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Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu Stade 600 M6, Museum für Kunst und Wissenschaft zu HDannover 7800 S6, Architekten- und Ingenieur -Verein u Hannover 1200 „S, zur Herausgabe des Sudendorf— Hen Urkundenrechts 630 S, Zoologischer Garten zu Hannover 900 S6, Museumsverein Osnabrück 600 (, zur Disposition des Ausschusses 2170 S6 Wie der Referent darlegt, habe man zur Vollendung des Sudendorfschen Werkes noch einmal den bisherigen Beitrag einstellen müssen, wogegen die 240 „, die bislang zur Herausgabe des Pr. Krätzschen Werkes über Geschichte und unstgeschichte des Bisthums Hildesheim aufgeführt seien, weggeblieben, da Dr. Krätz trotz wiederholter Anmahnungen das Werk nicht fördere. Schon in den letzten Jahren seien keine Zahlungen auf dieses Werk angewiesen, der Betrag vielmehr angesammelt und belaufe sich jetzt auf ca. 2000 S
Die Spezialetats der drei Irrenanstalten zu Hildesheim, Göttingen und Osnabrück wurden genehmigt. Für die Anstalt in Emden bestand bislang ein fester Zuschuß von 30900 SG Es wurde beantragt, in diesem Budget den Zuschuß auf 5000 S zu erhöhen, aber dabei gleichzeitig folgenden An— trag anzunehmen:
Der Provinzial-Landtag genehmigt die Erhöhung des Zuschusses für die Taubstummenanstalt zu Emden, erklärt fich auch damit ein⸗ verstanden, daß dem Direktor und dem diesen vertretenden Lehrer das Recht der Pensionirung aus den Mitteln des ständischen Pensions— fonds nach Analogie der Bestimmungen des ständischen Pensions— reglements, sowie die Befugniß des Eintritts in die Provinzial— Wittwenkasse eingeräumt werde, unter den folgenden Be— dingungen; I) das bisher von der Königlichen Landdrostei in Aurich wahrgenommene Aufsichtsrecht über die Taub— stummenanstalt geht auf die Organe der ständischen Verwaltung (Verwaltunggausschuß und Landesdirektorium) über; 2) insofern nicht schon nach Maßgabe dieses Aufsichtsrechtes den ständischen Srganen nachstehende Kompetenzen von selbst zustehen, werden diesesben auf jene (Verwaltungtausschuß und Landesdirektorium) ausdrücklich über ⸗ tragen: a. Bestätigung des Lehrplans der Taubstummenanstalt, b. Genehmigung zur AÄnstellung der Lehrer bezw. Lehrerinnen der Taub— stummenanstalt, e. Genehmigung zur Aufnahme von AÄnleihen Sei— tens der Taubstummenanstalt und zur Verminderung ihres zinsktra— genden Vermögensbestandes.“
Nach längerer Debatte wurde dieser Antrag genehmigt.
Von den Hebammenlehranstalten erhielten die zu Hannover 16120 6, die zu Celle 10 454 ½ͤ, die zu Osnabrück 9120 Beihülfe. Die Berathung über den Etat der landwirthschaft— lichen Lehranstalten wurde auf Mittwoch 12 Uhr vertagt.
Sachsen. Dresden, 3. November. Das „Dr. J.“ veröffentlicht heute folgendes Bulletin: Im Laufe des gefkri—⸗ gen Tages zeigte das Fieber nicht unbetraͤchtliche Schwankun— Cen; übrigens hat sich etwas Wesentliches im Befinden Ihrer Masjestät der Königin nicht verändert.
Strehlen, 2. November 1881. Dr. Fiedler.
— 3. November. (W. T. B.) Offizielles Bulletin. Die König in hat die Nacht gut geschlafen. Das Fieber hat etwas abgenommen.
Die am 6. September d. I vertagte Ständekammer ist heute wieder zusammengetreten.
Baden. Karlsruhe, 31. Oktober. (Cöln. 3) Der Erbgroßherzog ist heute von Baden nach Potsdam abge⸗ reist, um dort wieder seinen Dienst im 1. Garde⸗NRegiment z. F. anzutreten. Schon seit einiger Zeit weilt der Erbprinz von Hohenzollern hier an dem Krankenbette seines Sohnes, des Krinzen Wilhelm, der von einem typhösen Fieber befallen, indessen in der Besserung ist. Der Prinz macht hier an der Friedrichsschule seine Studien, einer seiner Zeit für den Erb— abherzeg Friedrich gegründeten Lehranstalt, die zu der dem
lter des jungen Fürsten entsprechenden Klasse des Gym— nasiums eine Parallelklasse bildete. Gegenwärtig besucht diese
Schule, die von einer Anzahl junger Leute aus hiesiger Stadt
besucht wird, der zweite Sohn des Großherzogs. — An Stelle des kürzlich verstorbenen Präsidenten des Ober⸗Landengerichts, Oblircher, ist der Präsident des Landgerichts Karlsruhe, Serger, ernannt, sein Nachsolger wird Hr. Nicolai, Prasideni des Landgerichts Moshach.
— 2. Nov mber. (W. T. B.) Wie die „Karleruher Zei⸗ tung“ vernimmt, beabsichtigt die Regierung, den Lan dtag'auf den 15. d. M. einzuberufen. Für den Fall, daß auch der Neichstag diesen Monat zusammentreten sollte, würde die Kammer nur die demgendsten Geschäfte erledigen, um im Januar ihre Thätigkeit wieder aufzunehmen.
FGessen. Darmstadt, 1. November. Der jährliche Zuschußbedarf des Staates zu den Realschulen des Landes beziffert sich, wie die, Darmst. 3.“ meldet, nach dem Staats budget für die Finanzperiote 1882265 auf 142725 66, also um 18735 6 höher als in der vorigen Finanzperiode. Als Zuschußbedarf des Staates für die Gymngsten des Landes erscheint im neuen Staatsbudget die jährliche Summe von 128 260 66, mithin 8960 mehr als in der laufenden Finanzperiode.
Sachsen⸗· Weimar ⸗Eisenach. Weimar, 1. November. (Dresd. IJ) Der Richnungeausschuß des Landtags ist gestern ö Prüfung der Staatsrechnungen zusammengetreten. Seine
hätigkeit wird eine kurze Unterbrechung erleiden durch den Landtag selbst, der sich in außerordentlicher Sessson über den 2 der thüringischen Eisenbahn zu außern haben wird.
Schwarzburg⸗Sondershausen. 1. November. (Lpj. Jig) Der Fürst und die Fürst in haben sich auf einige Zeit nach Dessau begeben. — Der Landtag sausschuß in gestern hier zusammengetreten.
Bremen, 2. November. (Wes. Ztz.) Der theilt der Burgerschaft mit, daß er ebenso wie im Jahre 1878 86 auch jetzt außer Stande sieht, dem von der Bürgerschast m März d. J erneuerten Antrage wegen Uebertragung der Strembauvberwgaltung auf die Deputation für Hafen und Eisenbahnen seine Justimmung zu ertheilen. — Der Senam ließ der Bürgerschast ferner einen Gefeßentwurf ber die K des Grundeigenthumgs zugehen, welcher sich aufs Engste an das preußische Ges.tz vom 11. Juni 1674 anlebhnt, indem er dessen Prinzipien in Bremen einzu⸗ führen empfiehlt und dessen Einzelbestimmungen nur insomeit modifizirt, als es die besonderen bremischen Verhaltnisse er⸗ sordern. Nur in dem einen wesentlichen Punkie weicht er don dem preußischen Gesetze ab, daß er das Vorverfahren für die Feststellung der Entschadigung nicht einer Verwaltunge⸗ behörde, sondern dem Amtegerichte ber wein.
Sondershausen,
Senat
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 1. November. Der Kronprinz Rudolf und die Kronprinzessin Stephanie sind heute Nachmittags nach Prag, die Erzherzogin Gisela und ihr Gemahl, der Herzog Leopold von Bayern, nach München abgereist. — Der Herzog Lud⸗ 26 in Bayern hat sich gestern Abend nach Gödöllö be— geben.
— 2. November. Die „Pol. Corr.“ meldet: Der italienische Botschafter in Wien, Graf Robilant erhielt gestern ein Tele⸗ gramm des Königs Humbert, in welchem der König in den herzlichsten Ausdrücken seinen Dank für den hervorragenden An⸗ theil des Grafen Robilant an der Bewerkstelligung der Reise nach Wien ausspricht, welche eben so sehr den Gefühlen des Kö⸗ nigs und der Königin als denjenigen des italienischen Volkes entsprochen habe, welches allgemein der lebhaftesten Befriedi⸗ gung über das Zustandekommen der Reise Ausdruck gebe.
— (W. T. B.) Der Budgetausschuß der öster—⸗ reichischen Delegation genehmigte den Bericht Pleners über das Budget des Aeusern mit einigen von dem der— zeitigen Leiter des Ministeriums des Aeußern ge—⸗ wünschten Aenderungen und Ergänzungen. Der Bericht be⸗ spricht die auswärtigen Angelegenheiten, erwähnt mit Be— friedigung des Besuches des Königs von Italien und sagt, daß die Danziger Entrevue als Ausdruck der friedlichen Ten—⸗ denzen Nußlands dargestellt wurde, — nur sei zu wünschen, daß dieses Verhältniß sich gut einfüge in den Interessenkreis der österreichisch⸗deutschen Beziehungen. — Czerkawski hatte die Streichung des letzteren Passus gewünscht. — Der Aus— schuß verhandelte sodann über das Srdinarium des Heeres⸗ bu dgets. Der Kriegs-Minister gab im Laufe der Debatte Aufklärungen über die Stellung des Generalstabs Chefs und sagte, daß demselben das Recht zustehe, über militärische An⸗ gelegenheiten dem Kaiser direkt zu reseriren, daß aber alle Maßnahmen der Zustimmung des verantwortlichen Reichs— Kriegs⸗Ministers unterbreitet werden.
— Aus Sera je vo, 1. November, meldet der „Pest. L.“ Das Amtsblatt publizirt einen Erlaß' der Landesregierung, womit den Behörden in Bosnien und der Herzegovina be— kannt gegeben wird, daß die Regierungen Rußlands, Frank— reichs und Italiens dem von der englischen und von der deut— schen Regierung gegebenen Beispiel nachkommend, nunmehr ebenfalls auf ihre Konsular-FJurisdiktion in Bosnien und der Herzegowina verzichtet haben.
Großbritannien und Irland. London, 1. No— vember. (Allg. Corr) Der „Morningpost“ zufolge sind der Premier, der Sprecher und der Sekretär des U nterhauses eifrig mit der Ausarbeitung der neuen Geschäftsordnung des Hauses der Gemeinen beschäftigt, welche zum Beginn der nächsten Parlamentssession dem Hause zur Begutachtung resp. Annahme unterbreitet werden soll—
Der Prinz und die Prinzessin von Wales kehr⸗ ten gestern früh von Paris hierher zurück.
Londoner Blättern wird aus Durban der volle Wortlaut der Resolution des Volksraads von Transvaal, welche die mit Großbritannien geschlossene Konvention bestätigt, übermittelt. Nach einem kurzen geschichtlichen Rück⸗ blick auf die Unterhandlungen und Betheuerung der Friedens⸗ liebe der Boeren fährt die Resolution fort: „Der Volksraad sieht ein, daß er durch dieselben Motive, welche das Trüum— virat zwangen, die Konvention zu unterzeichnen, gezwungen ist, dieselbe zu ratifiziren. Diese Motive darf er obne irgend welchen Vorbehalt der ganzen Welt verkän— digen. Sie mögen in zwei Worien konstaätirt werden: Furcht vor neuem Blutvergießen zwischen Racen, die sich gegenseitig schätzen, und Furcht vor neuen Spaltungen zwischen den zwei Hauptvertreter der weißen Race in Süd— afrika, welche die gemeinsame Wohlfahrt sämmtlicher Stac⸗ ten und Kolonien dort untergraben.“ Jm Hinweis auf die erste holländische Auswanderung in 1834 behauptet die Re⸗ solution, daß die einwandernden Farmer stets Geduld ge⸗ übt und Blutvergießen vermieden hätten. wolle, dem Wunsche der englischen Regierung gemäß, der Konvention eine praktische Pr obe gewähren, wunsche aber fol⸗ gende Aenderungen: „Anstatt der Leitung der auswärtigen Be⸗ ziehungen und deren Ueberwachung sollte Seitens des Ref zenten, Vertreters des Suzeräns keine Einmischung in die Legislatur des Lan des statisinden, ohne daß mehr Gebiet genommen wird. Für das im Osten und Westen abzutretende Gebiet sollte England Entschadigung leisten. Dir Schulden sollen von uns nur bezahlt werden, wenn deren Existenz gesetzlich erwiesen worden und dieselben gesetzlich nothwendige Ausgaben sür das Land bildeten.
luste, die durch die Ersordernisse des Krieges gerecht sertigt sind. Vezuglich dieser Punkte wünschen wir die Antwort der eng⸗ lischen Regierung.“
am 31. Oktober der
Madras Grant f d it den übli h 1 nisch nd di 14 Du lf und wurte mit den ublichen Ehren allein sich ein geordnetes Loschwesen erbebt
wurden indessen Ende der Woche vertagt werden.
Einer Meldung aus Bombay zufolge landete neuernann te Gouverneur von
bezeugungen empfangen.
= 3. November. (B. T. B.) Wie die „Times“ er— fahrt, sind die Verhandlungen über den englisch⸗franzö⸗ sischen Handel svertrag nicht unterbrochen worden, sie
Frankreich. Paris 1. November. (Fr. Corr.) Die Wabl des definitiven Vorstandes der Kammer wurde auf Donnerstag angesezt. Die Ernennung Henri Brissons zum Prasidenien unterliegt keinem Zweisel. Eben⸗ alls am Donnerstag Abend gedenken Hr. Jules Ferry und die anderen Minister und Unter⸗Staatssekretare dem Präsi— denten der Republik ihre Entlassung zu überreichen.
Der neue ran zosisch⸗ ia lien ische Han deis vertrag wird morgen im Auswärtigen Amte unter seichnet werden.
Aus Ralsruan wird vom 28. Ofiober gemeldet:
Veute früh bat man vier cingeborene Gouriere erschossen, welche äkerfübrt waren, die effülellen Bepeschen, statn sie an stten Ve— Ummungtort zu bringen, den Insurgenten ausgeliefert zu Faben. Sie waren mit ganz jerrissc ien Kleidern ins Lager zurückgekehrt Und gaben vor, ven dem Feinde angehalten und ausgeylundert werden ju sein: da sie aber iöre Waffen behalten batten, So schoövfte man Verdacht, und in einem geschickt geführten Verhör gestanden sie
Der Volksraad
Drei Tage später, vom 31. Oktober, wird dem „Temps aus Tunis telegraphirt:
Ein soeben vom Djerid eingetroffener Courier meldet, daß franzosische Truppen schon in Gafra stehen, wo sie von einem Theile der Dammama, die sich uns ergeben haben, freundlich aufgenommen worden wären. Die Uled⸗Said haben sich nach Süden geflüchtet und
i sich an Ali Bey brieflich mit der Bitte um Aman gewendet aben.“
Türkei. Konstantin opel, 2. November. (W. T. B.) Die zweite türkisch-russische Konferenz beschäftigte sich mit der Höhe der Entschädigungssumme und mit den Garantien. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt, da die türki⸗ schen Delegirten versprachen, in der nächsten Sitzung einen bündigeren Vorschlag zu unterbreiten. Der Botschafter Novi⸗ koff erneuerte seine Erklärung, betreffend einen gleichzeitigen Abschluß des Arrangements mit den Bondholders und bezůg⸗ lich der Kriegsentschädigung. Die türkischen Delegirten ver⸗ sicherten, daß dieserhalb kein Anlaß zur Beunruhigung gege— ben sei, da die Verhandlungen mit den Bondholders in Folge des Beiramfestes unterbrochen würden.
Rumänien. Zu kare st, 2. November. (W. T. B.) Das Journal „Nomanul“ bespricht die Aeußerungen des derzeiti⸗ gen Leiters des Ministeriums des Aeußern in Wien, Sektionschefs Kallay, welche derselbe im Schooße der öster⸗ reichischen Delegation über die Donaufrage gethan hat, uns sagt; „Wir xegistriren mit besonderer Freude, daß das Wiener Kabinet die Donaufrage im Sinne des Berliner Ver— trages lösen will. Das wünschen auch wir; diese Lösung ist die einzige, welche alle legitimen Interessen befriedigt. Der Berliner Vertrag spricht von keiner anderen Kommission als von der europaischen und erkennt feiner anderen Äutorität das Recht zu, die Freiheit der Donauschiffahrt bis Galatz zu garantiren. Wir können nur wünschen, daß Herr Kallay oder sein Nachfolger mit denselben Ideen die dornige Donau⸗ frage im Sinne des Berliner Vertrages lösen möge.“
Nr. 53 des Amtsblatts des Reichs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 26. Oktober 18351: Er⸗ öffnung der Eifenbahnstrecke Opladen —Werinelefirchen; vom 75. St— tober: Eröffnung der Eisenbahnstrecke B. Crone = Schneidemůhl; pom 26. Oktober: Eröffnung der Eifenbahnstrecke Himmelvforten— Cuxhaven; vom 25. Oktober: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Buchs⸗ weiler -= Schweighausen.
— Nr. 20 des Marineverordnuagsblatts hat folgenden Inhalt: Krankenproviant an Bord. — Nebenkosten bei Dienstreisen. Schiffs materialienverwaltung. — Waschen wollener Bekleidungs⸗ stücke. — Personalveränderungen. — Benachrichtigungen.
Neichstags⸗Angelegenheiter.
In den nach W. T. B.“ in Nr. 255 des Reichs⸗Anzeigers! mitgetheisten. Wahlresultaten ist. (Regierungsböirk Arnsberg L Wahlkreis) der Kommerzien-Rath Kreutz in Siegen als zur Fortschrittspartei gehörend aufgeführt worden. Hr. Kreutz bezeichnet dies in einem an uns gerichteten Schreiben als unrichtig, da er zur Kruppe Völk gehört habe. (In dem amtlichen Verzeichniß 'in Nr. 256 des „R. -A. ist Hr. Kreutz als „liberal“ aufgeführt worden.)
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Handbuch des Feuerlösch⸗ und Rettungswesen mit besonderer Berücksichtigung der Brandursachen und der baulichen Verhältnisse, sowie der neuesten Apparate und Erfindungen. Für Regie⸗ rungsbeamte, Gemeindebehörden, Feuerwehr ⸗Kommandos, andwirthe, Hausbesitzer 36, bearbeitet von W. Doehring, Königlicher Regse— unge Baumeister in Berlin. Nebst einem Atlas von 105 Tafeln. Verlag von Paul. Parey. Preis (nebst Atlas) 20 M.
schnelle und reiche Entwicklung der Technik im letzten Dezennium hat es gefügt, daß auch dem Feuerlöschwesen neue Gebiete durch eigenartige und im hohen Grade inter⸗ essäante Konstruktionen erobert wurden, die gleichwohl nicht u jener allgemeinen Verbreitung gelangt sind, welche für ein nutz brin— gendes Wirken erwünscht erscheint. Eine Fülle von neuen Vösch—
Berlin.
21 K
des Landes
wirklich
n Entschadigung solle sür unrecht erlittene Verluste gezahlt werden, aber nicht für Ver-
die Herauagabe daselost
Ausführlichkeit bebandeln.
die Wabrbeit. Gs gilt nabejn ür gemi. daß saämmilich Truppen lemlich lange bier verweilen werden. be Gouverneur der Stadt Mohammed - el⸗Mrabeff zeigt den sbeisten Willer, und seine Srm— patbien für die Aufrübrer sind notorisch; auch i' davon die Rede, daß der General Gtlenne an seiner Statt zum Gouverneur ernannt, erden sol. Nach der Schitzung der in Lairnan wehnbaften Älgerier beläuft sich die Jabl der Ilan, der Ülcd⸗Sald und sonstigen Stamme, elcke de Start vor deri Glatreffen der Franjosen umlagrrien, auf ehe- eder siebentausend Mann. Man glaubt nicht, daß Re weit wengejogen sind.
der meist
maschinen, Leitern, Rettungs⸗ und Alarmapparaten ist für die Lösch⸗ technik gewonnen worden, die selbst dem Fachmanne kaum hinreichend bekannt sein dürften. Zwar wurde manche sinnreiche Konstruktion, manche gelungene Neuerung in der periodischen Literatur des Lösch wesens oder in Brochüren besprochen, ohne daß sie bei dem raschen Gange der Tagesliteratur zu bleibender Geltung zu gelangen ver⸗ mochte, Hierzu bedurfte es eines Sammelwerkes, in dem das Bedeutende und Vortreffliche von dem Unvollendeten oder über Gebühr Geschätzten zu sichten war, in dem die Elemente einer Masse flüchtig vorübergebender Schristen konjentrirt und verbunden wieder auftauchten und so der Fachwissenschaft wie der Allgemeinheit erhalten blieben. Diesem Bedürfnisse fucht das vor liegende Werk abzuhelfen. Aber noch ein zweites Ziel dürfte durch des Buches erreicht werden. Klare Erkenntniß der ursächlicͤhen Umstände bei allen Schadenfeuern, richtige Grundsãne beim Ablöschen in vbvsikalischer, taltischer, besonders aber in ban— technischer Hinsicht — das sind die Fundamente, auf denen einzig und Gerade für den Feuer⸗ bautechnische Nennmnisse unerläßlich, damit nicht unwichtige Konstrultionstbeile gelöscht werden, während man verbindende oder stützende Haupttheile abbrennen läßt und so den Einsturz des Gebäudes oder doch cine unerwartefe Verbreitun? der Feuerghrunst herbeifübrt. Der Verfasser hatte eine gtoße Masse von Material zu überwältigen, denn sein Werk durfte durch die Art der Bearbeitung, durch die Ausführlichkeit der durch zahlreiche Taseln erläuterten Darstellung auch der Allgemeinheit von nachhaltigem Nutzen sein, und nicht nur engeren Fachkreisen ju Gute kommen. Zu diesem Zwecke war auch manches scheinbar gar nicht zur Sache Gehorige, scheinbar Ueberflussige am Plate, das sich bes näberer Be trachtung aber von nicht i unterschätzender Bedeutung er⸗ weist. Hierber jzäblt die Sammlung von seuerbauvolijei- lichen Bestimmungen, neueren und auch älteren Datum, die ausgedehnte Bebandlung der Brandursachen und der ge schichtlichen und vbrsikalischen Erscheinung des Feuers, sodann die Augwabl der Tafeln, von denen ja manche auf den ersten Blick nur in loser Besiebung jum Löschwesen zu steben scheinen, andere wieder besondere Theile der Löschtechnik mit anscheinend unverbältnißmänger Die ses scheinbare Unwesentsiche erweist ich jedech, um dag Löschwesen nach den verschledensten Richtun zen sste⸗ matisch iu behandeln, als erheblich. Denn durch diese Ausfübrlick⸗
wehrmann sind
keit bat das Werk auch in ferner liegenden Gegenständen gleichen
Werth für den Loöschtechniker wie für den einfachen Webrmann, für den Polizei⸗ wie für den organisirenden Ko nmunalbeamten, für die leitende Bebärde. wie für den Fabrikanten und sür die Feuerassekuran gewonnen. Allen wird dag Buch ein Nachschlagebuch fein, gewisser⸗ masen ein Compendium in allen Angelegenbeiten des Feucrshnhez. — Die in dem jum Werke gebzrenden Atlas gegebenen Taleln bieten eine reiche bildliche Veranschaulichung aller Fedeulfenden und
cbarafteristischen das Feuerläschwesen betreffenden Konstruftionen und
Gegenstãnde Bei der großen techt komrylinrten derselben erhebliche
Anjabl und Verschiedenbelt Jeichnungen sind bei der
Aut fuhtung Scha ierlgfeiten siberwunden.
So dürfte dieses Sammelwerk allen Ansprüchen an ein sorgfältiges und ausführliches Handbuch des Feuerschutzes genügen, um sich bil Freunde erwerben und die Blicke weiterer Kreise auf, das Lösch⸗ wesen lenkend neues Interesse zu wecken für Bestrebungen, die ein schöner Ausdruck sind wahrer Humanität. Nicht unerwähnt darf auch bleiben, daß die d, . 3 gescheut hat zur würdigen ieses umfangreichen Buches. .
derstg lung ge ff gf uf 6. das „Handbuch des Feuerlösch⸗ und Rettungswesens“ hat der Verfasser als Ergänzung des Hauptwerke in einem besonderen Bande Das Feuerlöschwesen Berlins
behandelt und in demselben Verlage herausgegeben. Die Berliner Feuerwehr darf sich rühmen, sich zu einem Musterinstitut entwickelt zu haben. Darum ist denn auch die Darstellung der Entwickelungs⸗ geschichte der Berliner Feuerwehr, ganz besonders geeignet, auch andern Kommunen den xichtigen Weg zu weisen, und eine Grundlage für eine weitere sustematische. Entwickelung ihrer Feuerlöschanstalten zu bilden. Wohl haben die eingreifenden Verbesserungen des Löschwesens in neuester Zeit eine ausgebreitete Literatur über das Allgemeine der Feuerlöschtechnik theils in beson⸗ deren Werken, theils in Fachschriften entstehen lassen, hingegen dürfte das Individuelle einzelner Organisationen, wie die der Stadt. Berlin, trotz vieler lehrreichen Momente bisher noch nicht volle Berücksichti⸗ gung gefunden haben. Der Verfasser hat nun in der vorliegenden Arbeit ein populäres Buch geliefert, das nicht allein für den Feuer⸗ wehrmann, sondern auch für den Laien verständlich und nutzbringend zu sein wohl geeignet ist. Anerkennenswerth, ist, daß, um das Berliner Löschwesen in seiner Entwicklung aus kleinen Anfängen anschaulich darzustellen, im Texte wie auf den diesem Bande beigefügten trefflichen 2 Tafeln auch, die Geschichte, gebührend berücksichtigt worden ist. In einer ausführlichen Chronik früherer in Beziehung zum Löschwesen stehenden Zustände Berlins durften auch solche dem eigentlichen Löschwesen ferner liegende Gegenstände behandelnden Dar⸗ stellungen nicht fehlen. — Der Preis dieses Ergänzungsbandes beträgt 10 M. ö. ö ;
— Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthum s⸗ kunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. XVI. Jahrgang 1881. 3. Heft. (Mit einer lithographischen Bei⸗ lage, Herausgegeben vom Vorstande des Magdeburgischen Geschichts⸗ vereins. Magdeburg, Verlag der Schäferschen Buchhandlung (J. Rüdi⸗ ger). — In dem vorliegenden Heft der Zeitschrift setzt Ph. Wegener seine kulturgeschichtlich werthvollen Aufzeichnungen über den „Aber⸗ glauben des Magdeburger Landes“, die er aus dem Volksmunde gesam⸗ melt hat, fort. Dann giebt Dr. G. Hertel ein Verzeichniß der Mag de⸗ burger. Schultheißen, Schöffen und Rathmänner, welches für die Familiengeschichte von Werth ist, und darauf folgt sodann eine wei⸗ fere Fortsetzung der Beiträge zur. Geschichte der Buchdrꝛickerkunst in Magdehurg, vom Ober-Lehrer Friedrich Hülste. Unter den diesmal verzeichneten Werken ist von Interesse: „ein lieblich vnd nutzbarlich spiel von dem Patriarchen Jacoh vnd seinen zwelff Sönen aus dem ersten Buch Mosi gezogen, vnd zu Magdeburg auff dem Schätzenhoff im 1535. jar gehalten. Dabey ein kurtz vnd seer schön spiel von der Susanna, jetzund erst gedruckt. Daß das erstgenannte Spiel zuerst vor dem Rathe der Stadt auf dem Rathhause aufgeführt worden ist, ergiebt der Prolog, welcher wörtlich mitgetheilt wird. Aus demselben Jahre datirt ein ähnliches „Spiel“, welchem die Geschichte der Esther u Grunde liegt, und dessen Verfasser ein Magdeburger Bürger (Valten Voit) ist, der dazu, wie er selbst in der Vorrede sagt, durch die Aufführung jenes Spiels von Jakob und seinen Söhnen angeregt wurde. Weiter werden eine Verdeutschung der Aulularia des Plautus von Jachim Graff von Zwickau und mehrere Ausgaben einer niederdeutschen Schrift „Van den Korn Köpers“ (den Kornaufkäufern, die sich auf Kosten der Armen durch künstliche Vertheuerung des Getreides bereichern) erwähnt. Diese seien, heißt es darin, „viel ärger als die gemeinen Diebe, die man an den lichten Galgen haänget; sie sündigten nicht nur gegen das siebente, sondern auch gegen das fünfte Gebot und gehörten nicht nur in die Kategorie der Diebe, Räuber und Kircheneinbrecher, sondern auch der Mörder“. — Besonders interessant ist ein von Dr. G. Hertel verfaßter Bericht über die gelegentlich eines Neubaues am Breiten Wege in Magde— burg wieder aufgedeckten Wandmalereien, welche osfenbar dem beim Brande von 1631 verschütteten Kühleweinschen Weinkeller angehörten. Dieselben sind nebst den Sprüchen auf einer beigegebenen Tafel in farbiger Lithographie nach einer Skizze des Malers O hnesorge reproduzirt. — In den Miscellen untersucht Pfarrer Kawerau die Frage: wer die Nullbrüder“ gewesen seien, bei welchen Luther als 13 jähriger Knabe in Magdeburg in die Schule gegangen, und gelangt zu dem Resultat, daß es die nachmals so berühmt gewordene Stadtschule gewesen sein müsse, an welcher damals einzelne Brüder des gemeinsamen Lebens“ (. Nullbrüder' war Spott name für Laienbrüder oder Mönche überhaupt) unterrichteten. — Ferner wird u. A. aus einer Chronik des 17. Jahrhunderts eine Beschreibung der Fahnen der 9 Stadtviertel Magdeburgs mitgetheilt, um welche sich die Bürgerschaft nicht nur in Kriegszeiten, sondern
auch bei Festlichkeiten zu schaaren pflegte, wie z. B. bei der Huldigung des
Administrators August von Sachsen im Jahre 1666. — Außerdem ist in diesem Heft das Protokoll der am 14. Märzd J. in Magdebure abgehaltenen 7. Sitzung der Historischen Kommission der Provinz Sachsen abgedruckt.
Gewerbe und Bandel.
Nach amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel hat die türkische
Vegierung big auf Weiteres ein Korn- Ausfuhrverbot für die
Sandschak Janina, Prevesa und Argyro Castro, mit Aus— z gon Ne 1 54 1 n bo 39 Fan der Ver⸗
nahme von Berat, erlassen. Das Verbot gilt vom Tage der Ve
eine Frist von 11 Tagen bewilligt worden ist.
— Die 21. v. Mie. datirten Wochenbgricht über die allgemeine Ge— schäftslage folgendermaßen: Die zwei Faktoren,
Geschãftslage prognostizirt, haben seindem Geldstand erfreut sich einer weiteren, an Abundanz grenzenden Willigkeit;. die Produktenspekulation ist ibrem Grlöschen um einen großen Schritt näber gerückt, und wenn auch die Wirkungen sisch noch nicht in erwünschtem Maße ausgedrückt baben, so ft sich doch der Erporthandel mindestens theilweise von den Fesseln efreit, die seine Entwickelung während der letzten Monate gehemmt batten. Das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt ist zwar immer noch ruhig, aber im Ganjen genommen doch ziemlich befriedigend. Dadurch, daß die Spekulation in Brodstoffen, nament⸗
wieder etmas mehr gethan werden. Getreidefrachten kaben hiervon sedoch big jezt wenig prositirt und sind für volle Ladungen nur 5 Fabrieuge gechartert worden.
sest à 11e. für middling urland; in Terminen nahm das Geschäft einen stillen Verlauf. Der Markt für Robzucker verkebrte in ruhiger, aber fester Haltung. Rio⸗Kaffees waren slau und niedriger, ost⸗ und westindische Sorten begegneten nur sebr beschränkter Frage. Terrventinöl sowie Harz waten fest und letzteres am Schluß stelgend. Raff Petroleum flan und nominell. Schmal und Sec batten stilles Geschäft, Rindfleisch war fest. Schwelneflcisch und Talg da—⸗ gegen flau. Der Hopfenmarkt war rubiger. Für fremde Ma⸗ nufakturwaaren ist die Salson als nabezn geschlossen zu befrach ten. Der Import fremder Welstesse beträgt für die beute beendete Woche 2 M 231 Doll. gegen 1 837 288 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Verkebra⸗Mnstalten.
Ucker die Achal - Teke⸗Eisenba hn wird der St. Petersb za. geschrieben: Unsere neue Gisenba n, welche bie und da an WVañser man nel jn leiden bat — einer übrigens gewöhnlichen Erschei-⸗ nung in Sandwüsten bat ihre Lekemotiren bie ber mit Hell ge⸗ bein, obgleich sie durch ein an Narbika reiches Gekiet fübrt.
rung von Kohlen,
über die Niederlande hat sich gehoben. Wenn die Bestrebungen, den Rhein bis Cöln für Sceschiffe fahrbar zu machen, noch von keinem Eefolge begleitet
beträgt jetzt 20 Millionen Centner gegen 7 Millionen vor 10 Jahren. Die Resultate der Schiffahrtsgesellschaften waren
die Kettenschiffahrt
. ö ; a za f KRweme bie C aH Rem es Cen- öffentli sren wie Kette, eine andere das Seil einführen; die Sympathien des Cen öffentlicung an, doch sollen Ausnahmen gemacht werden zu Gunsten lernen ! .
der vorher kontraktlich abgeschlossenen Lieferungen, zu deren Ausfuhr
J eyweng 22 2 u ß 591 1 ( * = r New Yerker Hdle. Itg. äußert sich in ihrem vom len, daß die boöhmische Elbe in Uebereinstimmung mit der bessei denen wir in rigirten sächsischen Strecke gebracht werden soll. Was die Fortführung denen w K z
unserem jüngsten Referat einen günstigen Einfluß auf die allgemeine an Kraft gewonnen. Der
Vorarbeiten zur
Jam ind bis in bre Einzelnbei voller d die Vorlage be⸗ lich in Weijen und Mais, etwas nachgelassen hat, konnte für Ewort sanal Lind, bi in ibeg Einzelnbeiten, vollendet, unde die 8X1
Petroleu afrachten sind unverandert. Baumwolle in dis ponibler Waere war mäßig animirt und am Schluß
Was den
JIegt
wird zur Versorgung der Linie mit Naphtha eine Pferdebahn von der Station Bula⸗Ischein ! zum Naphthaberge angelegt, welche 60 Werst lang sein wird. Diese Bahn ist nicht sowohl des Naphtha transports halber von Wichtigkeit, da das Erdöl viel bequemer durch Röhren geleitet werden könnte, als vielmehr weil die Gewinnung desselben und die Verarbeitung sehr erleichtert wird, da vermittelst der Pferdebahn alle dazu erforderlichen Gegenstände mit Leichtigkeit zu den Quellen geschafft werden können. Von Wichtigkeit ist dieser Umstand nicht nur für die Staatsbahn, sondern auch für Privat— unternehmer, 3 . 3. letzter Zeit Lust zeigen, Landstrecken im Naphthagebiet zu erstehen. , ; ö. 1 Heute Morgen 3 Uhr 50 Minuten ist
der erste direkte Zug von Airolo in Göschenen angelangt. Die Fahrt dauerte 55 Minuten. 100 Personen haben daran theil⸗ genommen.
Southampton, 2. November. (W. T. B. . Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein ist hier eingetroffen.
Plymouth, 1. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Herder“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 3. November 1881.
Postfreimarken sollen jetzt auch in England zur Frankirung der Telegramme zugelassen werden; ferner ist bestimmt, daß frankirte Telegramme in die B rief kasten gelegt werden können und dann der nächsten Telegraphen— Betriebsstelle zur Beförderung zugeführt werden. .
Die englischen Zeitungen zollen dem General⸗Postmeister für diese Anordnung besondere Anerkennung und rühmen die dadurch von ihm bewiesene Einsicht. .
In Deutschland besteht die gleiche Einrichtung schon seit 6 Jahren und noch in weiterem Umfange, da hier auch die Briefkasten der Eisenbahn-⸗Postwagen zur Aufgabe von Tele— grammen benutzt werden können.
Wie sehr der Rohrpostverkehr zunimmt, erhellt daraus, daß die Gsesammtzahl der in der Zeit vom April bis einschl. September d. J. im Stadtverkehr Berlins beförderten Rohrpostbriefe 233 920 Stück betragen hat, gegen 252 874 Stück im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Oktober d. J. allein sind 54 385 Stück befördert worden, worunter eine große Zahl aus Anlaß der Wahlen abgesandter Rohrpostbriefe sich befunden hat.
In der gestrigen Sitzung der Brandenburgischen Pro⸗ vinzial-Synode referirte nach Erledigung des Berichts des Rechnungsausschusses der Synodale Kammergerichts⸗-Rath Schroeder (Berlin) über das Proponendum des Königlichen Konsistoriums wegen Anlegung und Fortführung von Lagerbüchern über das Vermögen der Kirchen und kirchlichen Stiftungen für den Regierungsbezirk Frank— furt g. /O. und die Stadt Berlin. Nach längerer Debatte wurde be⸗ schlossen, die Angelegenheit einer Kommission zu überweisen. — Der Srnodale Geheime Ober⸗Regierungs-Rath v. Bötticher (Berlin) re— ferirte hierauf über das Promemorig des Königlichen Konsistoriums, betreffend die Vorlagen für den Pensionsfonds der evangelischen Landeskirche. Auch diese Angelegenheit wurde einer Kommission über⸗ wiesen.
Der Ausschuß des Centralvereins zur Hebung der deutschen Fluß- und Kanaglschiffahrt trat gestern Abend zu seiner ersten Sitzung nach den Sommerserien zusammen. Nach den geschäftlichen Mittheilungen wurde der bisherige Vorstand durch Akklamation wiedergewählt. Den ersten Vortrag hielt Hr. Dr. Rentzsch über wichtige Ereignisse auf dem Gebiete der Binnenschiff⸗ fahrt während der Sommermonate 13813. Die Resultate der Binunen⸗ schiffahrt können in diesem Sommer als recht günstige bezeichnet werden, weil einestheils das Fahrwasser durch den zahlreichen Regen ein ungewöhnliches gutes war, anderntheils sich ein Heben aller in: dustrieellen Thätigkeit sich bemerkbar gemacht hat. So konnte die chiffab rt mit der Eisenbahn eine gute Konkurrenz aushalten in der Beförde⸗ Holz, Getre de, Steinen und böhmischen Zucker. Der Kohlentransport auf dem Rhein ist in erheblichem Steigen be—
griffen; es haben sich dort neue Absatzgebiete eröffnet, wie denn jetzt; die Gelsenkirchener Kohle
per Eisenbahn nach Hamburg und von dort zu Wasser nach Berlin gesandt wird. Auch der Absatz zur See
gewesen ist, so haben doch geeignet gebaute, mit Kohlen beladene Schiffe den Weg von Ruhrort bis Schweden zurückgelegt und in Hol eine lohnende Rückfracht gefunden. Auch bei der böhmischen Braunkohle ist ein Aufschwung bemerkbar, der Import
meistens gute, so weit die letzteren mit der Technik fortgeschritten sind. Namentlich hat befriedigende Resultate ergeben und die An. griffe widerlegt, die gegen sie gerichtet wurden. Sie auf der Donau einzuführen, haben sich in Ulm und Wien Vereine gebildet, doch sindet in maßgebenden Kreisen das Projekt wenig Zustimmung, für die Oder will eine Gesellschaft
tralvereins gehören der Kette. Van der preußischen Regierung ist für die Ströme viel geschehen; die Mittel zu ihrer Korrektion sind in ausreichender Weise bewilligt. Von außerhalb Preußen ist mitzuthei⸗ der besser lor⸗
von Bauten betrifft, so ist bei den Moorkanälen eine Verbindung mit den holländischen Kanälen erreicht worden; für die Vorarbeiten zum Stecknitzlanal wurden 2400) . bewilligt. Von den gecoßen projektirten Kanälen sind für den Rhein ⸗Weser - Elbkanal die Strecke Rhein⸗Weser endgültig festgestellt, und es handelt sich nur noch um die definitiven Bestimmungen über die Heranziehung der Adjajenten zu den Kosten; bei der Strecke Weser⸗Elbe stebt die Frage, wo der Kanal in der Gegend von Magdeburg münden soll, noch aus. ü elan hat die Regierung eine Rentabilitäteberechnung gewünscht, die im Laufe des Winters geliefert wird. Die Vorarbeiten zum Elb⸗Spree⸗
sindet sich im Ministerium. Die Verhältnisse des Rbein· Maaskanals sind in Folge der ablebnenden Haltung der niederländischen Regierung
Ueber den Oder⸗Spreekanal
In der statutenmäßigen Generalversammlung der Mit— glieder des Kunstgewerbe⸗Museums zu Berlin, die am 29. v. M. — und zwar zum ersten Mal im Hörsaal des neuen Hauses — unter dem Vorsitz des Ministerial⸗Direktors Greiff stattfand, wurden nach Erstattung des Jahresberichts durch den Direktor der Sammlung Professor Or Lessing die ausscheidenden Vorstandsmit— glieder Gewerberath von Stülpnagel, Bildhauer Sußmann⸗Hellborn, Geheimer Regierungs⸗Rath,. Dr. Wehrenpfennig und Fabrikbesitzer Dr. M. Weigert, sowie als Mitglied des Prüfungsausschusses Hr. A. Leo und als Stellvertreter desselben Hr. F. Reichenheim durch Akklama⸗ tion wiedergewählt. Der Bericht über das abgelaufene Jahr durftemit freu⸗ diger Genugthuung auf die Vollendung des für das Museum errichteten mo⸗ numentalen Gebäudes und auf den damit bezeichneten wichtigen Abschnitt in der Geschichte des Instituts hinweisen, um nach einem kurzen Rückblick auf die unscheinbaren Anfänge, aus denen es zu seiner jetzi gen Bedeutung emporgewachsen ist, in großen Zügen. die Gliederung des neuen Hauses zu schildern. Von den stattlichen Räumen desselben sind die des zweiten, sowie die der Nordfront des ersten Stockwerks der Unterrichtsanstalt zugewiesen. Die Nordfront des Erdgeschosses nebst den anstoßenden Theilen der beiden Seitenfronten werden nach Osten hin von der Verwaltung, nach Westen von der Bibliothek mit ihrem ansehnlichen Lesesaal eingenommen. In den gesammten übrigen Sälen des Erdgeschosses und der ersten Etage, sowie in den Galerien des großen, durch zwei Stockwerke hindurchreichenden mittleren Lichthofes endlich vermag sich die Sammlung nach allen Seiten hin frei zu entfalten und in einem zweckentsprechend eingerich⸗ teten Zimmer auch die in ihrem Reichthum bisher nur Wenigen bekannte Abtheilung der Textilindustrie in einer den Kupferstich— kabineten ähnlichen Aufstellung dem bequemen Studium zugängig zu machen. Ein für vorübergehende Ausstellungen bestimmter großer Saal ist bis zur Vollendung des benachbarten Neubaues des ethno— logischen Museums der Schliemannschen. Sammlung einge— räumt; dem ihn zugedachten, Zweck wird. dafür bis auf Weiteres der große Lichthof dienen, in welchem zunächst die mehrfach erwähnte, mit allem Zubehör von Apparaten und Katalogen in Begleitung von Beamten des SouthKensington⸗Museums aus England hergesandte indische Sammlung ihren Hlatz findet, um gleich⸗ zeitig mit dem Museum am 21. November eröffnet zu werden. Die Vorbereitungen für den Umzug in 6 neue Gebäude und die jetzt abgeschlossene Bewerkstelligung desselben haben die Thätigkeit des Museums während des abgelaufenen Jahres in erster Linie beansprucht. Eine wesentliche Aenderung in den Verhältnissen des Instituts ist währenddessen nicht eingetreten. Der Königlichen Staatsregierung hat es außer dem regelmäßigen Zuschuß von 120 000 6. und der Gewährung von Stipendien an durchschnittlich 14 Schüler der Unterrichtsanstalt im Gesammtbetrage von rund 10000 „6 eine Reihe werthvoller Ueberweisungen, darunter auch eine stattliche Kollek— tion im Auftrage der Regierung in Italien und in Athen erworbener Gypsahgüsse, zu danken. Die Erträge der städtischen Friedrich-Wil— helms-Stiftung, die von 1882 an ausschließlich für Sammlungsan2— käufe Verwendung finden werden, sind auf etwas über 15 090 s ge— stiegen. Die Zahl der Jahresmitglieder hat sich in Folge der Erhö— hung der Staatszuschüsse auf 228 mit Beiträgen von zusammen 4338 S6, vermindert; die der 119 ständigen. Mit⸗ glieder ist unoberändert geblieben. Aus den etatsmäßig zur Verfügung stehenden Mitteln hat das Museum für die Ver— mehrung der Sammlung in fast sämmtlichen Abtheilungen derselben 23 000 , auf die der Gipsabgüsse, für die der bisherige Raum außer⸗ ordentlich beschränkt war, nur etwa 300 „, auf die der Bibliothek 1600 MS verwendet, wozu 700 A6 für weitere Original-Aufnahmen kunstgewerblicher Gegenstände hinzukommen. Die Unterrichtsanstalt verabfolgte an durchschnittlich 4609 Schüler pro Quartal im Laufe des Schuljahres zusammen 2212 Karten gegen Zahlung von rund 17500 Et, denen an Unterrichtskosten rund 48000 gegenüberstehen. In der Abgabe von Gipsabgüssen und Pho tographieen kunstgewerblicher Gegenstände, sowie in der mit der Permanenten Bauausstellung gemeinsam durchgeführten Ver— anstaltung der Weihnachtsmesse und der alljährlichen kunstgewerb— lichen Konkurrenz, für die diesmal 6 Aufgaben mit Preisen von zu— sammen 4600 M ausgeschrieben wurden, hat das Museum seine ge— wohnte Thätigkeit nach außen hin unverändert fortgesetzt. Einen schweren Verlust endlich beklagt es in dem Tod zweier seiner verdien⸗ testen Vorstandsmitglieder, des Professors Gropius und des Kom— merzienraths Vollzold, von denen Ersterer, der Erbauer des neuen Hauses, dem Museum seit seiner Begründung im Jahre 1867 ange— hörte.
Die III. Ausstellung des Vereins „Ornis“ wird morgen in der Kaisergallerie eröffnet werden. Sowohl in der Gesammtheit der vorhandenen Eremplare wie in der Schönheit und Seltenheit des Vorgeführten übertrifft diese III. Ausstellung die vorangegangenen bei Weitem; manche Vögel, die vor Kurzem erst eingeführt waren, werden jetzt schon keineswegs mehr zu den seltensten gezählt. Ganj besonders lehrreich ist die gegenwärtige Ausstellung insofern, als sie uns Beweise liefert, für Annahmen und Behauptungen, welche bisher vielfach bestritten wurden. Zunächst hat sie mehrere Vogelarten aufzuweisen, welche kaum bekannt oder doch nur oberflächlich beschrieben waren, so den Keilschwanzlor vom Louisiada⸗Archipel, den Diadem ⸗Papageifink. Den Gianzpunkt der Ausstellung bildet die große Vogelstube, die von Dr. Carl Ruß u. A. aufgebaut, sich gleich links am Eingange des Saales befindet. Die erste Abtheilung derselben soll eine Webervogelfamilie veranschaulichen. Nebenbei birgt sie ein Paar besonders schöne Plattschweifsittiche, Kasurmeisen, einige Pärchen kleiner Wachteln, Sonnenrögel und außerdem viele kleinere afrikanische und in dische Vögel. Die zweite Abtheilung ist für einbeimische kerbtbier⸗ fressende Vögel oder Weichfutterfresser. — Unter den Papageien, die durch viele und schöne Exemplare vertreten sind, zeichnet sich vor Allem durch seine Sprechfertigkeit der von C. Pleßner ausgestellte Grauparagei aus, der einen Werth von 199) M repräsentirt. In besonders seltenen Exemplaren sind auch Zwerzwapageien ausgestelt. Durch ihre Pracht entzücken dann vor Allem die Loris. Die soge⸗ nannten Exoten sind in sehr großer Anzabl eingeschickt, unter ihnen, wie schon erwähnt, solche, die noch nie bier gezeigt wurden; Kanarien sind sehr zahlreich und von seltenen Stämmen, unter ihnen auch wieder englische Farbenkanarien. Hervorragende Beachtung ver⸗ dienen die einbeimischen Insektenfresser, die gleich reich arf keiner Auestellung vorber erschienen sind. Eine interessante Spezial⸗ ausstellung hat der Verein für Brieftaubenzucht Pfeil? veranstaltet. Er lat u. A. seine ammtlichen Preievogel ausgestellt. Inegesammt führt uns diese II. Auestellung nicht weniger als 229 einzelne Exem⸗ plare vor. Käfige und andere Hülfsmittel somie wissenschaftliche Ericheinungen sind wie immer zahlreich vertreten. Die interessante Ausstellung wird!! um 8. d. M. geäffnet sein.
keine aünstigen. Dagegen sind die Schwierigkeiten zur Beschaffung
des Geldes für den Berlin⸗Rostocker Kanal gehoben, und man erwar⸗
tet nach einigen Vorarbeiten die ZJustimmung des Minister umg. Nordostseekanal, Projet Dahlström, 1 die Karitalbeschaffung gesichert und es werden noch mit der Regierung wegen des Zuschusseg für den Mehraufwand sür Marinezwege ver handelt. Neue Projekte für Kanäle sind nur zwei kleine vorhanden. Zum Schlusse erwäßknte Redner kurz die entsprechenden EGreignise in en (Tonau Moldau Elbe ⸗ anal). Rußland (Düna⸗Dnieypr!, olland, Frankreicͤh und Nordamerika. Ven zweiten Vortrag ielt Hr. Prof. Schlichting über den Antrag des Aus schusses des osterreichlschen Abgeordnetenhauses vom 31. Mai d. J. Die An. lage einer Wasserstraße von der Donau bei Wien bis zur Oder bei Oderberg betreffend. Nach dez Rednerg Ausführungen sind die in dem Ausschusse — aber noch nicht vom Abgeordnetenhause — ange⸗ nommenen Dimensionen für den Kanal böchst ungenügend für diese Dauptrerkebrstraße und können auf die deutsche Schiffahrt nur schäͤ⸗ digend einwirken. Der Verein schloß sich den Ausfübrungen an und beabsichtigt, so viel in seinen Kräften stebt, der drobenden Gefabr vor jubeugen.
betrifft, so ist
Kopenhagen, 31.
Oktober. (OHamb. Corr. Der Premier⸗ Lieutenant der
Marine A. Hovgaard, der bekannte Theil⸗ nehmer an der Nordenskjöldschen Vega⸗Erredition, macht den Versuch, eine Ervedition zu dem Zwecke ausgerüstet zu erhalten, Bennet verschwundenes Exvreditioneschiff Jeannette“ aufjusuchen. Hr. Hovgaard gedenkt denselben Weg zu segeln, den die Vegan nahm, und will den vraktischen Beweis liefern, daß das Karische Meer — was Manche bezweifeln — vollständig scbiffbar ist, falls dag Unter⸗ nebmen mit der nethwendigen Versicht auggefübrt wird. Er will am Kap Tscheljussin überwintern und dert meteorologische und andere wissenschaftliche Obserdationen anstellen. Licutenant Horgaard sind bereits aus Dänemark nicht unbedeutende Beiträge zur Verfügung gestellt worden, und er gedenkt, sich auch an den Aussender der Jeannette“, den Herausgeber deg Newrorl Herald‘, Hrn. Bennett, zu wenden.
Im Belle ⸗ Alliance ⸗ Theater ging Michael KWlapps Lust- spiel Rosenktanz und Gäldenstern' gestern dor ausrerkauftem Hause jum ersten Male in Scene und errang bier, wie seiner Zeit im Wallner ⸗ Theater, einen glaͤnzenden Erfelz.
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