1881 / 233 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Oct 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Der Steuerstelle

Direktivbehörde.

Amtcẽsitz. Firma. Befugniß.

Herzogthum Anhalt.

Herzoglich anhaltische Dessau HSauptsteueramt Zoll⸗ und Steuer⸗ direktion in Magdeburg

Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen. Fürstliches Ministerium, Sonders⸗ Steueramt 9 I. u. NI. . theilung, in hausen ondershausen Fürstenthum Schwarzburg-⸗Rudolstadt. General⸗Inspektor des Rudolstadt Rent⸗ und Steuer⸗ I. u. III. Thüringischen Zoll⸗ und amt e n. in Er⸗ urt hinsichtlich des ad⸗ ministrativen Strafver⸗ fahreng in den zu obi⸗ em Verein gehörigen chwarzburgischen Ge—⸗ bietstheilen, im übri⸗ gen das Fuͤrstliche Mi⸗ nisterium, Abtheilung der Finanzen, in Rudol⸗ stadt ͤ Fürstenthum Reuß ä. L. Ein Kommissar der sGreiz Steueramt Fürstlichen Regierung in Greiz, z. 3 Re⸗ gierungs⸗Rath Wei⸗ Zeulenroda ?

dinger Fürstenthum Reuß j. L. Fürstliches Ministerium, Gera Hauptsteueramt I.. II. u. III. Abtheilung für die Fi⸗ nanzen, in Gera Freie u. Han sestadt Lübeck. Steuerbehörde in Lübeck Lübeck Steuerbureau

I., II. u. III.

I. II.u. II. 5)

I. u. Ill.

I., H. u. II.

Freie Hansestadt Bremen. Generalsteueramt II. u. Ill.

Steuerdirektion in Bre⸗J Bremen men ö. Bremerhaven Steueramt

Freie u. Han sestadt Hamburg.

Deputation für indirekte Hamburg Stempelkontor I.. II. u. II. Steuern und Abgaben, 5 Sektion für Stempel, in Hamburg

Elsaß⸗Lothringen. Generaldirektion der Zölle Colmar Hauptsteueramt und indirekten Steuern in Straßburg

3 Metz , ollamt j

;. Mülhausen , n ö

ö Straßburg ö ö

9 Nur zuständig zur Abstempelung von Werthpapieren der Ziffer 3 des Tarifs. ; ; sed Nur zuständig zur Abstempelung von inländischen Lotterie⸗ oosen.

I., II. u. II.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ liegt das „Post blatt Nr. 4 für 1881“ bei. elbe enthält, außer Nachrichten von allgemeinerem Inter⸗ esse für den Verkehr mit der Fa und Telegraphie!, auch eine Uebersicht der Porto und Gebührensätze für Briefsendungen (Briefe, Postkarten, Drucksachen, Geschäftspapiere und Waarenproben), für Briefe mit Werthangabe und für r,, . sowie eine Uebersicht der 8 für Telegramme in Deutschland und nach dem Auslande.

Das Postblatt erscheint vierteljährlich, in der Regel am ersten Tage des Vierteljahrs, und kann durch Vermittelung der deutschen Reichs⸗Postanstalten gegen Vorausbezahlung von 146jährlich, sowie zum Preise von 25 8 für die ein⸗ zelne Nummer bezogen werden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath und vortragenden Rath Tiedemann zu Berlin zum Präsidenten der Regie⸗ rung in Bromberg zu ernennen; sowie

dem Geheimen expedirenden Sekretär und Kalkulator im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wilhelm Orlich den Charakter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen.

Karte des Deutschen Reiches,

in 674 Blättern und im Maß sta be 1: 100099 der natür⸗ lichen Länge.

Bearbeitet von den Generalstäben der Königreiche Preußen, Bavern, Sachsen und dem statistisch topographischen Bureau des Königreichs Württemberg.

Im Anschluß an die diesseitige Anzeige vom 26. Juli d. J. wird hierdurch bekannt gemacht, daß ferner nachbenannte Blätter der Karte des Deutschen Reiches:

Nr. 21 erer Nr. I6 Föhr, Nr. 38 Schleswig und Nr. 55 Garding dem Debit übergeben worden sind. Diese Blätter, welche sich durchweg auf eine neue Triangulation und topographische Aufnahme ründen, sind im Jupferstich und mit illuminirten Kreisgrenzen und ässern ausgeführt In administrativer Beriehung enthalten obige 4 Kartenblätter Theile der Kreise Tondern, enn, Schleswig, 1 Flensburg und Eiderstedt in der Provinz Schleswig olstein.

Die 4 genannten Kartenblätter repeäsentiren eine Fläche von 65.2 geogr. r rn, von welchen 29,5 auf das Land und 35, auf dag maritime Gebiet fallen. Letztereg enthält eine vollständige Darstellung der Watten * die Trümmer einer unter- gegangenen Küstenzone), om eine Auswahl Tiefenzablen und See⸗ zeichen. Die Tiefen ⸗Kurven begrenzen Stufen von 2, 4, 6 und 19 m. Diese maritimen Angaben sind den neuesten Seekarten der Kaiserlich deusschen Admiralität entnommen. Daz bereits früber veröffent⸗

Mittelwassers an 2 leren Fluth⸗ und Ebbesta welchen sich alle absoluten den neuern

Debit

in Berlin, enstr Der eines und

ist d

karten

aller bereits vorhandenen und arte des Deutschen Reiches ein⸗

erz Oberst und Abthellungs⸗ Chef.

Nachricht für Seefahrer. Im Staats⸗Navigationsschulgebäude zu Geestemünde soll am 17. d. M. mit der nächsten Steuermanns⸗ und Schifferprüfung für große Fahrt begonnen werden. . Anmeldungen nimmt der Navigationslehrer Jungelaus daselbst entgegen. ; ? erner soll am 24. d. M. mit der nächsten Steuermannsprüfung im Navigationsschulgebäude zu Timmel begonnen werden. Anmeldungen nimmt der Navigationslehrer Spillmann daselbst entgegen. ; 4. den 4. Oktober 1881. ; . . Der Königliche Navigationsschul⸗Direktor für die Provinz Hannover. ; J. V.: Der Königliche Navigationslehrer Wendtlandt.

Per sonälveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Baden-Baden, 26. September. von k er, Hauptmann und Battr. Chef vom Feld⸗Art. Regt.

r. 17, kommandirt zur Dienstleist. als persönl. Adjut. bei des . Reuß ä. L. Durchlaucht, zum persönl. Adjut. Sr. Durch⸗ aucht des Fuͤrsten Reuß a. B. ernannt. Steiner, Pr. Lt, à la suite des Inf. Regt. Nr. 7, unter Belass, in d. i,. als Adjut. des Direktors des Allgem. Kriegsdepart. im Kriegs⸗Ministerium, zum Inf. Regt. Nr. I0, & la suite desselben, versetzt. Mel ms, Sec, Tt. vom Füs. Regt. Nr. 39, dessen Kommando zur Dienstleist. bei der Schloßgarde⸗ Comp. um 6 Monate verlängert. v. Unruh, Hauptm. à ja snite des 3. Garde ⸗Regts,. z. F., unter Entbind. von der Stellung als Führer der Arbeiter⸗Abtheil. in Stettin, dem ge⸗ dachten Regt. asgregirt. Günther, Hauptm. und Platzmajor in Königsberg i. Pr., zum Führer der Arbeiter / Abtheil. in Stettin er⸗ nannt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriumß. . Septem ber. Lischnewski, 5 a. vom Art. Depot in Spandau, zur Art. Werkstatt daselbst, Brüggemann, Zeughauptm. vom Art Depot in Erfurt, zum Art. Depot in Spandau, Henning, 3 vom Art. Depot in 1 ünde, kommandirt in Stade, zum Art. Depot in Erfurt, v Blat ke, Zeuglt, vom Art. Depot in r, . ö. ade zur alt. des Filial⸗Art. Depots da⸗ e ommandirt. * Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegs ⸗Ministeriums. 16. Sep tem ber. Grübel, Zahlmstr. vom

üs. Bat. Inf. Regts. Nr. S, zum Train⸗Bat. Nr. IJ versetzt. 6. September. Boenecke, Roßarzt beim Hus. Regt. Nr. 9, unter Versetz. zum Feld⸗Art. Regt. Nr. 8, Virchow, Roßarzt beim Regt. der Gardes du Corps, zu Ober ⸗Roßärzten ernannt, mit der Wirksamkeit vom 1. Oktober d. J.

söniglich Bayerische Armee. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. September. Ritter v. Reder, Oberst Lt. und Abtheil. Commandeur im 1. Feld ⸗Art. Regt., der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., unter Verleih,; des Charakters als Oberst, bewilligt. 28. September. v. Vin centi, Sec. Lt. des 3. Feld- Art. Regts. der erbetene Abschied be—⸗ hufs Uebertritts in Königl. Preuß. Militärdienste bewilligt. Im Beurlaubtenstande. September. Weber, * Tt. des 17. u Regts.,, Wolff, Ser. Lt. des 12. Inf. Regts. eide vom Beurlaubtenstande, der erbetene Abschied ertbeilt. Im Sanitäts- Corps. 24 September. Dr. Liederer v. Lie derscron, Assist. Arzt 2. Kl. des 4. Chev. Regts., auf Nach⸗ suchen im Sanitäts⸗-Corps zur Res. versetzt.

XIII. (stöniglich Württembergisches) Armee ⸗Corps.

Ernennungen, Beförderungen und ra , nm , Im aktiven Heere. J. September. Frhr. v. Thumb Neu⸗ burg, Sec. Lt. à la suite dag Ulan. Regts. Nr. 20, von der Ae fsing als persönl. Adjut. des Prinzen Wilhelm von Württemberg Königl. Hoheit euthoben und in das Regt. wiedereinrangirt.

Im Sanitäts⸗Corve. 15. Serętember. Hr, Teufel, Stabe. und Bat. Arzt im Inf. Regt. Nr, 121, der Abschied mit Pens. und mit der Unif. des Sanitãtecorys bewilligt.

eug⸗Pr. Lt.

Nichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König wohnten, wie W. T. B.“ aus Baden⸗ Baden meldet, am Montag Abend mit Ihren —— Hoheiten der Großherzogin und dem Erbgroßherzog von Baden dem Festkonzerte bei.

n dem hestrigen Diner Sr. Majestät nahm die Groß⸗ herzogin Theil.

eute gedachten Se. Majestät der Kaiser dem Wettrennen in Iffezheim beizuwohnen.

Der Aueschuß des Bundesraths für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Auf Grund der Allerhöchsten Ordie vom 12. August d. * sind die Bezirks⸗Regierungen von dem Minister für Landwirthschaft ꝛc. durch Cirkularerlaß vom 15. v. M. er⸗ mächtigt worden, selbstständig in den Königlichen Ober⸗ sörstereien 1) die n von Steinbrüchen, Lehm⸗ Kies⸗ = und stichen innerhalb forst⸗ bezw. landwirthschaftlich benutzter a anzuordnen sowie 2) die Umwandlung zur Holzzucht bestimmter Flächen bis zur Größe von drei Hektaren in 1 benutzte zu veran⸗ lassen und umgekehrt, letzteres jedoch nur, sosern der etatz⸗ mäßige Durchschnittsbruttoertrag der betreffenden Dberfoͤrsterei pro Hektar den Durchschnitts vachterlös der letzten s ahre für

lichte Blatt Westerland enthält eine Uebersicht der Höbenlage des

die betheiligten Flächen übersteigt. Jener Durchschnittabrutto⸗

ertrag kann so ermittelt werden, daß die etatsmäßige Sollein⸗ nahme der bezüglichen Oberförsterei für Holz durch die etats⸗ mäßige Fläche des Holzbodens getheilt wird.

Die Reichsbank hat heute den Diskont für Wechsel auf 5isz und den Lombardzinsfuß auf 61, Proz. erhöht.

Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Türckheim, ist nach Berlin zurũckgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Gerichts⸗Assessor Po mmer wird im Kollegium der General⸗Kommission zu Münster beschäftigt, und der da⸗ selbst bisher beschäftigt gewesene Regierungs⸗Assessor Peltzer ist als Spezial⸗Kommissarius in Höxter stationirt.

Zu dem am 1. d. Mts. bei der Artillerie ⸗Schießß⸗ Schule begonnenen 6 wöchentlichen Informations⸗Kursus sind die dazu kommandirten Stabsoffiziere der Feld⸗ und Fuß⸗Artillerie hier eingetroffen.

Kiel, 4. Oktober. Bei dem Feste in dem Kasino der Marineofflziere für den General⸗Feldmarschall Grafen Moltke und die ubrigen hier weilenden Offiziere des Großen General⸗ stabes am Sonnabend Abend hielt Graf Moltke gegen Schluß der Festlichkeiten eine längere Rede, deren Gedankenaang die „Kieler Ztg.“ wie folgt skizzirt: Von der allen Staatsbürgern obliegenden Pflicht, dem Kaiser und dem Vaterlande mit allen Kräften, jeder in seinem Berufskreise treu zu dienen, aus—⸗ gehend, wies Graf Moltke darauf hin, daß dem Kriegerstande als spezieller Zweig dieses Dienstes die Vertheidigung und der Schutz der landesherrlichen Grenzen nach Außen anvertraut sei. Damit sei der einheitliche Zweck der beiden Haupt⸗ faktoren des Vertheidigungswesens, der Armee und der Ma⸗ rine, klargestellt. Zwar schienen die Aufgaben beider Faktoren, wenn man ihr Leben und Treiben sowohl in Zeiten des Krie⸗ ges als des Friedens in dem Frieden müsse nämlich die Grundlage künftiger Siege gelegt werden oberflächlich be⸗ trachte, sehr verschieden zu sein. Das Personal des Heeres habe in den normalen Zeiten, im Frieden, seinen festen Standort auf dem vaterländischen Boden, und nur dann und wann sei es den Angehörigen desselben vergönnt, auf kurze Zeit in die Fremde zu gehen. Der Ma⸗ rine liege es umgekehrt gerade während des Friedens ob, die Ehre des Vaterlandes an allen Orten der weiten Welt zu wahren, den dort wohnenden Landsleuten Schutz zu gewähren und dem deutschen Namen Achtung zu verschaffen. 961 Kriege müßte das Heer den glücklichen Ausgang außer—

alb der Grenzen des Vaterlandes sicherstellen, während die Marine gerade dann ihre Hauptrolle an den heimischen Küsten spielen müsse. Das Alles seien aber nur scheinbare Ver⸗ schieden heiten. Der einheitliche Zweck mache im Gegentheil ein brüderliches Hand⸗in⸗Hand⸗Gehen beider Faktoren zu einer Nothwendigkeit, wofern fi ihre Aufgaben voll erfüllen sollten. Unsere Kriegsschiffe könnten auch nur dann unsere Küsten erfolgreich schützen, wenn ihnen diese wiederum feste und sichere Hufluchtstätten böten, die sie, wie der Vogel sein Nest, nach ihrem Fluge über ferne Meere wieder aufsuchen könnten. Der Vogel baue aber sein Nest nur an solchen Stellen, wo es nicht leicht ein Opfer des Frevlers werde. Geschützt vor Frevlerhand, müßten auch die Nester für unsere Seevögel, die Schiffe der Kaiserlichen Marine, sein. Und een. hierbei käme eine enge Verbindung zwischen Heer und

arine zum Vorschein. Deshalb eben seien die anwesenden Mitglieder des Großen Generalstabes hier in Kiel, um sich an dem Ausbau dieses schönen, herrlichen Marinenestes mit zu betheiligen. Die Liebe und Treue zu Kaiser und Reich sei Heer und Marine gemeinsam; die Arbeit beider verfolge venselben Zweck und könne ihn nur dann erreichen, wenn sie in brüderlicher Arbeit und Gesinnung zusammen⸗ stünden und einander gegenseitig ergänzten. So sei es und so werde es hoffentlich, wie es das Wohl und Wehe des Vaterlandes gebiete, auch immer bleiben.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. Oktober. Heute Abends sind, wie die „Pol. Corr.“ meldet, die Vertreter der ungarischen Regierung bei der österreichisch⸗ungarischen Zollkonferenz hier angekommen. Morgen findet im Ministerium des Aeußern unter Vorsitz des Sektions Chefs Grafen Wolkenstein die erste Sitzung der Zollkonserenz statt; die Berathungen dürften mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Großbritannien und Irland. London, 3. Oktober. (Allg. 6 Obwohl den neuesten Berichten vom Kap zu—⸗ folge die Besorgniß, der Volks raad von Transvaal werde die mit England geschlossene Uebereinkunft über den Haufen werfen, unbegründet erscheint, hält es die „Times“ doch für angezeigt, den Boern ihren Standpunkt etwas leichter zu machen und deren Vertreter vor Ueber⸗ eilung zu warnen. „Die Uebereinkunfst“, schreibt das City⸗ blatt, „tellt die äußerste Grenze der Zugeständ⸗ nisse dar, welche unsere Kommission nach ge⸗ duldiger Berathung zu gewähren für angemessen hielt und mit denen die Voern sich zufrieden gestent erklärten. Zu finden, daß die Bedingungen tie alledem nicht geregelt wurden, daß die ganze Angelegenheit wieder eröffnet werden muß und die ermüdenden Unterhandlungen abermals begonnen werden müssen, würde ein unrühmliches Geschäst mit unerträglichem Verdrusse krönen. Im Falle der Weige⸗ rung des Volksraads, den Vertrag binnen drei Monaten nach dessen Zustandekommen zu genehmigen, wird das Aktenstüch null und nichtig. ine bedingungsweise NRatisikation wird von Großbritannien nicht geduldet werden. Sollten sich die Boern mit den Bedingungen der Uebereinkunst nicht einverstanden erklären, so würde ein Krieg zur Durch- setzung derselben mit leichtem Gewissen begonnen werden. Unsere Nachsicht gegen die Boern hat ihre außersten Grenzen erreicht. nn der Volkgraad die en, bedingungs⸗ los nn und o dann der ** mit irgend einer Bittschrift nähert, so wird dieselbe in billige Erwägung ift. zogen werden, insbesondere, wenn die vorgeschlagene Ab⸗ änderung Bezug auf e,, von untergeordneter Wichtigkeit hat. Aber die . der Kon⸗ vention, wie die, welche wesentli tische und einheimische Interessen wahrnehmen und die britische Suprematie aufrecht halten, können nicht aufgegeben werden.“ Im Hinblick auf eine mögliche risis in Transvaal hat die britische . den General Sir Evelyn Wood ermächtigt, erforderlichen alls die Truppen, welche Marschbesehl nach England oder Indien haben, zurückzuhalten. Die Einschiffung der Regimenter wird ganz davon abhängen, in welcher se General Wood die

Lage auffaßt.

5. Qttober. (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Prätoria, von gestern Nachmittag: die Kom⸗ mission des Volksrgad zur Berathung der mit Eng— land abgeschlossenen Konvention habe dem Volksraad ihren Bericht gestern vorgelegt. Der Volksraad tage aber bei verschlossenen Thüren, und es sei deshalb über den Inhalt des Berichts und über die Entschließung des Volksraads bis jetzt durchaus nichts bekannt. Es gelte für wahrscheinlich,

zwischen der englischen Regierung und der Regierung der

Boern ein Austausch von Mittheilungen stattfinde.

Frankreich. Paris, 3. Oktober. (Fr. Corr.) Die „Ag. Ha vas“ bringt heute die Nachricht, daß die Sena⸗ torenwahlen nicht erst im nächsten Januar, sondern schon am 18. oder 25. Dezemher vorgenommen werden sollen. Die letzten Wahlen zur Ergänzung eines Drittels der nicht auf Lebenszeit ernannten Senatoren fanden am 5. Januar 1879 statt, also am ersten Sonntage im Januar; sollte der erste Sonntag des Jahres als Regel gelten, so müßte 1882 der 8. Ja⸗ nuar als Wahltermin gelten; die Eröffnung der Session von 1882 wird aber am 10. erfolgen, und die Regierung zieht es laut der erwähnten Mittheilung vor, die Wahlen schon früher vornehmen zu lassen. Das jetzige Kabinet wird da— nach noch die Vorbereitung dieser Wahlen anzuordnen haben.

4. Oktober. (W. T. B.) Nachrichten aus Tunis zufolge herrscht dort in Folge der Vorgänge in Oued⸗ zargua große Erregung. Auf Ersuchen des Minister— Residkenten Roustan haben sich der englische und der italienische Konsul nach Zarglina begeben, um an den dort von den Behörden vorzunehmenden Untersuchungen theilzu⸗ nehmen. Die Gerüchte über die gegenwärtige Lage Ali Bey's werden als übertrieben bezeichnet. Ali Bey sei keineswegs in die Flucht geschlagen und habe auch keine Geschütze verloren. General Logerot habe ihm mehrere Bataillone als Verstärkung gesandt, damit er die Offensive wieder ergreifen könne. Wie es heißt, stände der Beginn der Operationen gegen Kahirouan unmittelbar bevor, da alle Vorbereitungen beendet seien. Man glaubt, daß die Exekutivmaßregeln am 12. d. M. in volle Wirksamkeit treten würden. General Saussier wird persönlich den Oberbefehl über die für Zaghouan bestimmte Kolonne übernehmen. Eine Feldeisenbahn soll von Susa nach Kahirouan gebaut werden.

Italien. Rom, 4. Oktober. (W. T. B.) Der König hat von Monza aus den Kaiser von Oesterreich zu dessen Namensfeste beglückwünscht. Der „Agenzia Stefani“ zufolge erklärte Italien der egyptischen Re⸗ gierung, daß es die wegen der Ermordung des Unteroffiziers Giulietti und seiner Eskorte angestellte Untersuchung nicht für ausreichend erachten könne.

Griechenland. Aus Athen wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 2. ds. gemeldet: Die griechische Regierung hat die Meldung erhalten, daß türkische Truppen nach der Grenzlinie des Bezirks Zarkos vorgerückt sind, und fortfahren, das streitige Territorium in Thessalien zu besetzen, welches der von Hidayet Pascha ausgedrückten Ansicht zufolge erst nach der Uebertragung von Volo übergeben werden soll. Der griechische Gesandte in Konstantinopel, Conduriotis, ist angewiesen worden, der Pforte Vorstellungen über den Gegenstand zu machen. Vier vollzählige Feld⸗Batterien und eine Reserve⸗Batterie sind nach Larissa geschickt worden.

Türkei. Dem „Reuterschen Bureau“ wird unterm 2. d. aus Konstantinopel gemeldet: Nachdem die Räumung Thessaliens nunmehr vollzogen, sind 20 Bataillone tür⸗ kischer Truppen nach Prizrend gesandt worden, wo Der⸗ wisch Pascha eine Streitkraft konzentrirt. Die aus Thessalien zurückgekehrten Redifs sind nach ihrer Heimath in Anatolien gesandt worden.

Serbien. Belgrad, 3. Oktober. (Wien. 3.) Die große Kommission, welche mit der rr, der im Lande einzuführenden Verwaltungsreformen betraut ist, hat heute unter Vorsitz der Minister Pirotschanae und Garaschanin ihre erste Sitzun 2 Es wurde in derselben entschie⸗ den, daß die Skupschtina fortan in Belgrad tagen soll, und der weitere Beschluß gefaßt, sofort den Bau eines provi⸗ sorischen Gebäudes für die Skupschtina in Angriff nehmen zu lassen. Die langwierige und schwierige Ministerkrisis ist im Sinne aller einsichtigen Patrioten gelöst worden. Das Kabinet verblieb in seiner bisherigen Zusammensetzung. Jeder andere Ausgang wäre wahrscheinlich mit ansehnlichen Nach⸗ theilen sür die Sache, die die Fortschrittspartei vertritt, ver⸗ bunden gewesen. Das Kabinet vom 12. November 1880 ist durch die Koryphäen dieser Partei gebildet worden. Mija⸗ tovie ist zweifelsohne der theoretisch gebildetste und praktisch meisterfahrene Nationalökonom, den Serbien gegenwärtig auf⸗ zuweisen hat. Der Unterrichts Minister Novakovis nimmt nach Daniẽéis den ersten Platz in der Reihe der lebenden serbischen Philologen ein; Garaschanin besitzt nicht nur einen klangvollen Namen, den die Serben schon vor Decennnien zu achten und zu ehren lernten, son⸗ dern auch einen hohen persönlichen Werth als Staatsmann und vielleicht noch mehr als Parteichef, dessen Programm Em Feldgeschrei und Erkennungezeichen für die Besten des

olles geworden ist. Pirotchanae endlich ist, als hervor⸗ ragender Jurist, für jedes von Resormideen beseelte Kabinet von großem Werthe. Ein Ersatz für diese Männer innerhalb

eigenen Partei wäre nicht so leicht w

4. Oftober. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident Piroschanatz wird während seiner Abwesenheit durch den Kriege⸗Minister und den Kultus⸗-Minister vertreten.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 5. Ol⸗ tober. (W. T. B.) Gegenüber einem hiesigen Blatie, welches die gie une Serbiens zum Königreich besprochen und sich mißbill d darüber geäußert hatte, daß die russische Diplo⸗ matie nicht bereits im War 1876 der Erhebung Serbiens zum Königreiche durch Tschernajeff zugestimmt habe, bemerkt as Journal de St. Pétersbourg“: die Zeit sei bei derariigen Dingen ein sehr beträchtlicher Faktor; wenn das in Rede sichende Ereigniß sich im Jahre 18581 vollziehen duürse und sich vollsiehen könne, ohne auf internat onale Schwierigkeiten zu sioßen, so sei es doch im Jahre 1876 nicht realisirbar gewesen, da Serblen damals noch als ein Vasallen⸗ siaat der Pforte angesehen wurde.

(W. T. B. Auf indirektem Wege eingetroffen.) Die gerichtliche Verhandlung wegen Herstellung der revolutionären Zeitung „Tscherni Peredel“ steht a. Fi Li 16 erich ) Maria Jonstant

e Anklage tet en 1) Maria Konstantinewna Krylow, adeligen Eia lech 37 . aus dem ö. Gschatsk

Gouvernement Smolensk). 2 Innozenti Pawlinow Pjanko, Studenten der mediko⸗chirurgischen Akademie, 30 Jahre alt, aus Tomsk, 3) den Edelmann . Wassiljew Teßlenko⸗Prichodko, 24 Jahre alt, aus dem Gouvernement Poltawa und 4) Wassili Alerew Perepletschiko, Sohn eines Seconde⸗Lieutenants, 27 Jahre alt, aus Smolensk. Dieselbe hält für erwiesen, daß die Krylow, Pjankow und Teßlenko⸗Prichodko zu einer geheimen Genossenschaft gehören, deren Ziele und Streben aus einem in der Wohnung der Krvlow gefundenen Programme und aus dem Inhalte der ersten Nummer des ‚„Tscherni Peredel“ ersichtlich seien. Als ein Beweis dieser Zugehörigkeit zu bestehenden staat⸗ lichen Einrichtungen Genossenschaft sei die von ihnen ; ng der zum Druck des „Peredel“ bestimmten geheimen Druckerei anzufehen. Die Krylow und Pijankow werden außerdem der. Benutzung falscher Aufenthaltsscheine beschuldigt. Perepletschikow sei nach eigenem Geständniß der Theilnahme an Einrichtung der geheimen Druckerei zum Druck einer Zeitung schuldig, deren Programm und geheimer Druck darauf hindeuteten, daß sie den Interessen einer regierungs⸗ feindlichen Genossenschaft dienen solle. Nach dem Bruche, der sich nach den Kongressen der sozial⸗revolutionären Partei in Lipezk und Woronesh im Sommer 1879 unter den Anhängern der unter dem Namen ‚Volks⸗ partei“ gebildeten geheimen Gesellschaft vollzogen, habe die der ur—⸗ sprünglichen Richtung der Volkspartei“ treu gebliebene Fraktion ihre Thätigkeit für die oͤkonomischen Tendenzen des ursprünglichen Pro— gramms, für die revolutionäre Thätigkeit unter dem Volke, für die Entwickelung der dem Volke angeborenen antistaatlichen Begriffe ꝛc. fortgesetzt. Die Verbreitung der Ansichten dieser Fraktion der Volkspartei sei der Zweck der geheimen Zeitung Tscherni Peredel / gewesen. Im Jahre 1880 sei in einem Hause auf Wassili⸗Ostrow eine geheime Druckerei ent⸗ deckt, bei einer am 26. Januar 1880 unter Anwendung von Gewalt er— folgten Haussuchung seien daselbst eine Druckerpresse mit allem a. hör und über 11 Pud Schrift, eine große Anzahl der 4 ersten Num⸗ mern des „‚Tscherni Peredel“, viele Manufkripte regierungsfeind⸗ lichen Inhalts, einige Nummern der ausländischen sozialistischen Presse und Schriften der russischen sozial- revolutionären Partei, namentlich auch Exemplare der „Semlja i Wolja“ und der, „Narodnaja Wolja“, ferner mehrere gefälschte Aufenthalts⸗ scheine sowie Hülfeémittel zur Herstellung solcher Falsifikate gefunden worden. Eine in der Wohnung der Krylow vorgenommene Haus—⸗ suchung habe zur Auffindung der Manuskripte einiger in der ersten Nummer des Tscherni Peredel“ abgedruckten und anderer an⸗ scheinend zum Abdruck bestimmten Artikel sowie zweier Exemplare eines Programms für die Thätigkeit der soñzial⸗revolutionären Partei geführt. In dem Programm, das sich die Forde— rung von Land und Freiheit zum Wahlspruch erwählt, werde die Durchführung von Reformen als. Aufgabe be— zeichnet, die auf dem im Volke entstandenen Prinzip beruhten, daß Land und Arbeitsgeräth Kollektivbesitz sein sollten. Nach dem Wort- laute desselben mußten alle Kräste darauf gerichtet werden, eine revo⸗ lutionäre Einrichtung zu schaffen, die den Kampf zum Zwecke habe und die Hindernisse beseitige, die der Verwirklichung der Deale des Volkes im Wege stünden. Hauptziel der revolutionären Thätigkeit sei der Kampf mit dem Staate und die Vernichtung der vom Staate geschaffenen privilegirten Klassen, ihr ndziel die Ersetzung der bestehenden err cher Einrichtung durch einen freien Bund der sich selbst regierenden Gemeinden eines Gebietes. Bei der Untersuchung haben die Krylow und Pjankow auf die Fragen des Untersuchungsrichters die Antwort verweigert, . hat seine Zugehörigkeit zu einer geheimen Genossenschaft bestritten, im Uebrigen die ihm zur Last gelegten Thatsachen eingeräumt. Nach einer Angabe Prichodko's, die indeß später von ihm widerrufen wurde, ist in der ruckerei auch der Bürger Jegorow Shakow aus Sharatow beschäftigt gewesen, der am 5. Februar 1880 wegen des auf ihn . Verdachts, die Polizei von dem Bestehen der Druckerei benachrichtigt zu haben, getödtet wurde. 5 ist festgestellt, daß einige der in der Druckerei vorgefundenen

anuskripte von der Hand der Krylow und Prichodko's herrühren. Der vierte Angeklagte, Perepletschikow, giebt zu, im Auftrage eines Bekannten, 3 Namen er nicht zu nennen wünscht und mit dessen Gelde die zur Druckerpresse erforderlichen Gegenstäude von St. Peters burg nach Schmolensk bezogen und im März und April 1879 auf seines Auftraggebers Verlangen als Tischler und Gußeisenwaaren“ nach St. Petersburg zurückgeschickt zu haben. Betreffs der Krylow wird noch bemerkt, daß dieselbe bereits 1866 in der Angelegenheit Korakasows eine Zeit lang in Haft gehalten wurde und in den siebziger Jahren als gute Bekannte der Familie Sassulitsch galt. Pjanko ist bereits früher wegen soziel⸗revolutionärer Propaganda in Untersuchung ge: wesen und 1878 wegen Theilnahme an den Straßentumulten bei Freisprechung der Wera Sassulitsch nach Pienga (Archangel) verbannt worden, ven wo er entfloh.

einer gegen die gerichteten geheimen unternommene Einrichtu

Schweden und Norwegen. Stockholm, 4. Okto⸗ ber. (W. T. B.) Zu Ehren des Kronprinzen und der Kronprinzessin fand gestern Abend ein Hofball statt, welcher sehr glänzend verlief. Bei dem Souper brachte der König das Hoch auf die Neuvermählten aus, indem Se. Majestat hervorhob, daß die Prinzessin Victoria nicht als Fremde gekommen fei, da auch ihre Ahnen Schweden gewesen seien. Um Mitternacht verließen die Hohen Herrschaften den Ball. Heute Abend findet eine Galavorstellung statt, womit die Hoffestlichkeiten ihren Abschluß finden.

(Hamb. Nachr.) Die Wahlen zur zweiten Kam⸗ mer des Reichstages sind jetzt so gut wie beendet. Auf dem Lande sind dieselben fast überall zu Gunsten der Land⸗ männerpartei ausgefallen, die nicht wenige neue Plätze gewon⸗ nen und nur zwei oder drei verloren hat. Größtentheils sind die alten Abgeordneten wiedergewählt worden (etwa 90 von 140), und wo dies nicht der Fall, stand entweder ein Hof⸗ besitzer dem anderen gegenüber, oder ein solcher verdrängte einen früheren Abgeordneten, der nicht zum Bauernstande gehörte.

Amerika. Washington, 4. Oktober. (W. T. B.) Der Präsident Arthur ist hierher zurückgekehrt. Die An⸗ klagejury hat die Versetzung Guiteaus, des Mörders Garfields, in den Anklagestand ausgesprochen.

New⸗HYork, 1. Oktober. (Allg. Corr) Verschiedene Octschasten in den westlichen Staaten sind von Orkanen heimgesucht worden, wodurch mehrere Personen ihr Leben ver⸗ loren und viel Eigenthum beschädigt wurde.

Afrika. Eg ypten. Kairo, 25. September. (Wien. 3) Die garn auf telegraphischem Wege bekannt gewordene) Verseßung des Neger⸗-Regimenté, an dessen Spitze Araby Bey steht, nach Damiette wird nicht vereinzelt bleiben, son— dern es wird ihr die Versetzung eines zweiten der ausständi⸗ schen Regimenter, des jenigen von Turah (in der Nähe Kairos) unter Abd el Al Bey nach Siut folgen, wogegen das Garde— Regiment unter Ali Bey Fehmi sürs Erste in Kairo in seiner Kaserne am Schloßplatze von Abdin verbleibt. Diese Trans⸗ lokationen erfolgen auf Grund eines unter Vorsitz des Khedive

esaßten Ministerrathsbeschlusses, und ihre glückliche Durch— ührung gilt in den politischen Cirkeln der egyptischen Haupt⸗ stadt als die he lich Lebensprobe für das Kabinet Sbherif Pascha. Die ersten Ministerconseils galten in erster Linie der Durchberathung eines allgemeinen Militarregle⸗ ments, mit dessen ZJusammenstellung seit mehreren Monaten eine Kommission beschäftigt war, zu deren Mitgliedern auch die höheren europäischen Offiziere im

egyptischen Dienste, und der englische Controlor in der Daira Sanieh, zählten. Als Basis der neuen, am 23. Septem⸗ ber vom Khedive unterzeichneten Verordnung dienten haupt⸗ sächlich das deutsche und französische Militärreglement. Must afa Fehmi Pascha, Minister des Aeußern im Kabinet Ria; Pascha und das einzige Mitglied des letzteren, dem auch im neuen Kabinet ein Portefeuille, wieder das der auswärtigen Angelegenheiten, angeboten wurde, hat telegraphisch die Annahme des letzteren angezeigt, und es wurde seiner Ankunft aus Europa, wo er gefundheitshalber weilte, und seinem Amtsantritte für die letzten Septembertage entgegengesehen. Die österreichisch-ungarische Es⸗ kadre liegt noch im Hafen von Alexandrien. Wie man ver— sichert, hat ihre Anwesenheit dazu beigetragen, die Europäer zu beruhigen und die Aufständischen zur Nachgiebigkeit zu be⸗ stimmen. (W. T. B.)

4. Oktober. Das Regiment Arabi wird am 6. d.

Bey s nach Elouady abgehen. Die Ankunft der von dem Sultan entsandten Kommiss äre in Alexandrien wird am 10.8. erwartet. Zul— fikar Pascha wird dieselben im Namen des Khedive empfangen. Die Kommissäre sind mit Vollmachten zur Anstellung einer Untersuchung hinsichtlich der Civil- und Militärverwaltung Egyptens ausgerüstet.

Die bevorstehende Ankunft der Abgesandten des Sultans erregt hier Besorgniß, man fürchtet, daß die Lage, die durch das Verhalten Cherif Paschas sich gebessert hat, wieder komplizirter werden wird.

Dem „Reuterschen Bureau“ wird unter dem 4. aus Kairo gemeldet: Nach einer hierselbst aus Konstantinopel eingetroffenen Depesche bezeichnete der Sultan dem Lord Dufferin gegenüber als den Zweck der Absendung von Kommissarien nach Kairo die Befestigung der Autorität des Khedive und die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Zu⸗ standes der Dinge. In dem heute Vormittag abgehaltenen Ministerrath wurde der Entwurf des Dekrets genehmigt, durch welches die Wahl der Notabelnversammlung an⸗ geordnet wird. Einer Depesche der „Daily News“ aus Alexandrien 6 erklärten die Konsuln der Mächte dem Conseil-Präsidenten Cherif Pascha, daß ihre Regie⸗ rungen der Absendung der Mission Seitens des Sultans fremd seien.

4 Oktober. Das Dekret des Khedive, durch wel— ches die Notabelnkammer zum 23. Dezember cr. einbe⸗ rufen wird, ist heute veröffentlicht worden.

Aus London, 5. Oktober, meldet ‚W. T. B.“: Fast alle Worgenblätter sprechen sich über die Ei nmischung der Pforte in die Angelegenheiten Egyptens mißbil= ligend aus. Die „Times“ sagt, die egyptische Frage sei momentan die orientalische Frage geworden; allein die Noth⸗ wendigkeit einer sofortigen Lösung derselben oder einer auf alle Fälle entschiedenen Aktion sei vorläufig geschwunden. Das Einschreiten der Pforte könnte nur geduldet werden, wenn sie als Mandatar Europas auftrete und auch dann nur in Ermangelung eines besseren Auskunftsmittels.

Aden, 1. Oktober. (Allg. C.) Während des letzten Sonntags und Montags fanden hier im Ganzen 5 neue Todesfälle an der Cholera statt. Seit letzten Dienstag Morgen sind indeß keine weiteren Todesfälle vorgekommen.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Stockholm, Mittwoch, 5. Oktober. Die gestrige Gala⸗ vorstellung im Hoftheater verlief äußerst glänzend; den Mit⸗ gliedern des Königshauses, insbesondere der Kronprinzessin, wurden stürmische Ovationen dargebracht. Die Straßen und Plätze waren glänzend illuminirt und von freudig erregten Menschenmassen angefüllt. Der Kronprinz und die Kron⸗ prinzessin reisen morgen nach Tullgarn; der König begiebt sich am nächsten Freitag nach Christiania.

Nr. 49 des Amtsblatts des Reichs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 29. September 1881. Behandlung der im Wege der Lithographie, Metallographie, Auto⸗ graphie ꝛc. bergestellten Drucksachen. Vom 29. September 1881. Post⸗Dampfschiff verbindungen mit Dänemark und Schweden. Vescheidungen: Vom 26. September 1881. Erklärung des Begriffs Ausland“ in der Amtsblatts⸗Verfügung vom 19. April 1881, Ver⸗ zollungs⸗ ꝛc. Gebühren für Packete vom Auslande.

SEtatistische Machrichten.

Die Glaubensbekenntnisse der Bevölkerung Preu—

enz. (Stat. Corr.) Wie bereits in Nr. 34 der Statistischen Forrespondenz' vom 3. September dieses Jahres mitgetheilt wurde, ist bei der ersten Auszählung der Urmaterialien der letzten Volks⸗ zählung, außer verschiedenen anderen Eigenschaften der Bevölkerung Preußens, auch ihre Zugehörigkeit zu den einzelnen Religions— gemeinschaften ermittelt worden. Die Feststellung des Religions- bekenntnisses erfolgte, wie die der anderen von der Volkszählung erfaßten Eigenschaften, auf Grund der eigenen Angaben der Be— wohner auf den Individual⸗Zäbllarten. Demzufolge wurde die Auf bereitung zunächst in weitgehender She ig istrung der verschiedenen Bezeichnungen des Bekenntnisses durchgeführt. Hierauf faßte man die zablreichen konfessionellen Spezialitäten nach großen Hauptgruppen jusammen. Das Ergebniß dieser Zusammenfassung wird in folgender Uebersicht zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Zum sachlichen Ver⸗ ständniß der vorliegenden Gruppirung sei bemerkt, daß bei derselben gerechnet wurden: zu den Evangelischen alle mit evangelisch, lutherisch, reformirt, unirt, altreformirt, sexarirt-lutherisch, altlutherisch, menno⸗ nitisch oder berrnhutisch bezeichneten Personen; zu den Katholischen lediglich die mit römisch kathelisch und alt katholisch bezeichneten (nicht auch die Griechisch⸗Katholischen); zu den Dissidenten und Bekennern anderer Religionen aber die Angehörigen aller anderweit benannten Religionsbekenntnisse, mit Aus nahme der besonders erscheinenden Juden. se

Neben dieser orientirenden Vorbemerkung ist der Uebersicht noch

eine rechnerische voraus zuschicken. Wie schon in Nr. 34 der Sta⸗ tistischen Correspondenz ! angedeutet wurde, mußte wegen einer ge ringen Differenz iwischen den Auszäblungsergebnissen des städtischen stailstischen Bureaug von Berlin und denen dez Königlichen statisti. schen Bureaus bezüglich dieser Stadt noch eine Berichtigung vorbehal- ten bleiben. D ist inzwischen erfolgt, und es ergiebt nunmehr einschließlich einiger lien hoer Aenderungen durch Verlegung der Kom⸗ munalgren en in den Provinzen Brandenburg und Schlesien das definitive Resultat der letzten Volkszählung für den Staat Preu

eine Gesammtbevöllerung von 2 273 911 Seelen (gegen 2 278 395 in der Nr. 4. der „Statistischen Correspondenz ), für Berlin eine solche von 1 122 501 993 1122 410), für die Provinz Brandenburg von 3 389 155 (gegen 3 339991), für den Regierungsbezirk Breslau von 15441 292 (gegen 1513 840) und für die . Schlesien von