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Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 25. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König trafen heute Morgen 5 Uhr mittels Extrazuges, aus Baden⸗Baden kommend, auf dem hiesigen Potsdamer Bahnhofe ein.
Se. Majestät empfingen im Laufe des Vormittags den Gouverneur von Berlin, General der Infanterie von Fransecky, den auf der Durchreise hier eingetroffenen Fürsten von Wied sowie den Hauptmann von Schwarzkopff, Flügel⸗Adjutanten des Fürsten Reuß j. L.
Ferner nahmen Se. Majestät die Meldung des zum kom⸗ mandirenden General des V. Armee⸗Corps ernannten General⸗ Lieutenants und General⸗-Adjutanten von Stiehle und des mit der Führung des Garde⸗Füsilier-⸗Regiments beauftragten Flügel⸗Adjutanten von Stülpnagel, welcher zum Obersten be⸗ fördert ist, entgegen.
— Der Bundesrath trat am 24. Oktober, Nachmit⸗ tags 2 Uhr, unter dem Vorsitze des Staats-Ministers von Boetticher zu einer Plenarsitzung zusammen.
Der Vorsitzende theilte mit, daß für Waldeck und Pyr⸗ mont der Landesdirektor von Puttkamer zum Bevollmächtigten zum Bundesrath ernannt worden ist.
Nach einer weiteren Mittheilung des Vorsitzenden in Betreff des Abschlusses einer Vereinbarung mit den Nieder⸗ landen wegen des gegenseitigen Schutzes der Waarenzeichen wurde der Antrag auf Wiederbesetzung einer bei der Dis⸗
ziplinarkammer in Cöln erledigten Stelle angenommen.
Ein Antrag wegen Ertheilung der Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung wegen Beleidigung des Bundes—⸗ raths wurde dem Ausschusse für Justizwesen überwiesen.
Ueber den, in Folge des Beschlusses vom 20. d. M. dem letzteren Ausschusse zugegangenen Antrag, betreffend die Be— enn zweier Rathsstellen bei dem Reichsgerichte, wurde mündlich Bericht erstattet und hierauf der Antrag ange— nommen.
Den Schluß bildete die Vorlegung zweier Eingaben, über deren geschäftliche Behandlung Bestimmung getroffen wurde.
— Verzeichniß der Bevollmächtigten zum Bun⸗ desrath in der Session 1881 —1882:
Königreich Preußen. Fürst von Bismarck Reichskanzler. von Stosch, Staats-Minister, Chef der Kaiserlichen Admiralität. von Kameke, Staats- und Kriegs⸗ Minister. Maybach, Staats-Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten, Chef des Reichsamts für die Verwal⸗ tung der Reichseisenbahnen. Bitter, Staats- und Finanz— Minister. Dr. Friedberg, Staats- und Justiz⸗Minister. von Boetticher, Stellvertreter des Reichskanzlers, Staats⸗ Minister, Staatssekretär des Innern. Dr. Stephan, Wirk⸗ licher Geheimer Rath, Staatssekretär des Reichs⸗-Postamts. Dr. von Schelling, Wirklicher Geheimer Rath, Staats⸗ sekretär des Reichs-Justizamts. Hasselbach, Wirklicher Ge— heimer Rath, General-Dircktor der indirekten Steuern. Scholz, Wirklicher Geheimer Rath, Staatssekretär des Reichs⸗ Schatzamts. Meinecke, Wirklicher Geheimer Rath, Unter⸗ Staatssekretär. Dr. Bu sch, Unter⸗Staatssekretär. Dr. von Moeller, Unter ⸗Staatssekretär. Herrfurth, Wirk⸗ licher Geheimer Ober-Regierungs-Rath und Ministerial— Direktor. Lohmann, Geheimer Ober⸗-Regierungs⸗Rath.
Stellvertreter: von Verdy du Vernois, Ge⸗ neral⸗Major. Dr. von Mayr, Unter⸗Staatssekretär. Burg⸗ hart, General⸗Direktor der direkten Steuern. Marcard, Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath und Ministerial— Direktor. Burchard, Direktor im Reichsschatzamt. Körte, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath. Kräfft, Geheimer Ober⸗ Regierungs⸗Rath. Dr. Schulz, Geheimer Regierungs⸗Rath. Fleck, Geheimer Regierunges⸗Rath.
Königreich Bayern. Dr. von Lutz, Staats⸗Minister des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten und Vor⸗— sitender im Ministerrathe. Dr. von Fäustle, Staats⸗ Minister der Justiz. von Riedel, Staats⸗Minister der Finanzen. Freiherr von Crailsheim, Staats⸗Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern. Graf von Lerchenfeld-Koefering, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister. von ylander, Oberst.
Stellvertreter: von Hocheder, General⸗Direktor der Verkehrsanstalten. Kastner, Ministerial⸗Rath. Frei⸗ herr von Raesfeldt, Ministerial⸗ Rath. Herrmann, en, m m m, Schmidtkonz, Ober⸗Regierungs⸗
ath.
Königreich Sachsen. von Nostitz-Wallwitz, Staats⸗-Minister des Innern und der Auswärtigen Angelegen⸗ heiten. Frhr. von Koönneritz, Staats⸗Minister der Finan⸗ zen. von Nostitz⸗Wallwitz, Wirklicher Geheimer Rath,
außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister.
Edler von der Planitz, Oberst⸗Lieutenant.
Stellvertreter: Held, Geheimer Rath, Anton, Geheimer Justiz Rath. Hoffmann, Geheimer Finanz Rath. von Watzdorf, Geheimer Legations⸗Rath. Golz Geheimer Finanz⸗Rath.
Königreich Württemberg. Dr. von Mittnacht, Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister des Kö⸗ niglichen Hauses und der Auswärtigen Angelegenheiten. von Baur⸗Breitenfeld, außerordentlicher Gesandter und be⸗ vollmächtigter Minister. von Faber du Faur, General⸗ Major. von Schmid, Ober⸗Fmanz Rath.
Stellvertreter: von Seß, Miisterial⸗Rath. von Horion, Wirklicher Geheimer Kriegsrath. von Knapp, Ministerial· Rath.
Großherzogthum Baden. Turban, Staats⸗Minister, räsident des Staats⸗Ministeriums und des Ministeriums des nnern. Ellstätter, Prasident des Finanz⸗M nisteriums, irklicher Geheimer Rath. No kk, Präsident des Ministeriums
der Justiz, des Kultus und des Unterrichts.
Stellvertreter: Frhr. von Türckheim, Wirklicher Geheimer Rath, außerordentlicher Gesandter und bevollmäch— 2 Minister. Eisen lohr, General⸗-Direltor der Staatg⸗ eisenbahnen. Lepigue, Geheimer Restrendar, Ministerial⸗ Nath. Scherer, Ministerial⸗Rath.
Großherzogthum Hessen. Dr. Frhr. von Starck, Staata⸗Minister. Minister des Großherzoglichen Haufes, des Aeußern, des Innern und der Duß g Schleiermacher, Präsident des Finanz⸗Ministeriums, Wirklicher Geheimer Rath. Dr. Neidhardt, außerordentlicher Gesandter und bevoll= mächtigter Minister, Staatarath.
Stellvertreter: Fin cha Geheimer Staatsrath. Sallwachs, Rath. Müller, Ministerial⸗Rath. 2 Werner, Mir al⸗Rath. Schulz, Ober⸗Finanz⸗
ath. 22 Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Graf von Bassewitz, Minister der Auswärtigen Angelegenheiten und Präsident des Staats⸗Ministeriums., von Prollius, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Geheimer Legations⸗Rath.
Stellvertreter: Oldenburg, Ober⸗Zoll⸗Direktor.
Großherzogthum Sachsen-Weimar. Dr. Stich—⸗ ling, Wirklicher Geheimer Rath.
Stellvertreter: Dr. He erwart, Geheimer Legations⸗ Rath. Dr. Brüger, Staatsrath.
Großherzogthum Mecklenburg⸗-Strelitz. von Prollius (siehe Mecklenburg⸗Schwerin).
Großherzogthum Oldenburg. Selkmann, Ge⸗ heimer Staatsrath.
Stellvertreter: von Liebe (siehe Braunschweig).
Herzogthum Braunschweig⸗Lüneburg. Schulz, Staats⸗Minister. von Liebe, Minister⸗Resident, Wirklicher k . Sach fen A Giser
erzogthum Sachsen⸗Meiningen. von Giseke, Staats⸗Minister. ö Stellvertreter: Frhr. von Raesfeldt (siehe Bayern). SHerzogthum Sachsen-Altenburg. von Leip⸗ zig er, Staats⸗Minister.
Stellvertreter: Dr. Heerwart (siehe Großherzog⸗ thum Sachsen).
Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. Dr. Frhr. von Seebach, Staats⸗Minister.
Stellvertreter: Dr. Heerwart (siehe Großherzog— thum ö Anhalt
erzogth um nhalt. Min en
Stellvertreter: von Liebe lsiehe Braunschweig).
Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen. Reinhardt, Wirklicher Geheimer Rath.
Stellvertreter: von Wolffersdorf, Geheimer Staatsrath und Kammerherr. Dr. Heerwart (ssiehe Groß⸗ herzogthum Sachsen).
Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt. Dr. von Bertrab, Staatt⸗Minister.
Stellvertreter: von Liebe (siehe Braunschweig).
Fürstenthum Waldeck und Pyrmont. von Puttkamer, Landesdirektor.
Stellvertreter: Frhr. von Türckheim (lsiehe Baden).
Fürstenthum Reuß ä. L. von Geldern-Crispen— dorf. Geheimer Regierungs⸗Rath.
Stellvertreter: von Prollius (siehe Mecklenburg—⸗ Schwerin).
Fürstenthum Reuß j. L. 3 8 iche 6
Stellvertreter: Dr. Heerwart (siehe Großherzog— thum Sachsen).
Fürstenthum Schaumburg-Lippe. Geheimer Regierungs⸗Rath.
Stellvertreter; von Liebe (siehe Braunschweig).
Fürstenthum Di ghde Eschenburg, Kabinets⸗ Minister.
Stellvertreter: von Liebe ssiehe Braunschweig).
Freie und Hansestadt Lübeck. Dr. Krüger, Mi— nister⸗Resident.
Freie Hansestadt Bremen. Bürgermeister.
Stellvertreter: Dr. Krüger (siehe Lübech.
Freie und Hansestadt Hamburg. Dr. Vers— mann, Senator.
Stellvertreter: Dr. Schroeder, Senator. Dr. Krüger lsiehe Lübeck).
Kommissare der Landesverwaltung für Elsaß— Lothringen. Fabrieius, General-Direktor der Zölle und indirekten Steuern. Hau schild, Ober⸗Regierungs⸗Rath.
— Auf die von der Berliner Stadtverordneten⸗Versamm—⸗ lung an Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen zu Höchstseinem Geburtstage gerichtete Adresse ist das folgende Antwortschreiben eingegangen:
Gern und mit lebhaftem Danke erkenne Ich in den Gläck⸗ wünschen, welche die Stadtverordneten Mir zum 18. Oktober darge⸗ bracht haben, ein Zeichen freundlicher Theilnahme für Mich und die Meinigen, wie Ich deren von den Vertretern der Berliner Bürger⸗ schaft zu allen Zeiten und in reichem Maße erfahren. Ich theile die Hoffnung, welcher die Zuschrift der Stadtverordneten so schönen und beredten Ausdruck giebt. Mögen alle Theile unseres Vaterlandes, ihnen voran die Hauptstadt des Reiches, stets der Pflichten eingedenk sein, welche eine große Vergangenheit uns für die Gestaltung unserer Zukunft auferlegt.
Neues Palais bei Potsdam, den 20 Oktober 1881.
Friedrich Wilhelm, Kronprinz.
von Krosigk, Staats⸗
Dr. von Beulwitz,
Spring,
Dr. Gildemeister,
— Am 22. Oktober früh verstarb zu Jerusalem der Bischof Dr. Joseph Barclay. Derselbe war nach dem im Jahre 1879 ersolgten Tode des Bischofs Gobat von der Krone England zum VBischofe des von Preußen und England gemeinsam begründeten protestantischen Bisthums in Jerusa⸗ lem berufen worden. Seiner erfolgreichen Wirksamkeit in diesem Amte, in welchem er es sich siets besonders hat an⸗ gelegen sein lassen, das von seinem Vorgänger gepflegte freundliche Einvernehmen jwischen den deuisch⸗evangelischen und den bischöflich⸗englischen Mitgliedern der Gemeinde auf⸗ recht zu erhalten, ist leider ein unerwartet frühes Ziel gesetzt worden.
Das Andenken des Entschlafenen wird im Heiligen Lande ein gesegnetes bleiben.
— Der Ansicht, daß es zu der von einer Gemeindever⸗ tretung beschlossenen Aufhebung des für die Gemeinde er⸗ lassenen und Seitens des Provinzialraths der Provinz be⸗ stätigten Ortsstatuts, betreffend die Erörterung der Be—⸗ En bei Ertheilung der Erlaubniß zum Betriebe der Gastwirthschaft oder zum Ausschänken von Wein, Bier oder anderen, nicht unter die Gattung von Branntwein oder Spiritus sallenden geistigen Getränken, der Genehmigung des Provinzialraths nicht bedürfe, sind der Minister für Handel und Gewerbe und der Minister des Innern in einem . vom 1. August d. J. nicht beigetreten. Im vorliegenden Falle handle es sich nicht um einen gewöhnlichen Gemeindebeschluß, sondern um einen, die Bestimmungen der
Reichs⸗Gewerbeordnung ergänzenden Akt der — 7 — auf welchen der allgemeine staatsrechtliche Grundsatz Anwen⸗ dung finde, daß ein Gesetz nur auf demselben Wege, bezw. durch dieselben Faktoren aufgehoben werden könne, wodurch dasselbe zu Stande gekommen sei.
Baden. Baden⸗Baden, 24. Oktober. (W. T. B. Se. Majestät der Kaiser ist heute Abend 6 Uhr niittel Extrazuges nach Berlin abgereist. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin begleiteten Se. Majestät bis nach Karlsruhe. Auf dem Bahnhose waren zur Verabschiedung erschienen: die Herzogin von Hamilton, Fuͤrst Fürstenberg, Fürst Solms, der Herzog Osuna, die hier an— wesenden Mitglieder des diplomatischen Corps, die Spitzen der Behörden, der Stadtrath und andere Perfönlichkeiten von Rang. Das zahlreich anwesende Publikum begleitete Se. Majestät bei der Abfahrt mit enthustastischen Hochrufen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 23. Oktober. Die „Presse“ meldet:; In der ersten Sitzung der Delegationen, welche bekanntlich am 27. d. M. zufammentreten, wird die Wahl des Präsidiums vorgenommen werden. Zum Praͤsidenten der österreichischen Delegation dürfte zweifelsohne Ritter von Schmerling gewählt werden. Die Mitglieder der ungarischen Delegation hielten heute Mittags eine Vor⸗ besprechung und wird das Präsidium derselben allem Anscheine nach wieder Kardinal Haynald führen. Die gemein⸗ same Regierung wird am 28. ihre Vorlagen unterbreiten. Der feierliche Empfang der Delegationen Seitens des Ka isers erfolgt am 29. d. M. Die Minister Tisza, Szapary und. Orczy werden während der Delegationssession in Wien weilen, ebenso eine Zeit lang der Honved⸗Minister Szende.
Pest, 24. Oktober. Se. Majestät begab sich, wie der „Pest. L.“ meldet, heute Abends von Gödölls nach Wien.
Frankreich. Paris, 24. Oftober. (W T. B.) Gam⸗ betta ist heute Abend nach Havre abgereist, wo er morgen eine politische Rede zu halten gedenkt. — Nachrichten aus Tu nis zufolge setzen die drei Kolonnen, welche von Tunis, Susa und Tebessa aufgebrochen sind, ihren Marsch auf Kairuan fort; die Ankunst vor Kairuan dürfte voraus— sichtlich am 28. d. stattfinden. Die ausgesandten Kundschaster melden, daß die Aufständischen in den Engypässen jenseits Tum-Kauha konzentrirt sind und dem General Sausster den Durchmarsch streitig zu machen beabsichtigen.
Aus Tunis wird unter dem 25. Oktober gemeldet: Die s. und 6. Brigade haben am 21. Oktober bei Fu m-el⸗ Karuba ihre Vereinigung bewirkt. Die Brigade Phili⸗ bert bleibt bei Fum-el-Karuba, und ein Theil derselben wird die dortige Position besetzen, ein Theil gegen den Tribus der Uled-Arfa operiren, um dieselben zu verhindern, zu den Ausständischen zu stoßen. Die übrigen Truppen unter den Befehlen der Generale Saussier, Logerot und Sabatier sind am 23. Oktober in der Rich tung auf Kgiruan aufgebrochen. General St. Jean be⸗ fehligt die Kavallerie, Oberst Conde die Artillerie, Sberst Allegro die tunesischen Gums. General Saussier führt Le⸗ bensmittel für 8 Tage mit sich. Während der 3 ersten Tagemärsche werden die Soldaten 21 Wasser, die Pferde 5 täglich erhalten. Man nimmt allgemein an, daß die Aufstän—⸗ dischen keinen ernsten Widerstand leisten werden.
Spanien. Madrid, 24. Oktober. (W. T. B.) Der Finanzminister Camacho legte heute in der Depu⸗ tirtenkammer die Finanzgesetzentwürfe sowie das Budget für 1882 vor. Letzteres weist einen kleinen Ueber⸗ schuß auf und bringt eine stufenweise Herabsetzung der Zoll— tarife in Vorschlag, behält sich aber den Zeitpunkt, zu welchem die Herabsetzung in Kraft treten soll, noch vor. Die 15. bis 20 pCt., übersteigenden Zölle sollen stufen⸗ weise auf 15 pCt. herabgesetzt werden. Die gegen⸗ wärtigen Handelsvoerträge sollen nach dem Erlaß des vorliegenden Gesetzes durch andere Handelsverträge ersetzt werden, welche der Basis der Ermäßigung der Zölle entsprechen. Diejenigen Nationen, mit welchen keine Handelsverträge be⸗ stehen, sollen an den Zollherabsetzungen nicht theilnehmen. Die Vorlage hält das Recht aufrecht, ausländische Produkte, welche für gleichartige inländische Produkte nachtheilig sind, mit einem höheren Zoll zu belegen. Die Gegenstände des Küstenhandels von Spanien, Cuba, Portorico und den Philippinen sollen von den Zöllen befreit bleiben. Ausgenommen hiervon sind die Alkohole, welche mit einem Zoll von 10 Pesetas pro Hektoliter belegt werden, Zucker, dessen Zell 8,70 Pesetas pro 100 kg beträgt, Cacao und Chokolade, welche einem Zoll von 25 Pesetas unterliegen, und Kaffee, dessen Zoll 35 Pesetas beträgt. Diese Zölle sollen im Jahre 1885 herabgesetzt und im Jahre 1888 ganz aufj—
gehoben werden. Bezüglich der Staatsschuld wird vorgeschlagen,
im Jahre 1882 einen Theil derselben und außerdem 12 Proz. der verschiedenen Schulden in Gemäßheit der bereits dafür bestehenden Gesetze zurückzuzahlen. Die Inanspruchnahme von Nachtragskrediten soll vermieden werden. Im Budget von 1880 beträgt das Defizit 9 Millionen, in demjenigen von 1881 1096 Millionen. Die Grundsteuer soll auf 16 Proz. sestgesetzt werden; das Erträgniß derselben wird auf 166 Mil⸗ lionen veranschlagt. Die Steuer von 7 Proz. ad valorem auf Erze sowie die Verdoppelung der Steuer von Minen⸗ besitzern soll aufgehoben werden, ebenso sollen die Wege⸗ Brücken⸗ und Flußabgaben aufgehoben werden. Der Abzug von dem Gehalte der Beamten soll auf 10 Proz. ermäßigt werden. Die Miethen sollen mit einer Steuer belegt und schließlich der Preis des Tabaks ermäßigt werden.
Der freihandlerische Deputirte Moret ist zum Präsidenten der Budgetkommission der Kammer ernannt worden. Der Finanz⸗Minister suchte um die Ermächtigung nach, mit den Inhabern der dreiprozentigen Staatsschuld⸗ Obligationen verhandeln zu dürfen, da er die gesammte Staatgschuld in eine einheitliche prozent. umzuwandeln wünsche.
— 25. Dltober. (W. T. B.) Der Finanz⸗Minister hat eine Emission auf 1800 Millionen Pesetas in neuen 4 proz. Titreg um Course von 85, und in 40 Jahren amor⸗ tisirbar, ausgeschrieben. Dieselben sind bestimmt, die Schatz⸗ Vank⸗Obligationen und andere Werthe zu ersetzen.
Italien. Rom, 24. Oltober. (W. T. B.) Das Gefolge des Königs auf der Reise nach Wien be⸗ steht aus dem General Sonnaz, dem Flügel⸗Adjutanten Contre⸗ Admiral Martin Franklin, dem Obersten Casati und dem Fregatten⸗Kapitän Brocchetti; das Gesolge der Königin bilden
die Ehrendamen Marquise Villamarina Montereno, die Hof⸗ dame Fürstin Strongoli, der Ehrenkavalier Marquis Villa⸗ marina, der Ceremonienmeister Commandeur Dini und Graf Seyssel d Aix. Den Minister-Präsidenten Depretis begleiten die Sekretäre im Ministerium des Innen Bertarelli und Cighiera; in der Begleitung des Ministers des Auswärtigen Mancini befinden sich der italienische Gesandte in Belgrad, Chevalier de Tosi, der Kabinetschef Bianchi de Lavagna und
der Sekretär Danieli. Die Minister Depretis und Mancini
treten die Reise am Abend des 25. . M. von Monza aus an.
Türkei. Konstantinopel, 25. Oktober. (W. T. B.) Die Mitglieder der nach Egypten entsandten türtischen Mission sind sämmtlich gestern hier wieder eingetroffen. — In der gestrigen Sitzung der Delegirten der Bonds— inhaber wurden die Verhandlungen über den Emissions— preis der verschiedenen Anlehen sortgesetzt. Man einigte sich schließlich im Prinzipe über einen Vermittelungs⸗ vorschlag, nach welchem die Gesammtsumme aller An⸗ lehen, einschließlich der rückständigen Interessen, 100 Mill. Pfd. Sterl. übersteigen würde. Man glaubt, die Gesammt⸗ summe werde unbeschadet einer Reduktion der rückständigen Interessen 117 Millionen erreichen. Das Resultat der Sitzung wird als befriedigend angesehen und läßt eine baldige Be—
endigung der Verhandlungen hoffen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. Oktober. (W. T. B.) Das Journal de St. Pétersbourg“ wen⸗ det sich gegen die Behauptung des Londoner „Economist“ vom 15. Oktober, Faß die 5prozent. Billets der letzten russischen Anleihe jür Steuern und Zölle als Zahlung angenommen würden. Weder bei den Steuern noch bei den Zöllen sei dies der Fall, und daher sei es ganz unmöglich, diese Billets mit Papiergeld zu verwechseln, wie dies der „Economist“ gethan habe.
Amerika. Washington, 24. Oktober. (W. T. B.) Der Senat hat die Ernennung Edwin de Morgans zum Schatzsekretär bestätigt.
Afrika. Egypten. Aus Alexandrien, 19. Okto ber, wird dem „Reuterschen Bureau“ gemeldet: Der Khedive sagte den türkischen Kommissären vor ihrer Abreise, daß er sich nach Konstantinopel begeben werde, sobald es der Zustand der öffentlichen Angelegenheiten gestatte, was wahrscheinlich im nächsten Sommer der Fall sein werde. Wie verlautet, werden der genaue Zeitpunkt und die anderen Details der Reise des Khedive nach der türkischen Hauptstadt von Sr. Hoheit endgültig in Gemeinschaft mit der britischen und der französischen Regierung geregelt werden. — Nach einer Mel⸗ dung der „Daily News“ aus Kairo richtete Nizami Pascha, einer der türkischen Kommissäre, vor seiner Abreise eine An⸗ sprache an das 5. Regiment, worin er die Truppen an ihren dem Khedive schuldenden Gehorsam erinnerte. Der Oberst er— widerte: „Wir werden dem Sultan und seinem Vertreter, dem Khedive, gehorchen.“
Nr. 2 des Central⸗Blatts der Abgaben⸗, Gewerbe⸗ und Handels-Gesetzgebung und Verwaltung in den König—⸗ lich Preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Allgemeine Ver⸗ waltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Be⸗ fugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. — Indirekte Steuern: Tari⸗ firung von Mimosarinde. Denaturirung von Branntwein zu gewerb⸗ lichen Zwecken. — Kreditirung der Rübenzuckersteuer und Steuer⸗ vergütung für ausgeführten Zucker. — Nähere Vorschriften zur Aus⸗ fübrung des Gesetzes, betreffend die Erhebung und Verrechnung der Reichsstempelabgaben. — Personalnachrichten.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheit⸗ amts sind in der 41. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 22,7, in Breslau 27,7, in Königsberg 2838, in Cöln 24,1, in Frankfurt a. M. 21,2, in Hannover 17,8, in Cassel 22,38, in Magdeburg 25, l, in Stettin 28.33, in Altona 23,4, in Straßburg 23,6, in Metz 22,6, in München 30,5, in Nürnberg 26,4, in Augsburg 20,9, in Dres⸗ den 19,4, in Leipzig 21,3, in Stuttgart 18,6, in Braunschweig 18,6, in Karlsrube 26.0, in Hamburg 210, in Wien 23,5, in Budapest 2,8, in Prag 25,1, in Triest 29,9, in Krakau 34,l, in Basel 19,3, in Brüssel 23,6, in Amsterdam 20.2, in Paris 24,9, in Kopen⸗ hagen 15,3, in Stockbolm 19,3, in Christiania 16,0, in St. Peters—⸗ burg 400, in Warschau —, in Odessa 35,2, in Bukarest —, in Rom 26,7, in Turin 1955, in Madrid 36,9, in London 19,9, in Glas⸗ gow 23,3, in Liverpool 27,9, in Dublin 18,2, in Edinburg 21,4, in Alexandria (Egypten) 45.3. — Ferner aus früheren Wochen: in New⸗Jork 37,4. in Philadelphia B,6, in Chicago 28,5, in St. Louis 29, l, in Cincinnati 24.2, in San Franzisko 20,2, in Kalkutta 2,8, in Bombav 265,2, in Madras 34.1.
Während der Berichtswoche herrschten an den deutschen Beobach⸗ tungestationen südliche und südwestliche, in München westliche, vor⸗ übergebend nach Nordost, in Bremen in den letzten Tagen der Woche bis nach Südost umlaufende Windrichtungen, die am 14. an den meisten Stationen zu recht heftigen Stürmen ausarteten. Die Tem⸗ peratur der Luft entsprach im Allgemeinen dem vieljährigen Durch⸗ schnittsmittel, nur an den süd⸗ und norddeutschen Beobachtungsorten wurde die normale Temperatur nicht ganz erreicht. — Niederschläge, zum Theil auch Hagel, fielen häufig und recht ergiebig. Der Gang des Luftdrucks zeigte mehrfache Schwankungen. Am 14. sank das Baremeter vor Ausbruch des Sturmes an allen Stationen rapid, stieg aber zu Ende der Woche wieder erbeblich. .
In den meisten Großstädten Euroras blieben die Sterblichkeits— verbältnisse in der Berichte woche günstige. Die allgemeine Sterk⸗ lichkeits verbältnißzahl für die dentschen Städte war etwas kleiner als in der vorhergegangenen Woche (22, gegen 25,4 auf 190) Be⸗ wohner und aufs Jahr berechnet). Die Theilnahme des Säuglings alters an der Sterblichkeit war gleichfalls eine geringere. Von 5 659 Lebenden starben aufs Jahr berechnet 73 Kinder unter 1 Jahr gegen 76 der Vorwoche (in Berlin 72 gegen 75. . ö
Unter den Tederursachen zeigten sich die meisten Infektionekrank - beiten seltener, nur Keuchhusten und Masern wurden wieder etwas bäusiger — Masern forderten in Denabrück und Braunschweig manches Dyfer, auch in Liverpoel und London wurden Maserntodes fälle wie⸗ der Häufiger. — Das Scharlachfieber bedingte in München, Erfurt, Berlin, Leipzig, Pest weniger, in Münster, Frankfurt 4. M., London mehr Sterbefälle. — Todesfälle an Diphtherie haben in Königsberg, Dreg den, Hamburg, Magdeburg, Halle, Paris abgenommen, in Berlin, Leipjig., Danzig, Breslau, Munchen, Wien stieg die Zabl derselben wieder. Gilt fi an Unterleibstyphus wurden ebenfalls allge⸗ mein seltener, nur in Posen und Breälau wurde die Zahl der⸗ selben eine größere. — Todesfälle an Flecktyphus kamen aus deutschen Städten Z zur Anzeige (aus Thorn, Erfurt, Barmen je I). Einzelne Todesfälle daran gelangten auch aus Amsterdam, Malaga, Saragossa. Granada. Valencia, aus St. Petereburg 8 zur Anzeige. — Darmkatarrke und Brechdurchfaälle der Kinder wurden allgemein seltener. Die Ruhreridemie in Posen hat nachgelassen, auch in Gra⸗
nada ist eine Abnahme der Todes alle ersichtlich, während sie in Alexandria noch unvermindert herrscht. — Pocken zeigten sich meist in beschränkter Ausdehnung, so in Wien, Paris, London, St. Peters- burg; nur in Pest und Saragossa hat die Zahl der Opfer erheblich zugenommen. Einzelne Pockentodesfälle wurden aus Prag, Krakau, aus deutschen Städten nur 1, aus Aachen gemeldet. — In Madrid herrschten die Pocken im Anfang September.
— Stat. Corr.) Die Bestimmungen des Bundesraths vom 8. Norember 1877 über die Ermittelung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung haben es jedem Staate überlassen, wie er die Zählung der tragbaren Obst bäume und die Veranschlagung des Obst⸗ ertrages bewirken wolle. In Preußen wurde jene Ermittelung nur in allen denjenigen Bezirken vorgenommen, in welchen der Obstbau von örtlicher Wichtigkeit ist. Das traf bei der Zählung für 1878 in weniger als der Hälfte aller Gemeinden und Gutsbezirke zu, und durchschnittlich kamen auf jede der Obstbaum⸗Zählung unterworfen Kommunaleinheit etwa tausend Obstbäume; es wurden nämlich gefunden . ⸗ 89 ; ö. in der eren Ge⸗ avon mi 63 Provinz meinden u. dgl. Baumzählung Obst bãume Ostpreußen ... 8060 3089 S03 713 Westpreußen... . 3699 1653 822 89g3 Brandenburg.. . 5316 2435 2358010 JJ 1717 761 155 J 2966 1361018 J 4538 3293688 1 2136 4344712 Schleswig⸗Holstein . 205 379 253 634 J / 1463 1924665 J 630 1115010 Hessen⸗Nassau ... 2529 1923 3 236 458 . 34 1801 4000256 Hohenzollern... 126 122 207 663 zusammen 54 907 24 8453 2M 483 995. Eine Gemeinde (oder ein Gutsbezirk) Ostpreußens, deren Obst— bäume gezählt wurden, besitzt hiernach durchschnittlich 261 solcher, Sachsens aber 2034 und Rbeinlands 2221; dieses ungleiche Zahlen— verhältniß wird allerdings durch die Kleinheit der kommunalen Be— zirke im Nordosten eben so sehr verursacht, als durch die Ungunst des Klimas. Vergleicht man die Menge der gezählten Obstbäume mit der Bevölkerung, so steht Schleswig⸗Holstein auf der untersten Stufe mit 225, Hohenzollern auf der höchsten mit 3075 Stück für je tau— send Bewohner; auch diese Differenz wird verständlich, wenn man die Bodenbeschaffenheit und den Schutz vor Stürmen erwägt, welche beide so wichtig für den Obstbau sind. ; ö. Nach der Fruchtart unterscheiden sich die gezählten Obst⸗ bäume in: ;
Are. Birn. Plhumen girl. Ciel. g. ; — 1 . bäume bäume bäume bäume nien baͤume Astpreußen. . 163 351 121 967 123 924 394245 696 3539 Westpreußen . 133205 193516 347 342 236 006 451 2373 Brandenburg. 327 765 393 134 110 221 598044 2183 24663 Pommern. . . 155 659 1091 908 325 348 171 668 691 5881 Posen 224 278 235 624 593 7165 378 894 4517 13970 Schlesien ... 728 801 580 567 1416690 536461 832 30337 Sachsen. .. . 523 717 399 612 2397 189 994160 3264 26770 Schlw.⸗Holst. 94037 36 807 76229 43 454 204 2903 annover ... 568 9661. 241 385 996321 195398 595 12905 estfalen. .. 427 884 131 50 455 446 73222 6417 20539 essen⸗Nassau 1 159g 842 366 562 1424776 228 300 16753 40225 Rheinland . .1 580 700 647 670 1282619 334796 11 156 143 324 Hohenzollern. 74 984 44166 75217 12751 87 1358 zusammen 6 161 384 3314 420 10 457 075 4197 399 47 816 325 773 Prozent.... 25,17 13,53 42,63 14,14 vo I 1,33
Am häufigsten trifft man in Rheinland und Schleswig⸗Holstein den Apfelbaum an, dort mit 394 „e; sonst herrscht — außer in Ostpreußen — allenthalben der Pflaumenbaum vor, und in Sachsen mit 55 Yo ist er sogar öfter als alle übrigen vorhanden. Der Birn⸗ baum ist in Hobenzollern mit 21 0 verhältnißmäßig am stärksten vertreten. Die Kirsche überwiegt in Ostpreußen bei 49 0½ aller Obstbäume Verhältnißmäßig ist die Edelkastanie in Westfalen und Hessen⸗Nassau mit über * d½ο aller Obstarten am meisten angebaut; Wallnuß erreicht in Rheinland 37 o derselben.
Vergleicht man die absoluten Zahlen für jede Obstsorte, so zeigt sich, daß Rheinland 256 Apfel, 195 Birn⸗ und 1449 Wallnußbäume, Sachen 239 Pflaumen⸗ und 237 Kirschbäume, Hessen⸗Nassau endlich 350 Edelkastanien Bäume unter je 10900 im preußischen Staate ge⸗ zäblten tragbaren Bäumen derselben Art besitzt; der Antheil aller übrigen Provinzen ist geringer. .
Das Bild des Obsternte⸗Ausfalles läßt die abweichendsten Ernte⸗ Erscheinungen erkennen, die zunächst und vorwiegend in den Witte⸗ rungsverhältnissen beruhen; im ganzen Staate wurden als geerntet angegeben:
Provinzen
1878 1879 1880 Arpfelꝛi . . . Doppelcentner N6 331 765 694 217 224 Hdd 221 635 332 183 58 395 Pflaumen. J 1053619 363 310 145 462 K 269 305 171297 2 525 Edelkastanien.. 3928 590 653 , 25 368 14 572 5651 Tafeltrauben z. Verkaufe 290 2016 217 zusammen . . Doppelcentner 2 555 086 18619 667 535 528 Von den Aepfeln wurden im letzten Jahre allein 141 308 und von den Birnen 51 636 Doppelcentner im Rheinland geerntet; den starken Ausfall in den übrigen Provinzen verursachte wesentlich der zur Zeit der Obstblüthe oder im ersten Stadium der Fruchtentwicke⸗ lung eingetretene Frost, von welchem fast 18009 Gemeinde und Gutsbezirke des Staates betroffen wurden, darunter nur 548 in der Rheinprovinz belegene. Alle Obstarten zusammengerechnet lieferten von dem verzeichneten Gesammtertrage des Staates: . z Gran mem 9 Uurch⸗ die Provinzen 87 ? 1880 schuinlich Dstyreußen 1B 75 205 Westpreußen . 1493 2, 56 Brandenburg 11.52 11,18 Pommern. 2,35 7 Posen. 2,56 3 Schlesien . 350 s Sa bsen . s — Schleswig ˖Heolstein. 1 l 3,46 Westfalen 4, Hessen⸗Nassau 2. Rheinland 4447 26,73 Hohenzollern ; 0.43 9047 Staat.. Prozent 100 0) 10) 0) Ro)
— Der summarischen Uebersicht der im Prüfungejahr 1880/51 bei den Königlich preußischen medißinischen und phar— mazeutischen Prüfungskommissionen geprüften Doktoren und Kandidaten der Medizin und Kandidaten der
harmazie entnehmen wir nach der Berliner klinischen
ochenschrift! Folgendes: JI. Doktoren und Kandidaten der Medizin sind aus dem Jahre 1879ñ28 wieder in die rf etreten: bei den Prüfungekommissionen in Berlin 10,
onn 1, Breslau 2, Göttingen 4, Greifswald 11, Halle 2, Kiel 2, Königsberg 5. Marburg H, zusammen 46; neu eingetreten sind in: Berlin 93, Bonn 25, Brezlau 2), Göttingen 8, Greifswald 34, Halle 36, Kiel 22, Königsberg 18, Marburg 10, jzusammen Al; im Ganzen in die Prüfung getreten: 317; davon haben die Prüfung als Arzt bestanden: mit der Censur „aut“ in Berlin 82, in Bonn 21, in Breslau 7, in Göttingen 5, in Greife⸗
Prozent
—
3 3.2 )
7
2 e = 0 0 , 3 2 .
1059 l 8, 56
5, 28
12.8: 15,70
wald 26, in Halle 22, in Kiel 10, in Königsberg 14, in Marburg 11, zusammen 198; mit der Censur sehr gut“ in Berlin 8, in Bonn 2, in Breslau 11, in Göttingen 4, in Greifswald 3, in Halle 12, in Kiel 8, in Königsberg 5, in Marburg 2, zusammen 55; mit der Censur „vorzüglich gut- in Breslau 2, in Greifswald 3, in Halle 1, zusammen 6; im Ganzen als Arzt bestanden 259, nicht be⸗ standen resp. zurückgetreten: in Berlin 18, in Bonn 3, in Breslau 2, in Göttingen 3, in Greifswald 13, in Halle 3, in Kiel 6, in Königsberg 4, in Marburg 6, zusammen 58. II. Kandidaten der Pharmazie sind aus dem Jahre 187980 wieder in die Prüfung eingetreten; in Berlin 4, in Breslau 1, in Göt⸗ tingen 1, in Kiel 1, in Marburg 1, zusammen 8; neu eingetreten: in Berlin 37, in Bonn 8, in Breslau 28, in Göttingen 16, in Greifswald 9, in Halle 12, in Kiel 7, in Kö⸗ nigsberg 11, in Matburg 19, zusammen 199; im Ganzen in die. Prüfung eingetreten 132. Davon haben die Prüfung als Apothe⸗ ker bestanden mit der Censur genügend“: in Berlin 10, in Bonn 1, in Breslau 10, in Göttingen 1, in Greifswald 2, in Halle 3, in Kiel 1, in Königsberg 3, in Marburg 6, zusammen 37; mit der Censur „gut“: in Berlin 20, in Bonn 5, in Breslau 13, in Göttin⸗ gen 8, in Greifswald 7, in Halle 8, in Kiel 4, in Königsberg 8, in Marburg 10, zusammen 83; mit der Censur sehr gut“: in Berlin 7, in Bonn 2, in Breslau 3, in Göttingen 5, in Marburg 3, zu⸗ sammen 20; im Ganzen bestanden 140, nicht bestanden resp. zurüͤck⸗ getreten: in Berlin 4, in Breslau 2, in Göttingen 2, in Halle 1, in Kiel 2, in Marburg 1, zusammen 12.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Bis marck-Anthologie. Aus Reden, Briefen und Staatsschriften des Fürsten Reichskanzlers zusammengestellt von F. Seiler. Berlin. Verlag von Richard Wilhelmi. — Der Heraus— geber führt das Buch mit folgendem Vorworte ein: „Dies Buch be— zweckt ein Doppeltes. Es will Jedem, der Antheil nimmt am Leben und am Gedeihen des deutschen Volkes, vornehmlich also auch jedem Wähler, ein Handbuch sein, das ihn in systematischer und chronolo⸗ gischer Anordnung über die Ansichten belehrt, auf Grund deren der Fürst Bismarck vom Anbeginn seiner politischen Thätigkeit bis auf den heutigen Tag das Wohl unseres Vaterlandes — segensreich wie kein Staatsmann vor ihm — gefördert. Diese Anthologie will aber auch nicht minder ein Hausschatz jeder deutschen Familie sein, damit diese sich erfreue an der Fülle geistvoller Aussprüche, mit denen unser erster Zeitgenosse das deutsche, durch ihn zur Einheit geleitete Volk überreich beschenkte.“
— Von dem im Verlage von August Hirschwald hierselbst er— scheinenden „Medizinal-Kalender für den Preußischen Staat“ ist vor Kurzem der Jahrgang 1882 ausgegeben wor— den. Wie in früheren Jahren besteht der Kalender, der mit Geneh⸗ migung des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-An⸗ gelegenheiten und mit Benutzung der Ministerial⸗Akten gearbeitet ist, aus zwei Abtheilungen. Die erste Abtheilung stellt das für jeden Arzt sehr nützliche Geschäftstaschenbuch dar und enthält außer der Kalender⸗Tafel und einem Tages⸗Kalender eine lange Reihe von Tabellen, Formeln, Uebersichten und Anweisun— gen, welche der Arzt häufig gebraucht und daher gern zur Hand hat. Die zweite Abtheilung stellt die den Arzt interessirenden Gesetzesbestimmungen für Preußen und das Deutsche Reich sowie die Verfügungen und Personalien des Civil⸗ und Militär⸗Medizinal⸗ wesens zusammen. Außerdem bringt diese Abtheilung eine vollstän⸗ dige Rang- und Aneiennetätsliste des Königl. preußischen und in einem Anhange der Königl. bayerischen, sächsischen, württembergischen und des Herzogl. braunschweigischen Sanitäts⸗-Dffizier⸗Corps sowie ein alphabetisches Namenregister. Der „ Medizinal⸗Kalender“ erfreut sich seit Jahren einer so großen Beliebtheit und Verbreitung in ärztlichen Kreisen, daß es einer besondern Empfehlung desselben nicht bedarf.
— Noch ein anderer Kalender auf das Jahr 1882 liegt uns vor: Der Kalender der Baugewerks-Zeitung“, welcher unter Hinzuziehung von Fachleuten von der „Redaktion der Baugewerks⸗ Zeitung“ herausgegeben wird und in seinem fünften Jahrgange er⸗ schienen ist. Auch diesem Kalender ist eine Beigabe hinzugefügt, welche enthält: 1) ein vollständiges, neu redigirtes Verzeichniß sämmt⸗ licher Mitglieder des Verbandes (ea. 4500 Namen) mit genauer Orts—⸗ und Wohnungs⸗Angabe; 2) ein Verzeichniß der deutschen technischen Hochschulen und sämmtlicher deutschen Baugewerksschulen nebst Per⸗ sonalnachrichten; 3) Preisangaben aus dem Hochbau, sowie Normen zur Berechnung des Honorars für architektonische Arbeiten; 4) ein nach Gruppen geordnetes Bauadreßbuch. Der Kalender zeichnet sich ebenso durch eine solide Ausstattung und handliche Form wie durch seinen mäßigen Preis aus. Für 1882 ist er in zwei verschiedenen Einbänden erschienen und kostet in dunklem dauerhaften Ledereinbande 2,50 (, in reichem rothen Ledereinbande mit Schiebeschloß 3 M.
— Rom in Wart und Bild Eine Schilderung der ewigen Stadt und der Campagna von Dr. phil. Rud. Kleinpaul. Mit 368 Illustrationen, 5. und 6. Lieferung, je 1 M6 (Leipzig, Schmidt u. Günther.) — In diesen Heften wird das Kolosseum, die großartigste Arena der Welt, in welcher sich einst die ebenso glänzenden wie blutigen Gladiatorengefechte abspielten, in fesselnder, durch viele präch⸗ tige Illustrationen erläuterter Darstellung geschildert. Tert und illustrative Ausstattung ergänzen sich in dem Werk zu einem zugleich instruktiven und unterhaltenden Ganzen.
— F. W. Hackländers Ausgewählte Werke. In 60 zehntägigen Lieferungen zu je 50 Yz oder in 20 monatlichen Bänden zu je 1,õ0 S6 Stuttgart, Verlag von Carl Krabbe. — Die beliebte⸗ sten Schriften F. W. Hackländers werden in dieser Ausgabe den Verehrern desselben zu einem wohlfeilen Preise zugänglich ge⸗ macht und dürfen einer allseitigen freundlichen Aufnahme gewiß sein. Die Auswahl wird folgende Werke enthalten: Eugen Stillfried. Handel und Wandel. Soldatenleben im Frieden. Europäisches Sklavenleben. Wachtstubenabenteuer. Namenlose Geschichten. Der letzte Bombardier. Der Roman meines Lebens. — Die drei ersten Bände liegen bereis in handlicher hübscher Ausstattung vor und ent⸗ halten den Roman „Eugen Stillfried“.
Gewerbe und Sandel.
Der bereits mehrfach verschobene, zuletzt auf den 15. Februar k. J. festgesetzte Eröffnungstermin“) für die In dustrie⸗Ausstellung in Buenos-⸗Aires, an welcher bekanntlich das Ausland sich mit Maschinen und Racethieren betheiligen darf“), scheint einen aber⸗ maligen Aufschub erfahren zu sollen.
Wie neuere Nachrichten aus Buenos⸗Aires besagen, hat die dortige Regierung, bei welcher eine Subvention für das Unternehmen erbeten worden ist, die Bewilligung einer solchen u. A. von der Be⸗ dingung abhängig gemacht, daß die Ausstellung zu einer späteren Jeit abgehalten werde, damit nicht die Eröffnung gerade während der Fieber resp. Quarantäne Periode stattfinde.
— Das auch in deutschen Zeitungen zur Sprache gebrachte Pro— jekt einer im Jahre 1382 in Shanghai abzubaltenden inter nationalen Ausstellung wird daselbst als desinitio aufgegeben betrachtet, nachdem die damit befaßt gewesene dortige kaufmännische Firma sich vor Kurjem ausdrücklich von dem Unternehmen, welches über den Charakter einer privaten Veranstaltung übrigens nicht hinaug⸗ gekommen zu sein scheint, losgesagt hat.
— Der Aufsichterath der Berliner Maschinenbau⸗-Aktien⸗“ Gesellschaft, vormals L. Schwartzkopff, bat für das verflessene Geschäftsjahr J. Juli 1880 831 die von der Direktion vorgeschlagene Vertheilung einer Dividende von 20 nach Revision der Geschäfte⸗ bücher und der Bilanz genehmigt.
— Dem Aufsichtsrath deg Dortmunder Steinkoblen⸗ Bergwerks Louise Tiefb aun wurde am 21. d. Mtg. von der Direktion die Bilanz vro 1880/81 vorgelegt; derselbe beschloß die Vertheilung einer Dividende von 1 9.
) ef. R. A. Nr. 177 ee 1851. * es. das. Nr. WM.