1881 / 174 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Karlsruhe, 24. Juli. (Karlsr. 3.) Der von Schäberle ent⸗ deckte Komet, dessen Erscheinen vor einigen Tagen mitgetheilt wurde, ist, wie sich nach weiterer Nachricht des Prof. Valentiner nun⸗ mehr herausgestellt hat, nicht mit dem Kometen des Jahres 1812 identisch, sondern bisher noch nicht beobachtet worden. Der Lauf des Kometen ist vorläufig noch nach Norden gerichtet, so daß er auch jetzt schon für den Karlsruber Horizont nicht mehr untergeht. Seine Höhe in unterer Kulmination bleibt aber sehr gering, und da er vor der Sonne den Meridian passirt, so ist er vorläufig noch vor Sonnen⸗ aufgang im Nordosten am besten zu beobachten. Er erreicht erst Mitte August die größte Sonnennähe, kommt der Erde aber noch später am nächsten. Seine Helligkeit nimmt daher zu, und zwar sehr beträcht⸗ lich, Mitte August wird seine Lichtstärke etwa 15mal größer als zur Zeit der Entdeckung sein und der Komet ohne Zweifel auch mit bloßem Auge sichtbar werden.

Das Washington-Monument in Washington, schrei⸗ ben amerikanische Blätter, wird nach seiner Vollendung das höchste Bauwerk auf Erden sein, da seine Höhe 550 Fuß betragen wird. Die Pyramide des Cheops ist 480 Fuß boch, die St. Peters⸗ kirche in Rom 457, der Straßburger Dom 463, der Cölner Dom 524, die Stephanskirche in Wien 441, die Paulskirche in London 365, das Kapitol in Washington 306, das Bunker Hill-Denkmal 211, das Washington⸗-Monument in Baltimore 193 Fuß hoch.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

In Zwickau soll im September des Jahres 1882 die landwirthschaftliche Landesausstellung für das König—⸗ reich Sachsen stattfinden. Man hat zu dieser Ausstellung den großen und zu derartigen Zwecken sehr günstig gelegenen Schießplatz gewählt und ist bereits der Situationsplan für dieselbe entworfen und festgestellt worden. Die Ausstellung selbst wird nach vorliegendem Plan den ganzen Schießplatz incl. der ehemaligen Schießlinie einnehmen. Die Beschickung der Aus⸗ stellung theilt sich in zwei Theile, und zwar so, daß 1) alle Erzeugnisse der Landwirthschaft, Forstwirthschaft und des Obst- und Gartenbaues inel. der Viehzucht nur aus dem Königreich Sachsen stammen und von Ausstellern unseres engeren Vaterlandes ausgestellt werden dürfen. Was nun den anderen Theil betrifft, so können sich an der Ausstellung von landwirthschaftlichen Geräthen, Maschinen, Düngemitteln resp. Hülfsmitteln ꝛc. incl. der Händler⸗ pferde, auch Solche betheiligen, die außerhalb der Grenze unseres sächsischen Vaterlandes ihren Wohnsitz haben.

Dem letzten von dem K. K. österreichischen Ackerbau⸗Ministerium veröffentlichten Saatenstands- und Erntebericht für Oester⸗ reich nach dem Stande um die Mitte Juli 1881 entnehmen wir folgende Mittheilungen: Die Weizenernte war Mitte Juli in den südlichen Ländern größerentheils vollendet, in den mittleren theils im Zuge, theils demnächst bevorstehend, während in den nördlichen Ländern der Weizen meistentheils erst in der Blüthe stand. Die Ernte ist in Dalmatien gut mittel, in Görz und Tirol gut mittel bis gut ausgefallen. In den mittleren Ländern werden größtentheils ute Ernten erzielt oder erwartet, und befriedigt auch die Qualität ehr. In den nördlichen Ländern steht der Weizen hoffnungsvoll. Die Roggenernte ist in Dalmatien mittel ausgefallen; in Süd⸗Tirol war zwar die Ernte im Stroh auch nur mittel, doch erwartet man eine sehr gute Schüttung. Auch in den mittleren Ländern erwartet man meistentheils eine reichliche Schüttung und durch dieselbe ein gutes Ernteresultat. Körner⸗ ewicht und überhaupt Qualität lassen meist nichts zu wün⸗ chen übrig. Für die nördlichen Länder bestehen ebenfalls im Allgemeinen recht gute Ernte⸗Aussichten. Ueber Stand und Ernte der Gerste lauten die Nachrichten diesmal größten⸗ theils recht günstig. Mit Ausnahme von Schlesien und der Buko⸗ wina dürfte jedenfalls mindestens eine gute Mittelernte erwartet werden dürfen. Die Qualität hat bisher nicht gelitten. Der Hafer ist mit Ausnahme der Ebene Nieder⸗Oesterreichs und des südlichen Mähren, in welcher derselbe durch Dürre etwas gelitten hat, durchaus vielversprechend. Mit der gleichen Ausnahme befriedigt auch der Stand der Hülsenfrüchte. Die Rapsernte fiel in Böhmen je nach der Lage sehr verschieden aus; das Durchschnittsergebniß dürfte nach den diesmal vorliegenden Nachrichten kaum höher als „mittel“ anzunehmen sein. Aus Mähren und Nieder⸗Oesterreich liegen nur Nachrichten über gute Ernten, aus Schlesien und Galizien nur solche über schwach mittlere und schlechte Ernten vor. Ueber die Flachsernte liegen gute Nachrichten vor aus Nieder⸗ und Ober⸗Oesterreich, Kärnten und Tirol, dagegen lassen jene aus Mähren, Schlesien und Galizien nur Mittelernten erwarten. Ueber die Hanfernte liegen nur gute Nach⸗ richten vor und zwar aus Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Galizien. Der Hopfen setzte bereits Dolden an und steht nach den vorliegenden Nachrichten in Böhmen und Ober⸗Oesterreich gut, in Galizien mittelgut. Die Kartoffeln blühen und stehen im Allge⸗ meinen recht schön, doch zeigt sich in manchen Gegenden Tirols, Böhmens und besonders Galiziens bereits die Fäule (Peronospora infestans)., in manchen Gegenden, wo Dürre herrschte, so auch im Wiener Becken, ist die Entwicklung der Knollen etwas gehemmt. Der Stand der Zucker und Futterrunkelrübe wird beinahe ausnahms⸗ los gelobt und nur in manchen Berichten der schwierige Kampf mit dem Unkraute beklagt. Ueber das Kopfkraut liegen ebenfalls meist gute Nachrichten vor. Die Heuernte von Kleefeldern und Wiesen wurde noch fortgesetzt und war nun zwar größtentheils, aber noch immer nicht gänzlich beendet, namentlich waren manche Gegenden Böhmens in Folge ungünstiger Witterung im Rückstande geblieben. In man chen Landern und Gebieten, so in Nieder⸗Oesterreich und im südlichen Theile Mährens, ist das Futter in vortrefflichem, in anderen, so namentlich in Schlesien und Galizien, ist viel daron in verdorbenem Zustande eingeführt worden. In Beziehung auf die Quantitäten elen die Ernten mit wenigen Ausnahmen gut aus, jedoch meist nicht in dem Maße wie im Vorjahre. Der Weinstock hat in der Be⸗ richtsperiode große Fortschritte in der Entwicklung gemacht. Besonders woblthätig erwies sich die Berichtsperiode für den Wein in Nieder⸗Oester⸗ reich und in Steiermark, so daß in diesen Ländern ziemlich allgemein die besten Hoffnungen auf eine günstige Lese gerechtfertigt erscheinen. In den südlichen Landern aber hat sich das Didium ziemlich stark verbreitet. Ueber den Saatenstand und die Ernte in Ungarn um die Mitte Juli entnehmen wir einem Berichte in dem ungarischen Amts⸗ blatte, daß die Ergebnisse der Rapsernte als „gut mittel“ bezeichnet werden. Weizen biete trotz häufiger Klagen über Schäden durch Rost und Brand befriedigende Auesichten. Auch über die Ernte⸗ ergebnisse beim Roggen wird gemeldet, daß die Auesichten nicht schlecht sind. Ueber Gerste lauten die Berichte vorberrschend gut. Der Haferstand ist gleichfalls befriedigend. Knollen⸗ und Hackfrüchte bieten allenthalben die besten Ausg—⸗ sichten, steben schön und berechtigten schöon um Mitte Juli zu der Hoffnung auf eine gute Ernte, namentlich hat sich Mais wesentlich erholt. Die Futter ernte ist im großen Ganzen befriedi⸗ gend ausgefallen. Der Wein stock gedeiht unter dem Einflusse der vorzüglichen Witterung und bietet, wenn der weitere Verlauf gleich⸗ falls günstig bleibt, sowohl quantitativ als auch qualitativ die besten

Auẽsichten. Gewerbe und Sandel.

Dortmund, 25. Juli. (Ess. Itg.) Die günstige Stimmung auf dem Eisenmarkte dauert noch an. Dieselbe äußerte sich an⸗ fanglich hauptsächlich in der Waljwerkbranche durch vermehrte Nachfrage, macht sich nun aber auch mehr und mehr in der Hochofen⸗ sindustrie füblbar. Wegen der größeren Mroduktion ven Handelseisen und verwandten Waljwerkfabrikaten ist nunmehr die Flaue in Pud⸗ delrobeisen, die sebr lange bestanden, gewichen, die Vorräthe, welche gerade hierin vorhanden waren, sind rasch vergriffen worden, und die Preise baben steigende Tendenz angenommen. Im Siegerlande, wo man bei der geringsten Stockung gewöbnsich fe mit den Preisen rapide beruntergeht, bei den ersten

nieichen einer Hausse aber auch ebenso rasch mit den Notirungen aufwärts schnellt, fordert man schon 57— 59 Æ rro 100 kg, ohne

indeß bis jetzt große Willigkeit der Käufer zu finden. Am hiesigen Platze sind bis jetzt nur Abschlüsse bis zu 56 M pro 1000 Eg zu konstatiren. Wenn man berücksichtigt, daß noch vor einigen Wochen leicht zu 50 M ro 1000kRg anzukommen war, so ist der Preisaufschlag von 6 (M für bezeichnetes Quantum immerhin schon recht erheblich zu nennen. In Bessemereisen ist ebenfalls wegen des starken Konsums der Stahlschienenwalzwerke eine kleine Preiserhöhung und ebenso in Spiegeleisen zu konstatiren. Gießereieisen hat den Preis von 70 M für Ia. Qualität beibehalten, man erwartet indessen eine bal⸗ dige Erhöhung desselben. Die Walzwerke sind außerordentlich stark beschäftigt, namentlich aber die Blechwalzwerke, von denen manche nicht in der Lage sind, neue Aufträge mit kurzen Lieferfristen zu placiren, während andere nur mit Mühe die kontrahirten Fristen einhalten können. Auch in Handelseisen und in den verschiedenen Faconeisensorten herrscht eine rege Thätigkeit und die bezüglichen Werke sind vielfach in derselben Verlegenheit wie die Blechwalzwerke. Zum Theil ist dieselbe allerdings eine Folge der außergewöhn— lichen Hitze in den beiden letzten Wochen, indem auf einigen Werken an einzelnen Tagen gar nicht gearbeitet worden, auf andern aber ein Ausfall von 20 bis 30 060 des täglichen Arbeitsquantums nicht zu vermeiden gewesen ist. In Walzdraht scheint sich eben⸗ falls eine kleine Belebung anzubahnen; in gezogenem Draht hält ein lebhafter Begehr an. Am meisten ist aber andauernd in den Stahl—⸗ schienen walzwerken zu thun, die sämmtlich angestrengt zu arbeiten haben, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. In der nächsten Zeit haben auch die Waggon⸗- und Lokomotivfabriken bedeutende Aufträge in rollendem Eisenbahnmaterial zu erwarten. Für die dänischen Staats⸗ bahnen sind 6 Personen-⸗Lokomotiven mit Tender und die sächsischen Staatsbahnen 5 Güterzug⸗Lokomotiven mit 3 gekuppelten Achsen ohne Tender in Submission ausgeschrieben, während die Königliche Eisen— bahndirektion zu Magdeburg 65 Personenwagen III. Klasse und 10 Personenwagen IV. Klasse zu vergeben hat. Die Brücken bau⸗ anstalten haben in der letzten Zeit recht ansehnliche Bestellungen erhalten, ebenso die Dampfkesselfabriken, wie auch die Maschinenbau⸗ anstalten und Gießereien im Allgemeinen befriedigende Beschäftigung haben. Im Kohlengeschäft dauert ein reger Absatz Seitens der Zeche an; auch im Cokesgeschäft entwickelt sich bei zunehmender Produktion der 3 ein etwas regerer Verkehr.

Die New⸗JYJorker Hdl. Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 15. d. M. datirten Wochenbericht folgendermaßen über die allgemeine Geschäftslage: Bei Erwägung der Gesammt— Situation haben wir stets eine scharfe Grenze gezogen zwischen dem legitimen Handel und zeitgemäßen industriellen Unternehmungen einer— seits und der Spekulation auf verschiedenen Gebieten andererseits. Für erstere haben sich im Laufe der letzten Jahre die Verhältnisse so günstig gestaltet und sind auch gegenwärtig so ermuthigend, daß nur unvorhergesehene widrige Ereignisse von unberechenbarer Trag⸗ weite die bestehende Prosperität schmälern oder gar unter⸗ graben können. Anders verhält es sich mit der Spekulation, deren Ausschreitungen, sei es auf dem Gebiete des Handels oder der Finanz, schließlich zu einer Katastrophe führen müssen. Vor diesen Gefahren hat die diesseitige Presse oft, und ganz besonders in jüngster Zeit, ernstlich gewarnt, das wilde Treiben in Produkten streng getadelt und ferner darauf hingewiesen, daß viele Papiere weit über wirklichen Werth hinaufgeschnellt worden sind.

Trotzdem das Geschäft am Waaren- und Produkten⸗ markt diese Woche nicht als animirt bezeichnet werden kann, nahm dasselbe im Allgemeinen doch einen befriedigenden Verlauf. Die ungünstigen Meldungen über die Ernte⸗Aussichten, welche Mitte der Woche aus dem Westen eintrafen, hatten eine festere Stimmung am Brodstoff markt und einen nicht unwesentlichen Avanz der Preise für Weizen und Mais zur Folge und blieben die heute telegraphisch aus Washington gemeldeten, bei Wei⸗ tem günfstiger lautenden Berichte so weit obne Ein⸗ fluß. Das Befrachtungsgeschät war ein recht lebhaf⸗ tes und zeigte sich namentlich für Petroleumschiffe viel Nach⸗ frage; für volle Getreideladungen sind 23 Fahrzeuge gechartert worden. Der Baumwollmarkt war in Folge günstiger europäischer Be⸗ richte und kleinerer Zufuhren in den Südhäfen lebhaft und höher. Für Brasil-Kaffees hat sich nach Bekanntwerden des günstigen Resultats einer gestern hier abgehaltenen Auktion eine festere Stim⸗ mung eingestellt; in milden Sorten haben bedeutende Transaktionen zu steigenden Preisen stattgesunden. Dem Markt für Rohzucker mangelt es noch immer an Leben. Schmalz sowie Schweinefleisch hatten lebhaftes Spekulationsgeschäft und sind abermals höher; Speck ist fest; Rindfleisch unverändert. Terpentinöl verkehrte bei guter Nachfrage in steigender Tendenz, Harz war fest und unverändert. Raffinirtes Petroleum niedriger und flau. Das Geschäft in fremden Manufakturwaaren fängt an sich langsam zu beleben. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 66 759 Doll. gegen 2797 189 Doll. in der Parallelwoche des Vor⸗ jahres.

Elberfeld, 21. Juli. (W. T. B.). Der „Elberfelder Zeitung“ zufolge hat die Deputatien der Aktionäre der Bergisch⸗ Märkischen Eisenbahn in ihrer heutigen Sitzung Kommissarien gewählt, welche über die Ankaufsproposition mit dem Minister der offentlichen Arbeiten konferiren sollen.

Am sterdam, 27. Juli. (W. T. B.) Bei der heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinn⸗ auktion wurden 23 653 Blöcke Bankazinn zum Verkauf gestellt. Der Preis betrug 54 à 54], durchschnittlich 544 Cent.

Antwerven, 27. Juli. (W. T. B) Wollauktion. An⸗ geboten 2247 B., verkauft 1840 B. Preise unverändert.

Verkehrs⸗Anstalten.

Vom Rhein wird dem „Schiff ' geschrieben: Wie traurig die Wasserstandsnachrichten von allen Nebenflüssen des Rheines auch lauten mögen, das Fahrwasser hält sich doch auf dem Hauptstrome bis jetzt noch sehr gut. Die Pegelstände zeigen einen für die heurigen Witterung verhältnisse ziemlich günstigen Stand, welcher einzig und allein seinen Grund im reichen Schneewasser der Alpen haben kann, denn von seinen sonstigen Zuflüssen erhält der Rhein so zu sagen fast nichts mebr. Alle Bäche sind trocken oder beinah trocken, und können auch partielle Gewitter oder Strichregen hierin wenig ändern. Es ist zu befürchten, daß wir nach Aufhören der Alpenzuflüsse für den Herbst oder im August schon recht kleines Wasser be⸗ kommen werden, und für diese Möglichkeit möge sich der Schifferstand vorsehen! Sowohl rbeinab⸗ als rheinaufwärts waren die Frachten in letzter Zeit sehr gedrückt und darf sich Jeder freuen, der seine zu niedriger Fracht übernommene Reise noch ohne Lichterkosten vollendet. Die beutigen großen Schiffe mit ihren schwe⸗ ren Ladungen dürften sogar einen Mangel an geeigneten Lichterschiffen hervorrufen. Auch ist die Möglichkeit einer Einstellung der Schrauben⸗ schlepperei, namentlich auf der Strecke St. Goar⸗Mainz oder sogar stellenweiser Störung derselben auf der ganzen Route Rotterdam Mannbeim nicht ausgeschlossen; dann kann man nur noch mittelst sflottgehender Räderboote oder der Tauerei fortkommen.

Berlin, 28. Juli 1881.

Zum Klima des Brocken. (Stat. Corr.) Zur Zeit der größten Touristenfrequenz in einem unserer besuchtesten Mittelgebirge, dem Harz, dürfte es angemessen sein, einige auf das Klima des Brockens bezuůgliche Angaben, wie sie aus der Bearbeitung der da⸗ selbst bisher 1 Wetterbeobachtungen sich ergeben haben, bier zu veröffentlichen

Da vorzüglich das Verhalten der Luftwärme, der Niederschläge und der Nebelpybänomene den Tounristen interessiren, beschränken wir uns auf diese.

Die aus einer mehr als jährigen Beobachtungsreibe resulti⸗ renden Mittelwerthe sowie Extreme der Lufttemperatur (in &) sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt; die mittleren Ertreme geben an, welche höchste bezw. niedrigste Temperatur in den einzelnen Monaten am wabrscheinlichsten ist.

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November ... ; Dezember.. 35 23,6. Da die hier mitgetheilten Temperaturen an einem Thermometer gemessen wurden, welches ca. 17 m über der Erdoberfläche hing, und in klaren Nächten der Erdboden selbst viel stärker als die darüber lagernde Luft abkühlt, so ist also kein Monat des Jahres frostfrei zu nennen, ebenso, wie es in allen Monaten daselbst schneien kann. In den Hauptreisemonaten Juni bis September beträgt die mittlere Temperatur in den am Nordfuße des Brockens liegenden Orten, wie Wernigerode, Ilsenburg, Harzburg u. a. bezw. ,,, der von dieser Seite den Brocken besteigende Tourist hat also in ca. 4 Stunden (abgesehen von der Tageszeit) eine Temperaturabnahme

von bezw. 64 67 64 5,70 C. an sich zu erproben, d. h. für je 100 m, die er steigt, nimmt die

Luftwärme um 9

ab.

Daß der Brocken wegen der häufigen Nebel, die feinen Kulm imgeben, mit Recht verrufen ist, beweisen folgende Zahlen, aus denen hervorgeht, daß selbst in den Sommermonaten reichlich ein Drittel aller Tage Nebeltage sind, d. h. solche Tage, an denen die Brocken: spitze für kürzere oder längere Zeit in Wolken gehüllt ist; zum Glück für die Touristen sind die Tage, an denen der „lange Herr Philister“ den ganzen Tag sein Antlitz hinter Nebeln verbirgt, viel seltener. Jedenfalls machen die hier mitgetheilten Angaben es begreiflich, daß nur selten eine wirklich lohnende Aussicht auf dem Brocken geboten wird. Relativ am günstigsten in dieser Beziehung abgesehen von den ganz klaren Wintertagen, welche die reinste Fernsicht bieten, ist noch der Mai, welcher aber gewöhnlich wegen der alsdann noch kühlen Temperatur selten als Reisemonat gewählt wird.

Auf 100 Tage kommen:

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von ihrem erhabenen Standpunkte aus die Sonne auf- oder unter⸗ gehen zu sehen. Das optische Phänomen, welches nach dem Berge, auf dem es sich relativ oft zeigt, seinen Namen „Brockengespenst“ er⸗ halten hat, ist seltener zu sehen, als man vielleicht glauben sollte: in 15 Jahren ist es vom früheren Administrator des Brockenhauses nur 90 Mal beobachtet worden.

Für die Sommerfrischler im Harze noch die wenig erfreuliche Bemerkung, daß genau die Hälfte aller Sommertage Regentage sind; der Harz ist das regenreichste, die schlesische Ebene das regen⸗

9

ärmste Gebiet unsers Vaterlandes.

63 Die „Peiner Ztg.“ bestätigt die von anderen Zeitungen mitge—⸗ theilte Nachricht, daß in Oelheim bei Peine sehr ergiebige Petro⸗ leumquellen erschlossen worden sind.

Wie W. T. B. gestern aus Gastein meldet, sind dort die Berge ringsum stark beschneit.

(Cöln. Ztg.). Von dem an der Mündung des Jenisei einge⸗ frorenen Dampfer Oscar Dickson“ sind jetzt briefliche Nach⸗ richten in Gothenburg eingetroffen. Diesen Berichten zufolge war die Ueberwinterung eine recht glückliche, wenn sie auch mit großen Mühbfalen verknüpft war. Seit dem 20. Oktober, an welchem Tage Sibiriakow nebst zwei anderen Expeditionsmitgliedern, unterstützt von einigen Samojeden, die Rückreise antrat, war kein Mensch beim Fahrzeuge sichtbar gewesen, bis im April eine der ausgesandten Ex⸗ peditionen die Ueberwinternden antraf. Die Sonne war 76 Tage hindurch nicht sichtbar und die Kälte stieg zeitweilig bis 41 Grad. Die Besatzung, welche anfangs 16 Mann zählte, wurde durch das dem Schiffe Nordland“ zugestoßene Unglück auf 24 erhöht. Ge⸗ nanntes Fahrzeug wurde nämlich zum Winterquartier eingerichtet, und gingen dadurch alle Bretter und Planken, sowie sonstiges für ein Winterquartier dienliches Material verloren. Die Ausrüstung erwies sich trotz der anberechneten Erhöhung der Besatzung als vollständig ausreichend, da man mit dem Proviant voraussichtlich noch bis zum August auskommen wird. Daß dieselbe auch zweckentsprechend war, wird am besten dadurch bewiesen, daß Fälle von Skorbut, sowie über⸗ hauxt ernstliche Erkrankungen bis jetzt nicht vorgekommen sind. In den Monaten Maärz⸗Axril fielen gewaltige Schneemassen, sodaß der Schnee 7 Fuß höher lag als das Schiff. Das Eis an der Ueber⸗ winterungsstelle 72 Grad n. Br. und zwischen 735 und N Grad ö. L. ist 77 Fuß dick.

München, 27. Juli. (W. T. B.) . Der bigherige Präsident des deutschen Schützenb undes, Justiz-Rath Sterzing (Gotha), ist heute für weitere 3 Jahre einstimmig wiedergewählt worden. Zum Festort für das im Jabre 1854 stattfindende achte Bundes schützenfest wurde Leipzig bestimmt.

Dbwohl die Direklion des Skating-Rinks mit den Arrange⸗ ments behufs Herstellung des Winter ⸗Rinks zu einem Theater für die am 6. August beginnende italienische Opern. Stagione beschäftigt ist, wird dieselbe dennoch am Sonnabend, den 30. Juli, ein drittes und letztes Sommernacht ⸗Ballfest mit neuen Nummern veranstalten. Im Sommer⸗Rink findet bei elektrischer Beleuchtung Promenaden Konzert statt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kesseh. Druck: W. Glgner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin

zum Deutschen Reich

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 28. Juli

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stauts⸗-AUnuzeiger.

E8SI.

M H 74.

Preußischen Staats · Anzeigers: Berlin 8sW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

2

ᷣ3 In erate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Reichs Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.

u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszalung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

8

2. Subhbastationen, Aufgebote, Vorladungen

'? h

Deffentlicher Anzeiger...

Industrielle Etablissements, Fabrike

und Grosshandel.

TVersckiedene Bekanntmachungen.

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

7. Literarische Anzeigen.

Anuoncen⸗Bureaux.

1

S. Theater- Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien- Nachrichten. beilage. *

Steckbriefe und Untersuchungs⸗-Sachen. 27025 .

1 Ie e ges. Gegen den unten beschriebenen Schuh— machermeister Heinrich Jacob Kinkel, welcher sich verborgen hält, soll in den Akten J. IId. 1179/80 eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin vom 18. März 1881 er= fannte Gefängnißstrafe von noch sieben Monaten vollstrecke werden. Es wird Lrfucht, denselhen zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. Berlin, den 22. Juli 1881. König liche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J. Be— schreibung: Alter 34 Jahre. Größe 1,68 m, Sta⸗ jur mittel, Haare braun, Stirn hoch, breit, Bart Schnurrbart blond, sonst rasirt, Augenhrauen braun, Nugen braun, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn schmal, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gefund, Sprache deutsch, Besondere Kennzeichen: Auf dem Mittelbauch links zwei, auf dem rechten Schulterblatt ein und auf der Brust rechts zwei Leberflecke.

1

29026 ö.

e l eriei. Gegen die Eisenbahnarbeiter Bern⸗ hard Dorweg aus Rees und Carl Finger 9gus Par⸗ now, welche sich verborgen halten, ist, die Unter fuchungshaft wegen einfachen Diebstahls verhängt. Es wird erfucht, dieselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Neuhaus a. d. Oste abzu⸗ liefern. Reuhaus a. d. S., den 26. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht.

Oeffentliche Bekanntmachung. In der Straf⸗ sache wider den Arbeiter Lorenz Hoff aus Schussenze wird der Häusler und Arbeiter Ambros Schiersch aus Schussenze, Kreis Wollstein, der als Zeuge vernommen werden soll, aufgefordert, uns schleunig feinen gegenwärtigen Aufenthalt anzuzeigen. Grünberg i. Schl., den 10. Juli 1881. König— liches Amtsgericht. V.

24867 ; Nachstehende Personen:

Ladung. . 3 I der Arbeiter Karl Adolph Hanschke, geboren am 6. Dezember 1852 in Petzen⸗Hauland, evangelisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 2) der Tischlergeselle Joh. Nevomugen Ledworoiwski, geboren am 10. Mai 1852 in Chry— trowo, fatholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 3) der Ärbeiter Melchior Augustyniak, geboren am 1. Januar 1854 in Dusin katholisch, letzter Aufent halt unbekannt, 4) der Schuhmachergeselle Theofil Sikorski, geboren am 27. April 1855 in Bnin, ka⸗ sholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 5) Martin Jochimezak, geboren am 13. Oktober 1855 in Vol ig, katholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 6) Staniklaus Urbanski, geboren am 12. Novemher ITsös in Dolzig, katholisch, letzter Aufenthalt unbe⸗ fannt, ) Thomas Sikorski, geberen am 12. De⸗ zember 1855 in Schrimm, katholisch, letzter Aufent⸗ halt unbekannt, 8) Adalbert Sprengel, geboren am 235. März 1855 in Wieszezrezvn, katholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 9) Nathan straut, geboren am 25. August 1856 in Dolzig, mosaisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 19 Marcus Guttmacher,

eboren am 13. August 1856 in Jaraczewo, mosaisch,

etzter Aufenthalt unbekannt, 11) Karl Robert Gregor, geboren am 18. Juni 1856 in Kurnik, evangelisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 12) Adal⸗· bert Jaskula, geb. am 13. April 1866 in Kurnik, Fatholssch, zuletzt in Prusinowo aufhaltsam, 135) Johann Kujawa, geb. am 28. Dezember 1856 in Kurnif, katholisch, letzter Aufent⸗ halt unbekannt, 14) Heimann Schredski, gebgren am 21. Mär; 1856 in Kurnik, mosaisch, letzter Auf⸗ enthalt unbekannt. 165) Adalkert Strznzemgii, ze= boren am 25. März 1856 in Kurnik, katholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 16 Marcus Unger, eboren am 27. Januar 1856 in Kurnik, mosaisch, 6 Aufenthalt unbekannt, 17 Emil Hirsch, Je⸗ boren am 6. Oktober 1856 in Schrimm, mesaisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 18) Adalkert Weso loweti, geboren am 68. Marz 1356 in Prusinowe, katholisch, letzter Aufenthalt unbekannt, 19) Johann RNowaczyt. geboren am 23. Deiemker 18236 in Radjewo, atholisch, letzter Aufentbalt unbekannt, 260) der Schneidergeselle Adam Terasinski, gehoren am I5. Dezember 1856 in Radzewo, katholisch. letzter Aufenthalt unbekannt, 21) Anten Baransli, choren am 2. Juni 1856 in Morka, kathelisch, . Aufenthalt unbekannt, 22 Mathiaz Wont-⸗ lowial, geboren am 21. Februar 1856 in Wies czwezvn, katkolisch, letzter Aufenthalt unbekannt, D) Andreas Rnbaszemoti. geboren am 24. Ne- vember 185ß in Drjonef, katholisch, letzter Aufent⸗ halt unbekannt, 24 Michael Fonieczuh, zeberen am 21. Rerember 1855 in Nieslabin, katholisch, letzter Aufentbalt unbekannt, 22 Neremucen Jactowöli, geboren am 5. Mai 13535 in Wlescie- sewfi, fatbolisch, letzter Aufenthalt unbekannt, werden ke huldigt als Wehrpflichtige in der Ab. sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stebenden Peeres oder der Flotte zu entzieben, ohne Erlaubniß dag Bundesgebiet verlassen oder uach erreichtem militarpflichtigen Alter sich außerbalb des Bundes . aufgehalten zu haben, Vergeben gegen 8.

40 Abfa3n 1 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden nuf den 21. September 1381. Bermittags 8 Uhr. vor die Siraffammer bei dem Königlichen Amts gerichte zu Schrimm zur Hauptverhandlung geladen.

unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8. N2 der Strafrrozeñordnung von dem Königlichen Landrtath als Givil · Versitzender

Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Posen, den J. Juli 1881. Königliche Staatsanwaltschaft.

Offene Regquisition. Der Schlosser Wilhelm Ahlfeld von hier, zuletzt hier wohnhaft, 21 Jahre alt, ist durch vollstreckbares Urtheil hiesigen König— lichen Schöffengerichts vom 3. Mai 1880 wegen Forstdiebstahls zu 5 6 Geldstrafe, im Unvermögens⸗ fall zu 1 Tage Gefängniß, sowie ju den auf 12 (16 95 festgestellten Kosten verurtheilt. Es wird er⸗ sucht, von dem p. Ahlfeld im Betretungsfalle Strafe und Kosten einzuziehen, im Unvermögensfalle 1 Tag Gefängniß zu vollstrecken und vom Geschehenen Nach—⸗ richt zu geben. Celle, den 6. Juli 1891. König liches Amtsgericht, Abth. J. E. Kistner.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

kesss,! Oeffentliche Zustellung.

Der Königl. Rechtsanwalt Wiesner dahier hat Namens der Handelsfirma F. A. Scherf zu Nürn⸗ berg gegen den Messerschmied Josef Gutbrod von hier, z. 3. unbekannten Aufenthalts, Klage auf Zah⸗ lung von 89 6 42 3 für am 16. und 30. Dezem⸗ ber v. J. käuflich gelieferte Waaren erhoben und unter Vorladung des Beklagten in die anzu—⸗ beraumende Sitzung des K. Amtsgerichts Würz— burg J. beantragt, den Josef Gutbrod !.

i) zur Zahlung von 8 S6 42 5 Hauptsache nebst 60 / Zinsen hieraus vom 30. März 1881 an und ö

2) zur Tragung sämmtlicher Prozeßkosten

zu verurtheilen, endlich 3) das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er—⸗

klären. . Zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreites hat das Kgl. Amtsgericht Würzburg JI. Termin auf Montag, den 3. Oktober J. Is., Vormittags 9 Uhr,

in dessen Sitzungssaal für Civilsachen bestimmt,

wozu der Beklagte gemäß §. 187 der R. C. P. O.

hiermit geladen wird.

Würzburg, den 23. Juli 1881.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Würzburg J.:

Boumüller.

los Oeffentliche Zustellung.

Die Firma S. Goldschmidt zu Schleusingen, vertreten durch den Rechtsanwalt Jahn hier, klagt gegen den Handelsmann August Schmidt aus Ober— weißbach, jetzt unbekannten Aufenthalts wegen 397 S 94 Y Kaufgeld für im September 1880 und Februar 1881 verkaufte Schnittwaaren mit dem Antrage, den Beklagten zu verurtheilen, der Klä⸗ gerin 3M S6 94 4 nebst 60/0 Verzugszinsen ab vier Monate nach Empfang der Waaren zu zahlen und das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vor⸗ läufig vollstreckhar zu erklären und ladet den Be— klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechte—⸗ streits vor die J. Civilkammer des Landgerichts zu Rudolstadt

auf den 14. November 1881, Vormittags 19 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge—⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. ;

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Aukzug der Klage bekannt gemacht.

Rudolstadt, den 16. Juli 1881.

Schüler, Gerichtsschreiber des Landgerichts.

26929 Oeffentliche Zustellung. . Die Dienstmagd Anna Tichirne zu Koberwitz im Beistande ihres Vaters und Vormundes ihres un⸗ chelichen Kindes Ernst Tschirne zu Koberwitz klagen egen den Wirthschafts⸗Assistenten Reinhard Schröter, früher zu Breslau, Mauritiusplatz Nr. 5, jetzt seinem Aufenthalte nach unbekannt, wegen Ansprüchen aus außerebelicher Schwängerung mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zablung ven a. Entbindungs⸗, Tauf und Sechswochenkosten 50 66. b. Alimenten vom Tage der Geburt bis zum zurück⸗= gelegten 14. Lebensjabre mit monatlich 13 4. e. Lehr- und Lossprechekosten, falls das Kind ein Handwerk lernen sollte, d. dem Kinde das gesetzliche Erbrecht in den Nach⸗ laß des Beklagten vorzubehalten, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreils vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Breslau auf den 27. September 1881, Vormittags 11 Uhr. Jum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. gen Müster, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 26033] Teffentliche Zustellung. Die verebelichte Alma Ostwald in Gölleda, rer treten durch den Justizrath Nebe u Naumburg 3. =. klagt gegen ihren Ehemann, den Glasermeister Fried. rich Ostwald aus Gölleda, zuletzt in Wethau, jetzt in unbekannter Abwesenbeit, wegen Ehetrennung, mit dem Antrage auf Scheidung des jwischen den Parteien bestebenden Bandes der Che und Erklä— rung des Beklagten für den allein schuldigen Theil und ladet den Beklagten zur mündlichen Verbandlung

auf den 21. Dezember 1381, Vormittags 97 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Ratsch, Sekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

2353 Aufgebot.

Folgende verschollene Personen: ö 1I) der Seemann Carl Rudolph Herrmann Link, geb. 14. Januar 1849, vor dem Jahre

1869 von Danzig aus zur See gegangen, der Seefahrer Martin August Busian, geb. 5. November 1841, etwa im Jahre 1862 von Junkeracker aus zur See nach Amerika gegangen, in New⸗Jork vom Schiffe ent— flohen, der Seefahrer Leopold Alerander Arendt, im Jahre 1866 oder 1868 von Danzig aus zur See gegangen, der Schlossergeselle Ferdinand Nagel, im Jahre 1858 in Danzig wohnhaft gewesen, seitdem unbekannten Aufenthaltes, der Seefahrer Gottfried Klein aus Letz kauerweide, im Jahre 1855 zur See ge⸗ gangen, der Matrose Friedrich Heinrich Buschau, seit dem Jahre 1867 in Amerika ver— schollen, der Seemann Eddy Alexander von Ripperda, geb. 8. November 1849 zu Dirschau, im Jahre 1866 von Neweastle zur See ge— gangen, werden auf den Antrag: ad 1,2 und 5 des Justizraths Schoenau hier— selbst als Vormund der Verschollenen, ad 3, der Frau Marie Arendt, geb. Birgmann hierselbst als Ehefrau, ad 4, des Schlossers Waldemar Nagel zu El⸗ bing als Sohn, ad 6, des Zimmermanns Johann Buschau aus Schidlitz als Vater, ad 7, der Frau Justizrath Vallv von Ripperda als Mufter und des Fräulein Emma von Ripperda als Schwester zu Magdeburg, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 18. November 1881, Vormittags 11 Uhr, im Gerichtsgebäude auf Pfefferstadt, Zimmer Nr. ), anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden, und ihr Nachlaß mit den Folgen der §§. 834 sq4. II. 18 A. L. R. an den nächsten bekannten Erben fällt. Danzig, den 17. Januar 1881. Königliches Amtsgericht. XI.

Aufgebot.

Die Wwe. Bernhard Nolte dahier, als Vor—

22366

Nolte, hat das Aufgebot folgender verloren ge— gangener drei Urkunden:

1 des über die in Abth. 1III. unter Nr. 19 des Grundbuchs von Niedermarsberg Bd. X. Bl. 20 für die Wwe. Isaac Nordheimer zu Marsberg eingetragene Forderung ad 11 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf. gebildeten Hypotheken ˖ Instruments,

2) des über die in Abth. III. unter Nr. II desselben

Tol. für den Faßbinder Anton Willeke dahier eingetragene Forderung all 12 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf. gebildeten Hrpetheken⸗Instruments,

3) des über die in Abth. III. unter Nr. 12 desselben Fol. für Kaufmann S. Löwenbach zu Nieder⸗ mareberg eingetragene Forderung ad 8 Thlr. 9 Sgr. J Pf. gebildeten Hypotheken ⸗Instruments

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf

den 26. Sktober 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebetstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Marsberg, den 17. Juni 1851.

Königliches Amtsgericht.

526 . Aufgebot.

Der Rechtsanwalt Rath Namens des Eras. mus BVolpers aus Giershagen hat das Aufgebot der Schuldurkunde de dato (Qierehagen, den 3. De zember 1805, in welcher der Jos. Witte aus Giers⸗ hagen dem Aron Dalberg zu Essentho wegen einer Forderung ald 415 Thlr. 13 Sgr. Hrvothek bestellt kat, welche Hypothek im Grundbuch von Giershagen Band IX. Blatt 17 Abtheilung III. Nr. 1 einge⸗ tragen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, srätestens in dem auf den 26. Oktober 1881. Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebete termine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Marsberg, den 17. Juni 1881.

Königliches Amtegericht.

e Aufgebot. Der Fischergutsbesiger Friedrich Wilhelm

Ner in Gustebieserr Loosen bei Neu-Lewin kat das Aufgebot des Dekuments über die bei dem

des Rechtestreits vor die erste Givilammer des

der Grsaß⸗Kemmission zu Schrimm uber die der

Käniglichen Landgerichts zu Naumburg a. S.

Grund stück Bd. J. Bl. Nr. 19 von Gästebiese in Abtheilung I. Nr. 8 eingetragene Pest von ur-

münderin ihrer minderjährigen Tochter Josephine

sprünglich 3000 Thlr., von der jedoch 1000 Thlr. schon gelöscht sind, so daß das Dokument, welches verloren gegangen ist, noch über 200 Thlr. lautet, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 19. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bärwalde N. / M., den 17. Juni 1351.

Das Königliche Amtsgericht.

assis Aufgebot.

Nr. 17590. Eduard Dörr, Eheleute von Oestrin⸗

gen, besitzen auf der Gemarkung Mingolsheim die

unten beschriebenen Liegenschaften. Auf Antrag des

Gläubigers derselben, des Gümbel Würzburger in

Rohrbach, vertreten durch Rechtsanwalt Frantz in Mann⸗

heim, werden alle Diejenigen, welche an den unten—

bezeichneten Grundstücken in dem Grund- und Pfand⸗

buche nicht eingetragene, auch sonst nicht bekannte

dingliche, oder auf einem Stammgut, oder Familien⸗

gutẽ verband ruhende Rechte haben, oder zu haben

glauben, aufgefordert, solche spätestens in dem auf:

Freitag, den 23. September 1881, Vormittags 190 Uhr,

festgesetzten Aufgebotstermin anzumelden, wiedrigen

falls dieselben dem Antragsteller gegenüber für er

loschen erklärt werden.

Beschreibung der Liegenschaften: Gemarkung Mingolsheim: I) 8 Ar 83 Meter Wiesen im Thal neber Anton Eichstetter u. Rochus Gaßner, allda, neben Andreas Heß und Albert Bender. Bruchsal, den 21. Juli 1881. Der Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts: Rittelmaun.

bees! Nachlaß⸗Aufgebot.

Nachdem auf Antrag der Erben der Nachlaß der am 6. Juli d. J. in Altona verstorbenen Wittwe Elisabeth Friederika Jürgens, geb. Sievers, und ihres vorverstorbenen Ehemanns Peter Lorenz Jür⸗ gens, unter gerichtliche Behandlung genommen, wer⸗ den auf Antrag des für diese Masse bestellten Admi⸗ nistrators, Justizraths Ad. Merer hierselbst, mit Ausnahme der in den letztwilligen Verfügungen der weiland Eheleute Peter Lorenz Jürgens und Elisabeth Friederika Jürgens, geb. Sievers, sreziell in dem Testamente dieser Eheleute vom 29. Mai 1869 ein⸗ gesetzten Erben, sowie der protokollirten Kreditoren des zur Masse gehörigen, auf den Namen des ror⸗— verstorbenen Ehemannes Jürgens eingetragenen, an der kleinen Bergstraße in Altona belegenen Erbes, Alle und Jede, welche Erbansprüche und Forderungen irgend einer Art an die Nachlaßmasse dieser Ehe⸗ leute zu haben vermeinen, aufgefordert, diese ihre Ansxrüche srätestens bis zu dem auf

den 7. November 1881, Mittags 12 Uhr, im hiesigen Amtsgerichte, Abtheilung V., anberaum⸗ ten peremptorischen Angabetermine, Auswärtige unter gehöriger Prokuraturbestellung bei dem unterzeichneten Amtsgerichte, bei Vermeidung der Ausschließung und des Verlustes ihrer Ansprüche anzumelden.

Altona, den 22. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung Vů.

(26938 Bekanntmachung. In Sachen, betreffend das Aufgebot d kendokumente über 1) die im Grundbuche ron Eilsleben, Band JI. Blatt 41 Abtheilung 1III. Nr. 4 für die Ge⸗ schwister Heinrich Adolf und Gustarv Albert Braune eingetragene Post von 60) Thlr., die im Grundbuch Wefensleben, Band II. Blatt Nr. 45 Abtheilung III. Nr. 1 für Wil belm Röber eingetragene Post von 61 Thlr. 15 Sgr.

m ; 15. Dezember 1859 rem 2. September 1869 und 8 Maj 1586 F. 2/180. und F. 1579., hat das Königliche Amts⸗ gericht zu Errleben durch den Amtsrichter Pohle am 11. Juni 1881 erkannt: daß die bezeichneten Hrrotbekendekumente für kraftlos zu erklären und die Kosten den Antrag⸗ stellern zur Last zu legen. Erxleben, den 2. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. [12 D390] Velanntmachung. , In der Nickelschen Aufgebots lache ren Ubrel cen F. 181i bat das Königliche Amtsgericht zu Err⸗ scben am 6. Juli 1851 durch den Amterichter Pehle erkannt: daß die Gläubiger der auf dem Grund stück Band J. Blatt Nr. 65 des Grundbuchs ven Uhre-— leben in Abtheilung III. unter Nr. 2. 3 und 4 ein⸗ getra enen Frrothekenvesten über dreimal 19 Thlr. dir findung kom*etenzen ]

1) Jobann Heinrich Christian Nickel,

2j Dorothee Nidel,

3) Heinrich Valentin Nickel. . sowie deren Erben, Cessienarien oder die sonst in bre Rechte getreten sind, mit ihren Ansprüchen auf die bezcichneien Horothekenvesten auszuschließen und daß die Kesten des Verfabrens dem Antragsteller Undreas Wilbelm Nidel zur Last zu legen.

Erxleben, den 9. Juli 1881.

A öä3rr Bes Act rid Königliches A gericht.