ö
der Rechtsanwalt Mehlis in Hannover zum Notar sür den Bezirk des Landgerichts Hannover, mit Anweisung seines Wohnsitzes in der Stadt Hannover, und
der Rechtsanwalt Quadflieg in Aachen zum Notar für den Amtegerichtsbezirk Heinsberg im Landgerichtsbezirt Aachen, 60 amn. seines Wohnsitzes in Wassenberg ernannt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Den Domänenpächtern Schulze zu Galm, Strauß zu Emmeringen, Eg geling zu Alt⸗Gateräleben, und Weßling zu Westeregeln, im Regierungsbezirk Magdeburg, ist der Cha⸗ rakter Königlicher Ober-⸗Amtmann beigelegt worden.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Die Druckschrift „An die polnischen Arbeiter und Wähler“ nebst der polnischen Uebersetzung derselben, gedruckt zu Genf in der Druckerei der Zeitung „Przedswit“ — Rue de Lausanne 49 — wird auf Grund des 5. 11 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 hiermit verboten.
Konstanz, den 2. November 1881.
Der Großherzoglich badische Landeskommissär für die Kreise Konstanz, 2 und Waldshut. aas.
Bekanntmachungen,
betreffend Verbote und Beschränkungen der Ein— fuhr über die Reichsgren ze.
Verordnung,
die weitere Beschränkung der Vieheinfuhr aus Oesterreich-Ungarn betreffend,
vom 1. November 1831.
Mit Rücksicht auf das neueren amtlichen Mittheilungen zufolge in Oesterreich⸗UUngarn, namentlich in Niederbsterreich, erheblich zunehmende Auftreten der Rinderpest findet sich das Ministerium des Innern veranlaßt, die Verordnung vom 15. September dieses Jahres, die Ein⸗ und Durchfuhr von Vieh und thierischen Theilen aus Oesterreich⸗Ungarn betref⸗ fend — abgedruckt in Nr. Al7 des „Dresdner Journals“ und in Nr. 219 der „Leipziger Zeitung“ — ihrem ganzen Umfange nach wieder aufzuheben und an Stelle, derselben Folgendes zu verordnen:
1) Die Ein- und Durchfuhr
a. von Rindvieh, sowie von Schafen und Ziegen ohne Unterschieꝰ der Race und des Landes, aus welchem sie kommen, ingleichen
b. von allen, von Wiederkäuern stammenden thierischen Theilen in frischem Zustande
ist bis auf Weiteres auf der ganzen sächsisch-⸗böhmischen Landes— grenze, soweit nicht in Nachstehendem etwas Anderes bestimmt ist, ausnahmslos verboten.
2) Nachgelassen bleibt der Verkehr
a. mit Butter, Milch und Käse,
b. mit vollkommen trockenen Häuten, mit trockenen oder gesalzenen Därmen, mit Wolle, Haaren und Borsten, geschmolzenem Talg in Gefäßen, ingleichen mit vollkom? men lufttrockenen, von thierischen Weichtheilen befreiten Knochen, ann und Klauen.
3) Nicht beschränkt ist der kleine Grenzverkehr mit Vieh, d. h. der Verkehr mit Gespannen von Rindvieh zwischen böhmischen und sächsischen Grenzorten und der Weidetrieb von sächsischem Vieh auf böhmischen Fluren, sowie von böhmischem Vieh auf sächsischen Fluren.
4) Die genaueste Befolgung der vorstehenden Bestimmungen ist von den betreffenden Srtspolizeibehörden, sowie von ben Grenz⸗, Zoll⸗ und Polizeibeamten streng zu überwachen.
5) Zuwiderhandlungen gegen diese Vestimmungen werden nach dem Reichsgesetze vom 21. Mai 1878 (Reichsgesetzblatt vom Jahre 1878, Seite 95) bestrast.
Dresden, den 1. November 1881.
Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz.
In der heutigen Handelsregister⸗Beilage wird Nr. 44 der Zeichenregister⸗Vekanntmachungen veroffentlicht.
Aichtamtliches. Deutsches Neich.
Preußen. Berlin, 4. November. Die vereinigten Aus⸗ schüsse des Bun desraths für Justizwesen und für Rech⸗ nungswesen sowie der Ausschuß für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen.
— Aus dem rheinisch-westfälischen Kohlen— re vier iind durch die vom Staat verwalteten Bahnen im Oklteber 1881: 367 604 Wagenladungen zu 106 Ctr. oder 36 760 490 Cir. Steinfohlen und Kokes gegen 343 433 Wagen⸗ ladungen oder 31 313 305 Ctr. im ahre 1889 und 324718 — 6 oder 32 471 809 Ctr. im Jahre 1879 ab⸗ gefahren.
Die Leistung der vom Staat verwalteten Bahnen hat sonach die entsprechende Periode des Jahres 1879 um rund 4300 900 Ctr. und deen des Jahres 1880 um 2420009 Ctr. übertroffen. Die agen stellung betrug im täg⸗ lichen Durchschnitt; Oktober 1881: 141358 Ladungen, Ohto— ber 1880: 13 209 Ladungen, Oltober 18679: 12025 adungen, also im laufenden Jahre mehr gegen Oltober 1880: 825 Ladungen und gegen 1879: 2112 Ladungen.
Es sind sonach im laufenden Jahre täglich 92 900 Cir. mehr, als im Oltober 1880, und 211 200 Etr. mehr, als im Ottober 1879 abgefahren.
Die Wagengestellung erreichte am 31. Oktober d. Is. die außerordentliche Höhe von 17671 Ladungen und überstieg
hiermit die höchste Ziffer des Vorjahres um mehr al 2000 Ladungen.
Die gn der rheinisch⸗westfälischen Bahnen und die Ausnutzung ihres Betriebsmaterials haben sich, wie diese
hlen ergeben, nach dem Uebergang in die Staatsverwaltung ehr wesentlich gehoben.
— Eine testamentarische Zuwendung an eine Stadtgemeinde (oder sonstige Ortsgemeinde) mit der Be⸗ stimmung, daß die Zuwendung zu wohlthätigen, gemein⸗ nützigen Zwecken verwendet werde, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 13. Oktober d. J., nicht frei von der Erbschaftssteuer, selbst wenn die Stadt⸗ meinde die Zuwendung einer bestimmten milden Stiftung, an welche direkte Zuwendungen steuerfrei sind, überweist.
— Se, Durchlaucht der Prinz Friedrich von ohenzollern, Oberst und Commandeur des 2. Garde⸗ . ist aus Süddeutschland hier wieder ein—⸗
getroffen. .
Kiel, 3. November. (Kl. Ztg.) Der Stapellauf der auf der Kaiserlichen Werft in Danzig aus Eisen neuerbau⸗ ten Glattdecks-Korvette F wird am 10. November erfol⸗ gen. Den Taufakt wird der Direktor in der Admiralität, Tontre⸗Admiral Livonius vollziehen. — Der Transport⸗ . „Eider“ ging gestern von hier nach Wilhelms⸗ aven ab.
Hannover, 2. November. (Neue Hannov. Ztg) In der heutigen Sitzung des Provinzial-andtaßes stand die erste Berathung der Kreis- und Provinzialordnung für Hannover auf der Tagesordnung. Der Vorsitzende theilte mit, daß Seitens der Minister des Innern bezw. der öffent⸗ lichen Arbeiten der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Hase bezw. der Regierungs⸗Rath Schweckendieck beauftragt seien, an den Ver— handlungen des Provinzial-Landtages Theil zu nehmen, und daß der Ober⸗Präsident seinerseits die Regierungs⸗-Räthe von Hartmann und Ebmeier beauftragt habe, den etwa stattfinden⸗ den kommissarischen Berathungen belzuwohnen.
Nach längerer eingehender Debatte wurden die Vorlagen, betreffend die Kreis- und Provinzialordnung Hannovers, an eine Kommission von 9 Mitgliedern überwiesen, und auf An— trag des Abg. Rasch die Wahl der Kommissionsmitglieder durch Akklamation vorgenommen. Es wurden gewählt: Ritterschafts⸗Präsident von Wersebe, Gutsbesitzer von Reden— Franzburg, Landschafts Rath von Lenthe, die Qber⸗Bürger⸗ meister Lauenstein und Brüning, Bürgermeister. Denker, Hof⸗ besitzer Meyer Riemsloh und Prange sowie Sessnom Tannen. Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr: Finanzetat.
Cassel, 3. November. Der zehnte TZommunal⸗Land— tag des Regierungsbezirks Cafsel ist heut von dem Königlichen Kommissar, Ober⸗Präsidenten Staats⸗Minister Grafen zu Eulenburg mit nachstehender Rede eröffnet worden:
Geehrte Herren!
Indem ich Sie Namens der Königlichen Staatsregierung will— kommen heiße, freue ich mich, die Leitung Ihrer Verhandlungen den uh dieser Aufgabe bereits bewährten Kräften wiederum anvertraut ju ehen.
ff der Aufforderung zur Wahl von Mitgliedern verschiedener Kommis ionen, sowie der hessischen Deputation für das Heimaths— wesen, habe ich Ihnen nur eine Regierungsvorlage anzukündigen. Durch dieselbe werden Sie um Ihr Gutachten darüber erfucht wer⸗ den, inwiefern zur Erhaltung und Kräftigung eines leistungsfähigen kleinern. Grundbesi eine anderweitige gesetzliche Regelung des a r fn Erb⸗ ind Familien techts für den hiesigen Bezirk angezeigt erscheint. 3 h ; ;
Die auf dem letzten Kommunal⸗Landkage beschlossene Ordnung der kemmunalständischen Wittwen⸗ und Waisenversorgungsanstalt und die Bezeichnung derselben als Wilhelm ⸗Augusta⸗Stiftung“ sind Allerhöchst genehmi t worden. Die demgemäß ins Leben getretene Anstalt ist in gedeihlicher Entwickelung begriffen. Ebenso ift Ihren Beschlüssen gemäß das Reglement für die Hessische Brandrersiche⸗ rungsanstalt landesherrlich erlassen und die danach erforderliche Um⸗ gestaltung der Anstalt kräftig in Angriff genommen worden.
Aus den Vorlagen Ihrer Organe werden Sie ersehen, daß auch die übrigen Zweige der kommnnalständischen Verwaltung sich ersprieß⸗ lich fortentwickelln und der Haushalt des Bezirks sich in günstiger Lage befindet.
Meine Herren! Zum ersten Male berufen, an Ihren Arbeiten theilzunehmen, bitte ich Sie, das Vertrauen zu erwidern, welches ich Ihnen entgegenbringe, damit wir unser gemeinsames Ziel, das Wohl und Gedeihen des Bezirks, mit vereinten Kräften um so erfolgreicher anstreben können. ;
Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs erkläre ich den zehnten Kommunal-Landtag des Regierungsbezirk Cassel für eröffnet.
Der Vorsitzende, Ober⸗Vorsteher von Schutzbar genannt Milchling, gab in seiner Erwiderung den ehrfurchts vollen und dankbaren Gesinnungen des Kommunal-Landtags und des ganzen Regierungsbezirks gegenüber Sr. Majestät dem Kaiser und König Ausdruck, und die Versammlung schloß sich dieser Kundgebung in einem auf Se. Majestät ausge⸗ brachten dreimaligen Hoch begeistert an.
Hierauf erfolgte die Konstituirung des Bureaus durch Wahl der Sekretäre, und wurde nach einer vorläufigen Besprechung über die weitere Behandlung der Geschäfte die Si ung geschlossen.
Bayern. München, 2. November. (Allg. Itg.) Der König hat den Kämmerer Grafen Karl von Drech sel auf Deusstetten zum lebenelänglichen Reichsrath der Krone Bayern ernannt.
Sachsen. Dresden, 4. November. (WB. T. B) Offizielles Bulletin. Die Besserung in dem Befinden der g n. dauert sort; der Schlaf ist gut, das Fieber nimmt ab.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 2. November. Die „Politische Correspondenz“ ist in der Lage, einige amt— liche Berichte zu veröffentlichen, welche an die jtalie⸗ nischen Minister während ihres Ausenthaltes in Wien aus Rom eingelangt sind und die einen neuen Beweis liefern, mit welch ungitheilter Sympathie und lebhaftem Inte resse der Besuch des italien ischen Königspaares in Wien von allen Vevolkerungskreisen in Italien begleitet worden ist. Die diesbezüglichen Telegramme lauten wie olgt: Rom, 29. Oktober, 6 Uhr Abends: In Erfüllung des Wun⸗ bes Ew. ern, bin ich erfreut Ihnen 4 melden, daß aus den tovinzen nedig. Belluno, Chieti, Cosenza, Potenza, Leoce, alermo, Sieng, Ravenna, Livorno, Genua, Forli, Parma, Verona, Bologna und Vicenza durch Vermittelung der Präfekten viese Ver eine und öffentliche Anstalten shre lebhafteste Freude über den Empfang unseres Cclauchten Derrscherpaareß ausdrücken, der glän= jend, prächtig und herzlich Seiten deg Hofes, begeistert Sei tens der österreichischen Bevölkerung ich gestaltete. Auf dem Markueplatze in Venedig wurde die „Murcia Realer gespielt und
unmittelbar darauf die österreichische Volkshymne. Ich werde die weiteren Kundgebungen, die etwa auch von anderen Punkten der Halbinsel einlaufen sollten, mittheilen. Da die Billigung der Reise
eine allgemeine ist und sehr lebhaft die Befriedigung des Selbst
gefühls der Nation, welche ihre Herrscher in folcher Weise empfangen und gefeiert sieht. — Rom, 50. Oktober, Vormittags: In Ver⸗ folg der Depesche von gestern Abends theile ich Ew. Exzellenz mit, daß bis jetzt folgende Depeschen an die Regierung mit Danken ausdrücken für den Kgiserlichen und Königlichen Hof und die Völker DOesterreich⸗ Ungarns für die glänzende Aufnahme, die unserem erhabenen Herrscher⸗ paare bereitet worden ist, einliefen: Aus den Provinzen Avellino, Messina, Campobasso, Padua, Grossetto, Cagliari, Benevent, Bergamo, Catania, Rovigo, Caltanisetta, Modena, durch Vermittelung der be⸗ treffenden 4 ,. ferner von den Provinzial⸗Deputationen von Sassari, Vicenza, Piacenza, von dem Provinzialrathe von Po⸗ tenza, von den Sindacci von Florenz, Turin, Ascoli, Piceno, Caserta, Santa Maria di Capua, Vetere, Scansano, Ni⸗ castro, Palermo, Bologna; von der Waͤhlerschaft in Ariano; vom Fortschrittsverein in Bologna und anderen Vereinen. Die Adre en laufen anhaltend zahlreich ein, weil dieses glückliche Er eigniß den Gefühlen der öffentlichen Meinung ent, egenkommt . Rom, 30. Oktober, 6 Uhr Abends. In Mn meines Telegramm von, diesem Morgen theile ich Ihnen mit, daß weitere Dank⸗ und Glückwunsch-⸗Adressen eingelaufen sind: aus den Provinzen Novara, Aquila, Porto Mauricio; von den Provinzial ⸗Deputationen in Pesaro, Girgenti, Arezzo; von den Munizipien in Agquila, Citta ducale, Tam⸗ pobasso, Orbetello, Arezzo, Pesgro, Atripalda, Mello, Taverrolla, Cesingle, St. Stefano, Monke⸗Fredando und Lapio“.
Aus mehreren Städten, welche das italienische Königs- paar zu passiren hatte, sind telegraphische Meldungen einge⸗ langt, die den enthusiastischen Empfang schildern, welcher Ihren Majestäten überall Seitens der Bevölkerung bereitet worden und in welchem die ungetheilte Befriedigung der italienischen Bevölkerung über die Reise nach Wien und über die Aufnahme des Königspaares dortselbst deutlich zu Tage getreten sei Besonders glänzend und enthusiastisch gestalteie sich der Empfang Ihrer Majestäten in Ponteba, Udine, Verona und Mailand. In Ponteba leuchteten von den Höhen ringsum Freudenfeuer und eine nach Tausenden zäh⸗ lende Menschenmenge war von allen Seiten herbeigeströmt, das Königspaar zu begrüßen.
— Die „Presse“ meldet: „Die Sitzungen des Herren— haus es sollen Ende November beginnen; bis dahin sind Entschlüsse zu gewärtigen wegen Ergänzung der im abgelau⸗ fenen Jahre entstandenen Lücken. Ueber diefe Ergänzung soll die diesjährige Erneuerung von Herrenhausmitgliedern nicht hinausgehen.“
Prag, 2. November. Der Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stephanie sind gestern um 9 Uhr Abends im besten Wohlbefinden aus Wien hier angekommen.
Pe st, 2. November. Die Brutto⸗Einnahmen und Aus gahen der ungarischen Staatskassen in der Zeit vom 1. Juni bis Ende September 1881 stellen sich, verglichen mit den Resultaten der gleichen Zeitperiode des Jahres 1880, nach der „Ungarischen Post“, wie folgt: Die Gesammt-Ein⸗ nahmen im dritten Quartale des laufenden Jahres betrugen 4307 8588 Fl. 47 Kr., in der gleichen Periode des Vorjahres 59 603 570 Fl. 85 Kr.; demzufolge gestalien sich die diesjährigen Einnahmen um 14704317 Fl. 62 Kr. günstiger. Die Ge— sammt⸗Ausgaben im dritten Quartale laufenden Jahres be⸗ trugen g2 819 704 Fl. 14 Kr., in der gleichen Periode des Vorjahres 79 727 822 Fl. 94 Kr., somit ergiebt sich gegen das Vorjahr eine Mehrausgabe von 13091881 Fl. 20 Kr!
Schweiz. Bern, 1. November. (N. Zürch. Ztg.) Fol⸗ gendes sind die Hauptrubriken des vom Bundesraäth fe tge⸗ stellten eidgenössischen Staatsbudgets für 1883. Einnahmen 41 670 000 Fr., darunter: Ertrag von Liegen⸗ schaften und Kapitalien 782 483 Fr.; allgemeine Verwaltung 2 900 Fr.; Departemente 40 844 499 Fr, Ausgaben 42 035 006 Fr.; darunter: Amortisation und Verzinsung der An— leihen 18700 090 Fr.; allgemeine Verwaltung 739 000 Fr; Departemente; Politisches 298 500 Fr.; Inneres 2756 135 Fr.
ustiz und Polizei 45 000 Fr.; Milltär 15 959 449 3 Finanzverwaltung 1719490 Fr.; Zollverwaltung 1583 500 Fr. Handel und Landwirthschaft 366 559 Fr.; Postverwaltung 14195 000 Fr.; Telegraphen verwaltung 2 377000 Fr. Eisenbahnwesen 174 1835 Fr.; Muthmaßlicher Ausgabenüber⸗ schuß 365 000 Fr.
— 3. November. (W. T. B.) Von den Delegirten Frankreichs, Oesterreich Ungarns, Portugals und der Schweiz ist heute, unter Vorbehalt der Ratifikation durch die gesetz⸗ gebenden Körper ihrer Staaten, die neue Konvention zur Bekämpfung der Reblaus unterzeichnet worden.
Großbritannien und Irland. London, 2. No⸗ vember. (Allg. Corr) Einer Bekanntmachung der Ad— miralität zufolge sind die Vorbereitungen für die Ueber⸗ führung der Hälste der in Natal stehenden Truppen nach ihren neuen Bestimmungsorten vollständig erledigt. Da⸗ nach werden die beiden gecharterten Transportschiffe „Calabria“ und „Hanlow“, die für Kavallerie eingerichtet worden, das 18. Husaren⸗Regiment von Natal nach Bombay befördern. Auf ihrem Heimwege von Bombay wird die „Calabria“ g06 Mann in Natal aufnehmen und nach England bringen. Das englische Kriegsschiff „Tamar“ nimmt gleichfalls in Natal 800 Mann an Bord, die wahrscheinlich aus dem 2. Bataillon der schottischen Dochländer bestehen werden. Der „Balmoral Castle“ und der „Dublin Castle“, gleichfalls gecharterte Transportschiffe, Werden je 00 Mann und Offiziere nach England führen? Diese Anordnungen kommen in wenigen Wochen zur Aust⸗ führung. Das britische Schiff „Oronies“, welches ungefähr am 20. Dezember in Natal erwartet wird, soll unverzüglich die schottischen Fusiliere einschiffen und nach Indien abgehen, wo die Füsiliere verbleiben. Dann wird der „Orontes“ nach Natal zurückkehren und 1200 Mann nach England mitnehmen. Ein anderes Schiff wird den Rest (ca. 5060 Mann) nach der Heimath bringen.
— 3. November. (W. T. B.) Das jüngst vom „Stan⸗ dard verbreitete Gerücht von dem angeblich nahe bevorstehen⸗ den Nücktritt Gladstone's wurde vom Staalssekrelär des enn, Bernon⸗-Harcourt, in einer Rede, welche der⸗ elbe in Carlisle hielt, ins Lächerliche gezogen.
— 4 November. (W. T. B.) Der Lordkanzler von Irland, Lord O' Hagan, hat seine Entlassung gegeben; an seiner Stelle ist der jetzige General⸗Anwalt Hug Law zum Lordkanzler von Irland ernannt worden.
Frankreich. Paris, 3. November. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat heute Brisson mit 347 Stim⸗ men zum Präsidenten gewahlt; sür La Rochefoucauld wurden 33 und für Jolibois 16 Stimmen ahgegeben. Zu Vizepräsidenten wurden gewählt: Philippoteaux, ber Lepéêre und Spuller, zu Quästoren: Mahy, Madier de Montjau
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und Margaine, zu Sekretären: Le Gonidec de Traissan, Armez und Sarrien. ;
Wie aus Deputirtenkreisen verlautet, würde die Debatte über Tunis nicht vor künftigem Montag stattfinden nach dem Schluß der Debatte das jetzige Ministerium seine Demission geben und alsbald die Bildung des Kabinets Gambetta erfolgen.
Aus Goletta wird gemeldet, daß das Panzer— geschwa der, mit Ausnahme der in Goletta zurückgebliebenen „Reine Blanche“, den Heimweg nach Toulon angeireten hat.
Der neue französisch-italienische Handels— vertrag ist heute Nachmittag unterzeichnet worden. Die Unterzeichnung der neuen Handelsverträge mit Portugal und den Niederlanden steht unmittelbar bevor. Die vorbereiten⸗ den Konferenzen über den engl isch:französischen Handels vertrag sind heute beendet worden. Zahlreiche, im Laufe der Verhand— lungen angeregte delikate Fragen wurden durch die englischen und französischen Kommissäre in vollkommen versöhnlichem Geiste geregelt. Andere Punkte, welche noch nicht erledigt sind, sollen auf diplomatischem Wege geordnet werden. Der freundschaftliche Verkehr der beiderseitigen Kommissäre unter— einander berechtigt zu der Hoffnung, daß ein definitives Ein— vernehmen in nicht langer Zeit erzielt werden wird. ö
— (Fr. Corr.) Dem Kriegs-Minister ist von den Divisions Commandeur von Oran, u. d. 1. November, folgende Depesche zugegangen: Der General Delebecque telegraphirt mir aus Ain-Sfisifa vom 18. Oktober: Die drei Brigaden haben ihren Marsch auf die ersten Khurs ohne Zwischenfall zurückgelegt, und es sind gleichzeitig angekommen; die Brigade Colonieu in Ain-Sfisifa, die Brigade Louis in Ain⸗-Sefra, die Kolonne Negrier in Tiut. Die Aufrührer und namentlich die Ahmur sollen sich anschicken, bei Moghar und in den um— liegenden Bergen Widerstand zu leisten. Ich treffe meine Vorkehrungen, um sie anzugreifen.
Türkei. Konstantinopel, 3. November. (W. T. B.) Die Pforte hat mit der Gruppe der „Ot omanischen Bank ein Anlehen von 370 000 türkischen Pfund abgeschlossen, wovon 270 000 Pfd. durch Kompensation und 106 000 Pfd. gegen zehnprozentige Verzinsung und zwar mit 10 000 Pfd. monatlich baar zu erlegen sind. Das Anlehen ist durch den Provinzen-Zehnten in den Jahren 1882 und 1883 zurückzu— zahlen und überdies durch Tratten auf die Zollgebühren gedeckt. Die Tratten sind nach Maßgabe des Einfließens der Zollgebühren zurückzustellen.
— Aus Konstantinopel wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 31. v. M. gemeldet: „Die Pforte schlägt vor, den nommellen Betrag der russischen Kriegs ent— schädigung in demselben Verhältniß zu reduziren, wie dies Seitens der Schuldtitelbesitzer in Betreff ihrer Ansprüche ge— schehen ist und hat die Beschaffung von Garantien für die Zahlung des reduzirten Betrages versprochen. Hr. v. Novikoff ist bereit, in dieser Richtung Konzessionen zu machen, verlangt aber, daß die Regelung der Kriegsentschädigung mit Rußland und die Abmachung mit den Obligationenbesitzern gleichzeitig zum Abschluß gebracht werden. Die Pforte bereiket ein Memo—⸗ randum vor, worin sie den von Rußland erhobenen Anspruch auf Verzinsung der Kriegsentschädigung vom legalen Gesichts— punkte aus widerlegt. — Die gesetzgebende Abtheilung des Staatsraths begann heute die Prüfung des neuen Gens— d'armerie⸗Reglement s.“
Rumänien. Bukarest, 3. November. (W. T. B.) Gegenüber seinen gestrigen anerkennenden Aeußerungen über die Erklärungen des österreichischen Sektions-Chefs von Kallay bezüglich der Donaufrage sagt der „Romanul“ heute, er sei zu seinem Bedauern durch eine ungenaue Nachricht Über jene Erklärungen irregeleitet worden und habe sich, nachdem er den wirklichen Inhalt der Antwort Kallay's auf die Inter— pellation in der Donaufrage erfahren, davon überzeugen müssen, daß die Antwort Kallay's ganz anders und zwar sehr ernst und ungünstig für Rumänien gelautet habe.
Serbien. Belgrad, 1. November. Die „Pol. Corr.“ meldet: Die Nachricht von der Rangerhöhung der hie sigen österreichischzungarischen Vertretung hat in Hof⸗ und Regierungekreisen die lebhafteste Befriedigung hervorgerufen, indem man darin ein gewichtiges An— zeichen der Sympathien, die man in Oesterreich⸗Ungarn der gegenwärtigen Ordnung der Dinge in Serbien entgegen— bringt und eine werthvolle der derzeitigen Regierung ge— machte Konzession erblickt. Ebenso lebhaft äußert sich das Be— dauern über das Scheiden des bisherigen österreichisch-unmga— rischen Minister⸗Residenten Freiherrn von Herbert, der sich die allgemeine Sympathie der maßgebenden serbischen Kreise zu erwerben verstanden habe. Der griechische Gesandte am serbischen Hofe hat dem Conseils⸗-Präsidenten Pirotschange zur Kenntniß gebracht, daß die griechische Regierung mitder serbischen einen Handel svertrag abzuschließen wünsche.“
Schweden und Norwegen. Christiania, 30. Ot⸗ tober. (Hamb. Corr) Die standinavische Kommis⸗— sion, wesche hier seit dem 17. d. tagte, um Gesetzentwürfe, betreffend den Schutz von Waarenmärken und die Re⸗ gistrirung von Handelsfirmen, sür die drei skandi— navischen Reiche auszuarbeiten, hat sich vor der Hand vertagt, nachdem sie den Gesetzentwurf über den Waarcnmarkenschutz sestgestellt hat. Die Motive zu diesem Gesetzentwurf sollen späler ausgearbeitet werden. Was sodann das Finanzgesetz betrifft, so hat die Kommission nur die Prinzipien resselben diskutirt. Die Berathungen der Kommission werden im nächsten Sommer wieder aufgenommen werden.
Ttatistische Nachrichten.
Da soeben herausgegebene Septemberheft der Statistik des Deutschen Reich veröffentlicht eingehende, auf das deutsche Zoll⸗ ebiet sich bezichende Uebersichten über die Produktien und Kon fan üer. Besteunerung und steuerfteie Ablassung, sowie Einfuhr und Ausfuhr von Saly für die Zeit vom 1. April 1850 bis 31. März 1881; daneben werden zusammenstellende Tabellen über die be; züglichen Hauptergebnisse dei letzten 9 Jahre von 1872 an mitgetheilt. Aus dem reichen Material ist kurz zu entnehmen, daß, wie in den beiden Vorjahren, in der abgelaufenen Etatsperiode 9 Saljwerke mit bergmännischem Betriebe im Gange waren, darunter 7 Staatswerke. Salinen mit Siedesaljgewinnung bestanden 61 (eine mehr als im Voriahre), darunter 21 Staatesalinen. Die Gesammtprodultion der Saljwerke des Zollgebiets betrug 55 47 t Kryvstallsalj, 203 779 t anderes Steinsalz und 453 932 6 Siedesal;, an Hauptsaliprodukten jusammen also 713 143 4 gegen 6568 8577 * im orjahre. Eingeführt in das Jollgebiet wurden 37 6022 t Sal, meist aus . ausgeführt 222 952 t, darunter 95 042 t nach den deutschen Zollausschlüssen und 9) 355 t nach Rußland. Der
Verbrauch an Sxeisesalz, einheimischem und fremdem zusammen, be⸗ trug im Zollgebiete 1880/81 343 389 t oder 77 Eg auf den Kopf der Bevölkerung und entspricht genau dem durchschnittlichen Verbrauch in den 9 Jahren 1872 bis 1880/81. An steuerfreiem Salz wurden verbraucht 276118 t oder 6,? Eg auf den Kopf der Bevölkerung, 1,2 kg über den Durchschnitt der gedachten 3 Jahre. Ven diesem steuerfreien Salz wurden 95 777 t zur Viehfütterung, 2801 t zur Düngung und 122 863 t an Soda⸗ und Glaubersalzfabriken abgabe⸗ frei verabfolgt; der Rest dieses Salzes wurde unter eine große Menge von den verschiedensten Industriezweigen angehörigen Gewerbetrei⸗ benden vertheilt. An Salzabgaben (Zoll und Steuer zusammen) sind 41 3. 6. „S in die Reichskasse geflossen, ca. 00 000 MM mehr als im Vorjahre.
— Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standes ämtern in der Woche vom 23. Oktober bis incl. 29. Oktober d. J. zur Anmeldung gekommen: 309 Ehe⸗ schließungen, 816 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 489 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Centralblatt für Rechtswissenschaft. Herausgegeben von Dr. von Kirchenheim, Dozent der Rechte in Heidelberg. Verlag von Ferd. Enke in Stuttgart. Monatlich 1 Heft von ca. 33 Bogen, Preis pro Jahr 10 Æ — Das „Centralblatt . Rechtswissenschaft“, dessen erstes Heft am ersten Oktober dieses Jahres ausgegeben worden ist, stellt, nie in dem von der Verlagshandlung versandten Prospekte bemerkt wird, sich zur Aufgabe, eine K Uebersicht über sämmtliche Erscheinungen der deutschen Rechtswissenschaft wie eine ge= drängte Berichterstattung über die bedeutenderen derselben darzubieten. Durch ausnahmslose Aufführung aller Neuerscheinungen und kurze Inhaltsangabe wichtigerer Werke foll jedem Juriften allmonatlich ein treues Bild von der Entwickelung seiner Wissenschaft gegeben und so einem besonders in Kreisen der Praktiker rege gewordenen Be⸗ dürfnisse zu entsprechen versucht werden. Ist doch anerkannt, daß bei der von Jahr zu Jahr sich mehrenden Anzahl juristischer Erscheinungen die Orientirung fuͤr den in seiner Zeit beschränkten Einzelnen immer schwieriger geworden ist. In Rücksicht hierauf verspricht das neue litergrische Centralorgan, unterstützt von zahlreichen und namhaften Kräften aus den Kreisen der Praxis wie Theorie, bestrebt zu sein, den Juristen, Verwaltungs beamten ꝛc. dauernd auf dem Laufenden zu erhalten, und jedem die Auswahl der ihm wichtigen Werke für Lek— türe oder Anschaffungen zu erleichtern. Durch ein beigefügtes Jahres⸗ register soll das „‚Centralblatt!“ — ähnlich den im medizinischen Fache eingebürgerten Jahresberichten — gleichsam zu einer Literatur⸗ geschichte und für wissenschaftliche Arbeiten ein werthvolles Hülfs— mittel bilden. Es dürfte zugleich in unserer Zeit zunehmender Spe⸗ ziglisirung für die verschiedenen Gebiete der Rechtswissenschaft eine Verbindung und Vermittelung bilden und verspricht dazu beizutragen, daß über dem Besonderen nicht das Ganze und Gemeinfame in Leben und Wissenschaft des Rechtes vergessen werde. Im Einzelnen soll jedes Monatsheft enthalten: 1) Besprechungen von wichtigeren Werken, Broschüren, Zeitschriftenaufsätzen, vorzüglich der deutschen Literatur; von ausländischen Schroften sollen solche, welche ein weiteres oder ein besonderes Interesse für Deutschland bieten, ebenfalls berücksichtigt werden. Diese. Berichte sollen lediglich von Spezialisten mit möglichster Vermeidung der Kritik, unbedingten Fernhaltung jeder Polemik und Ausschluß der Anonymi⸗ tät abgefaßt werden; Y eine ere n n, chau, welche die Titel der in periodisch erschienenen Zeitschriften enthaltenen selbständigen Aufsätze rechtswissenschaftlichen Inhalts angiebt und damit Jedem für sein Spezial⸗ fach die Auffindung des Materials ermöglicht; 3) ein regelmäßiges Ver⸗ zeichniß der neu veröffentlichten Bücher. — Das vorliegende reichhaltige Heft enthält Besprechungen aus allen Gebieten des Rechtes und zeigt, daß das Blatt für die juristischen Theoretiker sowie für den Praktiker, Verwaltungsbeamten 26. von Interesse sein wird. Unter den auf dem Titelblatt genannten Mitarbeitern . wir folgende Namen: Achilles, v. Cuny, Hübler, Regierungs-Rath Kayser, Keyßner, Olshausen, Stobbe, Wach, Windlcheid, Schuster, Stoerk, Sydow, Zitel mann, Brie, Eger, Gierke, Schulte., Klostermann, Bluntschli, v. Hoöltzendorff, v. Sarwey, Rivier ꝛc. - ̃
— Die in Leipzig am 5. November erscheinende Nr. 2091 der Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Johann Kaspar Bluntschli, K am 21. Oktober. — Der Einzug des Kron— prinzlichen Paares von Schweden und Norwegen in Stockholm. 2. Abbildungen: I) Die Ankunft. Nach einer Skizze von V. An—⸗ dren. 2) Am Triumphbogen vor dem Königlichen Schloß. Nach einer Skizze von A. Beer. — Das Königliche Schloß in Stockhohm. Nach einer photographischen Aufnahme. — Humoristisches aus den Manövertagen auf dem Lechfeld. 4. Abbildungen. Nach Skizzen von H. Katsch: 1) Schubkarrenrennen. 2) Springen mit Hinder nissen. 3) Die Kommandirenden, den Festplatz rekognoszirend. 4 Die schwarze Kolonne. — Domingo Santa Maria, der neue Präsi⸗ dent der Republik Chile. — Dr. Gustav Schwetschke, R am 5. Ok— tober. — Affen⸗Akademie Nach dem Gemälde von Paul Meyer⸗ heim, auf Helz gejeichnek von R. Friese. — Die Feuer länder (Pe⸗ scheräht) im Zoologischen Garten zu Berlin. — Thüringische Som merfrischen. Aus dem illustrirten Werk „Bäder und Sommer⸗ ie, (Leipzig, G. Schloemp). — Zuckereichhorn mit Jungen im lqugrium zu Berlin. Nach dem Leben gejeichnet von G. Müßtzel. — Polytechnische Mittheilungen: Ein neues Kinderbett mit Schutz gegen das Bloßliegen. 2 Figuren. Reitwagen für Kinder. Neue
Wiege. Land⸗ und Forstwirthschaft. )
Am nächsten Sonnabend wird in dem Museum der landwirth— schaftlichen Hochichule, Berlin N., Invalidenstr. Nr. 42, die Herpresse von Th. Pilter, über welche die „Deutsche land⸗ wirthschaftliche Presse S. 128 berichtete, im Betrieb gejeigt werden. Die Pꝛesse liefert cylindrische Ballen von 65 em Durchmesser bei einer Länge von 90 bis 120 em, im Gewicht von ? bis 8 Etr. Da das Heu als zusammenhängendes dünnes Band von der Breite des Halbmessers des Cylinders spiralförmig gegen die Grundfläche des letzteren gelegt wird, so ist es unmöglich, schlechtes Heu vor dem Kaufer zu verbergen. Für das Verladen bietet die cylindrische Form der Ballen den Vortheil, daß dieselben wie Fässer gerollt und auf · gestellt werden können. Mit Hülfe eines von 4 Pferden getriebenen Göpels kann man stündlich 5 bis 7 Ballen, mittelst einer Dampf⸗ maschine von 4 Pferdestärken 9 bis 19 Ballen von je 2 bis 21 Ctr. packen.
Gewerbe und Gandel.
Amtlichen Nachrichten zufolge ist die Binderpest im Gou— vernement Warschau in den Dörfern Ochota, Kreis Warschau, und Niedzialfi, Kreis Nowo⸗Minsk, sowie im Gouvernement Plock in der Kolonie Modlin, Kreis Plons, ausgebrochen
Dagegen ist die Seuche in dem im erstgenannten Gouvernement belegenen Kreise Petrikau⸗=) nunmehr erloschen. ;
Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende Oktober 1881 11005 890 M 4 ige, 44 320 50) S ifa ige und) 181 500.6 lige, zusammen 61 3M M Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 11005 800 6 4 „ige, 39 418 29 1 4172 ige und 7517 700 M 5 ige, zusammen 57 941 700 Pfandbriefe ver⸗ zinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 1396500 , im Laufe des Monats Oktober 1881 angemeldet 4 Grundstücke mit einem Feuerversicherungewerth von 403 795 4
— Die Generalversammlung der Berlin- Anhaltischen Maschinenbau⸗Aktiengesellschaft genehmigte den Bericht für das Geschäftejahr 1889 81ñ sowie die Bilanz, welche nach den Abschreibungen die Vertheilung einer Dividende von 51 Y½„ gestattet. Der Bericht weist auf den erfreulichen ee g, hin, den der Ab⸗ saß in den Spezialitäten der Gesellschaft, Gatmotoren. Trgne— missionen u. s. w. genommen hat. Die Produktion in der Ma⸗ schinenfabrik erreichte die Höhe von 346 939 M gegen 438 6198. im
orjahre; die Gießerei lieferte 1226 311 Eg gegen 1979 060. Die Zahl der durchschnittlib beschäftigten Arkeiter war 301 gegen 216, und der ermittelte Reingewinn betrug 103 521 M gegen 75 658 M im Geschäftejabr 1879/80.
) Conf. Reichs ⸗ Anzeiger Nr. 187 de 1881.
Verkehrs⸗Anstalten.
Acht Prozesse, welche von der New⸗Horker Einwande— rungskommission im Namen des Volkes des Staates New— Vork‘ gegen die verschiedenen transatlantischen Dampfschiffsgesell= schaften, resp. deren Vertreter, begonnen worden waren, um dieselben zur Zahlung der von der vorigen New⸗JYorker Staatslegislatur dekretirten sogenannten Inspektionssteuer von einem Dollar für jeden von den Compagnien hier gelandeten Einwanderer zu zwingen, sind nunmehr, wie die ‚Wes. Ztg“* meldet, auf Antrag der Beklagten, gegen welche kürzlich in der Court of Common Pleas ein Urtheil erlassen worden war, an die Vereinigten Staaten Circuit Court transferirt worden. In dem Prozeß gegen die Hamburg-Amerikanische Packet⸗ fahrt-Aktiengesellschaft handelt es sich um eine Forderung don 17602550 Doll., in dem gegen den Norddeutschen Lloyd um 23 138,15 Doll., gegen die Sceanie Steam Navigation Eo. um 10 091,25 Doll, gegen die Liverpool u. Great Western Steamship Co, um 7382,50 Doll,, gegen die State, Steamship Co. um 5177,50 Doll., gegen die Cunard Steamship Co. um 3881 Doll., gegen die internationale Navigation Co. um 4831 Doll. und gegen die Royal Exchange Shipping Co. um 1642,50 Doll. .
Bern, 31. Oktober. (Allg. Ztg.) Das von der Konferenz für Aufstellung eines inkernationalen Eisenbahn⸗ Trantportrechts in Aussicht genommene Centralamt, dessen Sitz Bern, soll folgende Aufgabe haben: 1) die Mittheilungen eines jeden der vertragschließenden Staaten und einer jeden der betheiligten Eisenbahnverwaltungen entgegenzunehmen und fie den übrigen Staaten und Verwaltungen zur Kenntniß zu bringen; 2) Nachrichten aller Art, welche für das internationale Transportwesen von Wichtigkeit sind, zu sammeln, zusammenzustellen und zu veröffentlichen; 3) auf Begehren der Parteien Entscheidungen über Streitigkeiten der Cisenbahnen unter einander abzugeben; 4) die geschäftliche Behandlung der behufs Abänderung des gegenwärtigen Ueberęin— kommens gemachten Vorschläge vorzunehmen, fowie in' allen Fällen, wenn hierzu ein Anlaß vorliegt, den vertragschließenden Staaten den Zusammentritt einer neuen Konferenz vorzuschlagen; 5) die durch den internationalen Transportdienst bedingten finanziellen Beziehungen zwischen den betheiligten Verwaltungen, somie die Einziehung rück— ständig gebliebener Forderungen zu erleichtern und in dieser Hinsicht die Sicherheit des Verhältnisses der Eisenbahnen unter elnander zu fördern. Ein Reglement bestimmt dann noch, daß, wenn eine Eisenbahn mit Bezug auf Transportsachen Sel— tens einer anderen Bahn bestreitet, das Centralamt die Gründe der Weigerung zu prüfen und bei hinreichender Be— gründung die Parteien vor die Richter zu weisen hat; anderenfalls wird es nach Einholung eines Gutachtens von zwei von dem Bundes— rathe zu bezeichnenden Fachmännern die Bahn belangen, und wenn sie dennoch nicht bezahlt, an den Staat, in dessen Gebiet sie liegt, be— richten, damit dieser sie zur Zahlung anhalte oder für sie Garantie übernehme oder gar endlich prüfe, ob sie nicht aus dem Verzeichniß der Bahnen, welche zum internationalen Transport berechtigt find, zu streichen sei.
New-⸗Jork, 3. November. (W. T. B.) Der Hamburger Po stdampfer „Wieland“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 4. November 1881.
In der westlichen Eingangsweiche der zwischen Dirschau und Bromberg belegenen Station Mile wo stieß am 1. d. M. ein Personenzug mit einem Güterzuge zusammen. Hierbei wurde leider ein Schaffner gelödtet und einer der beiden Zugführer so verletzt, daß derselbe inzwischen verstorben ist. Außerdem wurden noch einige Fahrbeamte leicht verletzt, von den Reisenden jedoch Niemand beschädigt. In Folge der Beschädigung von Betriebsmaterial war eine Sperrung der Strecke eingetreten, welche inzwischen wieder beseitigt ist. Die Untersuchung über die Ursachen dieses bedauerlichen Unfalls ist im Gange.
In der heutigen Sitzung der Brandenburgischen Provin— zialsynode bildete den ersten Gegenstand der Tagesordnung das
Proponendum des evangelischen Ober-Kirchen-Raths, betreffend die
Wiederbelebung der General-Kirchen⸗ und Schulvisitationen, über welche der Synodale Superintendent Mathis (Beelitz) referirte. — Nach eingehender Debatte wurde auf Antrag des Hen von Rhein⸗ baben beschlossen: 1) die Kirchen- und Schulwrisitationen sind als ein segensreiches Mittel zur Weckung christlichen und religiösen Lebens zu empfehlen; 2) die Geldmittel hierzu sind durch freiwillige Beiträge aufzubringen.
Für die am 12. Januar k. J. stattfindende siebenzebnte Dom bau-⸗Prämienkollekte zum Ausbau des GCölner Dom es sollen zur Förderung deutscher Kunst auf den Gebieten der Malerei, Plastik, der Goldschmiede., und Emaillirkunst, der Elfenbein⸗ und Holischnitzerei und der Glasmalerei als Gewinne Werke leben der deutscher Künstler, die sich durch Gediegenheit auszeichnen und durch Gegenstand und Größe zum Privatbesitz eignen, bis zu einem Gesammtbetrage von 6 009 66 angekauft werden. Mit der Auswahl und dem Ankauf dieser Werke wird das damit beauftragte Comité gegen Ende November d. IS in der permanentzen Kunst⸗ ausstellung des Cölnischen Kunstvereins im städtischen Mu seum zu Cöln beginnen, ohne jedoch die Freiheit, auch anderswo geeignete Kunstwerke auszuwählen, zu beschränken. Der Vorstand des Central ⸗Dembauvereins richtet daher an die deutschen Künstler die Bitte, die Cölner Kunst.Ausstellung zu dem ausgesprochenen Zwecke zeitig zu be⸗ schicken, und macht beionders darauf aufmerksam, daß alle Sendungen direkt an den Cõlnischen Kunstverein ju richten sind, ferner daß die Kosten der Hin! und Rückfracht bei den Sendungen von Künst⸗ lern, welche mit dem Cölnischen Kunstoereine bereits in Verbindung stehen, von diesem letzteren getragen werden, daß aber in allen an⸗ deren Fällen die Einsender bei Ermangelung einer besonderen Ver— einbarung diese Kosten zu tragen haben, sowie daß die Zulassung der eingesandten Werke dem Ermessen des Cölnischen Kunstoereins vorbehalten bleibt.
Der Stol;e sche Stenograyphenverein feiert sein drittes Stiftungsfest am Sonnabend, den 5. November, Abends 8 Uhr, im Restaurant Hohmann, Hausvoigteiplag 2, durch eine gemüthliche Zu⸗ sammenkunft, bei welcher der dritte Jahresbericht des Vereins sowie eine Festnummer des Vereingergans . Magazin für Stenographie“ zur Ausgabe gelangen wird. Gäste sind willkommen.
Im Vieterig- Theater setzte gestern Frl. Clara Ziegler ihr Gastspiel als Iphigenie fort. Auch diese meisterhaste Leistung der Künstlerin ist von ihren früheren Gastspielen im Schauspielbause bereits wohlbekannt und hinlangligz gewürdigt worden. Ihr pracht⸗˖ volles Organ, ihre vollendete Deklamation, ihre bewunderungswür⸗ digen nach der Antike studirten Posen schaffen im schönsten Verein ein dramatisches Gebild, dem noch immer keine lebende Künstlerin etwas Aehnliches an die Seite zu stellen vermocht hat. Von den an⸗ deren Mitwirkenden verdient Hr. Door als König Thoas lobende Er⸗ wähnung. Das vollbesetzte Haus spendete dem gefeierten Gast den reichsten Beifall. — Morgen gelangt mit Frl. Ziegler als Metella das fünfaktige Trauerspiel Die Patrizierinꝰ von Richard Voß zur ersten Aufführung. —ͤ ö
— Im Vibe rm · Theater wird moren, Sonnabend, auf Verlangen noch ein Mal „Ein Blitzmädel! gegeben; am Sonntag kommt dann zum ersten Male das Lebensbild: „Die Spitzenkönigin“ mit Frl. Josephine Pagay als Gast zur Aufführung.