kommenes Einverständniß. — Von den Mekkapilgern in xandrien erliegen täglich etwa 3 Proz. der
auf das Entmündigungsverfahren sich beziehenden Vorschristen der deutschen Civilprozeßordnung auf das Königreich ; zu machen. Dieser Zweck wird erreicht durch die zweier neuer Paragraphen Gesetzbuch, entsprechende über volljährige Geisteskran ke, Gebrechliche un betreffenden Vorschrifiten und Aufhebung ein Die Deputation beantragte Gesetzentwurfs.
den Deyputationsbericht sich anschüeßenden De Senats⸗Präsident Degner aus, daß man auch ohn des bestehenden Rechts und ohne Einführung fra licher Grundsätze ausgekommen
das System des bürgerlichen G meiden lassen, daß er aber aus Deputation angeschlossen habe. von Abeken einzelnen Aeußerungen des Vorredners entgegen— getreten war und die Gründe, welche zur Vorlegung des Ge— setzentwurfs Veranlassung gegeben, dargelegt hatte, wurde der Gesetzentwurf unverändert genehmigt.
dem Lager bei Ale anwendbar Cholera⸗Epide Einfügung in das bürgerliche Vormundschaft d Verschwender
es anderen be⸗
Abände ung der die
Zeitungsstimmen. aragr n. ö ö ö 2 Die „Post“ äußert sich über 1881 wie folgt:
Das Wirthschaftsjahr 1880 hatte, gleichnamigen Arbeit des B lich dargelegt haben, — unter den Wirkungen der Krisis stand, welch
produktion und Spekulation aus Anlaß des
unveränderte In der an das Wirthschaftsjahr batte führte e Aenderung nzösisch⸗recht⸗ sein würde, ein Eingriff in esetzbuchs sich also hätte ver⸗ praktischen Rücksichten sich der
Nachdem Staats⸗Minister Dr.
wie wir an der Hand der ureaus des deutschen Handelstages kürz⸗ seinem Ablaufe noch e die Strafe der Ueber⸗ Aufschwungs Ende 1879 allgemeinen stetigen, unserer wirthschaftlichen Verhältnisse Beurtheilung liegt naturgemäß noch nach dieser Richtung bis— chluß, daß die Besserung in Fortgang gewonnen, in dem po sich wesentlich verstärkt hat. Die schließlich der bayerischen, in den 16 20 Millionen Mark mehr ein— Vorjahres. lichen Zahl zunächst erkehr getreten sind,
trotzdem dasselbe bis zu
langsamen Besserung gegenwärtig Wirthschaftsjahres Was aber her zusammengestellt ist, gestattet den S dem abgelaufenen Jahre einen stetigen letzten Vierteljahr auch das Tem deutschen Bahnen haben, aus ersten Monaten des Jahres na genommen, als in dem gleichen Zeit kilometrische Einnahme Übersteigk trotz unrentabler neuer Bahnstrecken, welche in den V Was von Einnahmen zeigt eine weitere Steigerung. n über Wagenmangel ein stehendes Thema in der der Wassertransport hat an der Antheil genommen.
an Daten
Großbritannien und Irland. London, (Allg. Corr.) Gegen Ende der raths⸗Sitzungen.
3. Januar. Woche beginnen die Minister⸗ Die ersten beiden sind auf kommenden Donnerstag und Freitag angekündigt. Mr. Gladstone wird zu erwartet, welches er vor der Eröffnung der Parlamentssession, Anfang Februar, nicht wieder Es steht mithin zu erwarten, daß die Minister während der kommenden Wochen vollauf mit den Vorbereitungen für die Parlamentsthätigkeit beschäf Was die von der Regierung einzubringenden Gesetzmaßregeln darüber his jetzt noch ein tiefes Dunkel, kann als Einleitung zu der legislativen Thätigkeit der Session, welche u. A eine Munizipalreformvorlage für London und eine umfassende Maßregel fur eine verbesserte Grafschafts verwaltung in sich schließen wird, als feststehend angenommen werden, daß Mr. Gladstone beabsichtigt, mit der Reviston und Reform der Geschäftsordnung und einer Aenderung des Verhandlungen, nothwendig gehalten daß die Grundsätze des Projekts bereits thut in diese
des Vorjahres. bisher veröffentlicht ist, bilden die Klage öffentlichen Bes
—— —— — 3. ; *
in London prechung und auch Verkehrssteigerung entsprechenden
Die Ausfuhr unserer wichtigsten Industrien hat bereits in den 9 Monaten, für welche Daten vorliegen, eine erhebliche Stei⸗ gerung gegen das Vorjahr aufzuweisen. industrie wiederum 23 Millionen Mark oder 13960 zu verzeichnen. Textilindustrie
letzte Vierteljahr hältniß noch wesentlich gebessert hab über dasselbe hinaus, sind die bed vollauf beschäftigt.
verlassen dürfte.
Insbesondere hat die Eisen— im Werthe
w 2 8 —
Mehrausfuhr
; Die wichtigsten und nur so viel g
en, und auch für das nächste und Zweige der Industrie rf ist bei dem verhält—⸗ Nachfrage für Industrie⸗ günstiges Zeichen für die
Der verstärkte Kohlenbeda nißmäßig milden Wetter wefentlich auf die zwecke zurückzuführen, mithin ein weiteres Besserung der industriellen Verhältnisse. Besonders erfreulich ist es, daß ger welche im Vorjahre vorzugsweise har tionsverhältnisse betroffen wurden, der in diesem Jahre durch eine bessere Rog gere wirthschaftliche Lage gebracht sind. n hat sich entsprechend gebessert und auch der Nordseeküste erfreut, selbst soweit sie an Auswanderern nicht Theil nimmt, sich günstigere Selbst ein so entschieden freihändlerisches Wirthschaftssachen sachverständig geleitete furter Zeitung“, erkennt nicht allein den unumwunden an, sondern erklärt ihn auch versprechenden. insbesondere die Arbeiterbevölkerung anlangt, so ungleich besser, als am Ende des Jahres 1886 frage bleibt hinter dem Angebot an Arbeinsfräften nicht die, gesammte Arbeiterbevölkerung findet volle Be schiedene Strike⸗Erscheinungen gestatten Nachfrage das Angebot theilweife bereits demzufolge lohnes nn f 8e gi sortschritte in dieser Hinsi 309 größeren Eisenwerken, weitaus nicht die gesammt Mehrverdienst der Arbeiter im Jahre 1881 auf den Kopf 51 S übersteigen. munder Union, den Bochumer St Löhne, namentlich im 3.
Ganges der und seinen Kollegen ade diejenigen Landestheile, t. von der Ungunst der Produk— Osten und Nordosten Deutschlands, gen- und eine reiche Kartoffel⸗Ernte
des Kabinets über ziemlich einig sind, und es r Beziehung eine Unterstützung der von Seiten der Wähler des Landes zur Erreich Zweckes Noth. Zu dem Ende sind bereits vielen Wahlkreisen eingeleitet worden, dies eine Frage von nationalem Inte körper selbst noch mehr als ihre
In den Zuständen Irlands
neuen Jahres keine wesentliche Verän waltakte gegen Pächter, welch tän Moonlight“ ihre gehören noch imme fährt fort zu wühlen laßt gesehen, gestern die Präsidentin, Mitglieder
Regierung ung ihres Organisationen in denn man erkennt, daß resse ist, welche die Wahl⸗ avertreter berührt. ist seit dem Beginn des derung eingetreten. Ge⸗ e trotz der Warnung des „Kapi⸗ n Gutsherren den Pachtzins entrichtet haben, zur Tagesordnung,. Die Frauenlandliga und es haben sich die Behörden veran⸗ zu Verhaftungen zu schreiten.
Schriftführerin von Drumcollogher
in eine guͤnsti der Ostseehäfe
Der Verkehr die Rhederei der Beförderung von r Frachten.
aber in Handels⸗ und s Blatt, wie die „ Frank⸗ sich steigernden Auffchwung für einen gesunden, Dauer
Parlament
Die Nach⸗ mehr zurück; schäftigung. sogar den Schluß, daß die wieder übersteigt, und daß
So wurden
der Frauenliga Gefängniß sachte große Aufregung in fand gestern die feierliche ayors, Parlamentsmitgliedes Wider Erwarten verlief Ruhestörungen. Das übliche Dankes scheidenden Lordmayor, Dr. Mayers, 18 Stimmen abgelehnt, Sondersitzung des Geme Ehrenbürgerrechts von Dublin berufen. Der Pöbel verhöhnte
Schon jetzt aber weisen manche Industrien Allein auf etwas über welch? wohl den größeren Theil, aber umfassen, wird 23— 24 Million Auf einzelnen Werken, ahlwerken, ist die Aufbesserung der und 4. Quartal, noch ein viel stärkerer
Dabei ist der Preis d Herbstes und Winters
Die Verhaftung verur dem Distrikte. — In Dublin Installirung des neuen Lordm Mr. Damson, statt.
Eisenindustrie
das Ereigniß votum an den aus⸗ wurde mit 28 gegen weil Lderselbe sich geweigert, eine ths behufs Verleihung des an Parnell und Dillon einzu⸗ Dr. Mayers in den Straßen. . B.). Bei der in Carmarthen zum Unterhause an Stelle des putirten Williams (liberal) wurde Partei, Jankins, ohne Opposition
(Cöln. Ztg.) th im Elysée wurde die Ein⸗ r der acht erledigten D den 29. Januar beschlossen. — Auf nächsten Generalversammlung der re Mehrheit anberaum Vorstandes der politischen Kreisen wird di
Verfassung, Verfassungsveränderung einber Voisitz führt. — Der Ku Eröffnung der Session eine geht, das Konkordat durch welche die Beziehungen zwischen ordnen und die Bestimmungen machen sollen. vor, welches das Recht Vereine ordnen Bestimmungen enthalten
Griechenland. Wahlen sind am Sonntag in Lande vollzogen worden. Das günstiges.
es Roggens 1880-1881 Lebensbedürfnisse, gleichfalls billiger geworden, so daß ve geringere Preise des Bedarfs f
Nebenbei bemerkt, liefert die letzte Preisbew Denjenigen ein kräftiges Argument, welch den Kornzoll wenigstens zum Theil trage. noch andere Länder, namentlich Skandinavlen, russischen Markt konkurrirten, wa sich nicht rentirte,
von den Nothpreisen des auf eine normale Höhe herab— namentlich Petroleum, rmehrter Arbeite verdienst und zusammentreffen. egung des Roggens e meinen, daß das Ausland September, als als Käuser auf dem ren dort die Preise so hoch, Deutschland einzuführen. sseren Ernte verstärkte Zufuhr 2 „M16. gegen September, alfo um gesunken sind, haben wir
ür den Lebensunterhalt
J ehabten Ersatzwahl Richter ernannten De der Kandidat der liberalen
Frankreich. dem heutigen Ministerra berufung der Wähle
8 j ; Paris, 3. Janunr. russischen Roggen nach
Jetzt, wo durch die in Folge der be inländischen Getreides die Preise um das Doppelte des Roggenzolles, einen erheblichen Eingang rufsischen Rog russiche Bauer oder Handler seinen Preis nicht
Roggenzoll, sondern um mehr als das Doppelte haben, um hier mit dem inläͤndisch Im Großen und Ganzen
jetzt sich übersehen läßt, mit dem sich der begründeten Hoffnung sind weit davon Zollpolitik allein zuzusch unsern Nachbarn und Konkurrenten; insb an derselben entsprechend Theil. Das aber werden können, daß Deutschl
eputirtensitze Montag ist publikanischen t, um Verabredungen für die Wahl des kammer zu treffen. des Präsidenten
Es muß also der
Deputirten ĩ en Korn konkurriren zu können.
kann Deutschland, so weit dies bis Jahre 1881 zufrieden sein und darf auf weitere Besserung hingeben. diese günstige Wendung der veränderten g zeigt sich auch bei esondere nimmt England wird kaum noch bestritten and unter der Herrschaft des Zollt gemeinen Aufschwung Schritt mit den zu halten vermag.
daß der Kongreß zu einer usen wird, in demselben den ltus⸗Minister wird sofort nach entwurf vorlegen, der dahin lizeimaßregeln zu ergänzen, Regierung und Geistlichkeit des Konkordats wirksamer ster des Innern bereitet ein Gesetz der religiösen wie der sonstigen sür die religiösen Vereine besondere
Die Besserun
andern, von Nichts Anderes vorden; ein Panacse gegen alle on demselben nur ein völlig Unkundiger Vor Allem werthvoll und nützlich hat der neue den Jahren 1873 bis 79, ands der ungeschützte o dieses Mal vor dem der wirthschaftlich
der Natur begünstigteren Völkern dem Tarif bezweckt r
wirthschaftlichen Schäden hat v
Tarif sich d im Frühjahr deutsche Markt zur Verfü Mißgeschick bewahrt wo mächtigeren Nachbarn auszubaden.
Das, was über das Wirthschafte jahr 1881 v nach lediglich die Richtigkeit der Zollreform v „Nationalliberale de Betrachtung übe In den Rückblicken der auch die wirthschaftliche L Jahre verglichen. ein sehr verschiedenartig punkt des Beurtheilers.
Der Mini
daß nicht wie in 1880 der Ueberproduktion ( gung stand und wir s rden sind, die Sünden
arin erwiesen,
3. Januar (W. T. B.) Die vollkommener Ruhe im ganzen Resultat ist ein dem Ministerium orliegt, bestätigt so⸗ Konstantinepel, Auf Ersuchen der kretensischen Natio Sultan eingewilligt, die Hälfte der der dortigen Regierung zur Decku ng kretensischen Budgets zu überlassen.
Afrika. Egypten. „W. T. B.“
5. Januar. (W. T. B.) lversammlung hat der Zolleinnahmen Kretas
des Defizits des
tale Correspondenz“ r die wirthschastliche Lage an: schluß wird vielfach jenigen vergangener trachtungen ist natürlich es je nach dem wirthschaftspolitischen Stand“
Im Ganzen wird aber doch nich
— D stellt folgen zlätter beim Jahres age von heute mit der Das Ergebniß dieser Betrach Aus London, Die „Times“ englisch⸗französischen mil in Egypten und meint, Truppen würde bei der ge zur Ruhe, sondern zu Ru leicht Verwickelungen verur zusehen sei.
— Aus Tunis, 4. Nach hier vorliegenden N Bey durch einen Cherif zur Ministerium berufen worden. Kammer und dem Minister
5. Januar, meldet mißbilligt die Idee einer itärischen Intervention eine verfrühte Landung fremder genwärtigen Lage Egyptens nicht hestörungen führen und könnte nicht ab⸗
Januar, meldet dasselbe Bureau: achrichten aus Egypten ist Arabi Unter Staatssekretär im Kriegs⸗ Zwischen dem Khedive, ber ium besteht gegenwärtig voll⸗
t geleugnet, ; ein größeres Prosperiren verflossenen diesem Sinne Nordd All wenig bewei
Erwerbsthätigkeit stattgefunden
e nicht allein durch etliche schriften an den Reich a zugestanden,
„Ztg.“, die Thatsache wird ende Ergebenheitszu ie wird auch von Beurtheiler spolitit᷑ prinzipiell feindlich gegenüberstehen. an eine vor einigen Tagen Seitens der gestellte Betrachtung über die wirth Auslassungen der
H6kanzler erhärtet, die der neuen Wirth“ Wir erinnern nur der „Nationaljeitung“ an— schaftliche Lage; ebenso an die Die Thatsache einer Hebung der Arbeit und des ahne
unbefangenen
Verdienstes, gesagt, Lzvon
politischen Lagern zugestanden und nur von solchen ge⸗ leugnet, die zur Echärtung ihrer Doktrinen des Darnieder⸗ liegens jeder Erwerbsthaͤtigkeit nicht entbehren können und für ihre zum voraus feststehende Meinung aus kleinen vereinzelten Vorkomm⸗ nissen Beweise zusammenzusuchen pflegen. In den sonst meistens recht wehmüthigen und verstimmten Neujahrebetrachtungen bildet die Genugthuung über eine im großen Ganzen zunehmende Besserung im wirthschaftlichen Leben den einzigen Lichtblick. Man darf nun allerdings diese erfreuliche Thatsache nicht der Wirkung der neuen Zollpolitik allein zuschreiben; das wirthschaftliche Leben eines Volkes setzt sich aus zu verschiedenen Raktoren zu⸗ sammen und wird von zu verschiedenen Triebfedern in Bewegung gehalten, als daß eine einzelne, wenn auch noch so umfassende gesetz⸗ geberische Maßregel nach der schädlichen oder nützlichen Richtung allein den Ausschlag geben könnte. Der natürliche Gegenschlag gegen ganz abnorm schlechte Erwerbsjahre in einer allmählichen Wiederbelebung und Erstarkung wird unter keiner Gesetzgebung ausbleiben. Immerhin aber wird die Geschäftslage, wie sie nach Ablauf des Jahres 1881 erscheint, eine neue Mahnung sein, an dem Zolltarif von 1879 nicht voreilig zu rütteln, sondern nach allen Richtungen hin die praktische Bewährung abzuwarten.
— Die „Nordd. Allgem. Ztg.“ meldet: Aus nachstehenden Gemeinden des Unterlahnkreises:
Casdorf. Oelsberg, Bogel, Eisighofen, Nastätten, Buch, Endlich⸗
hofen, Ruppertshofen, Berg, Marienfels, Bettendorf, Diethardt,
. Pissighofen, Catzenelnbogen, Klingelbach, Rettert, . Obertiefenbach, Hunzel, Berndroth, Mittelfischbach, Holzhausen, sind dem Reichskanzler aus Anlaß des Jahreswechsels Begrüßungs⸗ adressen zugegangen. In allen diefen Adressen wird der vollsten Zu⸗ stimmung zu der neuen Wirthschaftspolitik Ausdruck gegeben und daran die Bitte geknüpft, daß auf deim eingeschlagenen Wege fort⸗ gefahren werden möge.
, „Staatsbürger⸗Zeitung“ bespricht in ihrem Leitartikel die Opportunität einer Reichstagsauflösung und äußert sich dabei u. A. wie folgt:
Ist der Reichskanzler davon überzeugt, daß seine Wirthschafts— politik dem Vaterlande zum Segen gereicht, so wird er ruhig die Entwickelung der Dinge abwarten; denn schließlich muß ja doch das, was gut und nützlich ist, zum Siege gelangen. Mit der albernen Phrase: „Auf dem Felde der äußeren Politik alle Hochachtung vor Bismarck, aber von der inneren Politik dat er kein großes Verständ⸗ niß!“ ist eben gar nichts gethan. Dieselben Leute, welche das heute sagen, haben Bismarck früher auch in Betreff der äußeren Politik nichts Gutes nachgesagt. Nun, sie haben ihren Irrthum eingesehen, und damit ist die Sache abgethan, vielleicht sehen sie später einmal ein, daß sie sich auch nach der anderen Richtung hin geirrt haben.
— Das „Berliner Fremdenblatt“ schreibt:
Die günstigen Folgen der ruhigen Entwickelung der Volksschule in den letzten Jahren zeigen sich nicht nur in der allseitig zu Tage tretenden Berufsfreudigkeit des Lehrerstandes, sondern namentlich auch darin, daß sich fortdauernd eine große Hinneigung sür den Lehrerberuf geltend macht. Abgesehen von der großen Zahl einzelner Volksschul⸗ lehrer, welche sich zum Theil schon seit einer Reihe von Jahren und mit gutem Erfolge mit der Präparandenbildung beschäftigen, sind in verschiedenen Kreisen der Monarchie in neuerer Zeit wohlorganisirte und stark frequentirte Privat⸗Präparandenanstalten ins Leben gerufen worden, aus denen das Bedürfniß an gut entwickelten Seminar— aspiranten gedeckt wird.
— Der „Germania“ schreibt man über das Eisen⸗ und Kohlengeschäft aus dem westfälischen Kohlenrevier:
Das Eisengeschäft bewegt sich in der frischen Hausse weiter, so daß selbst freihändlerische Zeitungen (3. B. die Frankfurter) genöthigt sind, zu konstatiren, daß die Preife aller Eisengattungen in raschem Steigen begriffen sind, weil nicht allein die deutschen Eisenbahnen durch ihre Submissionen starke Käufer geworden — nein auch die Privatkundschaft genöthigt ist, ihren stärkeren Bedarf recht⸗ zeitig zu, decken. „Rechnet man hinzu die großen Aufträge für Italien, Frankreich, Spanien und Amerika auf beinahe alle Eisenfabrikate (neben Stahlschienen, so darf“, wie das ge⸗ nannte freihändlerische Organ anerkennen muß, „ein Rückschlag nicht sobald in Aussicht genommen werden. Jliemals haben seit den Schwindeljahren so günstige, gesunde und Dauer versprechende Ver— hältnisse vorgelegen, wie heute.“ Ihr Korrespondent kann aus eigener Wahrnehmung und Erkundigungen an Ork und Stelle diese frei⸗ händlerischen Zugeständnisse kediglich in vollem Umfange bestätigen. Alle unsere Werke sind so lebhaft beschäftigt, daß viele genöthigt sind, bauliche und maschinelle Vergrößerungen, sowie Vermehrung der Arbeiterzahl vorzunehmen.
— Die, Wiener Montagsre vue“ bringt einen Rückblick auf die politischen Ereignisse, und sagt:
Dieselben ergeben den beispiellosen Einfluß, welchen Deutsch— land in der europäischen Völkerfamilie behuss Konsolidirung des Friedens ausübt.
Der Artikel verweist auf die Identität der Interessen Oesterreichs und Deutschlands, wodurch die beiderseitige Diplo⸗ matie das Bewufßtsein erhält, achtzig Millionen Seelen zu repräsentiren. In der Wucht dieser Bevölkerung sei die Bürg⸗ schaft eines Erfolges sicher zu finden, und jedes neue Jahr werde bei der Rückschau die angenehme Lage bieten, Erfolge zu feiern.
Nr. 30 des EFisenbahn-Verordnungs-Blatts, heraus— gegeben im Königlichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, hat folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß, betr. die Verlängerung der, der Pfälzischen Ludwigsbahn⸗-Gesellschaft für die Herstellung der Eisenbahn von Wellesweiler nach der Grube König bewilligten Frist bis zum J. Januar 1887. Vom 36. November 1881. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 15. Dezember 1881, betr. Aufnahme neuer Stationen in die direkten Verkehre; — vom 27. De⸗ zember 1881, betr. Nachweisung über die Sterblichkeit und Invalidität der Beamten. — Nachrichten.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Im 3. Düsseldorfer Wahlbezirk (Mettmann !) ist an Stelle des zum Regierungs-Präsidenten ernannten Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Rath Tiedemann der Gutsbesitzer Bennighoven in Mettmann mit 109 Stimmen zum Mitgliede des Haufesz der Ab= geordneten gewählt worden. Hr. Regierungs⸗Präsident Tiedemann hat 79 Stimmen erhalten.
Statistische Nachrichten.
Das soehen ausgegebene Novemberheft der Mon atshefte zur Statistik des Deutschen Reichs enthält: Nachweise über das definitive Ergebniß der Volkszählung vom J. Dezember 1880, nämlich die Bevölkerung des Reichs in den einzelnen Staaten und Landestheilen nach dem Geschlecht und die nach den reichsgesetz lichen Vorschriften für die Zwecke der ollabrechnungen und der Rekrutirung festzustellenden Bevölkerungs⸗Zahlen. Ferner sind in dem genannten
efte außer den regelmäßigen monatlichen handels ⸗statistischen Ueber⸗ ichten und Berichten Über die Großhandelspreife von Getreide, Eisen u. s. w. Mittheilungen über die Branntweinbrennerei und Branntweinbesteuerung im Etats jahrr 1830781 enthalten. 1.
— Nach dem neuesten Mengtsheft zur Statistik des Deutschen Reichs belief sich im November 1881 die Ein fuhr, von Getreide, Hülsenfrüchten und Malz im deutschen Zollgebiet auf 1779 07 Doppelcentner, darunter 207 452 Doppelcentner Weizen, 590 479 Doppelcentner Roggen, 379 482 Doppelcentner Hafer, 41 756 Doppel⸗ centner Hülsenfrüchte, 292 241 Doppel gentner Gerste, 215 296 Doppel⸗ centner Mais, 21 127 Doppelcentner Buchweizen und 31774 Doppel: centner Malz. Die Einfuhr im November 1880 betrug 2177516 Doppelcentner. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. November 1881 einschließlich wurden an Getreide, Hülsenfrüchten und Malz 17 954734
Doppelcentner eingeführt, 2 693171 Doppelcentner mehr als im
gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der vor nicht langer Zeit verstorbene Frhr. von Ditfurth hat sich durch Sammlung und Herausgabe deutscher Volkslieder, ins⸗ besondere historisch⸗politischer, große und unvergängliche Verdienste er⸗ worben. Wir verdanken ihm namentlich drei Sammlungen sämmt⸗ lich bei Franz Lipperheide, Berlin 1871, erschienen): Die historischen Volkslieder des siebenjährigen Krieges; Die historischen Volkslieder der Freiheits kriege, von Napoleons Rückzug aus Rußland 1812 bis zu dessen Verbannung nach St. Helena 1815 Histoꝛische Volks- und volksthümliche Lieder des Krieges von 1870 — 1871. In gleicher Weise sammelte er auch die Lieder des dreißigjährigen Krieges, doch gelangten sie nicht mehr zur Veröffentlichung. Jetzt nach seinem Tode ist das binterlassene Werk von anderer Hand herausgegeben worden unter dem Titel: Die historisch-politischen Volkslieder des dreiß ig⸗ jährigen Kriegs, aus fliegenden: Blättern, sonstigen Druck⸗ werken und handschriftlichen Quellen gesammelt und nebst den Sing—⸗ weisen zusammengestellt von Franz Wilhelm Freiherrn von Dit furth, herausgegeben von Karl Bartsch , (Heidelberg. Karl Winters Universitäts⸗Buchhandlung. 1882. Die Hälfte der in v. Ditfurths Sammlung veröffentlichten Lieder war noch unge— druckt, viele völlig unbekannt; darum wird sie guch nach den Samm— lungen von Weller und Opel⸗Cohn ihren selbständigen Werth be— haupten. Gerade unter den zum erstenmal hier erscheinenden sind nach dem Urtheil des Herausgebers viele von ge⸗ schichtlichem wie dichterischem Werthe. Die
wird eröffnet durch eine kurz gefaßte orientirende Ein
leitung. Dann folgen die Lieder, 136, an der Zahl, in chronologischer Ordnung, soweit sich eine solche bei vielen undatirten Stücken her— stellen ließ. Karl Bartsch hat aus der Bibliothek des Rechtsanwalts Mays in Heidelberg einige nicht unwillkommene Nachträge beibringen können. Aus dieser Privatsammlung sind von Bartsch eine Anzahl Stücke, die sich zur Aufnahme in Ditfurths Werk nicht eigneten, im Vorworte bibliographisch verzeichnet. In dem, Anhang“ zur Liedersamm⸗ lung sind noch zwei satirische Stücke abgedruckt, das erste ein Fest— spruch in prosaischer Form, das andere, Verse zu einer Kupferstich⸗ Illustration. Am Schlusse ist eine größere Anzahl der alten Sing⸗ weisen der Lieder in heutiger Notenschrift mitgetheilt. Die Samm— lung von Ditfurth wird um ihrer Reichhaltigkeit willen um so mehr geschätzt werden, als die große Sammlung der historischen Vol ks— lieder der Deutschen von R. von Liliencron sich nur bis zum Ende
des 16. Jahrhunderts erstreckt.
— Die am 7. Januar erscheinende Nr. 2010 der Illustrirten Zeitung, Leipzig, J J. Weber) enthält folgende Abbil⸗ dungen: Titelbild zum 78. Band. Originalzeichnung von E. Döpler d. J. — Galerie schöner Frauenköpfe: VII. Zigeunermädchen. Ge⸗ mälde von G. E. Hicks. Nach einem Stahlstich aus dem Verlag von Arthur Lucas in London (Vertreter für Deutschland: Stiefbold u. Co. in Berlin). — Im hayerischen Gebirge: Streit auf dem Tanzboden. Nach einem Gemälde von Eduard Schulz⸗Briesen. Zwei⸗ seitig) — Porträts aus dem deutschen Reichstag: 5. Albert Däne]. — Eine lächerliche Geschichte. Gemälde von Fritz Werner. Nach München. — Entwurf zu dem neuen (Zweiseitig) — Grundriß vontz Hauptgeschoß des deutschen Reichs tagsgebäudes nach Ludwig Bohnstedts Entwurf. — Die erste Beute. Nach dem eigenen Gemälde gezeichnet von Joseph Flüggen. — Centaur und Schlange. Brunnengruppe in Bronze von August Sommer in Rom. — Driginal⸗ zeichnung von Max Flashar. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Numismatik, Sphragistik ꝛc.! Denkmünze der Baugewerb⸗ schule zu Holzminden. Vorder- und Rückseite. — Polytechnische Mit— Weltpostbriefwage,
einer Photographie von Fr. Hanfstängl in Ludwig Bohnstedts preisgekrönter
deutschen Reichstagsgebäude für Berlin.
Illustrirte plattdeutsche Sprichwörter. 5 Abbildungen.
theilungen: Der Tyson⸗Motor. 3 Figuren. W. Patent Albracht-Horn. Apparat zum Geben der Spielkarten.
Gewerbe und Handel. Königsberg i. Pr., 5. Januar.
1881 betrug nach
63 359 S6, im Güterverkehr 444763 S, an
mehr gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres 687 350 4
Breslau, 4. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Verwaltungsrathes der Oberschlefischen Eifenbahn-Ge' sellschaft würde die von der Direktion vorgeschlagene Ermäßigung der Kohlen⸗Ausnahmetarife einstimmig genehmigt. Die Einführung
9
der neuen Tarife soll nicht vor dem J. Juli er. erfolgen.
herbeigeführt haben. Lehre gezogen. Nach dem Brande von 1380 wurde sogleich das Ber— liner Stadtbuch angelegt, das außer dem Berliner Rechte, Statuten 5 die damals noch vorhanden gewesenen geretteten Urkunden in getreuer Abschrift enthält. Es ist dasselbe noch heute der Hauptbestand des ältesten Berliner Urkundenmaterials. — Nach dem Brande von 1581 wurde wiederum, durch den öffentlichen Notar Georg Otto und den
Sammlung
(W. T. B.) Die Be⸗ triebseinnahme der Ostpreußischen Südbahn pro Dezember vorläufiger Feststellung: im Personenverkehr Extraordinarien M0 *, zusammen 517 12 6; im Monat Dezember 1880 definitiv 289 045 S9, mithin mehr gegen den entsprechenden Monat des Vor⸗ jahres 228 077 66. Vom 1. Januar bis ult. Dezember 1881 im Ganzen 4219 823 6 gegen 3532473 ½ im Jahre 1880, mithin
Berlin, 5. Januar 1882.
Ueber die Magistrats-Bibliothek und das städtische Archiv zu Berlin entnehmen wir dem „Berichte über die Gemeinde—⸗ verwaltung der Stadt Berlin in den Jahren 1861 bis 18767 folgende Mittheilungen: Im 16. Jahrhundert schon besaß der Magistrat von Berlin eine Bibliothek, wenn anders man eine Sammlung von einigen Hundert, fast ausschließlich juristischen Werken, wie z. B. des Sachsenspiegels, des Corpus juris, des Kanonischen Rechts und einiger anderen so nennen darf. Wie aus dem Lagerbuch des Jahres 1718 zu ersehen ist, wurde diese Sammlung später durch juristssche, ökono— mische und theologische Schriften vermehrt. Als jedoch im Jahre 1808 das Stadtgericht vom , getrennt wurde, verblieb dem
C
Magistrat nur eine kleine Anzahl jener Schriften, so daß im Jahre 1812 beschlossen wurde, der aus 94 Bänden bestehenden Sammlung durch einen jährlichen Zuschuß von 56 Thalern aufzuhelfen. Dieser Fonds wurde von Zeit u Zeit erhöht, zuletzt für das Jahr 1874 auf 130) und für das Jahr 1875 auf 3000 06. Ein gedruckter Katalog existirt erst seit 1836, in welchem Jahre die Zahl der Bände auf 1250 gestiegen war. Eine zweite im Jahre 1847 veranstaltete Äuflage wies 000 Bände auf. Als im Jahre 1863 die Anzahl der Bücher sich fast verdoppelt hatte, wurde abermals der Druck eines Katalogs noth⸗ wendig, zugleich aber eine Umgestaltung des alten vorgenommen, indem die gesammten Bücher in folgende 14 Abtheilungen eingereiht wurden: 1) Encyklopädie. Zeitschriften. Tagesblätter und Schriften vermischten Inhalts. 2) Philosophie und Philologie. 3) Geschichte. 4) Biographien und bio⸗ graphische Nachrichten. 5) Naturwissenschaften. 6) Schöne Künfte. Theologie. 8) Staatswissenschaften. 9 Bevö kerungskunde und Statistik. 10) Rechtswissenschaft. 11) Unterrichts und Erziehungs⸗ — 13) Städte⸗ und 14) Technologie. Die Anzahl der Bände belief sich damals, incl. 24 Handschriften, auf 10511, sie ist bis zum Ende des Jahres 18530 auf 11 965 geftiegen. Von diesen fallen mehr als die Halfte (7237) auf die Abtheilungen 3, 8 und 10, on welchen die dritte — Geschichte 2537, die achte — Staats⸗
Geographie. Topographie und Reisen.
wesen. 12) Gesundheitspflege und Heilkunde. Gemeindeverfassung und Verwaltung.
wissenschaften — 3481, die zehnte — Rechtswissenschaft — 1219 Bände umfaßt.
Das Archiv der Stadt Berlin, wie es jetzt besteht, ist aus
Schriftstücken gebildet worden, welche sich früber in den Rathhäusern zu Berlin, Kölln, Friedrichswerder und der Dorotheenstadt befanden. Hierzu kamen neu aufgefundene alte Urkunden und die Dokumente aus der neueren Verwaltung über Besitzungen und Rechte der Stadt. Nach den ältesten Statuten des Raths von Berlin und Kölln über die im Jahre 1307 eingeführte gemeinschaftliche Verwaltung beider Städte sollten sämmtliche Urkunden und Register 2c. im gemeinschaft—⸗ lichen Rathhause aufbewahrt werden. Diese Gemeinschaft wurde im Jahre 14427 wieder aufgehoben; wohin aber die Köllnischen Urkunden
gelangten, ist bisher nicht zu ermitteln gewesen. Unter den Ber⸗ linschen Urkunden sind sie nicht zurückgeblieben, und das lteste Köll⸗ nische Urkundenverzeichniß beginnt erst mit dem Jahre 1540, enthält mithin keine der älteren Urkunden von Kölln, obschon dergleichen später noch vorhanden gewesen sein müssen, die sich nur in älteren Drucken (wie z. B. über die Erwerbung der Haide Myrica von
1261 ꝛc.) oder Abschriften erhalten haben. So reich aber auch das
Berliner Archiv ursprünglich war, so ist doch aus mannigfachen Um— ständen zu folgern, daß schon die Rathhausbrände in den Jahren
1380, und 158! manchen Verlust, namentlich der ltesten Urkunden, Unsere Vorfahren hatten hieraus eine weise
Stadtschreiber Georg Jahn, ein beglaubigtes Urkundenkopiarium angefertigt, deren Originalien großentheils pater abhanden gekommen sind. Aus alten Archivperzeichnissen ergiebt sich, daß die Urkunden beider Städte in der Kämmerei zu Kölln und in dem Archive, einem gewölbten Raume im Thurme des alten Berliner Nathhauses, aufbewahrt wurden. Dieses Archiv enthielt eine größere Truhe, den „rothen eisernen Kasten“, in welchem die Kaufbriefe und
Dokumente, Konfirmationen der Bürgermeister und Rathmannen von
nicht zu seinem Vortheil gereichte.
noch manche zerstreut vor), lichen. Rathhausboden, später w Stand, und ihr Inhalt gehörte, im
auf rot. 11 760.
Dank des Regiments abzustatten.
als ein neues Unterrichtshülfsmittel für die Wissenschaften und AUnterrichtsstufen vor. Das
gewöhnlichem Petroleum
größere Lichtkraft der mit ̃ r : erreicht, daß die
Sciopticonlampe wird dadurch
Meyer will nun mit Hülfe dieses
nähert. Professor it richtige und
rats, der in der That scharfe, beleuchtete Vergrößerungen liefert, den der Kunstgeschichte, der ja am wenigsten der
werden kann.
vor. Der Preis des Apparats beträgt ca. 135 M0
Straßburg, 3. Januar. (Els.Lothr. Ztg.)
jahr erfolgen. Hr. Röderer,
bauamte, hat bereits die erforderliche Zeichnung
Verträge, auch die eingelösten Obligationen der Stadt aufbewahrt wurden; ferner ein Schrank mit zehn Schubfächern, welche „briefliche
1440 bis 1649, Schoßsachen, Kriegessachen, Kurfürstliche Reskripte, Reverse und Musterungssachen“, sowie „ein grünes Spindechen“, in welchem Kirchen- und Schulsachen aufbewahrt wurden. Die in beiden Spinden befindlich gewesenen Schriftstücke reichten bis zum Jahre 1619 und schlossen mit den Verhandlungen der Kurfürstlichen Kom⸗ missarien; „wie es ferner mit der Wahl der neuen Bürgermeister und Rathmannen“ u. s. w. gehalten werden sollte. Nachdem im Jahre 1709 die sämmtlichen Magistrate der Stadt vereinigt worden und ihren Sitz im Berliner Rathhause erhalten hatten und es in demselben immer mehr an Raum zu mangeln anfing, begann das Archiv aus dem alten, gewölbten Raume eine Wanderung, die Für den eisernen Kasten mit seinem, durch vielfache Plünderungen verminderten Inhalte ließ sich, bald hier bald da, ein bescheidenes Plätzchen ermitteln; aber die beiden Schränke des Archives, aus welchen man die Pergamente nicht einmal entnommen zu haben scheint (denn es fanden sich deren später erhielten auf dem leicht zugäng— auf dem Registraturboden ihren bunten Gemenge, als nlose Piscen“ zur reponirten Registratur, aus welchen ein Theil herausgelesen und zu den kurrenten Akten genommen wurde. So lag das Archiv bis zum Jahre 1816, als der Magistrat zuerst sein Augen—⸗ merk wieder auf dasselbe richtete und die vorhandenen Urkunden sam— meln ließ. Im Jahre 1827 wurde ein Archivar bestellt, der dies Amt aber nur als Nebengeschäft führte, die Urkunden chronologisch ordnete, nothdürftig verzeichnete und in einem eigens dafür angefer⸗ tigten Schranke verwahrte, da aus Mangel an Raum im alten Rath⸗ hause eine zweckmäßige Aufstellung des Archivs nicht möglich war. Seitdem Fidicin, freilich auch nur als Nebenamt, das Archiv ver— waltete — seit 1846 — sind sämmtliche Schriftstücke excerpirt und ist, in Form von Regesten, ein Repertorium in chronologischer Ord⸗ nung angefertigt worden. Woran früher aber nicht gedacht worden und was auch bisher noch nicht vollständig hat durchgeführt werden können, ist die Herstellung eines Realrepertoriums, und zwar eines solchen, welches der Zeit und dem praktischen Bedürfnisse angemessen ist, den Inhalt des Archivs nach allen Richtungen hin mit Leichtigkeit übersehen läßt und den Nachweis liefert, wo über irgend einen Gegen— stand auch außerhalb des Archivs, also in kurrenten Akten, fremden Archiven und gedruckten Werken ꝛc. sich bezügliche Nachrichten vor⸗ finden. — Die Gesammtzahl der theils in Mappen und Kartons, theils in Aktenbänden aufbewahrten Archivstücke belief sich Ende 1876
Vom Neumärkischen Dragoner⸗Regiment Nr. 3, welchem von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ein Portrãt Sr. Majestät des weiland Kaisers Maximilian von Mexiko ver— liehen worden, ist eine Deputation, bestehend aus dem Oberst-Lieute—⸗ nant und Regiments-Commandeur von Albedyll, dem Rittmeister von Sichart J. und dem Premier⸗Lieutenant von Bothmer, von Treptow a. d. R. hier eingetroffen. Dieselbe wird sich nach Abstattung persönlicher Meldungen hierselbst nach Wien begeben, um Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich für das verliehene Porträt den
Professor Dr. Bruzo,. Meyer führte gestern Abend in der Aula der Dorotheenstädtischen Realschule, vor einer auserwählten Gesellschaft, das verbesserte Sciopticon in der Liesegangschen Konstruktion verschiedensten verbesserte Seiopticon ist eine neue Form der Laterna magien; die gespeisten
Spitzen zweier paralleler Flammen in ein Licht von weniger als Zoll Breite konzentrirt werden. Hierdurch wird die Lichtquelle soviel, wie dies überhaupt nur möglich ist, der Konzentration des , . ge⸗ Appa⸗ gleichmäßig Untereicht sowohl in bildlichen Darstellung entbehren kann, wie auch in der Geschichte ja selbst in der Religion anschaulicher gestalten. Er hat dafür gesorgt, daß auf photographischem Wege eine Anzahl Bilder speziell für den kunst— geschichtlichen Unterricht hergestellt werden, bei denen das Prinzip ver— folgt ist, daß der gewählte Kunstgegenstand zuerst in seiner Gesammt⸗ heit, dann aber auch in einzelnen Theilen zur Darstellung gebracht Daneben führte Professor Meyer auch Präparate für den anatomischen Unterricht. Darstellungen, die zur Erläuterung der Klassiker dienen können, Vergrößerungen von Urterten u. dzt.
Schon wieder- holt haben wir von der Einrichtung einer meteorologischen Säule in unserer Stadt gemeldet, welche auf Anregung der Gesell⸗ schaft für Wissenschaft, Ackerbau und Künste erstehen wird, und wozu von Seiten der Stadt 1509 wbewilligt worden sind. Die Herstellung dieser Säule dürfte nun zweifelsohne im nächsten Früh— Architekt beim hiesigen Stadt⸗ angefertigt,
zur Prüfung unterbreitet werden wird. Die Säule selbst soll in Guß und der Sockel, welcher eine Bodenfläche von 25 ꝗin bedeckt, in Vogesensandstein hergestellt werden. Der Sockel, in dessen Mitte sich die Säule erheben wird, erhält eine Höhe von 1 m. An den vier Ecken des Sockels hefinden sich etwa 2 m hohe Laufbrunnen, zwischen denen an den 4 Seiten Treppen von je 3 Stufen zu der Säule führen. Die Säule selbst, einschließlich des Daches sowie des knauf⸗ artigen Behälters, an welchem sich die 4 Zifferblätter eines im Dache untergebrachten Uhrwerkes befinden, nebst der mit Magnetnadel und Wetterfahne versehenen Spitze, erhält eine Höhe von 6 m. Die in Gußeisen herzustellende Säule ist im Innern hohl, so daß die meteorologischen Instrumente sowie die von auswärts eintreffen den Witterungsberichte leicht angebracht werden können. So⸗ wohl die Zifferblätter der Uhr, als auch die an den 4 Seiten der Säule angebrachten Instrumente und Witterungsberichte werden zur Nachtzeit beleuchtet sein. des Broglie in Aussicht genommen.
Als Aufstellungsplatz ist die Westseite
Im Friedrich⸗-Wilhelmstädtischen Theater ging gestern,
um der Darstellerin der weiblichen Hauptrolle in „Apajune“ eine Erholungspause zu gewähren, Suppés „Gascogner“ von Neuem in Scene und wird, da das volle Haus diese effektreiche, romantische Operette des Wiener Meisters wieder mit vielem Beifall auszeichnete und mehrere Nummern, darunter das Finale im dritten Akt, da capo begehrte, noch an mehreren Abenden wiederholt werden. ö Hauptrollen gewann neben Hrn. Swoboda namentlich Fr. Fritzsche⸗ Wagner in der Rolle der Cascarilla die Gunst des Publikums.
In den
— Im Belle⸗Alliance⸗Theater feierte gestern die heitere
Posse von H. Wilken und C. Justinus, Kyritz ⸗Pyritz', das Jubiläu n ihrer 50. Aufführung vor beinahe ausverkauftem Hause.
Die Dar- stellung wurde mit reichen Beifallsspenden ausgezeichnet, Hr. Wilken, bei seinem Erscheinen mit Jubel empfangen, erhielt mehrere pracht—⸗ volle Lorbeerkränze. ö
— Im Ostend-Theater wurde gestern „Die Geier⸗Wally“ zum 9. Male gegeben. Das Haus war gut besetzt, und es wurde viel applaudirt. Besonders zeichnete sich Frl. Ezzer in der Titel⸗ rolle aus.
Das Programm zur diesjährigen (einzigen Subfkriptions—⸗ Redoute im Flora-Etablisfsement zu Charlottenburg, am Sonnabend, den 14. Januar d. J., lautet: Anfang 9 Uhr, Ende 4 Uhr. Der Eintritt ist nur gegen Vorzeigung der hierzu besonders aus⸗ Legebenen. Billets gestattet, welche im Invalidendank in Berlin (Markgrafenstraße 51 a.), im Florg⸗Etablissement und an den sonstigen öffentlich bekannt gemachten Stellen nach Einzeichnung in die auslie⸗ genden Listen verabreicht werden. Preis des Billets 3 S6 Schluß der Zeichnungen am 13. Januar, Abends. Anfahrt für Wagen: Rampe an der Spree, Eingang in der Wilmersdorferstraße, . Die Theilnehmer werden ersucht, in Maske oder Domino zu erscheinen. Während des 1. Theiles ist die Betheiligung am Tanz und bei den Umgängen nur in Maske oder Domino gestattet. Dominos sind leihweise im Etablissement zu haben. Die gesammten Räume des Etahlissements sind festlich erleuchtet und dekorirt, das Palmenhaus auf das. Außerordentlichste illuminirt; die Ballmusik wird von zwei großen Musikchören, abwechselnd Streich⸗ und Militär⸗ musik, ausgeführt, die Tänze von Königlichen Tänzern geleitet werden. In dem großen Speisesaal und den sämmtlichen kleineren Sälen sowie auf den Perrons des Palmenhauses wird eine reichhaltige Speise⸗ karte und vollständiges kaltes Büffet bereit sein. Im Festsaal wird nicht servirt. Von 2 Uhr ab werden während der Nacht Pferdebahn · Wagen zur Rückfahrt nach Berlin (pro Person 50 3) bereit sein; ebenso wird dafür gesorgt sein, daß Droschken bereit stehen, auch wird Equipagenbesitzern auf Wunsch Stallung nachgewiesen.
Wetterbericht vom 5. Junuar 1882. S Uhr Morgens.
Barometer auf
— 0 Gr. n. d. Meeres- Stationen. spiegel reduz. in
Millimeter.
Temperatur Wetter. in 0 Celsius , .
Wind.
Mullaghmore 746 WSW Aberdeen. 2139 SS W Christiansund 143 S W Kopenhagen. 759 S W Stockholm.. 5 8M. Haparandla ̃ 8 W.
Cork, Queens-
Regen 11 bedeckt!) 6 hlh. bed. Danst wolkenlos wolkenlos WSW. wolkig?) WNW. Regen 8 Regen SS W 5 Dunst Hamburg.. 76 8 wolkig Swinemünde WSW hedeckt Nenfahr wass. 76 NW bedeckt?) Memsl .. 76 WNW bedeckt *) Fern. (6! 3 bedeckt Münster... z 8 hedeckt Karlsruhe.. 66 8 T halb bed. Wiesbaden. 765 NW. 2 bedeckt München. 766 e Nebel 8 wolkenl. ) 1
. 765 8 : K z S W bedecktè) i, 766 Schnee Breslan. 76. VW. bedeckt?) ö 8 4 bedeckt 2 5 N 3 bedeckt — 7163 0 2 Regen
I) Seegang leicht. * Seegang müss ig. 9) Nachm. u. Nachts egen. 9 Aberds Regen. 5) Reif, danstig. ) Vorm. Regen. Neblig.
Anmerkung. Die Stationen sinl in 4 Gruppen geordnet: I) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen. 3) Mittel · europa südlich dieser Zone. 4) Südeuropa. — Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten.
Skala für die Windstärke: 1 — leiser Zug. S leicht, 3 — schwach, 4 — mässig, 5 — frisch. 6 — stark. 7 — gteit, 38 — stürmisch. 9 — Sturm, 10 — starker Sturm, 11 — heftiger Sturm, 12 — Orkan.
]
Uebersicht der Witterung.
Eine tiefe Depression, welche gestern Nachmittag in West- hritaunien bereits angedentet dar, liegt nördlich von Sahottland und seheint ostwärts fortzuschreiten, warmes, trübes Wetter mit Niederschlägen und auffrischenden südwestlichen Winden zunächst für das nördliche Deutschland wahrscheinlich machend. Ueber Cen- traleuropa ist die Witterung noch allenthalben ruhig, vielfach neblig und stellenweise heiter. Die Niederschläge haben nachgelassen, nur an der südlichen Nerdsee herrscht unter Einfluss der oben erwähnten Depression Regenwetter. Ueber Westeentraleuropa ist Abkühlung eingetreten, dagegen über den britischen laselu erhebliche Er- wärmung.
( Dent sehe See warte.
welche der Gesellschaft für Wissenschaft, Ackerbau und Künste