1882 / 6 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Jan 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Vorzeigung des Anleihescheines, oder sonst in glaubhafter Weise dar⸗ thut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus⸗

gezahlt werden. §. 11.

; 3 Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadtgemeinde Mühlhausen mit ihrem gesammten Vermögen,

ihren sämmtlichen Einkünften und ihrer ganzen Steuerkraft. Mühlhausen i. Th., den .. ten ö Trockenstempel.) Eingetragen: Stadtschuldbuch Eol. .. Nr. . Der Kämmereikassenrendant.

Provinz Sachsen.

Der Magistrat. Unterschriften.)

Mühlhausen i. Th. Buchstabe ...

1

Der Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rückgabe die Zinsen des vorbenannten Anleihe

in der Zeit vom ab

scheines für das Halbjahr vom.

J

mit;... S6 .. 3 bei der Stadt⸗Hauptkasse zu Mühlhausen i. Th.

Mühlhausen i Th., den ..... Der Magistrat. (2 Unterschriften Facsimile.) 9 (Eigenhändige Unterschrift des Kontrolbeamten.) ieser innerhalb 4 hoben wird.

Provinz Sachsen. Anweisung

zum Stadt-Anleiheschein der Stadt Mühlhausen i. Th. Buchstabe .

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe te Reihe von Zinsscheinen für . bei der Stadthaupt⸗ kasse zu Mühlhausen i. Th, sofern nicht rechtzeitig von dem als fol— chen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Wider—

zu dem obigen Anleiheschein dien. die fünf Jahre vom .. ten bis

spruch erhoben wird, Mühlhausen i. Th., den . Der Magistrat. (2 Unterschriften Faesimile.) Trockenstempel.) (Eigenhändige Unterschrift des Kontrolbeamten.)

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Oberlehrer, Konrektor Ringelmann am Raths— ,, zu Osnabrück ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Dem Stabshautboisten des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗ Regiments Nr. 2, Heinrich Saro zu Berlin ist das Prä— dikat Königlicher Musikdirektor beigelegt worden.

Ju stiz⸗Ministerium.

Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Poletschny in Oberglogau an das Amtsgericht in Rosenberg O. Schl., der Amtsrichter Citron in Briesen an das Amtsgericht in Marien— burg und der Amtsrichter Jacob in Heiligenbeil an das Amtsgericht in Braunsberg.

Die nachgesuchte Dienstentlassung ist ertheilt: dem Land— erichts⸗Rath Fulda in Marburg mit Pension und dem mtsrichter Knobloch in Belgern, behufs Uebertritts zur

Kommunalwverwaltung.

Der Amtsgerichts-Rath Kaehrn Folge strafgerichtlicher Verurtheilung aus dem Justizdienst entlassen.

In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechts— n, Franz Wilhelm Fischer II. bei dem Landgericht in Cöln.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Ge— richtsassessoß Schüller bei dem Lanbgericht in Eöln und der Rechtsanwalt Grunwald aus Labiau bei dem Amtsgericht in Saalfeld.

Der Amtsgerichts-Rath Steuer in Grottkau und der Rechtsanwalt und Notar Dütt ing in Münster sind gestorben.

in Weißenfels ist in

Bekanntmachung.

. Die Aufnahme⸗Prüfung im hiesigen Königlichen Lehre— rinnen-Seminar, dessen Kurfus ein dreijähriger ist, wird am 14. und 15. März d. J. abgehalten werten.

Das Nähere enthalten die Amtsblätter der Königlichen Regierungen zu Potsdam und Frankfurt a. / O., sowle das hiesige Intelligenzbl att.

Berlin, den 3. Januar 1882. Königliches Provinzial⸗Schul⸗Kollegium:

insschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht ahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er⸗

Regierungsbezirk Erfurt.

Hebiet des Handelsrechts im Artikel 76 des Handels-Gefetz⸗ buchs reichsgesetzlich anerkannt sei.

Regel enthaltene Bestimmung, daß der bloße Besitz der Police als genügende Vollmacht zum Empfang der Versicherungs⸗ summe betrachtet und demzufolge die Zahlung an den Inhaber geleistet wird, macht nach gerichts, Geltungsbereiche des Preuß. Allgemeinen Landrechts die Police nicht zu einem Inhaberpapier, sondern nur zu einem Legitimations⸗

Art. kommando XII. Armee⸗Corps enthoben.

Corps kommandirt.

zur QDisp. stehenden Offiziere versetzt.

Im Sanitätscorps. 26. Dezember. Stabsarzt 2 Kl. dieses Regts., befördert. 2. Drag. Regt. Nr. 26, Graeter, Ober⸗Stabsarzt J.

Ulan. Regt. Nr. 19 versetzt.

Stellung à la suite dieses Regtsé,. zum persönlichen Adjutanten Sr. Föniglichen Hoheit des Prinzen Wilhelm von Württemberg ernannt. Lüdemann, Königl. preuß. Major à ja suite des J. Garde⸗Feld⸗

Regts, von seinem Kommando als Adjut. beim General⸗ v. Schütz, Königl. preuß. Hauptm. à la suite des 2. Garde⸗Feld⸗Art. Regts. und kommandirt nach Württemberg, als Adjut bei dem Generalkommando XIII. Armee-

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 19. De—⸗ zember. Frhr. v. Moltke, Major a. D, in die Kategorie der

Dr. Hell, Ober⸗ und Regts. Arzt des Gren. Regts. Nr. 123, zum Ober⸗Stabsgrzt 1. Kl., Dr. Camerer, Stabs- und Bats. Arzt im Inf. Regt. Nr, 124, zum Ober -Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt Hopfengärtner, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Rr. 124, in gleicher n,. ö. . un Regt. Arzt des 2. Drag. Regts. Nr. 26, in gleicher Eigenschaft zum

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Königlichen Haupt- und Residenzstadt zugegangen:

in so herzlicher Weise dargebracht hat.

immer von Neuem zum Ausdruck bringt. Ueberzeugung durchdrungen bin,

Volk beruht, um so größeren Werth lege Ich auf das Vertrauen, welches Mir von der Bürgerschaft Berlins entgegen⸗ getragen wird. Darum ist es Mir auch besonders wohlthuend ge⸗ wesen, in Ihrer Adresse der Erkenntniß zu begegnen, daß Meine Sorge im Verein mit Meiner Regierung unablässig darauf gerichtet gewesen ist, dem Lande die Segnungen des Friedens zu erhalten. In der Hoffnung, daß diesem Bestreben wie bisher so auch im neuen Jahre der Erfolg nicht fehlen wird, gebe Ich Mich der Zuversicht hin, daß der Aufschwung, welchen Handel und Gewerbe zu Meiner landesväterlichen Freude auch in Berlin genommen, in Zukunft fort⸗ dauern wird, wie Ich denn auch stets des Wohles Meiner Residenz⸗ stadt Berlin eingedenk sein und an ihrem Wachsthum und Gedeihen den regsten Antheil nehmen werde. Berlin, den 3. Januar 1882.

Wilhelm.

Es gereicht Mir zur wahren Befriedigung, die Glückwunschadresse des Magistrats beim Jahreswechsel mit dem Ausdruck Meines tief empfundenen Dankes erwidern zu können für alle Beweise herzlicher Theilnahme, durch welche die Stadt Berlin im Verlaufe des ver⸗ gangenen ernsten Jahres Mich, erfreut und bewegt hat. Das Bewußtsein, daß Meiner 4 so liebevoller Weise gedacht wurde, mußte den Wunsch in mir steigern, nach erlangter Wiederherstellung in Ihre Mitte zurückkehren zu können; Gottes Gnade hat Mir diesen Wunsch gewährt, und Ich hoffe Meine dankbare Gesinnung durch Meine stete Theilnahme an der Wohlfahrt und dem Gedeihen der städtischen gemeinnützigen Intere ssen beweisen zu können.

Berlin, den 4. Januar 1882.

Au gu sta.

Das vormalige Königliche Ober⸗Tribunal war der An— sicht, daß, wenn gesckliche Bestimmungen für den Betrieb eines Gewerbes eine polizeiliche Erlaubniß erfordern, die ohne Konzession im Gewerbsbetrieb geschlofsenen Ver— träge in privatrechtlicher Hinsicht gültig sind, also Nechte und Verbindlichkeiten unter den Vertragsschließenden begründen. Das Reichsgericht hat in einem Erkenntniß vom'l9. Ja⸗ nuar v, J. ausgesprochen, daß es um so weniger Veranlassung habe, hiervon abzuweichen, als derselbe Grundsatz für das

Die in Lebensversicherungs-Policen in der

ae einem Erkenntniß des Reich s— l. Civilsenats, vom 17. September 1881, im

Preußen. Berlin, 7 Januar. Nachfolgende Aller—⸗ höchste Dankschreiben sins dem Magistrat der hiesigen

Es hat Mir eine große Freude gewährt, die Glückwünsche zu empfangen, welche Mir der Magistrat Meiner Haupt⸗ und Residenz— stadt Berlin, altem Brauche getreu, wiederum bei dem Jahreswechsel Ich erwidere dieselben mit der Versicherung des aufrichtigsten Dankes für die warme Theilnahme, welche Mir der Magistrat in unwandelbarer Liebe und Verehrung Je mehr Ich von der daß die Wohlfahrt des Vater⸗ landes auf dem gegenseitigen Verständniß zwischen Fürst und

(W. T. B.) waren die Vorsichtsmaßregeln verdoppelt worden. den anläßlich der letzten Ruhestörungen Verhafteten sind 350 dem Kriminaͤlgericht übergeben worden; die übrigen wurden freigelassen.

wird die Nachricht bestätigt, 200 von benachbarten Stämmen gerauhte junge Mädchen hat

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 5. Januar. Im Handels⸗ Ministerium plant man, wie die „Deutsche Ztg.“ erfährt, die Einsetzung eines stän digen Eisenbahnrak hes, in welchem sowohl der Handel und die Industrie, als der Acker- und der Bergbau Vertretung finden sollen. Die Mitglieder, deren Funktionsdauer für drei Jahre festgestellt ist, sollen auch auf das Tarifwesen und auf die Kartellabschlüsse Einfluß zu nehmen berechtigt sein.

Schweiz; Bern, 6. Januar. (W. T. B.) Der Bundesrath hat den Staatsrath von Freiburg ersucht, die Niederlassungen der Maristen in Givisiez und der Kapuziner in Guschelmuth binnen vier Wochen auf⸗ zulösen uns den Insassen derselben jede weitere derartige An⸗ siedelung zu untersagen. Die Maßregel dürfte mit der bei den letzten Großrathswahlen stattgehabten Agitation in Zu⸗ sammenhang stehen.

Die Zolleinnahmen der Schweiz betrugen im Jahre 1881 17 436 496 Fres., d. i. um 225 013 Fres. mehr ä im Jahre 1880 und um 136 496 Fres, mehr als im Budget ver⸗ anschlagt war.

Frankreich. Paris, 5. Januar. (Fr. Corr.) Das Ministerium Gambetta bereitet für die neue Session eine große Zahl von Reformentwürfen vor. An der Spitze derselben steht der Antrag auf Revision der Ver— fassung, und zwar wird dieser, wie die „République frangaise“ heute bestätigt, nicht blos auf eine Reform des Wahlsystems für den Senat, sondern auch auf die ausdrück⸗ liche, wenngleich vor der Hand nur prinzipielle, Einführung des Listenskrutiniunis für die Wahlen der Abgeordneten abzielen. Das genann te Blatt beruhigt im Voraus darüber, daß, wenn der Kongreß das Listenskrutinium bewilligte, damit noch durchaus nicht das Signal zur Auflösung der gegenwärtigen Depu irten⸗ kammer gegeben werden soll. Nach der Absicht' der Regierung würde der Kongreß vielmehr den Artikel 1 des Grundgesetzes vom 25. Februar 1875, wie folgt, zu amendiren haben: Die Deputirten kammer wird durch allgemeines Stimmrecht mittelst Listenskrutiniums in der durch das Wahlgesetz noch näher zu bestimmenden Weise ernannt. Damit wäre das Prinzip sichergestellt, end die beiden Kammern hätten nur die mo—⸗ ralische Verpflichtung übernommen, das Wahlgesetz von 1875 bis zu den nächsten allgemeinen Wahlen, d. i. bis zum Jahre 1885, zu revidiren. An diefe von dem ge⸗ sammten Ministerium einzubringende Vorlage wird sich nun eine ganze Reihe von Spezialentwürfen an— schließen. Der Kriegs⸗-Minister, General Campenon, arbeitet an seinen Vorlagen, betreffend die Dienstzeit und die noch aus⸗ stehenden Ergänzungen der Heeresreform. Hr. Allain⸗Targe legt die letzte Hand an das Budget von 1833 und an den Besetzentwurf, betreffend die Einführung von Arbeiterver— sorgungskassen; Hr. Paul Bert beschäftigt sich mit der Besserung der materiellen Lage der Schullehrer und mit der Herstellung eines kleinen Strafgesetzbuchs für die Geistlichen, welche das Conkordat übertreten und die in diesem Falle bisher nur eine Verfolgung beim Staatsrath wegen Amts⸗ mißbrauchs zu gewärtigen hatten; Hr. Cazot hat fünf Gesetzentwürfe zur Reform des Richterstandes aus⸗— gearbeitet; Hr. Deves widmet seine Obsorge dem land— wirthschastlichen Unterricht, und der Minister des Innern, Hr. Waldeck-Rousseau endlich wird einen großen Gesetzentwurf zur Regelung des Genossenschaftsrechts einbringen, welcher sich gleichzeitig auf die gewöhnlichen Vereine aller Art, auf die Arbeitersyndikate und die geistlichen Genossenschaften erstrecken und mithin die ganze wichtige Materie erschöpfen soll. Die Herren Gougeard, Antonin Proust und Rouvier werden gleichfalls mit Vorlagen erscheinen, und somit wird es der neuen Legislatur an Stoff für eine fruchtbare gesetz⸗ geberische Thätigkeit nicht fehlen.

Dem 6. . Januar. (W. T. B.) Die „France“ bringt die, Mittheilung: General Saussser hahe dem Kriegs⸗ Minister Campenon ein Projekt behufs Reorganisation des Expeditions-Corps in Tunis vorgelegt, welches eine namhafte Reduktion desselben zulassen würde. Bas Journal „Paris“ stellt in Abrede, daß innerhalb des Kabinets Meinungsverschiedenheiten herrschten, und daß der Finanz-Minister zurücktreten werde.

Der Ertrag der Steuern und indirekten Ein— künste im Jahre 1881 übersteigt den Budgetvoranschlag um 217 Millionen Franes.

Rußland und Polen. Warschau, 6. Januar. An dem heutigen russischen Weihnachtsseierta ge Von

Afrika.

(W. T. B.) Aus Accra, vom 8. Dezember,

daß der König von Aschanti

Wind bah Ceseh can hat im Druck erscheinen lassen, Mit⸗

Tasselbe Blatt macht aus einer Abhandlung, welche Mitglied der Berliner Börse über die Ostpreußische

theilungen über die gesammten Verhältnisse dieser Bahn. Es heißt darin: 2. Man war vielfach geneigt, den Rückgang des Verkehrs der Ost⸗ preußischen Südbahn dem zur Zeit in Kraft tretenden Getreidezoll und der Konkurrenz der Marienburg. Mlawkaer Eisenbahn, sowie an⸗ dern konkurri enden Linien ausschließlich beizumessen. Richtig hieran ist, daß diese Thatsachen allerdings einen ungünstigen Einfluß ff die Verkehrsentwickelung der Bahn ausübten, der um o bemerkbarer hervortreten mußte, als die derzeitige russische Mißernte ohnehin auf der Ostpreußischen Süd— bahn einen schwächeren Verkehr voraussehen ließ. Eine andauernd nachtheilige Rückwirkung auf die Güterbewegung der Ostpreußischen Südbahn hierin zu erblicken, wozu man nur allzusehr geneigt war, entspricht durchaus nicht dem Verständniß der Bedeutung eines seit vielen Jahren auf natürlichem Wege zwischen Königsberg. und den russischen Provinzen gepflegten internationalen Verkehrs. Weder der Getreidezoll, noch der Ausbau von Eisenbahnlinien nach ande⸗ ren Hafenplätzen der Ostsee hätten auf die Dauer sich des Erfolges rühmen können, daß die Handelswelt auf den natür— lichen Weg gus dem Innern Rußlands zur Ostsee nach dem Hafen— platz Königsberg verzichtet hätte. Die vorjährige vorzügliche Ernte in Rußland und Polen hat mit, einem Schlage die Situation ge— ändert, und an Stelle der zweijährigen Verkehrsstockung ist wieder ein regeres Leben in Königsberg eingezogen. Lange Eisenbahnzüge von Getreide, sowohl mit der Königlichen Ostbahn, als. auch nament⸗ sich mit der Ostpreußischen Südbahn, kommen in Königsberg an, ein Beweis dafür, daß nur die beiden russischen Mißernten und ein Zu— sammentreffen der denkbar ungünstigsten Umstände es waren, unter denen der Handel Königshergs zu leiden hatte, und durch die der Ost— preußischen Südbahn die Frachten entzogen worden sind.

Die „Schlesische Zeitung“ schreibt: .

Bei dem im oberschlesischen Montan- und Hüttendistrikt zur Zeit schon recht fühlbar werdenden Arbeitermangel erscheint im Hin: blick auf die voraussichtlich eintretende Steigerung der Produktion bei den Gruben und Hütten eine baldige Abhülfe dringend wünschens— werth. Es ist bereits darauf Bedacht genommen worden, aus anderen Theilen der Provinz, wo Arbeitskräfte brach liegen, Arbeiter heran⸗ zuziehen. Die Oberschlesische und die Rechte. Oderuferbahn sollen des⸗ halb um Einführung von Arbeiterzügen ersucht werden. Falls diesem Wunsche Folge gegeben würde, werden die Gemeinden, aus welchen durch jene Züge Arbeitskräfte nach dem Montan⸗ und Hüttendistrikt geführt werden könnten, von der neuen Einrichtung in Kenntniß ge— setzt werden.

Der „Nordischen Presse“ wird aus Schleswig, Januar, geschrieben:

ö Wan die ,,, des Reichskanzlers Fürsten Bismarck in den Kreisen der eigentlichen Bürgerschaft unserer Stadt mehr und mehr als richtig erkannt wird, bekundete eine gestern Abend abgehal—⸗ tene Generalversammlung des Handwerkervereins. Auf einen gestellten Antrag wurde nämlich einstimmig beschlossen, anläßlich des Jahres wechsels auf telegraphischem Wege an Se. Durchlaucht den Fürsten Bismarck eine Gratulation zu übersenden und dabei zugleich den Reichskanzler wegen seiner Wirthschaftspolitik zu beglückwünschen.

Die „Lothr. Zeitung“ meldet, daß ihr in letzterer Zeit zahlreiche Berichte zugingen, dahin lautend, daß die Ein⸗ führung des Tabakmonopols zu den allgemeinen Wünschen der Bevölkerung gehöre. Es wird dem beigefügt, daß nament— lich die Tabakspflanzer den in Lothringen seit Abschaffung des Monopols sehr zurückgegangenen Tahaksbau bereitwillig auf seine frühere Höhe zurückführen würden, wenn durch Wiederherstellung des Monopols für den erweiterten Anbau ein ausreichender Absatz geboten wäre.

Nr. 1 des Ju stiz-Ministerial⸗Blatts hat. folgenden Inhalt: Erkenntniß des Reichsgerichts vom 19. Januar 1881.

Statiftische Machrichten.

Die soeben veröffentlichten Nachweisungen über die Brannt— wein⸗Brennerei und die Branntwein-⸗Besteuerung im deutschen Zollgebiet während des Etats jahres 1880 / 8 enthalten die Angaben für das Reichs-Steuergebiet, d. h. die innerhalb der Zoll⸗ linie liegenden Gebiete des Deutschen Reichs mit Ausnahme von Bayern, Württemberg und Baden, sowie für Luxemburg detaillirt, für die genannten süddeutschen Staaten dagegen, in welchen die Be⸗ steuerung des Branntweins der Landes⸗-Gesetzgebung vorbehalten ge— blieben ist, nur summarisch Das Kaiserliche Statistische Amt hat diesen Nachweisungen eine auf den Stand des Brennerei⸗Betriebes im Reichs-Steuergebiet während des gedachten Etatsjahres sich beziehende erläuternde Einleitung vorausgeschickt und denselben Tabellen an— geschlossen, welche den Hauptresultaten für das Jahr 1880/81 die Er⸗ gebnisse der acht Vorjahre zur Seite stellen. Wir entnehmen dem reichen Material kurz Folgendes. Die Gesammtzahl der innerhalb des Reichs⸗-Steuergebiets betriebenen Brennereien ist in fortwähren⸗ dem Abnehmen begriffen, und von 36194 im Jahre 1875 auf 26 801 im Jahre 1889/38) zurückgegangen. Nicht in gleichem Ver—⸗ hältniß und nicht so konstant, nur von 7508 auf 7133, hat sich im

zurückgegangen. in der Zeit vom 1. Januar bis Ende November 1881 weniger ein⸗ geführt: von Butter (alles in Doppelzentnern) 1517; von Wein in Flaschen, excl. Schaumwein, 1529; von Fleisch, Schinken und Wurst 44065; Cigarren 326 und von Schmalz 142 430. der Einfuhr von Fleisch, Schinken und Wurst mag das am 25. Juni 1880 erlassene Verbot der Einfuhr von Schweinefleisch und Würsten aus Amerika mit von Einfluß gewesen sein, denn die Einfuhr von Fleisch 2c. aus den Vereinigten Staaten von Amerika allein hat in der Zeit vom 1. Januar bis 30. November 1881 von 22 975 Doppelzentnern erreicht, während sie in demselben Zeit⸗ raum des Vorjahres sich auf 84 658 Doppelzentner belief. anderen Verzehrungsgegenständen von größerer Bedeutung ist die Ein⸗ fuhr im Vergleich zum Vorjahre erheblich gestiegen. beträgt in der Zeit vom j. Januar bis 30. Rovember 1881: bei Arrak. Rum, Franzbranntwein (alles in Doppelzentnern) 4 2914; bei Wein in Fässern 6918; bei Schaumwein in Flaschen 4 3168; bei frischen Südfrüchten 4 12380; bei Korinthen, Rosinen und Mandeln 4 21 849; bei Pfeffer 4 36490; bei rohem Kaffee 4 96981; bei Kakao in Bohnen 2116; bei Siärke 4 4322; bei Mehl aus

477407; * 87 305; bei Rauchtaback 4 214 und bei Thee 5357.

durch Dekret des Präsidenten Grévy, vom 31. Dezember 1881, in der Einnahme auf 2565 212 263 Fr. und 78 Cts. und d gabe auf 255 977 263 Fr. 78 Cts. festgestellt, was einen Ueberschuß von 240000 Fr. . 246 373 833,78 Fr. ordentliche und 9 838 430 Fr. außerordentliche; die Ausgaben in 244 917 063,78 Fr. ordentliche, 16 945 200 Fr.

Jahresrechnungen. Ueber den Werth des Eigenthums der Stadt

Es wurden nämlich im Vergleich zum Vorjahre

von Käse 2620; von Salz 9453; von

Auf den Rückgang

nur die Summe Bei allen

Die Zunahme

Getreide und anderen Mühlenfabrikaten 4 152648; bei

bei Syrup 4 2577; bei

Reis unbearbeiteten Tabackblättern

Das Budget der Stadt Paris auf das Jahr 1882 ist in der Aus⸗

darstellt. Die Einnahmen zerfallen in

außerordentliche und 110 000 Fr. Restbeträge aus den früheren Paris an Immobilien stellt der „Sisele“ folgende Berechnung auf: Das neue Rathhaus (Hotel de ville) sollte nach dem Bau⸗ voranschlage 27 661 550 Fr. kosten, wird aber bis zur Vollendung und vollständigen Einrichtung ea. 35 Millionen Franes erfordern; die 20 Mairiegebäude haben einen Gesammtwerth von (rund) 27 Millionen. Dann folgen 64 Kirchen, deren Werth auf 169 Millionen, 9 Tempel, die auf 8 Millionen, und 2 Synagogen, die auf 4 Millionen zu schätzen sind, ferner 37 Presbyterien y Millionen, 2 Konsistorial⸗— Häuser 685 000 Fr., die Anstalt für das Leichenfuhrwesen (Etabliss e- mentz des pompes funsbres), deren Bau und Einrichtung 4 Millionen gekostet hat, 3 höhere Unterrichtsanstalten 11 Millionen Fr., 6 mitt⸗ lere Lehranstalten 29 Millionen Fr., 143 Elementar ⸗Unterrichts⸗ Anstalten mit einem Gesammtwerth von ca. 65 Millionen Fr., 3 städtische Theater 11 Millionen Fr., 20 Kasernen 28 Millionen Fr., 3. Markthallen 20 Millionen Fr.,, 135 Steuer -Anstalten 11. Millionen Fr., 45 Proviant⸗-Magazine 1727 Millionen Fr., 2 Pfandställe (ourrigres) 3 Million Fr, 2 Magazine und Archive 35, Millienen Fr. Außerdem ist die Stadt Besitzerin von 19 Be— gräbnißplätzen, welche einen Werth von 33 Millionen darstellen; 44 Parks, Gartenplätzen (squares) und Baumschulen, welche insge⸗ sammt auf 272 Millionen Fr. geschätzt werden; 96 Bildsäulen, Wasserbecken und monumentale Springbrunnen 35 Millionen Fr., 88 Kanäle und hydraulische Anstalten 116 Mill. Fr. Rechnet man dazu noch den Besitz einer gewissen Anzahl vereinzelter Häuser, so erhält man als Gesammtergebniß die Summe von 1. Milliarde und 60 Mill ionen Fr. Immobilienbesitz der Stadt Paris.

Küunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Monatsbericht der Königlich, Preußischen Aka⸗ demie der Wissenschaften zu Berlin für No vem ber 1881. (Berlin 1881. Verlag der Königlichen Akademie der Wissen⸗ schaften. In Kommission in Ferd. Dümmlers Verlage⸗Buchhand⸗ lung Harrwitz und Goßmann) hat folgenden Inhalt: Helm holtz, Ueber galvanische Polarisation des Quecksilbers und darauf bezügliche neue Versuche des Herrn Arthur Koenig. Bauer, Ueber eine Methode, die Brechungscosfficienten einaxiger Krystalle zu be— stimmen, und über die Brechungscosffieienten des Brucits, Kirch— hoff, A., Ueber die Reste einer aus Egypten stammenden Handschrift des Euripides. Roth, Zur Geologie der Umgebung von Neapel. Websky, Ueber das Vorkommen von Phenakit in der Schweiz. Eichler, Ueber die weiblichen Blüthen der Coniferen. Wester— maier, Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Pflanzen.

Rom in Wort und Bild. Eine Schilderung der ewigen Stadt und der Campagna von Dr. phil. Rud. Kleinpaul.! Mit 368 Illustrationen. 9. und 10. Lieferung à 1 6 Ceipzig, Schmidt K Günther.) Der Verfasser führt uns in diesen Heften nach der Mauer des Servius Tullius, der Porta Maggiore, den Titusthermen und dem Tempel der Minerva Medica, darauf nach dem Tempel des Mars ultor und dem Forum des Nerva; sodann gelangen wir nach dem Forum des Trajan. Der Verfasser erzählt uns von diesem Forum, daß der byzantinische Kaiser Constantius in Begleitung des persischen Prinzen Hormisdas im Jahre 357 die Stadt durchwanderte, die unter Hadrian und den Antoninen eine märchenhafte Pracht erreicht hatte; als er aber an das Trajansforum kam und diese ungeheueren Bauten erblickte, da stand, sagt Ammian, der Kaiser wie vom Donner ge⸗ rührt: im ganzen Sonnenreiche hatte er etwas Aehnliches nicht ge⸗ sehen. Die Illustrationen sind sehr zahlreich und gut; dem 10. Hefte ist ein Plan des alten Rom beigegeben.

Die heute erschienene Nr. 2010 der Illustrirten Zeitung (Leipzig) bringt eine Ansicht des „deutschen Reichstagsgebäudes' nach dem preisgekrönten Entwurf von Ludwig Bohnstedt und den Grund⸗

riß des Hauptgeschosses mit Erläuterungen aus dem von ihm selbst

rstatteten Bericht.

Brockhaus. von Loebell, Jahresberichte über das Militärwesen VII. Frenzel, Die Geschwister. Mittheilungen.

Gewerbe und Handel.

Ueber den deutschen Buchhandel im Jahre 1880 giebt der Bericht der Leipziger Handelskammer, welcher jetzt erschienen ist, folgende Auskunft., Die Zahl der Buchhandlungen, welche über Leipzig verkehren, hat sich gegen das Vorjahr um 200 vermehrt. Leipzig zählte 1879 131 Kommissionäre mit 4984 Kommittenten, 1880 eben so viel Tommissionäre, 5184 Kommittenten, während der gesammte deutsche Buchhandel mit Einschluß der deutschen Handlungen im Auslande von 5540 auf 5750 Firmen gestiegen war, die sich auf 1333 Städte vertheilen. Davon kamen auf das Deutsche Reich 4376 Firmen in 2387 Städten, auf Luxemburg 2 Firmen in 7 Städten, auf Desterreich 207 Firmen in 648 Städten, in den übrigen europäischen Staaten 144 Firmen in 630 Städten, in Amerifg 25 in 78, in Afrika 3 in 4, in Asien 4 in 4, in Australien 3 in 3 Städten. 8 waren Filialen; von den übrigen 5652 Firmen beschäftigten sich 1270 nur mit Ver⸗ lagsbuchhandel, 2 nur mit Kunstverlag, 149 nur mit Musikalien⸗ verlag, 112 mit Kunstsortiment, 133 mit Musikaliensortiments, 133 mit Antiquariat, 3543 mit verschiedenen Zweigen. Dazu kamen noch 114 Expeditionen resp. Redaktionen. Von den 3643 Firmen mit verschiedenen Zweigen sind die meisten hauptsächlich Sortimentsbuch⸗ handlungen, fuhren aber theils Antiquariat, theils Colportagehandel, Kunstsortiment, Landkartenhandel, Lehrmittelhandel, Musikinstrumenten⸗ handel, Papier- und Schreibmaterialienhandel, 1070 sind zugleich Leihbibliotheken, 462 Musikalienleihinstitute. Der Verlags handel hat 4585 Publikationen mehr als 1879 aufzuweisen; am stärksten ist die Zunahme in der Pädagogik, dagegen ist die Rechtswissenschaft um zwei Drittel des Maßes zurückgegangen. Im Ganzen steigt die Produktion von Jahr zu Jahr.

Nürnberg, 5. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held). Seit Beginn dieser Woche wechselten am Hopfenmarkte ca. 800 Ballen den Besitzer. Die Verkäufe vollziehen sich nur sehr langsam und schleppend und das Geschäft hat daher nicht mehr den angenehmen Charakter, wie in den letzten Wochen des zu Ende ge⸗ gangenen Jahres. Zudem ist auch die Zufuhr wieder stärker gewor⸗ den; sie beziffert sich von Montag bis heute auf gut 800 Säcke. Die Eigner sind zum Abgeben geneigt und bewilligen auch um einige Mark niedrigere Angebote. Der Preisstand ist etwas gedrückt und die Stimmung sehr ruhig. Die Notirungen lauten: Marktwaare, prima 95H 105 S , mittel 35 70 6, gering 75 —80 , Gebirgshopfen 100 110 6, Hallertauer Siegelgut (Wolnzach Au), prima 130 140 A6, Hallertauer, prima 1290 139 46, mittel 95 105 6, gering S0 = 85 6, Aischgründer, prima 105 = 115 4A mittel 99) 100 1M, Würt⸗ temberger, prima 125— 140 S, mittel 1090— 110 „M, gering S5 - 0 MS½, Polnische, prima 115—125 ½, mittel 90 1090 „S, gering 80 = 90 6, Elsässer, prima 110 1290 116, mittel 95 105 ½, gering 80 - 90 t.

London, 5. Januar. Die „Allg. Corr,‘ theilt folgende Di⸗ videnden britischer Banken mit: Die City⸗Bank vertheilt pro 1881 eine Dividende von 109,0 und fügt ihrem Reservefonds die Summe von 25 000 Pfd. Sterl, bei, welcher somit die Höhe von 30 909 Pfd. Sterl. erreicht, Die Union-Bank erklärte für das verflossene Semester eine Dividende von 150so per annum. Die London unnd Westminster Bank zahlt für das verflossene Halbjahr eine Dividende von go und fügt dem Baufonds die Summe von 1000) Pfd. Sterl. bei. Der Ueberschußfonds erreicht dadurch die Höhe von 1073000 Pfd. Sterl.

New⸗JYork, 6. Januar. (W. T. B)) Baumwollen⸗ Wochenbericht, Zufuhren in allen Unionshäfen 148 000 B., Aus— fuhr nach Großbritannien 66 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 55 000 B., Vorrath 1204 000 B.

Verkehrs⸗Anstalteu.

Trie st. J. Dezember 1881. Der Verwaltungsrath des österreichisch⸗ ungarischen Lloyd in Triest hat einen neuen Tarif für die Waarenbeförderung von Triest oder Fiume nach Italien (Ancona und Brindisi) und der Levante veröffentlicht, welcher mit dem 1. Januar 1882 in Kraft treten wird. In diesem neuen Tarif ist die frühere Eintheilung der Güter nach Klassen gänzlich aufgegeben worden, indem die letzteren lediglich nach dem Gewicht in drei, mit Rücksicht auf das Verhältniß zwischen Gewicht und Volumen aufgestellten Kategorien klassifizirt sind. Im Einzelnen sind folgende Sätze bestimmt:

ö

Waaren Werthes für für je ür je Packete u. 100 Eg i100 FI. kleinere

Fl. Kr. Kr. Colli.

Ancona K—

Brindisi, Corfuüͤ 60

St. Guaranta, Paras, St. Maura, Prevesa, Argostoli, Zante, Ce⸗ rigo, Piräus, Sira, Scio, Pa⸗ tras, Calamata

Candia, Canea, Rettimo, Suda, Smyrna, Cesmè, Vathi, Volo,

Metelino, Tenedos, . 1

Von Triest oder Fiume nach:

80

der Waarenfracht

Alexandrien, Constantinope on naning

Dardanellen, Gallipoli, Rho⸗

dus, Lagos, Salonich, Cavalla,

30 00 ] gerechnet.

1 7

50 o ]

i gleichen Zeitraum die Zahl derjenigen Brennereien, welche mehlige . Stoffe verarbeiten, vermindert; dieselbe war sogar im letzten Etats— jahre nicht unerheblich höher, als in den drei vorhergegangenen Etatsperioden. Dagegen ist fast ununterbrochen von Jahr zu Jahr die Zahl derjenigen Betriebe gestiegen, welche die Brannt— weingewinnung mit der Fabrikation von Preßhefe verbinden, von 1961 im Jahre 1872 auf 1328 im letzten Etatsjahr, und weiter im Zu— nehmen begriffen ist die Zahl der Großbetriebe; insbesondere ist von den Brennereien mit einem jährlichen Steuerertrag über 12000 (, die Zahl derjenigen, welche vorwiegend Getreide verwenden, von 120 im Jahre 1872 auf 144 im Jahre 1880ñ81, und die Zahl derjenigen, welche hauptsächlich Kartoffeln brennen, im gleichen Zeitraum von 86 auf 1420 gestiegen. Der Brutto⸗Ertrag der Branntweinsteuer im Reichssteuergebiet betrug im Etatsjahr 1889/81 57 271 757 A, beinahe 4 Millionen mehr als im Vorjahre, und ist der höchste his jetzt erreichte Jahresertrag. Der Netto⸗Ertrag der Branntwein abgaben stellt sich aber durch die in Folge des Gesetzes vom 19. Juli 1879, betreffend die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken, sowie durch verstärkten Export eingetretene Steigerung der Steuer⸗Rückvergütungs⸗Beträge nicht so günstig, er belief sich im Etatsjahr auf 1,32 (6 pro Kopf der Bevölkerung gegen 1,1 im Vorjahre und 1,56 ½ im Jahre 1875. Die Branntwein-Produktions— Verhältnisse innerhalb des Reichssteuergebiets waren. in der ab⸗ gelaufenen Etatsperiode im Allgemeinen günstige, da die Spritpreise hoch standen. Besonders vortheilhaft muß der Betrieb der Kartoffel= brennereien gewesen sein, welchen in der zweiten Hälfte des Etattjahres ein reichliches und verhältnißmäßig billiges Rohmmaterial zu Gebote stand. Auch die Branntwein⸗Gewinnung aus Mais, der entweder mit Kartoffeln vermischt oder als Surrogat für Roggen eingemaischt wurde, ist lebhaft betrieben worden, dagegen ist die Verwendung von Roggen und Melasse als d , . der verhältnißmäßig hohen

reise dieser Produkte wegen zurückgegangen. . g. ö. 6 * soeben erschienenen Novemberheft zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1881 ist im Laufe dieses Jahres die Einfuhr einiger Verzehrungsgegenstände nicht unerbeblich

papier, und auf Grund dieses Papiers ist die Versicherungs⸗ hinschlachten lassen. anstalt berechtigt und verpflichtet, dem Inhaber der Police Zahlung zu leisten. Dagegen sind Einreden der Versicherungs⸗ anstalt aus der Person des ursprünglichen Versicherungs⸗ nehmers auch einem späteren Inhaber der Polsce gegenüber insoweit zulässig, als gesetzlich dem Cessionar eine? Schuld⸗ forderung vom Schuldner Einreden aus der Person des ursprünglichen Gläubigers (Cedenten) entgegengesetzt werden können. Hat beispielsweise die Versicherungsanstalt Gegen⸗ forderungen gegen den Versicherten, die bereits fällig waren,

Deutsche Literaturzeitung. Herausgegeben von Or. Max Roediger, Docent an der Universität Berlin. III. Jahrgang. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung. (Erscheint jeden Sonnabend. Preis vierteljährlich? M) Die vorgenannte kritische Zeitschrift tritt mit der heute erschienenen ersten Nummer in ihren 3. Jahrgang. Die⸗ selbe erfreut sich des besten Gedeihens. Mehr als dreihundert Re— zensenten aus allen Kreisen der Wissenschaft und Literatur haben der Zeitschrift ihre Unterstützung geliehen: Gelehrte von Ruf und jüngere Forscher, welche mit ihren Namen für die vertretenen Meinungen einstehen. Kein Fach wird vor dem anderen bevorzugt; der Reich⸗ haltigkeit des Inhalts entspricht die Unparteilichkeit und Gediegenheit des Urtheils. An Umfang sind die Besprechungen sehr verschieden: das Minderwerthige wird kurz aber prägnant behandelt, während den wichtigeren Erscheinungen eingehendere Würdigung zu Theil wird. Da über dem Einzelnen das Allgemeine nicht vergessen wird, so findet nicht nur der Gelehrte für das Speʒialinteresse seines Faches, sondern jeder allgemein Gebildete eine Fülle von Anregung und Be⸗ lehrung in der Zeitschrift. Die erste Nummer hat folgenden Inhalt: Cremer, Wörterbuch der neutestamentlichen Gräzität. Koch, Mino—⸗ riten im Rheingebiet. Teichmüller, Literarische Fehden. Ludwig, Rigveda IV. Heiberg, Arehimedis opera J. II. Goetz et Loewe, Plauti Asinaria. Graeber, Gnaestiones Ovidiange IJ. Cummins, Old Friesic Grammar. Scherer, Murners Schelmenzunft. Rigaud, Dietionnaire des liendx communs. Petschenig, Zur Passio IV. coronatorum. Herrmann, Kampf um Erfurt. Pastenaci, Schlacht bei Enzheim. Barack, Zimmerische Chronik J. - III. Leroy⸗Beaulieu, Lempire des Lsarsg J. von Spbel, Skulpturen zu Athen. von Hefner-Alteneck, Ornamente der Holz skulptur. Eisele, Cognitur und Prokuratur. Exner, Oester reichisches Hypothekenrecht. Vierordt, Gehen des Menschen, Thamhayn, Hurleys praktische Biologie. Warnstorf, Europäische Torfmose. Heger, Analitische Geometrie, Reusch, Stereogra⸗ phische Projektlon. Loua, Les grands faits économignes III. von Seckendorff, Forstliches Versuchswesen. Brockhaus, F. A.

Varna, Burgos, Ineboli, Küstendje

Jaffa, Cypern, Odessa, Samsun, Sulina, Beyruth, Caifa, Galatz, Braila, Tultscha, Trapezunt, Kerasunde, Batum

Dedeagh . Port Said,

15 kg

5 5 8

7 von 15 = 50 g

Per sonalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 3. Januar. Frhr. v. Bohlen, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 9, in das Ulan. Reg. Rr. 12 versetzt. Malchow, Sec. Lt. von der 1. Ingen. Insp., in' das Inf. Regt.

Nr. 64 versetzt. stöniglich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 28. Dezem ber. Kery, Pr. Lt., 1. Train— depst Offiz. im 2. Train⸗Bat., das früher innegehabte Patent vom 9. Januar 1871 wiederverliehen.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 27. De⸗ zember. Mayer, Pr. Lt. 4. D., zum Hauptm. mit einem Patent vom 1. April 1881 befördert. 28. Dezember. Brand Pr. Lt. a. D., der Anspruch auf Anstellung im Milit. Verwalt. Dienft ausnahmsweise nachträglich zuerkannt.

Im Beurlaubtenstande. 27. Dezember. Nach⸗ genannten Offizieren des Beurlgubtenstandes der erbetene Abschied bewilligt, nämlich: Ja co bi, Sec. Lt. des 10. Inf. Regts., diesem mit der Erlauhniß zum Tragen der Unif, Mein zinger, Sec. Lt.

des 11. Inf. Regts., Brandenburg, Sec. Lt. des 3. Feld ⸗Art. Regts.

XIII. (stöniglich Württembergisches) Armee⸗Corps.

Zeitungsstimmen.

Von der Eider wird der „Nordd. Allg. Zeitung“ unterm 5. d. M. geschrieben: ö

Als ein günstiges Symptom der wachsenden Einsicht in das Wesen und den Nutzen der Zolslpolitik des Reichskanzlers ist der Be⸗ rde . ͤ schluß des landwirthschaftlichen Generalvereins der Provinz Schles⸗ als ihr von dem Uebergang der Police auf den nunmehrigen wig, Holstein außzufassen, welcher sich gegen die Rückvergütung dez Inhaber Anzeige gemacht worden, so hat sie eine Kom- IZolls auf das über die dänische Grenze eingehende Rindvieh erklärt pensationsein ede gegen den aufgluszahlung der Versicherungs- fat. Ti. Wandwirthe der Probinz geben dadurch? zu erkennen ker fumme klagenden Inhaber der Polich. r sie im Stande sind, den Bedarf der Provinz an Vieh zu decken,

ehe wenn die auswärtige Konkurrenz ihnen nicht allezeit hemmend in deu Der Kaiserliche Gesandte am Königlich schwedisch⸗ Weg tritt und ihre Anstrengungen illusorisch macht. norwegischen e. von Pfuel, ist vom Urlaube nach Stock

h Der „Berl. Börsen-Courier“ erwähnt in seiner holm zurückgekehrt und hat die Geschäste der dortigen Ge. gestrigen Abendausgabe, baß sich unscre Zuckerindustrie in sandtschaft wieder übernommen.

einer fGhabzhaft beneiden wwerthen. Situation befinde. 6 * 7 3 36 351 5 ö. . Zundesraths; Komnmissa ö. gan, Wohl keine Industrie hat in verhältnißmäßig so kurzer Zeit für Elsaß⸗Lothringen, Kaiserliche General-Direktor der Zölle

einen derartig rapiden milf gihurg 6 wie Deutschlands

ölsa he jört man von der Anlage neuer Zucker und indirekten Steuern, Fabricius, ist in Berlin wieder ĩ eingetroffen.

Zuckerindustrie. Tagtäglich Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der

fabriken, einzelne der älteren solide fundirten Unternehmen arbeiten mit Erträgnissen, wie sie eben nur in der Zuckerbranche denkbar sind.

freien und Hansestadt Hamburg Dr. Versmann ist in Berlin

wieder eingetroffen. ,

über 50 kg werden die Bruchtheile zu 10

Die Waaren werden wie folgt taxirt:

J. Nach Gewicht und zwar:

A. zu der einfachen im Tarif bezeichneten Fracht, wenn sie mehr als 10 kg per englischen Kubikfuß wiegen (353 kg per Kubikmeter);

B. mit einem Aufschlag von 50 / auf die im Tarife bezeichnete Fracht, wenn sie weniger als 10 kg per englischen Kubikfuß (333 kg per Kubikmeter) aber mehr als 5 Kg per englischen Kubikfuß (176 kg per Kubikmeter) wiegen; b. zu der doppelten im Tarif bezeichneten Fracht, wenn sie weniger als 5 kg per englischen Kubikfuß (176 kg zer Kubikmeter) wiegen. 3 . 3 e n en 3 dem, vorstehenden Tarif sind Gegenstãnde großen Gewichtes, wie Maschinen, Kessel, Waggons cee, oder solche von außergewöhnlichen Dimensionen, wie Höljer, Schienen, Wa—⸗ gen ꝛc. c. und dergleichen Gegenstände von außergewöhnlichem Vo⸗ lumen im Vergleich ju ihrem Gewichte, wie Faßgeschirr und leere Kisten, künstliche e, , Stroharbeit, Möbel, Wolle und nicht ge⸗ zreßtes Heu und Aehnliche. , . Gegenstände wäre die Fracht von Fall zu Fall nach Uebereinkunft zu bestimmen.

„Nach Werth: ö .

. Gegenstände in Gold oder Silber, Bijouterien, Werthgegenstände und Waaren von einem Werth von mehr als Tausend Gulden per 100 kg. 9 ;

Durch diesen neuen Tarif werden namentlich die kleineren Ver— frachter begünstigt und wird derselbe jedenfalls für den Export via Triest nicht obne nützliche Folgen sein.

Erträgnisse von 50 —190 / zählen gar night zu den Seltenheiten. Die bisher bestehenden Zuckerfabriken können den Anforderungen des Aus—⸗— landes, namentlich Englands, des Hauptabnehmers unserer Zucker⸗

fabriken, auch nicht annähernd genügen. Sind doch allein vom August arne nnen, drm, m . bis November vergangenen Jahres 2 6809605 Gtr. Zucker exportirt

Im aktiven Heere. 260 Dezember, thr. v. Roder, hr. worden, gegen nur 810 09 Ctr. in 15879. Und bei der andauernden Stei⸗ Tt. im üllan. Regt. Nr. 19, unfer ddrum zum Rittmeifter * eng des Absatzes werden fortwährend Verbesserungen in der Fabri⸗

ation erfunden, die von ganz unschätzbarem Werthe sind.