1881 / 189 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Aug 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Nachtrag

Allerhöchste Urkunde vom 3. Februar S. 365) landesherrlich be⸗ der Halle-Sorau⸗Gubener Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft.

Abgeänderter 5§. 22:

Mit Ablauf des Semesters (36. Juni, 31. 2 in welchem die Bahn vollständig fertig und in ihrer ganzen Ausdehnung in Betrieb gesetzt wird, hört die Verzinsung der Aktien aus dem Baukapitale auf, und wird statt derselben der, vom 1. Juli resp. vom 1. Januar des auf die Betriebseröffnung folgenden Semesters, aus dem Unternehmen aufkommende Reinertrag nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen vertheilt:

I) Aus dem Ertrage des Unternehmens werden zunächst die Ver⸗ waltungs⸗, Unterhaltungs-, Betriebs⸗ und sonstigen Ausgaben, sowie alle auf dem Unternehmen haftenden Lasten bestritten;

2) sodann werden die in den S,. 6 und 7 gedachten jährlichen Beiträge zum Reserve⸗ und Erneuerungsfond vorweggenom— men und

3) der demnächst verbleibende Reinertrag alljährlich in folgender Weise unter die Aktionäre vertheilt: .

a. vorerst erhalten die Inhaber der Stamm-⸗Prioritäts-Aktien fünf Prozent des Nominalbetrages ihrer Aktien;

b. was nach Deckung dieser fünf Prozent noch übrig bleibt bis zur Höhe von sechs zwei Drittel Prozent, wird unter die Inhaber der Stamm-Aktien nach Verhältniß des Nominalbetrages ihrer Aktien vertheilt. Der Ueberschuß über diese sechs zwei Drittel Prozent wird auf die Stamm⸗ und Stamm-⸗Prioritäts-Aktien pro rata vertheilt.

Sollte in einem oder dem andern Jahre der Reinertrag nicht ausreichen, um den Inhabern der Stamm-Prioritäts⸗ Aktien die unter a. gedachte Dividende von fünf Prozent zu gewähren, so wird das Fehlende unverzinst aus dem Reinertrage des oder der folgenden Jahre nachgezahlt und die Inhaber der Stamm-AUktien erhalten nicht eher eine Dividende, als bis diese Nachzahlung vollständig geleistet ist.

Diese Nachzahlung erfolgt für die Zeit bis einschließlich 1879 auf die Diridendenscheine der betref— fenden Jahre, nachdem vorerst den Inhabern der Stamm— Prioritäts⸗Aktien für das laufende Betriebsjahr 5 Prozent des Nominalbetrages ihrer Aktien aus dem Reinertrage gewährt worden und sodann mit der Maßgabe, daß unter den dergestalt zur Bezahlung gelangenden Dividenden⸗ scheinen früherer Betriebsjahre die älteren Divi— dendenscheine ein Vorzugsrecht vor den jüngeren ge— nießen. Die Nachzahlung von Dividenden für die Zeit vom Jahre 1880 ab wird auf den Dividendenschein des laufenden Jahres mitbewirkt, so daß von diesem Zeitpunkt ab Dividendenscheine, auf welche keine, oder nur eine Abschlagsdividende entfallen ist, nicht weiter zur Empfang— nahme einer Nachzahlung von Dividende berechtigen.

Die Zahlung der Dividende aus der Gesellschaftskasse erfolgt jährlich vier Wochen nach Publikation der Bilanz (8. 26). Im Falle der Auflösung der Gesellschaft resp. der Liguidatign des Gesellschafts— vermögens haben die Inhaber der Stamm-Prioritäts-Aktien ein Prio⸗ ritätsrecht an dem vertheilungsfähigen Erlöse für das Unternehmen, so daß sie aus demselben zunächst und vor den Inhabern der Stamm—

aktien befriedigt werden müssen.

zu dem durch õ 1868 (G. S. pro 1868, stätigten Statute

Angekommen Der Ober⸗-Berghauptmann und Mini— sterial⸗Direktor Or. Serlo von Bad Oeynhausen.

Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.

Der unterzeichnete , ., hat das Flu g⸗ blatt „Proletarier aller Länder, vereinigt Euch“, Abdruck aus Nr. 22 des „Sozialdemokrat“ vom 30. Mai 1880, auf Grund des 8§. 11 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ok⸗ tober 1878 verboten, Königsberg, den 10. August 1881. Der Regierungs⸗Präsident. In Vertretung: Koch.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 15. August. Se. Majestät der Kaiser und König hörten am Sonnabend auf Schloß Babelsberg die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, General⸗Adjutanten von Albedyll, und des Vertreters des Polizei⸗Präsidenten von Berlin, Ober⸗Regierungs⸗Raths von Heppe.

Ein Fabrikherr, ohne dessen Willen und Wissen von den unter seiner Oberleitung stehenden Fabrikmeistern jugendliche Arbeiter in gesetzwidriger Weise beschäftigt werden, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts vom 18. Juni d. J. dadurch nicht entschuldigt, daß er seinen Fabrit⸗ meistern strengstens unter Androhung von Strafe und Dienst— entlassung eingeschärft hatte, die gesetzlichen Vorschristen über die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter strikt zu beobachten

und die Fabrikmeister dagegen gehandelt haben, vielmehr ist

der Fabrikherr nur dann für die Uebertretung der gesetzlichen Vorschristen über die Beschästigung jugendlicher Arbeiter Seitens der Fabrikmeister strafrechtlich nicht verantwortlich zu machen, wenn trotz seiner möglichst persönlichen Ueberwachung die Uebertretung vorgekommen ist.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staats⸗ Anzeigers“ ist eine „BVesondere Beilage“ (Nr. 8), enthaltend Entscheidungen des Reichsgerichts, beigefügt.

Der Königliche Gesandte Graf von Dönhoff hat Dresden mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit sfungirt als interimistischer Geschäftsträger der Legations— Sekretär Graf von Waldenburg.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. von Teßmar in Neustadt W⸗Pr.. Dr. Barszewekti in Thiergart, Dr. Kohtz und Dr. Gaye in Danzig, Dr. Guder in Züllichau, Dr. Heusinger in Sonnewalde, Dr. Frantz in Golssen, Dr. Petersen in Sorau, Dr. Raettig in Kirchhain, Dr. Meyer in Schwiebus, Assistenzarzt Dr. Körner in Sulau, Dr. Kraner in Prausnitz, Dr. Teugel in Rothenburg O.-L., Dr. Richter in Schkeuditz, Or. Wilh. Franz Schulze in Roßla, Stabsarzt Dr. Claes in Mühlhausen, Dr. Sindermann in Nümbrecht.

S. M. Kanonenboot „Hyäne“, 4 Geschütze, Kommdt. Kpt. Lt. von Gloeden, ist am 12. August cr. in Port Said . und beabsichtigte am 16. August er. nach Malta zu gehen.

S. M. S. „Niobe“, 10 Geschütze, Kommdt. Korv. Kpt. Sattig, ist am 10. August er. in Carlskrona eingetroffen.

S. M. S. „Nymphe“, 10 Geschütze, Kommandant Kapitän z. S. Schröder, ist am 12. August er. in Dartmouth angekommen.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 13. August. Für die Reise des Kaisers anläßlich der bei Miskolcz stattfindenden großen Herbstmanöver sind, der „Presse“ zufolge, folgende Dispositionen in Aussicht genommen: Se. Majestät wird am 29. oder 30. August in Mezökövesd eintreffen, um an den dortigen großen Kavalleriemanövern theilnehmen zu können. Am 5. oder 6. September begiebt sich der Kaiser nach Miskolcz, wo der Aufenthalt sich auf vier bis sechs Tage erstrecken wird. Von da fährt der Monarch nach Ujfalu und wird im Castell des Herrn Friedrich v. Harkanyi übernachten. Von dort wird sich Se. Majestät zu den Schlußmanövern nach Szerenes be— geben, wo das Hauptquartier aufgeschlagen sein wird und auch die fremdländischen Militärs Wohnung nehmen werden. Das Hoflager wird Minister Baron Orczy begleiten. In Miskolez dürfte auch Minister Tisza anwesend sein.

(W. T. B.) In der Mitte der Stadt, in der Singer⸗ straße, ist heute Mittag ein altes vierstöckiges Haus einge— stürzt. Die anfänglich gehegten Befürchtungen, daß viele Menschen dadurch verunglückt sein würden, scheinen nicht be— gründet zu sein. Die Bewohner waren theils abwesend, theils sind dieselben gerettet worden. Bisher sind ein Todter und zwei Verwundete konstatirt worden.

Prag, 13. August. (W. T. B.) Der Kronprinz Rudolf hat in einem Telegramm an den Bürgermeister seinen Antheil an dem Unfall der das Nationaltheater betroffen hat, ausgesprochen. Noch in der Nacht eingeleitete Sammlungen ergaben bis jetzt den Betrag von 8000 Fl. Ein Verlust an Menschenleben ist nicht zu beklagen. Der Feuerschaden wird auf 1 Million geschätzt. Alle Blätter ohne Unterschied der Parteistellung beklagen den Unglücksfall. Die amtlichen Er— hebungen zur Ermittelung der Ursache der Feuersbrunst sind seit heute früh im Gange, mehrere Personen sagen aus, den Feuerheerd in der unmittelbaren Nähe der Spängler, welche unter dem Dache am Blitzableiter arbeiteten, gesehen zu haben. Das Feuer griff sehr rasch um sich, weil die Lösch— vorrichtungen versagten.

Großbritannien und Irland. London, 12. August. Allg. Corr.) Im Oberkommando der Armee in Indien stehen verschiedene Veränderungen bevor. Zufolge der von der unlängst in Simla versammelten Militärkommission ge— machten Vorschläge sollen die Stellen der Höchstkommandiren— den der Armeen von Bombay und Madras abgeschafft und die indische Armee in Zukunft in vier Armee⸗Corps, unter dem Befehle von General⸗Lieutenants, welche un⸗ ter dem Oberbefehlshaber im Hauptquartier stehen sollen, eißgetheilt werden Diese neue Einrichtung wird mit dem nächsten . zur Ausführung kommen, da alle Schwierigkeiten, welche diesen Veränderungen im Wege standen, beseitigt sind. Denselben gemäß verbleibt der General— Lieutenant Arthur Hardinge in Bombay, während der General— Major Sir F. S. Roberts das Armee-Corps von Madras übernimmt und dem General-Lieutenant Sir Robert O. Bright eine der vakanten Stellen in Bengalen übertragen und die vierte für einen General-Lieutenant der lokalen Armee oder des indischen Generalstabes reservirt wird.

Eine Königliche Kommission, zusammengesetzt aus den Parlamentsmitgliedern B. Samuelson, Slagg, Woodale, Stevenson, Vertretern der Städte Banbury, Manchester, South⸗ Shields und Stoke⸗upon⸗Trent; ferner Mr. S. Smith von der Knighley technischen Schule in JYorkshire, Professor Roscoe von Manchester, Mr. Philipp Magnus, Direktor des Instituts der City und der Innungen von London, Mr. Magnus von der Unterrichtsabtheilung des Departements für Kunst und Wissenschaften und Mr. Redgrave vom Auswärtigen Mini—⸗ sterium, wird sich etwa um die Mitte Oktober oder Anfang November mit dem Auftrage nach dem Festlande begeben, die in den verschiedenen Ländern bestehenden Unterrichts⸗ und Bildungsanstalten zu besuchen und darüber Bericht zu erstatten. .

Einem dem Parlamente vorgelegten Ausweise nach besanden sich bis zum 2. des gegenwärtigen Monats 192 Per— sonen unter der Acte für den Schutz von Personen und Eigenthum als „verdächtig“ in Haft. Im Kilmagingham— gefängnisse befanden sich 51, in dem von Limerick 51, in jenem von Galway 5s, in dem von Dundalk 13 und in dem von Naas 19. .

Der Oberbefehlshaber des britischen Geschwaders in den

nordamerikanischen Gewässern hat sich von Halifax an Bord

seines Flaggenschiffes nach der neufundländischen Küste begeben, um den Streit zwischen den britischen und französischen Fischern zu untersuchen.

Ueber die Lage der Bevölkerung in Kleinasien und Syrien ist dem Parlament vom Auswärtigen Amte ein voluminöses Blaubuch vorgelegt worden. Die dasselbe füllenden Depeschen und Telegramme, 162 an der Zahl, um⸗ fassen den Zeitraum vom 9. Juli 1880 bis zum 14. Februar des laufenden Jahres, worunter sich zahlreiche an Hrn. Göschen gerichtete Konsularberichte über die von Bewohnern der asiatischen Türkei erlittenen Drangsale und die Lage der Flüchtlinge von Circassien und anderen Distrikten befinden.

13. August. (W. T. B.) In der heutigen Unter⸗ haussitzung wurden mehrere Petitionen überreicht in welchen das Haus aufgefordert wird, die vom Ober⸗ hause beschlossenen Abänderungen zur irischen Land⸗ bill zurückzuweisen. Labouchere kündigte an, er werde Anfangs nächster Session die von ihm bereits früher angemeldete Resolution gegen das Oberhaus bean⸗ tragen, es sei denn, daß Gladstone ihm noch in dieser Session die Möglichkeit gewähre, diese Resolution vorzubringen.

14. August. (W. T. B.) Wie der „Observer“ hört, wurde im gestrigen Kabinetsrathe beschlossen, auf der Annahme der irischen Landbill, wie dieselbe am Frei⸗ tag das Unterhaus verlassen, faktisch zu bestehen. Falls das Oberhaus Widerstand leiste, so solle das Parlament nach Ab⸗ wickelung der finanziellen Vorlagen prorogirt, im Novem⸗ ber wieder einberufen und alsdann die irische Landbill wieder eingebracht werden.

15. August. (W. T. B.) Der Premier Gladstone wird heute dem Unterhause die Absichten der Regierung betreffs der irischen Landvorlage mittheilen.

Frankreich. Paris, 13. August. (W. T. B.) Der Schluß der gestrigen Rede Gambetta's lautet ausführ⸗ licher folgendermaßen: „In Zukunft gehört Frankreich nur sich selber an. Es wird weder die Pläne der Ehrgeizigen außerhalb noch diejenigen der Dynastiker im Inlande begün⸗ stigen. Es gedenkt sich zu sammeln, sich auf sich selbst zu konzentrirxen, sich eine solche Macht, ein solches Prestige, einen solchen Aufschwung zu geben, daß es am Ende kraft seiner Geduld wohl den Lohn seines guten und klugen Verhaltens empfangen kann. Theure Mitbürger! Es scheint mir, daß, wenn ich die französische Gesellschaft in der Ruhe, der Freiheit und der Arbeit voranschreiten sehe, wohl einst der Tag kommen wird, wo die gestellten Probleme sich lösen werden, vielleicht durch den Fortschritt des Völkerrechts und durch den Triumph des Geistes des Friedens. Gordische Knoten lassen sich nur durch das Schwert, auswärtige Probleme nur durch Gewalt lösen, aber der Geist des Rechtes und der Gerechtigkeit ist auch Etwas, und wer wagte denn wohl zu sagen, daß nicht einst ein Tag gegenseitiger Verständigung für die Gerechtigkeit in diesem alten Europa kommen wird, dessen älteste Söhne

wir sind? Wer wagte denn wohl zu sagen, daß dies eine

chimärische Hoffnung ist? Ich glautze das Maß der Klugheit und der politischen Vorsicht nicht zu über— schreiten, wenn ich wünsche, daß meine Regierung, daß meine Republik, die demokratische Republik, wie Sie wissen, auf— merksam, wachsam und klug sei, dabei stets höflich in den Angelegenheiten, welche sie in der Welt berühren, aber stets entfernt von dem Geiste allgemeinen Umsturzes, der Verschwö— rung und des Ueberfalls und dann denke ich, hoffe ich, daß ich diesen Tag sehen werde, wo durch die Majestät des Rechts, der Wahrheit und der Gerechtigkeit wir wiederfinden, ö ö Neue mit uns vereinigen werden die getrennten rüder.“

13. August, Abends. (W. T. B.) Die Mehrzahl der republikanischen Zeitungen betont bei der Besprechung der neuesten Rede Gambetta's den friedlichen und gemäßig— ten Charakter derselben und erblickt darin den Beweis dafür, daß Gambetta entschlossen sei, das Präsidium eines neuen Kabinets zu übernehmen. Im Süden von Tunis herrscht wieder Ruhe; jedoch macht sich im nordwestlichen Theile von Tunis trotz der Anwesenheit der Truppen noch immer eine gewisse Gährung bei der Bevölkerung bemerkbar. Vor dem Ablassen von Eisenbahnzügen zwischen Djedeida und Ouedzerga werden auf der Eisenbahnlinie Rekognoszirungen vorgenommen.

14. August. (W. T. B.) Aus Tunis wird gemeldet, daß Ali Ben Halifa geneigt sei, den Bey um Verzeihung an⸗ zugehen, daß er sich dagegen verpflichten würde, alle aufrühre— rischen Stämme zur Ordnung und vollständigen Unterwerfung zurückzuführen, und daß er beanspruche, zum Caid der Nefetti ernannt zu werden. Durch Berichte aus Oran wird das Erscheinen von 200 aufständischen Reitern im Norden der Schotts in Abrede gestellt.

Italien. Rom, 14. August. (W. T. B.) Eine Note der „Gazzetta uffizia le“ konstatirt, daß die Regierung nur das genannte Blatt selbst als Organ ihrer Mittheilungen an das Publikum und als Dolmetsch ihrer Gedanken aner— kenne. Die „Agenzia Stefani“ erklärt die Nachricht, daß der Papst eine Versammlung von Kardinälen, Prälaten und Priestern über die Opportunität seiner Abreise von Rom zu Rathe gezogen, für unbegründet; die Vorbereitungen zu den am 8. Dezember bevorstehenden Kanonisirungen, zu

welcher Ceremonie die Anwesenheit des Papstes unumgänglich

nothwendig sei, würden fortgesetzt. Die „Agenzia“ erklärt es ferner für unwahr, daß der Vatikan aus Anlaß des Meetings am 7. d. eine Note versandt habe.

Der Kardinal La Valletta vollzog heute früh in der Kirche Trinita dei Monti die Weihe an Dr. Korum und vier neuen italienischen Bischöfen.

Genua, 14. August. (W. T. B.) Bei dem heute hier abgehaltenen Meeting gegen das Garantiegesetz ver⸗ bot der anwesende Polizei⸗Inspektor nach Verlesung mehrerer Zustimmungserklärungen demokratischer Vereine die weitere Fortsetzung und ließ das Theater räumen.

Griechenland. Athen, 13. August. Die „Pol. Corr.“ meldet von hier: Die internationale Kommission hat den Antrag der Pforte, die Okkupation der zweiten Zone um 14 Tage zu verschieben, angenommen.

Türkei. Konstantinopel, 9. August. (Pol. Corr.) Seit zwei Monaten liegt der, Mazbata“ (ministerielle Antrag), daß an die türkischen Delegirten bei der Conference quatre die erforderlichen Instruktionen nach Wien geschickt werden sollen, im Kabinet des Sultans, und es hat noch immer keine Erledigung dieser Angelegenheit stattgefunden. Allerdings hat bereits ein Irade des Sultans den Ausbau der Verbindungs⸗ linie von der bulgarischen Grenze nach der Konstantinopler Linie gebilligt, aber der Irade in Bezug auf den Anschluß und die Vollendung der Linie von Wranja nach Salonich ist noch nicht er⸗ lassen worden, und da der Konventionsentwurf sich auf beide Linien bezieht, so können die Instruktionen hinsichtlich der ersten bereits genehmigten Linie nicht separat erlassen werden. An dieser Sachlage hat sich seit langerer Zeit nichts geändert, und das Gerücht, daß sich der Ministerrath in seiner letzten Sitzung mit dieser Frage beschäftigt habe, ist unbegründet. Der einzige neue Vorfall in Bezug auf die Eisenbahnangelegenheit ist ein Bericht, den Hr. Gescher über das österreichische Kon⸗ ventionsprojekt an den Ministerrath gerichtet hat. Hr. Gescher nimmt in seinem Berichte alle Artikel des österreichischen Ent⸗ wurfes im Prinzipe an, insbesondere auch den Anschluß an die serbische Linie. Obwohl der Bericht hervorhebt, daß für die Türkei keine völkerrechtliche Verpflichtung hierfür vorliege, so empfiehlt derselbe doch diesen Anschluß auf das wärmste und dringendste aus national⸗oökonomischen Gründen. Mit Rück⸗ sicht auf die bestehenden Verhältnisse räth Herr Gescher indeß von dem Ausbaue der Linie über Wranja ab und empfieblt die Linie Nisch-Pristina. Er sügt jedoch binzu, daß die Linie über Wranja derjenigen über Pristina vor⸗ zuziehen wäre, und daß dieselbe adoptirt werden könnte, falls die Konvention mit Baron Hirsch in diesem Punkte modifizirt werden könnte, und ferner, wenn der Vau der Linie nicht die türkischen Finanzen belasten sollte. Die Pforte bereitet sich auf die Unterhandlungen mit den Delegirten der fremden Staat sglaubiger vor. Sie hat bekanntlich eine Kommission ernannt, in welcher die Gegen⸗ wart von zwei deutschen Mitgliedern, der Herren Wettendorf

und Gescher, die Bürgschaft dafür abzugeben bestimmt ist, daß Alles ehrlich zugehen werde.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 14. August. (W. T. B.) Der Minister des Innern hat, wie offi⸗ ziell mitgetheilt wird, verfügt, daß der in Moskau erschei⸗ nenden Zeitung „Rußky Kurjer“ die dritte Verwarnung ertheilt und die Herausgabe derselben auf vier Monate suspendirt werde.

Schweden und Norwegen. Christiania, 160. August. (Hamb. Corr.) Bekanntlich hat das Storthing in seiner letzten Session beschlossen, dem bekannten Führer der Oppo— sition, Bankdirektor J. Sve rdrup, eine Pension von 6000 Kronen zu bewilligen. Das Finanz-Ministerium hat nunmehr beim Könige die Sanktionirung des bezüglichen Storthings— Beschlusses beantragt und somit der Opposition, die aus Parteifeindschaft die von der Regierung beantragte Pension des zurückgetretenen Staats-Ministers Stang wesentlich reduzirt hat, eine beherzenswerthe Lektion ertheillt. Das Finanz⸗-Ministerium sagt in seiner Eingabe an den König, daß durch die Pensionirung des Bank— direktors Sverdrup als nicht eigentlichen Staatsbeamten inso— fern kein Präcedenz geschaffen werden könne, als Sperdrup, der jetzt in einem hohen Alter stehe und dessen Gesundheit gebrochen sei, in einer sehr langen Reihe von Jahren sich ausschließlich dem Amte geopfert, zu dem seine Mitbürger und das Storthing ihn berufen, und während seiner Theil— nahme am öffentlichen Leben einen Eifer, eine Ausdauer und eine Thätigkeit gezeigt habe wie kein Zweiter.

Dänemark. Kopenhagen, 13. August. (W. T. B.) Bei der heutigen Lesung des Finanzgesetzes im Folke— thing griffen die Führer der Opposition das Ministerium aufs heftigste an, weil dasselbe nach dem Ausfalle der Wahlen zum Folkething nicht zurückgetreten sei. Der Conseils⸗Präsident Estrup erwiderte: Unsere Verfassung begründet keine parla— mentarische Regierung. Die Pflicht des Ministeriums ist, zu verbleiben, um die Gleichberechtigung des Landsthings dem Folkething gegenüber zu behaupten. Die Nichtanerkennung dieser Gleichberechtigung von Seiten des Folkething ist die Quelle des jetzigen Konflikts.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 13. August. Der „Times“ werden von hier die Einzelheiten über die am Mitt— woch ausgebrochene ministerielle Krisis mitgetheilt. Da— nach hätte sich der Khedive beklagt, daß er schlecht informirt und sein Einfluß allzu sehr zurückgedrängt werde, und hätte den Vorsitz im Ministerrath für sich beansprucht. Der Präsi— dent des Ministerraths, Riaz Pascha, habe sich, unterstützt von dem englischen und französischen Konsul, diesem Ansinnen mit dem Erfolge widersetzt, daß der status quo provisorisch bestehen bleibe. Der Khedive habe sich ferner auf Vorstellun— gen Seitens höherer Offiziere dazu verstanden, dem gegen— wärtigen Kriegs-Minister Osman Pascha Refki durch Daoud Pascha zu ersetzen.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗

amts sind in der 31. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den

Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 37,8, in Breslau 46,4, in Königsberg 33,6, in Cöln 34,8, in Frankfurt a. M. 23,4, in Hannover 22.0, in Cassel 265,9, in Magdeburg 2,8, in Stettin 346, in Altona 28,6, in Straßburg —, in Metz —, in München 34,6, in Nürnberg 28,0, in Angsburg 37,5, in Dres—⸗ den 34,5, in Leixzig 30,9, in Stuttgart 23,4, in Braunschweig 25, l, in Karlsruhe 35.4, in Hamburg 28,5, in Wien 25,0, in Budavest 40,2, in Prag 21,9, in Triest 29, l, in Krakau —, in Basel 23,4. in Brüssel 28,9), in Amsterdam 22,5, in Paris 27,7, in Stock— bolm 22,3, in Christiania 16,9, in Koxenhagen 18,1, in St. Peters kurg 542, in Warschau —, in Odessa 1,2, in Bukarest 19.8. in Rom 25,8, in Turin 25,8, in Madrid 32,8, in London 23,4, in Glas— gow 23,6, Liverpool 27,3, in Dublin 194, in Edinburg 16,2, in Alexandria (Egupten) 44. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗NYork 39,6, in Philadelphia 19,7, in Chicago 47,8, in St. Louis —, in San Franzisko 19,3, in Cincinnati —, in Kalkutta 19,5, in Bombay 37,3, in Madras 41,9.

Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den meisten deut schen Beobachtungsstationen südwestliche Winde vor, die auch in Bremen und Cöln die ganze Woche hindurch vorwiegend blieben, in Karlsruhe am Schluß der Woche in nordöftliche übergingen. An den übrigen Stationen gingen dieselben im Laufe der Woche fast all gemein in nördliche und nordwestliche Luftströmungen über, die aber am Schluß der Woche wieder mehr nach Süd und Südwest um⸗ liefen. Die Temperatur der Luft, die in den ersten Tagen der Woche etwas ab⸗, im Laufe der Woche aber dann wieder stetig zunahm, überstieg im Allgemeinen das Durchschnittsmittel. Niederschläge waren in den ersten Tagen der Weche nicht selten und auch ergiebig. Der beim Wochenbeginn mäßig hobe Luftdruck fiel bald, stieg dann schnell, nahm in der zweiten Wochenhälfte ab, zeigte jedoch am Schluss der Woche wieder Neigung zum Steigen.

In der Berichtéwoche bat die Sterblichkeit in den meisten grö⸗ Feren Städte Europas eine weitare Abnabme erfahren indem aleich⸗ zeitig mit dem n Nachlassen der Todesfälle an Darmkatarrhen und Brechdurchféllen die Betheiligüig des Säug⸗ lingsalters an der Sterblichkeit eine geringere wurde. Von 10060 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, Kinder unter 1 Jahr 157 gegen 166 der Vorweche; in Berlin 215 gegen Nö. Die allge⸗ meine Sterblichkeitsrerbältnißzabl är die denschen Städte sank auf 30.5 von 31,2 der vorhergegangenen Woche.

Unter den Todesnesachen bedingen noch immer Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder zablreiche Todesfälle, wiewohl sie er⸗ heblich seltener geworden sind. Namentlich bat ibre Zahl in Berlin, München, Danzig. Stettin, London, Paris ab-, in Königsberg, Bres⸗ lau, Nürnberg, Cöln, Düsselderf., Wien, Pest, St. Peter burg zu⸗ genommen. Auch einijelne Fälle von Cbolerine kamen wieder (aus Breslau und Reutlingen) zur Meldung. Gesteigert waren auch Er⸗ krankungen und Todesfälle an Ruhr, besonders in Berlin und Posen. Todesfälle an Masern haben in Posen und Neustadt⸗Mangdeburg ab⸗ genommen. In London und Lirerpoeol werden sie noch häufig Todes⸗ reranlassung. Sterbefãlle an Scharlachfieber zeigten wenig Verände⸗ tung. Gesteigert war ibre Zabl in Breelau, Kiel, Erfurt, vermindert in Nürnberg, Hamburg, Berlin und Paris. Todesfalle an Diphtherie haben ein wenig abgenommen; vermindert war ibre Zabl in Dresden, Aschete⸗ leben, Königsberg. Magdeburg, Hamburg und Paris, vermebrt in Ber lin, Düsseldorf, Augsburg. Unterleibstvrben wurden in Stralsund und Berlin häufiger Todesveranlassung, in St. Petersburg sank die Zabl der Tedeßfälle auf 31. Todesfälle an Flecktuyhus wurden aus deut⸗ schen Städten 4 gemeldet (2 aus Berlin, je 1 aus Königsberg und Stettin), aus Stockholm, Venedig, Murcia und Granada gleichfallg e 1, aus London und Amsterdam je 2, aus Pest und Malaga je 4. aus St. Peters burg 32. Todegfalle an Pocken zeigen in Paris, London,. St. Petersburg, Saragossa keine wesentliche Veränderung in der Zabl der Todesfälle. In Wien und Pest bat dieselbe etwas zu⸗ genommen. Ginzelne Todesfälle werden aus Königsberg, Aachen, Essen, Prag, Liverpool und Alerandria berichtet. Erbeblich gesteigert war die Zabl der Todesfälle in Folee von entzündlichen Erkrankungen der Athmungtorgane,

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Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von der neuen Serie des illustrirten Lieferungswerks Unser Vaterland, betitelt: Küstenfahrten an der Nord⸗ und Ostsee, geschildert von Edmund Höfer, M. Lindemann, Otto Rüdiger und Johannes Wedde, illustrirt von Gustav Schönleber u. A.“ (Stuttgart, Verlag von Gebrüder Kröner), sind bereits 17 Lieferungen in den Händen der Abonnenten. In den neuesten 4 Lieferungen, deren Besprechung uns erübrigt, wird der Leser von Johannes Wedde, nachdem die Wanderung durch die Lüneburger Haide beendet, in das interessante alterthümliche Lüneburg selbst eingeführt. Die Abtsmühle, der Sand“ mit der St. Johanneskirche und die Rathslaube in Lüneburg sind im Tert abgebildet. Dann übernimmt

mehr in fesselnder Darstellung die mecklenburgischen und merschen Lande, die in ihren lange verkannten Reizen hier einmal zu ihrem Rechte gelangen.

Vom⸗ Die Städte Wismar,

werden uns treu nach ihrer heutigen Erscheinung mit ihrer historisch interessanten Ziegelbauten, ihrer geschichtlichen gangenheit (Wallenstein, Schill) in Tert und Bild vergegen⸗ wärtigt. Dann kommen wir auf das Land, wo Fischerei und Ackerbau zum Theil Hand in Hand gehen. Wir werden in die einfache Stube des Fischers und des Bauern, welcher letztere durch furchtbare Sturm— fluthen öfter um all seine Habe gebracht worden ist, und dann, mehr nach dem Innern zu, auf die großen Güter und Herrensitze geführt, wo wir den Landbau im großen Maßstabe des Betriebes kennen lernen. Auch hier wird die Schilderung durch zahl— reiche Textillustrationen der Anschauung näher gebracht. Unter den (vorläufig in bunter Reihe. beigegebenen größeren rylographischen Kunstblättern zeichnen sich be— sonders folgende aus: Hünengrab im Walde (Rügen) und auf dem Vilm (Rügen), beide von Baisch, der Königstuhl auf Rügen, von M. Roman, der Schlächtergang in Rostock und die Marienburg, von G. Schön— leber, Ausfahrende Häringsfischer, von Joh. Gehrts, Markt an der Mottlau in Danzig, Ansicht von Danzig (prächtige Schneelandschaft), von G. Schönleber. Das Werk soll im Ganzen 22 Lieferungen zu dem in Anbetracht des dafür namentlich in der illustrativen Ausstat— tung nach Originalzeichnungen tüchtigster Landschaftszeichner Gebotenen gewiß niedrig zu nennenden Preise von 1,50 6 umfassen, so daß nur noch 5 Lieferungen zum Abschlusse fehlen.

kunst⸗

Ver⸗

Land⸗ und Forstwirthschaft.

vom 14. bis 17. in Heilbronn der diesjährige Kongreß des Deutschen Weinbauvereins statt. Am 14. Abends soll die gegen— seitige Begrüßung der Theilnehmer erfolgen, am 15. und 16. die Verhandlungen sowie die Generalversammlung des Deutschen Weinbauvereines stattfinden und am 17. eine Erkursion durch die Weinberge über den Wartberg nach der Königlichen Weinbauschule in Weinsberg unternommen werden. Das Programm der Verhand— lungsgegenftände weist eine große Zabl wichtiger und interessanter Punkte auf, über welche bewährte Fachmänner zu refeririren beabsichtigen. Als solche Fragen sind in Aussicht genommen: Ueber Bedeutung und Thätig⸗ keit des Rebenblattes Welche Vorsichtsmaßregeln wendet man in den Frösten ausgesetzten Lagen an, um die schädlichen Wirkungen der selben möglichst abzuhalten und zwar hinsichtlich der Wabl der Sorten, in Betreff dis Schnittes, bezüglich der Bearbeitung und Düngung des Bodens, sowie welche Schutzmaßregeln empfehlen? ͤ Rebpfähle Ueber das Reifen der Trauben und die Laubarbeiten. Ueber einige wichtige Resultate der Rebensaatkultur Ueber den gegenwärtigen Stand der Phyllorerafrage Ueber ein neues Ver—

In den Tagen September findet

Sauerwurmes Ueber die Reihlenschen Neuerungen bei der Weinberei⸗ tung Welchen Einfluß üben Trester und sonstige feste Bestandtheile auf vergohrener Zucker im Wein? Welches ist der geeignetste Wärme⸗ grad, bei dem der Wein sich gut entwickelt? Welches ist der ge— eignetste Ausbildungsgang für einen Weinxroduzenten? Genügen die heutigen Anstalten? Ueber die Verarbeitung von Trester und Hefe auf weinsauren Kalk. Die diesbezüglichen Referate werden erstatten die Herren: Professor Blankenhorn (Karlsruhe), Professor

Asti), Dekonomie⸗Rath Mühlhäuser (Weinsberg), Dr. Müller⸗Thur⸗ gau (Geisenheim), Dr. Moritz (Geisenheim), Hofrath Neßler (Karls⸗ ruhe). Gutsbesitzer Oberlin (Beblenheim), Professor Reitlehner (Klosterneuburg), Gemeinderath Weckler (Reutlingen), Dber⸗Bürger⸗ meister Wüst (Heilbronn).

Vom Bodensee, 19. August, meldet die ‚Karlsr. 3.“: Die zweite Heuernte hat seit einigen Tagen begonnen; doch hat sich das zweite Gras in Felge der trockenen Witterung nicht ürpig ent—⸗ vickelt. Eine Ausnahme hiervon machen die Wasserwirsen, und wir hören, daß das Oehmdergebniß ganz befriedigend ausfiel. Die Ge— ist allenthalben beendet. Am schwersten ist das Korn ausgefallen, der die Mitte. Größtentheils aufrecht geblieben, hätte der Weizen eine Qualität ersten Ranges erreicht, wenn er nicht durch die kühle Witterung des Mai vielfach gelb geworden wäre weraus zu ent nehmen, daß eine allzu kurze Funktion der Blätter auch bei einer dem Abreifen nach so günstigen Witterung vollkommene Ausbildung der Frucht unmöglich macht. Weit schwerer ist daher der Weizen da aus—⸗ gefallen, wo seine Blätter bis zum Gelben der Aehren grün geblieben sind. In neuem Korn wurden Käufe zu 24 4, in in 21 2 . per Doxpxrelcentner abgeschlossen. Betreffend das Aehren⸗ zewicht darf die diesjährige Gerste dem Korn am nächsten gestellt werden.

Gewerbe und Gandel.

Nach weiteren) aus Belgrad eingegangenen Nachrich neuerdings in Serbien mehrfache Erkrankungen der Schweine und zwar an Anthtar im Pescharewatzer, Toplizaer und Podriner Kreise, an Bräune im Poscharewatzer und Nischer Kreise rorge⸗ kommen. Als Ursache dieser Erkranlungen wird wiederum große Hitze und schlechtes Wasser angegeben.

Der Aufsichterath der Schlesischen Canavas⸗Fabrik, vorm. Job. Lüpke, lung der Aftionäre ein, in welcher über die Liauidation der Gesell⸗ schaft Beschluß gefaßt werden soll.

In der vorgestrigen Generalrersammlung der Hyrotheken⸗ bank in Hamburg wurde dem Aufsichtsrath und der Direktion für das zehnte Geschäftsjahr Decharge ertheilt. Die auf 61 0 28 6 50 rro Aktie festgesetzte Diridende gelangt vom 15. August r. ab zur Auszahlung. Die Anträge des Aufsichtsrathes und der Direktion, das Geschäftjabr der Bank mit dem Kalenderjahr zusammenfallen zu lassen, demgemäß das begonnene elfte Geschafte⸗ sabr mit dem 31. Dejember d. J. zu schließen und als sxätesten Termin für die Diridendenzablung den auf das Geschäfte jahr folgen⸗ den M. April festzusetzen, wurden genehmigt.

Nürnberg, 15. August. Serfenmarktbericht von Leop. Held). Der Verkehr am Hopfenmarkt war in dieser Woche ein sehr rubiger. Es wurden täglich nur ganz wenige Ballen 80er verkauft; die gejablten Preise waren die der Vorwoche. Neue Hopfen gelang⸗ ten an den Markt: Mittwoch zwei Säcke, ein Württemberger und ein Steiermarker, von denen der erste 180, der zweite aber 185 6 er⸗

sind

wieder Edmund Hößr die Führung, und zwar schildert er nun⸗

landschaftlichen

. . Rostock, Doberan, Barth, Grimmen, Anklam, Stralsund, Greifswald

ohne Beziehung zum Texte)

1

neuem Weijen

Vostens

wird jedoch jedenfalls einen bessernden Einf Pflanze ausüben.

Wien, 13. August. (W. T. B.) Die heutige Versammlung von Obligationsinhabern der Mährisch⸗-Schlesischen Centralbahn hat den vom Kurator vorgelegten Vertrag einstimmig abgelehnt. Zu Protokoll genommen wurde das Ersuchen der Ver⸗ sammlung, daß Sequestrationsanträge ohne vorhergehende Befragung der Prioritätenbesitzer nicht eingebracht werden dürfen.

Glasgow, 13. August. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 574 300 Tons gegen 456 900 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 120 gegen 191 im vorigen Jahre.

Belgrad, 14. August. (W. T. B.) Eine Deputation von Tabaks hän dlern verlangte von dem Minister des Innern, Garaschanin, daß ihnen erlaubt werde, keine Bücher über Kauf und Verkauf zu führen, wurde aber abgewiesen. Einige Tabakshändler haben übrigens ihre -Geschäfte inzwischen wieder geöffnet.

St. Petersburg, 13. August. (W. T. B.) Der walter der Reichsbank, Lamanski, ist auf sein Gesuch dieses enthoben und an seiner Stelle der bisherige Direktor der ö Ziemssen, zum Verwalter der Reichsbank ernannt worden.

auf den Stand der

Ver⸗

Verkehrs⸗Anstalten.

Ueber den Fortgang des Gotthardbahnbaus schreibt die Urn. Ztg.“: Auf verschiedenen Strecken ist der Oberbau (Schienenlage) bereits ausgeführt, so Brunnen-Sisikon und neben der bereits befahrenen Strecke Flüelen⸗Amsteg auch Göschenen⸗-Narbergtunnel. Die Mauerung am Kerstelnbach-Pfeiler ist soviel als vollendet. Aus Göschenen, 12. August meldet man dem nämlichen Blatt: Die Re konstruk⸗ tions mauerung der Druckpartie bei 280 ist glücklich vollendet; der letzte Ring geschlossen. Die letzte Mauerung hat sich gut be⸗

währt. Die kleinere Druckpartie bei 7500 stellt sich bei der Mauerung

als jede Besorgniß beseitigend dar. Triest, 15 August. (W. T. Urano“ ist mit der ostindischen heute früh bier eingetroffen. New⸗JYPork, 13. August. (W. T. W.) Die des Norddeutschen Lloyd „Oder“ und , ) eingetroffen.

B.) Der Lloyddampfer Ueberlandpost aus Alexandrien

Dampfer ilbe“ sind hier

Berlin, 15. August 1881.

Cöln, 14. August, L1 Uhr 20 Minuten früh. Die eng⸗

lische Post vom 13. August früh, planmäßig in Verviers

um 8,21 Uhr Abends, ist ausgeblieben. Grund: Zugverspätung auf belgischer Seite.

Marseille, 15. August. (W. T. B.) Während der gestern hier stattgehabten Stiergefechte brachen die Bänke der Arena ein; gegen 12 Personen büßten dabei das Leben ein, an 150 sind ver⸗ wundet.

sind zu * . . . 9 . Ueber die geeignetsten Methoden zum Imprägniren der

fahren zur Desinfektion von Pflanzen und Pflanzentheilen Ueber die

Bekämpfung der sogenannten Traubenkrankheit sowie des Heu⸗ oder

die Gährung des Mests? Unter welchen Verhältnissen bleibt un⸗

Fraas (Stuttgart), Direktor R. Göthe (Geisenheim), Dr. König

treide⸗Ernte, welche heuer als eine frühe bezeichnet werden darf,

Roggen am leichtesten, und der Weizen hält hinsichtlich der Qualität

Literarische Neuigkeiten undperiodische Schriften.

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 65. In⸗ alt: Uebervölkerung und Kolonisation. Die Ausstellung der Royal⸗Agrieultur⸗Society of England. Von A. v. Totis. Der Fang von Raubvögeln. Die Entwickelung des mittleren und nie⸗ ren landwirthschaftlichen Unterrichtswesens in Preußen. Orga⸗ nisation und Ertragsberechnung einer thüringischen Gastwirthschaft. Düngerstreumaschine. Sacksche Drillmaschine. Verwerthung der Brennnessel. Spargel in Roggenstoppeln. Wasserpumpe mit Göpelbetrieb. Zweckmäßige Jauchepxumpe. Vom Baderath Engel.

Macht Gipsstreu Kalk überflüssig?

Deutsche Töpfer- und Ziegler⸗Zeitung. Begründet von A. Türrschmiedt. Redigirt ron Friedr. Hoffmann. Organ des Ziegler⸗ und Kalkbrenner⸗Vereins. Berlin. XII. Jahrgang. Nr. 33. Inhalt: Das neue Schienenspstem für Gruben und Arbeitsbahnen von Friedr. Hoff mann. Die Handelsgesellschaft C. Kulmiz auf der schlesischen Gewerbe- und Industrieausstellung. Der Reichthum der Nationen. Vermischtes. Brief- und Fragekasten. Markt— bericht. Submissionen. Anzeigen.

Handels- und Gewerbe-Zeitung, Verlag von Bruer & Co., Berlin 8. Nr. 33. Inhalt: Die Eisenbahn⸗Retourbillets. Bekanntmachungen (Postanweisungsverkehr mit Australien. Post⸗ karten mit Antwort im Verkehr mit Liberia). Aus dem Geschäfts⸗ leben (Die neuen Gesetzesbestimmungen. Die kaufmännische Sozietät. Begebbarkeit von Aktienscheinen. Die Gebühren für Gerichtsvollzieher. Gehaltszahlung bei Kündigung. Die Bereicherungsklage. Zum Wuchergesetz. Entlassung wegen Arbeitsverweigerung. Betrügerische Kreditbeschaffung. Zur Stemrelpflicht. Regalien⸗Gerechtsame). Beachtenswerthe Notizen (Die Ananasfaser. Chinagras⸗Manufaktur. Vieb⸗Einfuhrverbot. Zum Haftpflichtgesetz. Hoteltrinkgelder. Fäl⸗ schung von Genußmitteln. Beschwerden wider deutsche Eisenbahn⸗ verwaltungen. Was ist ein Brief? Beamte, welche öffentliche Ver⸗ käufe leiten). Briefkasten. Register der neu eingetragenen Fir⸗ men mit Angabe der Geschäftsbranchen. Konkurseröffnungen. Patentanmeldungen. Submissionen.

Friedrich Georz Wiecks werbezeitung“, herausgegeber Mimirkung tüchtiger volkswirtl

Verlag von Carl Grüninger i

eutsche illustrirte Ge⸗ Verlagshandlung unter er und technologischer Kräfte.

Stuttgart. Nr. 29. Inbalt:

Eindrücke und Notizen von der Stuttgarter Ausstellung III. Kein

beruft eine außerordentliche Generalversamm⸗

rartei und die Wassergewinnung mittelst Rohrbrunnen unter Berücksichtigung Ber—

zielte, und gestern wieder einige Ballen Württemberger und Steier⸗ märker, wesche um 175 180 Æ verkauft wurden. Die Berichte aus den Produktionsrlatzen lauten nicht mebr so günstig wie zu Beginn

dieses Monats. Viele Bezirke klagen über blinde

) Conf. Nr. 185 des Reichs⸗Anieiner? von 1881.

Stöcke und und Gewerbekammer. 3 1 der ? Schwärze. Die seit einigen Tagen eingetretene feuchte Witterung lungen. Zahl der ausgeliebenen Musterstücke, Jeichnungs werke und ; Lehrmittel im Musterlager. Freauenz der Bibliothek.

Rost mehr. Zur Bleixroduktion.

tyrograxb. Neue Formmasse und

en, Gefäße ꝛc. Berliner Kunstzuß⸗ und Bronce⸗Industrie.

bstrettungs apparat. Oelmalerei auf Stoffen, Geweben ꝛc.

Ueber die Verbindung von Rlitzableitern mit eisernen Gas⸗ und Wasserleitungsröhren. Philipps [ker van Mir

Ueber Eisschränke. Der

Torr werf Rr 7 Ty Formverfahren für Sriel⸗

automatischer Dampf⸗Schmier⸗

Apparat. DOelbericht von th u. Co. in Frankfurt a. M. Wochenbericht des technischen und Patentbureaus von H. Simon. Verschiedenes. Vom Büchertische. Anzeigen.

Baugewerks⸗Zeitung. Organ des Verbandes Deutscher Baugewerkemeister. Zeitschrift für praktisches Bauwesen. Redaktion und Verlag von Bernhard Felisch. Baumeister in Berlin. Nr. 64. Inhalt: Gewerbe und Industrie⸗Ausstellung zu Halle a. S. im Jabre 1851. Vereing⸗Angelegenheiten. Lokales und Vermischtes. nische Notizen. Konkurrenzen. Brief und Fragekasten. mistionen. Warnung. Annoncen.

Nr. 65. Inhalt: Die Parlaments-Ferderung der Gewerbe bevorstehenden Wahlen zum Reichstage. Ueber

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liner Verhältnisse. Die Kalksteinbrüche von Rüdersdorf. rüstketten. Die allgemeine Baugemerbliche Ausstellung Braun⸗ schweig. Vereins⸗Angelegenbheiten. Technische Notijen. Lofa⸗ les und Vermischtes. Brief⸗ und Fragekasten. Berliner Bau⸗ markt. Submissionen. Annoncen.

Gewerbeblatt aus Württemberg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel. Nr. 33. Inhalt: Ausestellung von Arbeiten der gewerblichen Forthildunge— schulen und anderer Anstalten des Landes. Ueber die Pforibeimer Gdelmetallwaarenindustrie. Lokomotive ohne Feuerung. Inter nationale Auestellung von Maschinen und Apraraten für den Wein⸗ bau ꝛc. zu Conegliano. Leistungen der Modellirwerkstätte in den Monaten April, Mai und Juni 1881. Besuch der Landesgewerbe⸗ ausstellung durch einen Delegirten der niederosterreichischen Handels⸗ Die Zahl der Besucher der Mustersamm⸗

(Ge⸗