebt ein, glaubhafter Nachweisung zufolge bereits im Jahre 1879 getilgtes Kapital von 8200 Thlr. Courant bypothekarisch haftet, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, ãtestens in dem auf i Freitag, den 20. Mai 1881, Vormittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Steinweg 29, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloterklärung der Urkunde dem Eigenthümer des Pfandgrundstücke gegenüber und die Löschung der dpothek erfolgen wird. Braunschweig, am 28. Sertember 1880. Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. (ge. Schottelius. Beglaubigt: A. Seege, Gerichtẽschreiber.

llõꝛss] Aufgebot.

trag der Berechtigten, nämlich; i Martin Hantmann von Bolsterlang, 2 des Selonomen Franz Josef Breher von Hüt⸗ tenberg, . 3) 3 Schlosserehefrau Rosalie Riebeneck von empten, 4) 9 eksönomen Jobann Bubl ven Ettensberg, 3) des Schubmachers Urban Brutscher von Son⸗ derdorf, 6) des Dekonomen Johann 7 e Getonomen Ignaz Zoeberle von Bolsterlang, 8 Bapt. Gomm von Diepol;,

Rohrmoser von Kier⸗

10 des Oekonomen Joh. Nep. Abler in Immen⸗ stadt . ; 11) des Bäckers Josef Gleich dahier, x 12) der Anwesensbesitzerin Anna Seif in Börlas, 13) des Oekonomen Alex Berchtold von Wester— ofen, . . betreffs der unten bezeichneten Personen, von deren

gemeindeamtlicher Bestätigung Nichts mehr bekannt geworden ist, Todeserklärung erfolgen.

hof

ufenthalt schon seit mehr als zehn Jahren laut

Diese Verschollenen sind:

1) Crescenz Kling (und ihre Nachkommen) von Bolsterlang . ;

2) Mathias Albreiter von Hüttenberg.

3) Franz Raver Zick von Thalkirchdorf,

Josef Biro von Ettensberg,

5) Franz Speiser von Sonderdorf, .

6) Jofefa und Crescenz Rohrmoser von Kier⸗ wang, .

7) Martin Hatt von Bolsterlang,

al 8) Anton Dinser von Diepols,

ad 9) Josefa Pfaudler, Mathias u. Martin En⸗

dreß von Bihlerdorf,

ad 10) Sofie und Karl Bauer v. h.

ad 11) Albert und Johann Baptist Jaeck v. h.

ad 15 Franz Josef und Igngz Leo Erder,

ad 13) Gottlieb Keßler von Kranzegg.

Es ergeht deshalb die Aufforderung: ö .

II an die obgenannten Verschollenen, spätestens im Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei unterfertigtem Gericht sich zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden, .

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierů 6 Gericht u .

Der Aufgebotstermin findet

Dienstag, den 7. März 1882, Vormittags 19 Uhr.. im Sitzungssaale des unterfertigten Gerichts statt. Immenstadt, den 4. Mai 1881 Königliches Amtsgericht. v. Wachter, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: der Kgl. Gerichtsschreiber Thoma.

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15269

Zwangsversteigerung und Aufgebot.

In Sachen des. Junggesellen Clemens HSeskamp zu Hekese, Kirchspiels Ankum, Gläubigers, gegen ; den Kötter Gerhard Janzen zu Kleinbokern, Schuldner, wegen . jetzt wegen Zwangsvollstreckung, sollen die hierunter näher bezeichneten Immobilien des Schuldners Janzen zwangsweise am: Dienstag, 5. Juli d. J., Miorzens Ji ür, . im Dühne'schen Wirthshause in Kleinbokern öffent⸗ ich versteigert werden. ö w , sind auf der Gerichtsschreiberei inzusehen. 6. . * an den fraglichen Immobilien Eigen⸗ thums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, sideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtigungen zu hahen ver⸗ meinen, werden aufgefordert, selbige spätestens im obigen Termine anzumelden, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zum neuen Er⸗ werber das Recht verloren geht, Fürstenau, den 3. Mai 1851. Königliches Amtsgericht.

ericke. eschreibung der Immobilien. . I. An gerd n 1) Ein unter Nr. 12 zu Kleinbokern Wohnhaus nebst Zubehör, Tarwerth. Als Zubehör des Hauses Pferdefrippen angesehen werden.

belegenes 1200 (6.

. 2 . II. An Grundstücken: 3) Die

eichneten Grundgüter inhalt von 13 h 03 a

Tarwerth. Mutterrolle des

von 76 a 09 4m, Tarwerth.

15265 u Aufgebot. Der am 2. Ludwig Krüger gus Altwarp, Sohn des

hat hier

tettin aus in See gegangen,

Schiff von

geben und ist seit dieser Zeit verschollen.

Altwarp, bat die Todeserklärung des Ludwig Krüge ien f spätestens in dem auf den

n, sich spaätestens em e * 25. April 1882, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine an . mier nu derselbe für todt erklärt wird.

Reuwarp, den 2. Mai 1851.

152772

sollen die eingemauerten

2) Ein auf dem Hofraum befindliches Stall: ginn) .

unter Artikel Nr. 1 8 s,. errolle des Gemeindebezirks Kleinbokern, ver— . mit? einem Gesammtflächen. 1 53 am mit aeg des auf 7 4 befindlichen Brunnens,

. ö . n . . . 656M56 4 H Die unter Artikel Nr. 126 der Grundsteuer= * Gemeindeberirks Hollenstede verieich neten Grundstücke mit einem Gesammtslache ban

Januar 1819 geborene Seefahrer Rentiers

Ludwig 3 ebendaber, ist vor Jahren auf einem

mitteis Briefes d. d. Cofimbo in Chili, den 9 Dle ber 1869 die letzte Nachricht von Ich mund desselben, Schiffstapitain Carl Schultz zu

Es wird hiermit der Ludwig Krüger ge⸗

Gerichtestelle einzusinden,

Bekanntmachung.

In Sachen des Metzgers Georg Weinrich zu

Weilburg gegen den Landmann Johann Gotthardt von Mengerskirchen, dermalen unbekannt wo? ab⸗ wesend, ift die Versteigerung der gepfändeten und zu

1397 S taxirten Immobilien verfuͤgt, und hierzu

NV

Versteigerungstermin .

auf den 16. Juni 18351, Vormittags 11 Uhr, im Gemeindezimmer zu Mengerskirchen anberaumt. Weilburg, den J. Mai 1881.

Königliches Amtsgericht. II.

15280] Ediktalladung.

Im Grundbuche Fleckens Weener steht auf dem Voi. V. Fol. 56 und Vol. VII. Fol. 7, jetzt Band XIII. Blatt Nr. 64 auf den Namen des , . . Peiler . Weener registrir⸗ ten Grundbesitze Folgendes eingetragen; I) in er l 16 eine Beheerdischheit an P. de Wingene, jetzt Hinrich Groeneveld, mit Maide in k à 2oso, 2) in Abthl. III. - a. sub Rr. Leine Hypothek über 600 Gulden 7. Mai 1800 holll, aus der Urkunde vom jg Mal 1801, b. sub Nr. 2 eine Hypothek über 300 Thlr. Gold, aus der Urkunde vom 26. Mai 1801, beide zu Gunsten des Sielrichters Amos Groeneveld zu Weener. . Auf Antrag der Vorbesitzerin des vorbezeichneten Grundbesitzes, der Wittwe Martje Goemann, ge⸗ borenen Kruus, zu Weenermoor, nach deren eidlich erhärterter Angabe die in Abthl. II. eingetragene Beheerdischheit nicht mehr besteht und die Forde⸗ rungen, für welche die in Abthl. III. sub Nr. 1 und eingetragenen Hypotheken bestellt worden, längst getilgt sind, werden, da sowohl die eingetragenen Berechtigten Hinrich Groeneveld und Amos Greene deld, als auch deren Erben unbekannt sind, alle Die; senigen, welche auf die vorbezeichnete Veherrdischheit bezw. auf die vorbezeichneten Hypotheken Ansprüche geltend zu machen haben, aufgefordert, solche spä⸗ testens in dem auf Donnerstag, den 9. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr,. ; anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls die Beheerdischheit bezw. die Hypotheken für vollständig erloschen erklärt . Weener, den 9. Mai 1881. Königliches Amtsgericht. II. Gruneklee. 15252 . ö. In der Zwangsvollstreckungssache des Gastwirths Wilhelm Jasper zu Bornhausen, Klägers, wider den Handelsmann Louis Lange zu Seesen, Beklagten, wegen Forderung, werden die Gläubiger aufgefor⸗ dert, ihre Forderungen unter Angahe, des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses ier anzumelden. —ĩ . 5. nf g über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 14. Juli 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtegerichte anberaumt. wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vor⸗ geladen werden. . . Seesen, den 30. April 1881. Herzogliches Amtsgericht. B. von Alten.

152761 In Sachen der unverehelichten Betty und Hildesheim, Gläubigerinnen,

ö wider 3, den Steinhauer Joseph Schrader daselbst, Schuldner, vegen Forderung,

W. Kl. 16, a ; soll im Wege der gerichtsseitig angeordneten Zwangs⸗ vollstreckung der dem Schuldner gehörige Grund⸗ zesitz, bestehend aus ; 663 an der Burgstraße unter Hausnummer 1295 belegenen Wohnbause nebst Zubehörungen, auf⸗ geführt ; ; 2

in der Grundsteuermutterrolle unter Artikel

Rr. 1856 als Parzelle 151 des Kartenblatts 2B.

danach zu 1 Ar und 82 Quadratmeter ver⸗

messen, .

Y in der Gebäudesteuerrolle unter Nr. 1323, .

öffentlich meistbietend in dem vor unterzeichnete;

Herichte auf

; Mittwoch, den 17. Augnst 1881, Morgens 19 Uhr,

angesetzten Termine unter den darin bekannt zu

machenden Bedingungen verkauft werden. eren

Gleichzeitig werden Alle, welche an den verste 9 ver eichnelen Liegenschaften Eigent hams, Nader. 4 n⸗ rechtische, sideicommissarische, Pfand. und an dingliche Rechte, insbesondere auch Sereituten * Realberechtigungen d 74. vermeinen, aufgefordert, iese in dem vorstehend au . mitte den 17. ae 1881,

orgens 19 Uhr. angesetzten Termine anzumelden. unter Andzohen des Rechtgnachthellcs, daß für den sich nicht Meldenden as Recht im Verbältniß zum neuen Erwerber ver⸗ loren gebe. 1 Hildesheim, den 6. Mai 1881. Königliches Amtsgericht. J.

Louise Köhler zu

t

Königliches Amtsgericht.

zugelasfenen Anwalt zu bestellen.

3 8 Gast wirthi Peter Althaus von Bihlerdorf,

Bening.