1881 / 154 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

bis zum Schlusse des Jahres.... ausgegeben, die ferneren Zins— cheine werden für fünflährige 3 ausgegeben werden. Die usgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei den mit der Zinsenzahlung betrauten Stellen gegen Ablieferung der, der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der An⸗ weisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den 366 36 Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist. Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Boppard mit ihrem gesammkten gegenwärtigen und zu— künftigen Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. , Der Big fer ift

Der Dtadtlgssen · Rtendant.

Rheinprovinz. . Regierungsbezirk Coblenz. Erster (bis . . . .) Zinsschein (1te) Serie . zu dem Anleiheschein der 2 Boppard .

.. te Ausgabe, Buchstabe .. J Mark Reichswährung zu ... Dre, her- Mark ... Pfennige.

Der Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rückgabe 2 4 und späterhin die Zinsen des vorbenannten Anleihescheines für das Halbjahr vom .. ten 7. . . . bis. . ten.. m in ihnen,, Mark . . . . Pfennig bei der Stadt⸗

kasse zu Boppard und bei den bekannt gemachten Einlösestellen in Berlin und Cöln.

w Der Bürgermeister. (Faesimile ) Die städtische Schuldentilgungs⸗Kommission. Der Stadtkassen⸗Rendant. Faesimile.) Unterschrift.)

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit vom Schluß des betreffen— den Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.

Rheinprovinz. Regierungsbezirk Coblenz. . Anweisung zum Anleiheschein der Stadt Boppard... Ausgabe, Buch—

, ,, Mark Reichswährung.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem Anleihescheine der Stadt Boppart Buchstabe . . . Rr... , Mark. Reichswährung zu vier Prozent Zinsen die . te Reihe Zinsscheine für die fünf Jahre vom .. ten . .....

J bei der Stadtkasse zu Boppard und bei den mit der Zinsenzahlung betrauten Stellen in Berlin und Cöln, sofern dagegen Seitens des als solcher legitimirten Inhabers des Anleihescheines kein Widerspruch erhoben ist

,,,

Der Bürgermeister. (Faesimile.) . Die städtische Schuldentilgungs⸗-Kommission. Der Stadtkassen-Rendant. GFacsimile.) (Unterschrift.)

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der praktische Arzt Dr. med. Lu stig zu Liegnitz ist zum k des Stadt- und Landkreises Liegnitz ernannt worden.

Der Privatdozent Dr. Wendt ist zum außerordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der Königlichen Uni— versität zu Göttingen ernannt worden.

Abgereist: Der Direktor im Reichsamt des Innern, Bosse nach der Provinz Posen.

Forst-Akademie Eberswalde. Winter⸗Semester 1881/82. * Unterxichtsgegenstände: Dberforstmeister Dr. Danckel mann: Waldbau. Regelung und Ablösung der Waldgrundgerechtigkeiten. Forstliche Exrkursionen. Forstmeister Bando: Forstschutz. Forstliches Repetitorium. Forstliche Exkursionen.

Oberförster Zeising: Allgemeine Wirthschaftslehre. Wald⸗ werthberechnung und forstliche Rentabilitätslehre. Forstliche Ex— kursionen.

Oberförster Weise: Forstgeschichte. Forstliches Repetitorium. Forstliche Erkursionen.

von Alten: Forstliche Geräthekunde.

Professor Dr. Remels: Organische Chemie. Anorganische Chemie. Kennzeichenlehre der Mineralien. Repetitorium in Mineralogie und Geognosie.

Dr. Co unc ler: Bodenkundlich chemisches Praktikum. Auch der chemischen Technologie.

Professor Dr. Brefeld:

Allgemeine Botanik. Anatomie und

Physiologie der Pflanzen. Anatomisch-mikrofkopische Demonstra⸗ tionen.

Dr. Kienitz: Botanisches Repetitorium.

Professor Dr. Altum: Wirbellose Thiere. Präpariren.

Zoologisches Repetitorium.

Professor Or. Müttrich: Meteorologie und Klimalehre. Grundzüge der analytischen Geometrie und Holzmeßkunde. Grund— züge der höheren Analpsis. Mathematisches Repetitorium.

Oberförster Runnebaum: Geodäsie. Forstvermessungs⸗ Instruktion.

Amtsgerichts⸗Rath Raetzell: Civilrecht II. Theil. stisches Repetitorium.

Die Vorlesungen beginnen Montag, den 17. Oktober 1881. Schluß des Wintersemesters Sonnabend, den 25. Mär; 18832.

Der Direktor der Forst⸗Akademie: Dr. Danckel mann.

Juri⸗

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Juli. Ueber das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ist heute, Vormittags S/, Uhr, folgendes Bulletin ausgegeben worden:

Die Vesserung in dem Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin schreitet auch heute in erfreulicher

Weise fort. Busch. Madelung. VAUten. Schliep.

von Lauer.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Tronprinz ist heute Mittag 12 Uhr 31 Minuten von Ehrenbreitstein über Cöln, Oberhausen und Vlissingen nach

Die städtische Schuldentilgungs⸗Kommission. N N N. ͤ

Hoheit um 5 Uhr Nachmittags mit Ihrer Kaiserlichen Loheit der Kronprinzessin und den Prinzessinnen— Töchtern zusammen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundes raths für o. und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse desselben für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen, der Ausschuß für Rechnungs⸗ wesen, der Ausschuß für Handel und Verkehr und die ver— einigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, für Justiz⸗ wesen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen.

Nach einer Cirkularverfügung des Ministers des In⸗ nern, vom 4. Mai d. J., sind die Kosten für die gemäß s. 38, 6 der Ersatzordnung den übungspflichtigen Ersatzreser⸗ visten zu ertheilenden Erfatz-Reser ve⸗Pässe der von dem Reichskanzler getroffenen Entscheidung zufolge aus Landesfonds zu bestreiten.

Wird eine auf einem Grundstück eingetragene Kau— tionshypothek in eine verzinsliche Hypothekenforderung umgewandelt, so rangiren nach einem Erkennntniß des Reichsgerichts, II. Hülfssenats, vom 16. Mai d. J, die neuein⸗ getragenen Zinsen bis zur Höhe von 5 Proz. mit dem Kapital in gleicher Ordnung und gehen demnach den nacheingetragenen Hypothekenkapitalien vor, selbst wenn diese bereüs vor der Umwandlung der Kautionshypothek in eine verzinsliche ein— getragen worden sind.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich griechischen Hofe, von Radowitz, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von Athen fungirt als int erimistischer Geschäftsträger der Legations⸗ Sekretär Freiherr von Gutschmid.

Der General-Lieutenant von Strubberg, General— Inspecteur des Militär⸗Erziehungs- und Bildungswesens, ist von Dienstreisen wieder hierher zurückgekehrt.

Der General-Lieutenant von Hartmann, Inspee— teur der Kriegsschulen, ist mit mehrwöchigem Urlaub nach Ostpreußen bezw. Kissingen abgereist.

Elsaß⸗Lothringen. Straßbu rg, 4. Juli. (W. T. B.) Die „Elsaß⸗-Lothringische Zeitung“ veröffentlicht ein Schreiben

des Staats-Sekretärs des Reichs-Postamts, Dr. Stephan, nach welchem vom 15. Oktober er. ab und womöglich noch früher, eine beschleunigte Post verbindung

zwischen Berlin und Straßburg so Platz greifen soll, daß die Abfahrt des betreffenden Zuges aus Berlin 7 Ühr 30 Min. Abends, die Ankunft in Straßburg 12 Uhr Mittags ersolgt. Dasselbe Blatt kündigt amtlich die Auflegung von 1Lä300 000 S 3 proz. Rente für den 10. August d. J. an.

Oesterreich Ungarn. Wien, 4. Juli. (W. T. B) Die „Polit. Korresp.“ kann gegenüber der sensationellen Nachricht über geylante Aenderungen in der Organisation der Armee auf das Bestim ö Hersichern, daß wesentliche Aenderungen in dem Organismus ver Armee zur Zeit nicht zur Au üh⸗ rung gelangen würden.

5. Juli. (W. T. B.) In einer gestern hier abgehaltenen Versammlung deutsch-öͤsterreichischer Reichs raths⸗ und Landtags-Abgeordneten wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher der Entrüstung der Ver⸗ sammlung über die jüngsten Vorgänge in Prag Ausdruck gegeben wird. Zugleich wird darin auf den großen Gegensatz der Zustände in Prag gegenüber den Verhältnissen in den anderen Ländern der österreichisch-ungarischen Krone hinge⸗ wiesen, in welchen Slaven und Deutsche friedlich neben einander leben. Endlich wird darin die Hoffnung auf eine entscheidende Wendung der Prager Verhältnisse ausgesprochen.

Leitmeritz, 3. Juli. (Br.) Mehr als 10 6060 Theil⸗ nehmer fanden sich in Kletschen zur Enthüllung des Kaiser-Josef-Denkmals ein, welches die Gemeinden des Mittelgebirges errichten ließen. Die überlebensgroße eherne Statue, welche auf einem Sandsteinsockel steht, ist auf dem Felde aufgestellt, welches Kaiser Josef 778 befücht?

Belgien. Brüssel, 5. Juli. (W. T. B.) Die große Volksdemonstration zu Gunsten der Ausdehnung des allgemeinen Stimmrechts hat gestern Abend hier stattgefunden. Ein Zug von mehreren tausend Personen bewegte sich durch die Hauptstraßen der Stadt und defilirte vor den Ministerien unter Rufen, in welchen die Forderung der Aus⸗ dehnung des allgemeinen Stimmrechts ausgedrückt wurde. Spater begab sich der Zug zu der Wohnung des progres⸗ sistischen Deputirten Janfon, des Urhebers der Demonstration, und brachte demselben eine Ovation dar.

5. Juli. (W. T. B.) Die „Gazette de Bruxelles“ bringt einen Artikel, in welchem der Deputirte Janson dringend aufgefordert wird, die von ihm zum Wahlgesetz eingebrachten Amendements zurückzuziehen; die Aufrechterhal⸗ tung derselben würde unvermeidlich den Sturz des Ministe— riums nach sich ziehen und aller Wahrscheinlichkeit nach die Oppositionspartei wieder an die Spitze der Regierung bringen. „L' Independance“, „La Chronique“ und verschiedene andere progressistische Blätter fordern die Regierung auf, alsbald Konzessionen zu machen.

Großbritannien und Irland. London, 2. Juli. Allg. Corr.) Die Königin wird, nachdem sie am g. d. Mts. im Windsor-Park eine große Heerschau über etwa 506 066 Freiwillige abgehalten, für einige Wochen im Schlosse Osborne auf der Insel Wight Aufenthalt nehmen und sich Ende August nach Balmoral begeben; auf der Reise dorthin wird Ihre Majestät am 24. und 35. August in Edinburgh eine Revue über die schottischen Freiwilligen abhalten. Die Königin empfing gestern im Windsorschlosse den von der Westküste Afrikas eingetroffenen Kapitän Barrow, welcher der Mon— archin die ihr von dem König von Aschanti zum Geschenk gemachte goldene Axt überreichte.

Die gesetzgebende Versammlung in Melbourne hat das von Sir Boyan O'Loghten beantragte Mißtrauens⸗ votum gegen die allgemeine Politik des Kabinets mit 41 gegen 338 Stimmen angenommen. Das Ministerium hat in Folge dessen dem Gouverneur die Auflösung des Parlaments anempfohlen.

Aus Mitchelstown, Grafschaft Cork,

England abgereist. In Oberhausen trifft Se. Kaiserliche

u werden ernste Ruhestörungen gemeldet.

findig zu machen. mehrere Verhaftungen vor. drei Notabeln als Geiseln gestellt.

zu erreichen. Einschiffung der Arm schwedischen Konsuls versieht, erhielt einen Säbelhieb in den Hals, sein Bruder einen Säbelhieb auf die Hand. der Neffe des französischen Konsuls, empfing einen' Dolchstich in den Schenkel. Ein Malteser, welcher bei der Tabakregie angestellt ist, wurde getödtet und sein Leichnam sofort in Stücke zerrissen. Ein anderer Malteser, den man nicht näher kennt, erfuhr dasselbe Schicksal. Ein Israelit wurde mit einem Dolchstiche getödtet. drei Todte und etwa zwanzig Verwundete. Viele sind nur dadurch dem Tode entronnen, daß sie nach dem Kanonenboote „Chacal“ schwammen, welches eine Menge von Flüchtlingen aller Nationen in seinen Schutz nahm. Der italienische Konsul befindet sich an Bord der „Alma“, welche ebenfalls eine gewisse Anzahl von Flüchtlingen aufgenommen hat.

4. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erwiderte auf eine Anfrage Churchills der Unter⸗-Staatssekretär Dilke: die Unterhandlungen wegen des Handelsvertrages mit Frankreich und die Frage wegen Tunis müßten absolut auseinandergehalten werden. Was letztere angehe, so sei es ganz unbegründet, daß England Frankreich angedeutet habe, es sei bereit, gegen gewisse Zollkonzessionen das Protektorat Frankreichs über Tunis anzuerkennen. Auf eine weitere Anfrage er⸗ klärte Dilke: der französische Konsul in Quebeck habe am 26. v. M. die Regierung von Canada im Namen' der französischen Regierung davon benachrichtigt, daß die Ünter⸗ handlungen zwischen England und Frankreich wegen Er⸗ neu erung des Han del svertra ges eröffnet seien. Etwaige Schritte Canadas, sich diesen Verhandlungen anzuschließen, würden mit größter Befriedigung aufgenommen werden. Der in London anwesende canadische Premier⸗Minister habe am 29. v. M. dem Konsul antworten lassen, er würde seine An⸗ sichten pflichtgemäß durch England unterbreiten. Die englische Regierung erachte das Vorgehen des Consuls für unregelmäßig und werde deshalb in Paris Vorstellungen machen. Die Pan⸗ zerschiffe „Monarch“ und „Condor“ feien nach Sfax beordert worden, um den englischen Einwohnern eine Zu— fluchtsstätte zu bieten, nicht aber, um an den herrschenden Feindseligkeiten zu participiren. Der Premier Glad⸗ sto ne erwiderte auf eine Anfrage Wolff's: es sei nicht die Absicht vorhanden, eine Konferenz wegen der tunesischen Frage anzuregen. Gleichzeitig theilte Gladstone mit, daß er die Bill über die Wahlbestechungen und den Parla— mentseid zurückziehe. Im Unterhause gab der Premier Gladstone und im Oberhause Lord Granville auf verschiedene Fragen über das Befinden Garfields die Auskunft, daß die letzien Nachrichten weniger beruhigend seien.

Frankreich. Paris, 4. Juli. (W. T. B.) Der Senat nahm heute mit 139 gegen 126 Stimmen trotz des Einspruchs Ferryes ein von Jules Simon eingebrachtes Amendement an, nach welchem in das Unterrichts⸗ programm auch die Lehre von den Pflichten gegen Gott

und das Vaterland aufgenommen werden soll. Die hie⸗ sige türkische Botschaft hat eine Note erlassen, in wel⸗

cher sie gegen die der Pforte für die Unruhen in Sfax zugeschriebene Verantwortlichkeit protestirt. In der Note heißt es:, Die Maßregeln, welche die Pforte in dem Vilayet Tripolis ergreifen zu müssen glaubte, seien nur administrativer Art und sollten nur die Ruhe im Innern aufrecht erhalten. General Saufsier ist zum kominandi⸗ renden General des 19, in Algier stehenden Armee⸗Corps an Stelle des Generals Osmont ernannt, welcher zur Disposition gestellt wurde. An Stelle Saussiers ist General de Courey, bisher Kommandant von Nancy, zum Commandeur des 6. Armee⸗Corps ernannt worden. De Lebecque ist an Stelle des zur Disposition gestellten Cerc; zum Kommandan— ten von Oran ernannt worden.

4 Juli, Abends. (W. T. B) In der heutigen Sitzung der Münzkonferenz gab der Finanz⸗-Minister Magnin den amerikanischen Delegirten gegenüber dem all ge⸗ meinen Abscheu über das in Washington verübte Verbrechen Ausdruck. Dumas, Mitglied der Akademie, betonte die Nothwendigkeit der Herstellung des Werthverhältnifses von 15“ zu 1 zwischen Silber und Gold. Der deutsche Delegirte Schraut stimmte mehreren Schlußfolgerungen Dumas; bei. Der Delegirte der Niederlande erklärte, die Annahme der Doppelwährung würde dem Schwanken und Sinken des Sil— bers abhelfen. Der englische Delegirte, Freemantle, wird in der nächsten Sitzung die Erklärung der englischen Regierung mittheilen. Man glaubt, daß die Konferenz ihre Arbeiten in ö beenden wird. Die nächste Sitzung findet am d. statt. Nachrichten aus Konstantinopel zufolge stellt die Pforte entschieden in Abrede, irgend eine feindliche Absicht Frankreich gegenüber zu haben. Die Sendung von Truppen nach Tunis habe einzig und allein den Zweck, die Ruhe daselbst aufrecht zu erhalten.

Nach in Tunis eingegangenen Nachrichten ist am z3. d. Abends in Manuba ein französischer Artillerie

Hauptmann durch einen Flintenschuß ermordet worden,

während er mit anderen Offizieren vor einem Café saß. Es wurde sofort eine Patrouille abgeschickt, um den Mörder aus— Dieselbe tödtete einen Araber und nahm Der Scheik von Manuba hat

(Fr. Corr.) Der „Temps“ hat über die Begeben—

heiten in Sfax folgende Depeschen erhalten:

Tu nis, 2. Juli. Gestern hat das Postschiff ‚„Mustapha“ 800

Flüchtlinge aus Sfax, meistens Israeliten, hierher geführt. Die Stadt ist von den konsuls und die Gewölbe der sind eingeäschert zwei Franzosen getödtet und zwei erwiesen, daß der Platzkommandant Ali⸗Scherif, das Signal zur Empörung gegeben hat. Nur die Notablen der Stadt machten durch ihren Schutz die Einschiffung der Eu ropäer möglich. Die große Mehrheit der Einwohner verfolgte den franzöfischen Vizekonsul und die Franzosen bis ins Meer. Nachricht, daß Sfax bombardirt worden ist. tigung ist nothwendig, wenn nicht die Ruhe der andern Städte der Regentschaft in Gefahr gerathen soll. trotz der Nähe der Truppen, daß die Aufregung seit dem Eintreffen der Nachrichten aus Sfax wieder auflebt.

Eingebornen geplündert, das r französischen Außer dem

Haus des Vize⸗ Staatsangehörigen Konsularagenten wurden Malteser verwundet. Es ist

worden.

Wir erwarten mit Ungeduld die

Eine furchtbare Züch—

Selbst in Tunis merkt man

Mona stir, 2. Juli. Passagiere, die auf einem italienischen

Dampfschiff von Sfag eingetroffen sind, erzählen: Am Montag dran— gen Araber, die von Außen kamen, im Verein mit ihren Landsleuten der Stadt in die europäischen Quartiere ein, zertrümmerten das

Materigl des französischen. Konsuls und drohten, die ganze europäische Bevölkerung niederzumetzeln. Diese, suchte Fofort auf jede mögliche Weise die auf der Rhede liegenden Schiffe

Während der wurde dem zertrümmert.

Flucht oder im Augenblicke der französischen Konsul' mit einer Hacke Hr. Sodal, welcher die Funktionen des

Ein gewisser Padovani,

Man zählt etwa

Die Insurgenten haben einen Bey ernannt, welcher die Sperationen

leitet.

In Keruan, in Susta, in Monastir, in Mahdia herrscht voll—

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R ie musel männis ies te miß ne Ruhe. Die muselmännische Bepöl kerung dieser Or . die Insurgenten und zeiht sie der Widerspenstigkeit.

talien. Rom, 5. Juli. (W. T. B) In Veant⸗ , einer Interpellation des Deputirten Biancheri . der Minister der öffentlichen Arbeiten, Baccarini, heute ö. der Deputirtenkammer die Hoffnung aus, daß der Gott⸗ ardtunnel sowie die Linie Cenere nach Verlauf eines 86 dem öffentlichen Verkehr würden übergeben werden

Innen; danach werde mit den Bau der Linie Novara⸗Pino

begonnen werden.

iechenland. Athen, 4. Juli. (W. T. B.) Die n Kommisfion und die griechische Kommission unter dem General Sapontzaki sind gestern in Arta eingetroffen und von den Einwohnern mit enthusia— stischen Kundgebungen empfangen worden.

ien. Belgrad, 2. Juli. (Pr.) Wie alljährlich 6 heute pa Fest der Unabhängigkeitser⸗ klärung Serbiens mit großer Feierlichkeit begangen. Stadt und Festung sowie der Quai und die serbischen Schiffe prangen seit dem frühen Morgen im Flaggenschmuck. Die öffentlichen , bäu?e sind festlich dekorirt. Um 10 Uhr zelebrirte Metropolit i⸗ hael in der Kathedrale, wo der Fürst, die Fürstin, sämmt. liche Minister und Wurdenträger, das diplomatische Corps und die dienstfreien Offiziere sowie ein zahlreiches Publikum anwesend waren, das Hochamt. 63 der Kathedrale war eine Abtheilung der, Leibgarde. Esca . die Truppen waren en plein parade mit der Musik auf er Terrasse aufgestellt. Nach dem Gottesdienste war großer Em⸗ pfang im Konak, und um 12 Uhr defilirte die ausgerückte Barnison vor dem Fürsten, welcher mit der Fürstin und dem Erbprinzen auf dem Balkone der Fürstlichen Gemächer, von einer glänzenden Suite umgeben, die Defilirung entgegen nahm. Die Gassen und Plätzs der Stadt waren mit 3 schauern gefüllt; das Fürstliche Paar wurde überall mi lebhaften Zsivio⸗ Rufen begrüßt. Die für den Nachmittag

settirten“ Festlichkeiten, das Volksfest und das Rennen, , el ungünstigen Wetters auf den 22. August verschoben. Heute Abends findet ein großes Souper im

t, zu welchem alle Minister und das diplomatische 36. ,, fla und Civilwürdenträger . sind. Nach dem Souper ist Concert mit Theater pars und Illumination mit Feuerwerk. Der Fürst und die Für st . mit dem Erbprinzen treten am Montag die projektirte Ba ö. reise an. Von Belgrad begeben sich die Herrschaften zuers zum Besuche der Fürstin Julie nach Joanka bei Preßburg, wo sie einen Tag verweilen, und sodann über Wien und Prag nach Franzensbad. Die Fürstin bleibt mit dem Erbprinzen daselbst mehrere Wochen, während sich der Fürst zum Kurgebrauche nach Ems begiebt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. Juli.

z. T. B.) Gestern Nachmittag fand zu Ehren des 5 . Edinburgh Galadiner in Peter⸗ hof statt, zu welchem sämmtliche Commandeure der

Schiffe des britischen Geschwaders, einige Mitglieder des Her—⸗ 246 Stabes und mehrere Minister und andere Würden⸗ traͤger geladen waren. Die englischen Commandeure erschie— nen in Parade⸗Uniform. Wegen der Hoftrauer unterblieben die Toaste. Nach dem Diner unterhielten sich die Majestäten huldvoll mit den englischen Gästen. Der Herzog von Edin⸗ burgh verbrachte die Nacht in Peterhof. Heute stattete der Herzog dem Admiral Kosakewitsch einen Besuch ah und he⸗ giebt sich alsdann nach St. Petersburg, um die Grabstätte des Kaisers in der Peter-Pauls⸗Kathedrale zu besuchen.

Dänemark. Kopenhagen, 1. Juli. (H. Corr.) Die verschiedenen Gruppen des gemeinsamen Budgetaus— schusses haben ihre Erklärungen gestern zusammengestellt, welche nunmehr als Ausschußbericht vorliegen. Dieser ziemlich umfangreiche Bericht schließt die letzte Hoffnung auf eine wegen des Budgets zu erzielende Verständigung aus. Das Entgegenkommen der Rechten hat Seitens der großen Majo⸗ rität der Linken nicht die geringste Annäherung erfahren, und die Zugeständnisse, welche zu machen zwei Mitglieder der Linken, die keiner der verschiedenen Fraktionen angehören, ge⸗ neigt waren, sind von der Rechten als zur Lösung des Streites nicht geeignet befunden worden. ö.

P. Juli. (W. T. B.). Die Mitglieder der König⸗ lichen Familie wohnten heute der Legung des Grundsteins für die russische Kirche bei. Die Königin wird Ende der Woche nach dem Auslande abreisen. Von einer Reise des Königs nach St. Petersburg, von der in auswärtigen Blät⸗ tern die Rede war,s isthier nichts bekannt.

Amerika. Washington, 4. Juli. (8. T. B.) Nach dem heute früh 8 Uhr 15 Minuten veröffentlichten Bulletin war in dem Befinden des Präsidenten Garfield keine wesentliche Aenderung eingetreten. Von 121 Uhr Nachts an hatte der Präsident mit kurzen Unterbrechungen ge— schlasen; einige Male in der Nacht klagte er über Schmerzen im Fuß. Puls 108, Temperatur 99,4, Respiration 19.

4. Juli, Nachmittags. (W. T. B.) Nach dem heute, Mittag 1216 Uhr, veröffentlichten Bulletin war in dem Be⸗ finden des Präsidenten Garfield seit heute früh eine geringe Aenderung eingetreten Der Präsident klagte weniger Über Schmerzen in den Füßen; bisweilen trat Erbrechen ein. Puls 110, Temperatur 100, Respiration 24.

4. Juli, Abends. (W. T. B.) Präsident Garfield erwachte um A/, Uhr und sagte, daß er sich besser fühle. Das um 51! Uhr veröffentlichte Bulletin konstatirte, daß der Präsident etwas Bouillon zu sich genommen und bei sich be— halten hatte und sodann wieder eingeschlafen war. Der Zu⸗ stand ist fast derselbe wie zur Zeit der Veröffentlichung des letzten. Bulletins. Ein weiteres Bulletin von 7 Uhr 45 Minuten berichtete, daß sich der Präsident nicht mehr so wohl fühle als vorher. Er klagt weniger über Schmerzen in den Füßen, dagegen ist von Neuem Blähsucht eingeireten. Puls 126, Temperatur 101,9, Respiration 24.

4. Juli, Abends 10 Uhr. (W. T. B.). In dem Be⸗ finden des Präsidenten Garfield sind leichte Symptome der Besserung eingetreten. Während der letzten zwei Stunden hat kein Erbrechen stattgefunden. In dieser Zeit war der Puls 124, die Temperatur 101 und die Respiration 24.

„6. Juli, Morgens. (W. T. B.) Der Staats⸗ sekretär Blaine hat gestern Abend ein Schreipven an die amerikanischen Fenn gen gerichtet, in welchem er dieselben ersucht, dem Publikum den Ausdruck des Dankes von Seiten des Präsidenten Garfield und dessen Gemahlin zur Kenntniß zu bringen für die Beweise des Beileids, deren Zahl zu groß

Afrika. Egypten. Suez, 4 Juli. (W. T. B.) Ru schdi Pascha, Beamter der egyptischen Regierung, ist im Auftrage des Vizekönigs nach Massowa und Beilul ab— gegangen, um die Untersuchung wegen der Ermordung Giulietti's und seiner Escorte zu führen und die Schul⸗ digen zu bestrafen. Während der Untersuchung wird das ita⸗ lienische Kriegsschiff Fieramosca“ und das englische Kriegs— schiff Dragon“ in Beilul verbleiben.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Dres den, 5. Juli. Die Prinzessin Georg zog sich, wie das „Dresdener Journal“ meldet, heute Morgen bei einem mit ihrem Gemahl unternommenen Spazierritt zwischen Hoster⸗ witz und Nieder-Poyritz durch einen Sturz vom Pferde einen einfachen Bruch der linken Ellenbogenröhre zu. Sonst keine Verletzungen oder Erschütterungen. Nach dem veröffentlichten Bulletin ist das Allgemeinbefinden der Prinzessin gut.

Das Centralblatt der Bauverwaltung, berausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Redaktion: O. Sarrazin und H. Eggert), Jahrgang J. Nr. 14 hat folgenden Inhalt: Antliches: Personalnachrichten. Nichtamtliches: Antike Hochdruckwasserleitung

des Betilienus in Algtri. Von der Gewerbe⸗ und Industrie⸗ Aus stellung in Halls . S. Landgerichts gebäude in Potsdam. = Ein— führung einer Normalzeit für das Deutsche Reich. Vermischtes.

Preisbewerbung der von Rohrschen Stiftung. Eisenbahnunfall. Linerusta Walton. Ableitung des Kloakenwassers und Benutzung

der Fäkalstoffe zur Ziegelfabrikation. Technische Hochschule in Berlin. Technische Hochschule in Darmstadt. Technische Hoch— schule in Hannover. Dem Centralblatt ist ein Anzeiger für Inse—

rate bautechnischen Inhalts beigegeben.

RNeichstags⸗ Angelegenheiten. . Der Reichstagsabgeordnete Arthur v. Landesberg ist am 2. Juli in Bückeburg verstorben; derselbe vertrat den 4. hannoverschen Wahlkreis (Osnabrück.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlich en Gesundheits⸗ amts sind in der 25. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 32 in Breslau 49,55, in Königsberg 32,3, in Cöln 27.7. in Frankfurt 4. M. 20, l, in Hannover 239, in Cassel 16, l, in Magdeburg 267, in Stettin 23,s, in Altona 23,4, in Straßburg 39,2. in Met . in München 49,5, in Nürnberg 28,', in Augsburg 28,3, in Dres den 26,2, in Leipzig 16,5, in Stuttgart 21,0, in Yraunschwiig 23,7, in Karlsruhe 26,9, in Hamburg 25,5, in Wien 31,6, . 330. in Prag 37,3, in Triest 26,1, in Krakau 115 in Basel 31,0) in Brüssel 23,6, in Paris 23.0, in Amsterdam 242, in Kopen. hagen 26,1, in Stockholm 23,5, in Christiania 22 5 in St. . burg 61, in Warschau ? ̃in Ohdessa 335, in Rom. ö in Turin 26,6, in Bukarest 19,5, in Madrid 347, in London 13 . Glasgow 187, in Liverpool 23,0, in Dublin 24,5, in Edinburgh 17 in Alexandria (Egypten) 36.5. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗York 29,9, in Philadelphia 224, in St. Louis 178, in hh; 28,0, in , . ö 18,4, in Kalkutta 23,4, i ombay 38,l, in Madras 39,4. .

. ö Beginn und in den ersten Tagen der, Bericht woche herrschten an den deutschen Beobachtungsstationen südliche und süd— westliche, in Berlin, Breslau, Bremen südöstliche mit westlichen, und nordwestlichen wechselnde, in München nach Ost umlaufende Luft— strömungen. Am 23. ging der Wind an den meisten Stationen nach Nord (Nordwest bis Nordost) und am Schluß der Woche wieder nach Süd und Südost, an, den west- und süddeutschen Stationen nach West und Südwest. Die Temperatur der Luft nahm rasch zu. und lag an den meisten Stationen, mit Ausnahme von Konitz und Bremen, weit über der normalen (in Berlin zeigte das Thermometer am 22. 330 C). Niederschläge, oft in Folge von Gewitteraushrüchen waren nicht selten. Der Druck der Luft zeigte in den ersten Tagen der Woche mehrfach Schwankungen, am 22 stieg er allgemein und rasch, zeigte jedoch gegen Ende der, Woche Neigung zum Sinken. .

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren europa chen Großstädte haben sich in der Berichtswoche nicht ungünstiger gestaltet und find, wenn von der allsommerlichen vermehrten Sterblich leit Des Säuglingsalters abgesehen wird, sogar meist günstige zu nennen, Für die deutschen Städte betrug die allgemeine Ster Nicht zitẽ pverhiltniß⸗ zahl 26,4 (gegen 26, der Vorwoche auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Die Betheiligung des Säuglingz alters an der Sterblichkeit war eine gesteigerte, die aller höheren Altersklassen ie, verminderte. Von 10009 Lebenden starben aufs Jahr berechnet, . Kinder unter 1 Jahr gegen 98 der Vorwoche, in Berlin 162

. 4. . ö. ö den Todesursachen traten von den Infeltia ne kran heiten Masern und Unterleibstyphen etwas häufiger, diphtherische Affektio⸗ nen etwas seltener auf. Die Masernepidemien in Bremen, bosen, Straßburg, Schwerin fordern noch immer zahlreiche Opfer, auch in Wien, Krakau, Basel, London stieg die Zahl der durch, sie bedingten Todesfälle. Das Schgrlachfieber herrscht in Fiel, München, Bres⸗ lau, Berlin, auch in Wien nahm die Zahl der Todes fälle 8. Todesfälle an Diphtherie zeigen in Berlin, Breslau, Dre den, 9m. burg eine Ab«, in München, Augsburg, Stuttgart. , 9. t. Straßburg eine Zunahme der Sterbefälle. 39. Todesfälle an tyr . sen Fiebern haben in Pest, Paris und St. Petersburg ein ner ig hi. in Hamburg., Genf etwas zugenommen. Ilecktyyhus . Todesf e wurden aus deutschen Städten 4, davon 3 aus Königsberg. 1 aus Bromberg gemeldet, ferner aus Pest 4 aus Krakau 3, aus dondon 2. aus Venedig 1 aus Petersburg 6. Auch in den größeren spanischen Städten sind Flecktyphen nicht selten. Darmkatarrhe und 66. durchfaͤlle der Kinder traten wohl in vermehrter Zahl auß doch . die Gesammtzahl der gemeldeten Sterbefälle weit hinter der der ent. s en Wor es Jahres 1880 zurück. In der Berichtswoche sprechenden Woche des Jahres 1880 zurück. J abt woc wurden gus deutschen Städten 435. Sterbefälle daran gemeldet, von denen 189 auf Berlin, 40 auf München, 34 auf Bree lau entfallen. In der entsprechenden Woche des Vorjahres. betrug die Zahl der ge⸗ meldeten Todesfälle 795, von denen 447 allein guf Berlin entfielen. Pocken zeigen im Allgemeinen keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen. Von 8 aus größeren deutschen Städten gemeldeten Todesfällen kamen 3 auf Königsberg, 2 auf Aachen, je 1 auf Lübeck, Berlin, Harburg (letzterer Fall angeblich an Varigelley. ü. In Wien, Pest, Prag zeigt die Epidemie eine Abnahme, in Paris London. St. Petersburg, Liverpool, Saragossa eine Zunahme der Todes, in Paris und London aber auch eine Abnahme der neuen Erkrankung fülle Einzelne Todesfälle an Pocken werden gus Basel, Hrü ssel, Wenedig, Alerandriag gemeldet. In der zweiten Hälfte des Monats April er⸗ lagen in Rio de Janeiro 10 Personen dem gelben Fieber.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

In Düsseldorf hat am 3. d. M. die feierliche Eröffnung der neuen Kunsthalkke unter Betheiligung der Künstlerschaft und der Vertreter der Behörden sowie der geladenen Gäste stattgefunden.

Dresden, 2. Juli. (Dr. J.) Der König hat dem Profe ssor an der Kgl. Akademse der bildenden Künste und Dire tor der amm. lung der Kupferstiche und Handijeichnungen, Ludwig Cru . das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens verliehen. Die Er⸗

sei, als daß die Beantwortung im Einzelnen möglich wäre.

nennung des Bildhauers Albert Wolff, Professors an der König—

lichen Akademie der Künste zu Berlin und des Malers Heinrich Gärtner aus Neustrelitz, z. 3. in Berlin, zu Ehrenmitgliedern der Akademie der bildenden Künste zu Dresden ist von Sr. Majestät genehmigt worden.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Geisenheim, 30. Juni. (Cöln. Ztg. Der Weinstock hat infolge der übergroßen Hitze der letzten 14 Tage eine rasche und da⸗ bei normale Blüthe durchgemacht. Die meisten Trauben haben ver⸗ blüht, nur hier und da trifft man noch Nachzügler. Die verblůhteu Beeren haben sich bis jetzt gut entwickelt und sind von allem Unge— ziefer frei. Die Herbstaussichten sind sehr bedeutend gestiegen, nament⸗ lich auch deswegen, weil die Stöcke, insbesondere die Rieslingsstöcke, recht zahlreiche Gescheine haben. Nach mehreren Fehlern ist den Aussichten nach diesmal ein Treffer zu erwarten.

Gewerbe und Sandel. . Von Seiten deutscher Fabrikanten, Gewerbtreibender und Kauf— leute, welche kommerzielle Beziehungen in Brasilien anzuknüpfen beabsichtigen, werden häufig Kataloge, Cirkulare, Preis⸗ Courante u. a. m. den deutschen Konsulaten in Brasilien zu⸗ gesandt, mit dem Ersuchen um Verbreitung und Mittheilung in den betheiligten Kreisen. Diese Geschäftsempfehlungen sind fast ausschließlich in deu tscher Sprache abgefaßt. Ihr Inhalt ist für die portugiesischen Kaufleute unverständlich. Auch die deutschen Importeure legen auf Kataloge in deutscher Sprache wenig Werth. Um dieselben für ihre brasilianische Kundschaft verwerthbar zu machen, müßten Fie sie erst in Portugiesisch übertragen lassen. Das kostet Zeit und Geld, und da sich selten Jemand dazu entschließt, Beides auf das Ungewisse hin

aufzuwenden, so werden die betreffenden Cirkulare gewöhnlich nur flüchtig angesehen und dann bei Seite gelegt. Um einigermaßen der Beachtung sicher zu sein, müßten solche

Geschäftsempfehlungen portugiesisch abgefaßt sein. Die an⸗ deren Industrieländer, insbesondere Frankreich, England und neuerdings namentlich auch Amerika lassen es ohnehin nicht an Anstrengungen sehlen, den südamerikanischen Markt für fich zu haben. Sie geben sich große Mühe, um ihre Offerten und An⸗ preisungen dem kaufmännischen Publikum in gefälliger Form und in portugiesischer Sprache vorzulegen. Deutscher Seits wird man hierin nicht nachstehen dürfen, wenn die Bestrebungen zur Ausdehnung des Exports von Erfolg begleitet sein sollen. . . .

In der am 12. Mai er. abgehaltenen Generalversammlung der Lebens- und Transport-Versicherungs⸗Gesellschgft Vigtoxia zu Berlin, welche unter dem Vorsitze des Kommerzien-Rathes W. Friede— berg abgehalten wurde, gelangten nur die gewöhnlichen Gegenstände der Tagesordnung zur Erledigung. Der aus dem Aufsichtsrath sta—⸗ tutengemäß ausscheidende Rentier Carl Nauen sowie die seitherigen Revisoren, Kommerzien⸗Rath Siegmund Friedländer, Mar Rieß und Maler August, Borckmann wurden wiedergewählt. Dem Nechen⸗ schaftsbericht für das Jahr 1880 entnehmen wir Folgendes: Die Er⸗ gebnisse des Jahres 1889 sind wiederum, wie in den Vorjahren, so⸗ wohl in finanzieller Hinsicht als in Rücksicht auf die geschäft⸗ liche Entwickelung der Victoria sehr befriedigend gewesen, Der Jahresgewinn im Betrage von 281 755. (6ι ermöglichte die Vertheilung einer Dividende von 127 66 per. Aktie n die Aktionäre und die Festsetzung eines Jahresdividenden Prozent—⸗ satzes von 8' o der vom Versicherungsbeginn an gezahlten Gesammt⸗ prämien (nicht nur der einzelnen Jahresprämien). nach Dem Systeme der steigenden Dividende an die mit Gewinnantheil Versicherten, Dem vermehrten reinen Zuwachse entsprechend stieg die Baarprämienein nahme der Lebensversicherungsabtheilung um den bedeutenden Betrag von 208 813 S. auf 1901 242 ; die rechnungs gemäße Prämien⸗ reserve hob sich um 884 722 6 (482/3 on der Baarpramie ab⸗ züglich der Rückversicherungsprämie) auf 6 Siß 172 6 ie, Kazital, Gewinn⸗ und Gewinn⸗Prämienreserve vermehrten sich um 5 587. . auf 595 240 96, während die Gesammtreserven des Geschäftes ultimo 1880 den, Bestand von 7 357 9hö A6 erreichten,; Die Zinsenfinnahme betrug 334762 „6. Die Ergebnisse der Sterblichkeit im ihre 1580 waren sehr günstige, indem aus denselben ein Gewinn von 223 6. resultirte, um welchen Betrag die Sterhlichke it geringer alf, die ch⸗ nungsgemäß zu erwartende war. Was ferner die geschäftliche Ent⸗ wickelung betrifft, so nahm die Trans port-⸗Persicherungsbrgnche ihren stetig fortschreitenden Gang und brachte, wie in allen rorhergegange⸗ nen 25 Geschäftsjahren, der Gesellschaft entsprechenden Gewinn, während die Lebensversicherungs-Abtheilung einen Aufschwung zeigte, der sowohl in der Zahl und Höhe der eingegangenen Anträge und aus⸗ gefertigten Policen wie in dem reinen Zuwachse die Vorfahre nicht unwesentlich übertraf. Insgesammt gingen ein 059 Anträge über 15 970 655 6. Versicherungssumme und 1946 66 Rente. Ausgefertigt wurden 4015 Policen über 12 150 366 M6 Versicherungssumme und 1946 6 Rente. Der Gesammt⸗Versicherungsbestand hob sich dadurch auf 20455 Policen über 57 502 839 M Versicherungẽ umme und 10 Policen über 19963 6 Rente. Songch betrug. der reine Zu⸗ wachs pro 1880 1262 Policen mit 5715 033 Versicherungẽ summe, während die Summe der auszuzahlenden Renten um 16, . abnahm. Den wesentlichsten Beitrag zu dem neuen Ver⸗ sicherungsgeschäfte lieferten die Versicherungen mit Gewinnan⸗ theil, deren Zuwachs allein 1976 Policen über 00366 ( Versicherungssumme betrug und also, den Zuwachs des C sammt⸗ geschäftes der Lebensversicherungsabtheilung bedeutend übertraf Hier- durch stellte sich der Bestand dieser erst in den letzten Monaten des Jahres 1878 gebildeten Versicherungsabtheilung mit Gem innantheil ult. 1880 schon auf 3530 Policen über 13 258 187 6. Versicherungs⸗ summe. Die durch die Gewinnbetheiligung der Versicherten, in wachsendem Verhältniß zunehmende Ausdehnung des Lebens versiche rungsgeschäftes der Victoria geht am Llarsten aus der nachstehenden vergleichenden Zusammenstellung der Resultate in den ,, ,. Geschäftsjahren hervor: Anträge gingen ein über: in 1879 14427 28 ) 6, in 1880 15979655 6; Policen wurden neu ausgefertigt über: in 1879 109661 067 606, in 1880 12150 366 6 Von besonders gün⸗ stigem Einfluß auf die Entwickelung des Lehensversicherun gs geschaftzs machte sich ferner die schon im vorjährigen Rechnung? bschluss vorhergesagte größere Stabilität der Versicherungen mit Gewinnantheil bemerklich, durch welche der Prozentsatz der exloschenen Tode gl wer⸗ sicherungssummen von 8, / im Vorjahre auf 5, MMso im Jahre 1880 sank. Der Hvpothekenstand hoh sich ult, 1880 auf R141 370 466 gegen ult. 1879 4 912770 46. Der Effektenbestand ult. 1880 setzte sich usammen aus 39 000 46, Aachen -Düsseldorfer Prior. Obligationen 9 Sri, 21 50) Fr. Luxemburger 4060 Obligationen, 50 006 Silt, Nbl. ö ol⸗ nischen F'/o Pfandbriefen, 60 0) Sz bl; Po lnischen 0 n,, pfandbriefen, 20 000 S. Rbl. Russische J. Stieglitz Anleihe, und sie t zu Buche mit 301 696 30 46, die Effekten sind dabei 3 die Bilan; zu den Coursen vom 31 . 1880, bez. dem Einkaufspreise, eingestellt. (Näheres s. i. Inserat. ; . , ö siebenunddreißigsten ordentlichen Generalversammlung der Berlin⸗-Hamburger Eisenbah n. Gęsel lschaft. Helcke am 21. Juni d. Jin Ludwigslust von dem Vorsitzenden, Bürger, meister Br. Carl. Petersen aus Hamburg eröffnet wurde, und in der 525 Stück Aktien Litt. A. mit 705 Stimmen vertreten . wurden folgende zwölf Aktionäre in den Ausschuß gewählt: ;. für die Berliner Äbtheilung: Prof. Dr. Kronecker, Stadtrath. Marggraff, Heinrich Leo, Prof. Dr. Auwers, Hugo Oppenheim, b. für ö 96 burger Abtheilung: Senator Ef. von Welle, Oberalter k ö mann, Senator Dr. O. Schröder, Qs cr, Ruperg Sena or in. Mönckeberg, e. für die Mecklenburger Abtheilung: Major, d gn 2 Stenglin und Kammerherr von Koengmann, ih dem in 6. . des ‚R. u. St. Anz.“ mitgetheilten Bericht des Aussch ue , . von der Generalversammlung Bemerkungen icht , rläute rungen nicht begehrt und der Direktion die Decharge ertheilt.

Verkehrs⸗Anstalten. .

Plymouth, 4. Juli. (W. T. * Der Hamburger Post⸗

„fer „Lessing“ ist hier eingetroffen. ,, int (ö, T., Wer n Der, Dampfer „Egypt“ von der Nationgl-Dampfschiffs-⸗Compag⸗

nie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.