1881 / 128 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

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Anhalt. Dessau, 1. Juni. Der durch den „Staats⸗ Anzeiger“ veröffentlichte Haupt⸗Finanz⸗Etat für das Lerzogthum, der in Ausgabe und Einnahme mit einer Summe von 8 550 500 M abschließt, weist diesmal als „außer⸗ ordentliche Ausgabe“ (zu Neubauten, neuen Anlagen und An⸗ schaffungen für Leopoldshall, zu Prämien für Kreischausseen) einen Posten von 1 472 396 6 auf. Dieser gegenüber steht eine „außerordentliche Einnahme“ an einem Kostenbeitrage der Schuldenverwaltung von 300 000 S für Leopoldshall, an Ueberschüssen aus dem Vorjahre und an Beiträgen der Ge⸗ meinden für Kirchen und Schulbauten. Die zur Ausgleichung der Differenz noch erforderliche Summe von 398 348 M wird durch eine Erhöhung der, noch keineswegs hohen, Ergänzungs⸗ steuer von 6 auf 9 Einheiten aufgebracht werden.

Oesterreich⸗ Ungarn. Pest, 2. Juni. (W. T. B.) Die Thronrede, mit welcher der Reichstag heute geschlossen wurde, spricht die Freude darüber aus, daß die Hoffnung auf die patrio⸗ tische Unterstützung des Reichstags sich erfüllt habe. Hierdurch sei es auch möglich geworden, daß, ungeachtet der neuen Lasten, von denen die Monarchie betroffen worden, die außer⸗ ordentlichen Ausgaben mit Vermeidung aller dem Staats—⸗ kredite nachtheiligen Mittel hätten gedeckt und daß der rückständige Theil der großen schwebenden Schuld habe eingelöst werden können. Unter Aufzählung der im Interesse des Wohlstandes und der Entwickelung des Landes geschaffe— nen Gesetze betont die Thronrede insbesondere die gesicherte Eisenbahnverbindung mit dem Orient, die bei voller Wahrung der Rechte der Gläubiger in einer für den Staat vortheilhaften Weise erfolgte Konvertirung der Staatsschuld, den unter der beispiellosen Sympathie der ganzen Welt erfolgten Wieder⸗ aufbau von Szegedin. Die Thronrede hebt ferner hervor, daß die auswärtigen Verhältnisse die gegründete Hoffnung gewähr—⸗ ten, daß die Völker die Segnungen des Friedens ungestört würden genießen können, da es der gegenseitige gute Wille der Mächte ermögliche, die zeitweise auftauchenden wee, in friedlichem Wege ihrer Lösung zuzuführen. Endlich erwähnt die Thronrede die Ver mählung des Kronprinzen und die bei dieser Gelegenheit bekundete treue Anhänglichkeit an die Krone. Unter dem Ausdruck des Dankes an den Reichstag für dessen eifrige Bemühungen entbietet der Kaiser und König der Nation seinen aufrichtigen Königlichen Gruß.

Großbritannien und Irland. (W. T. B.) In Munster) die 6 zur

Dublin, 2. Juni. Bodyke (Grafschaft Clare, Provinz versuchten gestern die Gerichtsexekutoren einige Pächter erlassenen Exmissionsbefehle usführung zu bringen, die Bevölkerung rottete sich aber in großer Masse zusammen, griff die den Exe⸗ kutoren zum Schutz beigegebenen Polizei⸗ und Militär⸗ mannschaften an und gab mehrere Gewehrschüsse auf dieselben ab. Die Polizei und das Militär erwiderten das Feuer. Einer der Tumultuanten wurde getödtet, mehrere andere Personen verwundet. Der Generalsekretär von Irland, Forster, hat, da die innere Lage des Landes immer bedenk— licher wird, seine Abreise von hier verschoben.

Frankreich. Paris, 1. Juni. (Cöln. Ztg.) Die Budgetberathung wird dem Vernehuen nach wahrschein⸗ lich am 13. Juni in der Deputirtenkammer beginnen. Im Senat wird bei der Entscheidung über die Listenabstim⸗ mung die geheime Abstimmung beantragt werden. Die Ver— handlung soll bereits am Freitag oder Sonnabend beginnen.

Italien. Rom, 2. Juni. (W. T. B.) Bei Beginn der heutigen Sitzung machte der Minister-Präsident De⸗ pretis der Deputirtenkammer Mittheilung von der erfolgten Bildung des neuen Kabinets und erklärte dann weiter: ein Programm werde er nicht vorlegen, weil das eine unnütze Wiederholung sein würde, er glaube aber bezüglich der Absichten des neuen Kabinets doch einige Hauptpunkte berühren zu sollen. Er habe das Mandat zur Bildung des neuen abinets angenommen in . der Auf⸗ munterung Kairoli's und mehrerer früheren Minister, welche das neue Kabinet zu unterstützen versprochen hätten; sodann sei er auch bei Annahme des Mandats von der Nothwendigkeit geleitet worden, die Wahl⸗ reform zu vollenden. Was die Ministerien des Kriegs und der Marine betreffe, so seien in deren Budgets bereits in den letzten Jahren Erhöhungen eingeführt worden, und die Re⸗ organisirung der Armee erwarte ihre Vollendung. Dieselbe werde jetzt bei der eingetretenen Besserung der Finanzen und des Kredits besser bewerkstelligt werden können, indem man den Budgets dieser beiden Ministerien den für das laufende Jahr be⸗ reits gesicherten Ueberschuß zuwende; er hoffe, dieses System werde auch in den nächsten ö. befolgt werden und binnen 2 bis 3 Jahren, bei einer Mehrausgabe von 200 Millionen für die Armee, eine Besserung der Armeeverhältnisse herbei⸗ führen, ohne daß dadurch die wirthschaftlichen Interessen ge— schädigt würden. Das Kabinet hoffe, daß die Kammer dem nächst das andelsgesetzbuch und die übrigen ihr vorgelegten Gesetzentwürse votiren würde. as die Beziehungen jum Auslande angehe, so müsse Italien seinen Platz als Großmacht aufrechterhalten und sich auf demselben auf der Grundlage der Gerechtigkeit und gegenseitigen Achtung besestigen. Italien werde sein Mög⸗ lichstes thun, um seine Pflichten gegenüber den internatio⸗ nalen Freiheiten mit der Pflicht gegen sich sellst zu vereinigen,

talien, das zuletzt in das Concert der Nationen eingetreten ei, sei ein Element der wirthschaftlichen Ordnung und des Friedens, Italien werde sich als ein solches Element erhalten und nichts anderes als einen würdevollen Frieden verlangen. Depretis schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Kammer das neue Kabinet unterstützen werde. Im Laufe der Sitzung wurde von dem Deputirten Arbib eine Interpellation über den gegenwärtigen gaffen der Armee, von dem Deputirten Massari aber die

orlegung der seit dem Jahre 1878 in Bezug auf die en erf en Angelegenheiten ergangenen diplomatischen Schriftstücke beantragt und zugleich um Auskunst über die Entschadigungsrechte der in Peru sich aufhaltenden Italiener gebeten. Die Verhandlung über die Interpellation Arbib wurde bis zur Berathung des Budgets des Kriegs⸗-Mini⸗ steriumz vertagt. Auf die nterpellation Massari's erwiderte der Minister des uswärtigen, Maneini: er sei eben erst in das Ministerium getreten und könne sich im Augenblicke nicht verpflichten, Dokumente zu publiziren, die ihm selbst noch nicht bekannt seien. Was die in Peru befindlichen Italiener anbetreffe, so habe die italienische Regierung ihretwegen bei der chilenischen

Regierung reklamirt, und letztere ein Schiedsgericht vor⸗ geschlagen. Die italien ische Regierung habe sich vorbehalten, andere Mächte zu befragen, welche sich Peru gegenüber in der nämlichen Lage wie Italien befänden. Massari erwiderte: er hoffe, daß die italienischen Staatsangehörigen Gerechtigkeit er⸗ langen würden. Die sofortige Vorlegung der auf Tunis be— züglichen diplomatischen Schriftstücke 66 er nicht verlangt.

Serbien. Belgrad, 1. Juni. (Pol. Corr.) Ueber das Reiseprogramm des Fürsten Milan wird mitgetheilt, daß der Fürst Sonnabend in Pest eintrifft und dem Kaiser einen Besuch abstattet, sich nach eintägigem Aufenthalte da⸗ selbst nach Wien begiebt und von hier aus Dienstag, den 7. d. M., die Weiterreise nach Berlin antritt. In Berlin dürfte der Fürst einige Tage verweilen, um sich hierauf nach St. Petersburg zu begeben. In der Skupschtina hat heute über die Schanksteuervorlage eine dreistündige, stür⸗ mische Debatte stattgefunden, worauf das Haus den Schluß der Debatte verlangte. Es ergriffen noch der Berichterstatter der Majorität, der Minister des Aeußern und der Finanzen Mijatovic zu einer Schlußrede das Wort, welche von mehr— fachen Beifallszeichen des Hauses begleitet war. Die Re⸗ gierungsvorlage wurde hierauf mit Stimmenmehrheit im Prin⸗ zipe angenommen. Gegenstand der folgenden Debatte ist der auf die Taxenfestsetzung bezügliche Gesetzvorschlag ***

Rußland und Polen. St. Petersburg, 3. Juni. (W. T. B.) Für die Dauer der Abwesenheit des Groß— fürsten Konstanlin ist der Großfürst Alexis Alexandro— wit sch mit der Leitung der Marine betraut worden. Der Reichskanzler Fürst Gortschakoff ist gestern Abend hier wieder eingetroffen.

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Afrika. Egypten. Alexandrien, 31. Mai. Dem „Standard“ wird von hier gemeldet: „In einem Kabinets— rathe erklärte der den Vorsitz sührende Khedive, daß die gänzliche Abschaffung der Sklaverei von der größten Wichtigkeit sei. Durch eine authentische Quelle bin ich in die Lage versetzt mittheilen zu können, daß, um die Ansichten des Khedive genau durchzuführen, Sklavenfragen für die Zukunft nicht durch die Polizei, sondern durch ein besonders ernanntes Departement erledigt werden sollen.“

Nr. 15 des Armee⸗Verordnungs⸗Blatts hat folgenden Inhalt: Behandlung der Dienstwohnungsinhaber und der zu Dienst⸗— wohnungen unbedingt Berechtigten im Mohbilmachungsfalle. Sommerfahrplan der Militär⸗Eisenbahn. Bestimmungen für das Lommando zum Lehr⸗Infanterie⸗-Bataillon. Kommandirung von Feuerwerks⸗Offizieren auf die Schießplätze während der Uebungen der Ersatzreservisten der Fuß⸗Artillerie. Uebungen der Reserve-Zahl⸗ meister⸗Aspiranten des Beurlaubtenstandes. Bescheinigung der Quittungen über die von den Inhabern des Eisernen Kreuzes von 1870571 zu empfangende Ehrenzulage. Berichtigung des Waffen⸗ reparatur⸗Preisverzeichnisses für die Königlichen Artillerie⸗Depots. Verausgabung von Nachträgen zu verschiedenen Reglements. Erlaß der Kurtare und Verabreichung von Freibädern in Rehburg und Nor⸗ derney an Offiziere c. Abgangsjeugnisse höherer Bürgerschulen, welche als Zeugnisse der Reife für die Prima einer Realschule JI. Ordnung zu erachten sind. Behandlung und Verwendung der Eisenbahn⸗Requisitionsscheine.

Nr. 24, des Amtsblatts des Reichs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 25. Mai 1881. Postverbin⸗ dung nach den Inseln Föhr und Sylt. Vom 27. Mai 1881. Post⸗ verbindung mit Helgoland. Vom 24. Mai 1881. Verwechselung der verschiedenen Orte des Namens „Bergen“.

Nr. 25. Verfügungen: Vom 28. Mai 1881. Post⸗Dampfschiff⸗ verbindungen mit Dänemark und Schweden. Vom 28. Mai 1881. Briefverkehr mit der Insel Helgoland.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Bei der im Wahlkreise Langensalza⸗Mühlhausen statt⸗ gehabten Wahl eines Abgeordneten für das Abgeordnetenhaus ist der Geheime Regierungs⸗Rath von Zedlitz-⸗Neukirch zu Berlin mit 208 gegen 48 Stimmen, welche der Regierungs⸗Assessor a. D. Jung zu Berlin erhalten hat, wiedergewählt worden.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standes ämtern in der Woche vom 22. Mai bis inkl. 28. Mai er. zur Anmeldung gekommen: 200 Eheschließungen, 771 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 577 Sterbefälle.

Der „Statistik der zum Ressort des Königlich preußischen Ministeriums des Innern gehörenden Straf- und Gefangen⸗ Anstalten pro 1. April 1879/80“ entnehmen wir weiter noch fol⸗ gende Mittheilungen: Betreffs der Disziplinarbestrafungen wird berichtet, daß im Laufe des Jahres 1. April 1879. 80 diszipli⸗ narisch bestraft wurden: 14 373 Männer und 2652 Weiber, zusammen 17025 Gefangene. Die Zahl der einzelnen Straffälle war 36 502, und zwar trafen auf Männer 30 315, Weiber 6187. Straffälle kamen mithin auf den Kopf: a. der Gesammtzabl der Detinirten 0, 28 gegen O28 im Vorjahre, und zwar der Männer O, 29, der Weiber O24, b. der Durchschnittszabl der Detinirten 1.35 gegen 1,39, und zwar der Männer 1,31, der Weiber 160. Insbesondere bei den Zuchthausgefangenen stellen sich die Strafziffern wie folgt: bestrafte Personen: Manner 90609, Weiber 1463, zus. 10 562. Straffälle: Männer 21 205, Weiber 4081. Straffälle kamen mithin auf den Kopf: a. der Gesammtzabl der in Haft gewesenen Zuchthausgefangenen Männer 991 gegen 0, 385, Weiber 1,12 gegen 153; b. der Durch⸗ schnitts zahl der Gefangenen dieser Kategorie: Männer 1,29 gegen 1,22, Weiber 1,62 gegen 1,354. Die verhängten Strafen waren: 1) Ent⸗ ziehung der Kost oder der Disposition über den Arbeitsverdienstantheil in 11 134 Fällen oder 30 50 / der Strafen, bei Männern 31,42 9½, bei Weibern 26,01 ½, und zwar bei den Zuchthausgefangenen 25,08 bez. 16553 * der Strafen. 2) Einsame Einsperrung in einer Arrestzelle mit und ohne Entziehung von Kost oder der Disposition über den Arbeits⸗ verdienstantheil zusammen 25093 Fälle oder 68,740 / der Strafen, bei Männern 97,720, bei Weibern 73,75 0 und zwar bei den Zuchthausge⸗ fangenen 73,69 bez S2, 90 0½. 3) Lattenarrest: 105 Fälle oder 0,29 * der Strafen, bei Männern 0, 00/9, bei Weibern 024 0,,, und zwar bei den Zuchthausgefangenen O43 ½ bez. O, 37/9. 4) Körperliche Züchtigung (gegen männliche Zuchthaus gefangene): 170 Falle oder S0 Mm der gegen Gefangene dieser Kategorie überhaupt verhängten Strafen, gegen 120 Fälle im Vorjahre. Außer den durch bloße Disziplinarstrafen geahndeten Vergehen der Gefangenen sind noch 18 Falle gerichtlicher Bestrafungen wegen Verbrechen und Vergeben, welche während der Haft verübt wurden, vorgekommen. Die Zahl der für Gefangene eingegangenen Briefe war 91 580 gegen 90 259 im Vorjahre, Briefe wurden abgeschickt 76 481 gegen 78 013, Besuche fanden statt 17 358 gegen 13743. Was den Gesundbeitszustand und die Sterblichkeit betrifft, so waren im täglichen Durchschnitte Tränke überbaupt: Männer 944, darunter Zuchthausgefangene 6M, Weiber 197 bezw. 107, zusammen 1141 bezw. 714, und jwar Lajareth⸗ kranke: Männer 713 bezw. 544, Weiber 152 bezw. 104, zusammen S65 bezw. 648, Rexierkranke: Männer 231 bezw. 63, Weiber 45 bezw.

3, zusammen 276 bezw. 66. Der Durchschnittsbestand an Kranken üherhaupt stellt sich hiernach zur Durchschnittskapfstärke auf 4654 Männer, 5.09 o,. Weiber, für beide Geschlechter zusammen 12 gegen 4,10 e, und zwar bei den Zuchthausgefangenen auf 3.776 bew. 124 und 3,77 lo gegen 3,2 7/4. Die ungünstigsten Verhältniffe an Kranken überhaupt zeigen: Coblenz mit 11,39 do, Berlin Stadt voigtei) 11,30 o, Ziegenhain 8.39 0/0, im Jahre 187879. Berlin (Stadtvoigtei) 1202 , Görlitz 8,8 o, Halle 6.32 , Die günstigste Proportion ergiebt sich bei: Saarbrůck mit O, 63 o, gegen O,64 bo, Aachen 1,26 og gegen L92006 Hamm 1349 gegen 1537 0,9. Aus dem Lazareth schieden mit Einschluß der Gestorbenen 13440, und zwar 11045 Männer und 2395 Weiber; die vurchschnittliche Dauer der Behandlung im Laza— reth hatte betragen bei den Männern 25 Tage gegen 23 im Vorsahre bei den Weibern 22 gegen 20, im Durchschnitt beider Gefchlechter 24 Tage gegen 22. Die Zahl der Gestorbenen betrug 638 Manner und 97 Weiber, zusammen 735, oder in Prozenten; a. der Gefammt— zahl der detinirten Männer (,62 gegen G53, Weiber 9. 38 gegen z überhaupt O57 gegen 9,49, b. der Durchschnittskopfstärke: Manner 2,76 gegen 2,48, Weiber 2,51 gegen 220, überhaupt 2.73 gegen 244. Im ganzen Stagte starben im Jahre 1879 von 100 Lebenken etwa 2,453 pro Jahr. Von den Gestorbenen waren Zuchthausgefangene 527 Männer und 79 Weiber. Hier stellt sich der Prozentsatz; a. zur Gesammtkopfstärke der Zuchthaus gefangenen: Männer 2,25 gegen 2,10 Weiber, 2, 17 gegen 26); b. zur Durchschnittskopfstärke derselben 3, 21 bez. 3, 04 und 3,13 bez. 3, 14 * Von den Gefangenen endeten natürlichen Todes 2, 57 Co, durch Selbst. mord O06 609. Lungen⸗ und Darmphthisen, sowie anderen Formen von Tuberkulose erlagen 47,12 0o der gestorbenen Männer und 45,62 oso der gestorbenen Weiber. Von den Gefangenen, welche natürlichen Todes starben, standen im Alter von: a. unter 16 Jahren Manner keine, Weiber 1695 osc, b., über 16— 20 Jahre 1,60 gegen 1579 bez. 106 gegen 119 0so, c. über 290 30 Jahre 25,98 gegen 22.36 bez. 20,21 gegen 27, 38,09, d. 30 - 45 Jahre 31,779 gegen 34,53 bez. 43, 62 gegen 39,2950, e. 43 60 Jahre 28,75 gegen 28,63 bez. 23, 41 gegen 21,43 f. über 6090 = 70 Jahre 10,0ß gegen S8, 94 bez. 9, s gegen g. 52 0. g über 70 Jahre 2,77 gegen 3,58 bez. 1606 gegen 1.19 olo. Die Dauer der Haft der natürlichen Todes Verstorbenen betrug in Prozenten: a. weniger als 3 Jahr bei Männern 17,41 gegen 19.14, Weibern 19,15 gegen 15.48, b. 4 1 Jahr 20,13 gegen 1735 bez 1702 gegen 16,76 e. über i- Jahre Wie gegen 25.04 bez. 7.56 gegen 25, ih osg d. über 2 —3 Jahre 13,90 gegen 11,99 bez. 13,83 gegen 26 246 e. über 3—-5 Jahre 1358 gegen 14,57 bez. 10, 64 gegen 9,52 0g f. über 5-10 Jahre 6,39 gegen 8,23 bez. 6,38 gegen 5,95 olo, g. über 19 15 Jahre 3.351 gegen 1,51 bez. 4,26 gegen 3,57 09, BH. über 15 Jahre bei Männern 9,95 gegen 197,6, bei Weibern 1,06 gegen 2.38 ½ο½. Von den Selbstmördern (12 Männer und 3 Weiber) standen im Alter über 16— 20 Jahre 1 Mann, über 20 —36 Jahre 5 Männer, über 30 45 Jahre 2 Männer, über 145 60 Jahre 4 Männer und 3 Weiber. In Geistes⸗ krankheiten verfielen in 27 Anstalten 71 Gefangene gegen 66 im Vorjahre oder 0, 5 ½ der Gesammtkopfstärke aller Anstalten. Von den Geisteskranken standen im Alter von 20 30 Jahren 38,335 gegen 37740/‚9. über 30 45 Jahre 40000190 Männer gegen 50, 4 und 27,2700 Weiber gegen 6154 00, über 45 60 Jahren 1500069 Männer gegen 9,43 6 und 72,73 60 Weiber gegen 7,59 0,69. Geheilt wurden im Laufe des Jahres 4 geisteskranke Männer gegen 6 im Vor— jahre. Die Einnahmen aus der Verwaltung der Straf⸗ und Gefangenanstalten erreichten den Betrag von rot. 2 569 775 (M. die Ausgaben betrugen 8 182105 66 Die Verwaltung erforderte mit⸗ hin Zuschuß 5 612 330 . Der Zuschuß des Staates stellte sich auf 3568 269 6 Auf den Kopf der durchschnittlich Detinirten ergiebt sich im Durchschnitt: Einnahme pro Jahr 95 4 36,05 gegen 90 M 82,74 , pro Tag 26,05 bez. 27,35 3 Ausgabe pro Jahr 303 M 62.57 z gegen 315 63,94 , pro Tag 82, 96 bez. 86,47, Unter⸗ haltungskostenzuschuß pro Jahr 208 M 26,52 3 gegen 215 M S100 , pro Tag 56,90 bez. 59,12 3, Staatszuschuß pro Jahr 206 S 63,01 gegen 214 M 19,48 5, pro Tag 56,46 bez. 58,68 4. Die, Einnahmen bestehen aus folgenden Posten: a. Nettoarbeits— verdienst rot. 2 158 902 60 gegen 2270 261 MS, b. Reingewinn aus der Landwirthschaft 132 037 ½ gegen 118 679 6, e. erstattete Unter⸗ haltungskosten 140 762 6 gegen 150 349 „S, d. sonstige Einnahmen 138 073 66 gegen 133 842 6 Der Nettoarbeitsverdienst erreichte im Durchschnitt den Betrag pro Kopf der Durchschnittsstärke pro Jahr S0 eM 11,40 3 gegen 84 M 78,0 5, pro Tag 21,89 3 gegen 23,23 . An Arbeits prämien und anderen den Gefangenen ge⸗ hörigen Geldern bei den Anstaltskassen wurden am Schlusse des Jahres 1. April 1879/80 verwaltet rot. 612 563 6 in 23 850 einzelnen Massen gegen 628 24 M in 24920 Massen im Vorjahre. Die einzelnen Massen waren hoch: a. bei den Zuchthausgefangenen: bis zu 30 ( 13 633, über 30 bis 150 66 4442, über 150 300 M 303, über 300 66 42, b. bei den anderen Gefangenen bis zu 30 ½ 5134, über 30 bis 150 6 287, über 150 bis 300 SM 8, über 300 M 1. 9 belegt waren von dem Gesammtbestande am Schlusse des

ahres rot. 537 85ß 6 Die Zinseinnahmen betrugen 23 175 Von den Gefangenen wurden im Laufe des Jahres verausgabt: a. zur eigenen besseren Verpflegung ꝛc. 253 547 , b. zur Unter⸗ stützung von Angehörigen 20 060 M, zusammen 273 607 M, gegen 275996 66 im Vorjahre. An entlassene Gefangene wurden im Laufe des Jahres ausbezahlt einzelne Massen, und zwar im Betrage bis zu 30 M 23110, über 30 150 Alz, über 150 —- 300 60 105, über 300 6 25. Durch die Gefängnißverwaltung wurden in der Zeit vom 1. April 1878 bis Ende Mär; 1879 Anträge gestellt auf vorläufige Entlassung von 336 Gefangenen. Daron wurden genehmigt 116 Anträge. Gemäß §. 24 des Strafgesetzbuches sind im Kalenderjahre 1879 8 vorläufige Entlassungen wiederrufen worden. In dem Jahre 1. April 1879ñ80 betrug der Zugang von Zuchthausgefangenen 6870 Männer und 1112 Weiber, zu—⸗ sammen 7982. Hiervon waren gö5,44 00 Preußen; andere Staats angehörige und zwar aus dem Deutschen Reich 3,57 0/90, Ausländer O, 99 0/9. Auf 1000 Köpfe der männlichen resp. der weiblichen und der Gesammtbevölkerung Preußens nach der Zählung von 1875 kamen hiernach Zuchthausgefangene in Zugang im Durchschnitt der Mon⸗ archie 0,0 Männer gegen 0,54, 00M / Weiber gegen 0, 19. überhaupt 029 gegen 0, J. Von dem Zugange waren heimathsbehörig in Städten mit mehr als 10009 Einw. 30,43 M gegen 28.06 90, in Städten mit weniger als 10000 Einw. 19,69 gegen 19, 170½, in Ort⸗ schaften des platten Landes 49,88 bez. 52.7775, 9. Auf 1000 Körfe kamen hier 46 gegen O, 46, bez. O43 gegen 0,45 und O. 23 gegen O26. Die zugegangenen Zuchthausgefangenen waren nach dem Bekenntnißstande: evangelisch 59,48 */ gegen 61, 95, katholisch 39,11 gegen 36,67 , jüdisch 135 gegen 1,29 9,09. Auf je 1000 Köpfe der evangelischen, resp. der katholischen, jüdischen und andersgläubigen Bevölkerung treffen hiernach zugegangene Zuchthausgefangene des be⸗ treffenden Bekenntnisses im Durchschnitt der Monarchie: evangelische O28 gegen O. 32, katholische 0.35 gegen O, 35, Juden O. 31 gegen O32, Andersgläubige 004 gegen 004. Von dem viene waren: ehelich Geborene 92,23 , gegen 9201 ½, unehelich Geborene 7,77 gegen 7,99 /, verbeirathet 4008 gegen 39.63 Sg, ver⸗ wittwet 7.56 gegen 6,96 s, geschieden 2, 17 gegen 271 90. unverheirathet 50,19 gegen 5M 70 . Was die Schulbildung der in Zugang gekommenen Zuchthausgefangenen betrifft, so hatten genossen: höhere als Elementarschulbildung 82 gegen O86 oo, Ele— mentarschulbildung S3, 75 gegen S3, 52 oo, keine Schulbildung 1543 gegen 15,62 n.. Von den in Zugang gekommenen Männern hatten im Militär gedient 0.18 gegen 28,10 5/9. Nach ihren bisherigen Standes- und Erwerbsverhältnissen waren die Zugegangenen a. Beamte im Staats- und Kriminaldienste 55 gegen 338 im Vor⸗ jahre, b. Aerzte, Geistliche, Lehrer, Gelehrte und Schriftsteller * Männer und? Weiber, e. Personen, welche die Land⸗ resp. Forstwirth⸗ schaft oder Gärtnerei betrelben: 1. Arbeitgeber, und zwar Grund⸗ eigenthũmer 210 Männer und 26 Weiber, 2. Pächter R bez 2, 3. Arbeit nehmer 1955 bez. 210 d. Personen, welche sich durch Industriebetrieb er⸗ nährten und zwar: Arbeitgeber: 173 Männer und 15 Weiber, Arbeit⸗ nehmer 2386 bej. 135. e. Personen, welche ihren Unterhalt durch den

Betrieb von Handelsgeschäften fanden, und zwar: Arbeitgeber 125 ke. ? Arbeitnehmer 269 bez. 22; f. Personen, welche sich durch den zfentlichen Verkehr nährten und zwar; Arbeitgeber 28 bez 4, Arbeit- nehmer 536 bez 96; 8. Persönliche Dienste Leistende 332 bez. 476; p. von anderen Erwerben Lebende 75 bez. I; i. ohne Berufsangabe h bez. 1303 R. Pensionãre und Rentner 28 Männer; 1. von Almosen Tebende 8 Männer, 3 Weiber; m. aus der Armee resp. Kriegsmarine 155. 2 Das Prozentverhältniß der verschiedenen Verbrechen unter ein⸗ ander stellt sich bei den im Jahre 1879/80 in Zuchthäusern in Zugang gekommenen Individuen wie folgt: Hochverrath, Landes verrath, G. G3 osg gegen Hob im Vorjahre, gualifizirter Aufruhr und Landfriedensbruch 6. 83 Yso gegen M78 . Münzverbrechen: QM 8c gegen O, o/o; Meineid 06 gegen 6,4590; Verbrechen gegen die Sittlichkeit 759 gegen 6,56 /o; Verbrechen gegen das Leben, und zwar: Mord 1,05 gegen 1260/0, Todt⸗ scllag 06 gegen O52 5so, Kindesmord O,37 gegen O, 33 og, andere 53 gegen O, 490l 93 Körperverletzung 147 gegen 1,49 9; Verbrechen wider die persönliche Freiheit 9.01 bez. O01 0. Diebstahl und Unterschlagung: 66.32 bez. 6839 9½; Raub und Erpressung 1,97 bez. S7 bo; Hehlerei 208 bez. 2,66 ; Betrug, Untreue, Urkunden⸗ salschung und Bankerott: 4,14 bez. 403 /o; gemeingefährliche Ver= brechen: Brandstiftung 2, 97 bez. 2,84 oo, andere G, 69 bez. O 230; Ver⸗ brechen im Amte 0.23 bez O18 do; Desertion vom Militär O60 bez. 697 0 ; andere militärische Verbrechen O, 32 bez. O27 069. Auf je 100 Köpfe der männlichen und weiblichen Bevölkerung kamen Ver— urtheilungen wegen Verbrechen aus Cigennutz 042 bei Männern gegen M7 im Vorjahre, 0,98 bei Weibern gegen O08; die Ver— uartheilungen wegen Verbrechen aus Leidenschaft. betrugen bei Männern 6 gegen 0, 10, bei Weibern O01 gegen 0 im Vorjahre. Was die einzelnen am häufigsten vorkommenden Verbrechen anlangt, so kam ein Fall der Verurtheilung zu Zuchthaus auf die nachstehend angegebene Kepfzahl der männlichen resp. weiblichen Bevölkerung bei: Meineid uf 9 656 Männer, 106 098 Weiber gegen 28 715 bez. 125 4631 im Vorjahre; Verbrechen gegen die Sittlichkeit auf 22 584 bez. 435 MI egen 23 813 bez. 543 751; Mord 211 539 bez. 547 729 gegen 162 723 9 450 001; Kindesmord auf 450 001 Weiber gegen 466 073; Körperverletzung auf 115 385 Männer 2619007 Weiber gegen 196 559 bez. 1721 433; Diebstahl und Unterschlagung auf 2898 bez. 16436 gegen 2598 bez. 14 452; Rauh und Erpressung auf 85759 bez. 2175056 gegen 83 502 bez. 2175 09063 Hehlerei auf 139 477 bez. 183 805 gegen 192 358 bez. 129 203; Betrug, Untreue, Urkunden fälschung und Bankerutt 45 169 bez. 5310 715 gegen 42 308 bez. I8 294; Brandstiftung auf 59 870 Männer 652501 Weiber gegen 63 145 bez. 334 616 im Vorjahre.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Monatsbericht der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin für Januar 1881 (Berlin, Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften. In Kommission in Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung Harrwitz und Goßmann), hat folgenden Inhalt: Droysen, Projekt zu einer preuzischen Flotte 1751. Zachariä v. Lingenthal, Ueber eine latei⸗ nische Uebersetzung von Buch 53 der Basiliken. Roth, Petrogra⸗ phische Beitraͤge. Baginsky, Ueber die Schwindelerscheinungen nach Ohrverletzungen. Bruns, Bemerkungen über den Lichtwechsel der Sterne vom Algoltypus. Westermaier, Beiträge zur Kenntniß des mechanischen Gewebesystems. Rammelsherg, Experimentelle Grundlagen zur Theorie der Amalgamation. H. Kronecker und S. Meltzer, Ueber den Schluckmechanismus und dessen nervöse Hem⸗ mungen. Bericht des Kuratoriums der Humboldt⸗-Stiftung für das Jahr 1880. ö

Von dem im Verlage von J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig erscheinenden Werke; Die Strafprozeß— ordnung für das Deutsche Reich nebst dem Gerichtsverfassungs⸗ gesetz und den das Strafverfahren betreffenden Bestimmungen der übrigen Reichsgesetze. Mit Kommentar von E. Löwe, Geh Justiz= Rath und vortr. Rath im Königlich preußischen Justiz⸗Ministerium“, ist jetzt eine zweite, verbesserte und vermehrte Auflage erschienen. Wir haben schon nach dem Erscheinen der ersten Auflage auf die her— vorragende Arbeit aufmerksam gemacht, welche vornehmlich für den Praktiker, der das Deutsche Strafprozeßrecht an— zuwenden berufen ist, ein vortreffliches Hülfsmittel bildet. Die Rechtsprechung des Reichsgerichts hat überall sporgfältig Beachtung gefunden. Die bereits umfangreiche Literatur über diese Rechtsmaterie ist bei allen wichtigeren Punkten berüchsichtigt. Einzelne Theile des Kommentars haben in größerem oder geringerem Maaße eine Umarbeitung erfahren. Außerdem aber hat der Verfasser die zahlreichen Fragen, über welche in der Judikatur oder Literatur Meinungsverschiedenheiten bestehen, einer eingehenden. Prüfung unter⸗ zogen, was umsomehr angezeigt ist, als bei vielen dieser Fragen erst der praktische Fall der Prüfstein für die Richtigkeit der einen oder der andern Anficht liefert. Auch die vorliegende neue Auflage wird sich in juristischen Kreisen einer günstigen Aufnahme zu erfreuen haben.

Lehnin. Beitrage zur Geschichte von Kloster und Amt. Von G. Selko. Berlin 1881. F. u. P. Lehmann. Des vorstehend genannten Werkes wurde bereits in dem Bericht über die Sitzung des Vereins für die Geschichte Berlins vom 28. Mai (Nr. 124 d. R. u. St. A.) gedacht. Der Verfasser giebt an, der Hand der Urkunden ein Bild von den Schicksalen des alten Cister= zienserklosters, indem er die Gründungssagen, die Baugeschichte, die Lage, das Leben in demselben, seine wirthschaftlichen Verhältnisse, seine Beziehungen zu den Landesfürsten und dem Adel entwickelt. Besonders interessant ist der erste Abschnitt über die Stiftung des Äosters, welche in das Jahr 1189 verlegt wird. Die Sage erzählt: Markgraf Otto J. babe sich bei der Verfolgung eines Hirsches im Walde verirrt und sei ermüdet unter einer Eiche eingeschlafen. Im Traume habe er der Jungfrau Maria die Errichtung, eines Klesters verheißen, und nachdem er erwacht, habe ihn eine weiße Hinde sicher binaus geführt. Stto rief darauf Cisterziensermönche ins Land, deren Ordengregel bestimmte, neue Klöster vornehmlich in niedrig ge— legenen, feuchten, sumpfigen Thälern anzulegen, und dem entsprach

nich der für das Marienkloster in Lehnin gewählte Platz aus- gejeichnet. Am 4. Juni 1262 wurde die Kirche durch den Erz= äischof von Magdeburg und den Bischof von Havelberg geweiht.

er Tradition zufolge ließ man beim Bau der Kirche den Baum, nnter welchem Otto gefchlafen, stehen und schnitt ihn dann, als das Dach geschlossen wurde, ab; thatsächlich hat man einen ganz ver⸗ kieselten ebrwärdigen Block davon gefunden. Den Namen Lehnin hätte Markgraf Otto J., dem Verfasser zufolge, vielleicht mit Be⸗ ziebung auf sein Äbenteuer von dem später durch seinen Hirschreich⸗ thum berühmten und daher (nach Kosegarten) bei den Wenden etwa „ielenin“ oder Hirschberg“ genannten Drte auf die Stelle, we das Kloster erbaut werden sollte, übertragen, wobei die deutsche Zunge den wendischen Namen arg verstümmelte. Das Kloster selbst hieß nämlich garnicht Lehnin, fondern , Marienkloster in Lehnin. Diese Vermuthung wird übrigens dadurch unterstützt, daß noch jetzt in der Nähe Lehnis ein Hirseberg! liegt. Dann. folgt eine ausführliche Beschreibung der Lage der alten Klosterbauten und namentlich der Kirche und ihrer Grabdenkmäler. Die Kirche hat mehreren Markgrafen aus dem askanischen Hause zur Ruhestatte ge⸗ dient. Die von dem Verfasser im Jahre 1877 daselbst geleiteten Nach⸗ grabungen haben jedoch wenig Resultate gehabt, da die meisten Grã⸗ ker bereits in früheren Zeiten geplündert worden sind. Kurfürst Joachim J. gedachte die Kirche zur fürstlichen Familiengruft zu machen und stellte in ihr das 1524 bei Peter Vischer in , . gegebene, von seinem Sehne beendigte Dopvelgrabmal auf, welches sich heute im Berliner Dome befindet. Joachim II. hob nach Annahme der Reformation das Kloster auf, gründete den biesigen Dom, bestimmte denselben zur Fürstengruft und ließ seinen Vater und. Groß⸗ bater dorthin überführen. Weiterhin folgen kulturbistorische Mittheilungen über das mönchische Leben in dem Kloster. Der folgende Abschnitt verbreitet sich über die Vermögensverhältnisse des Klosters, seine Jurisdiktion und seine ehemalige, jetzt gãnzlich verschollene Bibliotker. Ein Anhang dazu enthält wenigstens den handschriftlich erhaltenen Inder derselben vom Jahre 1514 nebst

in sehr ausführlicher Weise die Geschichte des Klosterkonvents und die

stimmige Klang der Klofterglocken entgegen. Wenn wir aus der

Giebel und Thürme mit ihrern Wetterfahnen ein. Alles ist anders geworden. Nur in einem spitzen Bretterhause, das auf den alten gewölbten Ringmauern steht, tönt ein Glöcklein. Die bunten Dächer sind in Schutt gefallen; von den kühngezackten Giebeln ragen nur noch ein Paar in die Lüfte, verwittert, zerfallen, und der Storch nistet darauf.“ Im Jahre 18695 wurden die Pläne zu der Wiederherstellung aus— gearbeitet, unter dem 13. April 1871 ordnete ein Erlaß des Kultus⸗ Ministers den Restaurationsbau an, und am 24. Juni 1877 erfolgte in Anwesenheit Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kron— prinzen die Einfügung des Schlußsteins. Ihm, dem erlauchten Protektor Lehnins hat der Verfasser auch sein Werk gewidmet. Paris, 2. Juni. (W. T. B.) Littreé, Senator und Mit⸗ glied der Akademie, ist gestorben.

Gewerbe und Handel.

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende Mai 1381 3388 509 66. 4*06cige, 44 305 20) S6 4M ' ige und 9 181 500 M. 50 ige, zusammen 62 875 200 460 Pfandbriefe aus⸗ gegeben, wovon noch 9 3388 500 S 4 'Ycige, 49 258 3 (6 4120 /oige und 7806 600 46 5*u/ ige, zusammen 57 453 60 66 Pfandbriefe ver⸗ zinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 1482 9500 4, im Laufe des Monats Mai 1881 angemeldet 2 Grund⸗ stücke mit einem Feuerversicherungswerth von 295 50) ( .

Nach dem Jahresbericht der Po sen-Kreuzburger Eisen⸗ bahn für 1880 beförderte die Bahn im verflossenen Jahren 292 263 Personen (1879: 283 383 Personen) für 422 142 6 und 1923363 t Güter für 1191 249 616 Die Gesammteinnahme betrug 1771 129 . incl. 17 557 ½ Uebertrag aus dem Vorjahre. Im Jahre 1879 be⸗ trug die Gesammteinnahme inkl. 13 005 66 Vortrag aus 1378 1659 103 „, mithin pro 18380 Mehreinnahme 72 625 . Die Ge⸗ sammtausgabe erkl. Rücklagen zum Erneuerungs- und Reservefonds betrugen: 06 085 ½ gegen S73 133 in 1879, mithin in Prozenten der Einnahme 51,14 0/ gegen 51.39 00 in 1879. Einschließlich der Rück lagen beträgt die Ausgabe 190998 909 6 gegen 1072188. . in 1879. Der buchmäßige Ueberschuß der Einnahme über die Ausgabe beträgt S655 665 „6 gegen S25 950 M in 1879. Rück⸗ lagen haben erhalten der Reservefonds 360 9 46 (18159 36900 66), und der Erneuerungs onds 157 84 6 (1879 156 635 6). Von dem Ueberschuß sind außerdem verausgabt; zur Verzinsung der bege— benen Prioritäts-Obligationen 23 600 M (1879 64 0); als Rein⸗ ertrag verblieben 648 221 M Ä (1879 626 915 60. Dieser Reinertrag soll in folgender Weise Verwendung finden: zur Zahlung der Eisen⸗ bahnsteuer 15 231 6, zur Zahlung von 2,75 9j09 Dividende auf

Tantisme an die Aufsichtsrathsmitglieder 17 9 vom Reinertrage M23 „S, Vortrag auf das folgende Jahr 29 266 . . ö.

Die Total⸗Einnahme der Saal-Eisenbahn bezifferte sich im Jahre 1880 auf S165 893 M und überschritt somit die des Vor⸗ jahres um 73 42 6 An der genannten Total⸗Einnahme participirt: der Personen⸗ und Gepäͤckverkehr mit 315 2334 ½ (1879 302735 06, der Güterverkehr mit 384 823 6 (1879 349 688 M, die sonstigen Einnahmen mit 114 617 1 (1879 83 313 6). Die gesammten Betriebs⸗ einnahmen beliefen sich im Jahre 1880 auf 4655 974 1 (1879 406 325 40). Es resultirt ein Wen e rr nz in Höhe von 3498919 6 (1879 336 644 S6); hiervon geht ab zu concessions⸗ und statutenmäßigen Rücklagen: in den Erneuerungsfonds 47 914 „M, in den Reservefonds 5M) , so daß ein Gewinnrest von 297 904 0 verbleibt, der wie folgt Verwendung findet: zur Verzinsung der 40g Pricritäts⸗Obli⸗ gationen 140152 6, zur Tilgung der Prioritäts-Obligationen I6 000 Æς, zu dem Garantiefonds 1063 453 46, zu Ergänzungsbauten 17587 6. Vortrag auf das Jahr 1881 711 .

Verkehrs⸗Anstalten.

Ueber den Verkehr auf den Eisenbahnen Britisch⸗ Indiens theilt das „Archiv für Eisenbahnwesen“ nach dem „Journal Ffficiel' cine Reihe von statistischen Angaben mit, denen wir folgende Notizen entnehmen: Ende 1879 betrug die Ausdehnung der im Be⸗ triebe befindlichen Linien 8611 engl. Meilen (13 433 Km), wovon 6M3 Meilen mit Zinsgarantie ausgestatteten Gesellschaften, 2363 Meilen der Kolonial⸗Regierung und 175 Meilen einheimischen Staaten angehörten. Der Reinertrag aller Bahnen belief sich 79 auf 53725968 E (1045192) 66), wovon auf die Gesellschaften 5 0621838 Æ entfallen. Im Jahre 1878 brach⸗ ten die Linien dieser Gesellschaften nur e 2 56002 628 E. Dieser Ueberschuß genügte nicht nur zur Deckung der von der Regierung garantirten Zinsen, sondern über stieg diese Summe noch um ca. 314 60 (mehr als 6 Mill. Mark).

die Brutto⸗Einnahmen der Linien des Staates 1455 324 , die Aus— gaben 1155 416 E. Das für diese Bahnen aufgewendete Anlage kapital betrug am Ende des letzten Jahres (1879) 123 124070. *

die garantirten Bahnen, 24 407 00 E (188 Mill, Mark) für die Linien des Staates und 1392009 E (nahezu 28 Mill. Mark für die Bahnen der einheimischen Reiche. Diervon sind inner— halb des letzten Jahres 538890 4. (1 0900 ausgabt, und zwar 883 0 (17 Mill. Mark) für die garan⸗

Aktien, Obligationen und 52203 un⸗

auf 28 353 477 * (567 069 540 C in (173 Mill. Mark) in verzinsliche Vorschüsse. enden i 385 im Jahre 1875 auf 43 1741 463 im Jahre 1879 gestiegen. Diese Zahl vertöeist sich auf die verschiedenen Klassen: J. Klasse 9.519 0, II. Klasse 2049 ua, die übrigen Klassen N. 432 Oso. 3 . befördert 7 876 766 t gegen 7 296 335 t in 1878. Die hauptsächlich Kriegsmaterial, Salz, 6 ga . und Opium. Die Betriebs und AUnterhaltungskosten zetrugen . i no i) gegen 5 101335 4 (102 Mill. Mark) in 13738. Im Ganzen sind von den Zügen 238915 144 engl. Meilen zurückgelegt, gegen 26 379 393 1i. JT. 1878. Die von England für den

Silber. Unter Anderem wurden 133 5109. Kohlen, Koaks und son— ssigem Brennmaterial eingeführt. Die Eisenbahnen haben im Ganzen

bergwerken berrührend, in einem Gesammtkostenwerthe von 662 37 * i5 251 760 )) Der Preis dieser Kohle war sehr veränderlich je

galischen Eisenbabn der Kohlenvpreis zwischen 7 h. 4 d., und 16 sb. 1 4. (7,33 6 und 16,10 ) * GCentralbahn, der Madras⸗, der Süd⸗ und der Bombay Bahn zwischen 30 sh. 10 d. und 36 ah. 9 d. (30,5 S6 und 36,5, 166. An einzelnen Stellen stieg der Preis gar auf 41 und 60 h. letzterer Preis mußte in den Thälern des Indus gejablt werden. Das benützte Betriebstapital bestand aus 18530 Lokemotiven, 4294 Per⸗

fonenwagen und M s5yß Güterwagen. Das Dienstversonal dieser Bahnen zählt 145 720 Personen, wovon 95, 12 ½ Eingeborene, 2,54 7

einem alphabetischen Verzeichniß der Schriftstellernamen, sowie eine Eingeborene englischer Nationalitãt und 2.34 andere Gnropãer. Uebersicht der fämmtlichen vorhandenen Handschriften des berüchtigten Die Mehrzahl der Bediensteten ist verheirathet und in der Nähe der Vaticiniam Lebninense“. Die beiden letzten Abschnitte behandeln Bahnen sind Schulen zur Erziehung ihrer Kinder errichtet. Im Interesse der Gesundheit der Kinder beabsichtigt man den Bau von wirthschaftlichen Verhästnisse des Amtes Lehnin bis auf die neueste Zeit. Schulen an höher gelegenen Punkten. An Unglücksfällen sind auf Am Schluß wird der Restauration des ehrwürdigen Kirchenbaues den indischen Bahnen vorgekommen 48 Tödtungen und 146, mehr gedacht. Eine Beschreibung der Ruine vom Jahre 1655 sagt: Wenn oder weniger schwere Verletzungen. 18 dieset Tores fälle und 6. Ver= wir jetzt Lehnin sehen, so fönt uns in der Heide nicht mehr der viel⸗ letzungen sind durch die eigene Fahrlässigkeit der Reisenden verschuldet. - Die Zahl der Unglücksfälle war im Ganzen 7 auf eine Million be⸗ Fichtenwaldung, statt deren früher ein Dickicht von Eichen, Buchen förderter Reisenden. und Rüstern hier stand, heraustreten, so laden uns nicht mehr bunte

Triest, 2. Juni. (W. T. B.) Der Llovddampfer

Miner var ist heute Vormittag aus Konstantinopel hier einge⸗ troffen.

Berlin, 3. Juni 1881.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat kürzlich dem Johannisstift Eintausend Mark und der Königin-Augusta-Stiftung für die Berliner Feuerwehr Sechshundert Mark als außerordentliche Beiträge überweisen lassen.

Graudenz, 2. Juni. (W. T. B.) Bei einem Versuchs⸗ schießen auf der Festung Graudenz ist heute Vormittag 11 Uhr unter den am Ziele mit der Aufnahme der Schußwirkung beschäftig⸗ ten Militärpersonen eine Granate geplatzt, wodurch 3 Hauptleute.

1 DOberfeuerwerker, 1 Kanonier getödtet und der Oberst Sallbach, 2

Kanoniere und ein Civilingenieur verwundet wurden.

2. Juni, Abends. (W. T. T.) Die Namen der heute durch das Platzen einer Granate getödteten Offiziere sind; Haupt— mann von Broecker, à la suite des 2. Brandenburgischen Feld⸗Artillerie⸗ Regiments Nr. 18 (General⸗Feldzeugmeister Hauptmann Schmid, à ja suite des Westfälischen Fuß-⸗Artillerie⸗Kegiments Nr. 7, Beide Mitglieder der Artillerie⸗Prüfungs-Kommission, und Hauptmann Engel vom Königlich bayerischen Feld-Artillerie⸗Regiment Nr. 1. Letz⸗ terer starb eine Stunde nach erlittener Verwundung. Oberst Sallbach, Präses der Artillerie⸗Prüfungs⸗-Kommission, ist nur leicht verwundet. Heute Nachmittag 3 Uhr fand die gerichtliche Leichenschau statt.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten kam die Vorlage des Magistrats, betr. die Herstellung von 19 über⸗ wölbten Filterbassins auf den Grundstücken der städtischen Wafserwerke zu Tegel, zur Berathung. Der Ausschuß der Versammlung hat sich, wie der Berichterstatter ausführte, trotz der eingeholten Gutachten der Herren Dr. Berendt, Dr. Bischoff und

Dr. Finkener nicht davon überzeugen können, daß durch Filtrirungs— anlagen die vorhandenen Uebelstände vollständig und dauernd be⸗

seitigt werden können.

einen Reinertrag von

Die Eisenbab es „brachten einen Reine 310 34, . Ulcha e fe ahne, e, mr wal e ne, n 6 * Erdkunde zu Berlin. 2 Vortrag des Hrn. Zöppritz (Königsberg): 260 374 mehr als im Jahre 1878. Die Brutto⸗Einnahmen der d e zu. *

3 2 * = 63 Jg * Ueber die Mitte d Wege, zur Kenntniß des inneren Zustandes der garantirten Bahnen betrugen 765 281 E, die Ausgaben 4703 006 4, Ueber die Mittel und Wege,;

246. j 7327 85 (1946 Mill. M für ] ö ; h Gäbe Mill, Mark, davgn . z en gglg w ,, . (Halle): Einleitung zu den Verhandlungen über schulgeographische (107 760 00) C6) ver firten Bahnen und 4505005 * (9 Mill. Mark) für die Linien des Staates. Das garantirte Kaxvital der Gesellschafter belief sich

8673000

Die Zabl der Reisenden ist von 38 589 486

In 1879 wurden 1 892 1 6 535 * 18 * Reis —C— sten Transportartikel waren Baumwolle, Getreide, Reis, Stoffe,

5774516 6

II 858 t Koblen verbraucht, daron 72 762 t aus indischen Kohlen.

nach der Large der Transportstrecke zwischen der Produktions und der Kaufstelle. Während auf den Linien der Ostbahn und der ben

vechselte, variirte derselbe auf der

Der Ausschuß hat sich daher nur zu fol⸗

gendem Antrage geeinigt: Die Versammlung setzt die Beschluß⸗

21 6höh 6h Sƽ. Stamm-⸗Prioritaten 594 00 6, zur Zahlung von faffung über die Vorlage des Magistrats vom 4. April, betr. die

Herstellung von 10 überwölbten Filterbassins, sowie einer mecha—⸗ nischen Sandwäsche auf dem Grundstücke der städtischen Wasserwerke in Tegel für jetzt aus. Dagegen ersucht die Versammlung den Magistrat, zu veranlassen, daß 1) die sämmtlichen Tegeler Tief⸗ brunnen, sowie die Reservoire in Tegel und Charlottenburg dauernd durchlüftet, 2 auf dem Charlottenburger Plateau bei der dortigen Wasserwerksanlage, in angemessener Entfernung von einander, fünf Äbessinier eingesenkt, dieselben in Bezug auf ihre Ausgiebigkeit einer genauen Prüfung unterworfen und deren Wässer zum Zweck einer fort⸗ gesetzten chemischen und mikroskopischen Untersuchung in ein Reservoir zufammengeführt, 3) die bei der Anlage dieser Rohrbrunnen durch⸗ bohrten Erdschichten gleichfalls untersucht, 4) einige offene Röhren in der Nahe der Abessinier zur Beobachtung der Grundwasserbewegung ein⸗ gerichtet, und 5) neue Untersuchungen der Bodenschichten in Tegel, speziell auf das Vorkommen der Frenothrir in denselben, in einem Bohrloch angestellt werden. Der Ausschußantrag wurde in nament⸗ licher Abstimmung mit 64 gegen 14 Stimmen mit der Modifikation angenommen, daß in der ersten Sitzung nach den Ferien weiterer Beschluß gefaßt werden soll.

Die Gesellschaft für Erdkunde versammelt sich am Donnerstag, den. 9. Juni, Abends 7 Uhr im Bürgersaale des Rathhaufes, Königstraße. Auf der Tagesordnung stehen Vorträge 1) des Hrn. Gerhard Rohlfs: Bericht über seine letzte Reise nach Abessinien, 2 des Hrn. Gustav Fritsch: Geographie und Anthro⸗ vologie als Bundesgenossen.

Das Programm für den Deutschen Geggraphentag in Berlin am 7. und 8. Juni 1881 lautet wie folgt: Montag, den 9. Juni, Abends 8 Uhr: Gesellige Zusammenkunft im Restaurant des Architektenhauses, Wilhelmstr. 52/93. Dienstag, den J. Juni, Vor⸗ mittags 19 Uhr: 1) Ansprache des Vorsitzenden der. Gesellschaft für

Erde zu gelangen. 3) Vortrag des Hrn. Neumayer (Hamburg): Die

Wichtigkeit magnetischer Forschungen vom Standrunkte der Ge graphie und Weltanschauung. 4) Besprechung über die Betheiligung am Kongreß in Venedig. Nachmittags 4 Uhr: 1) Hr. Kirchhoff

Fragen. 2) Hr. Wagner (Göttingen): Ueber die zeichnende Methode im geographischen Unterricht. Abends 8 Uhr: Freie Vereinigung im Restaurant Schul;j. Potsdamerstraße V. Mittwoch, den 8. Juni, Vormittags 10 Uhr. Hr. Rein (Mar- burn: Ueber die Bermuda⸗Inseln und ihre Korallenriffe. Hr. Bafstian: Ueber die Aufgaben der Ethnologie. Hr. Meitzen; Die vollsthümlichen Formen des deutschen Hauses in ihrem geographischen und gefchichtlichen Auftreten. Besprechung über die Organisatien der deutschen Geographentage und die Wahl des nächsten Versammlungs— orte; Nachmittags 4 Uhr. Hr. Marthe: Ueber Vęranschau— lichung mittel im geographischen Unterricht. Hr. Schneider (Dresden): Thema noch unbestimmt. Um 6 Uhr findet ein gemeinschaftliches Mahl statt. Außer den angezeigten Vorträgen und den sich an die felben knüpfenden Diskussionen werden Verhandlungen über etwa. aus der Versammlung angeregte Fragen stattfinden. In den Biblietheks⸗ räumen der Gesellschaft für Erdkunde (Friedrichstr. 191 III. ist während beider Tage eine kleine Sammlung neuerer geographischer Bücher, Kartenwerke, Globen ꝛc. ausgestellt.

Bedarf der indischen Eisenbahnen eingeführten Güter erreichten ein Gewicht von 27 743 t im Werthe von 1573 403 Gl 568 05 αν

Die von der Generalverwaltung der Königlichen Museen heraus- gegebene Beschreibung der vergamenischen Bildwerke ist in Folge des zablreichen Zuspruchs, welchen die bekanntlich in dem assprischen Saale des Alten Museums ausgestellten, durch unaugge, seißte Bemühung aus ihren Bruchstücken zu immer größerer Schönheit ergänzten herrlichen Reliefs finden, bereits in zwei Auflagen vergri fen. fo daß neuerdings eine dritte, vermehrte und berichtigte Auflage noth⸗ wendig geworden ist. Dieselbe ist wie die früheren in der Weid. mannschen Buchhandlung hierselbst erschienen und wird im Museum zu dem sehr geringen Preise von 19 abgegeben. Das Heftchen ist mit einer Abbildung des Altars, welchen die großen Reliefs schmückten, geziert (nach einem von R. Bohn gezeichneten Restaurationgentwurf). Von den nicht zum Altarbau gehörigen, aber in seiner unmittelbaren

Räbe gefundenen Bildwerken ist ein köstlicher weiblicher Kopf im Jeroen saale ausgestellt. Von diesem Kepfe sowie einzelnen der Ffönsten Theile der Reliefs verkauft die Formerei der Königlichen Mußseen jetzt auch Abgüsse; so von der Platte mit Herakles und dem