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Vuinen von Ain⸗Tunka ein neues Gefecht mit den . zu bestehen; es gelang ihm nicht nur, ie aus dem Felde zu schlagen, sondern auch ihnen alle Beute, die sie zuvor gemacht hatten, wieder abzunehmen. Dagegen sind die Aufrüͤhrer bis in der nächsten Nähe von Susa aufgetaucht und haben dort mit den Franzofen selbst ange⸗ bunden. Diese sandten am 9. eine von dem General Etienne befehligte, aus 4 Bataillonen, 2 Schwadronen und 2 Batterien bestehende Kolonne gegen die Araber auf. In geringer Ent⸗ fernung von der Stadt stieß die Truppe auf bedeutende feindliche Massen, die in den Oelwäldern eine starke Stellung genommen hatten. Mit Hülfe der Artillerie wurden sie aus ihren Schlupfwinkeln verdrängt; die Franzosen zählten in diesem Rencontre drei Todte und etwa zwanzig Verwundete. — Der General Logerot telegraphirt u. d. 12, daß in Tunis nach wie vor Ruhe herrscht und daß die Nachrichten von Beja, 2 und Ain⸗Draham sowie von der Eisenbahn befriedigend auten.
— (CEbin. Ztg.) Da vor Su sa große Scharen Araber stehen, befürchtet man, daß der Marsch von dort auf Kahi⸗ ruan nicht so leicht sein wird, als bisher geglaubt wurde. Das Lager in Wed-Zargug hat durch Krankheiten stark gelitten: die Compagnien sind nur noch 50 Mann stark; General Sabathier hat 5090 Kranke nach Tunis schaffen lassen. — Der Kriegs⸗Minister Farre hat die vom General Logerot beantragten allgemeinen Sicher⸗ heitsmaßregeln gut geheißen: sämmtliche Stationen der tunesischen Eisen bahn sollen befestigt und mit Besatzung versehen werden. Ein Bahnzug mit 37 Waggons, der von Tunis zu der Kolonne in Zargua gehen sollte, mußte umkehren, da er bei Mahammedia auf eine Schar von 2000 Arabern stieß. In Mehdia entführten die Araber 55 Kameele, die für den Zug nach Kahiruan bestimmt waren. In Tu nis herrscht Ruhe; die Eingeborenen verhalten sich schweigsam und unter—⸗ würfig, es wird jedoch fortwährend gefürchtet, daß irgend eine Unvorsichtigkeit Schrecken in der Bevölkerung ver⸗ breiten und zu großen Unordnungen führen könne. Aus diesem Grunde wurde die Besatzung von Tunis gestern um eine Abtheilung Infanterie und Artillerie verstärkt. Infolge des Wiedererscheinens der Araber vor Su sa rückten vier Ba⸗ taillone Infanterie, zwei Schwadronen Kavallerie und zwei Batterien am 9. Oktober aus der Stadt. Die in einem Olivenwalde in fester Stellung aufgestellten Araber griffen sie an, wurden aber von den Franzosen zum Rückzuge genöthigt. k Kolonne hatte 3 Todte und an 20 Ver⸗ wundete.
Italien. Rom, 14. Oktober. (W. T. B.) Der Empfang der italienischen Pilger durch den Papst findet am nächsten Sonntag statt; es treffen fortwährend noch Pilger aus allen Theilen Italiens ein. — Der als Geograph und Egyptologe bekannte apostolische Vikar in Centralafrika, Combonj, ist in Kairo gestorben. — Die „Ag enzia Stefani“ meldet aus Kairo: Die egyptische Regie⸗ rung sei geneigt, den Reklamationen Italiens wegen Nieder⸗ metzelung der zur Expedition Giulitetti's gehörigen Per⸗ * Folge zu geben. — Das italienische Transport⸗
chiff „Europa, welches in den australischen Gewässern aufgelaufen war, ist am 13. d. M. wohlbehalten in Batavia angekommen. — Der diesseitige Botschafter in Berlin, Graf de Launay, ist hier , . — Ritter Nigra begiebt sich am nächsten Montag nach Monza.
Wie dem „Bayrischen Kurier“ gemeldet wird, ist der päpstliche Nuntius, Msgr. Noncetti, am 13. d. Mis. in Rom gestorben.
Türkei. Konstantinopel, 14. Oktober. (W. T. B.) Die Pforte hat die in Egypten befindlichen Kom⸗ missarien telegraphisch angewiesen, ihre Arbeit zu be⸗ schleunigen und nach Konstantinopel zurückzukehren. — Den früheren gegentheiligen Meldungen gegenüber verlautet jetzt, daß die türkischen Delegirten ihren Antrag, die Inter— essen nicht vom Emissionschurse der Anleihen, sondern von den effektiv eingegangenen Summen zu berechnen, erneut aufrechterhalten. Der Antrag soll einer Subkommission vor⸗ gelegt werden. Die Pforte hat die Ausdehnung des Ein⸗ bebungsrechts auf die Fischereitaxe bewilligt.
Serbien. Belgrad. 14. Oltober. (W. T. B.) Der Handelsvertrag zwischen Serbien und den Ver— einigten Staaten von Nordamerika ist unterzeichnet.
Bulgarien. Sofia, 6. Oltober. (Wien. 3) Die für die bulgarische Nation schon seit nahezu zehn Jahren endgültig gelöste Kirchenfrage beschäftigt bekannilich noch immer den Phanar in Konstantinopel. Im ökume⸗ nischen Patriarchate will man noch keineswegs die Hoffnung fallen lassen, daß es durch ein Einlenken des Exarchen Joseph gelingen dürste, das Schisma aus der Welt zu schaffen und die gesprengte Einheit in der orientalisch'orthodoren Kirche wieder herzustellen. Um dem bulgarischen Kirchenoberhaupte einen derartigen Schritt zu ermöglichen, wurde in der letzten Zeit vom Phanar aus abermals ein Mittel zur Verständigung angeboten. Der Patriarch gab dem Exarchen auf intimem Wege zu wissen, daß er bereit sei, die bulgarische Kirche als eine autocephale unter der Bedingung anzuerkennen, daß das Exarchat auf die ibm aus dem Jrade des Sultans Abdul Aziz erfließenden Ansprüche auf Macedonien verzichte. Monseigneur Joseph, obschon von sehr versöhnlicher Stimmung getragen, konnte dennoch die ausgestreckte Hand nicht ergreifen. Nach bulgarischer, freilich nichts weniger als statistisch beglaubigter Ännahme zahlt Macedonien eine 700 009 Köpse starke bulgarische Be⸗ völkerung, die man in kirchlicher Beziehung nicht preisgeben dürse. Die von hier aus ertheilte Antwort mußte daher ab⸗ lehnend lauten, und so bleibt der ein Decennium alte Kirchen⸗ streit auch ferner unbeglichen.
Nu land und Polen. St. Petersburg, 13. Oltober. Die St. Pet. Jig.“ veröffentlicht , Mittheilung der Kegieru ng: Auf Grund der Verordnung Über den Staatsschutz werden die Angelegenheiten über a dministra⸗ tive Ausweisung in einer besonderen, beim Minister des Innern unter dem Vorsitz eines der Gehülfen des Ministers gus vier Mitgliedern, jweien von Seiten des Minssteriums des Innern und zweien von Seiten des Justiz⸗Ministeriums zu bildenden Zommission geprüft ieser Kommission liegt es auch ob, sich die Fixirung einer Frist der admini⸗ strativen Auewelsung auch für diejenigen Personen angelegen sein zu lassen, welche von derselben vor dem Erlaß der Verordnung betroffen worden sind. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Kaiserlichen Majestät
erwähnten berathenden Kommission vom Minister des Innern dem Minister⸗Gehülfen General⸗Major à la suite Tscherewin übertragen worden. Zu Mitgliedern der Kommission sind er⸗ nannt: von Seiten des Justiz-Ministeriums: der Ober— Prokurator des Ersten Departements des Dirigirenden Senats, Wirklicher Staatsrath Jewreinoff und der Gehülfe des Ober— Prokurators des Kriminal⸗Kassations⸗Departements, Wirklicher
Innern: der dem Ministerium attachirte General-⸗Major à la suite Suroff und der Direktor des Departements der Reichs— polizei, Wirklicher Staatsrath von Plewe.
Dänemark. Kopenhagen, 12. Oktober. (Hamb. Corr.) Der Bericht der Staatsrevision über die Staatsrechenschaft pro 1879 / 8 ist gestern vertheilt worden. Während aus den beiden voraufgegangenen Staatsrechenschaften pro 1877178 und 1878/79 Anlaß genommen ist, konstitutionelle Streitfragen zu erheben, scheint die jüngste Rechenschaft keinen Anlaß zu einem Konflikt gehen zu sollen. Kein Ausgabeposten wird als „nicht zu passiren“ bezeichnet, und bezüglich der 6 verschiedenen Aus— gaben, die als „zu passiren“ bezeichnet werden, sind alle vier Staatsrevisoren (zwei derselben — Högsbro und Hörup — gehören der Opposition an) sowohl hinsichtlich der Anträge wie deren Begründung einig.
Amerika. New-York, 12. Oktober. (Allg. Corr.) Bei den gestrigen Staatswahlen in Ohio und Jowa war die Betheiligung nur gering. Die Demokraten geben zu, daß die Republikaner eine Mehrheit von 15 000 Stimmen in Ohio haben, und die Republikaner behaupten, die Kontrole der Legislatur erlangt zu haben. Die Gesammtzahl der in Jowa abgegebenen Stimmen zeigt eine Abnahme von 60 000, allein die Republikaner behaupten, den Gouverneur mit einer Mehrheit von 50 000 Stimmen gewählt und eine Mehrheit von 0 Stimmen bei den Wahlen für die Legislatur zu haben.
Die demokratische Konvention des Staates New⸗York hat die Tammany Hall“⸗Delegirten ausgeschlossen und Resolutionen gefaßt, welche Verwaltungsreformen befür⸗ worten, die Ermordung des Präsidenten Garfield als ein Verbrechen gegen Autorität, Freiheit und Humanität beklagen, Theilnahme für seine Familie sowie Befriedigung über die allgemeine Sympathie, welche das traurige Ereigniß wachrief, ausdrücken, die Konversion der Staatsschuld zu dem niedrig⸗— sten Zinsfuße sowie die schließliche Bezahlung eines jeden Dollars der Staatsschuld fordern und Gold und Silber für das verfassungsmäßige und gesetzliche Zahlungsmittel erklären.
Der Fond für die Wittwe des Präsidenten hat nunmehr die Höhe von 340 000 Doll. erreicht. Die Sub⸗ skription wird am nächsten Sonnabend geschlossen.
Der Präsident hat das Entlassungsgesuch des Schatz⸗ sekretärs Windom angenommen.
Süd⸗Amerika. Buenos Ayres, 15. September. (Allg. Corr.) Nachrichten aus Peru besagen, daß die Truppen Pierolas den Besitzungen chilenischer und peruani—⸗ scher Senatoren und Deputirten, die sich beim Kongreß in Chorillos befinden, großen Schaden zufügen. —Dder argenti⸗ nische Kongreß hat für jetzt die Debatte über den chilenischen Grenzvertrag suspendirt. — Der britische Gesandte, . gef ist von Mendtza hiebher zurückgekehrt. Im ganzen Wande ist reichlicher Regen gefallen.
Die Nr. 41 des Central⸗Blatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichzamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen. Befugniß einer Zollstelle. — Konsulat⸗ wesen: Ernennung; — Todesfall; — Einziehung einer Konfular⸗ agentur. — Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende September 1881. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
— Nr. 41 des Deutschen Handels- Archivs, Wochenschrift een, und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat olgenden Inhalt: Gesetzgebung: Deutsches Reich: Ermächtigung weiterer Zollstellen zur Abfertigung von Waaren der Nummern 414.5 und 414. 6 des Zolltarifs. — Tarifirung eingesalzener Iich in luft⸗ dicht verschlossenen Töpfen. — Deutsches Reich und Mexiko: Ver— längerung des Handels. und Schiffahrtsvertrages zwischen beiden Ländern. — Frankreich: Bedingungen der erhöhten Schiffahrts— 6. für die Handelsmarine, — Spanien; Verjollung von eisen⸗ altigem Leberthran und von Filzen geiwisser Art. — Portugal: Zu⸗ lassung fremder Schiffe zum Küstenhandel in den überseeischen Besitzun⸗ en. — Italien: Weitere Häfen für die Einfuhr von Olivenkernen. — Berichte. Großbritannien: Handelsbericht aus La Valletta (Malta) für 1880. — Middelsbro on Tees (Das Roheisengeschäft). — Italien: Savona (Handelsbericht für 1880. — Spanien: Handelsbericht aus Santiago de Cuba für 1880. — Belgien: Handelebericht aus Ant⸗ werpen für 1380. — Rußland: Handelsbericht aus Reval für 1880. — 3 e. in Ny Karleby, Jakobstad und Gamla Karleby im Jahre 1880. — Schweden und Norwegen; Landskrona (Handelsberichtj. — Niederlande: Handelsbericht aus Rotterdam für 1886. — China: , über das Theegeschäft Futschaus während der Saison 80 81.
— 37 des Justiz⸗Ministerial- Blatts hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verfügung vom 7. Oktober 1881 über die Ausfüh⸗ rung des Gesetzes vom 1. Juli 1881, betreffend die Erhebung von Neichs stempelabgaben. — Allgemeine Verfügung vom 11. Oktober 1881, betreffend die Ausführung des Gesetzes über die Erhebung von Reichestempelabgaben vom 1. Juli 1881. — Cirkular des Herrn Ministers des Innern vom 11. Juli 1881 an die Königlichen Re— een, , zc., betreffend das bei der Vorführung vorläufig estgenommener Personen zu beobachtende Verfahren.
Nr. 29 des Centralblatt der Bauverwaltung“, heraus ⸗ gegeben vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Beur⸗ theilung wichtiger öffentlicher Bauentwürfe durch die Akademie des Bauweseng. — Ueher Eisenkonstruktionen und Walsprofile. GForts.) — Der Fürstenvavillon auf der Patent ˖ und Musterschutz · Ausstellung in Frankfurt g. M. — Die Ausgrabungen in Slympia. — Geheimer Regierungg⸗Rath, Präsident der Kgl. Akademie der Künste Georg Friedrich Heinrich i H. — Dag neue Kriminalgericht in Moabit. — Vermischtes: Ergebniß der Baumeisterpruüfungen in Preußen in dem , 1880/1881. — Anbringung von Fenstervor hängen in den CGisenbahnwagen III. Rlasse. — Zur Cölner Stadter⸗ weiterung, — Architekten und Ingenieurvercin in Hannover. — Die neue Dreifaltigkeitstirche in Dannover. — Konkurren für Entwürfe zu einem Nationaldenkmal für König Victor Emanuel II.
Statistische Nachrichten.
Nach dem Tabellenwerk: Hamburgs Handel und Schiff fahrt 1889 rer r von dem handelsstatistischen Bureau, wurde die Seeversicherung daselbst im Jahre 1859 von 15 Fom— vagnien mit 3589 Aktien und 4457 00) ½ Einschuß (wie im Jahre 1879) betrieben. Die versicherte Summe belief sich anf 1 87 726 76. , egen L [33 692 1099. in 1879; die eingegangenen Prämien betrugen A 313 7390 AÆ — 1,140 gegen 20 763 jo) M — 1,10, in 1879.
sind nunmehr die Funltionen des Präsidenten der
Staatsrath Persiljeff; von Seiten des Ministeriums des
sichert, so daß sich die versicherte Summe im Ganzen auf 2 525 568 300 stellt; die Durchschnittsprämie für die ganze. Seeversicherunge= summe berechnet sich auf 10160. Im Durchschnitt der Jahre 1851
bis 75 waren nur 1814068171 46 (zu 1,03 υίσë versichert, 1865 bis 70 1131 951 915 „ u 1,21 069) versichert. Gestempelt wurden im Jahre 1880 85 059 Polizen mit 162 855 M, gegen 84 481 Polizen und 439 417 in 1878.
Die Berlin⸗Hamburger Eisenbahn beförderte im Jahre 1889
2 064202 Passagiere (gegen 2032009 in 1879, 2292578 in 1876), 14270 (1869 11 664) Pferde, 27 385 (22894) Stück Rindvieh, 52 6990 (54 230) Kälber, 380 598 (318 312) Schweine 77 887 82 458) Schafe, 43 411 G4032) Stück Geflügel, 1278280 000 Eg Fracht u. Eilgut li8l8 1275162900 kg). Im Hamburg kamen auf dieser Bahn 3536 945 900 kg Fracht- und Eilgut an, und gingen ö 765 005 kg ab. Auf der Lübeck-Hamburger Eisenbahn kamen in Hamburg vo Lübeck. 127 753 5090 Eg (1879 136 872090 kg), don. Holstein 12196600 Kg 879 12429 009 kg) Güter und 5557 Rinder, zätz Kälber, 24 553 Schafe, 106 904 Schweine, 1347 Pferde an; es wur⸗ den versendet nach Lübeck 80 214 200 Eg (1879 8i 423 100 lig), nach Holstein 12 529 3090 kg, (1879 jo 779 000 Eg), und 145 Rinder, 78 Kälber, 97 Schafe, 3 Schweine, 2) Pferde, Auf der Altong⸗Kieler Bahn wurden befördert 16025 055 Passagiere (18797 964 437), 19 960 (8 gö5) Pferde, 45 700 (69 115 Rindvieh, 5834 (5836 Kälber, 293 160 (258 987) Schweine, 4306 (33 727) Schafe und 123 Hunde, zusammen 408 812 (352 636) Stück Vieh, 776 4865 2560 (Söl S5 566) kg Güter.
An Auswanderern, wurden von Hamburg befördert in 03 Schiffen 68 887 Personen, gegen 246 8654 in 1879 und 24 863 in 1878, Das Ziel der meisten Auswanderer waren auch i. J. 1880 wieder die Vereinigten Staaten Amerikas, wohin sich direkt in 67 Schiffen 46757 Personen begaben. Zu der Gesammtzahl der Auswanderer stellte Preußen 30 144 oder 43, 760 /. Mecklenburg 1344 = 1.95 /, Bayern 2847 2 413 0½, Württemberg 2598 — 3,77 n;, Hamburg 1441 — 269 060, das übrige Deutschland 4413 — 6,41 oυ—, andere Staaten 26 100. — 37, 9 co.
Die Reichsbankhauptstelle Hamburg hatte im Jahre 1880 einen Geschäftsumsatz von 8 586 982 660 6, gegen 7 447 356 500 60 n 189. Die Norddeutsche Bank setzte j0 640 769 756 S6 um, gegen 8 815 533 566 S in 18798; die Vereinsbank 5611432 822 6, gegen 5 495 536 198 M in 1879; die Kommerz- und Diskonto⸗ bank 4461 208 715 M, gegen 3 620 315 597 M in 1879.
An Wech selstempel kamen im Hamburgischen Staatsgebiete für 538173 6 Stempelmarken und echselblanketts 694 488 4 auf, was einem Wechselwerth von 1 388 9h5 000 M entspricht; im Jahre 1879 waren 679 658 „S, aufgekommen, entsprechend einem Den n . von 1339 328 2560 46 Zu dem Gesammtertrage der Wechselstempelsteuer im Reich 1880 hat der Ober-⸗-Postdirektionsbezirk Hamburg 120/09, Berlin nur 9 880 o aufgebracht, während z. B. im Jahre 1872 hier 17,72)so, dort nur 1157850 aufgekommen waren.
An Münzen und edlen Metallen wurden im Jahre 1889 in Hamburg 59 031 170 M ein⸗ und 87 802 000 M von dort ausgeführt, gegen 154 500 739 bezw. 125 875 000 M in 1879. Von der Einfuhr 1880 waren 5 462 270 6 gemünztes und 4409 480 S6 ungemünztes Gold (1879 25506 8090 und 49 9460910 S6, davon 3 13 276 und 1671389 S6. seewärts (1879 25 446 400 und 29 572 990 „M; 3833 050 6 gemünztes und 25 646 8560 M6 ungemünztes Silber (1879 685 480 und 58 123 600 A6), davon 3 821 990 und 7 340 825 M see⸗ wärts (1879 679 430 und 35 8cö9 770 A6); 19 679510 0 Kontanten ahne nähere Bezeichnung (1879 20 238 8410 M6), davon 2 106476 (1879 260 340 6) seewaͤrts. Die Ausfuhr von Kontanten belief sich auf 87 802 909 1M (1879 125 875 000 6, davon 40 404065 M ge⸗ münztes Gold (seewärts) (1879 4237 000 !,, ebenfalls nur seewaͤrts) und 7415000 „S ungemünztes Gold (1879 36 315000 4K), davon 4 839 000 M6 seewärts (1879 10120090 M; 26 000 6 ge⸗ . Silber nur seewärts), gegen 1 299 0900 6 in 1879 (davon 267 A6. seewärts) und 26 546 0560 M (1879 68 181 000 40) unge⸗ münztes Silber, davon 8 260 000 6 (1879 15 358 000 0 seewärts; 13 412000 M Kontanten ohne nähere Bezeichnung, wovon 129 000 M seewärts, gegen 15 843 009 und 9000 M in 1875. Die Kontanten⸗ einfuhr von Großbritannien betrug 1878 121434510 ½, 1879 S8 87 130 6, 1880 15733 4·ę0 6; aus Amerika 1532 8.70 bezw. 3068 169 und 3119 530 6; mit den Fahrposten 110 888 440 bezw. l154 500 730 und 59 031 170 A
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Friedrich der Große als Feldherr. Von Theodor von Bernhardi. 2 Bände. Berlin 1881. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Preis 21 (6
Im Laufe der letzten Jabre sind die Feldzüge Friedrichs des Großen, namentlich die des siebenjäͤhrigen Krieges, für alle Kriegs- und Geschichtskundigen der Gegenstand eines erneuten Interesses ge— worden. Die Ergebnisse, zu denen die Forschung geführt hat, die Erörterungen, die Polemik, die sich daraus ergeben, haben mit Recht nicht nur die Aufmerksamkeit Derjenigen in Anspruch genommen, denen die Theorie des Krieges und ihre Entwickelung Gegenstand eines ernsten Studiums ist, sondern auch das Interesse aller Derer erregt, denen es darum zu thun ist, die weltgeschichtliche Erscheinung, den gro König und sein Thun und Wirken, allseitig verstehen zu lernen. Die Untersuchung ist aber noch bei Weitem nicht abgeschlossen. Der Verfasser des vorliegenden Werkes hat die Feldzüge und die militärischen Schriften Friedrichs II. zum Gegenstande eines ein⸗ gebenden Studiums gemacht und seinen eigenen Weg eingeschlagen. Man hat die Feldherrnkunst Friedrichs des Großen bisher vornehm lich aus seinen Schriften und Instruftionen studirt, weniger sie an seinen Kriegethaten eniwidellt. Die Grundfäͤtze der Heerfübrung. die ihm zum Widerstande gegen übermächtige Allianzen, zum Siege über zahlreiche Feinde verhalfen, lehren aber seine Kriege am sichersten; daher hat der Verfasser, um Rechenschaft davon zu geben, welche Ansichten von Krieg und Kriegfsihrung Fried⸗ rich der Große sich gebildet batte, in Anbetracht dessen, daß es sich nicht nur um die Lehren eines Theoretikers handelt, sondern um Denken und Wollen eines Königlichen Feldherrn, sich nicht aus— schließlich an die Instruktionen gehalten, in denen er seinen Generasen sagte, was er von ihnen verlangte, noch überbaupt an seine schrift⸗ lichen Aeußerungen; er hat vielmehr vornehmlich des Königs Thaten zu Rathe gezogen und sie um ihren Inhalt befragt. Da trist nun
ver Allem als charakteristisch entgegen, daß alle Schlachten Fried—⸗ richs des Großen — natürlich mit AÜugnahme derer, die sich aus einem zufälligen Zusammentreffen ergaben, wie bei Lowositz und Lieg—= nitz und diejenigen, in denen er angegriffen wurde, wie bei Hochkirch — auf Vernichtungsschlachten angelegt waren. Es war, namentlich im Laufe deg siebenjährigen Krieges, in jeder von ihm geplanten Schlacht — bei weitem entschiedener als in irgend einer der Dispo⸗
sitionen Napoleons — auf e liche Zertrümmerung des feindlichen Deeres abgesehen. Sy vor Allem bei Prag, bei Leuthen, wo die Jer⸗ trümmerung des feindlichen Heeres am Vollstandigsten gelang, bei Zorn⸗ dorf, bei Kunersdorf, bei Tergau und leg, bei Kolin, weniger bei Roßbach, wo ein unerwarteter günstiger Augenblick, vermöge eines augenblick lichen Entschlusseg, rasch benutzt werden mußte. In der Anlage zu WVönig Friedrichs Schlachten erblickt Bernbardi aber auch den Schlüssel zu dem Verstandnisse seiner Strategie. Von diesem Ge⸗ sichtspunfte aus giebt der Verfasser in dem vorliegenden Werle eine kritische Analyse der Feldzüge des Königs im sieben sährigen Kriege, welche er im Einzelnen mit großer Gründlichkeit durchführt.
Gewerbe und Sandel.
Nach den letzten, üer den Verlauf der Cholera in Aden) vorliegenden amtlichen Nachrichten sind daselbst in der Woche vom 11. bis 18. v. M. 72 Erkrankungen vorgekommen, von denen 52 tödtlich verliefen.
Mit Rücksicht auf die aus Bombay eingegangenen Nachrichten, wonach die Krankheit auch dort ausgebrochen ist, hat der inter⸗ nationale Gesundheitsrath in Alerandrlen alle aus indischen Häfen
Außerdem waren nech 651 s7 60 M bei Privatassekuradenren ver
) eons. Nr. 221 des Reichs Anzeigers de 1851.
während der Dauer der Cholera untersagt,
heitsrath in Konstantinopel angeordnet, daß fortan kein Pil.
— ertheilt.
menden Fahrzeuge denselben Bestimmungen unterworfen, welche Kinn. 1. aus Aden“) bereits in, Kraft gesetzt ind.
Wegen des in Hedschas und namentlich unter den Pilgern in Mekka “*) erfolgten Auftretens der Seuche hat derselbe Gesundheits⸗ rath beschlossen, daß bis auf Weiteres jede Verbindung zu Wasser und ju Lande zwischen den sämmtlichen arabischen Häfen und dem egyptischen Littoral unterbrochen und den aus arabischen Häfen kom⸗ menden, nach einem Hafen des Mittelländischen Meeres — ausge— nommen Egypten — bestimmten Schiffen nur dann erlaubt sein soll, den Suezkanal unter Quarantäne zu passiren, wenn sie keine Pilger an Bord haben und wenn kein einziger verdächtiger Erkrankungsfall unterwegs vorgekommen ist. Die Rückehr nach Egypten ist den Pilgern — deren sich am 16. v. M, in Mekka 11300 befanden —
erner ist bestimmt worden, daß in El⸗Wish, in Akaba und an
den ö Sanitätskordons errichtet und daß, nach dem Er⸗
löschen der Krankheit im Hedschas die Pilger zu einer Reinigungz⸗
quagrantäne im Lager von El-Wish verstattet werden sollen, wohin sie
sich aber erst begeben dürfen, wenn sie Nachricht davon erhalten haben, daß das Lager sie zu empfangen bereit ist. .
Aus den gleichen Anlässen hat der internationale Gesund⸗
aus den türkischen Häfen nach Egypten oder Dijedda eingeschifft . darf, und 3 . ö , erlassenen Bestimmungen f) die nachfolgenden in Kraft treten sollen. ‚. . . hg Provenienzen us den egyptischen Häfen des Mittelländi⸗ schen YM sind bei der Ankunft und bei der Abfahrt einer 24 stün⸗ digen Beobachtung nebst ärztlichen Besichtigung unterworfen.
Diese Beobachtung kann in den Dardanellen abgehalten werden.
2) Alle Provenienzen vom Rothen Meere müssen außer den in Egypten abgehaltenen Quarantänen die reglementsmäßige Cpolera— Quarantäne in einem mit Lazareth versehenen Hafen durchmachen, mit Ausschluß der Dardanellen, wo die Schiffe vor ihrem Eintritt in die Meerenge schließlich einer ärztlichen Besichtigung unterworfen werden. n ⸗ . 3) Wenn der Gesundheitszustand an Bord nicht zufriedenstellend ist, ohne daß jedoch ein Cholerafall vorgekommen wäre, so tritt das Reglement für Schiffe, welche Cholera an Bord haben, in. Kraft, und es wird die Praktik nur mit Zustimmung des Gesundheitsraths
I Die Schiffe mit Cholerakranken unterliegen allen Vorschriften des er e und 26 . Praktik nur auf ausdrückliche Ge⸗ nehmigung des Gesundheitsraths.
. Gan fe sind, um die Einschleppung der Krankheit auf dem Landwege zu verhüten, folgende Maßregeln angeordnet worden;
I) Die Bildung eines Quarantänekordons auf der spyrisch⸗egyp⸗
tischen Grenze; ö . ic 2) die Einrichtung von Quarantäneposten auf den Kommunika⸗ tionswegen zwischen Arabien und Syrien (Damaskus);
3) die durch Quarantänestationen zu bewirkende Unterbrechung des Verkehrs zwischen Arabien und Mesopotamien.
— Früheren Mittheilungen von der diesjährigen Leipziger mia e e erf se schließen wir folgende weiteren Berichte des Dresdn. Journ.“ an: Wollene Strumpfwaaxren waren diese Messe recht gut gefragt, da man einen baldigen Winter erwartet. Es gingen daher die schweren Waaren recht gut um. Phantasie= sachen fanden reichlich Nehmer, sowohl in gemöhnlicher Waare als auch in feineren Artikeln; es zeigten sich die Fabrikanten mit dem Meßgeschäft recht zufrieden. — In den Konfektionsgeschäften wurden hauptsaͤchlich glatte Stoffe gekauft, z. B. Gerqer und Greizer Fabrikate. Eine besondere Rolle in diesen Fabrikaten spielen die 3 gerauhten Stoffe. Hauptfarben sind gelblichbraun, olivengrü und dunkelblau. Ferner spielen in sächsi⸗ schen, elsässer und französischen Fabrikaten die cheviotarti⸗ gen Stoffe eine große. Rolle. Sowohl die erst wie die letzfgenannten Stoffe werden durch reichen Ausputz verziert; hier ist wohl in erster Reihe Moiré, welcher besonders in schwereren Qua · litäten gekauft, zu nennen — dann gehen auch die Plüschbesätze, Sammet, Atlas und diverse andere Artikel zum Besatz. — In fer⸗ figen Gegenständen ist das Geschäft, begünstigt durch die rauhe Wit⸗ kerung, als belebt hinzustellen. Gern werden die Paletots, fest an— ien, und die Dollmanfagon gekauft. In Stoffen wird für den befferen Geschmack Plüsch und Matelassé verwendet; mittlere und billigere Sachen werden mehr von glatten Stoffen gearbeitet, welche mit Plüsch und krimmerartigem Besatz, genannt Mirabeau, ver⸗ ziert werden. — Der günstige Verlauf des Rauchwaaren: geschäfts auf der jüngsten Messe in Nischny Nowgrod bat auch günstig auf die hiesige Michaelis messe gewirkt. Es waren dies⸗ mal mehr uff Käufer hier , als es in anderen Michaelis messen der Fall war. Verschiedene hiesige Häuser haben große Posten Waare, hauptsächlich amerikanische, verkauft. Schuppen, rirginische Iltis, Biber und Kamtschatkabiber gingen sehr gut ab, auch ẽ85— wurden ziemlich verkauft. In deutscher Landwaare blieb zur Oster- messe namentlich mancher Posten Füchse unverkauft, jetzt räumte er sich schnell, wenn auch nur mit geringem Aufschlag. Steinmarder und Otter wurden ebenfalls gefragt und etwas höher be⸗ zahlt, hingegen blieben Baummarder und Iltisse sehr ver⸗ nachlässigt und sind zu billigen Preisen noch zu haben. Schmarje, Schecken, und Näderkaßen blieben stark gefragt. gbenso das kleine schwarze Fellwerk, was sich sehr rar macht. In Lissaer Kaninwaare sind nur imitirte Futter verkauft, alles Andere aber ver⸗ nachlässigt. Mit rohen Ziegen, kleinen wie großen, ging es sehr schwach. In russijchen Nrtikein eröffnete die Messe das Geschäft ziemlich zögernd. Amerika trat durch ziemlich umfangreiche Ordres auf. so daß mit dem Wenigen, was andere Länder konsumirten, ein Durchschnitie refultat erfielt wurde, Robes Feeh wurde zu beben Preisen für Amerika genommen, während Vammen. und Rückensãcke hoher Preise wegen nur wenig umgesetzt wurden. Feebschweife gingen größtentheils nach Frankreich zu Frühjahrspreisen. CGollinsky wurden der Schweife wegen rasch vergriffen. Wölfe und Biber fanden eben⸗ falls rege Abnehmer. Zugerichtete weiße QOasen fanden in guter Waare günstigen Absatz, während , Waare unverkauft hlieb. ersianer 2 sich ziemlicher Beliebtheit. 3 kaufte Frankreich ziemlich rasch weg. Mit der Entwickelung des Herbstgeschäftes in den maß⸗ ebenden Plätzen wird wohl auch das hiesige an Lebhaftigkeit gewinnen. as Meßgeschäft in Leinen“, Halbleinenwaaren und Bett- Eugen wird sich wohl nicht wieder so beleben, al es in früheren ahren war, weßhalb die Fabrikanten auch mit keinen großen Er wartungen nach bier kamen. Die ersten Tage der En grgeweche ge⸗ falteten sich für obengenannten Artikel derartig, daß die . . annahmen, sie würden ein ufriedenstellendes Meßgeschäft iachen. Sehr bald jedoch batte die Nachfrage nachgelassen und es trat eine große Flauhelt ein. Durch die indeß eingelaufenen Berichte ämmtlicher Garnbörsen, welche höbere Notirungen nachwiesen, ge. faltete sich das Geschäft in der 3. Meßwoeche, wo man gewöhnlich an Engrosgeschäfte gar nicht mehr denkt, dadurch wieder etwas günstiger, weil die Fabrikanten zu den alten und billigen Preisen lum Theil noch ganz — Posten an den Mann brachten. illige Sorten untergeordneter Gattung wurden dabei nicht gefragt. Im großen Ganzen sst daz Geschäft als ein mißliches u bezeichnen, da die gedachten Waaren nur zu ganz billigen Preisen Nãufer fanden. ; * 2 — Nach dem Geschäftebericht der Rhein⸗Na be Gisenbabn für das Jahr 1850 31 betrugen die Betriebscinnahmen 3 103 d und die Beiriebzausgaben 2215 679 M, so daß ein Ueberschuß Lon Iz535 261 I verblieb. Siervon geben junächst nech weitere Ausgaben von 105 146 0 ab, wodurch sich der 6 auf 783 113 . reduzirt, welcher mit dieser Summe auf dag ZJinsenconto der Pri- oritats-Obligatlonen übertragen worden ist. Im Speziellen ist 9 gendes Fervorzbeben: Die Einnahme von 310320 M ergiebt: a. gegen den Etat von 2 7250990 M ein Plus ron 105 910 4 oder
—— cant. Nr. 220 des Reicht ⸗ Anzeigers de 1881.
3,53 oso, b. gegen das Jahr 189/80 mit 3 123 315 6 ein Minus von 18375 A6 oder O62 Io. Was die einzelnen Verkehrszweige an⸗ langt, so stellen sich die diesjährigen Einnahmen gegen die des Vorjahres 1879780 1) aus dem Personenverkehr um 20 999 höher, 2 aus dem Güterverkehr um 11 859 S6 geringer, 3) bei den Extraordinarien um 258 515 M geringer, mithin im Ganzen, wie vor angegeben, um 19375 4M geringer. Von den sämmtlichen Ausgaben zu 2320 825 ½ haben: 1) die reinen Betriebsausgaben 2215 679 4 oder 71,38 , 2) die zu Meliorationen und Erweiterung der Bahn⸗ anlagen verwendeten Beträge 23 151 M oder O75 o, 3) die Aus⸗ gaben, welche aus dem Reserve⸗ und Erneuerungsfonds hätten be⸗ stritten werden müssen, mit 4 547 M oder 1,760 /, 4 Schadenersatz⸗ Zahlungen auf Grund des Haftpflichtgesetzes vom 7. Juni 1871 2e. 16 009 46 oder O52 o.,. 5) die Pachtsumme für Mit⸗ benutzung der Eisenbahnbrücke über die Nahe bei Bingen und sonstiger fremder Betriebsanstalten 11399 606 oder O, 370 /g, zusammen 2329 825 S, oder 74,780/so der Einnahme in Anspruch genommen. Zur Verzinsung der beiden Prioritäts An—⸗ leihen waren erforderlich: J. Emission 810 900. MS, II. Emission 305 750 S, zusammen 1 113 750 Æ. Der Betriebs⸗Ueberschuß be⸗ trägt 783 115 46; mithin mußten vom Stagte zugeschossen werden 336 635 6. Die Rhein⸗Nahe⸗Cisenbahn besaß am Schlusse des Jahres 41 Lokomotiven mit Tender, 6 Tender Lokomotiven. 82 Per⸗ sonenwagen und 705 Güter⸗, Gepäck. 2c. Wagen, — Im Jahre 1880/81 wurden 1 430 354 Personen befördert und 629 447 t Güter
verfrachtet. Verkehrs⸗Anstalten.
Die Winter⸗Ausgabe des Berliner ABC -⸗Eisenbahn⸗ Kurs buches, bearbeitet von Brasch u. Rothenstein, Central-Bureau für den Weltverkehr, welche soeben erschienen ist, enthält die vom 15. Oktober an gültigen Fahrzeiten für den Winter, die sehr zahl⸗ reichen Aenderungen der Billetpreise, die neu eröffneten deutschen Eisenbahnstationen, sowie die vielseitig gewünschte Fahrklassenbe eich nung für jeden Eisenbahnzug. Das Berliner ABC-Eisenbahnkurs⸗ buch enthält bekanntlich alle deutschen sowie die wichtigsten Fisen⸗ bahnstationen Europas, ebenso die bedeutenderen Bäder und Kurorte, im Ganzen ca. 6000 Orte in alpha—⸗ betischer Anordnung mit Angabe der Lage, Einwohnerzahl, Entfernung von Berlin, Abgangsbahnhof, Abfahrtszeit und Fahrpreis von Berlin aus, Ankunft am Ziel, Rückfahrt von dort u. A.. In dieser Einrichtung ist das Buch ein überaus bequemes und praktisches Hülfsmittel zur schnellen Orientirung über alle Eisenbahnreisewege von und nach Berlin, und seine Verbreitung wird durch den billigen
reis, den die Verlagsbuchhandlung (Hugo Steinitz, Central⸗ ir undüe in Berlin) auf nur 50 4 gestellt hat, befördert. Außer den Tarifen für Porto und Telegramme; einer Zeittafel, einer Münztabelle, den Winterfahrplänen für die Berliner Pferdebahnen und Omnibus, dem Droschkentarif ist dem Buche noch eine große Eisenbahnkarte von Mitteleuropa beigegeben.
Berlin, 15. Oktober 1881.
Verviers, 15. Oktober. (Tel) Die englische Post vom 14. Oktober Abends, planmäßig in Verviers um 8,49 Uhr Vormittags, ist ausgeblieben. Grund: Sturm im Kanal.
Das neue kJ . Unter Bezugnahme auf verschiedene Mittheilungen in der Tages⸗ presse über die Größe und Anzahl der Sitzungssäle für Strafkam⸗ mern und Schöffengerichte, der zugehörigen Berathungszimmer und Gerichtsschreibereien, sowie über den angeblichen Mangel an, Zeugen⸗ zimmern u. s. w erhält das Centralbl. der Bauverwaltung“ Seitens der zuständigen Baubehörde folgende Zuschrift
Das neue Kriminalgericht, war ursprünglich lediglich, dazu be— stimmt, die Untersuchungsabtheilung und die zugehörigen Gefãngnisse für das ehemalige Berliner Stadtgericht, das jetzige Landgericht J.,
nehmen. ö — aufn gh hierzu erforderliche Raumbedürfniß wurde vor Beginn des Baues durch ein im Justiz-Ministerium gefertigtes Pꝛogramm genau festgestellt, und es sind hiernach die Baupläne entworfen worden.
Nach dem erwähnten Programm sollten im Gerichtsgebäude unter anderem beschafft werden , ;
2 Schwurgerichtssäle mit dem erforderlichen Zubehör,
1Schöffensäle (einer zu 3 Fenstern, drei zu 2 Fensterm),
dazu: 4 einfenstrig⸗ Berathungszimmer, 4 jweifenstrige Gerichtsschreibereien, 2 ö Zeugen zimmer, Detentionslokale und Botenzimmer;
5 Säle für Strafkammern zu 3 Fenstern,
dazu: 5 einfenstrige Berathungszimmer, 5 jweifenstrige Gerichtsschreibereien, 3 3 Zeugen zimmer, ; Detentionslokale und Botenzimmer u. s. w. te
Das den Prosektarbeiten und der Bauausführung zu G runde gelegle Programm sollte indessen nicht lange maßgebend bleiben.
Es wurden nicht nur während des Baues infolge Einführung der neuen Gerichtzverfassung zahlreiche Abänderungen vorgenommen, son— dern auch zu Anfang des Jahres 1880, zu einer Zeit, als das Ge⸗ schäftshaus bis auf den inneren Ausbau bereits fertig gestellt war, beschlossen, in dem neuen Gerichtsgebäude die gesammte Kriminal- susti beider Berliner Landgerichte, und zwar räumlich getrennt, unter. zubringen, wodurch das alte Programm fast vollstäͤndig ungemorsen und cine Reihe erheblicher baulicher Veränderungen nothwendig ge—⸗ *, i . nicht allein für die Untersuchungsabtheilun? des Land. gerichts 11. 31 Geschäftslokale verschiedener Größe neu besbafft werden, sendern es wurde auch der Bedarf an Sälen für das Land- gericht L. dahin abgeändert, daß nunmehr, abgesehen von den Schwur ˖ gerichtssalen, 8 Schöffensale . 3 Sale für Strafkammern mit dem
ichen Zubehör einzurichten waren. . a, Folge der Pregrammanzerung, war, daß die Baubehörde sich genöthigt sab, die für die beiden Landgerichte nun- mehr neu geforderten zahlreichen Räume in den vorhandenen, ur. sprunglich nur für das eine dern r bestimmten Rahmen einzu⸗ ü sich dies ermöglichen ließ fon , e 6 z —— den Annahmen des alten Programms entsprechend, für die Strafkammersäle durchweg dreifenstrige Jaume, und für die Schöffensase 2 dreifenstrige und 7 jweifenstrige Raume zu beschaffen, auch jedem Saal ein Berathungs zimmer und eine größere zwelsenstrige Gerichts schreiherci unnmweisen. .
Allerdings dient jeder der Schöffensäle für 2 bis 3 Sd fe gerichte, welche an, verschiedenen Tagen Sitzungen abhalten, doch 16 der für die zugehörige Gerichteschreiberei verfügbare Raum von 44 bis 18 m Grundfläche seitens der obersten Justizbebörde als ausreichend , immer und Detentionsräume anlangt, so mn
mit Bezugnabme 4 die nicht zutreffenden Angaben in der Presse hbervorgeboben werden, daß in dem Gerichtsgebäude tretz der * wendig gewordenen Ginschräniungen jwesfenstrige und 6 einfenstr ge Räume für Zeugen, * eee sowie 13 einfenstrige Räume J te jur ügung steben. — 9 He nf 1 vielleicht als etwas knapp mu bezichnen, es muß cdoch aurdrücklich darauf Hingewicsen werden, dan die bellen und sehr geräumigen, 37 bis 52 m kreiten Korridore ven zusammen Ilz 4m Grundfläche, nicht allein geheizt und ventilirt, sondern auch mit jahlreschen bequemen Bänken bestellt sind und sich r Aufentbast für Jeugen z. vortrefflich eignen. Der größere Thei = zeugen und des Publikums bält sich obnebin mit Vorliebe in den Rortidoren auf, wie in den verschiedenen Berliner er n eb woselbst die kei nn Jeugenzimmer fast immer leer sind, täglich
Nicht unerwähnt darf ferner bleiben, daß auch bei den Schwurgerichten auf einen starken Verkehr durch Anlage einer geräu⸗ migen salle des pas perdues zwischen beiden Sälen Rücksicht ge⸗ nommen ist; der Here; Raum hat eine Grundfläche von 188 4m, ist ebenfalls geheizt und ventilirt und soll demnächst mit Bänken an den Wänden bestellt werden. ⸗
Nicht allein von Seiten der Bauverwaltung, sondern auch von Seiten der obersten Justizbehörde wird anerkannt, daß die im neuen Kriminalgericht getroffenen Einrichtungen zunächst allen Bedürfnissen und Anforderungen genügen. Ob jedoch in Anbetracht des stetigen Wachsthums der Berliner Bevölkerung im Laufe der Zeit nicht auf eine räumliche Trennung der Kriminal-Abtheilungen beider Land⸗ gerichte Bedacht zu nehmen sein wird, muß späterer Erwägung an⸗ heimgestellt bleiben.
In einem längeren Artikel theilt das Militär-⸗Wochen⸗ blatt“ die interessante Thatsache mit, daß die Körpergröße täglich wechselt, und zwar sind, nach, der Beobachtung des Pro— feffors Busch, vier Centimeter die Maximaldifferenz. Diese eigen⸗ thümliche Erscheinung beruht auf einem physikalischen Gesetze. Die Wirbelsäule besteht nämlich aus 24 einzelnen Wirbeln, zwischen welchen elastische Knorpelscheiben eingefügt sind. Sie geben Biegsamkeit, schützen die einzelnen Wirbel beim Sich— drehen gegeneinander und schwächen bei. Bewegungen des Körpers von oben nach unten den Stoß auf die Wirbelsäule ab. Diese Scheiben nun, welche bei den nach unten zu größer werdenden Wirbelkörpern auch entsprechend größer und dicker werden, werden bei aufrechter Haltung des Körpers durch den dabei stetig wirkenden Druck der Last des Kopfes und Rumpfes auf die Wirbelsäule bei der größten Mehrzahl der Menschen etwas zusammen⸗ gedrückt, so zwar, daß sie um so stärker zusammengedrückt werden, je länger sich der Körper in aufrechter Haltung befindet. Während der Ruhe des Körpers in horizontaler Lage — also in der Regel während der Nachtruhe — gleicht sich alsdann die entstandene Differenz wieder aus. Hierqus erklärt sich denn quch das lange Zeit auf Irrthümer in der Messung zurückgeführte Faltum, daß die Längenmessung der Leute bei dem Musterungsgeschäft andere . ergiebt als später bei der Truppe. Werden dieselben doch zer in der Regel des Morgens gemessen, dort aber nach langem Warten und Umherstehen häufig erst zu später Nachmittagestunde. Cöln, 14. Oktober. (Cöln. Ztg. Die Gerüste, welche seit Jahren die beiden Hauptthürme des Dom es, umgaben, sind nun⸗ mehr so weit beseitigt, daß die Ansicht der beiden herrlichen Stein⸗ helme völlig freigelegt ist, und auch der Anblick der tiefer gelegenen Partieen der Thürme ist durch das an denselben noch befindliche wenige Balkenwerk nur in sehr geringem Maße beeinträchtigt. Der Gerüsttheil, welcher sich noch zwischen den beiden Thürmen befindet, wird wahrscheinlich bei der bevorstehenden Erneuerung eines Theiles des Dachwerks, und zwar beim Aufzug der erforderlichen Theile dienen müssen. . .
Konstantine, 14. Oktober. (W. T. B.). In dem Bezirke von Ain Mlilah sind durch eine Wg sserhose große Ver⸗ wüst ungen angerichtet worden; gegen 65 Personen sind dabei ums Leben gekommen. .
Die Steno tachygraphische Gesellschaft eröffnet zur Theilnahme für Jedermann öffentliche, unentgeltliche Lehrkurse in der neuesten. in 4 Stunden erlernbgren Schnellschrift: Morgen, Sonntag. Nm. 2 Uhr, Hausvoigteipl. 2 bei Hohmann; Montag, Ab. 86 Ubr, Rofenlhalerftr 38 (Vrn. jung. Kaufl.). Anmeldungen nimmt der Lehrer Hr. Ehrenberg kurz vor Beginn dort entgegen.
Im Friedrick⸗Wilhelmstädtischen. Theater wird die nächste Novität nicht der „Kapitän Nicol‘ sein, sondern die in Wien mit bedeutendem Erfolge gegebene Operette „La Mascotte (-Der Glückzengel '), Musik von Ed. Audrian. ö — Das Gastspiel, der Königlich sächsischen Hofschauspielerin. Fr. Franziska Ellmenreich am National⸗Theater mußte leider eine Unterbrechung erfahren, da eine starke Heiserkeit der Nünstlerin das Auftreten unmöglich machte. Am Dienstag hofft Fr. Ellmenreich soweit hergestellt zu sein, um ihr Gastspiel als Katharina Dom ard t sortfetzen zu können. Die Direktion des National-Theaters Lat in Folge dieser unliebsamen Störung den Sturm wieder auf das Repertoire gesetzt, der auch als Sonntags⸗Nachmittagsvorstellung zu ermäßigten Preisen gegeben wird. Morgen Abend tritt zum ersten Male Frl. Grunert — früher am Hof-⸗Theater in Meiningen — als „‚Clärchen! in Goethe's „Egmont“ auf. . ;
— Belle Alliance Theater. Von „Euprienne' können nur noch wenige Aufführungen stattfinden, da die Direktion kentrattlic. verpflichtet ist, noch im Laufe der nächsten Woche das Lustspiel Kalte Seelen“ von G. v. Moser in Scene gehen zu lassen. Als morgige Nachmittags⸗Vorstellung findet eine Wiederholung des Lustspiels
Deutscher Krieg statt. ̃
r 3 * Oktober. (Allg. Corr). Direktor Angelo Neu⸗ mann aus Leipzig kommt in der nächsten Zeit mit seinem technischen Theater⸗Inspektor nach London, um alle nöthigen Verbereitzs ngen 46 die Nibelungen-Auffübrungen zu treffen, welche im Mai 1832 in Her Majesty's Theatre stattfinden sollen. Unter den. mit wirkenden Kräften sind in erster Reihe zu nennen; Therese Vonl, K. Kammersängerin aus München, Hedwig Neicher Kinzgetmann aus Leipzig, Heinrich Vogl, K. Kammersänger Aus München. Emil Scaria, K. K. Kammersänger aus Wien, Otto, Schelver, Heinrich Wigand und Julius Liebau aus Leipzig. Die Leitung des Orchesters übernimmt Anton Seidel, Bei diesen Aufführungen sollen zum ersten Male alle die Originaldekorationen, Kostüme, Wasfen und Requisiten benutzt werden, welche bei den Bayreuther Festanffüt. rungen zur Verwendung gelangten. Richard Wanner wird die letzten Proben in London selbst leiten und auch den Aufführungen persoͤnlich beiwohnen. k
In der Singakademie gab gestern Hr. Wilbelm Jarel v ein Concert, in welchem derselbe sich als Komponist hier öffentlich ein. führte. Jur Aufführung kam zunächst ein Pianoforte Concert von 23 gefãlliger, interessanter Harmonlsirung und reicher sargfaltig behinde — Instrumentation, wenn auch nicht auf ganz gleicher debe ener sedanklicher Erfindung. Den Klavierwart bracht; d= Varel meister Mannffaedt in virtuoser Weise zum Vortrage, währen? der Tomr ensst das Srchester, die Bersiner Sinfonie Kapelle dirigirte, welche das Werk sehr präzis einstudirt hatte. In den dann felgenden Lieder · und Balladen Compositignen (.- Sommermonduachtf. bon Scherer, ein Fragment aus dem Neuen Tannhäuser“ ven J Wil und Ahasver von Lengu) bewährte. sich der Kenertgeber ebenfalls als durchgebisdeter Musiker, der in beachtenswerther Weise die ton⸗ malerischen Ausdruckemsttel des Orchesters, namentlich nach der dra⸗ masifchen Seite bin beherrscht; manches in der Ballade war e artig charalterisirt, wenn es ihr auch an jener Nanni gfqhin eit und Steigerung des Affekts gebricht, welche vor CGinförmig fei schützen. Hr. Oberhauser brachte den volalen Theil mit er schönen Organ glänzend jut Geltung und wurde gleichwie der Tom onist mehrfach durch Beifall ausgezeichnet. Den Schluß Des Abenda bildete ein Hier noch nicht gebörtes Klaviercencert mit Orchester (in G-änr. op. iI, von Peter Tschaikeweky, in welchem Or, Kapell= meiste Mannstgedt sich nochmals als ausgezeichneter Pianist zu be, währen Gelegenheit fand. Das Weck selbst ist, obgleich es sich nanchmal' bechdramatisch aniäfst, nicht frel von Tririalitaien und, Pbrasen und wird erfi im letzten Satze, in welchem russische Tan reisen verarbeitet in sein scheinen, origineller und fesselnder. Dr 1 . gleichwohl mit seinem brillanten Spiel darin die Ghren Tes Abends.
Goncerthaus. In dein Pente Abend stattsindenden Sin⸗
onie- Concert bringt Or. Hof⸗Musisdirektor Bilse wieder eine nteressante Nevität, eine Phanfasie für Qrchester von dem wussischen
**) con. Nr. 235 des Reichs Anzeigers! de 18531. f) eonft. Nr. 221 dez Reichs Anzeigers · de 1851.
beobachtet werden kann.
KRomponiften Tschalkowekr, betltelt La Tempete“, zur Aufführung.