16) Muslins. 175 Lawns. Victoria lawns 40 inches 12 Yards
sine medium common
18) Taffachelas.
19) blue Mottles.
206 Cotton Lastings: 30 yards 31 inches
assortid Hl. per Stück — 13 — 131 assortid HDB. 14 — 146
21) Chintz Japan.
22) Mahomedan Cloth.
23) Long Cloth.
24) Linen.
25) Crown Holland.
26 Canvas.
27) Cotton Duck.
28) Cotton unclass ed.
29 Cotton han dkerehietfs:
28 inches blue
brown
imitation silk
Muslin
PB. Muslin
per Stück 1,03 — 1,08 — 76 — 0 80 62 0, 66
n 31 2 4
2 14
per dozen Doll. — 55 - 60 — 52 -— 60 = 55 — 68 = 410 = 68 10 - 45
* 7 * * 2312 * 22 30) Quilts. 31) Fhread. 32) Garn. 33) Mosquits Nets.
Vorstehende Baumwollenartikel, barste Marken mit Preisen anführten, schließlich von England bezogen. .
Ilmerika hat in letzten Jahren gleichfalls Leans Drills und Sheetings auf hiesigen Markt eingeführt, doch finden selbe wegen der hohen Einstandspreise (siehe oben) nur wenig
Absatz.
Deutschland kann in diesen Artikeln mit England nicht konkurriren, da die billigere Seefracht von und nach England sowie die Eisenbahnfracht dorten für die kurze Strecke Liverpool-Manchester, außerdem die Zoll⸗ freiheit der Baumwolle in England zu überwiegend den englischen Artikel begünstigt. (.)
d Rr. 1233. Der bei weitem größte Theil der hier importirten Baumwollenwaaren wird aus England bezogen, da dort billiger produzirt wird. Letzteres dürfte außer in gel⸗ verhältnissen seinen Grund in den großartigeren Spinnereien und Webereien und ferner in den Faecilitäten haben, welche die englischen Fabriken gegenüber den deutschen durch ihren größeren Kapitalbesitz genießen. (G.)
ad Nr. 1—= 33. Die unter der Bezeichnung Baumwollen⸗ waaren zusammengefaßten 33 Artikel werden zum über⸗ wiegenden Theile aus England bezogen, in wenigen Artikeln als Chintzes, Turkey reds, Taffachelas und Handkerchiefs macht die Schweiz und Holland diesem Lande eine mäßige Konkur⸗ renz, in Leinen auch Deutschland; die Vortheile, welche ge⸗ nannte auswärtige Staaten bis jetzt an der Bereitung von Baumwollenwaaren vorausgehabt haben, sind allgemein bekannt und führt deren Erörterung von unserem Standpunkte aus nicht weiter. Ob es der deutschen ndustrie gelingen wird, sich darin Bahn zu brechen, liegt in erhältnissen, welche in zu geringem Maßstabe von hier kontrolirt werden können. Sollte es indessen verwirklicht werden können, daß Deutsch⸗ land als Exporteur auftritt, seine Waare an Qualitat und Billigkeit sich als konkurrenzfähig erweisen, so steht der An⸗ nahme nichts im Wege, daß befriedigende Resultate zu er⸗ zielen sind. Bei solchen Artikeln, welche sich hier schon ein Feld überwiegend oder theilweise erobert haben, kommt es dar⸗ auf an, die konkurrirende Industrie zu überflügeln oder wenigstens Schritt mit ihr zu halten. Die speziellen Vor⸗ züge oder Mängel gewisser Klassen von Waaren hervorzuheben, wurde zu weit führen, wir können ruhig von der Annahme
ausgehen, daß der Absender hierüber von seinen Geschäfts⸗ freunden volle Information bekommen hat oder jedenfalls sich solche verschaffen kann. Wir glauben nicht, daß bem deutschen Fabrikanten hier im Allgemeinen ein Vorurtheil entgegengetragen wird, jedenfalls geschieht dieses nicht in gleichem Maße wie die mißbilligenden Urtheile, wölche anläßlich der Philadelphia⸗-Exhibition so häufig im Auslande laut wurden, es von anderen überseeischen . gebieten erscheinen lassen. Nichts destoweniger ist der Chinese auf reelle Bedienung sehr eifersüchtig und giebt leicht einen Fabrikanten auf, bei welchem er schlechte Erfahrungen ge⸗ macht hat. (B.)
von denen wir gang— werden hier fast aus⸗
II. Wollenwaaren.
34) Alpacea. Von geringer Vedeutung sür den hiesi⸗ en Wu nicht für Chinesen verwendbar (k.) geringer Ab⸗ atz (w). ö 8 Blankets. Stammen hauptsächlich aus England. Deuitsche Waare ist zu theuer, wenn auch der Güte der Farben und des vollen Gewichts wegen bedeutend besser als englische Waare. (k.)
Für searlet
7 Psd. Doll. 280 — 2,0 per pair 8 2,7 5— 3,40 „
6 5 2 =, greycoolis 6 , 100-196. hiefiger Absatz ea. 185009 Paare per Jahr hauptsächlich art und 10 Pfd. und 12 Pfd. per Paar wiegend. Fast ausschließlich von England kommend z 35 Runting nür wenig Absatz (für Flaggen) (K.) wenig Absatz (d). 7) Camelets. 5ß vards 31 inches scarlet IIII. per piece Doll. 15,25 a 15,900 1 J dutch dark blue 24,00 —–— 25,00 Markt wird . von England und mit kleinen Parthien von Holland versorgt. (w.) 33) Lastings. 30. Vards 31 ine he- assortirt HI. per Stück Doll. 14, — 141. (.) Rur aus England importirt (w.. 39) Crape Lastin gs. 30 yards 31 inches HI. * feiner Konsum. (W.) 40 Lastinge Imitation lleiner Konsum. (V.) 41) Long Ells. 24 Jards 31 inches gearlet U. per Stück „ 7,990 car let l. C. FI. HDB. 7990 a 7.8365 ()
(.)
8 a950R)
37 -= 43 kommen fast auss
Mayer) angefertigt.
irmen in
43) Lustres & Qrleans
Dieselben viel theuerer als englische Waaren. Engl. act. HII. per vard Hoßz., , . 3 44 Cloths broad
German v
IIa. 0”) 0,
common ö Cloth wird hauptsächlich kommt davon hinreichend, um
wenden. (W.) 45) Eloth Russian. 46 Narrow.
47) Pilot.
48 Ponchs.
49) Italian.
50) Union.
3 Astracham.
52) Casimir.
Die deutschen Fabriken England den Vorzug des bi (Schafwolle). .)
66
Haußtsachlich deutsche Waare.
lassend. 54) Merino.
55 Paramattas.
56) Reps.
57) Serge.
58) Silesian.
59) Tweeds. ; 60) Woolens unelassed.
Der Rede sein. (K.)
Importen nicht die
Betheiligten jedenfalls ganz genau züge derjenigen Waaren bestehen,
Fällen, wo sie den Bedürfnissen
vor in den Artikels nicht gemäß herstellen
hat und darin sich es eine Klasse von
hängt neben der tenzfähigkeit von dels ab, das Land aller Berechnung nach den Handel bis jetzt brach liegen sich en zu Gunsten einer spricht i dasür, geordnete Rolle spielen würden,
es uns an jedem Material,
welche im günstigen Falle nur ar
Fabrikanten in Deutschland auch
bekannt. (B.)
auch via England aus E Importe unbedeutend. (K.)
ö Na
vire ol d 2
Iron Plate land. 983 ron har
disches das beste aber 60 - 100 Belgien good assort. 9 ordin. = . round aquare flat bars amal round rod hoop Swedish sost wire No. 1, 15
7 20 — je bar hanptsachlich belhisch
Importe aus England recht dedeutend. (v)
und deutsche. Letztere
4 Spanish Stripes werden von England und Deutschland importirt, für billi ließe sich von leistungsfähigen Fa : noch ein feineres Absatzfeld gewinnen; selbe müßten sich dann aber erst mit hiesigen B
Viel aus Deutschland. (K.)
e Waare wie die englische riken in Deutschland wohl
erbindung setzen. (W.)
Vorstehende Artikel von
ließlich aus England, nur Spanish Stripes werden in Deutschland (Eupen bei Aachen J. F. sind viel besser, aber auch
assert. fine so /n ine per yard Doll. . IIa. 4 . medium ass. fine ö 2
aus Veutschland bezogen und dem Absatze zu genügen, ist spezielle Sorgfalt auf sich stets gleich bleibende Qualität zu ver⸗
Die vorstehenden Artikel 45 — 52 werden nach hier aus⸗ schließlich von Deutschland importirt. Russische Waare kommt hier gar nicht, in Shanghai nur noch selten auf den Markt.
bei diesen Artikeln gegen igeren einheimischen Rohstoffes
53) Flannels;: sind am hi(sigen Marlte gleichfalls deutsches Fabrikat, obwohl gegen englische Flannel 45 vards 33 - 34 inches thick Toll. 6 10 — 43 Cents pr. Yard. thin 25 a 35 cents
Der Artikel war während der letzten Jahre etwas überführt und deshalb wenig Nutzen Qualität ist sonst genügend. (w.)
615 Wollen und Cotton Mixtu res. . ; Verbrauch dieser Artikel 54 - 51) beschränkt sich meistentheils nur auf Europäer und kann daher von größeren
Bei Wollenwaaren gilt in vielen Fällen das, was wir betreffs der Baumwollenartikel gesagt haben mit der Abwei⸗ chung, daß auf diesem Gebiete der deutsche Handel sich schon ein bedeutendes Absatzgebiet errungen hat. Auch hier müssen wir es unterlassen, in Einzelnheiten einzugehen, es ist den bekannt, worin die Vor⸗ welche sie mit Erfolg ab⸗ fetzen und andererseits liegen größtentheils lokale Gründe die Fabrikation des hiesigen Handels können oder wollen. Während man sich in Deutschland auf die Fabrikation von Tuchen Spanishstripes und ähnliche Waaren — meistens schweren Genres — gelegt eines entschiedenen Vorzugs erfreut, giebt Geweben als Longells, Camlets, Lastings ete., welche bis jetzt ausschließlich von England (Camlets im geringen Maße auch aus den Niederlanden) bezogen werden. in deutschen Erzeugnissen größere ö —
Veibehaltung der jetzt exist dem allgemeinen Gang des s da dieser aber in stetem Wachsen begriffn ist und noch ein unendliches hat, sind jedenfalls alle Aus⸗ solchen Ausdehnung vorhanden, auch daß Wollenwaaren dabei eine unter⸗
Bei dem Mangel einer kontrolirenden Zollbehörde fehlt aus welchem zuverlaässige statistische Daten zufammengestellt werden lönnten und halten wir es für richtig, uns lieber solcher 2
könnten. Die Wichtigkeit des Wollenwaarenmarktes ist den
III. Metalle.
62) Copper Bar and Rod: Wird viel aus Japan Chili importirt, von Deutschland sind
In manufalturirten Waaren ist der Umsatz sehr be⸗ schränlt, namentlich was Kupser betrifft, dem benachbarten Japan bezogen werden kann. (B.)
63) Copper sheets. 2 pp M Ebenfalls aus Japan. (.)
ware manufactured unmanunfactured
aus England. (.) C Sheets: ausschließlich aus Eng⸗ 70 wird von 2 (das Meiste), 3 n Resrod] England und den importirt. Belgisches ist das billigste, englisches besser in Qualitat, schwe⸗
roöz. theurer. per pienl Doll. 205 — 2.35
Doll. = 69 —– 70 5 = 66 1, 06 - 0, 971 2 = 93 (E)
2 80 - 2 82 / Yö6 = 2 40 150 —– 1,60 116— 1, 36 G 956 - 100 (K)
Waare sehr theuer. 26.)
eines
Db das Geschast gewinnen wird, irenden Konkur⸗ chinesischen Han⸗
Feld für
eilungen zu enthalten, Annahmen basirt sein
ohnedies zur Genüge
welches billiger aus
wenig impor⸗ tirt. (k.)
220—2.25 2. 15 - 2.19 2.86 - 3. 09 3.19 — 3.15 420 — 425
6.75 — 8090 (R) lische
Waare, etwag en
gischer aber nicht konkurriren, da zu theuer, sonst würde vor⸗ augsichtlich viel davon abzusetzen sein. . . Von nailrod gilt dasselbe, wenn ebenso billig wie eng⸗ lisches, ließe sich ansehnlich davon verkaufen, da der Total⸗ konsum sehr bedeutend. (V.) 72) Hoop Iron. 73) Galranized. 74) Nails. 755 Iron ware manfactured: ausschließlich von Eng⸗ land (.). 76) Iron wire: wird ausschließlich von Deutschland (Westfalen) importirt, enalische Waare ist theurer und schlech⸗ ier als deutsche (K.) kommt ziemlich ausschließlich aus Deutsch⸗ land und in genügenden Quantitäten (w.). 77) Iron old: kommt irgend wo her, wo es gerade ö 3 ist, und beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes an ). 78) Iron Fig & Kentledge: aus Schottland (.) ö 3 im Süden nicht viel gebraucht, kommt aus Eng⸗ and. (W. ad Rr. 69—– 78: Was Metalle anlangt, so verdient hier neben England in besonderem Maßstabe Belgien genannt zu werden, aber auch in Deutschland nimmt das Exportgeschãft nach China in erfreulicher Weise zu. Wir sollten sagen, daß es mit der Zeit ein Leichtes sein follte, dem belgischen Liefe= ranten erfolgreich die Spitze zu bieten, zumal die meisten Artikel, namentlich aber Eisen, ein so bedeutendes Absatzgebiet finden. Wenn dies noch nicht in größerem Maßstabe geschehen, so liegt es wohl hauptsächlich an den theuern Preisen, welche in Deutschland verlangt werden, sei es von den Marken selbst, sei es für den Transport und wird es darauf ankom⸗ men, Mittel und Wege zu finden, diesen Uebelstand zu räumen oder doch zu verkleinern. In manchen Sorten von Eisen, als Eisendraht und auch sür Stahl hat sich schon ein ganz befrie⸗ digendes Feld dem deutschen Handel eröffnet. (B.) 79) Lead in Pigs S Sheets: V. B. Hole chop: L. B. & Go. sind die besten Sorten und kommen aus Deutsch⸗ land (vom Harz), werden auch theurer bezahlt, als englische , he und amerikanische Waare, von welcher letzteren ichmond, Selby und Sacramento hervorzuheben sind:
W. B. Hole chop per pecul, Doll. 5,70 — 5, 76,
(1331/3 engl. Pfd.)
L. B. & Co. , 65376 . Common brands . * „5,65 - 5,70. (.). Lead in Pigs kommt von England und Deutschland in ziemlich gleichen Mengen. Letztere Waare ist reicher als englische und wird zu anderen wecken verwendet. Importe
genügen dem Absatze. (W.).
Für Blei eröffnet sich ein vielversprechendes Feld; ob⸗ schon momentan die englischen Marken noch den Vorzug ge⸗ nießen, kommt das deuische Blei doch immer mehr in Auf⸗ nahme und ist der Zeitpunkt nicht mehr fern, wo dasselbe in keiner Hinsicht geringer geschätzt werden wird. (B.).
So Tin slabs & Blates (aus Singapore, Malaua): werden direkt aus den Straits importirt. Tin plates aus.
England: Soft per box Doll. 5, 22 — 5, 30, harr, , ö — 5,10. (&.) Sl) Quicksilver: von den Vereinigten Staaten resp. Kalifornien, wenig aus Spanien via England: Casitorn. S7is flaske per picul Doll. 58.60 bis Doll,. 59.10 (.). 82) Zine sheets nur von England impor⸗ s35 VTessow metal E nails I tirt, da dortige Marken i. bekannt sind und sich durch langjährigen Gebrauch ihren bsatz gesichert haben (w.. Wird ausschließlich von England bezogen. Die bedeu⸗ tendsten Marken sind:
Muntz 16 22 Or 241 *. 2838 „ .) j, .,
Bivians K ö.
. 24 / az n., . j) . so,
Compositions nails, „ „24 — 25. (.. S4) Steel: kommt nur von Deutschland in genügenden Quantitäten. Qualität ist gut. (X.).
Wird aueschließlich von Deutschland und Schweden be⸗
ogen.
26 Deutscher per Tub Doll. 3.50 à 3.90. (.). S5 Spes ter: aus Deutschland „ Schlesien. Nür wenig Bedarf am hiesigen Platze. (K.). S6) Lea dpipes 875 Anchors & chaines S8) Hardware S9) Brassware 90) Brassbuttons: ͤ
würde noch bedeutend größer sein,
wären. .). — Knöpfe werden em , aus Deutschland bezogen und weiß man dort schon den chinesischen Geschmack zu treffen (B.).
91) Brasswire ; ᷣ 56 verhaltnißmaßig nur wenig Vedarf. (R.)
92 Steel wire
93) Tinwire
45 Metals mann fact. — unilaned- Dahier wären auch Messer anzuführen. Nodgers, England, Solingen und deutsche Fabrikate mit imitirten 9 — Marken, ferner englische Feilen, Casetten C sases, Broncen, Schlösser und Schlüsselringe c, welche mit Ausnahme der Messer, Feilen und Casetten (dispateh boxes), die von Chinesen ebraucht werden, doch nur auf den kleineren Bedarf für die Fremden
beschrankt bleiben. (K). sch ain m. (Schluß folgt.)
sämmtlich aus England. (.).
ein deutscher Artikel, der Absat wenn die Preise billiger
Ueber den Fortgang der Arbeiten an der Tunnelitung des Kanals berichtet der 22 Die dabei beschaftigten Ingenieure arkeiten bereits mit drei Schichten von Minirern. von denen eine jede sich acht Stunden lang an der Arbeit beslndet, und die Bobrung gebt scden Tag c Fuß weiter vor sich Der jum Tunnel führende achi kai ein? nge ven M Fuß und die Bobrung ist bereite gegen M Fuß weit ortgeschrltten. Die Entfernung zwischen den kelden Ufern beträgt gegen 22 Meilen, und
Maßstabe fortgeseßt würde, Ansrruch nehmen.
dem jetzigen müßte die Herstellung des
Tunnels 11 Jabre in
wenn die Bohrung nach
Redacteur: Riedel.
Verlag der Erredilion (Kesseh. Druck! W. Elgner. Fünf Beilagen (clnschließlich Borsen · Bellage)
Gerlin!
sst von guter Qualität, kann müt bel⸗
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staäts⸗Anzeiger.
M HGS.
Berlin, Donnerstag, den 21. Juli
1881.
Königreich Preußen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und kJ
Bekanntmachung.
An dem in der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt zu Berlin während der Monate April, Mai und Juni 1881 abgehaltenen Kursus zur Ausbildung von Turnlehrerinnen haben theilgenommen und das Zeugniß der Befähigung zur Ertheilung von Turnunterricht an Mädchenschulen erlangt:
1) Fräulein Barnewitz, Handarbeitslehrerin zu Berlin,
2) Fräulein Bau er, Lehrerin daselbst,
3) Fräulein Behr, desgl. daselbst,
4) Fräulein Beschnidt, Handarbeitslehrerin daselbst,
5) Fräulein Bühring, desgl. daselbst,
6) Fräulein Burow daselbst,
7 Fräulein Busch zu Rehden, Kreis Graudenz,
'. . Fräulein Hedw. Dammer, Handarbeitslehrerin zu erlin, s) Fräulein Diez daselbst,
10 Fräulein Dippe, Lehrerin daselbst,
115 Fräulein Domsch, desgl, daselbst,
12 Fräulein Eberlein daselbst,
133 Fräulein Elisabeth Fischer zu Köpenick,
14) Fräulein Emilie Fischer, Lehrerin zu Leobschütz,
15) Fräulein Fricke zu Dessau,
16 Frau Dr. Gaden, geb. Schmidt, zu Berlin,
17) Fräulein Gast zu Prenzlau,
18) Fräulein Gerbing, Handarbeits— lehrerin zu Berlin,
19 Fräulein Gräfe daselbst,
20) Fräulein Grohn, Handarbeitslehrerin daselbst,
21) Fräulein Heinritzi, Lehrerin daselbst,
22) Fräulein Hertel, desgl, zu Friedenau bei Berlin,
23) Fräulein Hintzpeter, Handarbeitslehrerin zu Berlin, 6, Fräulein Hoffmann, desgl. zu Lichterfelde bei
265) Fräulein Hollacks, Lehrerin zu Steglitz bei Berlin,
26) Fräulein Fentzsch, J Berlin,
27) Fräulein Kaiser daselbst,
28) Fräulein Kirberg, Handarbeitslehrerin zu Lennep,
29) Fräulein Klinsmann, Lehrerin zu Berlin,
30) Fräulein Könnecke, Seminarlehrerin zu Paderborn,
315 Fräulein Kozlowska, Lehrerin zu Berlin,
32 Fräulein Krauspe, desgl. daselbst,
33) Fräulein Kretz schmer, zu Anklam,
34) draulein Lach, Handarbeitslehrerin zu Berlin,
39 n,. 2 .
Fräulein Langer, Handarbeits⸗ und Zeichenlehreri zu Landeshut i. Schl., ö 6
37) Fräulein Lensch, Handarbeitslehrerin zu Potsdam,
38) Fräulein Matthäsius, zu Berlin,
6 Fräulein Meinshausen, Lehrerin zu Mühlhausen
46) Fräulein Misch, Handarbeitslehrerin zu Danzig,
41) Fräulein Modes, zu Berlin,
42 Fräulein Nordmann daselbst,
43) Fräulein Opitz, Handarbeitslehrerin daselbst,
44) Fräulein Ritter, Lehrerin daselbst,
45) Fräulein Rudolpaphi, desgl. daselbst,
46 Fräulein Schaaf, desgl. zu St. Goar,
47) Fräulein Schmidt, desgl. zu Königsberg in Ostpr, na 48) Fräulein Schmitz, desgl. zu Ratingen bei Düssel⸗ 49) Fräulein Schönke, desgl. zu Posen.
50) Fräulein Schulz, zu Insterburg,
ol] Frau Doktor Sostmann, geb. Hoyer, zu Celle,
52) Fräulein Sperling, Lehrerin zu Berlin,
53) Fräulein Thun, Handarbeitslehrerin daselbst,
s) Frau Tie ssen, geb. Preuß, zu Königsberg i. / Osipr.
55 Fräulein Tonn, Lehrerin zu Berlin,
56) Fräulein Verhein ju Schwerin in Mecklenburg,
57) Fräulein Wätzoldt, Lehrerin zu Verlin, uin uu Weidner, geb. Hager, Turnlehrerin zu
59) Fräulein Wilhelmi, Handarbeitslehrerin zu St. aan f a Rh. d , . 6M) Fräulein irn Lehrerin zu Berlin, und
61) Fräulein Zim mermann, desgl. daselbst. Berlin, den 18. Juli 1881. Der Minister der geistlichen, Unterrichtz⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten. Im Austrage: Greiff.
und Zeichen⸗
Das Centralblatt der Bauverwaltung, berausgegeben i Ministerium der offentlichen Arbeiten . O. Tm n w V. Eggert), Jahrgang L Nr. 16 hat folgenden Inbalt: Amtliches: Gir kularerlaß vom 21. Juni 1881. — Personalnachrichten. — Nicht⸗ amtliches: Kanalisirung der Unterspree von den Damm Mühlen in Berlin bis Spandau (Fortsetzung) — Die Heiungsfrage. — Leke= motiv⸗Schiebebühne mit Gasmotor. — Von der Patent und Muster ˖ schutz Ausstellung in Frankfurt a. M. II. — Entwurf zur Wasser versorqung bochgelegener Ortschaften im Kreise Querfurt. — Ver⸗ mischtes: Veränderungen bei den technischen Beamten der Staatz ⸗ eisenbabn · Verwaltung. — Berufung deutscher Techniker. — Feld. messerprüfungen in Preußen 18.71 1880. — Die Neue Kirche in
erlin. — Die Coöͤlner Stadterweiterung. — Gagbelcuchtung ei Lokemotiven. — Gewerbe und Industrieautste lung in Halle 3. S. — Autstellung der Konkurrenzentwürfe für die Mainzer Rheinbrücke in Berlin. Kanalverbindung wichen dem Kacxischen und dem Schwarzen Meere. — Die französischen Alvenbabn Entwürse. — Die Gröffnung des Gettbard und Monte ⸗ Cenere⸗ Tunnel. — Unter · irdische Eisenbabn in New · Jork.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Das 4. Heft (Oktober ⸗Delemher) deg Jabrganges 1880 der - Zeit. chrift des Königlich barerischen statistischen ge ne, enthält eine
bbandlung über die r land wirth⸗ schaftlicher Anwesen in Bavern wäbrend des Jabtes 188 aus
der Feder des Dr. Max Seydel, Vorstandes des Bureaus.
belief sich auf 30 059 ha, wovon fast ein Drittel auf Oberbayern mehr als die Hälfte (15 963) auf Altbayern traf. . des
einer Durchschnittsgröße von 5, ha außer Bewirthschaftung. Von jener Gesammtfläche traf mehr als ein Drittel auf . 6 . viel mehr als die Hälfte (324 ha) auf, Altbayern. Allenthalben erweist sich bei den Zwang verkäufen der kleinste Grundbesitz als vorzugsweise betheiligt. Bezeichnet man nämlich die Anwesen, welche bis zu 10 ha umfassen, als kleine, jene, welche über 10 bis 100 ha haben, als mittlere, die übrigen als größere, so findet man, daß im ganzen Vönigreiche von 10 der Zwangsversteigerung unterstellten Anwesen 7,7 kleine, 22.0 mittlere, ,z größere waren. In den einzelnen Re— gierungsbezirken pertheilen sich diese Prozente auf, die genannten drei Gruppen wie folgt: Oberbayern: Gruppe J. 1771, ba, Gruppe Il. S856 ha, Gr. II. 950 ha, im Ganzen S577 ha, Niederbayern Gr. J. 1166 ha, Gr. II. 2582 ha, im Ganzen 3748 ha; Pfalz Gr. JI. 3h6 ha,. Gr. Il. 2060 Pa, im Ganzen 566 ba, Oberpfalz Gr. J. 732 ha, Gr. II. 2255 ha, Gr. II. 651 ha, im Ganzen 3638 ha, Oberfranken Gr. J. 1356 ha, Gr. II. 2415 ha, im Ganzen 3771 ha, Mittelfranken Gr. J. 691 ha, Gr. Il. 912 ha, Gr. IIl. 171 na, im Ganzen 1774 ha, Unterfranken Gr. J. 2300 ha, Gr. II. 1634 ha, im Ganzen 3984 ha, Schwaben Gr. J. 1651 ha, Gr. II. 2400 ha, im Ganzen 4051 ha, im ganzen Königreiche Gr. JI. 1093 ha, Gr. II. 18254 ha, Gr. III. 1772 ha, im Ganzen 30 059 ha. Von 100 ha verganteten oder subhastirten Bodens treffen sonach; in Oberbayern auf Gr. J. 21, Gr. II. 68, Gr. III. 11, in Niederhayern Gr. L. 31, Gr. II. 69, in der Pfalz Gr. IJ. 665, Gr. H. I65, in der Oberhfl Gr. J. 206. Gr. II. 62, Gr. III. 18, in Oberfranken Gr. II. 62, in Mittelfranken Gr. J. 39, Gr. II. 52, Gr. III. 9, in Unterfranken Gr. J. 58, Gr. II. 42, in Schwaben Gr. J. 41, Gr. II. V, im ganzen Königreiche Gr. J. 33, Gr. II. 61, Gr. III. 6. In den meisten Regierungsbezirken gehört also der größte Theil der vergan⸗ teten Bodenfläche der zweiten Gruppe an; nur in der Pfalz und in Unterfranken hat die erste Gruppe das Uebergewicht. Das Verhält⸗ niß der wegen Zwangsveräußerung unbewirthschaftet gebliebenen Fläche ländlichen Besißes zu der gesammten landwirthschaftlich benutzten Boden⸗ fläche stellt sich für das Königreich so, daß auf 10 090 ba der letzteren 12 ha der ersteren treffen. Unter diesem Satze bleiben die Regie⸗ rungsbezirke Schwaben, Niederbayern. Mittelfranken und die über haupt hier in sehr günstigem Lichte erscheinende Pfalz; auf oder über dem Durchschnitte halten sich die übrigen vier Kreise. Die höchste Ziffer mit 19 ha. auf 16090 hat. Ober⸗ bayern. Nach dem Durchschnitte für das Königreich sind von der dem Zwangsverkaufe unterstellten Anwesen 25 0ͤ, 9 von der betref⸗ fenden Bodenfläche 1890/9 außer Bewirthschaftung gekommen. Dieser für die volle Außerbetriebssetzung gefundene Prozentantheil giebt selbst⸗ verständlich nicht die ganze Betriebsstörung an, welche die Landwirth⸗ schaft durch die Zwangsveräußerungen erleidet. Die Anwesen werden nämlich in der dem Zwangsverkaufe unmittelbar vorhergehenden Zeit fast regelmäßig abgeschwendet, Die Wiedereinführung eines geordneten und rentirenden Betriebes erheischt daher Kapitalien, welche während der Periode des Zwangsverkaufes fehlen, und welche auch von den Hvpothekgläubigern oder den Güterhändlern, die das Anwesen aus der Gant mit der Absicht des möglichst beschleunigten Wiederver⸗ kaufes erwerben, nicht aufgewendet werden wollen, Bei den dem Zwangs verkaufe unterliegenden landwirthschaftlichen Gütern sind demnach lbst im günstigsten Falle theilweise Betriebsstörungen unvermeidlich. Was die Zeit anlangt, während welcher die in Rede stehenden An—
Dauer dieses Zustandes im Königreiche 115 Monate. Unter dieser Ziffer halten sich die Regierungsbezirke Schwaben mit 8,9, Pfal; mit J. 1, Mittelfranken mit 9.6, Niederbavern mit 11,2 Monaten; über derselben stehen Unterfranken mit 11,8, Oberfranken mit 11,9, Ober—⸗ bayern mit 12,8 und die Oberpfalz mit 13,1 Monaten. Betrachtet man die einzelnen Fälle der Zwangeversteigerung, welche zur Nicht- bewirthschaftung eines Gutes geführt baben, so nimmt man wahr, daß von den 953 Fällen fast genau ein Drittel, nämlich 318, zu einer einjährigen Nichtbewirthschaftung des Gutes geführt hat. Die nächst⸗ hoben Jiffern 134 und s treffen auf die Fälle halbjähriger und zweijähriger Nichtbewirthschaftung, Indessen mag an dieser Erschei⸗ nung die in der Statistik wohlbekannte Neigung zur Angabe runder
wiederholt sich in Ansehung der, unhehaut gebliebenen Flache. Ven doo ha dieses Bodens sind 1748,9 ha, alse annähernd gleichfalls ein Drittel, ein Jahr lang außer Bewirthschaftung, gestanden; die
das wirthschaftliche Leben und Gebahren der Landbevölkerung gestatter die Statistik der Gantursachen. Der Verfasser hat all die verschiedenen Gründe des Vermögensverfalles, so wie sie angegeben worden sind, verzeichnet. Cinige dreißig Urfachen wirthschaftlichen Niederganges sind im Ganjen angeführt worden, welche sich in fünf Grupven: un ⸗ günstige Gutsübernahme und Schuldenstand, unwirtbhschaftliches Ge⸗ babren, Geschästeunerfahrenbeit, Naturereignisse und ungünstige Lage der Landwirtbschaft ibeilen lassen. Unwirthschaftlichkeit und Uner fabrenbcit nebmen bierunter einen breiten Platz ein. Manche der für den wirthschaftlicihen Ruin angeführten Gründe sind sehr merk · würdig; am merkwürdigsten wohl, daß die Führung elner Bierwirth schaft in einer verhältnißmäßig kesrke sich vertbeilenden Zahl ron Fällen zum Vermögen verfalle des Landwirths gefübrt eder beigetragen bat. Unter den Gant ⸗ ursacken nimmt die Grurre ungünstige Gutsübernahme und Schul⸗ denstand⸗ in allen Regierungäbenlrken mit Ausnahme der Pfal; einen böckst beträchtiicchen (336 — 18 6M) und, von Schwaben abgeseben. auch den größten Projentsaß für sich in Ansrruch; Gripre unwirtbschastlicheg Gebabren! folgt zunachst
45 bo), in der Pfals stebt., sie allerdings konzentrirt auf eine an sich sebr klelne Zabl ven Fällen — an der Spitze. Ferner ergiebt sich, daß im ganzen Königreiche von 3739 Fällen der Zwangs veräußerung 2133 oder 57 Jo selbstverschuldete oder selbst⸗ mitverschuldete waren, cin, wie man licht, immerhin bedeutender Projentsatz, Am starksten wicgen die Fälle der Selbstverschuldung sn der Pals vor, sehr stark auch in Dberbavern und Schwaben. Jum Abschlusse seiner Erörterungen beleuchtet der Verfasser einzelne Verkästnlsse, welche auf den finanziellen Niedergang der landwirth⸗ schastlihen Betriebe cinen bemerkenswertben Ginfluß äußern, indem er beschesdenisich Kemerkt, daß seine Bemerkungen feinen Anspruch darauf machen, ein nach allen Richtungen bin vollständiges Bild zu geben. Wir erwähnen bier fur einige der baurtfächlichsten dieser Er— Irterungen. Aus den altbaverischen Provinzen wie aus Schwaben werde vielfack berichtef, daß ihn sebr jablreichen Fällen die Verschuldung der Hänerlichen Besiter ihre Ursache in dem Ankauf von Grundrarjellen gegen Fristenjaklungen Habe, welche Zablungen der äuser in der Folge nicht mehr zu leisten im Stande gewesen sei. Als in den sechiiger Jabren und nech Anfangs deg Jabres 1870 die Werthe der landwirtbschaftlichen Güter auf einer früher nie da-
sewesenen Döhbe sianden, sclen rlele größere äongm eannese ron hren Gigentkümern freiwillig. und war greßtentbeils an Guter.
Wir entnehmen dieser sorgfältigen Arbeit nachstehende Angaben: Als * sammtzahl der während des Jahres 1880 zwangsweise versteigerten ländlichen Anwesen wurden 3739 mit einer Durchschnittsgröße von 8 ha gefunden. Die ganze der Zwangsversteigerung unterlegene Fläche
Zwangsverkaufes blieben 953 Anwesen mit zusammen 5394,5 ha und mit
Die
(27 — —
Zabten einen wesentlichen Antheil haben. Dieselbe Wahrnehmung
nächsthohen Ziffern 63, und 623,53 ha treffen ebenmäßig auf die Fälle balb⸗ bezw. jweisahriger Nichtbewirthschaftung. Lehrreiche Einblicke in
nicht kleinen, auf alle Regierungs⸗
schacherer veräußert, während deren bisherige Inhaber sich Städten und Markten als Rentner niederließen. Bei Zer⸗ trümmerung dieser Anwesen steckten sich namentlich Die Klein gütler durch Ankauf von Grundstücken gegen Fristenzahlungen in übermäßige Schulden. Die Folgen seien nicht ausgeblieben. Bei den mehr oder weniger ungünstigen Erntejahren, wie sie sich seit 1876 ergaben, sei es dem kleinen Landwirthe kaum mehr möglich gewesen
die Zinsen der eingegangenen Schulden aufzubringen und einen sonstigen öffentlichen und privaten Verpflichtungen zu genũgen
geschweige, daß er im Stande gewesen wäre, noch Fristenzahlun gen für die früher erworbenen Grundstücke zu leisten. So seien denn in einer sehr bedeutenden Zahl von Fällen die Zwangsveräußerungen durch die Güterhändler wegen i,, rückftändiger Friftenzahlungen veranlaßt worden. Fine andere Erscheinung, über welche von überall her Klagen laut würden, sei der Wucher, der vielfach in Verbindung mit dem Viehhandel auftrete. Der Wucher sei be⸗ sonders in Unterfranken stark verbreitet. In Unterfranken wurde die Ursache der üblen Lage der Landwirthe von mancher Seite zum Theil darin gesucht, daß die Ablösung, des Bodenzinses einen bedeutenden Geldabfluß im Gefolge gehaht hätte, wobei von ärmeren kleinen Ge⸗ meinden bis zu 7009 und 9090 6, von reicheren Gemeinden bis zu 140 000 6 zu entrichten gewesen seien. Die oft unerschwinglichen Be⸗ träge dieser Ablösung hätten dem mittleren Bauernstande tiefe Wun⸗ den geschlagen und viele Landleute den Wucherern in die Hände ge⸗ trieben. Auch die Zersplitterung der ländlichen Güter insbesondere in Folge Erbgangs wird als Ursache des finanziellen Ruines vielfach hervorgehoben. Es wird geklagt, daß, seitdem der Uebernehmer des väterlichen Hauses keine Vorzugsrechte mehr genieße, vielmehr ge⸗
halten sei, das Erbe, in welchem der Hof oft zu dem höchsten Preise veranschlagt werde, mit den Geschwistern gleichheitlich zu theilen, Fälle häufig einträten, wo die Geschwister mit gesicherten Vermögens⸗
theilen abziehen und den verschüldeten Hof zurüͤcklassen, auf welchem
sich dann der Uebernehmer bei den großen Lasten aller Art nicht zu
balten vermöge. Als Hauptgrund des Darniederliegens der Land-
wirthschaft erscheine in vielen Bezirken Unterfrankens die außer⸗
ordentliche Parzellirung des Grundbesitzes in Verbindung mit
gänzlichem Mangel einer zweckmäßigen Arrondirung. Zum Schlusse
seiner Darstellung erwähnt der Verfasser dann noch, wie aus den
verschiedensten Theilen des Landes dem Bedauern darüber Ausdruck
gegeben werde, daß in der Landbevölkerung vielfach eine gesteigerte
Genußsucht, und Hand in Hand damit der Hang zur Unthätigkeit
oder zu mühelosem Erwerbe sich geltend mache. Die Neigung, sich
sogenannten unproduktiven Gewerben zuzuwenden, wovon oben in
dem Betriebe von Bierwirthschaften durch ländliche Grundbesitzer ein
auffallendes Beispiel angeführt wurde, könne als ein bedeutsames An⸗
zeichen jener verderblichen Richtung gelten. .
welche diese Anwesen zertrümmerten,
meistens in den kleinen
Witterungsverhältnisse im nördlichen und mitt— leren Deutschland im Juni 1881.
Wenn auch die Gesammtresultate der Witterungserscheinungen des diesjährigen Juni keineswegs eine bedeutende Abweichung von den durchschnittlichen Mittelwerthen dieses ersten Sommermonats ergaben, so war doch die Witterung innerhalb des Monats einer sehr auf⸗ fallenden Schwankung unterworfen. So wich die mittlere Mongts⸗ lemperatur, wie die unten folgende Tabelle ergiebt, an den einzelnen Stationen kaum einen Grad von dem mehrsährigen, in Parenthese eingeschlossenen, Mittel ab — und dennoch waren die Temperaturen der einzelnen Monatsventaden, welche sonst im Juni sehr wenig von einander abweichen, in diesem Jahre von einander sehr verschieden,
9 . ö — '. 1 . ö . ö z 8e s bierbei die Tagestemper s r 2 3zneor Mo 1 . wesen außer Bewirthschaftung blieben, so betrug die durchschnittliche trotzdem daß hierbei die Tagestemperaturen der zu einer Pentade ge—
hörenden Tage schon kompensirend auftreten. Temperaturen der 6 Juni pentaden für einige Stationen.
10. — 14. 15.— 19. 20.—24. 25.— 29. 8.6 20.2
19.9
19.1
21.6
21.2
19,5
18.2
19.7
2059
22.
namentlich
5.— 9.
31. Mai — 4. f 19.8
GClaußen 15.5 Königsberg ; Konitz
Breslau
Berlin
Hannover
Münster
Cöln
Trier
Darmstadt
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nimmt die Schwankung, von Ter jzwelten zur dritten Pentade von Osten nach mehr und mehr ab. Auch in Betreff der Niederschläge zeigten sich ein Paar ziemlich scharfe Schwankungen, indem gegen Ende des ersten Monatädrittbeils eine über das ganze Beobachtungs⸗ gebiet verbreitete Regenzeit eintrat, während im Uebrigen nur mehr lokale Einflüffe ab und zu Regen herbeiführten. Die ersten Juni tage waren überall freundlich und angenehm. Bei mäßig behem, zemlich konstant bleibendem Barometerstande herrschte westliche Windeeströmung vor, die jedoch bald nach Nord, bald nach Süd um⸗ schlug. In den östlichsten Provinzen und an den höher gelegenen Statlonch trat der Wind zuweilen mit großer Heftigkeit auf. In Ssl⸗ und Westpreußen steigerte sich zu Anfang des Monats die Wärme sehr intensir, so daß die zweite Pentade noch wärmer, als die erste war, während weiter westlich das Gegentheil stattfand. Die Himmelebededung war im Allgemeinen nur schwach, Niederschläge blieben bis zum 5. Juni aus, und es machten hiervon nur einige schlesische, namentlich die bochgelegenen Stationen eine Ausnahme. In Schreiberhau. in Wang und auf der Schneekoppe entluden sich den 3. Juni, nachdem die Wärme in den Nachmittagestunden sehr intensiv gestiegen war, des bend von Regen begleitete Gewitter; auch in Görlitz war dies der Fall, wabrend Breslau bierven frei blieb. Fast an allen Statienen fraten aber ein Paar Tage später elektrische Erscheinungen auf. Das Barometer fing unterdessen ziemlich rasch zu sinken an und erreichte an allen Stall'onen westlich der Oder bereits am 6. Juni sein Monatsminium, an den östlicher gelegenen Stationen aber erst den 7. oder 8. Juni; daber trat auch der Witterungsumschlag, der sich in Betreff der Warmeabnabme und des Einstellens ven Regen tagen voll og. sin Wesien cin Paar Tage früber ein, als im Osten. In den west. lichen und den mittleren Prorinzen war bereits vom 6. bis 8. Juni die Temperatur soweit berunter gegangen, daß die mittlere Warme des letzteren Tages nur etwa 10 Grad betrug, dagegen hatte in Kö⸗ nigebetg der . Jun nech cine Tagestemperatur vem 186 Grad und in Claußen von Rö Grad. Da aber nun auch im äußerten Often Gewitter mit Regen und zum Theil mit Hagelwetter auftraten. so begann von nun an sikerall cine schr beträchtliche Wärmeherabmin ˖ derung und es stellte sich eine allgemeing Periede kalter und nasser, jum keil rauber Tage ein. In den éstlichen Prorinen Feanete eg Fiis i Tage alltäglich, wellen allerdings nur mani, aber es fiel auch das Marimum des täglichen Regenquantums in diese Periode, welter nac Westen traten längere Pausen ein und das tägliche Regenquantum wurde von dem, wie an ein zelnen Tagen in der zweiten Daälfte des Monats beobachtet wurde, übertroffen. Besenderg reich an Niederschlãgen waren
die
ö Westen
Allgemeinen
namentlich am S. Jun die Stationen auf dem Riesengebltge. In