jähriger Erfahrung begründeten Ansicht verfallen die meisten deutschen Fabrikanten auf eine Methode, der ausländischen Konkurrenz entgegenzuarbeiten, die sich in der Folge als un⸗ richtig und dem Emporkommen der deutschen Industrie in diesem Fache geradezu entgegenarbeitend bewiesen hat, indem sie englische oder französische elegante Muster von schlechterer Wolle, in geringerer Breite des Stoffs, in mehr oder minder unächter Farbe herstellen und billiger verkaufen. Wenn nun dieses Verfahren den betreffenden Fabrikanten auch einen ein—⸗ maligen, relativ größeren Gewinn bringt, so kann dieses doch nicht ohne den Verlust des Vertrauens auf die Reellität des deutschen Fabrikats geschehen. Wir können nicht die Mängel in den verschiedenen Geweben genauer angeben, wohl aber die Güte der fertigen Stoffe nach ihrem Werth beurtheilen. Unser Urtheil neigt sich bei den angestellten Vergleichen zu Gunsten des ausländischen Produkts. Es soll indessen hier nicht unerwähnt bleiben, daß einige Fabrikanten anfangen, durch Lieferung eines reellen Fabrlkats das gesunkene Ver⸗ trauen wieder zu heben. Dies zeigt sich besonders in der An⸗ fertigung von schwarzem und anderem einfarbigen Tuch, wel⸗ ches fast ausschließlich aus Deutschland bezogen wird. Andere Bekleidungsartikel dagegen, wie Hüte, Strumpfwaaren u. dgl. m. werden aus obenerwähnten Gründen von England im— portirt.
k. An Bekleidungsartikeln sür ausländischen Gebrauch beziehe ich Broadeloth, Piloteloth, Lastings und Merino fast ausschließlich aus Deutschland, Flanelle und Tweeds dagegen aus Frankreich und England, Hüte, Socken, Unterzeug, Hem⸗ den, Kravatten ebendorther sowie aus Amerika. Im Einzel⸗ nen ist über diese Artikel Folgendes zu bemerken. Broad⸗ cloth in meinem Sinne ist schwarzes und blaues Tuch in feinen Qualitäten von, circa 9—= 14 66 per Meter. Dasselbe wird hier ausschließlich für Fremde verar— beitet, und zwar in Frackanzügen und Uniformen. In er⸗ steren ist der Verbrauch, wenn man die geringe Anzahl der Fremden in Betracht zieht, in Vergleich zu Europa ziemlich groß, und habe ich, soweit ich Tuche verarbeitete, etwa zwei Drittel deutsches Fabrikat gegen ein Drittel englisches ge— braucht. Da nun Frackanzüge fast ausschließlich von den europäischen Geschäften gemacht, von denen jedes seinen Be⸗ darf direkt bezieht, so ist wohl der Absatz von schwarzen Tuchen dieser Art in größerer Menge an Chinesen nicht möglich. Anders ist es mit blauem Tuch und Donskin, wovon nicht nur in den hier befindlichen vier europäischen Geschäften, sondern auch in den chinesischen Herrenkleidermagazinen zu Uniformen für Marineoffiziere, nomentlich die amerikanischen, bei der großen Zahl hier stationirter Kriegsschiffe stets viel konsumirk wird. Ich selbst verwende nur deutsches Tuch (Lensup) und habe davon auch regelmäßig an chinesische Schneider abgesetzt, so lange der Fabrikant darauf achtete, daß stets genau die gewünschte Farbe gesandt wurde. Neuere Tuchsendungen sind aber in der Farbe so stark von dem Muster abgewichen, daß ich nicht mehr wie früher an Chinesen auf Lieferuͤng verkaufen kann und diese ihren Bedarf jetzt meistens durch englische Häuser aus England beziehen. Es ist das sehr zu bedauern, da das deutsche Fabrikat, wenn sorgfältig gearbeitet, entschieden besser als das englische ist, und ich durch langjährigen Umgang mit den chinesischen Konsu⸗ menten leicht im Stande wäre, ein Geschäft darin zu machen, wenn der Fabrikant das seinige dazu thun wollte. Blaues Piloteloth ist hier im Winter an chinesische Magazine gut zu verkaufen. Deutsches Fabrikat würde das englische theilweise verdrängen, wenn man von leistungsfähigen Häusern Muster⸗ karten erhalten könnte. Lastings sind in meinem Sinne Futterstoffe, die ich in vorzüglicher Qualität aus Osnabrück beziehe. An ein größeres Geschäft durch Absatz an die Chi⸗ nesen ist bei dieser feinen Qualität des Stoffes, der mit dem gleichnamigen Stapelartikel nicht zu verwechseln ist, wohl nicht zu denken. Ebenso verhält es sich mit Merino, einem schwarzen Sommerrockstoff, der in schöner Qualität aus Deutschland kommt. Flanell ist in deutscher Waare (sg. Mutton, halb Baumwolle) Stapelartikel, der in größeren Konsignationen hier ankommt und piel verbraucht wird, für mich existiren nur ganz feine englische sg. Criquetflanells, ganz Wolle, die man hier zu Frühlings⸗ und Sommeranzügen verwendet. Ob diese Waare überhaupt in Deutschland gemacht wird, weiß ich nicht. Leichte Flanelle, farbig und weiß, beziehe ich gleichfalls aus England, da nach meiner Erfahrung deutsche Waare zu stark einläust. Während der englische Fabrikant alles aufbietet gut gekrumpene Waare in wirklich eleganten Mustern zu liefern, findet mit dem deut— schen das Gegentheil statt. Tie Muster sind geradezu häßlich, und da die Waare bei der Verarbeitung etwa 16 Proz. ein⸗ läuft, so mache ich lieber keine Versuche weiter. Außerdem giebt der Fabrikant sich auch nicht die Mühe, wenn sein Fabrikat wirklich brauchbar, dasselbe gleich dem englischen durch Aussendung von Musterkarten einzuführen. Tweeds: in dieses Fach schlagen alle diejenigen Stoffe, welche alljährlich als Modesachen zwei bis dreimal an den Markt kommen und als solche den wichtigsten Artikel unserer Geschäftsbranche bilden. Vor vier Jahren machte mein damaliger Agent viele Versuche in diesen Sachen, welche aber so unglücklich aus—⸗ fielen, daß weder sür mich noch sür andere Häuser Deutsch⸗ land als Ouelle existirt. Den Mustern fehlt eben das, was französisches und englisches Fabrikat zu Modesachen macht, das Neue, ohne daß ich gerade angeben könnte, worin das besteht. Wahrscheinlich findet der deutsche Musterzeichner im Auslande viel lohnendere Beschäftigung. Die deutschen Tweeds sind zwar in den meisten Fällen billiger als andere, aber dafür auch desto schmäler. Wenn der deutsche Fabrikant glaubt, durch billigere Preise auf Kosten der Breite einer im übrigen ganz guten Waare diese einzuführen, so ist das ein großer Miß— griff, weil in der praktischen Verarbeitung durch den Schneider diefer Umstand (geringe Breite) zu Tage tritt und der Ar⸗ beiter 20 Proz. mehr Stoff verschneiden muß, als er bei einer Waare gethan haben würde, die nur 5 —6 Zoll breiter wäre. Endlich sind deutsche Modewaaren, mit anderen verglichen, meisstens steif, nicht elastisch genug, welcher Uebelstand bei der Verarbeitung schwer ins Gewicht fällt. Hüte, ein ganz bedeu⸗ tender Artikel, der fast ausschließlich aus England bezogen wird, anscheinend, weil der englische Geschmack hier maß—⸗ gebend ist. Wie ich aus einer ganz kürzlich ge⸗ machten Erfahrung weiß und auch aus srüheren Beobach⸗ tungen annehme, ist aber deutsches Fabrikat im Stande 46 mit den berühmtesten englischen zu konkurriren, der
Fabrikant müßte sich nur der Mühe unterziehen, sich hier be⸗ . zu machen und seine Waare so anzufertigen, wie es vom Konsumenten vorgeschrieben wird. Socken sind kein be⸗ sonders wichtiger Artikel und da ich vor drei Jahren mit jachsischem Fabrikat sehr schlimme Erfahrungen gemacht, wende
ich mich seitdem nach England. Unterzeug in guter, für Fremde der besseren Klasse brauchbarer Qualität kommt fast aus⸗ schließlich aus England. Auch hierin habe ich im letzten Sommer mit deutschem Fabrikat einen Versuch gemacht, der sehr unglücklich ausfiel. Die Waare lief beim Waschen so stark ein, daß sie von keinem meiner Abnehmer mehr als einmal () getragen werden konnte. Ich bin dadurch bei einem Theil meiner Käufer in den Ruf gekommen, unreell zu sein und habe außerdem das auf den Artikel verwandte Kapital verloren, da ich nach obiger Erfahrung nicht mehr wagen darf, denselben anzubieten. Dergleichen kommt beim engli— schen Fabrikanten nicht vor und wenn ich — wie in meinem Falle — einen hohen Preis bezahle, so kann ich auch sicher sein, eine reelle Waare zu erhalten, indem ich mich nach Eng—⸗ land wende. Hemden sollten sich von Deutschland sehr viele importiren laffen, doch glaube ich, es fehlt dem deutschen Fabrikanten der nöthige Geschmack oder vielmehr die nöthige Kenntniß des außerdeutschen Geschmacks, um mit Erfolg seiner Waare Absatz zu sichern. Kravatten, Scarves und alle in dieses Fach schlagenden Modeartikel kommen ausschließlich von England, welches darin, sowie auch in anderen Luxusgegen⸗ an nn der Herrenbekleidung die Mode hier draußen vor— schreibt.
5) Möbel, Hausrath, sonstige europäische Bedürfnisse.
b. deutsche Möbel finden im Allgemeinen keinen Ein⸗ gang; die englischen sind durabler, wobei übrigens für Shanghai auch der hier vorherrschende englische Geschmack eine Rolle spielt.
f. sast alles aus England.
m. Möbel und Hausrath werden jetzt größerentheils so⸗ wohl von europaischen als chinesischen Geschäften hier fabrizirt und nur das Holz und sonstiges Zubehör aus dem Aus— lande bezogen. Was an fertigen Sachen eingeführt wird, kommt von England und Amerika, wo insbesondere Möbel dauerhafter und dem hiesigen Geschmack der fremden entsprechender gearbeitet werden. Gleiches gilt von allen Arten . und herrschaftlichen Equipagen, in denen ein großer, seit meiner Erfahrung jährlich um mehrere hundert Stück zunehmender Verbrauch stattfindet. Soweit nicht hier gebaut, werden dieselben in England eigens für den Bedarf von Shanghai unter Rücksicht auf die klimatischen Verhältnisse und die Stärke der chinesischen Pferde hergestellt. (Dort versteht man sich auch am besten auf die Verpackung, die bei diefsem Artikel der Kostenersparniß wegen von beson⸗ derer Wichtigkeit ist; Räder z. B. müssen getrennt geschickt werden). Der französische Geschmack findet keinen Anklang, deutsche Wagen habe ich hier nie gesehen. — Schreibmaterialien werden aus England und Frankreich bezogen, weil größere englische Geschäfte hier Agenturen haben und die gelieferten Waaren genügen. Toiletteartikel fur Europäer werden eben⸗ dorther am besten geliefert. In Gold-, Silber- und Juwelier⸗ waaren entsprechen deutsche Fabrikate dem soliden Geschmack der Engländer und Amerikaner und dem guten Geschmack der Franzosen nicht.
9 (A.). In Toiletteartikeln bieten die englischen Firmen solche Fazilitäten, daß an deutsche Importation nicht zu denken ist. Erstlich gewähren sie lange Kredite, zweitens senden sie gewöhnlich bei festen Ordres gleich die doppelte Quantität zum kommissionsweisen Verkauf.
(Fortsetzung folgt.)
2
Ueber die Verheerungen, welche das Unwetter am 6. d. M. in der Hallischen Ausstellung angerichtet hat, entnehmen wir der „Ausst. Itg.“ Folgendes: Nachdem schon den ganzen Tag eine furcht⸗ bare Schwüle geherrscht hatte, welche das Nahen eines Gewitters ahnen ließ, erhob sich gegen 4 Uhr Nachmittags ein Unwetter, wie wir solches seit langer Zeit nicht erlebt haben. Der Himmel ver⸗ finsterte, sich und ein wuͤthender West⸗Süd⸗Weststurm brach los, dem sich bald ein heftiges Gewitter zugesellte. Leider hat unsere Ausstellung wesentlich gelitten. Es sind besonders diejenigen Gebäu e und offenen Hallen, deren Fronten nach der Wetterseite stehen, stark mitgenom⸗ men worden. Die südliche 60 m lange und 5,5 m breite offene Halle der Forstabtheilung ist in ihrer ganzen Länge niedergelegt worden. Der wissenschaftlich geordnete und intereFlanteste Theil der forstlichen Abtheilung, welcher vorzugsweise Waldrohprodukte, wie Nutzstämme, Stangen u. s. w., ferner Vergleichungsobjekte für den Gang des Wachsthums in der übersichtlichsten Anordnung enthielt, ist vorläufig zu Grunde gerichtet. Man kann den Schmerz des Mannes, der mit der größten Mühe und Aufopferung diese Samm— lungen zusammengestellt hat; des Hrn. Forstmeisters von Kujawa, ermefsen. Eben so hat die Mittelhalle der forstlichen Abtheislung ge⸗ litten. Die ohne Sprossen eingefügten Oberlichtfenster der Westseite konnten dem Anprall des Orkans theilweise nicht widerstehen, sie zer⸗ sprangen, der Regen konnte ungehindert einströmen und durchweichte manche werthvolle Zeichnungen, Karten ꝛc. Die Beschädigungen am Hauptgebäude erstrecken sich auf der unserer Maschinenballe an— gefügten Wagenhalle, deren Dach an einer Stelle ab⸗ gerissen und deren. Oherlichtfenster zum Theil zerschmettert wurden, ferner auf die Maschinenhalle selbst, deren Dach und Sberlichtfenster ebenfalls stark beschädigt wurden und auf das Sach der Gruppe für Chemie. Mehrere ca. 50 gem starke Pfosten der Wagenhalle wurden durch den Orkan ca. 300 Schritt weit geschleudert und drangen pfeilartig und mit furchtharer Gewalt in das Dach dieser Gruppe ein, wo sie zum Glück zwischen den Schalbrettern eingeklemmt blieben. Zahllose Fenster— scheiben, Flaggenstangen u. s. w. sind dem Unwetter zum Opfer gefallen. Zahllose nasse Stellen im Hauptgebäude be— weisen ferner, daß das Wasser Eingang gefunden hat. Ob Ausstellungsgegenstände beschädigt worden sind, können wir zur Zeit noch nicht fagen. Gradezu lebensgefährlich war der Aufenthalt im Pavillon der „Magdeburgischen Feitung“ Das nach der Westseite elegene Portal, welches die volle Wucht des Orkans auszuhalten . konnte keinen Widerstand mehr leisten und als das an⸗ wesende Personal sich gegen das Thor stemmte, stürzte das oberhalb angebrachte halbrunde Oberlichtfenster, dessen Durchmesser ca. 3m beträgt, krachend herab, glücklicher Weise ohne Jemanden zu verletzen. Sturm und Regen fanden ungehinderten Ein⸗ gang; der leichte Bau wurde hin- und hergeschüttelt, so daß für ihn in der That das Schlimmste zu befürchten stand. Ein wüstes Kon— glomerat von Zeitungen, Stoffen ze. bedeckte den Boden und ver⸗ wischte vollständig das so freundliche Bild, welches der Pavillon sonst bietet. Hoffentlich werden die Schäden in einigen Tagen repa— rirt sein.
Frank furt a. M. (Ausst. Corr. Am Montag, den 4. Juli, besuchte Se. Majestät der König von Schweden, incognito als Graf Haga, di? Austellung. Der König wurde von dem Vorstande einpfangen und besichtigte die wichtigsten Theile, sowohl im Autstel⸗ lungspalaste wie im Garten, sehr eingehend, wobei Se. Majestät zu wiederholten Malen die vollste Befriedigung aussprach, Der König machte diverse namhafte Einkäufe, probirte u. A. auch die Billards von Dorfelder, setzte sich in mehrere Equipagen u. s. w. und fuhr auch mit dem (eleftrischen Aufzuge, auf die Plattform des Aus⸗ sichtsthurms. Nach dem Frühstück wurde, die Balneologische Ausstellung besucht. Bis in die späten Nachmittagsstunden erstreckte sich der Königliche Befuch, wobei Se. Majestät mehrfach das Be⸗ dauern betonte, nicht Alles gesehen zu haben. An demselben Tage
und gefiel sehr.
wurde die Ausstellung auch, vom Grafen Loris⸗-Melikoff und vom Minister⸗Präsidenten Cairoli und am Vormittag des 5. Juli von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg von Preußen besucht. — Nachdem der brillante Fürstenpavillon bereits vor einigen Tagen fertig gestellt worden, ist nun auch das letzte Etablissement, und jedenfalls nicht das uninteressantestt. nämlich die sogenannte künstliche Eisbahn, aber mit wirklichem Eis, gleichfalls so gut wie vol⸗ lendet; wenigstens sind am 4. Juli die ersten Proben damit gemacht worden, die, wie wir hören, ganz nach Wunsch ausgefallen sind. Diese Eisbahn, die erste derartige in Deutschland, ist entschieden eine ganz besondere Spezialität der Frankfurter Ausstellung. Auch vom wissenschaftlichen Standpunkte aus ist die Sache sehr interessant, und man ist mit Recht darauf begierig, wie sich dieselbe bei der augen— blicklich herrschenden Tropenhitze (das Thermometer zeigte in den letzen Tagen 25 und gar Ad im Schatten) bewähren wird. Am letzten Sonntag,. 3. Juli, war die Ausstellung sehr stark besucht. Von Mannheim allein waren mit einem Extra— zuge, den das Reisebureau von Schottenfels C Co. arrangirt hatte, allein gegen 1600 Personen eingetroffen, zu denen am Nachmittag und am Abend noch viele andere Tausende aus Franksurt selbst und aus der nächsten Umgegend hinzukamen, so daß sich ein überaus
lebendiges Treiben entfaltete, sowohl im Ausstellungspalaste selbst
als auch später im Garten. Die Bilsesche Kapelle erntete wieder, wie gewöhnlich, den allgemeinsten Beifall. Auch eine Knabenkapelle aus Mainz, unter Leitung des Kapellmeisters Czabek, ließ sich hören
Der Erlös für die Eintrittskarten betrug am Sonntag, den 3. Juli, im Ganzen ea. 8000 .
Der offizielle Katalog der Allgemeinen deutschen Patent⸗ und Musterschutz und der Lokal-⸗Gewerbe— Ausstel lung zu Frankfurt a. M., der uns vorliegt, ist typo— graphisch splendid ausgestattet und mit zahlreichen instruktiven Holz— schnitten und Zinkätzungen geziert. Den Umschlag schmückt eine ge— schmackvolle, hübsch erfundene Titel-Illustration von Luthmer und Klimsch (Zinkätzung von Osterrieth in Frankfurt 4. M). tische Brauchbarkeit kann jeder Besucher der Ausstellung erproben. Nachträge und Berichtigungen waren bei fertigkeit der Ausstellung unvermeidlich. Statistisch betrachtet ver⸗ theilt sich das zur Anschauung Gebrachte Die 1. Gruppe der Patent- und Mu sterschutzausstellung: Tertil-⸗ und Bekleidungsindustrie, weist 77 Firmen auf, die 2.: Kautschuck, Gummi und Leder, 26 Firmen; die 3.: Papierindustrie,
17 Firmen; die 4.: Holz⸗ und Möbelindustrie, 66 Firmen; die 5:
Thon- und Glaswaaren, 24 Firmen; die 6.: Kurz- und Galanterie— waaren, 111 Firmen; die Gruppe 72.: Metallindustrie (Eisen, Zink, Nickel, Kupfer ꝛc.) 125 Firmen; Tb.: Edelmetalle und Juwelier— erzeugnisse, 31 Firmen; 8.: Maschinen⸗ und Transport— wesen, 356 Firmen, nämlich 8a.: Dampfkessel⸗ und Feue— rungsanlagen ze, 15 Firmen, 8 b.! Dampf⸗, Gas-⸗, eig. luftmaschinen, Wind⸗ und Wasser⸗-Motoren, 33
Massermesser c. 119 Firmen. 8f.: Land- und hauswirthschaftliche Maschinen und Apparate, 40 Firmen, 8g. : Armaturen, Maschinen⸗ Elemente, Dichtungsmaterial z., 57 Zirmen; die 9. Gruppe: Bau⸗ und Ingenieurwesen, zählt 10 Firmen; die 19. Gruppe: Chemische Industrie, Nahrungs- und Genußmittel, die 11. Gruppe: Wissenschaftliche die 12. Gruppe: Musikalische
endlich die 13. Gruppe:
Instrumente, 76 Instrumente,
1) Textilindustrie mit 48 Firmen, 2) Gummi, Kautschuk, Leder mit
27 Firmen, 3) Papierindustrie mit 4 Firmen, 4) Holz- und Möbel ⸗
industrie mit 41 Firmen, 5) Thon- und Glaswaaren mit 10 Firmen, . und Galanteriewaaren mit 12 Firmen, 2 Kupfer⸗ und letallwagren mit 31 Firmen, 8 Maschinen⸗ und Transportwesen mit 39 Firmen, 9) Bau⸗ und Ingenieurwesen mit 47 Firmen, 10) Chemische Industrie, Nahrungs- und Genußmittel mit 42 Firmen, 1) Wissenschaftliche Instrumente mit 20 Firmen, 12) Musikalische Instrumente mit 6 Firmen, 13) Graphische Künste mit 41 Firmen. — Dem Katalog ist ein alphabetisches Inhaltsverzeichniß der Aus— steller heider Gruppen, ein sorgfältig ausgeführter großer Plan des Ausstellungspalastes, Spezialpläne der bal neologischen Ausstellung und der Maschinenhalle sowie ein allgemeiner Situatignsplan des ganzen, bekanntlich auch eine Gartenbau⸗ und Kunstausstellung umfassenden Gebäudekomplexes beigefügt.
London, 8. Juli. (W. T. B.) Der wegen des Mordes
auf der Brighton-Eisenbahn verfolgte Lefroy ist heute Abend verhaftet worden.
Kischeneff, 8. Juli. (W. T. B.) Der Procureur und der Gensd'armerie⸗Oberst sind in diesen Tagen aus St. Petersburg hier eingetroffen, um die Aussagen einiger Verhafteten über die geplante Beraubung der hiesigen Rentei mittelst Unterminirung
zu verifiziren. In einer dicht bei der Rentei belegenen Wohnung wurde unter der Diele ein angefangener, aber nachher mit Sand ver— schütteter unterirdischer Gang gefunden. dieser Wohnung, bestehend aus Mann, Frau und Magd, hatten die— selbe im Januar d. J. verlassen. gefunden.
In Krolls Theater, hat am Donnerstag Hr. Kammersänger * Theodor Reichmann aus München als „Hans Heiling“ sein Gastspiel
mit vollem Erfolge begonnen. G Gäste, Hr. Nachbaur und Hr. Reichmann als „Arnold“ bezw. „Tell“ in der letztgenannten Rossinischen Oper, und morgen wird sich Hr. Nachbaur im „Maskenball“ verabschieden.
Garten besitzt seit Kurzem durch seinen komischen Körperbau sehr interessantes schwein! (Ameisenscharrer) aus, Süd⸗Afrika. Das Thier, ein Geschenk des Hrn. Weedekind in Port Elisabeth, ist im Affen⸗ hause untergebracht und schon ganz zahm. Bis jetzt hatte wohl selten ein zoologischer Garten des Festlandes ein lebendiges Erdschwein unter seinem Thierbestande aufzuweisen, da der Gefangenschaft schwer am Leben zu erhalten ist. Es ist ein Säugethier aus der Ordnung der (Bruta L, Edentata Cuy) und der Familie der Eutomophagen. Das Thier hat im Ganzen das Aussehen eines gewöhnlichen Schweines. Das jetzt im Garten befindliche Erdschwein ist das so— genannte kapische Erdschwein (Oryeteropus capensis). Es wird L,) m lang. Seiten gelblichbraun gelb und an den m H 5. Juli ist im Garten auch wieder ein junger Java⸗-Affe geboren worden. Die Mutter hat nun schon das sechste Junge im Garten geworfen. — Die beiden Elephanten des Gartens, ein Geschenk des Prinzen von Wales, haben jetzt Kugeln an den Stoßzähnen erhalten, um fernere Unglücksfälle wie der kürzlich gewesene mit dem Wärter zu verhindern.
Der Zoologische auch ein
am Kopf und an der Unterseite licht röthlich⸗
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition Geffeh. Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage),
außerdem ein Verzeichniß der ausgeloosten Obligationen der wien r , n r en Eisenbahn.
Berlin:
Die prak⸗ der anfänglichen Un⸗
folgendermaßen:;
sirmen, 8 E.: Maschinen und Apparate für Mühlenwesen, Brauerei, n. . fabrikation, Zuckerfabrikation, Berg⸗ und Hüttenwesen ꝛc.,, 50 Firmen, 8d.: Transportmaschinen und Geräthe, 33 Firmen, 8 e.: Verschiedene Maschinen und Apparate, Werkzeuge, Pumpen, Wagen, Ventilatoren,
56 Firmen;
Firmen; . 26 Firmen; , Graphische Künste, 32 Firmen. — Die Frankfurter Lokalausstellung zerfällt in folgende Gruppen:;
Die früheren Bewohner
Es verlautet, man habe ihre Spur
Heute erscheinen die beiden Münchener
n Erd⸗ ö
das Thier in
Zahnlücker
Seine kurzen Haare sind auf dem Rücken und an den
Gliedmaßen und dem Hintertheil braun. — Am .
M 1H58.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Auzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 9. Juli
Preußischen stants - Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
*
3Jnf erate für den Deutschen Reichs- und Fönig. *f
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Reichs -Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe uad Untersuchungs- Sachen.
u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
8 n. s. w. Von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlette, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete
1881.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7ẽ. Literarische Anzeigen.
8. Theater- Anzeigen. In der Börsen-
9. Familien- Nachrichten. beilage.
*
Annoncen⸗Bureaux.
*
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
lor] Aufgebot.
Die Sparkasse der Stadt Lemao hat das Auf⸗ gebot eines von ihr unterm 12. Frbruar 1878 auf den Namen deg Wilhelm Schauf Nr. 35 zu Lü⸗ denhausen ausgestellten Sparkassenscheins Nr. 15 583 über 300 MS beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Mittwoch, den 12. Oktober 18811, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 7) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Lemgo, den 5. April 1881.
Fürstliches Amtsgericht. Abth. II. (gez.) Sterzenbach. Beglaubigt:
Ed. Schwöppe, Gerichtsschreiber.
(68021 Aufgebot.
Die Wittwe des Raihhauswächters Engelhardt, Friederike, geb. Tape, von hier, hat das Aufgebot det Sparkassenbuchs Nr. 2297 der Herzoglichen Leihhaukanstalt hieselbst über 60 M beantragt.
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Freitag, den 21. Oktober d. J., ,, n,. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebots termine feine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe dem Schuld ner und dessen Rechtsnachfolgern gegenüber für kraft ⸗ los erklärt werden soll. Wolfenbüttel, den 4. März 1881. Herzogliches Amtsgericht. gez. Rhamm. Zur Beglaubigung: W. Gropp, Gerichte schreiber.
. Aufgebot.
Die Wittwe des Aktuars Friedrich Marheinecke, GClisabeth Henriette, geb. Grethen, und der Gold—= arbeiter August Friedrich Grethen, Beide hierselbst, haben beantragt, ihnen zu bescheinigen, daß sie die einzigen gesetzlichen Erben der Ehefrau des Musik— direktors a. D. Benedict Sommerlatt hierselbst, Henriette Louise, geborenen Becker, genannt Le Grand, und nach einander verwittwet gewesenen Ewald, Battermann und Battermann, welche am 15. August 1880 hierselbst verstorben ist, geworden seien. Die⸗ 6 haben dem Gerichte glaubhaft gemacht, daß ie mit der p. Sommerlatt im vierten Grade ver⸗ wandt seien. Zur Ergänzung des Nachweises ihres Erbrechts hat das Gericht ein Aufgebot der unbe— kannten Erben beschlossen.
Es werden nunmehr alle Diejenigen, welche nähere oder gleich nahe tb . an den Nachlaß der p. Sommerlatt zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche bis zum
Montag, den 19. September 1881,
10 Uhr Morgens, anzumelden, und zwar unter der Verwarnung, daß nach Ablauf des Termins die Ausstellung der Erb— bescheinigung, wie beantragt, erfolgen soll.
Hannover, den 21. Mai 1881.
Königliches Amtsgericht, Abthl. II. Hesse.
lsb96)
Aufgebot eines Bankschuldscheins.
Der allenfallsige Inhaber des angeblich verlorenen, am 27. Juli 1872 von der K. Filialbank Hof für die Dekonomenswittwe Eva Margaretha Hoffmann von Döberlitz ausgestellten 3o/ogen Schuldscheins Nr. 34 623 über 800 Fl. — 1371 4 42 wird auf Antrag der genannten Wittwe bierdurch auf⸗ an, spätestengz im Aufgebotstermine, näm⸗
am
Donnerstag, den 27. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr, bei unterfertigtem Gerichte seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ lotkerklärung dieses Schuldscheins erfolgen wird. Hof, den 23. Februar 1881. Königliches Amtsgericht. (L. 8) Schneider, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Millitzer, K. Gerichts schreiber.
I6õꝛ6] Bekanntmachung. Das Königliche Amtsgericht Ansbach hat fol⸗
gendes Aufgebot erlassen:
Dem Oekonomen Johann Heindel von Hainklingen ist am 1. Februar J. J. in Antbach ein auf seinen Namen lautender Kaffaschein des landwirthschaft ⸗ lichen Kreditvereins für Mittelfranken vom 1. Fe⸗ bruar 1881, Kassabuch Rr. 635 über 600 M zu A 0 verzinslich und einhalbjährig kündbar zu Ver ust gegangen.
Auf Antrag deg Johann Heindel wird der In⸗ baber dieses Kassascheins hiemit aufgefordert, unter Vorlage desselben seine Rechte auf oder aus dem⸗
selben bei dem Königl. Amtsgerichte Ansbach, spä— iestens am Aufgebotstermin anzumelden, widrigen
Als Aufgebotstermin wird die öffentliche Sitzung
vom Mittwoch, den 19. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.
Ansbach, 5. März 1881.
Der Kgl. Gerichtsschreiber: Schwerz. 34361 Aufgebot.
Der Oekonom Johann Goktfried Riedel und dessen Ehefrau zu Bothfeld, der Restaurateur Adolf Win⸗ ter zu Delitzsch und Gen. und der Schneidermeister Alexander Hoffmann zu Lützen, haben das Aufgebot folgender Urkunden:
1I der Ausfertigung des Kaufoertrages vom 12. Fe⸗ bruar 1856 nebst Hypothekenbuchsauszug von demselben Tage als Lokument über die im Grundbuche von Bothfeld Ne. 52 comb. in der III. Abtheilung unter Nr. 2 für die Schirr⸗ meisterschen Eheleute zu Bothfeld eingetrage⸗ nen 225 Thaler; der zweiten Ausfertigung des Kaufvertrages vom 22. 28. April 1871 nehst Hypothekenbuchs⸗ auszug vom 29. April 1871 als Dokument über die im Grundbuche von Teuditz in der III. Abtheilung unter Nr. 8 für den Restau⸗ ratenr Winter noch eingetragenen 600 Thaler; der notariellen Verhandlung vom 2. Februar 1872 nebst Hypothekenbuchsauszug vom 14. März 1872 als Dokument über die im Grundbuche von Teuditz in der III. Abtheilung unter Nr. 9 für den Restaurateur Winter eingetragenen S00 Thaler Caution; der Obligation vom 1. Oltober 1861 nebst Hypothekenbuchsauszug vom 9. Oktober 1861 als Dokument über die im Grundbuche von Läßzen Nr. 131 comb. in der III. Abtheilung unter Nr. 1 für den Seilermeister Ernst Böhr in Lützen noch eingetragenen 150 Thaler; der Obligation vom 2. Dezember 1879 nebst Hypothekenbrief vom 3. Dezember 1879 als Dokument über die im Grundbuche von Lützen in der III. Abtheilung unter Nr. 2 für den Seilermeister Ernst Böhr in Lützen eingetra⸗ genen 600 46 ᷣ
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf
den 28. September 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunden erfolgen wird.
Lützen, den 30. Dezember 1880.
Königliches Amtsgericht.
n,. Aufgebot.
Der Bäckermeister Friedrich Krömer, früher in Petershagen, jetzt in unbekannter Abwesenheit lebend, hat durch seine mit Generalvollmacht versehene Ehe— frau Minna, geb. Lange, das Aufgebot des im Grundbuche von Petershagen. Bd. IV. Bl. 279, auf den Namen des Johann Friedrich Schunke zu Petershagen eingetragenen Grundstücks, Flur 6 Nr. 71, Gemeinde Petershagen, 17,94 a Acker auf der Hüllhorst mit 4,20 (Sp. Grundsteuerreinertrag 6 unbekannte Realprätendenten beantragt. Er hat dasselbe von seinem Vater, dem früheren Ge— richtsboten Ernst Krömer zu Petershagen laut Te— staments de publ. 9. Februar 1878 ererbt, welcher es seinerseits laut gerichtlichen Vertrags vom J. Oę— tober 1836 von der geschiedenen Caroline Hake, geb. Schunke, gekauft und übergeben erhalten hatte, deren Veräußerungsbefugniß nicht nachzuweisen ist.
Es werden deshalb alle Diejenigen, welche Eigen— thums⸗ oder andere dingliche Rechte an dem frag— lichen Grundstücke zu haben vermeinen, hiermit auf⸗ gefordert, dieselben vor oder in dem auf Sonnabend, den 17. September 1881,
Vormittaßs 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Rechtsansprüchen auf das Grundstück, wo⸗ fern diese nicht etwa noch vor Erlaß des Ausschluß— urtheils angemeldet werden, ausgeschlossen werden und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer⸗ legt werden wird. Petershagen, den 28. Juni 1881.
Königliches Amtsgericht. gez. Hoffmann.
1 Aufgebot.
Josef Frimberger, Sohn der Schneiders, und Güͤtlerseheleute an der Straß d. G., Johann und Urfula Frimberger, welcher als Soldat des Kgl. bayer. 2. Infanterie⸗Regiments „Kronprinz“ in der Schlacht bei Sedan verwundet wurde, ist am J. März 1872 in den Regimentslisten als vermißt in Äbgang gebracht worden, und ist über den Verbleib desselben seit der Schlacht bei Sedan keine Nachricht mehr eingetroffen. Auf Antrag seiner nunmehr verwittweten oben— genannten Mutter ergeht daher in Sen et des art. 5 des bayer. Gesetzes vom 29. Dezember 1873 §§. 824 und 825 der R. C. P. O, dann art. I] ff. des bayer. Ausf. G. zu derselben die öffentliche Auf⸗ forderung: . ü 1) an den vermißten Josef Frimberger, sich vor dem 29. September 1881, Bormittags 8 Uhr, ersönlich oder schriftlich auf der Gerichts chreiberei zu melden, widrigenfalls er für todt
falls derselbe für kraftles erklärt wird.
2) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Vermißten Nachrichten empfangen haben, oder sonst Aufschlüsse zu ertheilen wissen, hierüber vor diesem Tage auf der Gerichtsschreiberei des unterfertigten Gerichts schriftlich oder zu Pro— tokoll Mittheilung zu machen,
3) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf— gebotsverfahren wahrzunehmen.
Wasserburg, 4. Juli 1881.
Kgl. bayer. Amtsgericht. (L. S.) Lang. Zur Beglaubigung: Der K. Gerichtsschreiber:
Plötz.
ö Aufgebot.
Der Gärtner Carl Tietze zu Reuthau hat bei uns das Aufgebot des von ihm bevormundeten, verschollenen, am 165. Mai 1829 zu Reuthau geborenen Johann Christian Krause, welcher um das Jahr 1869 als Steinschläger in die Fremde gegangen ist, im Jahre 1862 in Wongrowitz ungefähr drei Wochen hindurch gearbeitet hat und sich von dort auf Chausseebau in die Nähe von Gnesen hegeben haben soll, seitdem aber keine Nachricht von sich gegeben hat, zum Zwecke der Todeserklärung beantragt.
Sein unter vormundschaftlicher Verwaltung be— findliches Vermögen beträgt 581, 8! A6
Der Johann Christian Krause wird demzufolge aufgefordert, sich bei uns vor oder spätestens in dem auf den 27. April 1882, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der Verschollene für todt erklärt und sein Nachlaß seinen sich legitimirenden Erben ansgeantwortet wer⸗ den wird.
Sprottau, den 9. Juni 1881.
Königliches Amtsgericht. III.
24259 In der Strafsache gegen den Musketier des 4. Westphäl. Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 17 Franz Nicolaus Sester von Schweig⸗ hausen * wegen Fahnenflucht, hat die Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen in der Sitzung vom 21. Juni 1881 beschlossen, daß das Vermögen des Musketiers des 4. West⸗ phäl. Infanterie⸗Regiments Nr. 17 Franz Nicolaus Sester, geb. am 23. November 1861 zu Schweig⸗ hausen, Kreis Thann, Ackerer von Profession, his zum Betrage der ihn möglicherweise treffenden Geld⸗ strafe von 3000 AM und der Kosten mit Beschlag belegt sei und zugleich die auszugsweise einmalige Bekanntmachung dieses Beschlusses im Deutschen Reichs⸗Anzeiger verfügt. gez. Wolf. Hopp.
Hamm.
24264 Auszug: Todeserklärung ist beantragt gegen den 1859 als Landwirth nach Nordamerika gewanderten, seit dem Frühjahr 1861 verschollenen Karl Wenige von hier, geb. 25. Juli 1839, Sohn des verstorbenen Schieferbruchkassirers Gottlieb Leonhard Wenige. Aufgebotstermin: 14. Juli 1882, 4 Uhr. Ausschlußurtheil wird eröffnet 21. Juli 1882, 4 Uhr. Der Nachlaß ist angegeben auf 3283 (. 10 3. Meiningen, 6. Juli 1851. Herzogl. Amtsgericht, Abth. I. v. Bibra.
24217 Im Namen des Königs! . Auf Antrag des Stellmachermeisters Carl Ludwig Heinrich Wilhelm Hiller zu Perleberg hat das König siche Amtsgericht zu Perleberg unterm 5. Juli 1881 durch den Amtsrichter Zießler für Recht erkannt:
Die Hypothekenurkunde vom 5. Oktober 1854, welche uber die im Grundbuch von Perleberg Band 36 Seite 545 Nr. 1807 Abth. III. Nr. 3, jetzt in demselben Grundbuch Band 41 Seite 563 Rr. 1942 Abth. III. Nr. 2 für die verwittwete Postsekretär Krienecke, Auguste Emilie Wilhelmine, geborene Gerrmann, zu Perleberg eingetragene Post von Fünf Hundert Thalern nebst vier und einem halben prozent Zinsen gebildet ist, wird für kraftlos erklärt.
Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller zur Last gelegt.
Von Rechts Wegen.
242751 In der Emil und Minna Filitz'schen Dokumenten⸗ Aufgebotssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Rakel durch den Amtsrichter Schmidt für Recht: Die Hypothekenurkunde über 5M Thlr. — 1500 M, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 24. Juli 1865 am 13. September 1865 fuͤr den Buchdruckereibesitzer Julius Hauffe zu Schwetz, in Abtheilung III. Nr. 3 des Grund stücks Rakel 447 und Canal Colonie C. Nr; 6, gebildet aus der Schuldurkunde vom 25. Juli 1865 und dem Hypothekenbuchsauszuge vom 13. September 1865, wird für kraftlos erklärt,
eingetragenen Posten gebildet
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24187] Königliches Amtsgericht Cannstatt. Vermögensbeschlagnahme.
Ueber das im Deutschen Reiche befindliche gegen⸗ wärtige und zukünftige Vermögen des durch militär⸗ gerichtliches Urtheil vom 17. Juni 1881 der Fahnen flucht im ersten Rückfall in contumaciam für schul⸗ dig erklärten, 24 Jahre alten Karl Wilhelm Schlör von Obertürkheim, O. A. Cannstatt, Musketiers des 3. Württ. Infanterie⸗Regiments Nr. 121. ist die Beschlagnahme verhängt worden, was dem Antrage des Regiments entsprechend in Vollziehung des er— wähnten Urtheils mit dem Anfügen öffentlich be⸗ kannt gemacht wird, daß dem ꝛcD. Schlör eine Ver⸗ fügung über sein Vermögen nicht mehr zusteht, viel⸗ mehr jede solche Verfügung der Staatskasse gegen⸗ über nichtig ist.
Den 6. Juli 1881.
Stv. Amtsrichter: Heuffer.
24188) Vermögensbeschlagnahme.
Durch kriegsrechtliches Urtheil d. d. Ludwigsburg, 1. Juni 1881, wurde das dem fahnenflüchtigen Dispositionsurlauber
Johann Gottlob Singer von Korb
gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Ver⸗ . unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag gelegt.
Diese Beschlagnahme wird gemäß §. 333 der R. St. P. O. hierdurch veröffentlicht.
Waiblingen, den 7. Muli 1881.
Kgl. Württ. Amtsgericht. Herdegen.
24160 Im Namen des Königs! . In Sachen betreffend das Aufgebot der Grundstücke Flur 21 g. Als 163. Pz . Nr. 234. 234 und 234 der Steuergemeinde Bodel⸗ schwingh erkennt das Königliche Amtsgericht zu Castrop durch den Amtsrichter Gummich am 5. Juli 1881 für Recht:
418
8 J. Daß die Grundstücke Flur 21 Nr. 234. ö.
254 469 H und 231 Steuergemeinde Bodelschwingh dem
1) Landwirth Giesbert Wilhelm Völkmann zu Bodelschwingh, 2) Landwirth Heinrich Hohe daselbst, 3) Landwirth Giesbert Wilhelm Graßmann, gt. Quackmann, daselbst,
4) Landwirth Giesbert Möllmann daselbst, 5) Kammerherr Carl von Bodelschwingh; 6) Landwirth Heinrich Staupendahl zu Oestrich, als Eigenthum zuzuschlagen; II. daß den Landwirthen H. Staupendahl, W. Budde, H. Raulf, A. A. Hagemann, H. Lüning, H. Wiese und H. Hüppe, sämmtlich zu Bodelschwingh, ihre rechtzeitig angemeldeten Miteigenthumsrechte vorzubehalten; III. daß die Kosten dem Antragsteller Landwirth Giesbert Wilhelm Völkmann zu Last zu setzen; V. daß im Uebrigen alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, mit ihren Rechten auf die Grundstücke Flur 21 ⸗ 418 468 469 . Nr. 254. I) und 234 auszuschließen.
Von Rechts Wegen. Castrop, den 5. Juli 1851.
Königliches Amtsgericht.
(24161 Verkündet am 21. Mai 1881. gez. Krolzig, Gerichtsschreiber. Im Namen des Königs! In Sachen betreffend das Aufgebot der über die 1) im Grundbuche von Berdzichw Band III. Blatt 91, Abtheilung III., Nr. 4, 2) im Grundbuche von Wullenthal Blatt 58, Abthl. III., Nr. 5 und 6, 3) im Grundbuche von Resenschin Blatt 2, Abthl. NHI.,, M. 5, — 4) im Grundbuche von Schwarzwald Blatt 2, Abthl. III., Nr. 6,
5) im Grundbuche von Mirothen Blatt 31, Abthl. Iij., Nr. 3, . 6) im Grundbuche von Klanin Band JL, Blatt 8.
Abthl. III., Nr. 1, . eingetragenen Posten gebildeten und angeblich ver⸗ lorenen Hypothekendokumente erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pr. Stargard durch den Amtsrichter Thomaschke für Recht: !. .
Die Hypothekendokumente, welche über die in den Grundbüchern von 1 Berdzichow, Band III., Blatt 91, Abthl. III.,
Nr. 4, Blatt 58, Abthl. III, Nr. 5
2) Wullenthal, und 6, 3) Resenfchin, Blatt 2, Abthl. UI. Nr. 8, 4) Schwarzwald, Blatt 2, Abthl. III.. Nr. 6, 5 Mirothen, Blatt 31, Äbthl. II,, Nr. 2, gf Klanin, Band J., Blatt z, Abthl. ill. Nr, 1, und verloren sind,
die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden den Filitzschen Cheleuten auferlegt. Narel, den 2. Juli 1881.
erklärt wird,
werden für kraf tos erklärt. Die Kosten des Ver⸗ fahrens werden den Antragstellern auferlegt. gez. Tomaschke.
Königliches Amtsgericht.
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