KRaiset. Wohin solle man kommen, wenn eine Partei sich hier dlz die besondere Vertreterin Gottes hiristelle Er wisse nicht, ob der Abg. von Maltzahn, als derselbe die Forischritts= Parté als eine Partei des Naturalismus bezeichnet habe, die konfervative Partei aber als gläubig evangelisch, für dieselbe als Beichtvater figurire. Er seinerseits forsche nicht nach der religiösen Stellung des einzelnen Mitgliedes, weil die Fort⸗ schrittepartei eine politische Partei und keine Religionspartei fei. Er glaube der Achtung vor Gott und der Religion mehr u dienen, indem seine Partei dieselbe nicht in politische Rebe n ziehe. Diejenigen, die ihren Glauben immer auf den Lippen führten, seien oft nicht die besten Christen. Du sollst den Namen deines Gottes nicht unnütz führen“ stehe auch geschrieben. Mit diesem Gebot trete er dem ersten Ver⸗ fuch entgegen, Gott und religiöse Ueberzeugung in die Debatte hinenzuziehen. Der Abg. von Maltzahn spreche vom Schießen der Konfervativen, manchmal aber, wenn sie schießen sollten, hätten sie nicht geladen oder das Pulver sei ihnen naß ge⸗ werden, wie es am vorigen Donnerstag der Fall gewesen sei. Der Reichskanzker meine, die Fortschrittspartei wolle verhin⸗ dern, daß Kaifer Wilhelm zum Volke spreche. Nichts liege seiner Partei mehr fern als dieses. Seine Partei wolle ver⸗ hindern, daß die Form der Botschaft als das Regierungs⸗ Programm des Kanzlers mißbraucht werde zu einem Druck auf die freie Ueberzeugung der Wähler. Nur wenn die Wahlen eine freie Überzeugung zum Ausdruck bringen würden, würden sie ihren Zweck der freien Berathung des Kaisers in der Führung der Staats⸗ geschäfte erfüllen. Der Kanzler habe heute wie früher die durch den Kaiser in früheren Thronreden empfohlene Handelspolitik heftig getadelt, deshalb mache er demselben nicht zum Vorwurf, daß er gegen die Autorität des Kaisers verstoße. König Friedrich Wilhelm III. habe einmal beim Empfang einer ostpreußischen Deputation, zu der auch der Vater des Abg. von Saucken-Tarputschen gehört habe, geäußert: er habe auch Auszeichnungen an die gerade ver— liehen, welche ihm mit Freimuth in gewissen Dingen entgegen⸗ getreten sein. Höher als diejenigen, die ihm nach dem Munde sprächen, achte er solche, welche ihm gegenüber ihre freie Ueber— zeugung zum Ausdruck, gebracht hätten, auch wenn der Inhalt derselben ihm unangenehm sein könnte. Wenn so der absolutistische König Friedrich Wilhelm III. die Berechtigung der Opposition anerkannt habe, so habe seine Partei keine Ursache zu glauben, daß der jetzige Kaiser anders in dieser Beziehung denke. Wenn der Kanzler Aeußerungen mache wie heute, daß es oft schwer sei, die Unterschrift des Kaisers zu erlangen, so scheine ihm (dem Redner) dabei schon in bedenklicher Weise die Grenze überschritten, welche verbiete, die Person des Kaisers in die Debatte zu ziehen. Seine Partei verlange vom Kanzler, daß derselbe die Politik der Fortschrittspartei vor dem Kaiser nur mit Gründen und nicht mit allgemeinen Verdächtigungen des Republi⸗ kanismus bekämpfe, wodurch allerdings das Ohr des Monarchen den Vorschlägen der Fortschritispartei verschlossen werden müsse. Der Kanzler habe die Republik als die Kon⸗ sequenz des konstitutionellen Systems geschildert. Sei etwa die französische Bewegung von 1789 die Folge eines solchen gewesen? Im Gegentheil sei sie die Folge gerade eines abso⸗ iutistischen Regierungssystems und seiner für das Land ver⸗ derblichen Nichtung. Auch die heutige französische Nepublik sei nur die Folge des Napoleonismus und seiner cäsaristijchen Wirihschafst. Wer die Republik nicht wolle, solle sich insbesondere hüten die Wege des Napo⸗ leonismus zu beschreiten und seine Vorbilder aus Frankreich zu nehenen. Mit mehr Recht aus dem Konstitutionalismus den Republikanismus zu folgern, könne er behaupten, daß die jetzt beginnende deutsche Entwickelung zuletzt zu russischen Zuständen führen müsse, zu einer Selbstherrschaft und Auto⸗ fratie, welche das politische Verbrechen in der schlimmsten Art und die Revolution zur Folge haben müsse. Der Kanzler beruse sich für seine verschiedene Wandlungen auf die ver⸗ schiedene Taktik des Feldmarschall von Moltte in verschiedenen Schlachten. Gerade diese Berufung kennzeichne die innere Politik des Kanzlers als eine solche, in der alles Taktik, Strategie, Machtfrage sei, während seine Partei den Staat nach festen, materiellen Grundsätzen geleitet wissen wolle. Wieder habe der Kanzler heute dem Reichstag Fraktions⸗ oder Cliquen⸗ wesen zum Vorwurf gemacht. Der Kanzler selbst aber habe dem⸗ selben Reichstag das beste Zeugniß ausgestellt, indem derselbe an einer anderen Stelle seiner Rede gesagt habe: im Gegen⸗ satz zu England solge ein deutscher Abgeordneter seinem Parteiführer nicht, wenn derselbe dessen Vorschläge für verderblich halte. Möchten unsere Beamtenkreise glauben, Minister zu werden, das sei das schönste Ziel einer Laufbahn. Für politische Männer hätten Ministerposten nichts Verlockendes, am wenigsten unter dem Kanzler selber. Habe früher Jemand andere Anschauungen gehabt von der Ehre und dem Glück eines Mini⸗ nisterz, der Kanzler habe selbst das meiste dazu bei⸗ getragen, diese Anschauung u berichtigen. Bestehe in VTeutschland eine Gefahr für die Selbständigkeit der Krone, so komme sie nicht von Uebermacht parlamen⸗ tarischer Entwickelung, sondern von einer anderen Seite. Der Kanzler spreche von der freien Bewegung der Krone, welche es ihr gestatten müsse, den 6 zu wechseln im Falle einer Meinungsverschiedenheit. Sei aber nicht das ganze Negierungssystem des Kanzlers, indem sich Alles immer mehr auf seine Verson zuspitze, nicht geeignet, thatsachlich diese Frei⸗ Heilt der Qrone einzuschränken? Die Krone müsse den Fürsten Bismarck als Kanzler —— weil sein Regierungssystem jede andere Wahl unmaäglich mache. Suche man doch schon die Kaiserliche Äotschast zinzustellen als Regierungsprogramm nicht nur des Kaisers, sondern der Dynastie. Berichte die Kanzler presse doch unwidersprochen über eine Aeußerung des Kanzlers, welche derselbe gegen einen Kreis von Abgeordneten gethan Hätte, dechingehend, daß auch der Kronprinz bein Re⸗ gierungsantritt icht umhin können werde, dieses Programm Der Votschaft zu verwirklichen. Er (Redner) aber sei der Meinung, daß der Kronprinz als Hohenzoller sich nicht he ute schon werde vorschreiben lassen, für welches Programm derselbe ei n⸗ treten werde, wenn er berufen werde, den Thron zu besteigen. Der Neichekanzler vermisse, eine Mehrheit in diesem Hause. Enischiedene Mehrheiten fesen gegen Vas Unfallversicherunga⸗ proselt und gegen das Tabakgmonopvol. Warum respektire perselbe die Mehrheit nicht, so weit sie vorhanden sei. Ein rofitives Programm lönne ausgeführt wetben durch Resorm der Haftpflicht, wenn der Kanzler nur zur Zeit verzichte auf eine Umgestaltung des Versicherungswesens. Was der Kanzler Stagnation nenne, bezeichne er (Nedner) als eine Nuhe⸗ pause der Gesctzgebung. Allerdings würden große Wähler⸗
kreise eine solche willkommen heißen. Alle diese Kanzler⸗ projekte zur Umgestaltung des Wirthschaftslebens beunruhig⸗ ten und belasteten schwer das Erwerbs⸗ und Geschäftsleben des Volkes. Was seine Partei dazu thun könne, solle geschehen, um diese sogenannte Stagnation herbeizuführen und dem Geschäftsleben es wenigstens in Ruhe zu ermöglichen, die schweren Lasten aufzubringen, welche ihm die Politik des Kanzlers sonst auferlege.
Der Abg. Frhr. von Minnigerode erklärte, der Vorred⸗ ner möge es verantworten, daß derselbe die Person des Kronprinzen in die Debatte gezogen habe; sein Takt verbiete ihm, dem Vorredner auf diesem Wege zu folgen, und er glaube, man werde dafür hier und im Lande Verständniß haben. Dann habe der Abg. Richter die Konservativen und den Reichskanzler vor der Nachahmung französischer Vorbilder gewarnt; seien die Herren von der Fortschrittspartei doch vor⸗ sichtiger; der ganze wässerige Konstitutionalismus der Fort⸗ schrittspartei sei ja nur ein französisches Vorbild. Dieser Konstitutionalismus sei nur ein Abguß von englischem Thee. Möge die Forschrittspartei doch vorsichtig sein, in ihr Kämmerlein gehen und sich von ihrem wässerigen Leiden heilen. Auch der Vorwurf, daß die Konservativen ihren kirchlichen Standpunkt hervorgekehrt hätten, sei ein un—⸗ vorsichtiger, der Abg. Hänel gerade sei es gewesen, der an das protestantische Bewußtsein appellirt habe, von der linken Seite sei dieser Ton angeschlagen worden. Möge sich die Fort⸗ schrittspartei doch nicht täuschen, das Schreckbild des zeitweiligen Zusammengehens einer politischen Partei mit dem Centrum habe seine Wirkung verloren, und zwar auf Grund der that⸗ sächlichen Erfahrungen. Die Gesetzgebung der letzten drei Jahre sei ja nur unter der Mitwirkung des Centrums zu Stande gekommen. Er gehe sogar für seine Person noch weiter und wünsche, daß manche Hemmnisse, die der Verwirklichung der Ziele des Centrums noch entgegenständen, bald beseitigt wer— den möchten. Sein Freund von Maltzahn habe ganz Recht, es bestehe ein bewußter kirchlicher Gegensatz zwischen der Fort⸗ schritt⸗ und der konservativen Partei, derselbe Gegensatz, der bie Liberalen auch vom Centrum scheide. Die politische Stel— lung lasse sich nun einmal nicht ganz von der kirchlichen Ueberzeugung trennen. Der Abg. Richter habe sich auch be⸗ klagt, daß durch die Kaiserliche Botschaft ein Druck auf, die Waͤhler ausgeübt würde. Die Herren von der Fortschritts⸗ parter hätten wohl ganz verlernt, persönliche Kundgebungen des Kaisers zu vernehmen. Die Konservativen wollten einen lebendigen persönlichen Regenten, möge die Fortschritts⸗ partei ihren verwa schenen Konstitutionalismus behalten, und es verantworten, wenn derselbe zur Republik führe.
Der Abg. Rickert verwahrte sich in persönlicher Bemer—⸗ kung gegen die Behauptung des Reichskanzlers, daß er die Debatte zuerst auf das persönliche Gebiet gelenkt habe, auch sei es unrichtig, daß er dem Reichskanzler leichtfertige Schnelligkeit im Wechseln der Ueberzeugung vorgeworfen habe.
Damit schloß die Diskussion. Titel 1 der Ausgaben in dem Etat des Reichstages (Bureaudirektor 8100 M) wurde genehmigt, ebenso Titel 2— 9 ohne Diskussion.
Bei dem Tit. 10 (Entschäbigung der Eisenbahnen für die Freikarten) bemerkte der Abg. Mayer (Württemberg), nur mit Schüchternheit spreche er vor einer Elite seiner Nation. Auch die bescheidene Zahl seiner Partei lege ihm Bescheidenheit auf. Nur ein schweres Anliegen, das zugleich ein altes sei, könne sein Auftreten rechtfertigen. Es greife zurück bis in die Zeit vor der jetzigen Verfassung. Schon 1868, 69 und 70 hätten die Abgg. Waldeck und Hoverbeck Anträge auf Einführung von Diäten für die Reichstags—⸗ mitglieder gestellt. Seit Bestehen der Verfassung hätten die Abgg. Schulze und Genossen in jeder Session diesen Antrag wiederholt und mit steigender Stimmenmehrheit sei derselbe jedesmal angenommen worden. Nur im letzten Reichstag habe der Antrag die Form eines Amende⸗ ments vom Abg. Virchow zu einem Beschlußfähigkeitsantrag von Völck angenommen. Neue Gründe werde er daher auch nicht vorbringen, nur frisch anregen wolle er die Sache, und wenn die Fortschrittspartei den Antrag nicht, wie er wünsche, einbringe, werde es die Volkspartei thun. Die alten Ein⸗ wände würden seither hinfällig geworden sein. „Das allge⸗ meine Stimmrecht brauche ein Korrektiv“, habe es früher ge⸗ heißen. Dasselbe brauche so wenig als die umgebende Luft korrigirt zu werden. Auch die , des Reichs⸗ tages habe man durch Diätenlosigkeit beeinflussen wollen. Von soichen Tüfteleien sei man zurückgekommen. Dann sei ein Haupt⸗ einwand gewesen, daß man nicht so früh schon an der Ver⸗ fassung ändern dürfe. Jetzt beantrage die Regierung selbst Abänderung der Verfassungseinrichtungen, Verlängerung z. B. von Legislatur⸗ und Budgetperioden, was ihm als eine Ver⸗ kürzung von Volksrechten erschienen sei. Jetzt beantrage die Regierung selbst einen Volkswirthschaftsrath und diesem wolle sie sogar Diäten verwilligen; dem Kind zweiter Ehe also, während das Kind erster Ehe, der Reichstag, stiefmütter⸗ lich behandelt werde. Die Diäten solgten aus der Natur des allgemeinen Stimmrechts. Dieses sei nicht vollständig, so lange das passive Wahlrecht durch ein Privilegium der besitzenden Klassen beschrankt und verunziert sei. Das allgemeine Stimmrecht sei ein dem Volk unbrauchbarer Klotz, so lange dieses nicht das nöthige Handwerkezeug zu seinem Gebrauch besitze, Presse, Vereins⸗ enn, n, unentgeltliche Schulbildung einer- freies passives Wahlrecht andererseits Insbesondere möchte er den bundesräthlichen Regierungen die Diätenfrage und ein anderes Verhalten zu ihr als seither ans Herz legen. In ihrem bisherigen Widerstand sehe man ein n allzu großer Ab⸗ hängigkeit von Berlin Seien sie ja selbst gleich den Parteien ihrer Lander durch die Diätenlosigkeit in Kandidatennoth versetzt. Das Reich könne eine 1 eher ertragen als sie. Leichter noch werde den Parteien zuzureden sein, das Centrum habe sich durch das Organ des Abg. Windthorst stets für Diäten ausgesprochen. Anfangs habe dieses nur die Bedingung eines Oberhauses oder Zweikammersystems daran geknüpft, 2 aber sich w, dafür ausgesprochen. Der Fort⸗ schritt habe den Antrag in jeder Session eingebracht und die Nationalliberalen hätten demselben zugestimmt, wenn auch sein n der Abg. Bamberger Anfangs nur ironisch. Er wolle eine Ermahnungen an die übrigen Parteien jetzt weglassen. Eine solche Selbstbeschränkung sei stets ehrend für den Mann. Er wolle, nachdem er bisher als Demokrat für die Sache ge⸗ sprochen, nun auch noch als Schwabe dafür reden. Die Diätennoth werde in seinem kapitalarmen Land bitterer als in andern Provinzen empfunden. Die Garnituren der Ab⸗ geordneten von Berlin kamen stetz nur mit Ach und Krach zusammen. Die Kollegen müßten daher mit denen, die hier⸗ he gesendet würden, fürlieb nehmen. Auch das sei übrigens
nicht neu, daß Süddeutschlands besondere Verhaltnisse hier
(mehr 20. Hiervon:
hervorgehoben worden seien. Prof. Edel, Hr. von Stauffen⸗ berg hätten es gethan und Gölder, der jetzt Minister in Württemberg sei. Frisch aus der Wahlerschast heraus könne er bezeugen, daß und der Reichstag möge endlich dafür sorgen, daß die Diäten⸗ losigkeit aus der Welt geschafft werde. Ihm habe der Schluß der Botschaft einen tiesen Eindruck gemacht mit seiner Hin⸗ weisung auf zehnjährigen Frieden und dadurch, daß sich die Reichsregierung als Friedensregierung proklamirt habe. Hier handele es sich um eine der Maßregeln, durch welche auch der innere Friede wieder hergestellt würde. Der Reichskanzler habe gestern die Volkspartei eine neue Einrichtung genannt und heute habe er sie als ein neu aufstehendes Gestirn bezeich⸗ net. Dem Volk werde dieser bescheidene Stern allerdings willkommen sein, wenn sein Aufgehen für die Volksvertreter Diäten bedeute.
Der Titel wurde darauf genehmigt, ebenso der Rest des
Etats für den Reichstag, sowie der Etat für den Reich s⸗—
kanzler und die Reichskanzlei. . Hierauf vertagte sich das Haus um 4, Uhr auf Mitt— woch 12 Uhr. :
Stati stische Nachrichten.
Statistik der Königlichen technischen Hochschule zu Berlin Wintersemester 1881/82. An der technischen Hochschule bestehen folgende Abtheilungen: J. Für Architektur, II. für Bau⸗Ingenieurwesen, III. 6 . mit Einschluß des Schiffs⸗ aues, IV. Chemie und Hüttenkunde, V. Allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenschaften.
Abtheilung
I. Dozenten.
1) Etatsmäßig ange⸗ k 2) Nicht etatsmäßig angestelle. .. 3) Privatdozenten ; 4 Ständige Assi⸗ resp. III. so⸗ ö 383 wie Z Privat⸗ 5) Nicht stãndige A⸗⸗ . der sistenten.. A Abth. II. sind 6) Berechtigt zur Er⸗ gleichzeitig theilung von Un⸗ als Assisten⸗ terricht in den ten aufge⸗ neueren Sprachen führt.
2 nicht etats⸗ mäßig ange⸗ stellte Dozen⸗ ten Abth. J.
Summa 41
Il. Studirende.
Im 1. Semester 18 Gegen das Winter⸗
semester 1880 / 81-4 — 9 Im 2. Semester. I 15 7 3. Semester. 23 20 Semester. 12 10 Semester. 20 16 Semester.. 19 11 Semester. . 65 35 Semester. 4 7 höheren Semestern 53 28
229 146
— * e S .
. e
— —
De, . 3 35333 2
2 12
Summa
Gegen das Winter semester 1880 / 81 Poder — . TS4- 52
Studirende d. Winter ⸗ . semesters 1880 51 waren im 1. Se⸗ mester
Für d. Wintersemester 1881/82 wurden:
a. Neu immatrikulirt 31 22 50
b. Von fruher ausge⸗
schiedenen Studi · renden wieder im ⸗ matrikulirt. 4
22 H 22
8
Summa
Von den Studirenden
sind aus: Amerika, Nord Amerika, Süd England . Frankreich. Holland. allen.. Desterreich Rumänien Rußland Schweden Norwegen Schweiz . Serbien. Spanien
1 —
L= *
— — R — — 2
N 1 1 1111181111111 r,
—
1 Summa d. Auslãnders 15 4 1 6 — 30
Von den 127 neu immatrikulirenden Studirenden baben Reife 1eugnfffe von. Ghvmnasien 5, Real schulen J. S. 41. Gewerbe; schulen 47. Andere ulen (auzländische) baben besucht 21.
Das Durchschnittsalter der neu immatrikulir ten Studirenden betrãgt 21,1 Jabr. r n
fi. Sospitanten: 226. Gegen daz Wintersemester 185051 Bauführer 25, Dffiuere 17, Studirende der Untsersitst J.. Ausländer (öiichtůeuische d söß aus Rußland, 1 aus Desterreich, 1 aus Nordamerika, I. aus der Schwein.
die Diäten ein Anliegen des Volkes seien
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 281.
Berlin, Mittwoch, den 30. November
S8.
Prruhischen staats- Anzeigers: Berlin 8w., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
8
J nf erate für den Deutschen Reichs⸗ und .
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt an: die stönigliche Expedition des Aeutschen Reicha⸗ Anzeigers und Königlich
Deffentlicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und UntersachungLs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladangen n. dergl.
Industrielle Etablissements, Fabriken nad Grosshandel. Versckiedene Bekanntmachungen.
*
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des Invalidendant , Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
3. Verknnfe, Ver pa chtungen, Sabmissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszaklung
* a. 8. w. von öffentlicken Fapieren.
Literarische Anzeigen. 8. Theater- Anzeigen. In der Börsen- Familien-Nachrichten. s beilage. *.
Aunnoncen⸗Bnureaux.
*
Steckbriefe und Unter suchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Otto Bube, angeblich aus Guben ge⸗ bürtig und zuletzt, und zwar bis zum 19. d. M., an der Stadtbahn bei Charlottenburg beschäftigt ge wesen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Straßenraubes in den Akten J. J. 324/81 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an die Direktion des Untersuchungsgesängnisses zu Alt⸗Moabit 11112 abzuliefern. Berlin, den 26. November 1881. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II. Beschreibung: Alter etwa 23 Jahre, Größe c. Im 55 em, Statur schlank, Haare blond und kraus, Bart fehlt, Augenbrauen Flond, Nase klein, Zähne gesund, Gesicht klein, Ge⸗ sichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung: graues Jaquett mit karrirtem Futter, grau und schwarz gestreifte Weste, dunkelblaue Hosen, wollenes jchwarz und weißgestreiftes Hemde und desgleichen Halstuch, Pantinen. Besondere Kennzeichen: auf⸗ jallend viele Pickel im Gesicht.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kauf mann Nobert Noderich Tieffenbach hierselbst ist in den Akten U. R. J. No. 287 de 1881 die Untersuchungshaft wegen Vergehen gegen 5. 283? St. G. B. bezw. 5. 02 C. O., wegen wiederholten Vergehens gegen F§. 308 Preuß. C. D. bezw. 5. 211 F. S. und §. 263 St. G. B., sowie wegen Ver⸗ gehens gegen 5. 246 St. G. B. verhängt. Es wird erfucht, den selben zu verhaften und an die Königl. Direktion des Untersuchungsgefängnisses hierselbst, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 abzuliefern. Berlin, den 36. November 1881. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. Rich ter. — Beschreibung: Alter: 35 Jahre, geb. 4. Mai 1846, Geburtsort Stuhm, Größe: 1 m 82 em, Haare: bellblond, röthlich blonder am Kinn, ausrasirter Vollbart, Augen: hell. Besondere Kennzeichen: trägt eine goldene Brille.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Comp= toirdiener Gottlieb Ebel von hier, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht denselben zu verhaften und in das hiesige Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. Luckenwalde, den 28. November 1881. Königliches Amtsgericht. Beschreibung. Alter 24 Jahre, Größe 163 m, Statur schwächlich, Haare dunkel⸗ blond, Stirn hoch, Bart dunkelblonder kleiner Schnurrbart, Augenbrauen dunkelblond, Augen blau⸗ grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne ge⸗ wöhnlich, Kinn länglich, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe gesund, Sprache deutsch.
42941] Ladung. Der Arbeiter Karl Großmann, am 13. Dejember 1863 zu Neu⸗Nuppin geboren, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last ge⸗ legt wird, zu Schöneberg am 22. August d. J. um⸗ herziehend Streichhölzer feilgeboten zu haben, ohne im Besitz des zu diesem Gewerbebetriebe erforder⸗ lichen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung gegen 8§. 1 und 18 des e, vom 3. 7. 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II. bierselbst auf den 31. Jaunar 1882, Vormit⸗ tags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Alt ⸗Moabit Nr. 1112, Portal III. Zim⸗ mer Nr. 33, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhand⸗ lung geschritten werden. Berlin, den 14. Novem⸗ ber 1881. Drabner, Gerichtsschreiber des König⸗ lichen Amtsgerichts II.
162748 Ladung. k!
Der Ersatzreservist J. Klasse Franz Rösgen von Hachenburg, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, daß er ausgewandert sei, ohne von der bevorstehenden Auswenderung der Militärbebörde Anzeige erstattet zu haben — Ueber⸗ tretung gegen 5. 360 Nr. 3 St.- G. B. — wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst
auf Mittwoch, den 15. Zebrnar 1882, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Hachenburg zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent- schuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Hachenburg, den 15. Norember 1851.
Fick, ; Gerichts schreiber des siadznchen Amtegerichts.
. Oeffentliche Ladung.
I Der Schornfieinfeger Friedrich Johann Max Desenick, seboren zu Greifswald am 16. Sytem. ber 1558, daselbst zuletzt aufhaltsam, 2) der Albert Karl Wilbelm Fahrendorf, geboren zu Greisz⸗= wald am 19. April. I8os, daselbst zulent gufhalt- sam, J) der Wilhelm Christian Friedrich Fahren wald, geboren zu Greisswald am 8. zember 15586, daselbst zuletzt aufhaltsam, 4) der Friedrich Gustav Theodor Jerasch, geboren zu Greifewald am . Mai 1858, daselbst julett aufhaltsam, 5) der Mar Ferdinand Löbbe, geberen ju Greifswald am 8. Ja- nnar iss, daselbst zuletzt qufkaltsam, 6) der Jer. dinand Karl Theodor Meinhard, geboren ju Greife= wald am 76. Juni 1858, daselbst zuletzt aufbaltsam, I der Karl Friedrich Theodor Meichenbach, FR boren ju Grelsswald am 24. März 1835, daselbst iett aufkaltfam, s der Jeoann Martin Friedrich Schröder, geboren zu Greifewald am 20. Januar Bös, dafelbsf zulgtzt aufbalrsam. ) Der Jebhann Karl Siewert, geboren zu Greifewald am 2. August
1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 109) der Wilhelm Christian Steffen, geboren zu Greifswald am 26. Oktober 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 11) der Wilhelm Johann Friedrich Stüwe, geboren zu Greifswald am 30. August 1858, daselbst zuletzt auf⸗ haltsam, 12) der Max Ludwig Tiegler, geboren zu Greifswald am 8. Februar 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 13) der Johann Theodor Todt, ge⸗ boren zu Greifswald am 10. Januar 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 14) der Karl Heinrich Zuhn, geboren zu Greifswald am 5. April 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 15) der Matrose Nudolf Chri⸗ stiag David Moll, geboren zu Wolgast am 27. Januar 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 16 der Johann Friedrich Wilhelm Ohlrich, ge⸗ boren zu Wolgast am JT. Oktoder 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 17) der Richard Emil Wilhelm Wolff, geboren zu Wolgast am 21. Februar 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 18) der Johann Friedrich Theodor Zingler, geboren zu Eldena am 9. Juli 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 19) der Karl Wilhelm August Krumtum, geboren zu Hans— hagen am 7. Mai 1858. zuletzt wohnhaft in Wrangelsburg, 20 der Johann Karl Theodor Riebe, geboren zu Buddenhagen am 22. Februar 1858, zuletzt wohnhaft in Lühmannsdorf, 21) der Seefahrer August Friedrich Christian. Däörsling, geboren zu Alt⸗Wiendor5f am 20. August. 1858, zuletzt aufhaltsam in Hohendorf, 2) der Johann Christian Theodor Mahl, geboren zu Boltenhagen am 3. Februar 1858, daselbst zuletzt aufhalt⸗ sam, 25) der Christian Karl Johann Wil- helms, geboren zu Boltenhagen am 19. April 1858, daselbst. zuletzt aufhaltsam, 24) der Jochen Friedrich Wilhelm Wahlfeld, ge⸗ boren zu Rubkow am 8. Januar 1858, zuletzt wohnhaft in Pamitz, 25) der Seefahrer Hermann Emil Erdmann Köppen, geboren zu Pinnow am 30. März 1858, daselbst zuletzt aufhaltsam, 26) der Detlof, geboren zu Gützkow am 2s. August 1868, daselbst zuletzt aufhaltsam, 27) der Landmann Heinrich Friedrich Johannes Schröder, geboren zu Breechen am 21. Januar 1858, daselbst zuletzt auf⸗ haltsam, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Ver⸗ gehen gegen §. 140 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden auf den 25. Jannar 1882, Vormittags gr Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur e geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5§. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Ersatz⸗ kommission des Kreises Greifswald, der mir der Kontrole der Wehrpflichtigen beauftragten Behörde, über die der Anklage zu Grunde liegenden That sachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald vom 10. September 1881 ist wegen der die Angeklagten möglicherweise treffen den höchsten Geldstrafe und der Kosten des Ver⸗ fahrens das im Deutschen Reiche besindliche Vermögen derselben in Höhe von MWM in Ge— mäßheit des 8. 149 Str. G. B., S8. 180, 325 Str. P. O. mit Beschlag belegt. Greifswald, den 6. November 1881. Königliche Staatsanwaltschaft.
luis] ; . 1 Ver Seefahrer Friedrich Wilbelm Theodor Arndt, am 1I. Dejember 1857 zu Garz auf Rügen geboren, daselbst zuletzt wohnhaft, 2) Ernst Tarl Friedrich Brasch, Seefahrer, geboren am 6. April S857 zu Lanschwitz, zuletzt in Dumsevitz wobnbaft, 3) Herrmann Karl Joachim Scheer, Scefabrer, ge. boren am 15. August 1857 in Dönkoyitz, zuletzt wohnhaft in Gingst, 4 Wilbelm Ludwig Philipp Heinrich Lüth, geboren am 2. August 1857 u Samtens, zuleßt wohnhaft dalelhst⸗ 5) Johann Garl Ghrenfried Hannemann, Seefahrer, gehoren am 71. Dezember 1857 zu Zicker, zuletzt wohnhaft in Erin, 6) Cbristoxb Karl Friedrich Jungknecht, eefabrer, geboren am 24. Tren 1857 zu Sehlen,
uletzt wohnbaft in Stralsund, 7) Joachim arl geben Haase, Seefahrer, geboten am 13. Februar 1857 zu k s) Moritz Jacob Alexander Kliesow, Seefabrer, eboren m 18. Mär; 1858 zu Baabe, juletzt wohn ⸗ aft daselbst, 9) Friedrich Wilhelm Theodor Puchert, Seefahrer, geboren am 5. November 1858
Wieck, zuletzt wobnbaft in Neuendorf,
u Biedamitz, zuletzt wobnbaft dasel bst, 10) Wil⸗ elm Friedrich Karl Brüdgam, Seefahrer, geboren am 8. Oktober 1858 zu Breege, zuletzt wohnhaft daselbst, ij Robert Joachim Jarl Graap, Seefahrer, —— am 15. Juni 1858 zu Breege, zuletzt wohnhaft kafelbst, 12) Karl Ernst Wilbelm Lauge, geboren am 4. Sertember 1856 zu Philirpshagen, zuleht wohnhaft daselbst, 13) Friedrich Wilbelm Julius Meyer. Schiff gsimmermann, geboren am 31. De- jember 15855 zu Promoissel, zuletzt wohnbaft daselbst, 14) Christian Friedrich berdor Tabel, Seefahrer, geboren am 5. November 1838 n Prosnitz, zuletzt wohnhaft daselkst, 15 Gustar Karl Jehann Schmidt. FJommis, geboren am 39. Januar 1858 zu KGloster Scr. Jürgen vor Rambin, zuletzt auflältlich da elbst, . Ferdinand Jacob Julius Miöhl, Ser. ahrer, geboren am J. März 1358 zu Sagard, zuletzt r es daselbst, 7) Wilbelm Albert Algander Bläßing., Matrsse, geboren gm 14. Januar ös zu“ Schaprode, zuletzt aufbältlich daselbst. 18 * Tarl Wilbelm Perwe, Seefahrer, geboren am 29. Mai 133 zu Klein ⸗Stre⸗
sow, zuletzt aufhältlich in Seedorf, 19) Fried⸗ rich Auaust Moriz Krüger, Seefahrer, geboren am 30. Dezember 1858 zu Wieck, zuletzt aufhältlich daselbst. 20) Heinrich Albert Moritz Holz, geboren am 9. November 1859 zu Gobbin, zuletzt aufhältlich in Garz, 21) Friedrich Karl Moritz Snbklew, Seefahrer, geboren am 31. Mai 1859 zu Güstelitz, zuletzt aufhältlich daselbst, 2) Karl Fritz Theodor Strohmeier, geboren am 25. Januar 1859 zu Buckvitz, zuletzt aufhältlich daselbst, 23) Theodor Karl Wilhelm Michaelson, geboren am 18. Mai 1859 zu Kl. Wendorf, zuletzt aufhält⸗ lich daselbst, 2c) Karl Friedrich Heinrich Lange, eboren am 11. Oktober 1860 zu Philipps⸗ agen, zuletzt aufhältlich daselbst, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß ent— weder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufgehalten zu haben — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden auf den 16. Jannar 1882, Vormittags 115 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Stralsund zur Hauptverhandlung geladen. Bel unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5§. 472 der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Landrath zu Bergen, der die Wehrpflichtigen kontrollirenden Behörde, uber die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung vom 12. September 1881 verurtheilt werden. Durch Beschluß des König lichen Landgerichts Strafkammer II. zu Greifswald vom 11. Oktober 1851 ist in Gemäßheit des 8. 140 St. G. B., §§. 480, 326 Str. P. O. zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe, sowie der Kosten des Verfahrens, bas Bermößzen der Angeklagten in Höhe von je 300 46 mit Beschlag belegt. Greifs⸗ wald, den 2. November 1881. Königliche Staats⸗ anwaltschaft.
Oeffentliche Vorladung. I) Der Schlosser Friedrich Wilhelm Blödow, geboren am s. Juni 1857 zu Kleinsilber, Kreis Arnswalde, letzter ge⸗ wöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 27) der Knecht Carl Friedrich Wilhelm Salzwedell, geboren am 15. Juli 1857 zu Kleinsilber, Treis Arnswalde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deut⸗ schen Reiche ebenda, 3) der Knecht Carl Hermann Wobig, geboren am 24. August 1857 zu Reetz, leßter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 4) der Paul Gustav Adelf Krahn, geboren am 13. Januar 1858 zu Arnswalde, (letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen ebenda, 5) der Mar Lilienthal, geboren am j09. Februar 1833 zu Arnswalde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 6) der Her⸗ mann August Riese alias Rehwinkel, geboren am 25. Februar 1858 zu Arnswalde, letzter gewöhn— licher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 7) der August Julius Schulz, geboren am S8. Juli 1858 zu Arnswalde, leß ter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutfschen Reiche ebenda, 8) der Carl Friedrich Wilhelm Desterreich, geboren am 3. Mai 1858 zu Berkenbrügge, letzter gewöhn⸗ licher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 9) der Carl Ludwig Wilbelm Nennemann, ge⸗ boren am 29. Noxember 1858 zu Buchholj, Letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 10) der Gustav Albert Faust, gebrren am 3H. Januar 1858 zu Marienhof, Kreis Arnswalde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 117 der Michael Friedrich Stange, geboren am 15. Juli 1855 zu Cranzin, letzter gewöhnlicher Aufentbest im Deutschen Reiche ebenda. 12) der August Heinrich Korth, geboren am 26. Juli 1858 zu Cürtow, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 13) der Friedrich Wil— Felm Kieseibach, geboren am 15. Desember 1858 zu Gürtow, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 149) der Carl Ferdinand Schulz, geboren am 24. Juli 1858 zu Cürtow, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche cbenda, 1I9 der Hermann Gustav Nobert Riede mann, geboren am 25. August 18538 zu Cölpin, Kreis Arnswalde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche Sophienhof, Kreis Arnswalde, söJ der Garl Friedrich Wilbelm Zander, zeboren am 26. April 18538 zu Friedenau, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 7) Ter Albrecht Georg Brening, geboren am 18. September 1858 zu 2 letzter gewöhnlicher Aufentkalt im Deutschen Reiche ebenda, 18) der Farl Ludwig Aff, geboren am 19. Februar 1858 zu Hagelselde,. letzter gewöhnlicher Ln enthast im Dentschen Reiche ebenda, M) der Friedrich Wilbelm Stach, geboren am 23. September 18538 zu Hoch zeit, letzier gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ckenda, AWM) der Franz Albert Will, geboren am 17. Juni 1855 zu KAleinsilber, letzter gewöhn⸗· licher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 21) der Auzust Friedrich Ferdinand. Rösle, geboren am 7X7. Auqust 1858 zu Marienwalde, letzter ge⸗ wöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 22 der Friedrich Wilhelm Hein, geboren am js. November 183583 zu Mienken, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 23) der Farl Auaust Drevg, geboren am 1I. September 1355 zu Müäbensesde, letzter gewöbnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 21) der Gustav Julius
3 geboren am 25. Mai zun RNenwedell, letzter gewöhnlicher Auf.
enthalt im Deutschen Reiche ebenda, 25) der
Christian Hermann Friedrich Ebert,. geboren am 20. April 1858 zu Rohrbeck, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 26) der Wilhelm Friedrich Oelke, geboren am 29. Mai 1853 zu Steinberg, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche Vorwerk Schönfeld, 27) der Carl Friedrich Oelke, geboren am 29. Mai 1858 zu Steinberg, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche Vorwerk Schönfeld,
der Gustav August Dittmer, geboren
3. Juni 1858 zu Zatten, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 29) der Friedrich Wilhelm August Hoffmann, geboren am 26. August 1858 zu Zaegensdorf, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche ebenda, 30) der Friedrich Wilhelm Boetzer, ge⸗ boren am 18. März 1858 zu Marzelle, Kreis Arns⸗ walde, letzter gewöhnlicher Aufenthalt im Deutschen Reiche unbekannt, 31) der Bau⸗Volontair Paul Below, geboren am 17. Juni 1856 zu Landsberg a. W., letzter gewöhnlicher Auf— enthalt im Deutschen Reiche unbekannt, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen zu haben, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebiets aufzuhalten. Vergehen gegen §8. 140 Nr. 1 Str. G. B. — Dieselben werden auf den 17. Februar 1882, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Landsberg a. W. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden diefelben auf Grund der nach 5. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von den Herren Civil-Vorsitzenden der Ersatz-Kommissionen zu Arnswalde und Lands⸗ berg a. W. über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt wer⸗ den. Landsberg a. W., den 30. September 1851. Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungeu n. dergl.
wos io) Aufgebot.
Zur Erlangung eines Ausschlußurtheils behufs ihrer Eintragung als Eigenthümerin ins Grundbuch hat die verwittwete Tischlermeister Heinrich Müller, Friederike Dorothee, geb. Boeder, zu Greifenberg L. Pomm. das Aufgebot des im Grundbuche von den Aeckern zu Greifenberg i. Pomm. Band III. Blatt 295 — 305 unter Nr. 1 des Titelblatts verzeichneten
Reich? Gartens an der Colberger Straße K. Bl. 4 Nr. 46.
zum Flächeninhalte von 90 ha O3 a 60 qm, als deffen Eigenthümer der Stellmachermeister Samuel Gottfried Wilke eingetragen steht, beantragt.
Es werden deshalb alle diejenigen, welche Eigen⸗ thumsansprüche an diesem Grundstücke geltend zu
machen baben, aufaefordert, dieselben spätestens in
dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 14. Jannar 1882, Vormittags 111 Uhr. anberaumten Termine anzumelden, mit der War⸗ nung, daß die Ausbleibenden mit ihren eiwaigen Real- ansprüchen auf das Grundstück präkludirt werden sollen und die Eintragung des Besitztitels für die Antragstellerin erfolgen werde.
Greifeuberg i. Bomm. den 24. Oktober 1881.
Königliches Amtsgericht. J.
12624 Auf Igntag der Erben des am 14. November 18860 in der Krankenanstalt zu Bremen verstorbenen Arbeiters Cord Pascheberg, namentlich: I) Dietrich Friedrich Pascheberg, Vollmeier in Klein⸗Eilstorf, ñ 2) Johann Heinrich Pascheberg, Häusling daselbst. 3 des Köthers Jobann Heinrich Rürke Ehefrau, Anna Catharine Marie Sophie, geborenen Pascheberg, daselbst, des Halbmeiers Hermann Wilhelm Martens Ehefrau, Catharine Wilhelmine, geborenen Pascheberg, in Ramel sen, z 9) des Häuslings Diedrich Hambrock Ehefrau. Gatharine Margarethe, geborenen Pascheberg, in Eilte, J 9 Diedrich Heinrich Christian Scheele, Vollmeier in Klein ⸗Eilstorf, * 7 Heinrich Friedrich Scheele, Landmann daselbst. sj Gatharine Caroline Scheele daselbst. wird der unbekannte Inhaber des Buches der Spar. faffe zu Bremen Nr. 25,418, eröffnet am C6. April 18378 auf den Namen Ford Pascheberg mit einer Einlage von 60 M, dessen Guthaben am 31. De- zember 1880 6 495. 35 3 betrug, aufgefordert. sfpätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 3. Januar 1882. Nachmittags 4 Uhr, . in der Amtsgerichisstube, unten im Stadthause Rr. J., ankeraumten Aufgebotstermine seine Rechte auf das Sparlassenbuch bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte anzumelden und dasselbe vorzulegen. widrigen falls die Krastloserkfärung desselben erfolgen wird. Bremen, den 2. April 1831. Das Amtsgericht. ger Blendermann. Zur Beglaubigung: Stede. Gerichteschreiber.