1881 / 147 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Algier, 25. Juni. (W. T. B.) Hier eingegangenen Nachrichten aus Sarda zufolge hätte sich Bou Amema zwischen der Kolonne des Obersten Malaret bei Hassihamma und der Kolonne des Obersten Detriés bei Kreidar hindurch neuerdings nach Norden gewendet, vermuthlich um nach Mar⸗ chuseau zu gelangen, einer Station der Alfagesellschast, wo sich große Vorräthe an Lebensmitteln befinden. Gerüchtweise verlautet, daß Bou Amema bereits in der Nacht vom 22. auf den 23. d. seine Razzias begonnen habe.

Spanien. Madrid, 26. Juni früh. (W. T. B.) Die amtliche „Gaceta“ veröffentlicht das Dekret des Königs, durch welches die Cortes aufgelöst, die Neuwahlen auf den 21. August anberaumt und die Kammern zum 20. Sep— tember einberufen werden.

Italien. Rom, 26. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte in Beantwortung einer Interpellation des Deputirten Damiani der Minister des Auswärtigen, daß die eingegangenen offizsellen Nachrichten den Uebertreibungen der Journale be⸗— züglich der Zahl der Opfer in Marseille widersprächen. Es sei eine administrative Enquete angeordnet worden, und würden auf Verlangen des italienischen Konsuls als Zeugen auch Italiener vernommen werden. Unter den Todten sei nur ein Einziger als Italiener rekognoszirt worden. In den Hospitälern lägen 13 Verwundete italienischer Nationalität; vielleicht befänden sich noch einige Italiener in Privat⸗ pflege; auf keinen Fall aber würde die Gesammtzahl dadurch erheblich verändert werden. Verhaftet seien zweihundert, Ita⸗ liener und Franzosen; hiervon seien bereits einige freige— lassen, die anderen wären den Gerichten überliefert worden. Ungesähr zweihundert Personen seien in Folge der Ereignisse nach Italien zurückgekehrt. Was die Vorgänge in Genua be⸗ treffe, so sei daselbst kein Franzose verwundet, überhaupt nicht eininal belästigt worden. Der Minister ersuchte schließlich alle Uebertreibungen zu vermeiden, da durch dieselben die letzten Demonstrationen verursacht worden seien, und bat um die Mitwirkung Aller zur Wiederherstellung der Ruhe. Das Mini⸗ sterium sei sich seiner Pflicht bewußt und rechne auf die Unter⸗ stützung der Kammer, um im Namen der Nation sprechen zu können. Dasselbe werde sich bemühen, die Veranlassung der Vorfälle klarzulegen. Der Interpellant erklärte sich von der ertheilten Auskunft befriedigt.

Türkei. Konstantinopel, 27. Juni. (W. T. B.) Die Verhandlungen in dem Prozesse gegen Midhat Pascha und Genossen wegen Ermordung des Sultans Abdul Aziz haben in NYildiz-Kiosk heute begonnen.

Rumänien. Bukarest, 26. Juni. (W. T. B.) Die Konversionsvorlage ist von der Kammer verworfen und die Regierung aufgefordert worden, die jetzigen Schuld⸗ verschreibungen durch neue sechsprozentige Titres zu ersetzen. Die Emission derselben soll durch die Regierung resp. durch Vermittelung mehrerer Banken erfolgen und der Staat die verursachten Kosten tragen. Der Minister⸗Präsident ö daß die Regierung dieses Votum nicht annehmen önne.

Serbien. Belgrad, 25. Juni. (W. T. B.) Der ürst ist heute Mittag hier wieder ein getroffen und enthu⸗ iastisch empfangen worden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 26. Juni. (W. T. B.) Der „Regierungs-Anzeiger“ veröffentlicht ein Telegramm des diplomatischen Agenten in Bulgarien, Hitrovo, aus Rustschuk, vom 12. d, in welchem derselbe die Reise des Fürsten Alexander be⸗ schreibt und den enthusiastischen Empfang hervorhebt, welchen derselbe bei der Bevölkerung fand. In Rustschuk sei der Fürst von einer Deputation der Einwohnerschaft begrüßt wor⸗ den, welche eine Adresse überreichte, worin dem Fürsten das vollste Vertrauen ausgesprochen wird. Dieselbe Deputation habe auch ihm ((Hitrovo) eine Adresse zugestellt, in welcher dem Kaiser Alexander und dem russischen Volke für die Un⸗ abhängigkeit Bulgariens sowie für die Einsetzung des Fürsten Alexander gedankt wird. Den gleichen Gefühlen gaben auch andere Deputationen aus Varna, Silistria und Turtukai Ausdruck.

Das „Journal de St. Pétersbourg“ bezeichnet die von London aus in deutschen Zeitungen verbreiteten Mel⸗ dungen über russische Projekte in Centralasien als durch—⸗ aus absurd. Ebenso seien die Mittheilungen in dem Briefe der „Times“ aus Kalkutta über eine Anhäufung russischer Truppen bei Kaschgar und einem bevorstehenden Konflikt mit China vollkommen unbegründet.

Dem „Golos“ zusolge wird eine beson dere Kom⸗ mission zur Ausarbeitung eines allgemeinen Aus⸗ , etzes eingesetzt werden, welches in sämmtlichen Fällen in Anwendung kommen soll, wo es nothwendig sein wird, die Machtbefugnisse und die legale Rechtsphäre der Administration zu stärken. Als Mitglieder der Kommission werden Kachanoff, Mitglied des Reichsraths, der Adjunkt des Ministers des Innern, Tscherevin, Stadthauptmann Baranoff, General⸗Major Suroff und je ein Vertreter des Kriegs und Justiz-Ministeriums genannt. Den Vorsitz würde Kachanoff sühren. Die Kommission soll mit ihren Arbeiten sofort be⸗ ginnen.

Schweden und Norwegen. Christiania, 26. Juni. (W. T. B. In Drammen ist unter den Arbeitern der dortigen Sägewerke ein Strike ausgebrochen. Die Arbeiter siürmten das Rathhaus, um zwei verhaftete Kameraden zu befreien. Zur Wiederherstellung der Ordnung wurde Militär von Christiania nach Drammen gesandt. Am Freitag Abend kam es zwischen dem Militär und den Arbeitern zu einem blutigen Zusammen⸗ stoß, bei welchem ein Arbeiter getödtet und mehrere andere verwundet wurden; auch ein Offizier und einige Soldaten wurden verwundet. Später gelang es, die Ruhe wiederherzu⸗ stellen und ist dieselbe neuerdings nicht gestört worden.

Danemark. Kopenhagen, 25. Juni. (W. T. B.) In der aus Delegirten beider Kammern gebildeten Kommission zur Berathung des Budgets ist eine Einigung bis jetzt nicht erreicht worden. Von Seiten der Linken wurde jegliches Entgegenkommen abgelehnt. Die parlamentarische Situation ist eine sehr gespannte⸗

Afrika. Egypten. (Allg. Corr) Der König der Sandwichsinseln traf am 23. d. in Alexandrien ein und wurde vom Khedive empfangen. Am 26. d. begiebt sich der König nach Neapel.

Statistische Nachrichten.

(A. 3.) Nach dem nunmehr veröffentlichten definitiven Resultate der letzen Volkszählung in Oesterreich⸗Ungarn zeigt die ge⸗ sammte Bevölkerung der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie eine Vermehrung um 1928 462 Personen oder um 5,4 0js0o; davon beträgt die Vermehrung in Oesterreich 1734 054 Personen oder 8,5 6, in Ungarn 194 493 Personen oder 1,3 0ss0. Die Vermehrung ist also in y viel integsiver gewesen als in Ungarn. Die statistische Centralkommission hat jedoch nicht nur die arithmetische, sondern auch die durchschnittliche geometrische Zunahme berechnet und diese Berechnung auch für mehrere Staaten Europas durchgeführt. In dieser Hinsicht entfällt pro 1881 gegen 1869 auf Oester— reich eine Vermehrung um O74 ole, auf Ungarn eine solche um O, 110/96. Beide Staatengebiete stehen in dieser Beziehung hinter an⸗ deren Ländern zurück; so beträgt die mittlere geometrische Zunahme im Königreich Sachsen 1,6809, in Preußen 1,1409, im Deutschen Reiche 1090/9, in Dänemark 1,050 9, in Bayern O, g/ o, in der Schweiz 9.650, in Norwegen O, 6M / , in Frankreich 0,290 /o. Hinter Oesterreich stehen also die Schweiz, Norwegen und Frankreich, wäh⸗ rend Ungarn mit O, 110½ an letzter Stelle steht. Daß Oesterreich— Ungarn nicht übervölkert ist, zeigt sich aus der Bewohnerzahl, welche auf eine Quadratmeile entfällt: 3330 Personen. Die geringste Dichtigkeit entfällt auf die Alpenländer (1200 —– 30090), die größte auf jene Länder, welche durch große industrielle Thätigkeit und eine in⸗ tensive Landwirthschaft sich hervorthun (5500 6500). Was die Be— völkerung Oesterreichs nach dem Geschlechte betrifft, so überwiegt das weibliche nicht unbedeutend. Die Volkszahl Desterreichs von 22 130 684 zerfällt in 10 814 030 männliche und in 11 316 654 weib⸗ liche Personen. .

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Wien, 26. Juni. (W. T. B.) Professor Anselm Ricker von der theologischen Fakultät ist zum Rektor der hiesigen Universität gewählt worden.

Von dem „Reallexikon der deutschen Alterthümer, Hand⸗ und Nachschlagebuch für Studirende und Laien, bearbeitet von Ernst Götzinger“, das im Verlage von Woldem. Urban zu Leipzig erscheint und in Form eines Wörterbuches ein Bild der deut⸗ schen Vergangenheit auf den verschiedenen Gebieten des deutschen Kulturlebens nach dem besten vorhandenen historischen Material zu bieten beabsichtigt, ist soeben die 2. Lieferung ausgegeben worden. Da wir schon bei dem Erscheinen der 1. Lieferung von diesem Unter— nehmen eingehend gehandelt haben, so beschränken wir uns darauf zu bemerken, daß diese 2. vorliegende Lieferung die Buchstaben O und D (49 -= 73) vollständig und vom Buchstaben E die ersten 7 Seiten enthält und im Ganzen die Artikel Campus Martius“ bis „Ehe“ um⸗ faßt. Nach den bis jetzt behandelten Artikeln zu schließen, verspricht das Werk, das in 20 Lieferungen von je 2—3 Bogen erscheinen soll, ein recht nützliches und brauchbares zu werden.

Joseph Baer u. Co, Buchhändler und Antiquare in Frank— furt a. M., Paris und London, haben vor Kurzem den Lagerkatalog Nr. 94 ausgegeben. Derfelbe enthält ein Verzeichniß von 412 Schrif⸗ ten über Mathematik, Physik, Astronomie und Meteorologie, zum Theil aus den Bibliotheken von A. und E. Quételet. Unter den aufgeführten Werken, die dem 16., 17., 18. und 19. Jahrhundert an⸗ gehören, befinden sich viele seltene und werthvolle Schriften, wie z. B. die von Bessel, Brandes, Cardanus, Chladni, Danti, Dove, Euler, ö Gauß, Gehler (physikal. Wörterbuch), Kopernikus, Mauper⸗ uis u. a.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Rüdesheim, 23. Juni. (Rh. A) Der Weinstock steht nun, Dank der tropischen Hitze, in voller Blüthe, welche, wenn die Witterung sich noch einige Tage hält, günstig und rasch verlaufen wird. Die zum Theil bereits verblühten Gescheine sind in seltener Menge und merkwürdiger Größe vorhanden und verbreiten einen köst— lichen, herzerfreuenden und hoffnungerweckenden Blüthenduft. Am Rüdesheimer Berg befinden sich Gescheine bis zu 23 em Größe.

Ber neastel, 23. Juni. (B. Ztg.) Die Traubenblüthe schreitet in vortrefflich günstiger Witterung voran; in besseren und besten Lagen ist die Blüte fast vorüber. Die Herbstaussichten berech tigen den Winzer an der Mosel bis jetzt zu den besten Hoffnungen. Der Winzer, der fast verzweifelt war, gewinnt frischen Muth, und dem Weinhändler ist gleichfalls geholfen, denn bei gutem, reifem Wein ist das „Strecken“ nicht nöthig. ;

Von der Bergstraße, 23. Juni. (Mhr. J.). Der Reb stock ist in voller Blüthe, sowohh! die Menge wie die Entwicklung der Trauben lassen auf ein gutes Weinjahr, falls nicht der sogenannte Brenner oder später naßkalte Witterung einfällt, schließen. Der ganze Stand der Feld- und Gartenfrüchte deutet auf ein reich geseg⸗

netes Jahr hin. Gewerbe und Handel.

Nürnberg, 25. Juni. (SHopfenmarktbericht von Leopold Held, er e m r ,, Das Geschäft dieser Woche ver⸗ blieb in dem alten ruhigen Geleise. Der erzielte Umsatz beläuft sich auf ca. 150 Ballen neuer Waare; die Zufuhren mögen ungefähr 40 Ballen betragen. Gesucht sind von den Kundschaftshändlern vornehm— lich grüne bessere Mittelhopfen; auch gutfarbige Gepackte werden öfters verlangt. Gute grüne Waare ist sehr rar am Markte und notirt daher ziemlich fest. Die gelblichen und gelben Hopfen dagegen, aus denen augenblicklich zum überwältigenden Theil die Vorräthe be⸗ stehen, bleiben äußerst schwer verkäuflich und sind nur mit Preisnach— laß und auch dann nur in seltenen Fällen an den Mann zu bringen. Die Stimmung ist ruhig. Bezahlt wurden wie in der Vorwoche für Prima bis zu 145 , für gut Mittel bis zu 110 „, für Mittel bis zu 90 M und für geringe bis zu 70 .

Wien, 24. Juni. (Wien. Ztg.) Der Zucker-Export hat in diesem Jahre einen großen Aufschwung genommen. DOesterreich⸗Un⸗ garn hat im letztabgelaufenen Jahre (erxclusive Juni und Juli) gegen drei Millionen Metercentner ausgeführt gegenüber von zwei Millionen Metercentnern im gleichen Zeitraume des Vorjahres, wobei noch zu bemerken ist, daß die Ziffern für die Monate April⸗Mai für Ungarn noch ausständig, also nicht eingerechnet sind, daß also die Gesammt⸗ summe sich unjweifelhaft um ein Bedeutendes höher belaufen wird.

Wien, 25. Juni. (W. T. B.) Die heutige Generalversammlung derungarisch⸗galizischen Eisenbahngesellschaft genehmigte einstimmig den Geschäftsbericht sowie den Antrag, den Verwaltungsrath zu ermächtigen, die noch in dem Besitze der Gesellschaft befindlichen Prioritäten 2. Emission zu verkaufen, wenn ein Erlös erzielbar ist, welcher die Wiederaufnahme der Baarzahlungen der Aktiencoupons ermöglicht.

London, 25. Juni. (W. T. B.) auktion waren Preise unverändert.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 26. Juni. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Austria“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

In der gestrigen Woll

Berlin, 27. Juni 1851.

Am 24. d. Mts. lief der von Dresden 9 Uhr 48 Minu⸗ ten früh abgehende Schnellzug Nr. 1 der Berlin⸗Dresde⸗ ner Eisenbahn in Folge unrichtiger Weichenstellung in Za⸗ beltitz auf das Nebengeleis und zertrümmerte mehrere dort stehende Güterwagen. Passagiere und Fahrpersonal sind nicht verletzt; dagegen ist ein Knabe, welcher anscheinend aus Neu⸗ gierde beim Vernehmen des Nothsignals der Lokomotivom in das Nebengleis gelaufen war, überfahren und getödtet worden. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Der 3. Brandenburgische Feuerwehrtag wurde gestern in dem festlich geschmückten Köpenick abgehalten. Vertreten waren 21 Verbands feuerwehren. Der Vorsitzende, Hr. Nommel⸗Cottbus,

berichtete zunächst über die Verwaltung des Verbandes und konstatirte daß derselbe zur Zeit 2 von den 30 Feuerwehren der Provinz um? fasse. Den . Theil der Tagesordnung bildete der Antrag Charlottenburg auf Gründung eines preußischen Landesverbandes. Der Delegirtentag beschloß, über den Antrag zur Tagesordnung überzugehen da er ihn noch für verfrüht hielt, auch älteren und größeren Provinzial= verbänden die Initiative überlassen werden soll. Auf Antrag Lands— berg wählte die Versammlung sodann die in Charlottenburg erschei—= nende „Fackel“ zum Verbandsorgan und trat dann in die Besprechung des Entwurfs der neuen r, für die Provinz Branden— burg ein. Es folgten alsdann interessante Mittheilungen einzelner Delegirter über die Feuerwehrverhältnisse in ihren Städten. Als Drt des nächsten Feuerwehrtages wurde Luckenwalde gewählt. An den Delegirtentag schloß sich ein Festzug, an dem sich im Ganzen 34 Feuerwehren betheiligten.

Auf der in Frankfurt a. M. abgehaltenen General versammlung des Vereins Concordia, zur Förderung des Wohles der Arbeiter, wurde in dem erstatteten Geschäftsbericht zunächst kon— statirt, daß der Verein Ende 1880 im Ganzen 1725 Mitgliederkarten ausgegeben hatte, gegen 1268 Ende 1879. Die Einnahme in 1886 betrug 30 931 4, die Ausgabe 18 841 S 79 3, und blieb Ende 1880 ein Kapitalstock von 22433 6, am Tage der Generalversamm⸗ lung von 30481 S6. Die Zeitschrift des Vereins wurde in 918 be— zahlten Exemplaren abgesetzt und in ihr neben der Beschreibung von Wohlfahrtseinrichtungen regelmäßige Berichte über Arbeitslöhne und Preise der nothwendigsten Lebensmittel ꝛc. zuletzt aus 270 Orten zur Veröffentlichung gebracht, die in der Zeitschrift des Königlichen statistischen Bureaus sehr wohlwollend besprochen worden sind. Der Verein habe sich bemüht, in der Vereinszeitschrift möglichst zahlreiche Veröffentlichungen in der obenerwähnten Beziehung eintreten zu lassen und eine möglichst vollständige Beschreibung derjenigen Wohl⸗ fahrtseinrichtungen zu geben, bezüglich welcher das nöthige Material zu erlangen gewesen sei. Es sei nicht zu bezweifeln, daß bei der weiten und gerade im Bereiche der Großindustrie thatsächlich starken Verbreitung der Zeitschrift der Verein nicht wenig, zur Ver— anstaltungneuer und zur Verbesserung und Vervollkommnung vor— handener Wohlfahrtseinrichtungen beigetragen habe, und er habe die Beweise in Händen, daß manche segensreiche Einrichtung seinem Vorgehen und seiner Anregung ihre Entstehung verdanke. Es könne überhaupt mit Genugthuung berichtet werden, daß die anregende Thätigkeit des Vereins in Bezug auf Her⸗ stellungen und Verbesserungen der großen und wichtigen Reihe von Einrichtungen, welche man unter dem mehrgenannten Namen zu⸗ sammenzufassen pflege, keine unwesentliche gewesen sei. Als wichtiger und praktisch bedeutender noch als die von dem Verein ausgegangenen Anregungen seien die auf erfolgte Anregung hin ertheilten Rathschläge und Auskünfte zu erachten, da es sich hier um Arbeitgeber handle, die von der Absicht, Gutes zu schaffen, geleitet waren und nur über die Art der Ausführung. die Zweckmäßigkeit dieser oder jener Einrichtung, die Trage welches Bedürfniß sie zuerst zur Befriedigung bringen sollten, Auskunft wünschten. Die Concordia habe hier um so ersprieslicher zu wirken vermocht, als von vornherein festgestanden habe, daß ihre An— regungen auf guten Boden fallen würden. Von der erklärten Bereit⸗= willigkeit des Vereins, mit seiner Erfahrung und mit seinem Rath allen Mitgliedern zur Seite zu stehen, sei denn auch in einem großen Umfange Gebrauch gemacht worden. Schon der Umstand und die Thatsache, daß der Arbeiter sehe, daß sein Arbeitgeber bemüht sei für ihn zu sorgen, das Bewußtsein, daß der Arbeitgeber bestrebt sei das Loos seiner Arbeiter zu verbessern und angenehmer zu gestalten, müsse und werde auf das Verhältniß zwischen beiden Berufsständen der industriellen Arbeit begünstigend einwirken. Das Hauptprogramm des Vereins, die Sicherstellung der Arbeiter gegen die aus dem Ableben und der Arbeitsunfähigkeit des Ernährers resustirenden Gefahren habe der Verein mit Rücksicht auf die Lage der Reichsgesetzgebung, bezw. die Absichten des Reichskanz lers nicht weiter fördern können, die definitive Ausarbeitung und bezw. Vollendung des Projektes aber beschlossen. Der Verein habe seinen ganzen Einfluß geltend gemacht, die Bestimmungen des Unfallver⸗ sicherungsgesetzes verbessernd zu gestalten. Mit besonderer Schärfe wird die Zerreißung der vaterländischen Versicherung in partiku⸗ lare Kassen gegeißelt. Die beantragte Decharge wurde ertheilt und mit Rücksicht auf Gruppe 14 (Fabriken, Arbeiterwohnhäuser, Wasch⸗ und Badeanstalten für Arbeiter, Arbeiterküchen ꝛc.) der Ausschuß beauftragt, an der für 1882 in Berlin projektirten Ausstellung für Gesundheitspflege und Gesundheitstechnik praktisches Interesse zu be— thätigen, auch die Aussetzung von Preisen für vorzügliche Leistungen auf dem Gebiete der Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen in Anregung gebracht. Ueber die Bildung von Arbeitersparkassen wurden die nachstehenden Thesen begründet: „Es ist wünschenswerth, auf die Ein⸗ führung von ,, , , n, . hinzuwirken und zu diesem Zweck die Arbeitgeber, in deren ö noch keine Annahmestelle besteht, zur Anlage einer solchen und zwar mit Rücksicht darauf zu gewinnen, daß 1) die Erhebung der Spareinlagen bei der jedesmali⸗ gen Löhnung erfolgt, daß 2) soweit dies zweckmäßig erscheint, der Ar— beitgeber einen Zuschuß zu den zu zahlenden Zinsen gewähre, so daß wo möglich auch die kleinste Einlage sofort und zum üblichen Zins—⸗ fuß, bei längerer Unkündbarkeit zu einem höheren verzinst werden, daß 3) jugendliche, in Zukunft in die Fabrik eintretende Arbeiter zum Aufsparen eines gewissen kleinen Prozentsatzes ihres Lohnes und zum Verzicht auf die Kündigung der Einlage für eine gewisse Reihe von Jahren veranlaßt werden“ und dem Centralausschuß zur Veranlassung des Weiteren überwiesen. .

Der in Nr. 143 d. Bl. veröffentlichte, der Hall. Ausst.- tg. ent⸗ nommene Artikel über die kunstgewerblichen Alterthümer auf der Ausstellung zu Halle a. S. hat, wie wir nachträglich mittheilen, Hrn. Georg Buß zum Verfasser.

Prag, 25. Juni. (W. Ztg.) Gestern Abends wurde Dobrzan von einem furchtbaren Wolkenbruche und Hagelschlage und in Folge dessen von einer großen Ueberschwemmung heimgesucht. Der Schaden an Grundstücken und Gebäuden ist sehr groß, die Ernte theilweise vernichtet. Ein Verlust an Menschenleben ist glücklicher Weise nicht zu beklagen.

Merie o, 26. Juni. (W. T. B.). Auf der Morelos⸗ Eisenbahn ist in der vergangenen Nacht bei Curatla ein Zug in den San-Antonio-Fluß gestür zt. Gegen zweihundert Per— sonen sind hierbei umgekommen und viele Personen verletzt worden. Die Passagiere des Zuges waren zum größten Theil Soldaten.

Im Belle-Alliance⸗Theater hat die Novität „Der wahre Jakob“, Posse mit Gesang in 3 Akten von C. Wald und E. Hermann, am Sonnabend vielen Erfolg gehabt. Die morgige J. Aufführung derselben findet zum Benefiz für den Regisseur Hrn. von Jendersky statt, welcher durch die vortreffliche Darstellung des Schauspieldirektors Talma“ wesentlich zu der guten Aufnahme des Stückes beigetragen hat. .

Den größten Erfolg hat die Meininger Hoftheater⸗ Gesellschaft mit Goethes „Iphigenie in Tauris“ in London er. zielt; der Kritiker der ‚Times“ ist voll des Lobes. Das Werk Goethe's wurde von den zahlreichen Zuhörern mit Andacht und n . verfolgt, und bisweilen erfüllte enthusiastischer Applaus das Theater.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner

Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

739

Mittenwalde, den 16. Juni 1881.

zum Deusschen Reichs⸗Anz

M 47.

.

Erste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 27. Juni

1884.

Nreußischen staata - Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

3

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

n. dergl.

J. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

3. Terkäufe, Ver pachtungen, Sabmissionen ete.

Inf erate für den Deutschen Reichs⸗ und Fönig *] effentl icher Anzeiger f Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central-⸗Handels * Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

register nimmt an: die Königliche Expedition des Jeutschen Reichs-⸗Anzeigers und Königlich

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Iäterarische Anzeigen.

8. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

9. beilage. *

Familien- Nachrichten.

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren

*.

Aunoncen⸗Bureaux.

*

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

also

Der unterm 4. Mai er. hinter den Kaufmann Emil Duhmke erlassene Steckbrief ist erledigt. ̃ Königliches Amtꝛagericht.

217461 Oeffentliche Ladung.

1) Der Reservist der Infanterie, Kaspar Wendelin Ebert, 27 Jahre alt, verheiratheter Schuh⸗ macher, zuletzt in Knetzgau wohnhaft,

2) der Reservift der Infanterie, Johann Adam Bohry, 33 Jahre alt, Dienstknecht, zuletzt in Dippagch wohnhaft,

3) der Reservist der Infanterie, Anton Michael Feustel, 24 Jahre alt, Bauer, zuletzt in Zell wohnhaft,

4) der Reservist Festungspionier Michael Jungermann, 28 Jahre alt, Korbmacher, zu⸗ letzt in Zeil wohnhaft,

5) der Reservist des Trains, Georg Pickel, 27 Jahre alt, Taglöhner, zuletzt in Fatschenbrunn wohnhaft,

6) der Landwehrmann der Infanterie, Georg Peter Unger, 34 Jahre alt, Bauer, zuletzt in Trossen⸗ furt wohnhaft, und

7) der Landwehrmann der Artillerie, Georg Al- bert, 29 Jahre alt, Bauer, zuletzt in Tretzen⸗ dorf wohnhaft,

sind beschuldigt, zu sein. ur Hauptverhandlung über die denselben zur Last gelegten Uebertretungen ist Termin auf Samstag, den 6. August 1881, Vormittags 9 Uhr, vom Kgl. Amtsgerichte Eltmann anberaumt. Gemäß §. 473 der R. Str. P. O. werden die vorgenannten 7 Beschuldigten hierdurch zur Haupt⸗ verhandlung mit dem Bemerken geladen, daß sie bei unentschuldigtem Ausbleiben auf Grund der vom K. Landwehrbezirkskommando Kitzingen unterm 12. Mai lf. Irs. abgegebenen Erklärungen nach §. 360 3. 3 des R. Str. G. B. werden verurtheilt werden. Vorstehende Ladung wird zum Zwecke der öffent⸗ lichen Zustellung bekannt gemacht. Der Kgl. Gerichtsschreiber vom Kgl Amtsgerichte Eltmann.

lis 2j *

Der Wehrmann, Oekonom Gustav Möhlmänn, eb. 19. Dezember 1854 zu Werleshausen, Kreis ie,. zuletzt zu Geestendorf wohnhaft, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der be vorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben. Nebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier selbst auf den 16. September 1881, Vormittags 99 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Geestemünde zur Hauptverhandlung geladen. .

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der selbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß ordnung von dem Königlichen Bezirks kommando zu Bremen auggestellten Erklärung verurtheilt werden.

Geestemünde, den 25. Mai 1881.

Kroll,. als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. (18130

Der Matrose Kaufmann i, r. Oscar Blank, ö. am 3. Oktober 1854 zu Rathenow, Kreis West⸗

ohne Erlaubniß ausgewandert

avelland, zuletzt in Geestemünde, Marktstraße, wohn

aft, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne , ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militãrbehorde An⸗ zeige erstattet zu haben, Ulebertretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf An. ordnung des Königlichen Amisgerichts hierselbst auf den 16. September 1881, Vormittags 90 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Geestemünde zur Hauptverhandlung geladen. .

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 9 472 der Strafprozeßord nung von dem Köni 6 Bezirks Kommando zu Bremen auggestellten Erklärung berurtheilt werden.

Geestemünde, den 25. Mai 1881.

Kroll, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastation en, i, meg, Vor⸗ ladun gen u. dergl.

24 lens] Oeffentliche Zustellung.

Der Tuchmacher Carl Friedrich Conrad Brux in 5 vertreten durch Herrn Rechts- anwalt Facilides in Oschatz. flagt gegen den Geber Alwin Halank, früher in 26 jetzt unbekannten Aufenthalts, aus einem Kaufvertrage, mit dem An—⸗ trage auf Verurtheilun des Beklagten zur Bezab⸗ lung der schuldigen M nebst Zinsen des Ver⸗ zugs von der öffentlichen Zustellung der er an gerechnet, sowie auf vorläufige Vollstredbarkeits.— erklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das 12 Amtsgericht zu Oschatz auf

den 12. Sttober 18öl, Boriittags 9 Uhr.

Jum Zweste der öffentlichen Justellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hider den , 1881.

ar iele, ö Gerichtsschreiber des e . Amtsgerichts.

lens' Oeffentliche Zustellung. Nr. 12940. Die Freih. Familie Röder von Diersburg, vertreten durch Verwalter König hier, klagt gegen Heinrich Berl Eheleute von Gold- scheuer, z. Zt. in Amerika, aus Darlehnszins vom Jahre 1879350 und 1880 / 8i, mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung von 83 ., und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor Gr. Amtsgericht Offenburg auf Dienstag, 11. Oktober, V. 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Offenburg, 21. Juni 1881. Gr. Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber: C. Beller.

lers Aufgebot.

Der Heuerling Eberhard Baum johann aus Verl hat das . des angeblich von ihm ver⸗ lorenen Sparkassenbuches Nr. 1902 der Kreisspar⸗ kasse zu Wiedenbrück, lautend zur Zeit des Verlustes über 493,20 6 und ausgestellt auf den Namen „Vormundschaft der Margarethe Brummel zu Verl“ beantragt. Jeder, der an diesem Sparkassenbuche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, hat sich bei dem unterzeichneten Amtsgericht spätestens in dem auf den 20. Dezember 1881, Morgens 10 Uhr, an der Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine zu melden und seine Rechte näher nachzuweisen, eventuell auch das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls letzteres für erloschen erklärt und dem Verlierer ein neues an dessen Stelle ausgefertigt werden soll.

Wiedenbrück, den 5. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht.

6el6 Aufgebot

behuf Kraftloserklärung einer Urkunde.

Der Kaufmann Hermann Brandes in Hannover, hat das Aufgebot des auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuches der Königlichen Residenzstadt Hannover Litt. C. Nr. 33 302 über den Betrag von 685 Mn 14 einschließlich der Zinsen beantragt und den Verlust dieser Urkunde glaubhaft gemacht.

In Stattgebung des gestellten Antrages wird der Inhaber der Urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf

Dienstag, den 20. September 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hannover, den 17. Februar 1881.

Königliches Amtsgericht, Abth. I. (gez) Crusen. Ausgefertigt:

Thiele, Sekretãr, Gerichts schreiber Kal. Amtsgerichts.

2215 leis]! Bekanntmachung.

Auf den Antrag der separirten Ehefrau Vetterieck, Adolfine, geb. Freese, zu Neuhof, der Rentier Schu⸗ macher Stralsundischen Testamentserben und der

äuslerwittwe Ruge, Charlotte, geb. Paepke, zu

olchow, sämmtlich vertreten durch den mit Voll⸗

macht versehenen Justiz⸗Rath Biel zu Bergen, hat

das Königliche Amtsgericht zu Bergen a. R. durch

. Amtsrichter Voß am V. Mai 1881 für Recht erkannt:

daß der Hvpotbelenbuche aus zug über die Band I.

Blatt 37 des Grundbuchs von Bobbin in der

zu Polchow unter Nr. 8 belegenen Häuslerstelle

der Häuslerwittwe Ruge, Charlotte, geb. Paepke,

zu Polchow, Abtheilung III. Nr. 1 eingetragene

von Einhundert Thalern nebst

ost undert Tha 1 . rozent Zinsen, für die separirte Ehefrau Vet⸗

teri getragen zufolge 1869, ; für kraftlos zu erklären. Bergen, den 27. Mai 1881. Königliches Amtsgericht. IV.

kae Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Restgurateurs Carl. Krüger zu Stettin und des Schiffers Ernst Striesow zu Zudar hat das Königliche Amtsgericht zu Bergen a. R. durch den Amtsrichter Voß am 27. Mai 1881 für Recht erkannt: .

daß der , , über die Band J. Blatt 5 des Grundbuchs von Zudar in dem Grundstücke des Schiffers Ernst Striesow zu Maltzien. Abtheilung III. Nr. 3 er decreta vom 1. Juli 1870 für den minderjährigen Carl Krüger von Zudar, den jetzt großlährig gewor= denen Restaurateur Carl Krüger zu Stettin eingetragene Post von vierhundert und sechszebn Thalern zwanzig Silbergroschen nebst vier und einem halben Prozent Zinsen für kraftlos zu erklären. ĩ

Bergen, den 27. Mai 1881. o

Königliches Amtsgericht. IV.

Adolfine, geb. Freese, zu Neuhof, ein Kerfüe rr vom 22. Oktober

w asedag elm Stahnke

Ber en a. ö 13881 * Recht erkannt:

daß die Hypothekenbuchsurkunde über die Band X. Blatt 486 des Grundbuchs von Ber— en in dem Mühlengehöfte des Müllermeisters Bilhelm Stahnke zu . Raddasserstraße, Litt. B. Nr. 33, Abtheilung II. Nr. 3 am 24. September 1874 für das Fräulein Emma Pasedag zu Bergen eingetragene Post von Ein— tiausend Thalern nebst fünf Prozent Zinsen für kraftlos zu erklären. Bergen, den 27. Mai 1881. Königliches Amtsgericht. IV.

less! Bekanntmachung.

In Sachen des Ziegelmeisters Hermann Dröge in Nienwalde bei Heyden, Gläubigers, gegen den Drechslermeister Fr. Bornemann und dessen Ehefrau in Hameln, Schuldner, ist im heutigen Termine dem Aufgebot vom 27. April e. gemäß der nachstehende Ausschlußbescheid eröffnet:

Alle Diejenigen, welche sich in Gemäßheit des Aufgebots vom 77. April d. J. mit ihren An⸗ sprüchen an das zu verkaufende Haus Nr. 23 an der Altenmarktstraße hieselbst nebst Zubehör nicht gemeldet haben, werden mit denselden dem demnächstigen Eigenthümer gegenüber damit ausgeschlossen.

Hameln, den 17. Juni 1881. Königliches K Abthl. III. ern.

edis. Bekanntmachung.

In Sachen des Landschaftsraths Freiherrn von Münchhausen in Posteholz, Gläubigers, egen den Halbmeier Frdr. Kreye in Gr. Berkel,

eklagten, wegen Forderung, ist im heutigen Ter⸗ mine dem Aufgebot vom 22. April c. gemäß der . Ausschlußbescheid eröffnet;

Alle Diejenigen, welche sich in Gemäßheit des Aufgebots vom 22. April d. J. mit ihren An= sprüchen an die verkaufenden Köthnerstelle Nr. 38 und Halbmeierstelle Nr. 13 in Gr. Berkel nebst Zubehör bis jetzt nicht gemeldet haben, werden mit denselben dem demnächstigen neuen Eigen⸗ thümer gegenüber ausgeschlossen.

Hameln, den 18. Juni 1881. Königliches Amtsgericht, Abth. IJ. Kern.

laniss! Bekanntmachung.

Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom 18. Juni 1881 sind die Inhaber nachstehender Hypo- thekenpost von 300 Thlr. nebst 5 ½ Zinsen seit dem 7. Januar 18564, Kaufgelderrest, eingetragen für den Hrs g Ernst Gottlieb Freytag in . Steine auf Grund des Kaufkontrakts vom 7. Januar 1854 in Abtheilung III. Nr. 6 des den Schattmannsschen Erben gehörigen Grundstücksblattes Nr. 17 Dom browe, mit ihren Ansprüchen auf die Post ausge schlossen und die Post selbst für löschungsfähig er⸗ klärt worden. ;

Festenberg, den 18. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht. Christen.

leis! Bekanntmachung.

In der Aufgebotssache Breilmann F. 2

sind folgende Dokumente:

a. Schuldverschreibung vom 4. nebst Hypotheken⸗ buchsauszug vom 11. Dezember 1868, als Ur⸗ kunde über die Band 449 Blatt 149 des Grund⸗ buchs von Frohnhausen, Abth. III. Nr. 2, für den Winkelier Gustav Dörrenhaus zu Heissen eingetragene Waarenforderung von 100 Thlr. und von 50 Thlr.,

Ecrkenntniß vom 7. September nebst Hypotheken buchsauszug vom 28. September 1869 als Ur- kunde über die für denselben Gläubiger daselbst Nr. 3 eingetragene Judikatforderung von 63 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. r

durch Erkenntniß des unterzeichneten Amtsgerichts vom 13. Juni 1881 für kraftlos erklärt.

Essen, 15. Juni 1851. :

Königliches Amtsgericht.

leis] Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil vom 14. Juni 18891 ist folgendes Dokument: . die aus der Ausfertigung des Illatenbekenntnisses vom 21. März 1844 und des Hypothekenbuchs-⸗ Auszugs nebst Eintragungs⸗Vermerk von dem selben Tage gebildete Hypetheken-Urkunde über die im Grundbuche von Hohenleipisch, Band II. Blatt 60, Abtheilung III. Nr. 23 für die ver ehelichte Hüfner Marie Elisabeth Nietzsch, geborne Schönitz, eingetragenen 295 Thaler ein gebrachtes Vermögen, für kraftlos erklärt. Liebenwerda, den 15. Juni 18851. Königliches Amtsgericht. II.

len. Veröffentlichung. In der Rechtesache zwischen Marie Schaal, ledig von Gebenweilergeh⸗ ren, derzeit in Wustenrieth und Gen. Kläger und Bernhard Müller, lediger Bauer von Wezgau. Beklagter, Anspruche aut unehelicher Vaterschaft betreffend,

de 81

* die klägerische Parthie um Abnahme des der llägerin Marie Schaal auferlegten Eides gebeten.

Termin zur Eidesabnahme vor dem K. Amts— gericht hier wurde auf Montag, den 26. September 1881, Vormittags 11 Uhr, bestimmt.

Dies wird hiermit auf Anordnung des K. Amts—⸗ gerichts hier dem mit unbekanntem Aufenthalt ab— wesenden Beklagten Bernhard Müller eröffnet.

Welzheim, 23. Juni 1881.

Gerichtsschreiberei des K. württemb. Amtsgerichts: Hörnlen. Erkenntniß auf Todeserklärung.

Nachdem dem bescheinigtermaßen gehörig bekannt

gemachten Aufgebote vom 11. Juni 1880 zuwider der Töpfer Johann Christoph Kramer aus Oberode, geboren am 20. März isl6 als Sohn des Töpfers Johannes Kramer und dessen Ehe— frau Dorothea Marie, geb. Köhler daselbst, 1848 nach Amerika ausgewandert und seit 1856 verschollen,

sich bislang nicht gemeldet hat, auch von seinem

Fortleben glaubwürdige Nachricht nicht eingegangen

ist, so wird derselbe beantragtermaßen für todt

erklärt.

Zugleich werden etwaige Erb⸗ und Nachfolge⸗ Berechtigte, welche ihre Ansprüche bislang nicht an⸗ gemeldet haben, zur Anmeldung derselben unter der Verwarnung nochmals aufgefordert, daß bei Ueber⸗ weisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll.

Münden, den 24. Juni 1881.

Königlich Preußisches Amtsgericht. gez. Leonhardt. Beglaubigt:

Günther, Gerichtsschreiber.

22162

22170

Auf den Antrag des Eigenthümers Carl Pobantz zu Temnick F. 4/80 hat das Königliche Amts⸗ ericht zu Nörenberg am l. Juni 1881 durch den err ihter Niehoff für Recht erkannt:

1) die Hypothekenurkunde über 66 Thaler 5. Sil⸗ bergroschen Vatererbe, eingetragen aus dem obervormundschaftlich bestätigten Erbrezeß vom 25. November 1846 zufolge Verfügung vom g. Januar 1847 und der Verhandlung vom 17. April 1848, zufolge Verfügung vom 24. Mai ig fe ltfge Nugusfe There

a. ertine Auguste Therese Reos Æmistor

b. Hanne Wilhelmine, 86

c. Karoline Emilie, doli in Abtheilung III. Nr. 2 des dem Eigen⸗ thümer Karl Pobantz gehörigen Grundstücks Temnick Band J. Blatt 194, gebildet aus dem Hypothekenscheine vom 9. Januar 1847, dem obervormundschaftlich bestätigten Erbrezeß vom 25. November 1846 und der Verhandlung vom 17. April 1848, wird für kraftlos erklärt, die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt.

Königliches Amtsgericht.

22168 .

Auf den Antrag des Bauer Carl Friedrich

Dräger aus Groß⸗Mellen hat das Königliche Amts⸗ gericht zu Nörenberg am 12. April 1881 durch den Amtsrichter Niehoff für Recht erkannt:

I) Die Dokumente .

a. über 300 Thaler, eingetragen im Grundbuche von Groß ⸗Mellen Band J. Blatt 241 Abthei⸗ lung III. Nr. 1 aus dem Kaufvertrage vom 27. Februar 1753,

über 200 Thaler, eingetragen im Grundbuche von Groß Mellen Band J. Blatt 241 Abthei⸗ lung III. Nr. 2 und 3 aus dem Instrumente vom 17. Oktober 1767,

„über 100 Thaler, eingetragen im Grundbuche von Groß⸗Mellen Band J. Blatt 211 in Ab⸗ theilung II. Nr. 4 aus derselben Urkunde,

über 100 Thaler, eingetragen im Grundbuche von Groß⸗Mellen Band JI. Blatt 211 in Ab⸗ tbeilung II. Nr. 5 aus dem Kontrakte vom 13. April 1797, ö

über 400 Thaler, eingetragen im Grundbuche von Groß ⸗Mellen Band J. Blatt 241 in Ab- theilung III. Nr. 6 aus demselben Kontrakte

werden für kraftlos erklärt. ; .

2) Die e m n. der verstorbenen Hypo⸗

thekengläubiger nämlich:

a. 1 Gin ntbůmerz Ernst Conrad Boeck,

b. der Wittwe Käding, Catharine, gebornen Wussow, und deren Gläubiger,

e. der Ghefrau des Jacob Dummer, Glisabeth, gebornen Käding, ö

d. der Ehefrau des Carl Ludwig Dräger, gebornen Dummer, 2 ;

e. des Jacob Dummer und dessen Ehefrau, ge⸗ bornen Käding. . . werden mit ihren Ansprũchen auf die vorbezeichneten

Hypothekenposten ausgeschlossen. . 3) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt. Königliches Amtsgericht.

122178 Berichtigung. j

Der Name des in dem Vermögensbeschlagnahme beschluß des Kaiserlichen Landgerichts zu Colmar vom 29. Mai 1881 genannten Fahnenflüchtigen ist nicht Eugen Rettinger, wie in Nr. 131 d. Bl. irrthümlich gedruckt, sondern Bettinger.

Marie

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